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Questions and Answers
Ein Patient hat nach Bronchodilatation einen FEV1-Wert von 45% des Normwerts. Nach welcher GOLD-Einteilung wird dieser Patient klassifiziert?
Ein Patient hat nach Bronchodilatation einen FEV1-Wert von 45% des Normwerts. Nach welcher GOLD-Einteilung wird dieser Patient klassifiziert?
GOLD 3 (schwer)
Warum wird bei der Diagnose einer COPD eine Bronchodilatation durchgeführt?
Warum wird bei der Diagnose einer COPD eine Bronchodilatation durchgeführt?
Um festzustellen, ob die Bronchokonstriktion reversibel ist. Ist dies der Fall, handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine COPD.
Nennen Sie zwei zusätzliche Faktoren, die laut Studien neben dem FEV1-Wert für die Krankheitsprognose bei COPD berücksichtigt werden sollten.
Nennen Sie zwei zusätzliche Faktoren, die laut Studien neben dem FEV1-Wert für die Krankheitsprognose bei COPD berücksichtigt werden sollten.
Schweregrad der Atemnot/Belastungsfähigkeit und Exazerbationshäufigkeit.
Ein Patient mit COPD hat einen FEV1 von 35% und leidet unter chronischer respiratorischer Insuffizienz. Welcher GOLD-Grad liegt vor?
Ein Patient mit COPD hat einen FEV1 von 35% und leidet unter chronischer respiratorischer Insuffizienz. Welcher GOLD-Grad liegt vor?
Was bedeutet der Begriff 'Exazerbation' im Zusammenhang mit COPD?
Was bedeutet der Begriff 'Exazerbation' im Zusammenhang mit COPD?
Nennen Sie drei Hauptursachen oder Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer COPD führen können.
Nennen Sie drei Hauptursachen oder Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer COPD führen können.
Beschreiben Sie kurz, wie sich die Pathophysiologie der COPD von der des Asthmas unterscheidet.
Beschreiben Sie kurz, wie sich die Pathophysiologie der COPD von der des Asthmas unterscheidet.
Erläutern Sie, wie die chronische Entzündung bei COPD zur Verengung der Atemwege beiträgt.
Erläutern Sie, wie die chronische Entzündung bei COPD zur Verengung der Atemwege beiträgt.
Was passiert mit den Alveolenwänden im Verlauf einer COPD, und welche Konsequenzen hat dies?
Was passiert mit den Alveolenwänden im Verlauf einer COPD, und welche Konsequenzen hat dies?
Warum haben COPD-Patienten oft das Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen?
Warum haben COPD-Patienten oft das Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen?
Wie führt die beeinträchtigte Ausatmung bei COPD zur Überblähung der Lunge?
Wie führt die beeinträchtigte Ausatmung bei COPD zur Überblähung der Lunge?
Welche Rolle spielt das Zwerchfell bei COPD-Patienten trotz der verengten Atemwege?
Welche Rolle spielt das Zwerchfell bei COPD-Patienten trotz der verengten Atemwege?
Nennen Sie zwei Mechanismen, die dazu führen, dass der Schleim bei COPD-Patienten schlechter abtransportiert wird.
Nennen Sie zwei Mechanismen, die dazu führen, dass der Schleim bei COPD-Patienten schlechter abtransportiert wird.
Beschreibe in Kürze, wie die ständige Überblähung der Alveolen bei COPD zur Entstehung eines Lungenemphysems beiträgt.
Beschreibe in Kürze, wie die ständige Überblähung der Alveolen bei COPD zur Entstehung eines Lungenemphysems beiträgt.
Beschreiben Sie kurz, wie die Einteilung der COPD in die Gruppen A-D die Medikamentenanpassung beeinflusst.
Beschreiben Sie kurz, wie die Einteilung der COPD in die Gruppen A-D die Medikamentenanpassung beeinflusst.
Nenne drei typische "AHA"-Symptome, die bei COPD-Patienten auftreten, und erläutere, warum diese Symptome besonders bei Belastung verstärkt auftreten.
Nenne drei typische "AHA"-Symptome, die bei COPD-Patienten auftreten, und erläutere, warum diese Symptome besonders bei Belastung verstärkt auftreten.
Wie beeinflusst die COPD die Atemarbeit und das Exspirium der betroffenen Patienten?
