Einführung in die Politikfeldanalyse Vorlesung_04 PDF

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Universität Bremen

Prof. Dr. Herbert Obinger

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political field analysis political science policy analysis political theory

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These lecture notes cover an introduction to political field analysis, focusing on the internal structure of policy fields. The topics include actors, institutions, and interaction forms, as well as various actor types. The document also discusses problems of collective action, including the concept of free-riding, and discusses different decision-making procedures, including bargaining, hierarchies, and majority rule, and their implications. It also touches on game theory concepts.

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Institut für Politikwissenschaft Fachbereich 08 Sozialwissenschaften Prof. Dr. Herbert Obinger Einführung in die Politikfeldanalyse Binnenstruktur von Po...

Institut für Politikwissenschaft Fachbereich 08 Sozialwissenschaften Prof. Dr. Herbert Obinger Einführung in die Politikfeldanalyse Binnenstruktur von Politikfeldern 1. Akteure 2. Institutionen 3. Interaktionsformen Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger „Inside the Black Box“: Akteurzentrierter Institutionalismus Institutioneller Kontext Akteure Policy Akteurskon- Inter- Probleme Handlungs- output orientierungen, stellationen aktions- Fähigkeiten formen Politikumwelt 2 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 1. Akteure Akteure sind charakterisiert durch: 1. Präferenzen (Handlungsorientierungen) 2. Fähigkeiten (Handlungsressourcen) ‒ Materielle Ressourcen ‒ Persönliche Merkmale ‒ Institutionell festgelegte Handlungsressourcen 3. Interaktionsorientierungen 3 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Idealtypische Interaktionsorientierungen Beschreibung der Interaktionsorientierung Interaktionsorientierungen: für zwei Personen X (Ego), Y (Alter) Individualistisch: Ux = 1X + 0Y Ux = subjektiver Gesamtnutzen der  Person X  Solidarität: Ux = 1X + 1Y Ux = aX +bY  Wettbewerb: Ux = 1X – 1Y a, b = Parameter [-1, 1]  Altruismus: Ux = 0X + 1Y X, Y = Auszahlungen  Feindschaft: Ux = 0X – 1Y 4 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Quelle: Scharpf (2000) 5 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Weitere Interaktionsorientierungen 1. Ux = -1X + 0Y 2. Ux = -1X + 1Y 3. Ux = -1X – 1Y 4. Ux = 0X – 0Y 6 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Akteurstypen: Individuelle und komplexe Akteure  Komplexer Akteur = eigenständige Handlungseinheit mit bestimmten Ressourcen und einer bestimmten Fähigkeit, diese in strategischen Handlungen einzusetzen  Komplexe Akteure können akteurstheoretisch analysiert werden, wenn Fähigkeit zu intentionalem Handeln auf Aggregatebene unterstellt wird  Warum kann man komplexen Akteuren Präferenzen unterstellen? ‒ Institutionelles Eigeninteresse ‒ Rollenerwartungen ‒ Identitäten 7 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Akteurstypen nach F.W. Scharpf AKTEURE Individuelle Akteure Komplexe Akteure Korporative Akteure Kollektive Akteure (von Präferenzen der Mitglieder in hohem (von Präferenzen der Mitglieder Maß unabhängig, abhängig) Entscheidungen werden von Spezialisten ausgeübt Koalition Kapitalgesellschaft Soziale Bewegung Regierung Club Verwaltung 8 Verband Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Kollektive Akteure  Sind von Präferenzen der Mitglieder abhängig  Vier Subtypen  Unterschiede in drei Dimensionen: 1. Gemeinsame vs. getrennte Handlungsressourcen 2. Separate vs. kollektive Ziele 3. Entscheidungsmodus 9 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Kollektive Akteure: Koalition  Dauerhaftes freiwilliges Arrangement  Getrennte, aber grundsätzlich vereinbare Ziele  Getrennte Handlungsressourcen  Keine institutionalisierte Führungsstruktur  Nur Strategien möglich, die nicht gegen die Mitgliederinteressen gerichtet sind  Entscheidungsmodus: Vereinbarung 10 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Kollektive Akteure: Soziale Bewegung  Freiwillige Kooperation auf Basis kollektiver Ziele  Zahlreiche, verstreute Mitglieder  Keine institutionalisierte Führungsstruktur  