COPD: Diagnose und Klassifikation

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Questions and Answers

Ein Patient hat nach Bronchodilatation einen FEV1-Wert von 45% des Normwerts. Nach welcher GOLD-Einteilung wird dieser Patient klassifiziert?

GOLD 3 (schwer)

Warum wird bei der Diagnose einer COPD eine Bronchodilatation durchgeführt?

Um festzustellen, ob die Bronchokonstriktion reversibel ist. Ist dies der Fall, handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine COPD.

Nennen Sie zwei zusätzliche Faktoren, die laut Studien neben dem FEV1-Wert für die Krankheitsprognose bei COPD berücksichtigt werden sollten.

Schweregrad der Atemnot/Belastungsfähigkeit und Exazerbationshäufigkeit.

Ein Patient mit COPD hat einen FEV1 von 35% und leidet unter chronischer respiratorischer Insuffizienz. Welcher GOLD-Grad liegt vor?

<p>GOLD 4 (sehr schwer)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'Exazerbation' im Zusammenhang mit COPD?

<p>Eine Exazerbation ist eine Verschlechterung der COPD-Symptome.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei Hauptursachen oder Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer COPD führen können.

<p>Rauchen, Luftverschmutzung, genetische Faktoren (α1-Antitrypsinmangel)</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz, wie sich die Pathophysiologie der COPD von der des Asthmas unterscheidet.

<p>Bei COPD ist die Verengung der Atemwege nur teilweise medikamentös umkehrbar, im Gegensatz zu Asthma, wo sie oft vollständig umkehrbar ist.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie, wie die chronische Entzündung bei COPD zur Verengung der Atemwege beiträgt.

<p>Chronische Entzündung führt zur Verdickung der Bronchialschleimhaut, vermehrter Schleimbildung und zur Reizung der Nervenenden, was die Bronchialmuskulatur verengt.</p> Signup and view all the answers

Was passiert mit den Alveolenwänden im Verlauf einer COPD, und welche Konsequenzen hat dies?

<p>Die Alveolenwände werden dünner und können nach der Ausatmung kollabieren (Atelektase), was zu einer Überblähung der Lunge führt.</p> Signup and view all the answers

Warum haben COPD-Patienten oft das Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen?

<p>Aufgrund der verengten Atemwege, die den Luftstrom behindern und den Atemwiderstand erhöhen.</p> Signup and view all the answers

Wie führt die beeinträchtigte Ausatmung bei COPD zur Überblähung der Lunge?

<p>Da die Ausatmung durch die verengten Atemwege zu viel Zeit benötigt, verbleibt mit jedem Atemzug mehr Luft in den Alveolen, was zu deren Überblähung führt.</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt das Zwerchfell bei COPD-Patienten trotz der verengten Atemwege?

<p>Das Zwerchfell ist ein starker Muskel, der noch genügend Luft in die Lunge bringen kann, aber die Ausatmung wird durch die Obstruktion erschwert.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Mechanismen, die dazu führen, dass der Schleim bei COPD-Patienten schlechter abtransportiert wird.

<p>Zerstörung des Flimmerepithels und Schleimhautatrophie.</p> Signup and view all the answers

Beschreibe in Kürze, wie die ständige Überblähung der Alveolen bei COPD zur Entstehung eines Lungenemphysems beiträgt.

<p>Die Überblähung führt zur Zerstörung der Alveolarsepten und somit zur Bildung von Totraumventilation.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz, wie die Einteilung der COPD in die Gruppen A-D die Medikamentenanpassung beeinflusst.

<p>Die Einteilung hilft bei der individuellen Anpassung der Medikamente auf die Patientensituation.</p> Signup and view all the answers

Nenne drei typische "AHA"-Symptome, die bei COPD-Patienten auftreten, und erläutere, warum diese Symptome besonders bei Belastung verstärkt auftreten.

<p>Atemnot, Husten und Auswurf. Diese Symptome verstärken sich bei Belastung, weil der Körper mehr Sauerstoff benötigt und die Lunge aufgrund der COPD eingeschränkt ist.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die COPD die Atemarbeit und das Exspirium der betroffenen Patienten?