Wie beeinflusst die COPD die Atemarbeit und das Exspirium der betroffenen Patienten?
Nennen Sie zwei charakteristische Merkmale des "Pink Puffer"-Phänotyps bei COPD.
Nennen Sie zwei charakteristische Merkmale des "Pink Puffer"-Phänotyps bei COPD.
Erkläre, warum COPD-Patienten ein erhöhtes Risiko für Muskelabbau haben und welche Rolle Bewegungsmangel und Atemanstrengung dabei spielen.
Erkläre, warum COPD-Patienten ein erhöhtes Risiko für Muskelabbau haben und welche Rolle Bewegungsmangel und Atemanstrengung dabei spielen.
Erläutern Sie, warum beim "Blue Bloater"-Phänotyp Zyanose auftritt.
Erläutern Sie, warum beim "Blue Bloater"-Phänotyp Zyanose auftritt.
Nenne drei systemische Auswirkungen, die durch COPD entstehen können, und erläutere kurz, wie diese mit der Erkrankung zusammenhängen.
Nenne drei systemische Auswirkungen, die durch COPD entstehen können, und erläutere kurz, wie diese mit der Erkrankung zusammenhängen.
Welche Auswirkungen hat die Zerstörung der Alveolarsepten auf den Gasaustausch in der Lunge?
Welche Auswirkungen hat die Zerstörung der Alveolarsepten auf den Gasaustausch in der Lunge?
Beschreibe kurz, was Exazerbationen bei COPD sind und nenne zwei häufige Ursachen für solche Krankheitsschübe.
Beschreibe kurz, was Exazerbationen bei COPD sind und nenne zwei häufige Ursachen für solche Krankheitsschübe.
Nennen Sie einen Unterschied im Erscheinungsbild zwischen dem Emphysem-Typ und dem Bronchitis-Typ der COPD.
Nennen Sie einen Unterschied im Erscheinungsbild zwischen dem Emphysem-Typ und dem Bronchitis-Typ der COPD.
Beschreiben Sie kurz, was unter einer Exazerbation im Zusammenhang mit COPD zu verstehen ist.
Beschreiben Sie kurz, was unter einer Exazerbation im Zusammenhang mit COPD zu verstehen ist.
Ein COPD-Patient entwickelt plötzlich stärkere Atemnot, vermehrten Husten und gelblichen Auswurf. Was könnte die Ursache dafür sein, und welche Maßnahme sollte er ergreifen?
Ein COPD-Patient entwickelt plötzlich stärkere Atemnot, vermehrten Husten und gelblichen Auswurf. Was könnte die Ursache dafür sein, und welche Maßnahme sollte er ergreifen?
Wie unterscheidet sich die Pathophysiologie eines COPD-Patienten mit primär obstruktiver Bronchitis von der eines Patienten mit vorwiegend emphysematöser Ausprägung der COPD?
Wie unterscheidet sich die Pathophysiologie eines COPD-Patienten mit primär obstruktiver Bronchitis von der eines Patienten mit vorwiegend emphysematöser Ausprägung der COPD?
Warum tritt beim "Pink Puffer" trotz schwerer Atemnot nicht unbedingt eine Zyanose auf?
Warum tritt beim "Pink Puffer" trotz schwerer Atemnot nicht unbedingt eine Zyanose auf?
Was ist die häufigste Todesursache beim Emphysem-Typ der COPD?
Was ist die häufigste Todesursache beim Emphysem-Typ der COPD?
Warum bildet der Körper von COPD-Patienten als Reaktion auf Hypoxie mehr Erythrozyten?
Warum bildet der Körper von COPD-Patienten als Reaktion auf Hypoxie mehr Erythrozyten?
Nennen Sie drei allgemeine Therapieprinzipien bei COPD, die über die kausale Therapie hinausgehen.
Nennen Sie drei allgemeine Therapieprinzipien bei COPD, die über die kausale Therapie hinausgehen.
Warum ist es wichtig, COPD-Patienten zu Experten ihrer eigenen Krankheit zu machen?
Warum ist es wichtig, COPD-Patienten zu Experten ihrer eigenen Krankheit zu machen?
Welches Ziel wird mit der inhalativen Therapie bei COPD verfolgt?
Welches Ziel wird mit der inhalativen Therapie bei COPD verfolgt?
Nennen Sie zwei Klassen von Medikamenten, die zur Erweiterung der Atemwege bei COPD eingesetzt werden.
