Megaprüfung Part 5

Die Philosophie lässt sich in einen praktischen und einen theoretischen Zweig unterteilen. Die praktische Philosophie (Ethik) bildet Theorien und untersucht konkrete Fragen und Probleme, um Lösungen und Konzeptionen zu finden. Die theoretische Philosophie hingegen betrachtet den Erkenntnisgewinn als Selbstzweck.

Ein Drei-Ebenen-Modell der Ethik unterscheidet zwischen deskriptiver, normativer und Metaethik. Die deskriptive Ethik beschreibt Moral, ohne sie zu bewerten. Die normative Ethik formuliert ethische Prinzipien und Regeln. Die Metaethik untersucht die Grundlagen und Methoden der Ethik. Die Ebenen bauen auf einander auf und bilden Abstraktionsstufen.

Die Ethik ist die wissenschaftliche Theorie der Moral, während die Moral das Untersuchungsobjekt darstellt. Die Metaethik wiederum ist die Wissenschaftstheorie der Ethik. Die deskriptive Ethik beschreibt die Moral lediglich und ist nicht Teil der Philosophie.

Die angewandte Ethik befasst sich mit konkreten ethischen Herausforderungen und verwendet Methoden der Theoriebildung, um Lösungen zu finden. Top-down-Modelle (deduktiv) leiten konkrete Handlungsanweisungen aus allgemeinen Prinzipien ab, während Bottom-up-Modelle (induktiv) aus empirischen Fällen allgemeine Prinzipien formulieren.

Die deduktive Methode ist Teil der philosophischen Ethik und versucht, konkrete ethische Herausforderungen mithilfe ethischer Theorien aus der traditionellen Philosophie zu lösen.

Sowohl die deduktive als auch die induktive Methode finden Anwendung in verschiedenen Bereichen der Ethik. Die Deduktion nutzt ethische Prinzipien, die Induktion nutzt Einzelfälle, um zu ethischen Schlussfolgerungen zu gelangen.

Die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen und der UN Global Compact sind zwei wichtige Konzepte, die im ersten Kapitel des Skriptums behandelt werden.

Im 18. Jahrhundert wurde der Begriff "Verantwortung" zum Modewort der Französischen Revolution. Er entstammt dem Englischen ("responsibility") und wurde in seiner französischen Form ("responsabilité") verwendet.

Der moderne Verantwortungsbegriff lässt sich in drei Kategorien einteilen: ethische Verantwortung, rechtliche Verantwortung und soziale Verantwortung. Diese Unterscheidung entstand im Zuge der Aufklärung.

Im deutschen Sprachraum leitet sich der Begriff "Verantwortung" von "Zurechnung" ab. Der Begriff wird in seinem Ursprung mit dem juristischen Kontext der Verteidigung oder Rechtfertigung in Verbindung gebracht, im Sinne von "jemandem etwas zurechnen".

Die Bedeutung des Verantwortungsbegriffs hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Ab dem 19. Jahrhundert erlangte er zunehmend an Relevanz, zunächst im existenzphilosophischen Kontext und später im Kontext gesellschaftlicher Systeme.

Die Verantwortungsethik von Hans Jonas spielt eine wichtige Rolle im 20. Jahrhundert. Jonas betont die Notwendigkeit, die Selbstvernichtung der Menschheit zu verhindern und die Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen.

Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu bedeutenden Veränderungen in der Wirtschaft, Technik und Gesellschaft, die den Aufstieg des Verantwortungsbegriffs als ethische Schlüsselkategorie beförderten.

Hans Jonas, ein bedeutender Denker des 20. Jahrhunderts, entwickelte eine besondere Form der Verantwortungsethik.

Im Kontext der Verantwortungsethik nach Jonas gilt die Vermeidung des ultimativen Übels, der (Selbst-)Vernichtung der Menschheit, als oberstes Ziel.

Der Übergang von der traditionellen Feudalgesellschaft zum modernen Kapitalismus, der die Entwicklung des nachklassischen Modells der Verantwortung prägte.

Die zunehmende Spezialisierung von Arbeit und die Ausdifferenzierung von Aufgaben innerhalb der Gesellschaft.

