Zusammenfassung Wirtschaftsgeographie PDF

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This document is a summary of economic geography, detailing various theories and models related to the subject. The theories and models discussed cover the aspects involved in economic geography, including location theories, and critiques of such theories.

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Zusammenfassung Wirtschaftsgeographie Ziele der Wirtschaftsgeographie ist es, … globale Beziehungen zwischen ökonomischen Akteuren und ihre Auswirkungen zu verstehen. … günstige oder ungünstige Standortvoraussetzungen für wirtschaftliche Tätigkeiten zu identifizieren Neoklassische Standorttheorie...

Zusammenfassung Wirtschaftsgeographie Ziele der Wirtschaftsgeographie ist es, … globale Beziehungen zwischen ökonomischen Akteuren und ihre Auswirkungen zu verstehen. … günstige oder ungünstige Standortvoraussetzungen für wirtschaftliche Tätigkeiten zu identifizieren Neoklassische Standorttheorien Weber: Industriestandortlehre Rostow: Wirtschaftsstufentheorie Geels: Multilevelperspective Thünen: Theorie der landwirtschaftlichen Bodennutzung Kondratieff: Theorie der langen Wellen Vielfältigkeit menschlicher Verhaltensweisen und Komplexität des realen Raumes →Wird runtergebrochen zu → stark vereinfachende, abstrakte Modelle, Mensch handelt rein rational Theorie der landwirtschaftlichen Bodennutzung Johann Heinrich von Thünen - Nimmt an, dass Staat isoliert ist, keine Staaten um ihn herum - Staat ist kreisrund mit homogenen Flächen - Gleichheit der Bewirtschaftungs- und Verkehrstechnologien - Stadt im Zentrum, Funktion als Markt - Transportkosten sind proportional zu Entfernung zum Markt Kritik an Theorie der landwirtschaftlichen Bodennutzung - Unrealistische Homogenitätsannahmen - Thünische Ringe können durch soziale Umformungen durchbrochen werden - Stark statischer Charakter - Durch Industrialisierung und Fortschritt in der Technik spielen Transportkosten geringere Rolle - Konkurrenz auf dem Bodenmarkt→ Kreise unterschiedlich aufgeteilt - Haltbarkeit der Produkte nimmt zu Fazit Thünen - Hat Grundlage von Wirtschaftstheorien geschaffen - War Pionier indem er eine in sich geschlossene Wirtschaftstheorie erstellt hat Landnutzung im städtischen Raum - William Alonso - Überträgt Thünens Theorie auf den städtischen Bodenmarkt - Vorrausetzungen: o Vollständige Nutzungskonkurenz o Freier Bodenmarkt (d.h. keine Beeinflussung durch Politik) o Akteure sind Profit und Nutzen maximierend o Monozentrische Stadtstruktur o Auf Zentrum ausgerichtet o Landschaftlich homogene Vorrausetzungen und Attraktivität - Durch Konkurrenz passet sich der Pachtpreis, den Mieter bereit sind zu zahlen, an die erzielbare Lagerrente (Rendite) - Rentengebotskurve - Verschiedene Arten von Bodennutzung in der Stadt haben unterschiedliche Rentenangebotskurven - Kurve richtet sich nach dem jeweils erwarteten Nutzen der Käuferinnen oder Pächterinnen - Wohnzufriedenheit ist Key-Faktor - Auf Laufkundschaft angewiesen - Dadurch größere Grundstücke für geringeren Bodenpreis am Stadtrand - Ärmere Bürger ziehen Innenstadt nah um Pendelkosten und Zeiten zu sparen - Wohlhabendere Bürger ziehen auf große Grundstücke außerhalb der Stadt, legen mehr Wert auf Fläche und Komfort, nicht abhängig von Pendelkosten - Modellvoraussetzungen - Vollständige Nutzungskonkurrenz - Freier Bodenmarkt, der nicht durch Politik oder Planung beeinflusst wird - Akteure, die zweckrational Profit und Nutzen maximieren - Monozentrische Stadtstruktur - Auf das Zentrum ausgerichtete Verkehrsinfrastruktur - Landschaftlich homogene Attraktivität System der zentralen Orte - Walter Christaller - Jeder Wirtschaftsstandort hat Mindest- und Maximaleinzugsgebiet - Mindesteinzugsgebiet = die innere Reichweite, Minimalanforderungen der Kunden die ein Unternehmen Überleben benötigt - Maximaleinzugsgebiet = die äußere Reichweite, maximale Reichweite aus der Kunden zu Unternehmensstandort gelangen Kritik - Unrealistische Modellannahmen - Vernachlässigung von ▪ topographischen Gegebenheiten und naturräumlichen Aspekten ▪ Sozioökonomische und politische Rahmenbedingungen ▪ historische Entwicklungspfade - Modell statisch - Versorgungserhalten weicht aufgrund sozialer Beziehungen ab Performatives Konzept - Wirklichkeit wird an das Modell angepasst Industriestandortlehre - Alfred Weber - Optimaler Standort für den Transport - Voraussetzungen: o Transportkosten sind proportional zu Gewicht und Entfernung o Standorte der notwendigen Ressourcen und Absatzmärkte sind gegeben o Produktionskosten sind konstant - „Tonnenkilometrischer Minimalpunkt“ = optimaler Unternehmensstandort, da Entfernung zwischen Abbau Produktion und Absatzmarkt minimal ist, Transportkosten also möglich geringgehalten werden - Reingewichtsmaterialien: o Gold (100% vom Abbaugewicht geht in Absatz rein) - Gewichtsverlustmaterialien: o Kohle, Eisenerz - Ubiquitär: o Luft, Wasser Kritik - Stark vereinfacht - Vernachlässigung der Absatz- bzw. Erlösseite - Isolierte Betrachtung der Standortwahl - Annahme der Transportkosten als lineare Funktion der kilometrischen Entfernung Rational-ökonomische Standortwahl Erweiterung des Ansatzes durch Weber durch Smith - Beachtung variabler Erlöse - Unternehmen streben nicht unbedingt die Maximierung der Gewinne an - Zonen statt Punkte Modell der interdependenten Standortwahl - Standortwahl ist abhängig von den rationalen Entscheidungen anderer Anbieter - Voraussetzung: homogenes Gut, lineares Absatzgebiet - Entfernungsrealistische Nachfrage - Keine Kooperation zwischen den Anbietern - Verhaltenswissenschaftliche- und strukturelle Ansätze der Standortlehre Faktoren die wirtschaftliches Verhalten beeinflussen: o Motive o Handlungszwänge o Informationsdefizite o Abhängigkeiten Formen der Standortanalyse - Scoring: o Punktwertung, um qualitative und subjektive Fakten vergleichbar zu machen - Parasitäre Planung: o Vertrauen auf gute Standortplanung von anderen Unternehmen mit angenommenen ähnlichen Standortanforderungen - Analogieanschluss: o Vergleich mit anderen Standorten an denen das Unternehmen bereits Filialen hat - Nachteile kleiner Unternehmen in Bezug auf die Standortwahl: o Keine Möglichkeit des Analogieanschlusses o Zu wenig Geld o Zu wenig MitarbeiterInnen - Beispiel Opel o Autobahnverlängerung - Beeinflusste Infrastruktur in Bochum Standortfaktoren - Weiche Standortfaktoren: sonstige, subjektive, nicht physisch. materielle Faktoren: → Umweltqualität, Schönheit der Stadt, Freizeitwert - Harte Standortfaktoren: physisch materielle Faktoren → Bodenpreise, Transportkosten, Arbeitskosten Windows of locational Opportunity - Junge Unternehmen keine klaren Standortfaktoren Nutzen daher spontane Gelegenheiten „Creative Class“ - Richard Florida - Ansatz gibt weichen Standortfaktoren hohe Bedeutung - Ästhetik von Städten - Lebensqualität - Bedeutung des Kulturangebotes