<p>Die Atemarbeit ist erhöht, und das Exspirium ist verlängert.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei charakteristische Merkmale des "Pink Puffer"-Phänotyps bei COPD.

<p>Schwere Atemnot und gelegentlicher Reizhusten; Magerkeit und wenig Muskulatur.</p> Signup and view all the answers

Erkläre, warum COPD-Patienten ein erhöhtes Risiko für Muskelabbau haben und welche Rolle Bewegungsmangel und Atemanstrengung dabei spielen.

<p>Bewegungsmangel und die erhöhte Atemanstrengung führen zu einem Muskelabbau. Der Körper verbraucht mehr Energie für die Atmung, was zu einem Abbau von Muskelmasse führen kann.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie, warum beim "Blue Bloater"-Phänotyp Zyanose auftritt.

<p>Aufgrund von Sauerstoffmangel infolge der obstruktiven Bronchitis.</p> Signup and view all the answers

Nenne drei systemische Auswirkungen, die durch COPD entstehen können, und erläutere kurz, wie diese mit der Erkrankung zusammenhängen.

<p>Muskelabbau, Gewichtsverlust und erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Muskelabbau und Gewichtsverlust entstehen durch erhöhte Atemarbeit und Bewegungsmangel, während das kardiovaskuläre Risiko durch chronische Entzündungen erhöht wird.</p> Signup and view all the answers

Welche Auswirkungen hat die Zerstörung der Alveolarsepten auf den Gasaustausch in der Lunge?

<p>Verschlechterung des Gasaustauschs zwischen Alveolen und Kapillaren.</p> Signup and view all the answers

Beschreibe kurz, was Exazerbationen bei COPD sind und nenne zwei häufige Ursachen für solche Krankheitsschübe.

<p>Exazerbationen sind akute Verschlechterungen der COPD-Symptome. Häufige Ursachen sind Atemwegsinfekte und extreme Wetterlagen.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie einen Unterschied im Erscheinungsbild zwischen dem Emphysem-Typ und dem Bronchitis-Typ der COPD.

<p>Der Emphysem-Typ ist meist mager, während der Bronchitis-Typ eher übergewichtig ist.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz, was unter einer Exazerbation im Zusammenhang mit COPD zu verstehen ist.

<p>Eine Verschlechterung der Symptome, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen kann.</p> Signup and view all the answers

Ein COPD-Patient entwickelt plötzlich stärkere Atemnot, vermehrten Husten und gelblichen Auswurf. Was könnte die Ursache dafür sein, und welche Maßnahme sollte er ergreifen?

<p>Es könnte sich um eine Exazerbation handeln, möglicherweise durch einen Atemwegsinfekt. Der Patient sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich die Pathophysiologie eines COPD-Patienten mit primär obstruktiver Bronchitis von der eines Patienten mit vorwiegend emphysematöser Ausprägung der COPD?

<p>Bei obstruktiver Bronchitis steht die Obstruktion durch Schleim und Muskulatur im Vordergrund, während beim Emphysem die Zerstörung der Alveolen im Vordergrund steht.</p> Signup and view all the answers

Warum tritt beim "Pink Puffer" trotz schwerer Atemnot nicht unbedingt eine Zyanose auf?

<p>Durch kompensatorische Atemarbeit.</p> Signup and view all the answers

Was ist die häufigste Todesursache beim Emphysem-Typ der COPD?

<p>Atemversagen.</p> Signup and view all the answers

Warum bildet der Körper von COPD-Patienten als Reaktion auf Hypoxie mehr Erythrozyten?

<p>Um den Sauerstofftransport im Blut zu verbessern und den Sauerstoffmangel in den Geweben auszugleichen.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei allgemeine Therapieprinzipien bei COPD, die über die kausale Therapie hinausgehen.

<p>Physiotherapie, Atemtraining, körperliches Training, Schutzimpfung.</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, COPD-Patienten zu Experten ihrer eigenen Krankheit zu machen?

<p>Weil Wissen, Akzeptanz und Disziplin die Grundpfeiler der Therapietreue sind, insbesondere in Bezug auf Rauchstopp, Medikamenteneinnahme und Schutzimpfungen.</p> Signup and view all the answers

Welches Ziel wird mit der inhalativen Therapie bei COPD verfolgt?