Der Wandel persönlichen, direkten Beziehungen zu anonymen, über den Markt vermittelten Beziehungen.

Die Entwicklung und Nutzung fortschrittlicher Technologien, die die Produktion und das Leben verändern.

Die Entwicklung und Implementierung von demokratischen Staatsformen mit modernen Regierungsstrukturen.

Das nachklassische Modell der Verantwortung zeichnet sich durch eine zeitliche Verlagerung von der retrospektiven (Ex-post) Verantwortung auf die vorausschauende (Ex-ante) Verantwortung aus.

Im nachklassischen Modell der Verantwortung liegt der Fokus auf der Erreichung gewünschter Zustände mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und nicht mehr nur auf der Vermeidung von Schäden.

Rechtliche Verantwortung bezieht sich auf das Einhalten von Gesetzen und kann von ethischer Verantwortung getrennt betrachtet werden.

Freiwillige private Regulierung von nicht-staatlichen Akteuren, Unternehmen und anderen Stakeholdern, um gesamtgesellschaftliche soziale und ökologische Probleme zu adressieren.

Ein Konzept, das beschreibt, wie Unternehmen freiwillig soziale und ökologische Verantwortung übernehmen, um ethisches Verhalten zu fördern und nachhaltiges Handeln zu ermöglichen.

Eine Erweiterung von CSR, die die politische Rolle von Unternehmen in gesellschaftlichen Debatten und Entscheidungsfindungsprozessen hervorhebt.

Eine Gruppe von Maßnahmen und Initiativen, die Unternehmen, Regierungen und andere Akteure zusammenbringen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Ein Abkommen, das die Sicherheit von Arbeitern in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch verbessern soll, indem es Brandschutz und Gebäudesicherheit in Fabriken sicherstellt.

Ein internationales Zertifizierungssystem, das nachhaltige Waldbewirtschaftung fördert.

Eine normative Theorie, die eine aktive politische Rolle von Unternehmen fordert, um gesellschaftliche Probleme zu lösen und demokratische Prozesse zu stärken.

Die Kritik an PCSR, die argumentiert, dass das politische Engagement von Unternehmen neoliberale Machtstrukturen verstärkt und demokratische Prozesse untergräbt.

Konsumenten tragen eine geteilte Verantwortung für nachhaltige Entwicklung. Diese Verantwortung basiert auf individuellen und kollektiven Handlungsmöglichkeiten.

Reduzierung des eigenen Schadensbeitrags, Mitgestaltung von Marktstrukturen und Beschaffung von Informationen sind zentrale Aspekte der Konsumentenverantwortung.

Die Fair-Trade-Bewegung ist ein Beispiel für die Verbindung von individueller und kollektiver Konsumentenverantwortung.

Fair-Trade-Organisationen verfolgen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales.

Im sozialen Bereich setzt sich Fair Trade für bessere Arbeitsbedingungen von Kleinbauern ein, z.B. gegen Kinderarbeit.

Fair Trade beinhaltet Maßnahmen zum Schutz von Wasserressourcen und zur Reduktion des Pestizideinsatzes.

Der Begriff "Fair Trade" bezieht sich sowohl auf verschiedene Konzeptionen als auch auf praktische Initiativen.

Der faire Handel ist bemüht, die Arbeitsbedingungen von Kleinbauern zu verbessern und die Umwelt zu schonen.

Nach Friedman haben Unternehmen nur die Pflicht, den Gewinn für ihre Aktionäre zu maximieren. Sie sollten sich nicht in soziale Belange einmischen, da sie dafür nicht demokratisch legitimiert sind.

Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein Konzept, das Unternehmen ermutigt, über ihren wirtschaftlichen Erfolg hinaus auch soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen.

Die Stakeholder-Perspektive erweitert die traditionelle Shareholder-Perspektive. Sie besagt, dass Unternehmen nicht nur ihren Aktionären, sondern allen Stakeholdern gegenüber verpflichtet sind. Dazu gehören Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, die Umwelt und die Gesellschaft.

