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Questions and Answers
Wie kann die Gesamt-Isoenzym-Aktivität im Blutserum interpretiert werden?
Wie kann die Gesamt-Isoenzym-Aktivität im Blutserum interpretiert werden?
- Als Summe der Aktivitäten individueller Isoenzyme aus geschädigten Organen, Geweben oder Zellen. (correct)
- Als Indikator für die Menge an aufgenommenen Medikamenten.
- Als Maß für die Effizienz der Sauerstoffaufnahme im Blut.
- Als direkter Wert für die körperliche Leistungsfähigkeit.
Welchen Zweck erfüllt die Isoenzym-Elektrophorese?
Welchen Zweck erfüllt die Isoenzym-Elektrophorese?
- Sie wird zur Identifizierung von genetischen Mutationen eingesetzt.
- Sie misst die elektrische Leitfähigkeit des Blutes.
- Sie dient der Bestimmung des exakten Alters eines Patienten.
- Sie ermöglicht den Nachweis von geschädigten Organen oder Geweben für eine Differentialdiagnose von Erkrankungen. (correct)
Welche Reaktion katalysiert die Lactat-Dehydrogenase?
Welche Reaktion katalysiert die Lactat-Dehydrogenase?
- Die irreversible Phosphorylierung von Hexose zu Hexose-6-phosphat.
- Die reversible Reduktion von Pyruvat zu Lactat. (correct)
- Die Spaltung von Fettsäuren in kleinere Moleküle.
- Die Synthese von Proteinen aus Aminosäuren.
In welchen Eigenschaften können sich Isoenzyme der Lactat-Dehydrogenase (LDH) unterscheiden?
In welchen Eigenschaften können sich Isoenzyme der Lactat-Dehydrogenase (LDH) unterscheiden?
Welche Reaktion katalysiert Hexokinase?
Welche Reaktion katalysiert Hexokinase?
Welcher der folgenden Inhibitoren wirkt reversibel kompetetiv?
Welcher der folgenden Inhibitoren wirkt reversibel kompetetiv?
Welcher Inhibitor wirkt reversibel unkompetetiv?
Welcher Inhibitor wirkt reversibel unkompetetiv?
Was ist ein Beispiel für einen Suizidinhibitor?
Was ist ein Beispiel für einen Suizidinhibitor?
Welche Aussage trifft auf Isoenzyme zu?
Welche Aussage trifft auf Isoenzyme zu?
Welche der folgenden Enzymklassen wird durch DIPF gehemmt?
Welche der folgenden Enzymklassen wird durch DIPF gehemmt?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Wirkungsweise von Affinitätsreagenzien?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Wirkungsweise von Affinitätsreagenzien?
Welcher Inhibitor bindet sowohl an das freie Enzym als auch an den Enzym-Substrat-Komplex?
Welcher Inhibitor bindet sowohl an das freie Enzym als auch an den Enzym-Substrat-Komplex?
Welche der folgenden Mechanismen kann die Umwandlung eines Zymogens in ein aktives Enzym auslösen?
Welche der folgenden Mechanismen kann die Umwandlung eines Zymogens in ein aktives Enzym auslösen?
Welche Eigenschaft unterscheidet Isoenzyme hauptsächlich voneinander?
Welche Eigenschaft unterscheidet Isoenzyme hauptsächlich voneinander?
Was ist das primäre Ergebnis der Umwandlung eines Zymogens in seine aktive Form?
Was ist das primäre Ergebnis der Umwandlung eines Zymogens in seine aktive Form?
Welche Aussage beschreibt am besten die Rolle regulatorischer Proteasen bei der Aktivierung von Zymogenen?
Welche Aussage beschreibt am besten die Rolle regulatorischer Proteasen bei der Aktivierung von Zymogenen?
Was unterscheidet die Autokatalyse von der Aktivierung eines Zymogens durch eine regulatorische Protease?
