GESBKlausurSoSe2022 PDF
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2022
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This document contains a past paper from the GESBKlausurSoSe2022. It features questions on various social science topics including sociology and related concepts such as "Wolfskinder", "Hospitalismus", and "Systemtheorie".
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Weiter Zurück Detaillierte Testergebnisse für Testdurchlauf 1 1. Wolfskinder und Hospitalismus [ID: 1288549] Wir haben in der Vorlesung auch über die „Wolfskinder von Midnapore“ und über den Hospitalismus gesprochen. Welche Aussage ist nicht richtig? Beide Fälle zeigen, dass … … es e...
Weiter Zurück Detaillierte Testergebnisse für Testdurchlauf 1 1. Wolfskinder und Hospitalismus [ID: 1288549] Wir haben in der Vorlesung auch über die „Wolfskinder von Midnapore“ und über den Hospitalismus gesprochen. Welche Aussage ist nicht richtig? Beide Fälle zeigen, dass … … es eine Sozialisationsbedürftigkeit des Menschen gibt. … es ein Bedürfnis nach emotionaler Wärme, Betreuung und Pflege gibt. … Menschen zivilisiert und umsorgt werden müssen. … die Folgen (Ernährungsstörungen, Sprachfähigkeit etc.) undramatisch sind. 2. Soziologischer Begriff des "Sinns" [ID: 1288570] In der Soziologie ist der Begriff des „Sinns“ wichtig. Wir haben in der ersten Sitzung drei Sinnbegriffe unterschieden und diese Sinnbegriffe auch verschiedenen Autoren zugordnet (Weber, Goffman, Schütz etc.). Welchen Sinnbegriff vertritt am ehesten Pierre Bourdieu? Pierre Bourdieu vertritt... … einen Sinnbegriff, der vom Individuum ausgeht. … einen Sinnbegriff, der von sozialen Systemen ausgeht. … einen Sinnbegriff, der von mentalen Repräsentationen ausgeht. … einen Sinnbegriff, der von der Inkorporierung des Sozialen ausgeht. 3. Dekurien [ID: 1288589] Unter anderem in den Lateinschulen gab es die sogenannten Dekurien. Welche Antwort ist richtig? Dekurien waren…...relativ homogene Leistungsgruppen....Gruppen, die gemeinsam Sport betrieben....Gruppen, die gemeinsam musizierten....Gruppen, die neuen Schulstoff vorstellten....relativ heterogene Statusgruppen. 4. Systemtheorie [ID: 1288543] Niklas Luhmanns Systemtheorie steht für… … eine Differenzierung nach Berufsrollen. … eine Differenzierung nach Systemfunktionen.... eine Differenzierung nach Integrationsfunktionen. … eine Differenzierung nach Handlungsformen. 5. Leistung der Tafel [ID: 1288560] Lehrkräfte nutzen im Unterricht mitunter die Tafel zur Darstellung von schulischen Inhalten (den ‚Stoff‘). In diesem Zusammenhang ging es in der Vorlesung auch um die Leistung der Tafel. Welche Aussage ist nicht richtig? Die Darstellungsleistung der Tafel besteht darin, dass… …an ihr Stoff visualisiert werden kann. …durch die Schrift visualisiert wird. …die Tafel als Tafel in den Hintergrund tritt. …die Tafel die Leistung der Lehrkraft offizialisiert. 6. Asymmetrischer Erziehungsbegriff [ID: 1288558] Die Kritik am asymmetrischen Erziehungsbegriff (etwa bei Emile Durkheim) fragt u.a. danach, wie Kinder und Jugendliche am Prozess ihrer Sozialisation selbst beteiligt sind. Welche Aussage ist in diesem Zusammenhang nicht richtig? Kinder sind Akteure ihres eigenen Lebens und sozialisieren sich selbst. Kinder sozialisieren sich gegenseitig und reflektieren ihr eigenes Tun. Kinder schreiben den Dingen, mit denen sie umgehen, eine eigene Bedeutung zu. Kinder haben von Beginn an ein großes Erinnerungsvermögen und korrigieren Fehler ihrerseits. 