Das CSR-Modell von Archie Carroll ordnet die unterschiedlichen Verantwortungsbereiche von Unternehmen in eine Pyramide. Auf der untersten Ebene stehen die ökonomische und rechtliche Verantwortung. Auf der nächsten Ebene folgt die ethische Verantwortung. Die oberste Ebene umfasst philanthropische Verantwortung.

Carrolls CSR-Modell wird kritisiert, weil es die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der USA stark berücksichtigt und keine klaren Strategien für den Umgang mit Konflikten zwischen verschiedenen Verantwortungsdimensionen bietet.

Neben der thematischen Betrachtung von CSR kann man es auch aus der Innenperspektive eines Unternehmens betrachten. Hierbei geht es um die Integration von CSR in die Unternehmensstrategie und die Organisation.

Friedmans Argumentation wird von vielen Experten kritisiert. Sie betrachten soziale Unternehmensverantwortung als entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens und die Stabilität der Gesellschaft.

Unternehmen müssen sich heute nicht nur ihren Aktionären, sondern auch ihren Mitarbeitern, Kunden und der Gesellschaft gegenüber rechenschaftspflichtig fühlen.

Die angewandte Ethik ist ein Teilbereich der Philosophie, der sich mit ethischen Fragen und Problemen in konkreten Situationen beschäftigt. Sie untersucht, wie ethische Prinzipien und Theorien auf bestimmte Bereiche angewendet werden können.

Die praktische Philosophie konzentriert sich auf die Anwendung von Theorien und Konzepten auf die realen Herausforderungen des Lebens. Die Ethik ist ein Teilbereich der praktischen Philosophie.

Die deskriptive Ethik beschreibt und analysiert moralische Überzeugungen und Verhaltensweisen, ohne sie zu bewerten. Sie beschreibt, wie Menschen denken und handeln, nicht wie sie denken und handeln sollten.

Die normative Ethik entwickelt ethische Prinzipien, Regeln und Normen, die als Maßstab für das richtige Handeln dienen. Sie will festlegen, wie Menschen handeln sollten.

Die Metaethik untersucht die Grundlagen und Methoden der Ethik. Sie beschäftigt sich mit Fragen wie: Was ist die Natur von moralischen Aussagen? Welche Bedeutung haben moralische Begriffe? Wie können ethische Normen gerechtfertigt werden?

Die deductive Methode leitet konkrete Handlungsempfehlungen aus allgemeinen ethischen Prinzipien ab. Sie geht von einem allgemeinen Prinzip aus und wendet es auf ein konkretes Problem an.

Die induktive Methode zieht aus Beobachtungen und Erfahrungen allgemeine Prinzipien und Regeln ab. Sie geht von konkreten Fällen aus und versucht, daraus allgemeine Prinzipien abzuleiten.

Der Verantwortungsbegriff besagt, dass man für sein Handeln und seine Entscheidungen Rechenschaft ablegen muss. Es bedeutet, die Folgen des eigenen Handelns zu bedenken und die Verantwortung für diese zu übernehmen.

Der Begriff der Verantwortung erlangte ab dem 19. Jahrhundert zunehmende Bedeutung, zunächst im Kontext der individuellen Existenz und später im Kontext gesellschaftlicher Systeme.

Hans Jonas entwickelte eine Verantwortungsethik, die das Ziel verfolgt, die Selbstvernichtung der Menschheit zu verhindern.

Der Nachhaltigkeitsbegriff ist ein normativer Begriff. Er basiert auf dem Prinzip der intergenerationalen Gerechtigkeit, das besagt, dass zukünftige Generationen ein Recht auf eine intakte Umwelt haben.

Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit bilden die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, auch bekannt als Triple-Bottom-Line.

Die Sustainable Development Goals (SDGs) der UN und die ESG-Standards für sozial verantwortliche Investitionen sind Beispiele für die Anwendung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffs.

Unternehmerische Verantwortung hat einen starken Bezug zur Nachhaltigkeitsdebatte. Unternehmen werden zunehmend aufgefordert, soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen.

Das zweite Kapitel des Skriptums beschäftigt sich mit der umfassenden Definition des Verantwortungsbegriffs als philosophisches Arbeitsfeld.

