Telemann Bio Baerenreiter PDF
Document Details
Uploaded by EnergySavingFairy
Tags
Summary
This document is a biography of the German composer Georg Philipp Telemann, covering his life, musical career, and works, from 1681 onwards. It details his early life, musical education, and career progression. It also explains his work in instrumental and vocal music.
Full Transcript
Georg Philipp Telemann galt den Zeitgenossen als eine der führenden Persönlichkeiten des Musiklebens. Als Komponist und Instrumentalist Autodidakt, machte er sich bereits als Student der Rechte in Leipzig als Kantaten- und Opernkomponist sowie als Leiter des von ihm gegründeten Collegium musicum und...
Georg Philipp Telemann galt den Zeitgenossen als eine der führenden Persönlichkeiten des Musiklebens. Als Komponist und Instrumentalist Autodidakt, machte er sich bereits als Student der Rechte in Leipzig als Kantaten- und Opernkomponist sowie als Leiter des von ihm gegründeten Collegium musicum und als Musikdirektor der Neuen Kirche einen Namen. Nach Anstellungen in Sorau und Eisenach wechselte Telemann 1712 als Städtischer Musikdirektor nach Frankfurt. 1721 trat er in Hamburg seine Lebensstellung als Kantor und Kirchenmusikdirektor der fünf Hauptkirchen an. Die Anforderungen und Möglichkeiten in Hamburg und die auf Grund seiner wachsenden Berühmtheit reichlichen auswärtigen Aufträge ließen ihn alle Gattungen der Instrumentalmusik sowie die Kantaten-, Oratorien- und Opernkomposition pflegen. Die dem Komponisten gewidmete Auswahl-Ausgabe erschließt exemplarische Werke aus den vielen und vielfältigen Schaffens- und Stilbereichen innerhalb seines umfangreichen Œuvres. 1681 Georg Philipp Telemann wird am 14. März in Magdeburg geboren. 1685–1693 Als Telemann 4 Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Autodidaktisches Erlernen von Violine, Flöte und Zither Telemann besucht in Magdeburg städtische Schulen. 1693 Erste Oper Sigismundus Besorgt wegen der musikalischen Entwicklung des Sohnes lässt die Mutter ihn zur weiteren Bildung nach Zellerfeld schicken. In Zellerfeld wird er zur intensiveren Beschäftigung mit Mathematik und Musik angeregt, erlernt autodidaktisch die Grundlagen des Generalbasses und komponiert u. a. Musik für die Stadtpfeifer (Bratensinfonien) 1697/1698 Telemann wechselt auf das Andreaneum in Hildesheim. Er erlernt einige weitere Instrumente und kommt bei zahlreichen Besuchen an den Höfen von Hannover und Brunswick mit französischer Musik in Berührung. Für lateinische Schuldramen komponiert Telemann einige Arien. 1701 Begegnung mit Händel Immatrikulation an der Universität Leipzig für ein Jurastudium 1702 Telemann leitet ein Collegium musicum in Leipzig, erhält den Auftrag alle 14 Tage eine Kantate für die Thomaskirche zu komponieren und übernimmt die Leitung der zwei Jahre zuvor gegründeten Leipziger Oper. Telemann wird (ungewollt) zum Gegenspieler des Thomaskantors Kuhnau. 1702–1705 Telemann komponiert 4 Opern für die Leipziger Oper und ebenso viele für den Hof in Weißenfels. 1704 Ernennung zum Organisten an der Neuen Kirche. In dieser Zeit beschäftigt Telemann sich auch intensiv mit italienischer Opernmusik 1705–1706 Telemann als Hofkapellmeister in Sorau. Er komponiert hauptsächlich Ouvertüren, lernt polnische Volksmusik kennen. 