Nennen Sie zwei Klassen von Medikamenten, die zur Erweiterung der Atemwege bei COPD eingesetzt werden.
Welche Medikamente werden eingesetzt, um die Entzündungsprozesse in der Lunge bei COPD zu dämpfen?
Welche Medikamente werden eingesetzt, um die Entzündungsprozesse in der Lunge bei COPD zu dämpfen?
Nennen Sie einen Vorteil der Verwendung von langwirksamen Medikamenten im Vergleich zu kurzwirksamen Medikamenten bei der Behandlung von COPD.
Nennen Sie einen Vorteil der Verwendung von langwirksamen Medikamenten im Vergleich zu kurzwirksamen Medikamenten bei der Behandlung von COPD.
Wie oft sollten sich COPD-Patienten gegen Pneumokokken impfen lassen?
Wie oft sollten sich COPD-Patienten gegen Pneumokokken impfen lassen?
Warum ist die richtige Inhalationstechnik bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen so wichtig?
Warum ist die richtige Inhalationstechnik bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen so wichtig?
Nennen Sie zwei Kategorien von schleimlösenden Medikamenten und beschreiben Sie kurz ihren Wirkmechanismus.
Nennen Sie zwei Kategorien von schleimlösenden Medikamenten und beschreiben Sie kurz ihren Wirkmechanismus.
Warum werden Kortikoide bei COPD im Vergleich zu Asthma bronchiale zurückhaltender eingesetzt?
Warum werden Kortikoide bei COPD im Vergleich zu Asthma bronchiale zurückhaltender eingesetzt?
Warum ist die Patientenedukation ein wichtiger Bestandteil in der Therapie von chronischen Atemwegserkrankungen?
Warum ist die Patientenedukation ein wichtiger Bestandteil in der Therapie von chronischen Atemwegserkrankungen?
Unter welchen Umständen ist die Anwendung von Langzeitsauerstoff bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen indiziert?
Unter welchen Umständen ist die Anwendung von Langzeitsauerstoff bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen indiziert?
Flashcards
Was ist die GOLD-Einteilung?
Was ist die GOLD-Einteilung?
Globale Initiative für COPD; teilt COPD basierend auf FEV1 nach Bronchodilatation ein.
Was ist FEV1?
Was ist FEV1?
Die forcierte exspiratorische Volumen in der ersten Sekunde (FEV1).
Warum Bronchodilatation vor GOLD-Einteilung?
Warum Bronchodilatation vor GOLD-Einteilung?
Um festzustellen, ob die Bronchokonstriktion reversibel ist; hilft bei der Unterscheidung zwischen Asthma und COPD.
Was wird mit CAT & mMRC-Test beurteilt?
Was wird mit CAT & mMRC-Test beurteilt?
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Was ist GOLD 4 (sehr schwer)?
Was ist GOLD 4 (sehr schwer)?
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Inkomplette Exspiration
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COPD Definition
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COPD Ursachen
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Pathophysiologie der COPD
Pathophysiologie der COPD
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Reizung der Nervenenden
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Alveolarkollaps (Atelektase)
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Atemnotgefühl bei COPD
Atemnotgefühl bei COPD
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Überblähung der Alveolen
Überblähung der Alveolen
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Lungenemphysem
Lungenemphysem
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AHA-Symptome (COPD)
AHA-Symptome (COPD)
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Exspiratorischer Stridor
Exspiratorischer Stridor
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Verlängertes Exspirium
Verlängertes Exspirium
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Fassthorax
Fassthorax
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COPD-Exazerbation
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Ursachen von Exazerbationen
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Systemische Auswirkungen von COPD
Systemische Auswirkungen von COPD
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COPD A-D Einteilung
COPD A-D Einteilung
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Stadium 1 A
Stadium 1 A
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Stadium 4 D
Stadium 4 D
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Emphysem-Typ (Pink Puffer)
Emphysem-Typ (Pink Puffer)
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Bronchitis-Typ (Blue Bloater)
Bronchitis-Typ (Blue Bloater)
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Zyanose
Zyanose
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Kachexie
Kachexie
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Kombinationstherapie (COPD)
Kombinationstherapie (COPD)
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Dilatatoren der 3. Wahl (COPD)
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Mukolytika
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Sekretolytika
Sekretolytika
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Sekretomotorika
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Erythrozytose bei COPD
Erythrozytose bei COPD
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Allgemeine COPD-Therapieprinzipien
Allgemeine COPD-Therapieprinzipien
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Weitere COPD-Therapieansätze
Weitere COPD-Therapieansätze
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Bronchodilatatoren
Bronchodilatatoren
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Inhalative Bronchodilatatoren
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Entzündungshemmende Medikamente bei COPD
Entzündungshemmende Medikamente bei COPD
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Beispiele für Inhalativa
Beispiele für Inhalativa
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Lang- vs. kurzwirksame Inhalativa
Lang- vs. kurzwirksame Inhalativa
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Study Notes
Definition der COPD
- COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist eine dauerhafte Verengung der Atemwege aufgrund von Entzündungsprozessen in der Lunge.