Die Zurechnungsverantwortung wird im Nachhinein von anderen zugeschrieben, während die Zuständigkeitsverantwortung im Vorhinein von selbst übernommen wird.

Die folgenbasierte Legitimation betrachtet Verantwortung als Prinzip, das sich nach den Folgen des Handelns richtet. Sie unterscheidet zwischen prospektiver Ex-post-Verantwortung (vorweggenommene Folgen) und retrospektiver Ex-ante-Verantwortung (nachträgliche Bewertung).

Der Verantwortungsbegriff als Reflexionsprinzip bezieht sich auf die bewusste Suche nach adäquaten Entscheidungsgründen im komplexen Handlungsfeld.

Verantwortung als Struktur- und Steuerungselement komplexer Systemprozesse beinhaltet die Rahmenregeln, Kontextgestaltung und Selbstverpflichtung der beteiligten Akteurinnen.

Nominale Definitionen werden von einem Autor oder einer Gruppe von Autoren festgelegt, Standarddefinitionen spiegeln den alltäglichen Wortgebrauch wider, und Realdefinitionen beziehen sich auf die Analyse der mit der Sprache bezeichneten Gegenstände.

Die gesellschaftliche und mediale Debatte muss unterschiedliche Arten von Definitionen im Kontext von Verantwortungszuschreibungen berücksichtigen, wie die Beispiele von Carola Rackete und Francesco Schettino zeigen.

Das philosophische Hauptproblem bei der Definition von gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung besteht darin, dass Definitionen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ unterschieden werden müssen.

Der Verantwortungsbegriff wird im Hinblick auf seine rechtliche, ethische, individuelle, kollektive und soziale Dimension hin untersucht.

Die Entwicklung der gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung von Unternehmen kann in Phasen unterteilt werden: In der Aufstrebenden Phase beginnen Unternehmen, sich mit sozialen Themen auseinanderzusetzen. In der Konsolidierungsphase entstehen gesamtgesellschaftliche Diskurse und multi-Stakeholder-Initiativen. In der Institutionalisierungsphase werden soziale Themen in rechtlich verbindliche oder industrieinterne Regelungen integriert.

Kritiker des PCSR-Konzepts argumentieren, dass die politische Einflussnahme von Unternehmen neoliberale Tendenzen verstärkt und den Abbau demokratischer Strukturen fördert.

Corporate Citizenship (CC) ist ein Konzept, das beschreibt, wie Unternehmen soziale Verantwortung in verschiedenen Formen übernehmen, von philanthropischen Engagements bis hin zur Integration in gesellschaftliche Prozesse.

Das Konzept der „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen beinhaltet 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von allen Ländern erreicht werden sollen. Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung dieser Ziele durch nachhaltiges Wirtschaften und soziales Engagement.

Die Systemverantwortung geht von der Eigenorganisation sozialer Subsysteme und deren autonomer Verantwortungsbereitschaft nach dem Ansatz der Systemtheorie aus.

Der klassische Verantwortungsbegriff basiert auf einer strikten Trennung von Naturprozessen und menschlichem Handeln. Verantwortung wird als Beziehung zwischen Handlung, Subjekt, Folgen und Wertmaßstab verstanden.

Der Verantwortungsbegriff in der Systemtheorie beschreibt die Fähigkeit von sozialen Systemen, sich selbst zu organisieren und autonom Verantwortung zu übernehmen.

Die nachklassische Verantwortung fokussiert auf die proaktive Gestaltung von Zukunftsszenarien und die Verantwortung für das Erreichen gewünschter Zustände.

Vorsorgeverantwortung ist eine Form der nachklassischen Verantwortung, die den Schutz vor potentiellen Schäden in den Vordergrund stellt.

Recht und Moral sind zwei voneinander unabhängige Systeme, die unterschiedliche Ansätze zur Regulierung des individuellen und gesellschaftlichen Verhaltens verfolgen.

Der Verantwortungsdiskurs wird in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen geführt. So beschäftigt sich auch die Rechtswissenschaft damit, obwohl der Begriff "Verantwortung" nicht immer explizit behandelt wird.