Getrennte Handlungsressourcen  Entscheidungsmodus: Konsens 11 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Kollektive Akteure: Clubs  Freiwillige Mitgliedschaft  Getrennte Ziele  Kollektive Handlungsressourcen  Formalisierte Entscheidungsstruktur  Entscheidungsmodus: Abstimmung 12 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Kollektive Akteure: Verbände  Kollektive Ziele  Kollektive Ressourcen  Mitgliedschaft: freiwillig oder obligatorisch  Bottom-up Struktur: Verband soll Interessen der Mitglieder (= principal) wahrnehmen  Handlungsressourcen sind unter kollektiver Kontrolle, Entscheidungskompetenz über ihren Einsatz obliegt einer Führung (= agents)  Entscheidungsmodus: Abstimmung 13 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Korporative Akteure  Hierarchische Führung, deren Handlungen von Präferenzen der Mitglieder losgelöst sind  Mitglieder wirken nicht aktiv an der Festlegung der Handlungsoptionen mit, sie können ggfs. aber Führungspersonal auswählen bzw. abberufen  Vorteil: Effizienz und Effektivität oft höher als bei kollektiven Akteuren 14 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Akteurstypen im Überblick Individuelle Kollektive Akteure Korporative Akteure Akteure Koalition Club Soziale Verband Bewegung Handlung individuell gemeinsam gemeinsam gemeinsam gemeinsam Organisation Ziel individuell Individuell individuell kollektiv kollektiv Organisation Ressourcen individuell Individuell kollektiv Individuell kollektiv Organisation Entscheidung individuell Vereinbarung Abstimmung Konsens Abstimmung hierarchisch 15 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Probleme kollektiven Handelns (Mancur Olson 1965)  Kollektives Handeln = gemeinsames Handeln mehrerer Personen  Rational handelnde Akteure haben keinen Anreiz, sich an der Erstellung eines Kollektivguts zu beteiligen (Free-riding)  Trittbrettfahrer-Problem nimmt mit steigender Gruppengröße zu 16 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Probleme korporativer Akteure  Principal-agent-problem: Agents haben Eigeninteressen  Prinzipial verfügt nur über eingeschränkte Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten  Organisationsdilemma: eine Stärkung des Prinzipals erfordert mehr Kontrollrechte und weniger Entscheidungskompetenz für die Agents → mindert aber Organisationsvorteile 17 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Akteurskonstellationen  Politische Entscheidungen werden durch Interaktionen vieler Akteure getroffen  Politikfelder zeichnen sich oft durch relative stabile Akteurskonstellationen und Beziehungsstrukturen (Netzwerke) aus  Netzwerke sind organisatorische Beziehungsgeflechte, die nicht durchgehend hierarchisch strukturiert sind, sich aber trotzdem durch eine gewisse Dichte oder Dauerhaftigkeit der Beziehungen auszeichnen.  Akteure können staatlich und privat sein 18 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Netzwerkanalyse: Analyseschritte  Wer gehört zu einem Netzwerk?  Was sind die Relationsinhalte?  Intensität und Richtung der Relationen  Gewinnung von Daten: ‒ Befragung, Sekundärquellen, Beobachtung  Darstellungs- und Analyseinstrumente ‒ Graphen (Akteure = Knoten; Relationen = Kanten) ‒ Matrizen ‒ Netzwerkanalytische Maßzahlen 19 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Beispiel: Ökologisierung der Agrarpolitik in der Schweiz Erläuterung:  Dreieckige Netzwerkknoten = staatliche Akteure  Rechtecke = Verbände und Organisationen  Kreise = politische Parteien Die Farben zeigen schematisch die Positionen zur Ökologisierung der Landwirtschaft  dunkelgrün = für stärkere Ökologisierung  hellgrün = Unterstützung der Maßnahmen  hellrot = kritisch gegenüber vorgeschlagenen Maßnahmen  dunkelrot = gegenüber Ökologisierung grundsätzlich kritisch eingestellt  grau = ambivalente Position Die Stärke der Verbindungslinien verdeutlicht die Intensität der Interaktionen im politischen Prozess Quelle: Christian Hirschi & Robert Huber: Ökologisierung der Landwirtschaft im agrarpolitischen Prozess, in: Agrarforschung Schweiz 3 (7–8): 360–365, 2012 20 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Hamburger al-Qaida-Gruppe 21 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 2. Institutionen  Institutionen sind auf Dauer gestellte, begrenzt veränderbare Regel- und