- Betroffene können ihr Atemzugvolumen nicht vollständig ausatmen (inkomplette Exspiration).
- Im Gegensatz zu Asthma ist diese Verengung durch Medikamente nur teilweise und nicht vollständig reversibel.
Prävalenz
- In der Schweiz sind ca. 400.000 Menschen an COPD erkrankt, was 2,6 % aller Krankenhausaufenthalte verursacht.
- Die jährlichen Kosten belaufen sich auf etwa 600 Millionen CHF.
- COPD steht weltweit an vierter Stelle der Todesursachen laut WHO.
Ätiologie und Risikofaktoren
- Die Hauptursachen ähneln denen des intrinsischen Asthma bronchiale.
- Inhalation schädlicher Substanzen:
- Rauchen (9 von 10 COPD-Patienten)
- Passivrauchen (besonders bei Kindern)
- Luftverschmutzung (Feinstaub/Verbrennung von Biomasse, Ozon im Sommer)
- Berufliche Belastung (Mineralstaublunge, giftige Dämpfe, Baumwoll-Kunststofffasern)
- Allergisch bedingt (Pollen, Tierhaare)
- Bronchiale Hyperreaktivität (Veranlagung?)
- a1-Antitrypsinmangel (genetisch, nur ≈1 %)
- Rezidivierende Infekte in der Kindheit und Frühgeburt
- Mischformen sind häufig.
Pathophysiologie
- COPD ist eine eigenständige Erkrankung, die sich die Pathophysiologie mit anderen Lungenerkrankungen teilen kann.
- Nicht jeder COPD-Patient leidet unter einem Lungenemphysem, und nicht jeder Patient mit obstruktiver Bronchiolitis leidet unter COPD.
- Chronische Entzündungsprozesse in der Lunge (Bronchitis) führen zur Verdickung der Bronchialschleimhaut (Ödeme) mit zäher Schleimbildung, was die Atemwege verengt.
- Die Zerstörung des Flimmerepithels und die Schleimhautatrophie erschweren oder verhindern den Abtransport von Schleim.
- Freiliegende Nervenenden in der Schleimhaut werden durch kalte Luft oder schädliche Substanzen gereizt, was zur Konstriktion der Bronchialmuskulatur führt.
- Die Wände der Alveolen werden sehr dünn und können nach der Exspiration kollabieren (Atelektase).
- Verengte Atemwege vermitteln das Gefühl, durch einen Strohhalm atmen zu müssen.
- Mit jedem Atemzug gelangt mehr Luft in die Alveolen, und diese überblähen schließlich.
- Die ständige Überblähung und Entzündungsprozesse zerstören die Alveolarsepten (Fibrose), was zu einem Lungenemphysem mit Totraumventilation führt.
- Die Pathophysiologie kann unterschiedlich ausgeprägt sein; z.B. Obstruktion durch Schleim & Muskulatur oder strukturelle Zerstörung der Alveolen.