Was unterscheidet die Autokatalyse von der Aktivierung eines Zymogens durch eine regulatorische Protease?
Was ist die funktionelle Bedeutung der Synthese von Verdauungsenzymen als Zymogene?
Was ist die funktionelle Bedeutung der Synthese von Verdauungsenzymen als Zymogene?
Wie beeinflusst die pH-Wert-abhängige Ionisierung die Enzymaktivität?
Wie beeinflusst die pH-Wert-abhängige Ionisierung die Enzymaktivität?
Was passiert mit der Enzymaktivität, wenn der pH-Wert sich außerhalb des pH-Optimums befindet?
Was passiert mit der Enzymaktivität, wenn der pH-Wert sich außerhalb des pH-Optimums befindet?
Was kennzeichnet das pH-Optimum eines Enzyms?
Was kennzeichnet das pH-Optimum eines Enzyms?
Was sind Zymogene und wie werden sie aktiviert?
Was sind Zymogene und wie werden sie aktiviert?
Welchen Einfluss kann die Ionenstärke auf die Enzymaktivität haben?
Welchen Einfluss kann die Ionenstärke auf die Enzymaktivität haben?
Welche Aussage trifft nicht auf Zymogene zu?
Welche Aussage trifft nicht auf Zymogene zu?
Wie wirkt sich die Protonierung oder Deprotonierung von funktionellen Gruppen von Aminosäureseitenketten im aktiven Zentrum auf die Enzymaktivität aus?
Wie wirkt sich die Protonierung oder Deprotonierung von funktionellen Gruppen von Aminosäureseitenketten im aktiven Zentrum auf die Enzymaktivität aus?
Olof Hammarsten erkannte im Jahr 1872 eine wichtige Unterscheidung im Bereich der Enzyme. Welche war das?
Olof Hammarsten erkannte im Jahr 1872 eine wichtige Unterscheidung im Bereich der Enzyme. Welche war das?
Welche der folgenden Eigenschaften wird NICHT direkt durch die Aminosäuresequenz eines Enzyms bestimmt?
Welche der folgenden Eigenschaften wird NICHT direkt durch die Aminosäuresequenz eines Enzyms bestimmt?
Warum sind Isoenzyme für den Körper von Bedeutung?
Warum sind Isoenzyme für den Körper von Bedeutung?
Welche Aussage beschreibt am besten den Zusammenhang zwischen Isoenzymen und der Kompartimentierung in Zellen?
Welche Aussage beschreibt am besten den Zusammenhang zwischen Isoenzymen und der Kompartimentierung in Zellen?
In welchem Bereich liegt eine weitere Bedeutung von Isoenzymen?
In welchem Bereich liegt eine weitere Bedeutung von Isoenzymen?
Welchen Vorteil bietet die Existenz von Isoenzymen in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit eines Organismus?
Welchen Vorteil bietet die Existenz von Isoenzymen in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit eines Organismus?
Wie beeinflusst die subzelluläre Lokalisation von Isoenzymen deren Funktion?
Wie beeinflusst die subzelluläre Lokalisation von Isoenzymen deren Funktion?
Welchen direkten Einfluss hat die Kombination von Peptid-Ketten/Untereinheiten auf die Enzymfunktion?
Welchen direkten Einfluss hat die Kombination von Peptid-Ketten/Untereinheiten auf die Enzymfunktion?
Was versteht man unter dem Begriff 'Gewebs-Organ-spezifische Expression' im Zusammenhang mit Isoenzymen?
Was versteht man unter dem Begriff 'Gewebs-Organ-spezifische Expression' im Zusammenhang mit Isoenzymen?
Welche Aussage beschreibt am besten die Funktion von Isoenzymen?
Welche Aussage beschreibt am besten die Funktion von Isoenzymen?
Welche der folgenden Aussagen über Metallionen-Katalyse ist korrekt?
Welche der folgenden Aussagen über Metallionen-Katalyse ist korrekt?