<p>Erweiterung der Atemwege (Bronchodilatation).</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Klassen von Medikamenten, die zur Erweiterung der Atemwege bei COPD eingesetzt werden.

<p>ß2-Sympathomimetika und Parasympatholytika/Anticholinergika.</p> Signup and view all the answers

Welche Medikamente werden eingesetzt, um die Entzündungsprozesse in der Lunge bei COPD zu dämpfen?

<p>Kortison-Präparate, Phosphodiesterasehemmer &amp; Methylxanthine.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie einen Vorteil der Verwendung von langwirksamen Medikamenten im Vergleich zu kurzwirksamen Medikamenten bei der Behandlung von COPD.

<p>Langwirksame Medikamente dienen der Basistherapie, kurzwirksame der Bedarfs- und Notfalltherapie bei Verschlechterung der Symptome.</p> Signup and view all the answers

Wie oft sollten sich COPD-Patienten gegen Pneumokokken impfen lassen?

<p>Einmal im Leben.</p> Signup and view all the answers

Warum ist die richtige Inhalationstechnik bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen so wichtig?

<p>Die richtige Inhalationstechnik ist entscheidend, da die Medikamente nur dann wirken, wenn sie an den richtigen Ort in der Lunge gelangen. Eine falsche Technik kann die Wirksamkeit der Therapie erheblich reduzieren.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Kategorien von schleimlösenden Medikamenten und beschreiben Sie kurz ihren Wirkmechanismus.

<p>Mucolytika reduzieren die Zähigkeit des Schleims, während Sekretolytika die Bildung von dünnflüssigem Schleim fördern.</p> Signup and view all the answers

Warum werden Kortikoide bei COPD im Vergleich zu Asthma bronchiale zurückhaltender eingesetzt?

<p>Kortikoide zeigen bei COPD eine geringere Wirksamkeit bei der Reduktion von Entzündungsprozessen in der Lunge im Vergleich zu Asthma bronchiale. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Infektexazerbationen.</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Patientenedukation ein wichtiger Bestandteil in der Therapie von chronischen Atemwegserkrankungen?

<p>Patientenedukation verringert nachweislich Krankenhauseinweisungen und erhöht die Lebensqualität der Patienten, indem sie das Verständnis für die Erkrankung und die Therapietreue verbessert.</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Umständen ist die Anwendung von Langzeitsauerstoff bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen indiziert?

<p>Langzeitsauerstoff wird bei Patienten mit einem SaO2 Wert von weniger als 88% angewendet.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist die GOLD-Einteilung?

Globale Initiative für COPD; teilt COPD basierend auf FEV1 nach Bronchodilatation ein.

Was ist FEV1?

Die forcierte exspiratorische Volumen in der ersten Sekunde (FEV1).

Warum Bronchodilatation vor GOLD-Einteilung?

Um festzustellen, ob die Bronchokonstriktion reversibel ist; hilft bei der Unterscheidung zwischen Asthma und COPD.

Was wird mit CAT & mMRC-Test beurteilt?

Atemnot und Belastungsfähigkeit.

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Was ist GOLD 4 (sehr schwer)?

< 30% oder < 50% und chronische respiratorische Insuffizienz.

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Inkomplette Exspiration

Unvollständige Ausatmung aufgrund verengter Atemwege.

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COPD Definition

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung; Atemwegsverengung, die sich nicht vollständig medikamentös beheben lässt.

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COPD Ursachen

Rauchen, Passivrauchen, Luftverschmutzung, Berufliche Belastungen, α1-Antitrypsinmangel.

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Pathophysiologie der COPD

Verdickung der Bronchialschleimhaut, zähe Schleimbildung, Zerstörung des Flimmerepithels.

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Reizung der Nervenenden

Die Nervenenden in der Schleimhaut werden durch kalte Luft oder Schadstoffe gereizt.

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Alveolarkollaps (Atelektase)

Die Alveolenwände werden dünn und können nach der Ausatmung kollabieren.

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Atemnotgefühl bei COPD

Eingeschränkter Luftstrom führt zum Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen.