Normensysteme  Sie strukturieren ‒ den Handlungsspielraum von Akteuren, ‒ die Akteurskonstellation und -strategien, und sie ‒ erleichtern Interaktionen zwischen Akteuren 22 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Informelle vs. formelle Institutionen Informelle Institutionen  Durch wiederholte Anwendung und soziale Konstruktion „institutionalisiert“ (kulturelle Normen, Gewohnheiten, Konventionen) Formelle Institutionen  Kodifizierte Regelsysteme  Politische Institutionen: Verfassung  Institutionen konfigurieren Akteursstrategien, Akteurskonstellationen und Interaktionsformen 23 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 3. Interaktionsformen  Typisch ist in der Politik eine Konfliktsituation  Fünf Entscheidungsverfahren: 1. Einseitiges Handeln 2. Hierarchische Steuerung 3. Mehrheitsentscheid 4. Verhandeln 5. Losverfahren  Kriterien der Leistungsfähigkeit: Effektivität, Funktionalität und Legitimität 24 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 1. Einseitiges Handeln  Interaktion von Akteuren in einem institutionenfreien Raum  Akteure könne alle Strategien einsetzen  werden nur durch Gegenreaktion anderer Akteure begrenzt  können Vereinbarungen treffen, aber auch aufkündigen 25 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 2. Hierarchische Steuerung  Steuerung durch Befehl und Anordnung  Vorteile: − Rasche Entscheidungen, effektiv − Geringe Entscheidungskosten  Nachteile: − Informations- und Kapazitätsprobleme der Organisationsspitze − Überhastete Entscheidungen − nicht unbedingt gemeinwohlorientiert − in bestimmten Politikfeldern wirkungslos − Legimitationsprobleme 26 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 3. Mehrheitsentscheidung  Steuerung durch Befehl und Anordnung  Vorteile: − Fair und legitim − Effektiv − relativ geringe Entscheidungskosten − Reversibilität von Entscheidungen  Nachteile: − Nicht sachgerechte Entscheidungen − Problematisch bei strukturellen Minderheiten − Entscheidungen u.U. irreversibel 27 − Nicht immer effektiv: Condorcet-Paradox Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Condorcet-Paradoxon Zyklische Mehrheiten bei drei Akteuren [1,2,3] und drei Optionen [A,B,C] Marquis de Condorcet 1 2 3 Franz. Philosoph und Mathematiker (1743-1794) A B C Lesehilfe: Person 1 bevorzugt Option A gegenüber B C A Option B. B wird wiederum gegenüber Option C bevorzugt C A B 28 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 4. Verhandeln Verhandlungsdilemma: 1. egoistische und gemeinschaftliche Handlungsorientierungen müssen vereinbart werden 2. Problemlösung und Verteilung von Nutzen bzw. Kosten müssen mitunter gleichzeitig gelöst werden Vorteil: → Zustimmung aller Beteiligten, hohe Legitimation und Integrationswirkung Nachteil: → mitunter ineffektiv, hohe Transaktionskosten, langer Entscheidungsprozess, kleinster gemeinsamer Nenner, Verhandlungen zulasten Dritter 29 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Ergebnis und Leistungsfähigkeit von Verhandlungen hängen ab: a. Verhandlungstypus b. Institutionellen Ausprägung von Verhandlungssystemen c. Konfliktstruktur d. Interessenkonstellation e. Handlungs- bzw. Interaktionsorientierung der Akteure f. Verhandlungsstrategie g. Machtverteilung 30 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger a. Verhandlungstypus Intensität Verteilung gering hoch Spotverträge Distributives Bargaining (Negative Koordination) (nur Verteilungsfragen) gering (nur Zustimmung oder Ablehnung von Vorschlägen) Intensität Produktion Problemlösen Positive Koordination (nur Produktion einer Policy, z.B. die (Verteilungsfragen und hoch gemeinsame Realisierung besserer Problemlösen müssen simultan Projekte) gelöst werden) 31 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger b. Institutionelle Ausprägung  Freiwillige Verhandlungen (Verzicht auf Mehrheitsentscheid oder hierarchische Steuerung)  Zwangsverhandlungssysteme c. Konfliktstruktur (Verhandlungsgegenstand)  Materielle Konflikte  Institutionelle Konflikte  Ideelle Konflikte d. Interessenkonstellationen  Einigungschancen hängen davon ab, ob Interessen als kompatibel oder antagonistisch eingeschätzt werden 32 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger e. Handlungsorientierung  Relationale Orientierung von Akteuren f. Verhandlungsstrategien 