Was bewirkt DEPC (Diethylpyrocarbonat) in Bezug auf Enzyme?
Was bewirkt DEPC (Diethylpyrocarbonat) in Bezug auf Enzyme?
Wie beeinflusst DTT (Dithiothreitol) die Struktur und Aktivität von Enzymen?
Wie beeinflusst DTT (Dithiothreitol) die Struktur und Aktivität von Enzymen?
Was ist die primäre Wirkung eines chaotropen Salzes wie Guanidiniumthiocyanat (GTC) auf Enzyme?
Was ist die primäre Wirkung eines chaotropen Salzes wie Guanidiniumthiocyanat (GTC) auf Enzyme?
Trypsin, Chymotrypsin und Pankreas-Elastase sind Hydrolasen mit ähnlicher Primär- und Tertiärstruktur. Worin unterscheiden sie sich hauptsächlich?
Trypsin, Chymotrypsin und Pankreas-Elastase sind Hydrolasen mit ähnlicher Primär- und Tertiärstruktur. Worin unterscheiden sie sich hauptsächlich?
Was ist eine katalytische Diade?
Was ist eine katalytische Diade?
Welche der folgenden Aminosäure-Kombinationen findet man typischerweise in einer katalytischen Triade?
Welche der folgenden Aminosäure-Kombinationen findet man typischerweise in einer katalytischen Triade?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Rolle von His57 im aktiven Zentrum von Trypsin?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Rolle von His57 im aktiven Zentrum von Trypsin?
Welche Eigenschaft der S1-Tasche von Trypsin ist entscheidend für seine Substratspezifität?
Welche Eigenschaft der S1-Tasche von Trypsin ist entscheidend für seine Substratspezifität?
Was unterscheidet die S1-Tasche von Chymotrypsin von der des Trypsins?
Was unterscheidet die S1-Tasche von Chymotrypsin von der des Trypsins?
Warum hydrolysiert Pankreas-Elastase bevorzugt Peptidbindungen neben kleinen aliphatischen Aminosäuren?
Warum hydrolysiert Pankreas-Elastase bevorzugt Peptidbindungen neben kleinen aliphatischen Aminosäuren?
Welche Auswirkung hat das Vorhandensein von Prolin (Pro) in der P1'-Position auf die Spaltung einer Peptidbindung durch Trypsin?
Welche Auswirkung hat das Vorhandensein von Prolin (Pro) in der P1'-Position auf die Spaltung einer Peptidbindung durch Trypsin?
Wie verändert die Substratbindung die Nukleophilie von Ser195 in Trypsin?
Wie verändert die Substratbindung die Nukleophilie von Ser195 in Trypsin?
EDTA wird oft verwendet, um Metallionen zu komplexieren. Warum führt dies zur Inaktivierung metallaktivierter Enzyme?
EDTA wird oft verwendet, um Metallionen zu komplexieren. Warum führt dies zur Inaktivierung metallaktivierter Enzyme?
Flashcards
Was ist ein Zymogen?
Was ist ein Zymogen?
Inaktive Vorstufe eines Enzyms, die nach Aktivierung ein aktives Enzym wird.
Was ist limitierte Proteolyse?
Was ist limitierte Proteolyse?
Eine irreversible Modifikation, bei der Peptidbindungen gespalten oder Peptidanteile abgespalten werden.
Was ist Autokatalyse (bei Zymogenen)?
Was ist Autokatalyse (bei Zymogenen)?
Ein Zymogen wird durch Selbstspaltung unter bestimmten Bedingungen aktiviert.
Was sind Beispiele für Zymogene mit Suffix?
Was sind Beispiele für Zymogene mit Suffix?
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Was sind Beispiele für Zymogene mit Präfix?
Was sind Beispiele für Zymogene mit Präfix?