Ablauf Entscheidungsprozess - Auswahl des Landes - Auswahl des Raumes - Auswahl des Mikrostandortes - Auswahl des Ortes Produktlebenszyklus Phase 1: Innovationsphase, anfängliche Verluste - Qualitätsarbeiter, hoher Lohn, geringere Stückzahl, geringere Anzahl Mitarbeiter Phase 2: Entwicklungsphase, Wachstum - Produktion erfordert mehr MitarbeiterInnen, Qualität der MitarbeiterInnen sinkt, Prozess wird vereinfacht Phase 3: Massenproduktion, Reifephase, stabile Gewinne Billige ArbeiterInnen, geringe bis keine Anforderungen Phase 4: Rückgang, Abschwellung, Gewinnzurückgang – Übergang zu Verlust Reshoring - Zurückverlagerung aus Ausland - Vorteile: schnellerer Handlungsspielraum, weniger anfällig für Krisen (Corona) - Steuerung und Kontrolle sind leichter - Automatisierung sorgt für Lohnkostenanteile in den Gesamtproduktionskosten→ Lohnkosten nicht mehr entscheidender Grund für Verlagerung nach z.B. Südostasien Kritik am PLZ - Starre Definition von Produkten als standardisierte Güter - Optimierungen und Veränderungen werden außer Acht gelassen - Nicht immer Zyklizität gegeben Joseph Alois Schumpeter (1883-1950) Kritik an Theorie der langen Wellen - Zu technisch deterministisch - Beschränkt sich zu sehr auf die Basisinformationen - Datengrundlage und empirische Beweisführung wird als einseitig angezweifelt Institutionen und sozialer Kontext „Social Turn“ - Wandlung von Raum als ausschlaggebender Faktor für ökonomische und soziale Verhältnisse hinzu soziale und ökonomische Begebenheiten bestimmen den Raum Institutionen - Regel und Normen der Gesellschaft - Institutionen beeinflussen das Wirtschaftsgeschehen - Wirtschaftsgeschehen beeinflussen das Wirtschaftsgeschehen → Wechselwirkung Institutioneller Isomorphismus - Imitation, Zwang, normativer Druck nehmen Einfluss auf die Organisationsstruktur → Angleichung der Organisationsstruktur Varianten von Kapitalismus (Varieties of capitalism) - Unterscheidung verschiedener historisch, kulturell & politisch gewachsenen Spielarten kapitalistischer Wirtschaftssysteme - unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen: o Rolle des Staates o Art der Arbeitsbeziehungen o Unternehmenskulturen - Liberale Marktwirtschaft - Soziale Marktwirtschaft - Staatkapitalismus ➔ Unterschied zu PLZ: nicht wiederkehrender Zyklus, jedes Mal grundlegende Strukturveränderungen Auslöser für eine Formations- oder Akkumulationskrise - Neue Basisinnovationen - Drastische Veränderungen der Konsummuster - Drastische Veränderungen des politischen Systems - Externe Ereignisse (Naturkatastrophen, Krieg, etc.) Fordismus - Massenproduktion (economies of scale) - standardisierter Produkte - Große Lagerhaltung - Viele direkte Zulieferer - Hohe vertikale Integration - Viele Hierarchiestufen, - geringe Eigenverantwortung - Aufgliederung in kleine - Arbeitsschritte mit starker - Spezialisierung - Geringe - Qualifikationsanforderungen Gruppierungen mit Einfluss im Fordismus - Gewerkschaften - Staatlichen Institutionen - Unternehmerverbände Postfordismus - Flexible Produktion - (Economies of Scope) von Produktvarianten - Geringe Langerhaltung, just-in-time-Anlieferung - wenig Systemlieferanten - Abnehmend Fertigungstiefe - Horizontale Arbeitsorganisation, individuelle Mitverantwortung - Höhere Qualifikationsanforderungen - Subcontracting Räumliche Desintegration: - Verlagerung von Produktionsschritten, regionale Spezialisierung - Territoriale Integration → Starke Vernetzung