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Überblähung der Alveolen

Überblähung der Alveolen, da die Ausatmung durch die verengten Atemwege zu lange dauert.

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Lungenemphysem

Zerstörung der Alveolarsepten durch chronische Überblähung und Entzündung, was zu Totraumventilation führt.

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AHA-Symptome (COPD)

Atemnot bei Belastung, chronischer Husten und Auswurf.

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Exspiratorischer Stridor

Ein pfeifendes oder brummendes Geräusch beim Ausatmen, oft bei COPD.

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Verlängertes Exspirium

Verlängerte Ausatmungszeit aufgrund von Obstruktion der Atemwege.

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Fassthorax

Förmige Veränderung des Brustkorbs durch chronische Überblähung der Lunge.

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COPD-Exazerbation

Akute Verschlechterung der COPD-Symptome.

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Ursachen von Exazerbationen

Erkältungen, Infekte, extreme Wetterlagen, Reizstoffe und Stress.

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Systemische Auswirkungen von COPD

Muskelabbau, Gewichtsverlust, erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, Osteoporose.

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COPD A-D Einteilung

Die Einteilung der COPD in Gruppen basierend auf Lungenfunktion, Symptomen und Exazerbationen.

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Stadium 1 A

Leichte COPD mit geringen Beschwerden und ohne Exazerbationen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen.

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Stadium 4 D

Sehr schwere COPD mit starken Beschwerden und mindestens 2 Verschlechterungen oder einer krankenhauspflichtigen Verschlechterung.

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Emphysem-Typ (Pink Puffer)

Ein COPD-Phänotyp, bei dem das Lungenemphysem mit schwerer Atemnot im Vordergrund steht.

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Bronchitis-Typ (Blue Bloater)

Ein COPD-Phänotyp, bei dem die obstruktive Bronchitis mit Husten und Auswurf im Vordergrund steht.

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Zyanose

Bläuliche Verfärbung der Lippen und Nägel aufgrund von Sauerstoffmangel.

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Kachexie

Unfallbedingter Verlust von Muskelmasse.

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Kombinationstherapie (COPD)

Eine Therapie, die mehrere Medikamente kombiniert, um die Symptome zu lindern, wenn eine einzelne Medikation nicht ausreicht.

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Dilatatoren der 3. Wahl (COPD)

Medikamente wie Kortison, Methylxanthine oder PDE-4-Hemmer, die bei COPD eingesetzt werden, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirken.

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Mukolytika

Medikamente, die die Zähigkeit des Schleims reduzieren, z.B. N-Acetylcystein oder pflanzliche Mittel wie Fenchel.

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Sekretolytika

Medikamente, die die Produktion von dünnflüssigem Schleim fördern, z.B. NaCl-Lösungen oder Ambroxol.

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Sekretomotorika

Medikamente, die die Aktivität der Zilien (Flimmerhärchen) in den Atemwegen anregen um den Abtransport von Schleim zu verbessern.

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Erythrozytose bei COPD

Erhöhte Anzahl von Erythrozyten im Blut als Reaktion auf Sauerstoffmangel (Hypoxie).

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Allgemeine COPD-Therapieprinzipien

Rauchstopp, Infektionsprävention, Patientenschulung, Ernährungstherapie.

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Weitere COPD-Therapieansätze

Physiotherapie, Atemtraining, körperliches Training, Schutzimpfungen.

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Bronchodilatatoren

Mittel zur Erweiterung der Atemwege.

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Inhalative Bronchodilatatoren

ß2-Sympathomimetika und Parasympatholytika.

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Entzündungshemmende Medikamente bei COPD

Kortisonpräparate, Phosphodiesterasehemmer, Methylxanthine.

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Beispiele für Inhalativa

ß2-Sympathomimetika (z.B. Ventolin®) und Parasympatholytika (z.B. Atrovent®).

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Lang- vs. kurzwirksame Inhalativa

Langwirksame Medikamente für die Basistherapie, kurzwirksame für Notfälle.

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Study Notes

Definition der COPD

  • COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist eine dauerhafte Verengung der Atemwege aufgrund von Entzündungsprozessen in der Lunge.
  • Betroffene können ihr Atemzugvolumen nicht vollständig ausatmen (inkomplette Exspiration).
  • Im Gegensatz zu Asthma ist diese Verengung durch Medikamente nur teilweise und nicht vollständig reversibel.