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pH-Wert Einfluss auf Enzyme
pH-Wert Einfluss auf Enzyme
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pH-Optimum
pH-Optimum
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pH-Wert außerhalb des Optimums
pH-Wert außerhalb des Optimums
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Zymogene
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Enzym-Vorstufe
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Aktivierungsenergie
Aktivierungsenergie
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Arrhenius-Gleichung
Arrhenius-Gleichung
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Reversibel kompetetive Hemmung
Reversibel kompetetive Hemmung
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Reversibel unkompetetive Hemmung
Reversibel unkompetetive Hemmung
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Reversibel gemischt Hemmung
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Gruppenspezifische Reagenzien
Gruppenspezifische Reagenzien
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Affinitätsreagenzien
Affinitätsreagenzien
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Suizidinhibitoren
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Isoenzyme
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Genetische Grundlage von Isoenzymen
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Gesamt-Isoenzym-Aktivität
Gesamt-Isoenzym-Aktivität
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Isoenzym-Elektrophorese
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Lactat-Dehydrogenase (LDH)
Lactat-Dehydrogenase (LDH)
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Isoenzym-Unterschiede
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Hexokinase
Hexokinase
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Aminosäure-Sequenz
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Kombination von Peptid-Ketten/Untereinheiten
Kombination von Peptid-Ketten/Untereinheiten
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Bindung von Cofaktoren
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Physikochemische Eigenschaften
Physikochemische Eigenschaften
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Spezifität für Substrate
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Enzymkinetische Eigenschaften
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Gewebe- oder Organspezifische Expression
Gewebe- oder Organspezifische Expression
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Was sind Isoenzyme?
Was sind Isoenzyme?
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Funktion von Creatin-Kinasen
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Funktion von Alkohol-Dehydrogenasen
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Was ist Säure-Base-Katalyse?
Was ist Säure-Base-Katalyse?
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Was ist Metallionen-Katalyse?
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Was ist kovalente Katalyse?
Was ist kovalente Katalyse?
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Was macht EDTA?
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Was macht DEPC?
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Was macht DTT?
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Was machen chaotrope Salze?
Was machen chaotrope Salze?
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Was sind verwandte Hydrolasen?
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Spezifität von Trypsin
Spezifität von Trypsin
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Spezifität von Chymotrypsin
Spezifität von Chymotrypsin
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Was ist eine katalytische Diade?
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Was ist eine katalytische Triade?
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Study Notes
Einflussfaktoren auf die Enzymaktivität
- Temperatur:
- Die Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt oder vervierfacht sich mit jeder Erhöhung um 10°C, bis zum Temperatur-Optimum des Enzyms.
- Das Temperatur-Optimum entspricht der maximalen Enzymaktivität.
- Sobald die Temperatur außerhalb des Optimums liegt, verringert sich die Enzymaktivität.
- Humane Enzyme haben meist ein Optimum bei 37°C.
- Hyperthermophile Enzyme haben ein Optimalbereich von 70-90°C.
- Die RGT-Regel und die Arrhenius-Gleichung beschreiben den Zusammenhang.
- pH-Wert:
- Die Enzymaktivität wird beeinflusst durch die pH-abhängige Ionisierung von Aminosäuren im aktiven Zentrum des Enzyms.
- Die pH-Abhängigkeit wird durch die Änderung der 3D-Konformation des Apoenzyms beeinflusst.
- Die pH-abhängige Ionisierung führt zur Protonierung oder Deprotonierung funktioneller Gruppen von Aminosäure-Seitenketten im aktiven Zentrum.
- Dies beeinflusst die Interaktionen der Aminosäuren mit Substraten und Cofaktoren sowie katalytisch aktive Aminosären.
- Das pH-Optimum entspricht der maximalen Enzymaktivität bzw. Reaktionsgeschwindigkeit.
- Wenn der pH-Wert außerhalb des pH-Optimums liegt, verringert sich die Enzymaktivität.
- Ionenstärke:
- Maximale Enzymaktivität wird bei physiologischer Ionenkonzentration erreicht (100-150 mM).