innerhalb einer Region - Territoriale Desintegration → Auslagerung, oft in den globalen Süden Produktionspyramide KMU (Kleines Mittleres Unternehmen) - Abhängigkeiten von Abnehmern - Flexible Spezialisierung - Flexible Reaktion - Kooperieren in strategischen Netzwerken - Fokus auf einen Bereich oder Bestanteil Embeddedness Granovetter 1985 - Akteure/ Netzwerke sind immer in einen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext eingebettet  Sind davon beeinflusst und geprägt - Relationale Einbettung = Qualität der Beziehung zwischen 2 Akteuren - Strukturelle Einbettung = Qualität der Struktur von Beziehungen zwischen einer Menge von Akteuren. Pfade - Lock-In: festgefahrene Industriestruktur, feste gefestigte Pfade, Geringer Innovationsdruck, Krisenanfälligkeit, geringe Attraktivität für neue Branchen Beispiel Ruhrgebiet - Einseitige Förderung des Montansektors - Geringer Innovationsdruck für KMUS - Geringe Attraktivität für Ansiedlung neuer Branchen - Schlechte Voraussetzung für endogene Neuerungsprozesse Folgen bis heute - Schlechtes Image - Altlasten - Flächenengpässe - Wohn- und Freizeitmängel Pfadkontingenz - Historische Pfade hätten auch anderen Verlauf nehmen können Small Events - Eher zufällige Entdeckungen, Entwicklungen oder nicht planbare Ereignisse, die sich im Wettbewerb langfristig durchsetzen Konzeptionelle Grundlage für die evolutionäre Wirtschaftsgeographie - Darwinismus - Organisationale Routinen als Gene - Markt als Selektionsmechanismus - Lernprozesse als Vererbungsprozess Industrielle Entwicklungspfade Storper & Walker 1989 - Veranschaulichung aus welchen Gründen und Zusammenhängen Standortkonzentration entstehen können - Pionierbetriebe einer neuen Branche verfügen über eine große Freiheit in der Lokalisationsphase →keine spezifische Infrastruktur →noch keine Ersparnispotentiale durch Konzentration gleichartiger Betriebe - Beispiel Verpackungsindustrie in Mittelhessen → verschiedene Verpackungen aller Art in einzelnen Unternehmen Wissen Von Individuen verarbeitet und zueinander in Beziehung gesetzte Information, die zu bestimmten Handlungen, Bewertungen befähigen -Individuelles Wissen - Kollektives Wissen - Explizites Wissen - Implizites Wissen Buzz: Räumliche Nähe begünstigt Informationsaustausch Pipeline - Ebenfalls Wissensaustausch, allerdings Ortsunabhängig Information leicht zwischen Individuen austauschbare Daten und Kenntnisse von Einzeltatsachen Invention - Erfindung eines Produktes oder Verfahrens Innovation - Prozess der wirtschaftlichen Umsetzung der Neuerung Innovationsbezogene Konzepte - Industrielle Entwicklungspfade - Neue Industriedistrikte - Innovative Milieus - Regionale Innovationssysteme - Lernende Regionen - Cluster Erfolgsfaktoren der neuen Industriedistrikte Alfred Marshall 1920 - Flexible Spezialisierung - Kooperationen der Unternehmen - Vertrauen der Akteure - Einbettung in sozio- kulturelles Umfeld - Starke institutionelle Einbettung Drittes Italien Textil Unternehmen unterstützen sich gegenseitig um nach dem Weltkrieg ihre Wirtschaft wieder aufzubauen. Zeuchnet sich durch eine extrem hohe Dichte von KMUs mit einer engen Gemeinschaft aus. Führt zu Verbesserung der Lebensqualität aller Bewohner im Raum (Toskana, Umbrien, Marken und Teile der Lombardei) Innovative Milieus - Lokalisiertes Produktionssystem: o räumliche Anhäufung von Unternehmen, Zulieferer Innen, KundInnen und DienstleisterInnen. AkteurInnen sind verbunden durch