1707 Nachdem er im Herbst 1706 von Sorau nach Eisenach vor schwedischen Truppen geflohen war, wird Telemann in Eisenach als Konzertmeister angestellt. In Eisenach lernt Telemann den französischen Stil kennen. Er erhält den Auftrag zur Gründung einer Kapelle. Verpflichtung zur Komposition von Kantatenjahrgängen und Instrumentalmusik, hauptsächlich Ouvertüren, Konzerte und Kammermusik (Triosonaten). 1709 Telemann wird zum Kapellmeister ernannt. Hochzeit mit Louise Eberlin 1711 Tod der Ehefrau 1712 Telemann geht als städtischer Musikdirektor und Kapellmeister der Barfüßerkirche nach Frankfurt am Main. Neuorganisation des Collegium musicum, zahlreiche öffentliche Konzerte, erste Oratorienkompositionen 1714 Telemann heiratet ein zweites Mal (Maria Katharina Textor). Ernennung zum Kapellmeister von Hause aus in Eisenach Telemann wird Taufpate von Carl Philipp Emanuel Bach. 1715 Telemann beginnt einige seiner Kammermusikwerke im Druck herauszubringen. 1716 Brockes-Passion Auf Christenheit! Begeh ein Freudenfest! 1719 Reise nach Dresden zu den Hochzeitsfeierlichkeiten von Kronprinz Friedrich August II. 1721 Telemann geht nach Hamburg. Er verpflichtet sich, weiterhin regelmäßig Kantaten nach Frankfurt zu liefern. Der Geduldige Socrates 1722 Telemann übernimmt die Leitung der Hamburger Oper. Im Herbst wird er an das Leipziger Thomaskantorat berufen, lehnt diesen Posten jedoch nach einer Gehaltsaufbesserung in Hamburg ab. 1723–1726 Kapellmeister von Haus aus am Bayreuther Hof. Telemann liefert Instrumentalwerke und jedes Jahr eine Oper. 1725 Telemann startet die Drucklegung einiger seiner Werke auf Subskriptionsbasis. Bis 1728 etabliert er ein Vertriebsnetz mit Agenturen in Berlin, Leipzig, Nürnberg, Frankfurt, Amsterdam und London, das er später weiter ausbaut. 1725–26 Harmonischer Gottes-Dienst 1729 Telemann schlägt ein Angebot aus, Kapellmeister in St. Petersburg zu werden. 1728 Emma und Eginhard Seliges Erwägen Miriways Lukaspassion 1730 Ernsthafte Erkrankung 1730–1734 Mehrere Kuraufenthalte in Pyrmont 1731–1732 Fortsetzung des Harmonischen Gottesdienstes 1733 Tafelmusik 1734 Pyrmonter Kurwoche* 1735 Corellisierende Sonaten* 1737 Reise nach Paris, wo zahlreiche Werke Telemanns erfolgreich aufgeführt werden. Telemann erhält vom französischen König auf zwanzig Jahre ein Druckprivileg für seine Werke. 1738 Nouveaux Quatuors 1739 Telemann wird als sechstes Mitglied in die „Corresponirende Societät der Musikalischen Wissenschaften” aufgenommen 1740–1755 Teilruhestand. Telemann erfüllt zwar seine musikalischen Verpflichtungen, die zahlreichen Nebentätigkeiten sowie die Anzahl seiner Kompositionen nehmen jedoch stark ab. 1745 Johannespassion 1755 Telemann wendet sich erneut der Komposition großer Oratorien zu. Im gleichen Jahr übernimmt er nach dem Tod des Sohnes Andreas die weitere Erziehung und Versorgung seines Enkels Georg Michael. Der Tod Jesu 1756 Die Donnerode 1759 Das befreite Israel Die Hirten bei der Krippe zu Bethlehem ab ca. 1761 Telemanns Gesundheitszustand wird beständig schlechter, er arbeitet jedoch weiter bis kurz vor seinem Tod. 1767 Telemann stirbt am 25. Juni in Hamburg. * Von einigen Werken Telemanns lässt sich das genaue Kompositionsdatum nicht mehr feststellen. Die Werke sind im Jahr ihrer Drucklegung aufgeführt.