Symptome
- AHA"-Symptome sind bei COPD-Patienten meist chronisch vorhanden, vor allem bei Belastung:
- Atemnot, Belastungsdyspnoe
- Husten (chronisch)
- Auswurf mit zähem-glasigen, oft auch bräunlich, gelblich oder blutigem Schleim
- Exspiratorischer Stridor (Pfeifen, Giemen, Brummen) je nach Schweregrad
- Verlängertes Exspirium mit erhöhter Atemarbeit
- Fassthorax
- Hypoxämie & Zyanose (meist weniger stark und mit O2-Zufuhr gut zu behandeln)
- Hyperkapnie und resp. Azidose (korreliert mit Ausprägung des Emphysems)
- Systemische Auswirkungen:
- Muskelabbau (Bewegungsmangel & Atemanstrengung)
- Gewichtsverlust
- Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko (häufige Begleiterkrankung bei Infarkten)
- Erhöhtes Risiko für Lungenembolien
- Osteoporose (Bewegungsmangel, Mangelernährung, Kortison)
- Konditionsverlust & geringere Belastbarkeit
- Verringerte Lebensqualität
- Isolation
- Symptome akuter Krankheitsschübe (Exazerbationen):
- Verschlechterung der Lungenfunktion, vorwiegend in nasskalten Wintermonaten.
- Ursachen sind u.a. Erkältungen/Infekte, extreme Wetterlagen, Inhalation von Reizstoffen, psychische Faktoren.
- Bei Verschlechterung der Symptome ist ein Arztbesuch notwendig, oft ist eine Änderung der Basis-Therapie erforderlich.
- Ein Aktionsplan (Ampelsystem) kann helfen, Hospitalisationen und Notfälle zu vermeiden.
Diagnostik
- Die Anamnese ist besonders wichtig, da viele Symptome nicht eindeutig zuzuordnen sind.
- Klinische Untersuchung:
- Anamnese & Inspektion (Zyanose, Einziehungen, Nasenflügeln, Fassthorax)
- Kapnometrie & Oxymetrie (CO2- & SpO2- Messung) & Blutgasanalyse (Resp. Insuff.)
- Auskultation (Rasseln, Giemen etc.)
- Perkussion (hypo-hypersonorer Klang)
- Palpation (Hautemphysem)
- Beurteilung des Atemmusters
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgendiagnostik (Emphysem)
- Computertomografie (CT)
- Magnetresonanztomografie (MRT)
- Lungenszintigrafie
- Bronchoskopie & Sonographie (Cor-Pulmonale)
- Lungenfunktionsdiagnostik (Lufu):
- Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Lunge.
- Wichtigste Verfahren: FEV1-Messung mit Spirometrie, Ganzkörperplethysmographie
- FEV1 (forciertes exspiratorisches Volumen in einer Sekunde) gibt Auskunft über den Grad der Obstruktion.
- Das Residualvolumen ist ebenfalls von Bedeutung.
- Einteilung:
- Die Einteilung richtet sich nach der GOLD-Einteilung, basierend auf dem FEV1 nach Bronchodilatation.
- Die Bronchodilatation wird durchgeführt, um zu sehen, ob sich die Bronchokonstriktion aufheben oder verbessern lässt (keine COPD).
- Zusätzlich werden der Schweregrad der Atemnot, die Belastungsfähigkeit und die Exazerbationshäufigkeit berücksichtigt.
COPD - Wenn die Lunge schlapp macht
- Die zusätzliche Zuhilfenahme des Schweregrades der Atemnot und der Belastungsfähigkeit und Exazerbationshäufigkeit (Verschlechterung) für die Krankheitsprognose bewährt
- Atemnot & Belastungsfähigkeit werden mit dem CAT & mMRC-test beurteilt (s. u & im Anhang).
- Die Kombination der GOLD-Stadien aus der Lungenfunktion mit der Schwere der Symptome und den Exazerbationen ermöglicht die Einteilung der COPD in die Gruppen A-D.
Phänotypen
- Emphysem-Typ (früher „Pink Puffer"):
- Lungenemphysem mit schwerer Atemnot und gelegentlichem Reizhusten steht im Vordergrund.
- Die Betroffenen sind mager und haben wenig Muskulatur.
- Zyanose infolge von Sauerstoffmangel oder eine Hyperkapnie tritt durch kompensatorische Atemarbeit oft nicht auf.
- Häufigste Todesursache ist Atemversagen.
- Die Entzündungsprozesse zerstören die Alveolarsepten, wodurch mehrere Lungenbläschen (Alveolen) zu großen Emphysemblasen verschmelzen, was den Gasaustausch verschlechtert.
- Bronchitis-Typ (früher „Blue Bloater"):
- Obstruktive Bronchitis mit Husten und Auswurf steht im Vordergrund.
- Die Betroffenen sind meist übergewichtig und zyanotisch.
- Es tritt kaum Atemnot auf, da der Körper als Reaktion auf die Hypoxie mehr Erythrozyten bildet.