Güter-, Arbeitsmarkt-, Technologie- und Informationsverflechtungen - Sozio-institutionelle Einbettung: o Unternehmensübergreifende Netzwerke sind eingebettet in formelle und informelle Institutionen. - Innovations- und Lernprozesse: o Mit der Zeit entsteht in lokalisierten Produktionssystemen eine gemeinsame Wissensbasis. Da dieses kollektive Wissen größtenteils nur lokal vorhanden ist, entstehen daraus Wettbewerbsvorteile. - Von Vertrauen geprägte Kontaktnetze unterschiedlicher Branchen - Regionale Informationsflüsse Lernende Regionen - Innovationen beruhen auf interaktiven Prozessen, die von einer Vielzahl von institutionellen Routinen und sozialen Konventionen geprägt sind - Förderung des Lernens ist langfristig Förderung der Wirtschaft - Lernende Regionen als regionales Entwicklungskonzept, zur Förderung regionaler Innovationssysteme Cluster - Räumliche Konzentration eines Wirtschaftszweiges - Spezialisierte Zulieferer und Dienstleister - Greifen auf Branchen mit ähnlichen Strukturen und Bedarfen über - Beziehen meist staatliche und intermediäre Organisationen mit ein ➔ Clusterdimensionen o Horizontal o Vertikal o Institutionell o Extern Regionale Disparitäten - Ungleiche Lebensbedingungen innerhalb eines definierten Raumes in sozialer und ökonomischer Hinsicht - Neoklassische Perspektive - Polarisationstheoretische Perspektive - Perspektive der Exportbasistheorie und aus relationaler Wirtschaftsgeographie - Regionale Entwicklungsunterschiede könne durch funktionierende Märkte und Warenhandel ausgeglichen werden „Robinson Crusoe “ Modell - Investition in Sachkapital (Bau von Fischreusen) führt zu erhöhter Arbeitsproduktivität (mehr gefangene Fische) - Zusammenhänge zwischen Sparen, Investition, Abschreibung und dem Einfluss des als modeextern angenommenen technischen Fortschritts - Gleichgewicht, wenn bei einem bestimmten Technologieniveau Arbeit und Kapital in einem optimalen Verhältnis zueinanderstehen Faktorproportionentheorem - Kostenvorteile zwischen den Regionen führen zu Spezialisierung - Freier Warenaustausch ist wohlfahrtssteigernd - Freier Warenaustausch führt dazu, dass weniger entwickelte Räume in den Güterkreislauf integriert werden und an Gewinnen partizipieren Ertragsgesetz Porter Diamant Stufen der wirtschaftlichen Entwicklung Wirtschaftsstufentheorie Traditionelle Gesellschaft - Beschäftigung überwiegend in der Landwirtschaft - Hierarchische Gesellschaftsstrukturen - Produktionssteigende Technologien nicht verfügbar oder nicht genutzt Gesellschaft im Übergang - Ökonomische, technische, soziale & politische Veränderungen schaffen Vorrausetzungen für wirtschaftlichen Aufstieg - Anstieg der Investitionsrate - Wachstumsfaktoren Landwirtschaft, Bergbau und Infrastrukturausbau Take Of - Übergang zu dynamischem Wachstum - Investitionsrate steigt auf 10% des Volkseinkommens - Industriezweige als Wachstum Sektoren - Starker Anstieg des Pro- Kopf- Einkommens Entwicklung zur Reife - Beschleunigter technischer Fortschritt - Investitionsrate bis zu 20% des Volkseinkommens - Produktion wächst schneller als Bevölkerung - Neue Wachstumsindustrien - Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte steigt Massenkonsumgesellschaft - Technischer Fortschritt - Hohe Pro- Kopf- Einkommen - Massenkonsum hochwertiger Verbrauchsgüter und Dienstleistungen Kritik - Vorstellung eines einzigen, quasi alternativlosen Entwicklungspfades - Ideologisch überfrachteter Charakter des Ansatzes - Deterministische Ausrichtung der Theorie Multiplikatoreffekt - Das Einkommen ist höher als der ursprünglich durch Exporte erzielte Einkommenszufluss - Vorrausetzung: o Nachfrage kann lokal befriedigt werden o Konsumquote ist hoch o Importquote ist niedrig Stärken - Stellt regionale Einkommenseffekte und wichtige ökonomische Zusammenhänge plausibel dar - In den Grundzügen regionalpolitisch leicht interpretierbar - Förderung Export und Befähigung, die Nachfrage innerhalb der Region zu befriedigen Kritik - Theorie zu vereinfachend - Multiplikatoreffekte waren oft gering - Potential ansiedlungswilliger Unternehmen wurden immer geringer - Geringe Regionalentwicklungseffekte vieler Ansiedlungserfolge Endogene Regionalentwicklung - Entwicklung einer Wirtschaftsregion basiert auf örtlich vorhandenen infrastrukturellen, institutionellen und/oder personellen Gunstfaktoren → Endogene Potenzialen - Beteiligung der lokalen Bevölkerung - Vor allem in ländlichen Räumen und als Erneuerungsstrategie für Altindustrieregionen Prinzipien der Regionalentwicklung - Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit - Stärkung der intraregionalen Wirtschafts- und Stoffkreisläufe - Konzentration auf KMUs - Qualitative Verbesserung von Wirtschaftsstruktur und Lebensbedingungen statt einseitiger Orientierung auf Wirtschaftswachstum Polarisationsprozesse Grundannahmen o Produktionsfaktoren sind ungleich verteilt o Technischer Fortschritt nicht überall gleich verfügbar (zeitliche Verzögerung) o Keine vollständige Konkurrenz auf den Märkten o Staat und Gesellschaft als Determinanten des Entwicklungsprozesses - Regionale Wachstumspole= räumlich abgrenzbare Orte bzw. Regionen hoher wirtschaftlicher Dynamik, von denen positive Ausbreitungskonzepte auf ihr Hinterland ausgehen: →Zulieferverflechtungen →Positive Einkommenseffekte →Vorbildfunktion für Unternehmensgründungen Motorische Einheiten - Große, dominante Wirtschaftszweige die schnell wachsen und intensive Verflechtungen mit anderen Wirtschaftsbereichen aufweisen Kathedrale in der Wüste - Ansiedlungsprojekte von denen nur geringe Ausstrahlung ausgeht Globale Gegensätze - Zentrum → Peripherie - Historische Gründe - Weltarbeitsteilung - Entwicklung und Unterentwicklung laufen parallel Neoimperialismustheorie - Geringe Gewinne, weil keine Absatzmärkte - Schaffung neuer Märkte durch Kolonialisierung - Ausrichtung auf Kolonialmächte → Entwicklungsblockaden Dependenz Theorie - Struktur der Wirtschaft bleibt bestehen (Deformation durch Kolonialisierung) - Zusammenarbeit der Eliten des Nordens mit den vielfach korrupten Eliten des Südens Weltsystemtheorie new international division of labour - Entwicklungsländer sind nicht mehr als nur Rohstofflieferanten - Verlängerte Werkbänke, in denen auch höherwertige Massenerzeugnisse produziert werden Fragmentierte Entwicklung - Globalisierung als zutiefst widersprüchlicher, heterogener und unstrukturierter Vorgang - Starke Disparitäten innerhalb der Entwicklungsländer - Lokaler Reichtum  Massenhafte Armut - „Islands of Innovation“ / „High-Tech-Regionen“ / „No-Tech-Länder“ Verlierer der Globalisierung - Bauern, die keine Chance gegen günstigere Importe haben - Arbeiter aus verlagerbaren Bereichen - KMU Globalisierung - Beispiel I-Phone 6 Außenhandel (Waren und Kapitalverkehr Dienstleistungen) (Auslandsinvestitionen) Transfer von Wissen und Migration (Arbeit) Technologien Multinationale Unternehmen - Großteil des Warenhandels