7. Sprachliche Zeichen [ID: 1288588] Ferdinand de Saussure ist der Auffassung, dass das sprachliche Zeichen aus zwei Seiten besteht. Aus welchen? Lautbild und Vorstellung Lautbild und Äußerung Vorstellung und sprachliche Systeme Sprachliche Systeme und Sprachfähigkeit 8. Prüfung mit Fremdbeobachtung [ID: 1288583] In der Vorlesung wurde das mündliche Abitur als ‚Prüfung mit Fremdbeobachtung‘ bezeichnet. Welche Aussage hierzu ist richtig? Prüfung mit Fremdbeobachtung meint, dass die prüfende Lehrkraft sich selbst beobachtet. Prüfung mit Fremdbeobachtung meint, dass die prüfende Lehrkraft durch andere Lehrkräfte beobachtet wird. Prüfung mit Fremdbeobachtung meint, dass eine fremde Person das Prüfungsprotokoll schreibt. Prüfung mit Fremdbeobachtung meint, dass die Prüfung aufgezeichnet wird. 9. Typisierungen [ID: 1288544] Nach Alfred Schütz sind Typisierungen (etwa ‚Schule‘ oder ‚Schülerinnen‘) wichtig. Welche Annahme stimmt nicht? Typisierungen sind – so Schütz – deshalb wichtig, weil … … sie uns erlauben, Dinge einzuordnen, die wir nicht sofort erkennen und deuten können. … wir ohne sie nicht miteinander kommunizieren könnten. … wir mit ihnen das soziale Geschehen, Dinge etc. normalisieren. … wir mit ihnen alle Handlungen situativ aufeinander abstimmen. 10. Vier Phasen der Handlung [ID: 1288573] George Herbert Mead geht davon aus, dass Handeln nichts Festes oder Starres ist, es befindet sich vielmehr im Fluss. In diesem Zusammenhang unterscheidet er vier Phasen der Handlung. Welche? Handlungsimpuls; Wahrnehmung; Manipulation; Handlungsvollendung. Handlungsimpuls; sinnliche Erfahrung; Gebrauch; Handlungsvollendung. Mangelerfahrung; Wunschobjekte; Gebrauch; Handlungsimpuls. Mangelerfahrung; Handlungsimpuls; Manipulation; Auflösung des Mangels. 11. Gymnasiale Schulformen [ID: 1288578] Ende des 19. Jahrhunderts gab es drei gymnasiale Schulformen: das humanistische Gymnasium, das Realgymnasium und die Oberrealschule. Worin bestand ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Schulformen? Ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Schulformen bestand… …in der Gewichtung der Sprachen- und naturwissenschaftlichen Fächer. …in der Aufnahmeprozedur der Schüler/innen. …in der Regelung der schriftlichen und mündlichen Abiturprüfung. …in den Karrieremöglichkeiten ihrer Schüler/innen. 12. Erziehung und Sozialisation [ID: 1288540] Welcher Auffassung ist Niklas Luhmann? Erziehung ist ein absichtsvoller, Sozialisation ein beiläufiger Prozess. Erziehung ist ein beiläufiger, Sozialisation ein absichtsvoller Prozess. Bildung ist ein beiläufiger, Sozialisation ein absichtsvoller Prozess. Bildung ist ein absichtsvoller, Sozialisation ein beiläufiger Prozess. 13. Antwort der Schüler/innen [ID: 1288581] Aus soziologischer Sicht antworten Schüler/innen nicht nur auf die Frage der Lehrkraft, sondern stehen mit ihrer Antwort auch für die ganze Klasse oder einen bestimmten Teil der Klasse. Diese Konstellation nennt man… …synekdochische Beziehung. …soziale Interrelation. …sprachliche Dyade. …kulturelle Beziehung. …schulische Wechselwirkung. 14. Zielparadigma [ID: 1288561] Wir haben in der Vorlesung darüber gesprochen, dass am sogenannten Zielparadigma Korrekturen vorzunehmen sind. Welcher Grund ist nicht richtig? Korrekturen am sogenannten Zielparadigma sind notwendig, weil… …Ziele einer Organisation gar nicht gegeben sind. …Ziele durch die Organisation erst entwickelt werden müssen. …Mitglieder einer Organisation identische Ziele verfolgen. …Organisationen in der Regel ein Bündel an Zielen verfolgen. 