Philosophie Zusammenfassung 1. Prüfung PDF

Summary

This document is a summary of the first part of a philosophy course. It discusses key concepts, including Mythos, Logos and examples, to highlight the evolution of philosophical thought from mythological to rational explanations. It also introduces the concept of wondering as a primary philosophical ability.

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Philosophie -- Zusammenfassung 1. Prüfung Stoff: Dossier: «Die Fähigkeit, uns zu wundern, ist das einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden.» Dossier: «Was ist Philosophie?» (aus: Assman, L. et al. (2022)) Lernziele: Grundsätzlich kenne ich den Stoff der ersten Wochen Philosophie...

Philosophie -- Zusammenfassung 1. Prüfung Stoff: Dossier: «Die Fähigkeit, uns zu wundern, ist das einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden.» Dossier: «Was ist Philosophie?» (aus: Assman, L. et al. (2022)) Lernziele: Grundsätzlich kenne ich den Stoff der ersten Wochen Philosophie- Unterricht im Schwerpunktfach. **LZ1: Ich kann die «Entstehung» des philosophischen Handwerks an den Begriffen «Mythos» und «Logos» mit Beispielen (auch eigenen) aufzeigen. Ich kenne die Beispiele aus dem Dossier (Thales).** Die Begriffe «Mythos» und «Logos» sind zentrale Konzepte in der Philosophie, die die Entwicklung des menschlichen Denkens von mythologischen zu rationalen Erklärungen beschreiben. **Mythos** Der Mythos ist eine erzählerische Form, die oft übernatürliche Elemente und göttliche Interventionen beinhaltet. Er dient dazu, die Welt und menschliche Erfahrungen zu erklären, oft in Form von Geschichten oder Mythen, die tief in der Kultur verwurzelt sind. **Beispiel:** In der griechischen Mythologie erklärt der Mythos die Entstehung der Welt durch Götter wie Gaia und Uranos. Diese Geschichten bieten keine logische oder empirische Erklärung, sondern sind kulturelle Erzählungen, die Sinn stiften und Gemeinschaften verbinden. **Eigenes Beispiel:** In vielen Kulturen gibt es Mythen, die die Entstehung des Menschen erklären. Zum Beispiel könnte eine Geschichte erzählen, dass Menschen aus Lehm geformt wurden, um die Beziehung zur Erde zu verdeutlichen, ohne dabei empirische Beweise zu nutzen. **Logos** Der Logos hingegen steht für rationales, logisches Denken und analytische Erklärungen. Hier wird versucht, die Welt durch Beobachtungen, Argumente und empirische Beweise zu verstehen. **Beispiel:** Thales von Milet, oft als einer der ersten Philosophen angesehen, versuchte, natürliche Phänomene ohne Rückgriff auf Götter zu erklären. Er glaubte, dass Wasser die grundlegende Substanz aller Dinge sei und leitete diese Überlegung aus Beobachtungen und logischen Schlussfolgerungen ab. **Eigenes Beispiel:** Wenn ich erkläre, dass die Erde sich um die Sonne dreht, stütze ich mich auf astronomische Beobachtungen und physikalische Gesetze. Hierbei verlasse ich mich nicht auf mythologische Erklärungen, sondern auf Beweise und Theorien, die durch wissenschaftliche Methoden untermauert sind. **Fazit** Die Entwicklung von Mythos zu Logos zeigt einen Wandel in der menschlichen Denkweise, von narrativen Erklärungen hin zu rationalen und empirischen Ansätzen. Dieser Übergang ist entscheidend für die Entstehung der Philosophie und der Wissenschaft. In Vorwissenschaftlicher Zeit erzählten sich Menschen Geschichten, die die Entstehung der Welt erklären. Solche fantasievollen Geschichten nennt man Mythen. Mythos (griechisch): Wort, Rede, Erzählung. Sie unterschieden sich in ihrer Gestalt, ähneln sich hinsichtlich der Fragestellung und der Erklärungsmuster. **LZ2: Ich (er-)kenne die Tätigkeit des Staunens als Grundfertigkeit des Philosophierens (zumindest aus der Beschreibung im Buch «Sophies Welt») und kann mit eigenen Beispielen diese «Tätigkeit» als eine eigentlich philosophische ausweisen. Denn «die Fähigkeit, uns, zu wundern, ist das Einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden».** Fähigkeit sich zu wundern, scheint abzunehmen, je mehr die Kleinkinder heranwachsen. Woher kann das kommen? Also: Würde ein kleines Baby sprechen können, würde es sicher erzählen, wie seltsam die Welt für ihn erscheint. Obwohl Kind nicht sprechen kann, sehen wir, wie es um sich zeigt und neugierig Gegenstände anfasst. Wenn die ersten Wörter kommen, bleibt das Kind stehen, wenn es einen Hund sieht und ruft: «Wau- Wau!». Wir «Erwachsenen» fühlen uns von der Begeisterung des Kindes wenig überfordert. Wir sind nicht so begeistert. Wir haben schon viele Hunde gesehen. Lange bevor Kinder richtig sprechen lernen -- oder lange bevor sie philosophisch denken lernen -- ist die Welt ihnen zur Gewohnheit geworden. Beim Heranwachsen gewöhnen wir uns an die Welt selber. In „Sophies Welt" ist das Staunen eine wichtige Tätigkeit, die Sophie anregt, über grundlegende Fragen des