und der ADI (Ausländische Direkt Investitionen) - Grenzüberschreitende Diffusion von neuen Technologien, Produktionskonzepten und Marketingkonzepten - Migration von Arbeitskräften über internen Arbeitskräften Motivation für Internationalisierung Dunning - Absatzorientiere Motive (market seeking) → Marktposition im Ausland sichern und ausbauen - Beschaffungsorientierte Motive (ressource seeking) → Sicherung von lokalisierten Ressourcen - Kosten- & Ertragsorientiere Motive (efficiency seeking) → Kostensenkung und Wissenszugänge - Strategische Motive (strategic asset and capability seeking) → Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Marktposition sowie gezielter Abbau der Standortvorteile von Konkurrenzunternehmen Nachteile/ Vorteile - Rechtliche, politisch, kulturell und wirtschaftlich bedingte institutionelle Unterschiede zwischen verschiedenen Staaten erschweren den Start - Größenersparnisse - Wissen - Reputation Eklektisches Paradigma / OLI Modell Wahl der Strategien einer Internationalisierung aufgrund - Rationaler Bewertung der Unternehmensstärken und - Der jeweiligen Bedingungen aus den In und Auslandsmärkten Strategien der Internationalisierung - Export - Lizenzen an ausländischen Produzenten kaufen Eigentumsvorteile (Ownership Advantages = O) - Wettbewerbsvorteile Standortvorteile (Localisation Advantages =L) - ausländischer Standort hat spezifische Vorteile (Lohnkosten, Produktivität, Infrastruktur, Rohstoffvorkommen, Subventionen, Marktwachstum, …) gegenüber Heimatstandort Internalisierungsvorteile (Internalisation Advantages = I) - Für das Unternehmen ist es günstiger im eigenen Haus herzustellen, anstatt herstellen zu lassen Uppsala-Schule um Johanson und Valne (1977) - Stufenartiger Prozess der zunehmenden Intensivierung von Auslandsaktivitäten: Established Chain - Inkrementell fortschreitendes Marktwissen Global Commodity Chain nach Gereffi Produzenten dominierte Warenkette - Produzenten sind in der Regel große Unternehmen, die über besondere Kompetenzen & kapitalintensive Produktionsverfahren verfügen (Automobil, Luftfahrt, Halbleiterindustrie) - Macht liegt bei Produzenten (Beispiel VW) Konsument dominierte Warenkette - Produzenten der Ware haben keine Möglichkeit, die von ihnen hergestellten Produkte selbst an die Konsumenten im Norden zu verkaufen - Abhängigkeit von werbeintensiven Markenanbietern oder Einzelhandelsunternehmen (Lead Firms) im Norden - Beispiele: Textilien, Bekleidung, Lebensmittel… Altklausur Diskutieren Sie „Die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Regionen werden in Europa auf Dauer – durch die Mobilität von Arbeitskräften und des Kapitals sowie durch den Warenhandel – ausgeglichen“ Die Bundesregierung hat ein neues Gebäudeenergiegesetz beschlossen. Es enthält Regeln für den Austausch von Öl- und Gasheizungen. Ab dem 1.1.2024 muss jede neu eingebaute Heizung in Neubaugebieten zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei bestehenden Gebäuden sowie Neubauten außerhalb von Neubaugebieten sind die Fristen an die kommunale Wärmeplanung geknüpft. Liegt diese vor, greift auch hier die 65-Prozent-Regel beim Einbau einer neuen Heizung. Diskutieren Sie auf Grundlage von (geeigneten) in der Vorlesung vorgestellten Theorien und/oder Hypothesen, welche Vor- und Nachteile dies für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Deutschland haben kann. (20 Punkte)

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