VL7_Psychotherapeutische Verfahrenslehre_Konfrontationsmethoden_WS24_25 PDF
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Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Gabriele Wilz
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This document is a lecture on psychotherapeutic procedures, particularly focusing on confrontation methods and exposure. The lecture was given by Prof. Dr. Gabriele Wilz at the Friedrich-Schiller-Universität Jena.
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B.Sc. Vorlesung Psychotherapeutische Verfahrenslehre Prof. Dr. Gabriele Wilz Abteilung Klinisch-psychologische Intervention Die Inhalte dieser Präsentation sind urheberrechtlich geschützt. Eine Übernahme von Inhalten Prof. Dr. G. Wilz der Präsentation ist nur...
B.Sc. Vorlesung Psychotherapeutische Verfahrenslehre Prof. Dr. Gabriele Wilz Abteilung Klinisch-psychologische Intervention Die Inhalte dieser Präsentation sind urheberrechtlich geschützt. Eine Übernahme von Inhalten Prof. Dr. G. Wilz der Präsentation ist nur mit Genehmigung der Autorin und unter Angabe der Quelle gestattet. 1 Konfrontationsmethoden Exposition Prof. Dr. G. Wilz 2 Themen der Vorlesung 1. Historisch betrachtet: Entwicklung der Exposition 2. Exposition: Grundprinzipien und Ziele 3. Exposition: Wirkmechanismen 4. Exposition: Varianten Prof. Dr. G. Wilz 3 Konfrontationsmethoden / Exposition Wichtige Gruppe sehr effektiver Interventionsmethoden Exposition wird in der kognitiven Verhaltenstherapie bei einer Vielzahl unterschiedlicher Störungsbilder als Behandlungsmethode eingesetzt Prof. Dr. G. Wilz 4 Historisch betrachtet: „Die Entwicklung und systematische Überprüfung von Konfrontationstherapien ist eine der größten Erfolgsgeschichten im Bereich der psychischen Gesundheit“ (Marks, 1987). Vor der Entwicklung der Konfrontationstherapie zählten Agoraphobie und Paniksyndrom zu den schwer behandelbaren psychischen Störungen. Oppenheim empfahl 1911 im Lehrbuch der Nervenkrankheiten: „mit den agoraphobischen Patienten die gefürchteten Plätze zu überqueren“ Freud (1917): „… man wird kaum einer Phobie Herr, wenn man abwartet, bis sich der Kranke durch die Analyse bewegen lässt, sie aufzugeben.“ Prof. Dr. G. Wilz 5 Geschichte der Verhaltenstherapie – 1. Welle: Behaviorismus 1905 1920 1931 1958 I.P. Pawlow J.B. Watson B.F. Skinner Joseph Wolpe Klassische Konditionierung Begründet S-R Operante Konditionierung Systematische „Pawlowscher Hund“ Behaviorismus (S-R-C) Desensibilisierung „Kleiner Albert“ „Skinner Box“ zur Behandlung von Angststörungen Prof. Dr. G. Wilz 6 Little Albert & Little Peter Der berühmte Albert: „Little Albert Experiment“ 1920 berichteten Watson und Rayner von Konditionierungsversuchen an „Little Albert“, einem 9 Monate alten Baby. Der unbekannte Peter: „The Case of Peter“ 1924 veröffentliche Mary Cover Jones eine detaillierte Einzelfallstudie, in dem es nicht um die Erzeugung, sondern um die Beseitung einer kindlichen Tierphobie ging. Watson, J. B. & Rayner, R. (1920). Conditioned emotional reactions. Journal of Experimental Psychology, 3(1), 1–14. https://doi.org/10.1037/h0069608 Cover Jones, M. (1924). A Laboratory Study of Fear: The Case Of Peter. The Pedagogical Seminary and Journal of Genetic Psychology, 31(4), 308–315. Prof. Dr. G. Wilz https://doi.org/10.1080/08856559.1924.9944851 7 Klassische Konditionierung von emotionalen Reaktionen unbedingter Reflex (angeboren): UCS UCR (lautes Geräusch) (Schreck, Angst) bedingter Reflex (erlernt): UCR Neutraler Reiz UCS (Schreck, (weiße Ratte) (lautes Geräusch) Angst) mehrfache Wiederholung (räumliche und zeitliche Nähe, Kopplung) CR CS (Schreck, Angst) → Phobie (weiße Ratte) Lass-Hennemann, J., Tuschen-Caffier, B., & Michael, T. (2018). Expositionsverfahren. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren und Rahmenbedingungen psychologischer Therapie (S. 411-428). Springer. Prof. Dr. G. Wilz 8 Entwicklung der VT: Mary Cover Jones veröffentlichte 1924 eine Einzelfallstudie: Behandlung einer kindlichen Tierphobie – Ängsten vor Kaninchen, Ratten, Fell, Feder, Baumwolle („Peter“, 2 Jahre und 10 Monate) Jones behandelte Peter, in dem sie ihn mit Kindern zusammenbrachte, die keine Angstreaktion auf Kaninchen zeigten Peter spielte täglich mit den Kindern, wobei während eines Teils der Spielzeit ein Kaninchen anwesend war Anfangs starke Angst nahm kontinuierlich ab, bis sie völlig verschwand Abb. erstellt von freepik, abrufbar unter: https://www.freepik.com/free-photo/portrait-young-boy-with-his-pet-rabbit_75523531.htm Prof. Dr. G. Wilz 9 Behandlung einer kindlichen Tierphobie: Mary Cover Jones Peter erlitt Rückfall: wurde von Hund angesprungen, er und die erwachsene Begleitung erschreckten sich sehr Andere Umgebung, anderer Angststimulus (Hund) und erwachsenes ängstliches Modell Modifizierte Behandlungsstrategie: Jones konfrontierte direkt mit dem Kaninchen, während Peter im Hochstuhl Lieblingsspeise zu essen bekam Langsame Annäherung des Kaninchens an den Hochstuhl, zusätzlich andere Kinder, die mit Kaninchen spielten Nach einiger Zeit konnte Peter das Kaninchen streicheln und in den Arm nehmen (angstfrei) Wirkprinzipien des Modelllernens (Bandura) und der systematischen Desensibilisierung (Wolpe) Abb. erstellt von freepik, abrufbar unter: https://www.freepik.com/free-photo/portrait-young-boy-with-his-pet-rabbit_75523531.htm Prof. Dr. G. Wilz 10 Joseph Wolpe: Pionier der Verhaltenstherapie Versuchte psychische Störungen durch Methoden zu beseitigen, die den Lerngesetzen folgen: Systematische Desensibilisierung Induktion von Entspannung als Hemmung Abb. abrufbar unter: https://catalog.erickson-foundation.org/speaker/joseph-wolpe Prof. Dr. G. Wilz 11 Annahmen zur Entstehung von Ängsten und deren Behandlung 1943 postulierte Wolpe, dass neurotische Ängste gelernt und durch Lernprozesse wieder abgebaut werden können beobachtete bei Katzen, dass diese nach einer Serie schmerzhafter Reize in diesem Käfig keine Nahrung mehr zu sich nahmen Annahme: Nahrungsaufnahme und Furcht sind inkompatibel und hemmen sich deshalb gegenseitig (Prinzip der reziproken Hemmung) Abb. abrufbar unter: https://catalog.erickson-foundation.org/speaker/joseph-wolpe Prof. Dr. G. Wilz 12 Prinzip der reziproken / konditionierten Hemmung Wolpe versuchte, die Katzen in Gegenwart des furchtauslösenden Reizes wieder zur Nahrungsaufnahme zu bewegen: Fütterte Katzen in einem Käfig, welcher dem Käfig mit der aversiven Erfahrung sehr unähnlich war dann wurden Käfige Schritt für Schritt immer ähnlicher bis Katzen in dem Käfig fraßen, indem sie die aversiven Reize erhalten hatten Fazit: In Gegenwart eines furchtauslösenden Reizes wird eine zur Furcht antagonistische Reaktion hervorgerufen, dadurch lässt die Furchtreaktion nach (konditionierte Hemmung) Prof. Dr. G. Wilz 13 Angenommenes Wirkprinzip: Gegenkonditionierung Wolpe suchte nach einer anderen furchtinkompatiblen Reaktion als Nahrungsaufnahme: PMR (Jacobson, 1938) Angst – (schwächt ab) Entspannung Emotionale Reaktion auf einen bestimmten Reiz (z. B. starke Angst in Anwesenheit von Hunden) wird durch eine andere Reaktion ersetzt (z. B. Gelassenheit / Entspannung in Anwesenheit von Hunden) Idee: Angstreaktion wird abgeschwächt, wenn ein zu Angst antagonistischer Zustand (wie z. B. Entspannung) in der Gegenwart von angstauslösenden Reizen induziert werden kann Lass-Hennemann, J., Tuschen-Caffier, B., & Michael, T. (2018). Expositionsverfahren. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren und Rahmenbedingungen psychologischer Therapie (S. 411-428). Berlin: Springer. Prof. Dr. G. Wilz Abb. erstellt von master1305 auf Freepik, abrufbar unter: https://www.freepik.com/free-photo/labrador-retrieve_6351768.htm 14 Systematische Desensibilisierung: Vorgehen Exposition in sensu: Wolpe nahm an, dass imaginierte Stimuli ähnliche Furchtreaktion auslösen wie reale Stimuli Erstellen einer Angsthierarchie: Beginn zunächst mit wenig bis mittelmäßige Angst auslösenden Reizen Vorgehen: 1. Entspannungsinduktion 2. Exposition in sensu 3. Falls notwendig (auf Signal des Pat. hin) nochmalige Entspannungsinduktion 4. Bei erreichter Angstfreiheit Exposition mit dem nächstschwierigen Reiz 5. Bei Angstanstieg ggf. zurück zur vorherigen Exposition mit weniger angstauslösendem Reiz Prof. Dr. G. Wilz 15 Wissenschaftlicher Dissenz bezüglich des Wirkprinzips der Gegenkonditionierung Annahme: Die erfolgreich herbeigeführte Erregungsreduktion in Gegenwart der imaginierten furchtauslösenden Szene ist nach dem Wirkprinzip der konditionierten Hemmung eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Desensibilisierung. ABER: Empirische Befunde sprechen gegen diese Annahme! Die therapeutischen Effekte der Systematischen Desensibilisierung sind identisch, unabhängig davon, ob die Patienten in PMR trainiert werden oder nicht oder ob sie die Muskeln während der Vorstellungsübung willentlich anspannen. Konfrontation in sensu ist umso erfolgreicher, je stärker das autonome Erregungsniveau während der Imagination furchtauslösender Szenen ist. Prof. Dr. G. Wilz 16 Lerntheoretisches Erklärungsmodell für Angststörungen: Die 2- Faktoren-Theorie von Mowrer (1960) 2. Faktor: Operante Konditionierung 1. Faktor: Klassische Konditionierung Die darauffolgende Vermeidung dieser nun Ursprünglich neutrale Reize werden aufgrund aversiven Reize wird durch den Abbau des traumatischer (angstvoller) Ereignisse mit unangenehmen Angstzustandes verstärkt einem Angstzustand assoziiert. (negative Verstärkung). Situation (US), z. B.: Angriff von Hund Raubüberfall im Park löst Angstreaktion (UR) aus Klassische Konditionierung einer emotionalen Reaktion durch räumlich-zeitliche Assoziation: In Folge löst CS (Hund, Park) die CR konditionierte emotionale Reaktion (Angstreaktion) aus. Mowrer, O. H. (1960). Learning theory and behavior. John Wiley & Sons Inc. https://doi.org/10.1037/10802-000 Prof. Dr. G. Wilz 17 Erklärungsmodell: 2-Faktoren-Theorie (Mowrer, 1960) 2. Faktor: Operante Konditionierung 1. Faktor: Klassische Konditionierung Die darauffolgende Vermeidung dieser nun Ursprünglich neutrale Reize werden aufgrund aversiven Reize wird durch den Abbau des traumatischer (angstvoller) Ereignisse mit unangenehmen Angstzustandes verstärkt einem Angstzustand assoziiert. (negative Verstärkung). Mowrer, O. H. (1960). Learning theory and behavior. John Wiley & Sons Inc. https://doi.org/10.1037/10802-000 Prof. Dr. G. Wilz 18 Operante Konditionierung nach Skinner (ab ca. 1938) C+: Verhalten → C–: Verhalten → negative Befriedigung Erfahrung Bsp.: Tüte Chips essen → C– → R↓ Bsp.: Kind räumt Zimmer Glücksgefühl nicht auf → Ärger C+ → R↑ direkte bekommen, Bezugsperson Positive Bestrafung schimpft, wird wütend Verstärkung (Bestrafung Typ 1) R↑ Zunahme des Verhaltens R↓ Abnahme des Verhaltens C+ → R↓ C– → R↑ indirekte C–: Verhalten → Wegfall Negative C+: Verhalten → Wegfall Bestrafung von etwas Negativem Verstärkung von etwas Positivem (Bestrafung Bsp.: keine Auslandsreise mehr Bsp.: Kind räumt Zimmer Typ II) machen (vermeiden) → keine nicht auf → Kind bekommt Angst vor Ansteckung mehr kein Eis Prof. Dr. G. Wilz 19 Themen der Vorlesung 1. Historisch betrachtet: Entwicklung der Exposition 2. Exposition: Grundprinzipien und Ziele 3. Exposition: Wirkmechanismen 4. Exposition: Varianten Prof. Dr. G. Wilz 20 Grundprinzip von Exposition „Übungen zur Aufhebung des Meidungsverhaltens mit Abbau der negativen kognitiv-emotionalen Reaktionen auf bestimmte Situationen, Objekte, Problemfelder oder Personen.