- Ionenstärke beeinflusst pKs-Wert von Aminosäure-Seitenketten im aktiven Zentrum des Enzyms.
- Ionenstärke darf bei Konzentrationen über 100 mM nicht vernachlässigt werden.
Zymogene (Enzym-Vorstufen)
- Zymogene sind inaktive Vorstufen von Enzymen, auch als Enzym-Präkursoren oder Pro-Enzyme bekannt.
- Olof Hammersten erkannte 1872, dass sich diese inaktiven Vorstufen von den aktiven Enzymen unterscheiden.
- Zymogene werden durch das Präfix "Pro-" oder das Suffix "-ogen" gekennzeichnet.
- Suffix-Beispiele: Pepsinogen, Trypsinogen
- Präfix-Beispiele: Proelastase, Procaspase 9
- Die Konvertierung eines Zymogens in ein aktives Enzym erfolgt am Wirkort oder nach spezifischen Stimuli durch limitierte Proteolyse, Autokatalyse oder regulatorische Proteasen.
- Limitierte Proteolyse ist eine irreversible posttranslationale Modifikation durch Spaltung definierter Peptidbindungen.
- Autokatalyse erfolgt unter definierten Milieubedingungen.
- Regulatorische Proteasen (z.B. Enzymkaskaden) aktivieren Zymogene.
- Enzym-Kaskaden haben einen Verstärkungscharakter, sind irreversibel und zeitlich gesteuert.
- Aktivierung erfolgt zum definierten Zeitpunkt.
- Die Aktivierung erfolgt nach definiertem Stimulus durch proteolytische Spaltung.
- Beispiele: Caspasen bei Apoptose und Blutgerinnungsfaktoren bei sekundärer Hämostase.
Regulation der Enzymaktivität durch Interkonvertierung
- Interkonvertierung bezeichnet die reversible kovalente posttranslationale Proteinmodifikation.
- Funktionelle Gruppen werden an/von Aminosäure-Seitenketten gebunden oder abgespalten, wodurch sich die katalytische Eigenschaft des Enzyms ändert.
- Es findet ein Wechsel von aktiv/inaktiv statt, was auch als "Switch on/off" bezeichnet wird.
- Arten der Interkonvertierung:
- Phosphorylierung
- Mono(ADP-Ribosyl)ierung
- Adenylierung
- Phosphorylierung ist die häufigste Art der Interkonvertierung in höheren Organismen.
- Beispiele für Enzyme, die durch Interkonvertierung reguliert werden:
- Pyruvat-Kinase (inaktiviert durch Phosphorylierung)
- Glykogen-Phosphorylase (aktiviert durch Phosphorylierung)
- B-RAF (aktiviert durch Phosphorylierung in der MAPK-Kaskade)
Reversible und irreversible Enzym-Inhibitoren
- Reversible Inhibitoren:
- Kompetitive Hemmung: Benzamidin (Trypsin), Leupeptin (Serin-, Cystein-Proteasen)
- Unkompetitive Hemmung: Oxalat (Lactat-Dehydrogenase), L-Phe (Alkalische Phosphatase)
- Gemischte Hemmung: Bowman-Birk-Inhibitor BBI (Trypsin, Chymotrypsin), RNasin (humane RNase)
- Irreversible Inhibitoren:
- Gruppenspezifische Reagenzien: DIPF (Serin-Proteasen), Iodacetamid (Cystein-Proteasen)
- Affinitätsreagenzien: PMSF (Serin-Proteasen), Organophosphate (ACh-Esterase)
- Suizidinhibitoren: Disulfiram (Aldehyd-Dehydrogenase), Antithrombin (Thrombin/FIIa)
Isoenzyme
- Isoenzyme katalysieren die gleiche biochemische Reaktion, unterscheiden sich aber in verschiedenen Eigenschaften.
- Sie werden durch verschiedene Gene kodiert und weisen unterschiedliche Aminosäuresequenzen auf.
