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01 - Einführung Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 Alexander, J. C. (1987). Twenty lectures: Sociological theory since World War II. C...

01 - Einführung Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 Alexander, J. C. (1987). Twenty lectures: Sociological theory since World War II. Columbia University Press. →lesen: S. 1–17 Marcinkowski, F. (2012). Und was ist mit der Praxis, Herr Luhmann? In S. Fengler, T. Literatur zur Eberwein & J. Jorch (Hg.), Theoretisch praktisch!? Anwendungsoptionen und gesellschaftliche Relevanz der Kommunikations- und Medienforschung (S. 290–299). UVK. Einführung Opp, K.-D. (2014). Methodologie der Sozialwissenschaften: Einführung in Probleme ihrer Theorienbildung und praktischen Anwendung (7., wesentlich überarb. Aufl.). Springer VS. → lesen: S. 36–44 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 Vorstellungsrunde Was machen wir hier im Tut? Wiederholung der Vorlesung anhand der Leitfragen Agenda Textarbeit Multiple-Choice-Frage 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 Über mich: – Johanna Bartels – 21 Jahre alt – 6. Semester MKW mit Beifach Soziologie Vorstellungs- runde Über euch: – Wie heißt ihr? – Wie alt seid ihr? – In welchem Semester seid ihr? – Was studiert ihr im Hauptfach/Beifach? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 – Wiederholung der Vorlesung anhand der Leitfragen – Verständnis für die Theorien entwickeln – Mit Texten arbeiten Was machen – Eure Fragen besprechen wir hier im Tut? – Multiple Choice Fragen besprechen – Ziel: die Theorien verstehen können, die Zusammenhänge verstehen und “in den Theorien denken“ können -> nicht stumpfes auswendig lernen – Generell: keine Anwesenheitspflicht oder Studienleistung 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 Leitfragen Welche unterschiedlichen Verständnisse von Theorie gibt es? Welche Rollen spielen Theorien für die Benennung von zu bearbeitenden Problemen und für die Erzeugung empirischer Daten? Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 1. Welche unterschiedlichen Verständnisse von Theorie gibt es? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 1. Welche unterschiedlichen Verständnisse von Theorie gibt es? Eine einfache Definition von Theorie „Theory is a generalization separated from particulars, an abstraction seperated from a concrete case.“ (Alexander, 1997, S.2) Generalisierung vom Besonderen Strukturierung von Fakten Eine „strenge“ Definition von Theorie Eine Theorie ist eine aufeinander bezogene Menge von vorläufig bestätigten Gesetzesaussagen. Eine Theorie ist „eine Menge von Gesetzen, aus denen mindestens ein anderes Gesetz abgeleitet wurde.“ (Opp, 2005, S.39) Was genau ist ein Gesetz? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 Was ist ein Gesetz? (Opp, 2014, S.41) Gesetze als Basis von Mit einem Gesetz bezeichnet man eine empirische Aussage, die 1. ohne raum-zeitlichen Bezug ist, Theorien 2. in der allen Elementen (mindestens) einer unendlichen Menge von Objekten (mindestens) ein Merkmal zugeschrieben wird, die 3. als Wenn-dann- oder Je-desto-Aussage formuliert werden kann und die 4. sich empirisch relativ gut bewährt hat. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 Gesetz 1: Je isolierter Personen sind, desto häufiger brechen sie Normen. Gesetz 2: Beispiel aus Je häufiger Personen Normen brechen, desto eher wählen sie rechts- oder linksextreme Parteien. der Vorlesung Ableitung: Je isolierter Personen sind, desto eher wählen sie rechts- oder linksextreme Parteien. Theorien entstehen, wenn aus zwei Gesetzen ein drittes abgeleitet wird. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 10 ABER Gesetze – Kein Gesetz gilt zu jeder Zeit an jedem Ort, da der Mensch zu in der MKW komplex ist (ständige Veränderung) – Formulierung gesetzesähnlicher Aussagen sind nur – Wahrscheinlichkeitsaussagen (je desto) probabilistisch 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 11 Theorien… – leiten sich aus Gesetzen ab und stellen die abschließende Stufe eines Erkenntnisweges dar Was ist eine – als Interpretations- und Strukturierungswerkzeug der Realität, die sich empirisch bewähren müssen Theorie? – müssen (mithilfe anderer Theorien) kritisch betrachtet werden – Es gibt nicht die eine Theorie, sondern mehrere gute Theorien gleichzeitig bei denen man keine Deckungsgleichheit erwarten kann 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 12 1) Sozialwissenschaftliche Begriffe bezeichnen nichts Natürliches, sondern Gegenstände, die sozial hervorgebracht sind. - Missverständnisse, Freundschaft etc. -> Gegenstände, die im Der sozialen Miteinander entstanden sind Konstruktions- - Können sich verändern z.B. wenn Menschen lernen 2) Die wissenschaftliche (Re-)Konstruktion dieser sozial charakter von hervorgebrachten Gegenstände ist beobachterabhängig und damit kontingent (auch anders möglich). Theorie - Theoriebildung ist kontingent -> abhängig vom Stand der WissenschaftlerIn (muss daher transparent gemacht werden) - Persönliches Verständnis ist nicht gleich Wahrheit 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 13 2. Welche Rollen spielen Theorien für die Benennung von zu bearbeitenden Problemen und für die Erzeugung empirischer Daten? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 14 2. Welche Rollen spielen Theorien für die Benennung von zu bearbeitenden Problemen und für die Erzeugung empirischer Daten? Theorien als Herzstück der Wissenschaft (Alexander, 1997, S.3) Theorien strukturieren Wahrnehmungen der Welt und reduzieren somit die Komplexität Somit werden Informationen zugänglicher Mit der theoretischen Benennung des Problems werden die Grenzen der Datenerhebung gezogen Theorien simplifizieren die soziale Realität, schränken also somit den Beobachtungsgegenstand ein 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 15 3. Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 16 3. Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? Textarbeit Aufgabe: Versucht mit Hilfe des Textes von Alexander (1987) S.5-15 die dritte Leitfrage eigenständig zu beantworten. 20 Minuten Zeit zum lesen und Notizen machen Danach besprechen wir diese gemeinsam 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 17 3. Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? Theoretische Vorannahmen = relevant für Wahrnehmungen von Fakten Nicht-empirische Annahmen = a priori Element (basiert auf Traditionen) Diese Traditionen, die ForscherInnen mitbringen beeinflussen die Theoriebildung, bedingt durch eigene Vorwegannahmen, Ideologie, Modelle und methodologische Annahmen General Presupposition = Vorwegannahmen über “the nature of action“ & über Ordnung Ideological Orientation = politische Einstellung/Überzeugung Models = simplifizieren ein abstraktes Abbild der Welt Methodological Assuptions = Quantitative vs. Qualitative Forschung 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 18 4. Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 19 4. Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 20 4. Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? Vorteile: Strukturierung unserer Wahrnehmung Eröffnen neue Perspektiven Liefern Begründung für Standpunkt Nachteile: Theoretische Voreingenommenheit Wissensasymmetrie 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21 Materialobjekt: 4. Welche Ein bestimmter empirisch identifizierbarer Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung (z.B. „das Fernsehen“, „die Zeitung“) Konsequenze n haben Formalobjekt: Eine spezifische Perspektive auf soziale Realität (z.B. „soziale Theorien für Ordnung“, „Öffentlichkeit“, „Gerechtigkeit“) unsere „Sicht Reifikation: der Dinge“? Vergegenständlichung eines Begriffs: wenn allein vom Gebrauch eines Begriffs darauf geschlossen wird, dass er tatsächlich als empirischer Gegenstand existiert (z.B. „die Medien“, um Nachrichtenkanäle/ReporterInnen/InfluencerInnen zu beschreiben) -> nur weil man denkt der Begriff existiert in der Wirklichkeit muss es nicht in der Realität vorhanden sein z.B. wenn wir über blaue Drachen sprechen 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 22 5. In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 23 5. In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? „Die Praxisrelevanz von Sozialwissenschaft besteht darin, neue Sichtweisen von Gesellschaft verfügbar zu machen, um dann in Ruhe zu beobachten, ob und was die Funktionssysteme der Gesellschaft praktisch damit anfangen.“ (Marcinkowski, 2012, S.297) 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 24 5. In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? Praxis und Theorie gibt es überall -> es ist nicht eins besser als das andere (Marcinkowski, 2012) Gesellschaft besteht aus verschiedenen Systemen (Wissenschaft, Politik,…) -> jedes System hat seine eigene Theorie und Praxis Beispiel anhand der Universität: Weitervermitteln von Wissen (Theorie) ist eine Praxis Verhältnis von unserer Theorie und deren Praxis -> wir beeinflussen die Theorie der verschiedenen Kommunikationsberufe (diese entscheiden jedoch selbst, ob sie ihre Praxis ändern) Unterscheidung von loyaler und iloyaler Wissenschaft (Wie stellt sich ein System zur dazugehörigen Wissenschaft z.B. Politik – Politikwissenschaft) Loyal: zuarbeiten, bestätigen Iloyal: den Spiegel vorhalten, kritisieren, hinterfragen (bessere Wissenschaft) 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 25 – Geplant am 03.06. – 90 Minuten in Präsenz Klausur – Mischung aus Multiple-Choice-Fragen und Essay-Fragen – Grundlage der Klausur: Vortrag & Folien, Teilnahme an der VL und dem Tutorium, Pflichttexte, eigene Notizen 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 26 – Kick-Off der Fachschaft MKW Kick-Off – Nächste Woche Dienstag (27.02.) um 19 Uhr in A5, B143 FBV MKW – Weitere Infos auf Instagram (@fbv.mkw) – Schaut gerne vorbei J 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 27 Multiple- Choice-Frage 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 28 Welche der folgenden Aussagen zu Theorie in der Wissenschaft treffen zu? Ø Sozialwissenschaftliche Begriffe bezeichnen nichts Natürliches, sondern Gegenstände, die sozial hervorgebracht sind. Ø Sozialwissenschaftliche Begriffe versuchen, natürliche Kommunikationsphänomene möglichst konkret zu bezeichnen. Ø Das Fernsehen ist ein Formalobjekt der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Ø Die Gegenstände, mit denen sich Medien- und KommunikationswissenschaftlerInnen befassen, hängen allein von deren theoretischer Perspektive ab. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 29 Welche der folgenden Aussagen zu Theorie in der Wissenschaft treffen zu? ü Sozialwissenschaftliche Begriffe bezeichnen nichts Natürliches, sondern Gegenstände, die sozial hervorgebracht sind. Ø Sozialwissenschaftliche Begriffe versuchen, natürliche Kommunikationsphänomene möglichst konkret zu bezeichnen. Ø Das Fernsehen ist ein Formalobjekt der Medien- und Kommunikationswissenschaft. ü Die Gegenstände, mit denen sich Medien- und KommunikationswissenschaftlerInnen befassen, hängen allein von deren theoretischer Perspektive ab. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 30 Habt ihr noch Fragen? [email protected] 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 31

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