Die Entwicklung von der klassischen zur nachklassischen Verantwortung spiegelt die Veränderungen wider, die durch die Industrialisierung, Technologisierung und die Wachstumsdynamik der modernen Gesellschaft auftraten.

Die "UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte" (UNGP) und die "OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen" sind internationale Rahmenwerke, die Unternehmen dabei unterstützen, Menschenrechte zu respektieren und zu fördern. Sie definieren unternehmerische Verantwortung im Kontext von Menschenrechten.

Die stille Komplizenschaft entsteht, wenn Unternehmen Menschenrechtsverletzungen von staatlichen Akteuren nicht öffentlich kritisieren. Es wird also nicht aktiv eingegriffen.

Dieser ethische Ansatz thematisiert die Mithilfe von Unternehmen bei Menschenrechtsverletzungen. Es wird zwischen direkter und indirekter Komplizenschaft unterschieden.

Dieser Begriff bezieht sich auf ein Konzept, das die soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen und Investoren im Kontext von Investmententscheidungen fokussiert. Er steht für die drei Bereiche: Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G).

Neben einer ethischen Komponente spielt die rechtliche Verantwortung eine wichtige Rolle. Unternehmen sind verpflichtet, Gesetze und Regeln zu beachten, um Menschenrechte zu schützen.

Die gesellschaftliche und ökologische Verantwortung von Unternehmen und Investoren kann im Kontext der ESG-Standards adressiert werden. Diese Standards fokussieren drei Bereiche: Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G).

Der Fall des nigerianischen Umweltaktivisten Ken Saro-Wiwa, der 1995 hingerichtet wurde, wird häufig als ein Beispiel für die Bedeutung der Menschenrechtsverantwortung von Unternehmen herangezogen. Die Debatte dreht sich um die Beteiligung von Unternehmen an Menschenrechtsverletzungen.

Die angewandte Ethik ist ein Teilbereich der Philosophie, der sich mit konkreten ethischen Problemen in verschiedenen Lebensbereichen auseinandersetzt.

Deduktive Methoden leiten konkrete Handlungsanweisungen aus allgemeinen ethischen Prinzipien ab.

Induktive Methoden entwickeln allgemeine Prinzipien aus Einzelbeispielen.

Der Nachhaltigkeitsbegriff beinhaltet drei wichtige Dimensionen: Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen beschreiben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 erreicht werden sollen.

Der UN Global Compact ist eine freiwillige Initiative, die Unternehmen dazu auffordert, Menschenrechte zu respektieren, Arbeitsnormen einzuhalten, Umweltstandards zu fördern und Korruption zu bekämpfen.

Hans Jonas entwickelte im 20. Jahrhundert eine Verantwortungsethik, die die Vermeidung der Selbstzerstörung der Menschheit als oberstes Ziel sieht.

Der Begriff "Verantwortung" hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und beinhaltet heute verschiedene Aspekte, darunter ethische, rechtliche und soziale Verantwortung.

Der Begriff Verantwortung wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, ohne sich auf seine historische Entwicklung zu fokussieren. Es geht darum, die verschiedenen Facetten und Definitionen von Verantwortung zu analysieren.

Die Unterscheidung von nominalen, Standard- und Realdefinitionen zeigt, wie unterschiedlich Verantwortung definiert werden kann.

Verantwortung kann proaktiv übernommen oder von Dritten zugeschrieben werden. Beispiele wie Carola Rackete und Francesco Schettino verdeutlichen die Differenzierung von rechtlichen und moralisch-ethischen Dimensionen der Verantwortung.

Heidbrink skizziert vier Verantwortungsdefinitionen, die sich mit verschiedenen Aspekten von Verantwortung in komplexen sozialen Systemen befassen.

Das klassische Modell sieht eine lineare Relation zwischen Subjekt, Handlung und Folgen vor. Im nachklassischen Modell shift der Fokus von retrospektiver zu prospektiver Verantwortung und vom Schaden abwenden zu erwünschten Zuständen.

Verantwortung hat immer eine normative Dimension. Die Unterscheidung zwischen teleologischen und deontologischen Theorien ist wichtig für den Verantwortungsdiskurs. Ex-post-Verantwortung basiert auf Regeln, ex-ante-Verantwortung auf die Vermeidung von Übeln.