- Sie haben unterschiedliche Kombinationen von Peptidketten-Untereinheiten und Bindungen von Cofaktoren.
- Physikochemische Eigenschaften wie Temperatur- und pH-Optimum variieren.
- Ihre enzymatischen Eigenschaften (Spezifität für Substrate, Produkte, Effektoren) und enzymkinetischen Eigenschaften sind unterschiedlich.
- Die Lokalisation (Zell-, Gewebe-, Organ-spezifische Expression; subzelluläre Lokalisation) unterscheidet sich.
- Isoenzyme sind wichtig, da sie an das spezifische Reaktionsmilieu bzw. die metabolische Kondition des Wirkorts angepasst sind.
- Die Spezialisierung von Organen, Geweben, Zellen bzw. subzellulären Kompartimenten bedingt die Existenz von Isoenzymen.
- Isoenzyme haben Bedeutung für die medizinische Diagnostik: Die Gesamt-Isoenzym-Aktivität im Blutserum kann als Summe der Aktivitäten individueller Isoenzyme aus geschädigten Organen, Geweben oder Zellen verwendet werden.
- Isoenzym-Elektrophorese dient für den Nachweis von geschädigten Organen oder Geweben zur Differentialdiagnose von Erkrankungen.
- Beispiele für Isoenzyme:
- Lactat-Dehydrogenase: reversible Reduktion von Pyruvat zu Lactat (anaerobe Glykolyse), 5 Isoenzyme mit Unterschieden in Primär- und Quartärstruktur, Regulierbarkeit, Substrat-Spezifität und Lokalisation
- Hexokinase: irreversible Phosphorylierung von Hexose zu Hexose-6-phosphat (z.B. Glykolyse), 4 Isoenzyme mit Unterschieden in Substrat-Spezifität, 8-Affinität, Regulierbarkeit und Lokalisation
- Creatin-Kinasen: reversible Dephosphorylierung von Kreatinphosphat zur ATP-Bildung, 3 Isoenzyme mit Unterschieden in Primärstruktur, Quartärstruktur und Lokalisation
- Alkohol-Dehydrogenasen: Detoxifizierung aliphatischer Alkohole zu Aldehyden, 7 Isoenzyme beim Menschen mit Unterschieden in Substrat-Spezifität und -Affinität.
Mechanismen der Enzymkatalyse
- Säure-Base-Katalyse: Pepsin, Trypsin
- Metallionen-Katalyse: Carboxypeptidase A, Superoxid-Dismutase
- Kovalente Katalyse: Papain, Trypsin
- Katalyse durch Nachbargruppen- und Orientierungseffekte: Lactat-Dehydrogenase, Hexokinase
- Katalyse durch Stabilisierung des Übergangszustandes: Lysozym, Lactat-Dehydrogenase
RNasen und Katalyse-Mechanismen
- RNasen sind Cofaktor-unabhängig.
- EDTA (Ethylendiamintetraacetat) inaktiviert RNasen nicht, da sie keine Metallionen benötigen.
- DEPC (Diethylpyrocarbonat) inaktiviert RNasen durch kovalente Modifikation von Histidinresten im aktiven Zentrum.
- Weitere Möglichkeiten zur Inaktivierung von RNasen:
- DTT spaltet Disulfidbrücken und verändert die Proteinfaltung.
- β-Mercaptoethanol
- Proteinase K greift Peptidbindungen an den Enden (Endopeptidase) aromatischer Aminosäuren an.
- Chaotrope Salze brechen Wasserstoffbrücken auf und denaturieren Enzyme.
- RNase A: Säure-Base-Katalyse
- Katalysiert sequenzspezifische Hydrolyse von Bindungen in ssRNA nach Pyrimidinen in 2 sukzessiven Reaktionsschritten.