15. Endogamie [ID: 1288555] Wer darf eigentlich wen heiraten? Endogamie als Heiratsregel besagt: Heirate jemanden aus deiner näheren Verwandtschaft. Heirate keinen aus der näheren Verwandtschaft. Heirate patrilokal, aber nicht matrilinear. Heirate matrilokal, aber nicht patrilinear. 16. Sozialisation nach Niklas Luhmann [ID: 1288539] Nach Niklas Luhmann kann Sozialisation immer nur… … Selbstsozialisation sein. … Gruppensozialisation sein. … gemeinsame Sozialisation sein. … Fremdsozialisation sein. … institutionelle Sozialisation sein. 17. Liebe und Heirat [ID: 1288575] Mit der Entstehung des Bürgertums entsteht auch die Idee, dass Voraussetzung der Heirat die Liebe sein soll – und damit ein starkes Gefühl innerer Bande zwischen den Ehepartner/innen. Welche Aussage stimmt nicht? Diese Idee der Liebesheirat … … führte zu einer Trennung von Wohnung und Arbeitsplatz. … stärkte die individuelle Partnerwahl. … stärkte Emotionalität und Intimität. … stärkte das Leitbild des ‚ganzen Hauses‘. … veränderte die Auffassung gegenüber den Kindern. 18. Unterrichtsgespräch [ID: 1288566] Im klassischen schulischen Unterricht gibt es die Regel „one person talks at a time“. Welche Aussage ist nicht richtig? Die Regel „one person talks at a time“ bedeutet für den Schulunterricht, dass … …ein Nacheinander der Sprecher gibt. …es einen Sprecherwechsel gibt. …der Sprecherwechsel organisiert werden muss. …die Lehrkraft die Selbstwahl organisiert. 19. Grundschule [ID: 1288563] In der Weimarer Republik wird die Grundschule als ein neuer Schultyp eingeführt. Das besondere Merkmal der Grundschule ist, dass sie … …unterschiedslos für alle Kinder verpflichtend war. …reformpädagogisch ausgerichtet war. …in freier Trägerschaft organisiert wurde. …die städtische Lateinschule ersetzte. 20. Habitus [ID: 1288538] Pierre Bourdieu zufolge ist der Habitus auch immer das, was er nicht ist. Welche Aussage ist nicht richtig? Der Habitus ist… … klassifiziert und wirkt klassifizierend. … Geschichte und erzeugt Geschichte. … Rationalität ohne Kosten-Nutzen-Kalkül. … Intentionalität ohne Intention. … Verhaltensform ohne Konformität. 21. Ethnomethodologie [ID: 1288545] Was ist eine wichtige Frage der Ethnomethodologie? Eine wichtige Frage der Ethnomethodologie lautet: What to do next? Was macht die Kultur der Menschen aus? Wie werden Menschen zu ‚kulturellen Trotteln‘? (Garfinkel) Wie hängen Alltag und Selbstverständlichkeit zusammen? 22. Talcott Parsons [ID: 1288574] Das Ziel der Soziologie von Talcott Parsons war es, die Handlungen von Menschen und die gesellschaftliche Ordnung nicht getrennt voneinander zu behandeln, sondern zusammen zu denken. Wie lässt sich dieser Versuch einer Synthese von individueller Handlung und sozialer Ordnung beschreiben? Dieser Versuch einer Synthese von individueller Handlung und sozialer Ordnung lässt sich als normative Integration von Gesellschaft beschreiben. Dieser Versuch einer Synthese von individueller Handlung und sozialer Ordnung lässt sich als Ausdifferenzierung von Gesellschaft beschreiben. Dieser Versuch einer Synthese von individueller Handlung und sozialer Ordnung lässt sich als Besonderheit einer Gesellschaft beschreiben. Dieser Versuch einer Synthese von individueller Handlung und sozialer Ordnung lässt sich als Aufführung des Unit Acts beschreiben. 