Prävalenz

  • In der Schweiz sind ca. 400.000 Menschen an COPD erkrankt, was 2,6 % aller Krankenhausaufenthalte verursacht.
  • Die jährlichen Kosten belaufen sich auf etwa 600 Millionen CHF.
  • COPD steht weltweit an vierter Stelle der Todesursachen laut WHO.

Ätiologie und Risikofaktoren

  • Die Hauptursachen ähneln denen des intrinsischen Asthma bronchiale.
  • Inhalation schädlicher Substanzen:
    • Rauchen (9 von 10 COPD-Patienten)
    • Passivrauchen (besonders bei Kindern)
    • Luftverschmutzung (Feinstaub/Verbrennung von Biomasse, Ozon im Sommer)
    • Berufliche Belastung (Mineralstaublunge, giftige Dämpfe, Baumwoll-Kunststofffasern)
  • Allergisch bedingt (Pollen, Tierhaare)
  • Bronchiale Hyperreaktivität (Veranlagung?)
  • a1-Antitrypsinmangel (genetisch, nur ≈1 %)
  • Rezidivierende Infekte in der Kindheit und Frühgeburt
  • Mischformen sind häufig.

Pathophysiologie

  • COPD ist eine eigenständige Erkrankung, die sich die Pathophysiologie mit anderen Lungenerkrankungen teilen kann.
  • Nicht jeder COPD-Patient leidet unter einem Lungenemphysem, und nicht jeder Patient mit obstruktiver Bronchiolitis leidet unter COPD.
  • Chronische Entzündungsprozesse in der Lunge (Bronchitis) führen zur Verdickung der Bronchialschleimhaut (Ödeme) mit zäher Schleimbildung, was die Atemwege verengt.
  • Die Zerstörung des Flimmerepithels und die Schleimhautatrophie erschweren oder verhindern den Abtransport von Schleim.
  • Freiliegende Nervenenden in der Schleimhaut werden durch kalte Luft oder schädliche Substanzen gereizt, was zur Konstriktion der Bronchialmuskulatur führt.
  • Die Wände der Alveolen werden sehr dünn und können nach der Exspiration kollabieren (Atelektase).
  • Verengte Atemwege vermitteln das Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen.
  • Mit jedem Atemzug gelangt mehr Luft in die Alveolen, und diese überblähen schließlich.
  • Die ständige Überblähung und Entzündungsprozesse zerstören die Alveolarsepten (Fibrose), was zu einem Lungenemphysem mit Totraumventilation führt.
  • Die Pathophysiologie kann unterschiedlich ausgeprägt sein; z.B. Obstruktion durch Schleim & Muskulatur oder strukturelle Zerstörung der Alveolen.

Symptome

  • AHA"-Symptome sind bei COPD-Patienten meist chronisch vorhanden, vor allem bei Belastung:
    • Atemnot, Belastungsdyspnoe
    • Husten (chronisch)
    • Auswurf mit zähem-glasigen, oft auch bräunlich, gelblich oder blutigem Schleim
    • Exspiratorischer Stridor (Pfeifen, Giemen, Brummen) je nach Schweregrad
    • Verlängertes Exspirium mit erhöhter Atemarbeit
    • Fassthorax
    • Hypoxämie & Zyanose (meist weniger stark und mit O2-Zufuhr gut zu behandeln)
    • Hyperkapnie und resp. Azidose (korreliert mit Ausprägung des Emphysems)
  • Systemische Auswirkungen:
    • Muskelabbau (Bewegungsmangel & Atemanstrengung)
    • Gewichtsverlust
    • Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko (häufige Begleiterkrankung bei Infarkten)
    • Erhöhtes Risiko für Lungenembolien
    • Osteoporose (Bewegungsmangel, Mangelernährung, Kortison)
    • Konditionsverlust & geringere Belastbarkeit
    • Verringerte Lebensqualität
    • Isolation
  • Symptome akuter Krankheitsschübe (Exazerbationen):
    • Verschlechterung der Lungenfunktion, vorwiegend in nasskalten Wintermonaten.
    • Ursachen sind u.a. Erkältungen/Infekte, extreme Wetterlagen, Inhalation von Reizstoffen, psychische Faktoren.
    • Bei Verschlechterung der Symptome ist ein Arztbesuch notwendig, oft ist eine Änderung der Basis-Therapie erforderlich.
    • Ein Aktionsplan (Ampelsystem) kann helfen, Hospitalisationen und Notfälle zu vermeiden.