1. Bargaining: Ergebnisbezogenes Verhandeln 2. Arguing: Logik des besten Arguments g. Machtverteilung  Symmetrische/asymmetrische Machtkonstellation begünstigt Kooperation/kompetitives Verhandeln 33 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger 5. Losentscheid  Auswahl nach Zufallsprinzip  Vorteil: Gerechte Chancenverteilung, effektiv  Nachteil: Unqualifizierte Bewerber/innen (Ämterlos), schlechte Entscheidungen 34 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Verknüpfung von Entscheidungsmodi  In der politischen Praxis findet man alle Entscheidungsverfahren  Entscheidungsverfahren sind oft verkoppelt. Entscheidend für die Effektivität ist dann die Art der Kopplung  Verhandlung + Hierarchie: eher unproblematisch  Zwangsverhandlungen + Mehrheitsentscheid: blockadeanfällig 35 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Analyse von Interaktionen: Spieltheorie Grundbegriffe:  Spieler: Individuelle und komplexe Akteure  Strategien: Handlungsoptionen bzw. Handlungszüge  Auszahlungen (pay-offs): Nutzen, der aus Handlung resultiert 36 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Formen des Spiels  Kooperatives Spiel: Strategien können durch Vereinbarung abgestimmt werden  Nicht-kooperatives Spiel: Keine Absprachen zwischen den Spielern 1.Simultanes Spiel 2.Sequentielles Spiel Gleichgewicht eines nicht-kooperativen Spiels: Nash-Gleichgewicht bezeichnet eine Konstellation individueller Strategien, wo es keinem Spieler möglich ist, sein Ergebnis durch einseitigen Wechsel zu einer anderen Strategie zu verbessern 37 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Darstellungsformen eines Spiels 1. Normale Form (Matrix oder Tabelle) 2. Extensive Form (Baumdiagramm) 38 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Normale Form Beispiel: Nicht-kooperatives Spiel (sequentiell) Gewerkschaften gemäßigt aggressiv expansiv 3 4 Regierung 3 1 restriktiv 2 1 4 2 Spielsituation: „Monetaristisches Spiel“: Regierung agiert zuerst: zwei Strategien: 1) Expansion der Staatsausgaben (Folge: Arbeitslosigkeit sinkt, Inflation steigt) oder 2) Kürzung der Staatsausgaben (Folge: Arbeitslosigkeit steigt, Inflation sinkt) Gewerkschaft reagiert auf die Entscheidung der Regierung: zwei Strategien: 1) Lohnzurückhaltung (Folge: Inflation gering) oder 2) hohe (aggressive) Lohnforderung (Folge: Inflation steigt) Pay-offs sind ordinal geordnet: 4 ist die beste, 1 die schlechteste Lösung 39 Quelle: Scharpf (2000) Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Extensive Form (Baumdiagramm) Gewerkschaft 3,3 gemäßigt expansiv aggressiv Regierung 1,4 4,2 restriktiv gemäßigt aggressiv 2,1 40 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Spieltypen 1. Konstantsummenspiele (z.B. Nullsummenspiel) 2. Variabelsummenspiele (z.B. Gefangenendilemma, Battle of Sexes, Chicken) 41 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Nullsummenspiel Bäckerei 1 1€ 2€ 1€ 0 -1000 0 1000 Bäckerei 2 2€ 1000 0 -1000 0 42 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Gefangenendilemma Spielsituation: Zwei Verbrecher werden eines Banküberfalls bezichtigt. Die Staatsanwaltschaft bietet den beiden folgenden Deal an: Wenn einer gesteht Gefangener 1 (G), der andere aber leugnet (L), wird der Geständige freigelassen, der andere aber zu G L 10 Jahren Haft verurteilt. Gestehen beide, so G 2 1 bekommen beide 5 Jahre Haft. Leugnen 2 4 Gefangener 2 L 4 3 beide, dann werden sie wegen eines anderen Delikts für 1 Jahr eingesperrt. Die Verbrecher 1 3 sitzen in getrennten Zellen. Pay-offs sind ordinal geordnet: 4 ist die beste, 1 die schlechteste Lösung 43 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Battle of Sexes Spielsituation: Er Ehepaar: Er will ins Weserstadion (W), sie ins Theater (T). Beide T W verbringen den Abend aber lieber T 3 2 zusammen als getrennt. Sie 4 2 Pay-offs sind ordinal geordnet: 4 W 1 4 ist die beste, 1 die schlechteste 1 3 Lösung 44 Einführung in die Politikfeldanalyse Prof. Dr. Herbert Obinger Chicken Spielsituation: F1 Zwei Autos rasen aufeinander zu. Der Fahrer (F), der zuerst A G ausweicht, ist der Feigling A 3 4 („chicken“); F2 3 2 A=Ausweichen, G=auf Gas bleiben G 2 1 4 1 Pay-offs sind ordinal geordnet: 4 ist die beste, 1 die schlechteste Lösung 45

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