23. Soziales Feld [ID: 1288536] Ein soziales Feld ist nach Pierre Bourdieu durch verschiedene Merkmale gekennzeichnet. Welche Aussage stimmt nicht? Ein Feld ist unter anderem gekennzeichnet durch… … objektive Beziehungen, relative Autonomie und das Wirken sozialer Kräfte. … die Austragung von Kämpfen, Grade der Habitusbildung und Illusio. … die Doxa, die Homologie und das feldspezifische Kapital. … Handlungsschemata, formale Rationalität und systemische Doxa. 24. Funktionsverlust [ID: 1288587] Die Familiensoziologie diagnostiziert u.a. einen Funktionsverlust der Familie. Was ist damit gemeint? Mit Funktionsverlust der Familie ist gemeint, dass......die Familie keine ökonomische Produktionseinheit mehr ist....familiäre Funktionen durch andere Institutionen oder Organisationen übernommen worden sind....sich die Familie in der mordernen Zeit mehr und mehr auflöst....sich andere Familienformen (etwa Patchworkfamilien) herausgebildet haben. 25. Performative Äußerung [ID: 1288580] Der Satz „Bitte reiche mir das Salz.“ ist nach John L. Austin eine performative Äußerung. Was ist damit gemeint? Der Satz „Bitte reiche mir das Salz.“ ist deshalb performativ, weil … …die Äußerung die Bitte vollzieht. …die Bitte die Äußerung vollzieht. …eine Sprecherin die Bitte äußert. …es ein Sprechakt ist. …die Bitte erfolgreich ist. 26. Formale Organisation [ID: 1288584] Was kennzeichnet Schule als formale Organisation? Die Schule als formale Organisation kennzeichnet......Regeln der Mitgliedschaft und formale Verfahren....ein großer Einzugsbereich und eine institutionelle Struktur....ein Behandlungs- und Bewertungsprogram....Schüler/innen, Lehrkräfte und Rektor/innen....pädagogische Aufsichtsstrukturen und Curricula. 27. Altern [ID: 1288550] Wir Menschen leben und altern. Deutlich wird dies u.a. an den biographischen Phasen, die wir ‚durchschreiten‘ (Kindheit, Jugend, junge Erwachsene etc.). Niklas Luhmann war der Auffassung, dass nur die Gegenwart zählt und ‚Zukunft nicht stattfindet‘; Martin Heidegger meinte u.a., dass wir Menschen selbst die Zeit sind, die wir wahrnehmen. Welcher Autor war der Auffassung, dass soziales Altern vor allem auf mühsam realisierte Verzichtleistungen zurückzuführen ist? Dieser Autor war… … Alfred Schütz. … Pierre Bourdieu. … Niklas Luhmann. … Martin Heidegger. … Erving Goffman. … Harold Garfinkel. … George Herbert Mead. 28. Korrekturform im Unterrichtsgespräch [ID: 1288585] Welche Korrekturform falscher Schüler/innenantworten dominiert - der Konversationsanalyse zufolge - im schulischen Unterricht? Im Schulunterricht dominiert......die Korrektur durch die Lehrperson....die Korrektur durch die Schüler/innen selbst....die von Lehrern initiierte Korrektur durch die Schüler/innen....die Korrektur durch Hinweise anderer Schüler/innen....die Korrektur durch gemeinsame Hinweise von Lehrkräften und Schüler/innen. 29. Soziologie [ID: 1288535] Welche Aussage ist richtig? Die Soziologie interessiert sich für das Individuum als solches. Die Soziologie interessiert sich für das Individuum in sozialen Situationen. Die Soziologie interessiert sich für soziale Situationen und ihre Individuen. Die Soziologie interessiert sich für die Gemeinschaft der Menschen. Die Soziologie interessiert sich für die Stärkung sozialer Solidarität. 30. Romantische Liebe [ID: 1288576] Was sagt Niklas Luhmann u.a. über das Phänomen der romantischen Liebe oder des Verliebt-Seins? Luhmann sagt u.a.: Romantische Liebe und Verliebt-Sein entsteht durch gesellschaftliche Autonomie. Romantische Liebe und Verliebt-Sein wird durch Gesellschaft gesteuert. Verliebt-Sein und romantische Liebe sind gesellschaftlich institutionalisiert und akzeptiert. Verliebt-Sein und romantische Liebe gehen aus den Strukturen stratifikatorischer Gesellschaften hervor. 