Diagnostik

  • Die Anamnese ist besonders wichtig, da viele Symptome nicht eindeutig zuzuordnen sind.
  • Klinische Untersuchung:
    • Anamnese & Inspektion (Zyanose, Einziehungen, Nasenflügeln, Fassthorax)
    • Kapnometrie & Oxymetrie (CO2- & SpO2- Messung) & Blutgasanalyse (Resp. Insuff.)
    • Auskultation (Rasseln, Giemen etc.)
    • Perkussion (hypo-hypersonorer Klang)
    • Palpation (Hautemphysem)
    • Beurteilung des Atemmusters
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgendiagnostik (Emphysem)
    • Computertomografie (CT)
    • Magnetresonanztomografie (MRT)
    • Lungenszintigrafie
    • Bronchoskopie & Sonographie (Cor-Pulmonale)
  • Lungenfunktionsdiagnostik (Lufu):
    • Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Lunge.
    • Wichtigste Verfahren: FEV1-Messung mit Spirometrie, Ganzkörperplethysmographie
    • FEV1 (forciertes exspiratorisches Volumen in einer Sekunde) gibt Auskunft über den Grad der Obstruktion.
    • Das Residualvolumen ist ebenfalls von Bedeutung.
  • Einteilung:
    • Die Einteilung richtet sich nach der GOLD-Einteilung, basierend auf dem FEV1 nach Bronchodilatation.
    • Die Bronchodilatation wird durchgeführt, um zu sehen, ob sich die Bronchokonstriktion aufheben oder verbessern lässt (keine COPD).
    • Zusätzlich werden der Schweregrad der Atemnot, die Belastungsfähigkeit und die Exazerbationshäufigkeit berücksichtigt.

COPD - Wenn die Lunge schlapp macht

  • Die zusätzliche Zuhilfenahme des Schweregrades der Atemnot und der Belastungsfähigkeit und Exazerbationshäufigkeit (Verschlechterung) für die Krankheitsprognose bewährt
  • Atemnot & Belastungsfähigkeit werden mit dem CAT & mMRC-test beurteilt (s. u & im Anhang).
  • Die Kombination der GOLD-Stadien aus der Lungenfunktion mit der Schwere der Symptome und den Exazerbationen ermöglicht die Einteilung der COPD in die Gruppen A-D.

Phänotypen

  • Emphysem-Typ (früher „Pink Puffer"):
    • Lungenemphysem mit schwerer Atemnot und gelegentlichem Reizhusten steht im Vordergrund.
    • Die Betroffenen sind mager und haben wenig Muskulatur.
    • Zyanose infolge von Sauerstoffmangel oder eine Hyperkapnie tritt durch kompensatorische Atemarbeit oft nicht auf.
    • Häufigste Todesursache ist Atemversagen.
    • Die Entzündungsprozesse zerstören die Alveolarsepten, wodurch mehrere Lungenbläschen (Alveolen) zu großen Emphysemblasen verschmelzen, was den Gasaustausch verschlechtert.
  • Bronchitis-Typ (früher „Blue Bloater"):
    • Obstruktive Bronchitis mit Husten und Auswurf steht im Vordergrund.
    • Die Betroffenen sind meist übergewichtig und zyanotisch.
    • Es tritt kaum Atemnot auf, da der Körper als Reaktion auf die Hypoxie mehr Erythrozyten bildet.
    • Hier tritt der Tod meist durch eine Rechtsherzschwäche ein.