Lebens nachzudenken. Es ist nicht nur ein Gefühl, sondern ein aktiver Prozess, der Neugier und den Wunsch nach Wissen weckt. Sophie staunt über die Welt um sich herum, und das führt sie dazu, Fragen zu stellen wie: „Wer bin ich?" und „Was ist die Wirklichkeit?" Diese Fragen sind zentral für die Philosophie. Das Staunen öffnet ihr die Augen für neue Perspektiven und hilft ihr, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Themen zu erkennen. Es zeigt, dass der Drang zu lernen und zu verstehen oft mit einer tiefen Verwunderung über die Welt verbunden ist. Zusammengefasst: Staunen ist der Anstoß für Sophies philosophische Reise und ein Schlüssel zu einem tieferen Verständnis der Welt. **LZ3: Ich kenne die vier «Kant-Fragen» und die fünf Säulen des methodisch geleiteten Philosophierens. Zu den vier Fragen kann ich mit konkreten Fragen und allenfalls Beispielen zeigen, wie die Frage zu verstehen ist. Ich hatte ferner versucht, meine eigene Frage in den philosophischen Kontext einzubetten.** **Vier Kant Fragen:** **Was kann ich alles wissen?** Einführung in die Erkenntnistheorie Wie kommt die Welt in unseren Kopf? Wahrnehmung und Wirklichkeit? **Was soll ich tun?** Einführung in die philosophische Ethik Wie verhalte ich mich? Woher kommt die Moral? **Was darf ich hoffen?** Einführung in die Metaphysik Gibt es einen Gott? Was kommt nach dem Tod? Gibt es eine unsterbliche Seele? Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen **Was ist der Mensch?** Einführung in die Anthropologie Wer bin ich? Der Mensch aus biologischer, psychologischer und philosophischer Perspektive betrachtet. **Die fünf Säulen:** ![](media/image1.png)**LZ4: Bei den fünf Säulen kann ich erläutern, welche konkreten Arbeiten, Themen oder Begriffe mit der jeweiligen Methode verbunden sind.** 1. **Säule:** **Aufgaben/ Themen:** begrifflich klar, wie Begriffe wirklich beschaffen sind 2. **Säule:** **Aufgaben:** argumentativ nachvollziehbar, mögliche Argumente 3. **Säule:** **Aufgaben:** stellenweise hypothetisch, Gedanken ausprobiert 4. **Säule:** **Aufgaben/Themen:** in der Deutung von Texten fair und sprachlich wohlwollend zu denken 5. **Säule** **Aufgaben/Themen:** austauschend **Begriffserklärungen:** **Normativ:** wie «sollte» [ein Wort] verwendet werden. **Deskriptiv (beschreibend):** wie «wird» [das Wort] verwendet. **Deduktiv**: vom Allgemeinen zum Einzelnen **Induktiv:** Vom Einzelnen zum Allgemeinen **LZ5: Ich kann am Beispiel heutiger Wissenschaften der Philosophie mit ihren Fragen als eigene Wissenschaft ausweisen (Text von Thomas Nagel unter dem Titel: «Was heisst es zu philosophieren?»)** Ersten Philosophen waren zugleich Naturwissenschaftler und Mathematiker. Bis in Gegenwart gibt es eine enge Verbindung zwischen der Philosophie und den Naturwissenschaften. Dennoch gibt es grundlegende Unterschiede im Zugriff auf die Welt. Philosophie unterscheidet sich von den Naturwissenschaften und von der Mathematik. Im Unterschied zu Naturwissenschaften stützt sie sich selbst nicht auf Experimente und Beobachtungen, sondern allein auf das Denken. Im Unterschied zur Mathematik kennt sie keine formalen Beweisverfahren. Man philosophiert einzig, indem man fragt, argumentiert, bestimmte Gedanken ausprobiert und mögliche Argumente gegen sie erwägt, und darüber nachdenkt, wie unsere Begriffe wirklich beschaffen sind. Hauptanliegen der Philosophie: allgemeine Vorstellungen in Frage zu stellen & zu verstehen, die sich ein jeder von uns tagtäglich macht, ohne über sie nachzudenken. Historiker mag fragen, was in einem bestimmten Zeitraum der Vergangenheit geschah, doch ein Philosoph wird fragen: «Was ist die Zeit?». Mathematiker erforschen das Verhältnis der Zahlen untereinander, doch ein Philosoph wird fragen «Was ist eine Zahl». Ein Physiker wird fragen, woraus die Atome bestehen und was für die Schwerkraft verantwortlich ist, doch ein Philosoph wird fragen, woher wir wissen können, dass es ausserhalb unseres eigenen Bewusstseins etwas gibt. Ein Psychologe mag untersuchen, wie ein Kind eine Sprache erlernt, doch ein Philosoph fragt eher: «Was ist dafür verantwortlich, dass ein Wort eine Bedeutung hat?». Wir könnten unser Leben nicht führen, würden wir unsere Vorstellungen von der Zeit, den Zahlen usw. nicht die meiste Zeit unhinterfragt voraussetzen; in der Philosophie jedoch machen wir diese Dinge zum Gegenstand der Untersuchung. Wir sind bemüht, unser Verständnis der Welt und unserer selbst ein Stück weit zu vertiefen. Dies ist nicht leicht. Je grundlegender die Ideen, die wir zu erforschen versuchen, desto weniger Werkzeug haben wir zur Verfügung. Nur weniges darf angenommen oder vorausgesetzt werden. Philosophie ist eine etwas schwindelerregende Tätigkeit, und nur wenige ihre Ergebnisse bleiben langfristig unangefochten.

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