- Hier tritt der Tod meist durch eine Rechtsherzschwäche ein.
Therapie
- Allgemeine Therapieprinzipien:
- Kausaltherapie: Rauchstopp, Infekten vorbeugen, ggf. Hyposensibilisierung
- Patientenaufklärung und Schulung, sowie Ernährungstherapie (hochkalorische Nahrung).
- Die Patientenaufklärung ist von großer Bedeutung.
- Medikamentöse Therapie:
- Ziel ist die Erweiterung der Atemwege (Bronchodilatation).
- Mittel der Wahl sind hier:
- β2-Sympathomimetika
- Parasympatholytika
- Kortisonpräparate, Phosphodiesterasehemmer & Methylxanthine sollen Entzündungsprozesse eindämmen.
- die die Wahl der Medikamente wird, anhand der GOLD (A-D) Einstufung, auf jeden Patienten individuell abgestimmt ist.
- Inhalative Medikamente:
- B2-Sympathomimetika, (kurz- bzw. langwirksam z.B. Ventolin® bzw. Serevent®)
- Parasympatholytika/Anticholinergika (kurz- bzw. langwirksam z.B. Atrovent® bzw. Spiriva®)
- Kortison (z.B. Pulmicort®)
- Langwirksame Medikamente dienen der Basistherapie und kurzwirksame der Bedarfs- und Notfalltherapie bei Verschlechterung der Symptome.
Schleimlösende Medikamente
- Mucolytika reduzieren Schleim-Zähigkeit (N-acetylcystein, Fenchel, Anis, Myrtol [oral])
- Sekretolytika fördern Bildung dünnflüssigen Schleimes
- Sekretomotorika regen Zilientätigkeit an (Clenbuterol®)
- Nichtmedikamentöse Therapieformen:
- Sauerstofflangzeittherapie bei SaO2 <92 % in Ruhe (Prognose↑)
- Chirurgische Entfernung von Emphysemen (reduziert Lungenvolumen)
- Endoskopischer Einsatz von Lungenventilen (bei Emphysemen)
- Nicht-invasive Beatmung (NIV) bei schwerer Hyperkapnie und Schlafapnoe
- Lungentransplantation
- Die medikamentöse Therapie kann lediglich die Symptome unterdrücken, die Progression der Erkrankung aber nicht aufhalten kann.
- Das Ziel ist, die Belastungsfähigkeit & Ausdauer der Patienten durch Sport zu steigern und so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu erhöhen und Exazerbationen zu vermeiden
- Aufgrund der Atemnot versuchen viele Patienten sich körperlich möglichst zu schonen.
- Dies führt aber unweigerlich zu einem Teufelskreis der Inaktivität.
- Eine schwere Exazerbation kündigt sich meist durch Verschlechterung folgender Symptome an:
- Husten ↑
- SaO2 < 90%, < 88% gilt als kritisch!
- Sofortmaßnahmen (IPS/Notfallstation):
- High-Flow- O2- Verabreichung (Maske/Nasenbrille)
- Eskalation medikamentöser Therapie (inhalativ ± intravenös)
Verlauf & Prognose
- Der Verlauf der Erkrankung ist chronisch und irreversibel.
- Durchschnittlich verringert sich die Lebenserwartung bei COPD um ca. 5-7 Jahre.
- Mit effektiver Behandlung, Therapietreue und aktivem Selbstmanagement kann jeder Betroffene positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen.
- Komplikationen und negative Einflüsse auf die Lebenserwartung können dadurch reduziert werden
- Bei schweren Exazerbationen liegt die Mortalität zwischen 3-10%.
- Bei Aufnahme auf eine Intensivstation erhöht sich dieser Wert auf zwischen 40-60%!
- Die körperliche Fitness ist entscheidend für die Mortalität
- Üblicherweise wird sie mit dem 1. Minuten Sit-to-Stand-Test erhoben Bei diesem Test soll die
- Patient, auf einem Stuhl ohne Armlehne, so oft wie möglich innerhalb einer Minute aufstehen und ohne
- Verzögerung wieder absitzen
- Die Arme bleiben verschrenkt um nicht als Hilfe genutzt werden zu können.
Komplikationen
- Akute Exazerbationen
- Herzinfarkt oder CVI
- Pulmonale Hypertonie
- Pneumonie
- Pneumothorax
- Depression
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