Therapie

  • Allgemeine Therapieprinzipien:
    • Kausaltherapie: Rauchstopp, Infekten vorbeugen, ggf. Hyposensibilisierung
    • Patientenaufklärung und Schulung, sowie Ernährungstherapie (hochkalorische Nahrung).
  • Die Patientenaufklärung ist von großer Bedeutung.
  • Medikamentöse Therapie:
    • Ziel ist die Erweiterung der Atemwege (Bronchodilatation).
    • Mittel der Wahl sind hier:
      • β2-Sympathomimetika
      • Parasympatholytika
    • Kortisonpräparate, Phosphodiesterasehemmer & Methylxanthine sollen Entzündungsprozesse eindämmen.
    • die die Wahl der Medikamente wird, anhand der GOLD (A-D) Einstufung, auf jeden Patienten individuell abgestimmt ist.
  • Inhalative Medikamente:
    • B2-Sympathomimetika, (kurz- bzw. langwirksam z.B. Ventolin® bzw. Serevent®)
    • Parasympatholytika/Anticholinergika (kurz- bzw. langwirksam z.B. Atrovent® bzw. Spiriva®)
    • Kortison (z.B. Pulmicort®)
    • Langwirksame Medikamente dienen der Basistherapie und kurzwirksame der Bedarfs- und Notfalltherapie bei Verschlechterung der Symptome.

Schleimlösende Medikamente

  • Mucolytika reduzieren Schleim-Zähigkeit (N-acetylcystein, Fenchel, Anis, Myrtol [oral])
  • Sekretolytika fördern Bildung dünnflüssigen Schleimes
  • Sekretomotorika regen Zilientätigkeit an (Clenbuterol®)
  • Nichtmedikamentöse Therapieformen:
    • Sauerstofflangzeittherapie bei SaO2 <92 % in Ruhe (Prognose↑)
    • Chirurgische Entfernung von Emphysemen (reduziert Lungenvolumen)
    • Endoskopischer Einsatz von Lungenventilen (bei Emphysemen)
    • Nicht-invasive Beatmung (NIV) bei schwerer Hyperkapnie und Schlafapnoe
    • Lungentransplantation
  • Die medikamentöse Therapie kann lediglich die Symptome unterdrücken, die Progression der Erkrankung aber nicht aufhalten kann.
  • Das Ziel ist, die Belastungsfähigkeit & Ausdauer der Patienten durch Sport zu steigern und so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu erhöhen und Exazerbationen zu vermeiden
  • Aufgrund der Atemnot versuchen viele Patienten sich körperlich möglichst zu schonen.
  • Dies führt aber unweigerlich zu einem Teufelskreis der Inaktivität.
  • Eine schwere Exazerbation kündigt sich meist durch Verschlechterung folgender Symptome an:
    • Husten ↑
    • SaO2 < 90%, < 88% gilt als kritisch!
  • Sofortmaßnahmen (IPS/Notfallstation):
    • High-Flow- O2- Verabreichung (Maske/Nasenbrille)
    • Eskalation medikamentöser Therapie (inhalativ ± intravenös)

Verlauf & Prognose

  • Der Verlauf der Erkrankung ist chronisch und irreversibel.
  • Durchschnittlich verringert sich die Lebenserwartung bei COPD um ca. 5-7 Jahre.
  • Mit effektiver Behandlung, Therapietreue und aktivem Selbstmanagement kann jeder Betroffene positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen.
  • Komplikationen und negative Einflüsse auf die Lebenserwartung können dadurch reduziert werden
  • Bei schweren Exazerbationen liegt die Mortalität zwischen 3-10%.
  • Bei Aufnahme auf eine Intensivstation erhöht sich dieser Wert auf zwischen 40-60%!
  • Die körperliche Fitness ist entscheidend für die Mortalität
  • Üblicherweise wird sie mit dem 1. Minuten Sit-to-Stand-Test erhoben Bei diesem Test soll die
  • Patient, auf einem Stuhl ohne Armlehne, so oft wie möglich innerhalb einer Minute aufstehen und ohne
  • Verzögerung wieder absitzen
  • Die Arme bleiben verschrenkt um nicht als Hilfe genutzt werden zu können.

Komplikationen

  • Akute Exazerbationen
  • Herzinfarkt oder CVI
  • Pulmonale Hypertonie
  • Pneumonie
  • Pneumothorax
  • Depression

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