31. Interaktionssystem Unterricht [ID: 1288572] Der schulische Unterricht ist nach Niklas Luhmann ein Interaktionssystem. Welche Aussage ist nicht richtig? Der schulische Unterricht … … ist eine Interaktion unter Anwesenden. … ist ein öffentlicher Raum. … synchronisiert das Verhalten der Schüler/innen. … verbindet Schulstunde mit Schulstunde. … legt die Zeiträume vorher fest. 32. Erving Goffman [ID: 1288541] Welche Aussage ist richtig? Im Zentrum der Soziologie Erving Goffmans stehen… … Menschen und ihre sozialen Situationen. … soziale Situationen und ihre Menschen. … Objekte, Ereignisse und Menschen. … Wirklichkeit, Meinungen und Erfahrungen. 33. Soziale Ordnung [ID: 1288548] Goffman ist der Ansicht, dass soziale Ordnung nicht stabil ist, sondern fragil und zerbrechlich. Welche zwei Hauptgefahren macht er aus? menschliche Körper und unpassende Verhaltensweisen menschliche Körper und nicht-internalisierte Werte und Normen unpassende Verhaltensweisen und unpassende soziale Rahmen unpassende Verhaltensweisen und falsche primäre Rahmen inadäquate Interpretationen und Rahmenwissen 34. Kinderarbeit [ID: 1288559] Noch im 19. Jahrhundert ist schwere Kinderarbeit an der Tagesordnung. Begründet wird sie u.a. damit, dass sowohl „Fabrikherren“ als auch die „großen Familien der Fabrikarbeiter“ ohne die Arbeitskraft der Kinder kaum funktionieren und überleben können. Obwohl die Schulpflicht bereits formal besteht, gehen viele Kinder nicht zur Schule. Diese Situation ändert sich erst gegen Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts. Welche Aussage ist bezogen auf diesen historischen Umstand richtig? Das Recht der Kinder, zur Schule zu gehen und nicht arbeiten zu müssen, musste der Wirtschaft abgetrotzt werden. Das Recht der Kinder, zur Schule zu gehen und nicht arbeiten zu müssen, bedurfte pädagogischer Erläuterungen. Das Recht der Kinder, zur Schule zu gehen und nicht arbeiten zu müssen, bedurfte des katholischen Menschenbildes. 35. Frage der Soziologie [ID: 1288534] Eine der zentralen Fragen der Soziologie lautet: Wie ist soziale Ordnung möglich? Wie ist menschliches Verstehen möglich? Wie ist menschliche Praxis möglich? Wie ist die soziale Entwicklung der Menschheit zu erklären? 36. Interesse der Ethnomethodologie [ID: 1288567] Die Ethnomethodologie interessiert sich - so Garfinkel - für......den subjektiven sozialen Sinn....die Vollzugswirklichkeit sozialer Praxis....für das Nachdenken der Teilnehmer/innen über ihre Praxis....für die Menschen als besondere Individuen....für das Nicht-Wissen der Teilnehmer/innen. 37. Konstruktivistische Bewertungsforschung [ID: 1288582] Welche Aussage ist nicht richtig? Die konstruktivistische Bewertungsforschung vertritt die Auffassung, dass… …Lehrkräfte die Noten fabrizieren. …Noten kontingent sind. …Lehrkräfte ihr Wissen nutzen, um ein passendes Ergebnis zu bekommen. …eine Leistung der Schüler/innen vorliegt, die bewertet wird. 38. Kennen - Anerkennen - Verkennen [ID: 1288537] Pierre Bourdieu zufolge gibt es einen Mechanismus von Kennen, Anerkennen, Verkennen. Dieser Mechanismus ist wichtig für… … das Verständnis des symbolischen Kapitals. … das Verständnis menschlicher Lebensformen. … das Funktionieren des sozialen Raumes. … für die Umsetzung des Habitus. 39. Freundschaften von Schüler/innen [ID: 1288577] Aus gruppensoziologischer Sicht bilden Freundschaften zwischen Schüler/innen in der Schule …...eine informelle Gruppe....eine Primärgruppe....ein soziales Aggregat....eine Sekundärgruppe. 40. Klausurkorrektur [ID: 1288568] Bei der Korrektur von Klausuren verwenden Lehrkräfte u.a. das lineare und das zirkuläre Modell. Welche Aussage ist nicht richtig? Beim linearen Modell verwenden Lehrkräfte eine Idealklausur. Beim zirkulären Modell werden Schüler/innen schon vorher in Leistungsniveaus eingeteilt. Mit der Idealklausur versuchen Lehrkräfte möglichst neutral zu bewerten. Beim zirkulären Modell zählen nur die Antworten und Fragen der Schüler/innen. 