- Es enstehen 5'-OH + 3'-P-Gruppe Produkte
-
- Teilreaktion:
- Transphosphorylierung bildet 2'-3'-zyklisches Nukleotid-Intermediat am 3'-Ende von RNA-Produkt 1, während am 5'-Ende von RNA-Produkt 2 eine OH-Gruppe entsteht.
- H+-Abstraktion von 2'-OH-Ribose RNA durch deprotoniertes His12 (Base-Katalyse) erleichtert nukleophilen Angriff von 2`-0- auf benachbartes P-Atom der Phosphodiester-Bindung RNA.
- H+-Addition auf 5'-O-Ribose RNA-Produkt 2 durch protoniertes His119 (Säure-Katalyse)
-
- Teilreaktion:
- Hydrolyse des 2'-3'-zyklischen Nukleotid-Intermediats von RNA-Produkt 1.
- H+-Addition auf 2'-O-Ribose durch protoniertes His12 (Säure-Katalyse).
- H+-Abstraktion von H2O durch deprotoniertes His119 (Base-Katalyse).
- Transfer von Hydroxid-Ion auf 3'-P-Rest von RNA-Produkt 1.
Sequenzspezifität pankreatischer Serinproteasen
- Trypsin, Chymotrypsin und Pankreas-Elastase sind Hydrolasen mit ähnlicher Primär- und Tertiärstruktur, identischer Anordnung von Aminosäuren im katalytischen Zentrum und identischer Gruppenspezifität, aber unterschiedlicher Sequenzspezifität.
- Trypsin:
- Hydrolysiert Peptidbindungen C-terminal von basischen Aminosäuren Lysin oder Arginin (P1-Position).
- Keine Spaltung, wenn Prolin in P1'-Position.
- Große S1-Tasche mit ionisiertem Aspartat (Asp¹⁸⁹).
- Chymotrypsin:
- Hydrolysiert Peptidbindungen C-terminal von aromatischen Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan, Phenylalanin (P1-Position).
- Große S1-Tasche, nicht ionisiertes Serin (Ser¹⁸⁹).
- Pankreas-Elastase:
- Hydrolysiert Peptidbindungen C-terminal von kleinen aliphatischen Aminosäuren Glycin, Alanin, Valin (P1-Position).
- Kleine S1-Tasche.
Katalytische Diaden und Triaden
- Katalytische Diade: Spezifische geometrische Anordnung von 2 am Katalyse-Prozess beteiligten Aminosäuren, die miteinander wechselwirken, im aktiven Zentrum. Eine der Aminosäuren agiert als Nukleophil im Zuge einer kovalenten Katalyse.
- Beispiele: Papain (Cys, His), Caspase 9 (Cys, His), SARS-CoV-2-Protease Mpro (Cys, His).
- Katalytische Triade: Spezifische geometrische Anordnung von 3 am Katalyse-Prozess beteiligten Aminosäuren, die miteinander wechselwirken, im aktiven Zentrum. Eine der Aminosäuren agiert als Nukleophil im Zuge einer kovalenten Katalyse.
- Beispiele: Trypsin (Ser, His, Asp), FIIa (Ser, His, Asp), DPP IV (Ser, His, Glu).
- Funktion der Aminosäuren in Trypsin (Beispiel):
- Ser¹⁹⁵: Hydroxylgruppe als katalytisch aktives Nukleophil für kovalente Katalyse. Wird erst nach Substratbindung ionisiert/deprotoniert, was seine Nukleophilie erhöht.
- His⁵⁷: Agiert als Brønsted-Säure-Base (Protonendonor/-akzeptor).
- Asp¹⁰² Stabilisiert His⁵⁷ durch Ausbildung einer Wasserstoffbrücke.
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Description
Dieses Quiz untersucht die Wirkung von Enzyminhibitoren und die Eigenschaften von Isoenzymen. Es werden verschiedene Arten von Hemmungen behandelt, darunter kompetitive, unkompetitive und Suizidinhibition. Außerdem werden die Unterschiede und Funktionen von Isoenzymen erläutert.