Die Diskussion um individuelle und kollektive Verantwortung zeigt unterschiedliche Perspektiven. Während individuelle Verantwortung als grundlegendes Paradigma gilt, ist kollektive Verantwortung umstritten.

Soziale Verantwortung wird vor dem Hintergrund unterschiedlicher normativer Theorien diskutiert.

Milton Friedman argumentierte, dass Unternehmen nur gegenüber ihren Aktionären verantwortlich sind und soziale Verantwortung als Aufgabe der Regierung betrachten. Er lehnte die Idee ab, dass Unternehmen politische Macht ausüben oder soziale Ziele verfolgen sollten.

Archie Carrolls CSR-Pyramide strukturiert CSR in vier Ebenen: 1. Ökonomische und rechtliche Verantwortung, 2. Ethische Verantwortung, 3. Philanthropische Verantwortung, 4. Soziale Verantwortung. Sie zeigt die Entwicklung von CSR von minimalem Engagement zu umfassender sozialer Verantwortung auf.

Simon Zadeks Modell beschreibt fünf Entwicklungsstufen von Unternehmen im Umgang mit CSR: 1. Defensive Stufe, 2. Compliance-Stufe, 3. Management-Stufe, 4. Strategische Stufe, 5. transformative Stufe. Es zeigt, wie Unternehmen ihre CSR-Strategien im Laufe der Zeit entwickeln und integrieren.

Political Corporate Social Responsibility (PCSR) erweitert CSR um die politische Dimension. Unternehmen sollten sich nicht nur sozial verantworten, sondern auch aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft und Politik teilnehmen, um gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen.

Eine der größten Herausforderungen im Bereich der CSR besteht darin, dass verschiedene Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter, Umwelt) mitunter konkurrierende Interessen haben. Unternehmen müssen diese Interessen abwägen und gerechte Lösungen finden.

Dieser Aktivismus ist besonders bei großen US-amerikanischen Unternehmen verbreitet und umfasst sowohl konservative als auch progressive Themen, wobei letztere dominieren. CEOs spielen eine Vermittlerrolle zwischen Unternehmensinteressen und gesellschaftlichen Erwartungen.

Florian Wettstein entwickelt das Konzept der Unternehmenskomplizenschaft, das direkte und indirekte Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen beschreibt. Indirekte Komplizenschaft umfasst vorteilhafte (profitierende) und stille (untätige) Komplizenschaft. Unternehmen sollten Menschenrechtsverletzungen durch Diskursbereitschaft, Kooperation und Transparenz adressieren.

Geringe moralische Bedeutung und Verbindung zum Kerngeschäft.

Hohe gesellschaftliche Aktualität, aber geringe Relevanz für das Kerngeschäft.

Hohe branchenspezifische Relevanz.

Hohe gesellschaftliche und branchenspezifische Relevanz, mit Potenzial für Win-win-Szenarien.

Internationale Leitfäden wie die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie die OECD-Leitsätze bieten Orientierung für unternehmerische Verantwortung im Menschenrechtskontext.

CSR konzentriert sich auf die Integration von sozialer und ökologischer Verantwortung in die Geschäftsstrategie, um einen Mehrwert und Wettbewerbsvorteile zu schaffen.

Die zivile Stufe von CSR bezeichnet das Engagement von Unternehmen für branchenweite Veränderungen und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern, um gesellschaftliche Probleme zu lösen.

Friedmans Kernaussage beschreibt die traditionelle unternehmerische Sichtweise. Unternehmen haben die Pflicht, den Profit ihrer Aktionäre zu maximieren, statt sich in soziale Belange einzumischen.

Die Stakeholder-Perspektive geht davon aus, dass Unternehmen nicht nur gegenüber Aktionären, sondern auch gegenüber allen anderen Stakeholdern, wie Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten, Verantwortung tragen.

Carrolls Modell beschreibt hierarchisch verschiedene Ebenen von unternehmerischer Verantwortung. Die Basis bildet die ökonomische und rechtliche Verantwortung, gefolgt von der ethischen und der philanthropischen Verantwortung.