41. Bewertungsforschung 1912/13 [ID: 1288564] In den Jahren 1912 und 1913 legen US-amerikanische Forscher die Ergebnisse ihrer Forschung zur schulischen Bewertung vor. Sie kommen u.a. zu zwei Befunden. Welcher Befund gehört nicht dazu? Bei der wiederholten Bewertung einer Klausur kommt eine Lehrperson zu unterschiedlichen Urteilen. Bei der Bewertung ein und derselben Klausur kommen verschiedene Lehrpersonen zu identischen Urteilen. Bei der Bewertung ein und derselben Klausur kommen verschiedene Lehrpersonen nicht zu identischen Urteilen. 42. Täuschungen [ID: 1288546] Der Rahmen einer Situation kann verändert oder moduliert werden. Goffman spricht von Modulationen (keyings) und Täuschungen (fabrications). Was ist nicht kennzeichnend für Täuschungen? Täuschungen… … sind ein doppeltes Spiel. … erzeugen einen falschen Eindruck. … können Beteiligte im Unklaren lassen. … sind eine sichtbare Veränderung der Situation 43. Schriftsprache [ID: 1288562] Die Schriftsprache ist ein wichtiges Medium der Kommunikation von Organisationen. Wir haben drei Funktionen der Schrift kennengelernt. Welche? …Aufbewahrung, Entlastung, Mobilität …Aufbewahrung, Mobilität, Medialität …Mobilität, Rationalität, Formalität …Formalität, Richtigkeit, Darstellung 44. Systeme [ID: 1288542] Welche Annahme stimmt nicht? Niklas Luhmann ist der Auffassung, … … dass gesellschaftliche Ordnung emergiert. … dass sich Teilsysteme von ihrer Umwelt differenzieren. … dass sich Teilsysteme operativ schließen.... dass Teilsysteme kognitiv offen sind. -autosavecontent- Welche Annahme stimmt nicht? Niklas Luhmann ist der Auffassung, … … dass gesellschaftliche Ordnung emergiert. … dass sich Teilsysteme von ihrer Umwelt differenzieren. … dass sich Teilsysteme operativ schließen.... dass Teilsysteme kognitiv offen sind. 45. Mängelwesen (A. Gehlen) [ID: 1288551] Arnold Gehlen geht davon aus, dass der Mensch ein Mängelwesen sei. Damit meint er, dass der Mensch im Vergleich zu manchen Tierarten eine biologisch defizitäre Gattung ist. Welche Antwort ist nicht richtig? Das Eigentümliche des Menschen ist – so Arnold Gehlen – … … seine Handlungsfähigkeit und Erfindungsgabe. … der Bau seiner Hand und die Entwicklung seines Großhirns. … seine Fähigkeit, sich anzupassen und zu gestalten. … seine Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstregulation. 46. Parallel- und Kreuzcousin/en [ID: 1288554] Was bedeutet das System der Parallel- bzw. Kreuzcousin/en? Es bedeutet, dass … … Kreuzcousins/Kreuzcousinen bevorzugte Heiratspartner/innen für Parallelcousins/Parallelcousinen sind. … die Töchter der Vaterschwester die Söhne des Mutterbruders heiraten. … die Kinder der Vaterschwester und des Mutterbruders nicht verschwistert, aber miteinander verwandt sind. 47. Koordination von Ressourcen [ID: 1288579] Wenn Menschen eine Organisation gründen, dann koordinieren sie u.a. ihre Ressourcen. Diese Koordination von Ressourcen impliziert … …eine gerechte Verteilung der Ressourcen. …eine Aufgaben- und Arbeitsteilung. …eine flache Hierarchie zwischen Abteilungen. …eine schnelle Kommunikation zwischen den Abteilungen. 48. Sozialisation durch Objekte [ID: 1288556] Die Soziologie weiß, dass Sozialisation nicht allein nur durch Menschen oder durch die Gesellschaft geschieht, sondern auch durch Objekte. Welche Aussage ist nicht richtig? Sozialisation durch Objekte heißt, dass … … Menschen mit und von Objekten lernen. … Dinge in ihrer Sinnlichkeit relevant sind. … Dinge uns anregen und auffordern. … die materielle Umgebung, in der Menschen aufwachsen, sozialisatorisch wirkt. … Dinge für uns etwas Außeralltägliches verkörpern. 49. Weltoffenheit [ID: 1288552] Max Scheler ist der Auffassung, dass ein wesentliches Merkmal des Menschen seine „Weltoffenheit“ sei. Welche Antwort ist nicht richtig? Seine Weltoffenheit unterscheidet den Menschen von Tieren. Das Erleben des Menschen ist nicht auf das beschränkt, was er hier und jetzt wahrnehmen kann. Menschen können sich von sich selbst distanzieren. Menschen können Vergangenes vergegenwärtigen und Zukünftiges imaginieren. 50. Indexikalität [ID: 1288553] Indexikalität ist ein wichtiger Begriff in der Ethnomethodologie. Welche Aussage stimmt nicht? Indexikalität bedeutet, … … dass Äußerungen aufeinander verweisen. … dass Praktiken aufeinander verweisen. … dass Praktiken auf soziale Indikatoren verweisen. … dass interaktive Sinngebung im Vollzug geschieht. … dass Äußerungen nicht problematisch sind. 51. Lehrerfrage [ID: 1288565] Was ist der ‚Trick‘ der sogenannten Lehrerfrage? Identifizieren Sie die richtige Aussage! Der ‚Trick‘ der sogenannten Lehrerfrage ist, dass… …Lehrkräfte immer wieder das Rederecht erhalten. …Lehrkräfte Schülerantworten kommentieren. …Lehrkräfte Schüler/innen auswählen. …Schüler/innen die Aussagen von Lehrkräften kommentieren. …Schüler/innen die ‚eigentlich Fragenden‘ (Gadamer) sind. 52. Wissen (E. Goffman) [ID: 1288547] Über welches Wissen verfügen Individuen, wenn sie den Rahmen einer Situation (E. Goffman) kennen? Sie verfügen über… … Handlungs- und Orientierungswissen. … Objekt- und Handlungswissen. … Handlungserfahrung und Objektwissen. … Gestaltungs- und Rahmenwissen. … Handlungs- und Machtwissen. 53. Schulen aus historischer Sicht [ID: 1288557] Historisch gesehen entstehen Schulen im Okzident…...im Übergang zur Schriftkultur....mit Ausdifferenzierung der antiken Hochkultur....mit der Ausdifferenzierung des Staates....mit der Reformation. 54. Soziologischer Blick [ID: 1288569] Für den soziologischen Blick ist es wichtig, zu relativieren. Was ist damit gemeint? Mit Relativismus ist gemeint, dass...... man die eigene Gesellschaft oder soziale Situationen von verschiedenen Perspektiven aus betrachten muss.... sich keine Wahrheit über soziale Wirklichkeit feststellen lässt.... soziale Wirklichkeit immer etwas anderes meint.... man die eigene Gesellschaft oder soziale Situation aus einer Perspektive betrachten muss. 55. Transversal- und Vertikalverlagerungen [ID: 1288571] Wie unterscheidet Pierre Bourdieu Transversal- von Vertikalverlagerungen im sozialen Raum? Transversalverlagerungen sind der Übergang von einem Sektor in einen anderen Sektor des sozialen Raumes, Vertikalverlagerungen sind Auf- oder Abstiege innerhalb desselben Raumsektors. Transversalverlagerungen meinen ganz allgemein den sozialen Wandel, Vertikalverlagerungen das relative Gewicht der Kapitalsorten bei diesem Wandel. Transversalverlagerungen beschreiben allgemein Bewegungen im Raum sozialer Positionen, Vertikalverlagerungen beziehen sich auf Verschiebungen im Raum der Lebensstile. 56. Neue Kindheitsforschung [ID: 1288586] Welche Aussage ist richtig? Die neue Kindheitsforschung sagt: Kindheit ist die Phase, die dazu dient, aus dem Kind eine reife Person zu machen. Kindheit ist eine Phase, die im eigenen Recht zu betrachten ist. Die Phase der Kindheit gibt es in jeder Kultur. Kinder und Kindheit gab es in jeder historischen Epoche. Kinder und Erwachsene durchlaufen in gleicher Weise Sozialisationsprozesse. Weiter Zurück