“ (Hand, 1993) Konfrontation mit einer gefürchteten Situation oder Tätigkeit, einem gefürchteten Objekt oder einer gefürchteten Vorstellung, ohne die dabei aufkommenden emotionalen Reaktionen (z. B. Angst) zu unterdrücken, zu vermeiden oder zu kontrollieren, sondern sie zu erleben Durch Aufgabe des Vermeidungsverhaltens kommt es zum Neulernen und einer Neubewertung der angstauslösenden Reize. Prof. Dr. G. Wilz 21 Grundprinzip und Vorgehen Systematische Konfrontation mit angstauslösenden Reizen Gewöhnungseffekt (Habituation) Angstreduktion Bewertungsänderung: Abbau der Überreaktion auf bisher als bedrohlich interpretierte Reize Prof. Dr. G. Wilz 22 Angstverlauf bei Konfrontation bzw. Vermeidung Hagena, S. & Gebauer, M. (2014). Therapie-Tools Angststörungen. Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 23 Angstverlauf bei wiederholter Exposition Hagena, S. & Gebauer, M. (2014). Therapie-Tools Angststörungen. Beltz. Prof. Prof. Dr. Dr. G. G. Wilz Wilz 24 Ziele der Expositionsverfahren Exposition kann immer dann eingesetzt werden, wenn starke negative Gefühle (meist Angst) auftreten, die dysfunktional bewältigt werden. Ziel ist nicht null Angst / Angstfreiheit Ziel ist ein realistischer Umgang mit Angst Ziel ist die Angstbewältigung in angstneutralen Situationen Prof. Dr. G. Wilz 25 Exposition: relevante Aspekte bei der Durchführung (1) Flucht- und Vermeidungsverhalten soll unterlassen werden. (2) Die zu behandelnde Person soll die Konfrontation bis zum Rückgang der Angst ohne Sicherheitsverhalten aushalten. (3) Abbruchkriterium ist die Bewältigung der Situation – mit deutlich reduzierter Angst / angstfrei in der Situation sein können. Prof. Dr. G. Wilz 26 Themen der Vorlesung 1. Historisch betrachtet: Entwicklung der Exposition 2. Exposition: Grundprinzipien und Ziele 3. Exposition: Wirkmechanismen 4. Exposition: Varianten Prof. Dr. G. Wilz 27 Annahmen zu Wirkmechanismen 1 Habituation Abnahme in der Reaktionsstärke nach wiederholter Präsentation des Stimulus, der die Reaktion auslöst Habituationsmodelle lange Zeit populäre Erklärungsmodelle zur Angstreduktion durch Exposition, jedoch zeigen neuer Untersuchungen Schwachstellen der Habituationstheorie Habituationsprozesse sind zwar häufig in Angstreduktionsmodellen integriert, Habituation kann aber weder als einziger noch als grundlegender Mechanismus für Angstabnahme betrachtet werden (Craske et al., 1999) Craske, M. G. (1999). Anxiety disorders: psychological approaches to theory and treatment. Boulder, CO: Westview Press. Lass-Hennemann, J., Tuschen-Caffier, B., & Michael, T. (2018). Expositionsverfahren. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Prof. Dr. G. Wilz Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren und Rahmenbedingungen psychologischer Therapie (S. 411-428). Berlin: Springer. 28 Annahmen zu Wirkmechanismen 2 Die ursprüngliche Reiz-Reaktions-Verknüpfung wird nicht vollständig verlernt/gelöscht, und kann unter bestimmten Umständen wieder hervorgerufen werden und die Angstreaktion erneut auslösen (Vervliet et al., 2013) – Rückfallrisiko Moderne lerntheoretische Vorstellung: Während der Extinktion wird eine neue, inhibitorische Lernspur gebildet, die die alte Lernspur hemmt. Nach erfolgreicher Extinktion (und Expositionstherapie) bestehen zwei Lernspuren, die miteinander konkurrieren (wobei die neue, inhibitorische Lernspur fragiler ist als die alte „angstbesetzte“ Lernspur). Lass-Hennemann, J., Tuschen-Caffier, B., & Michael, T. (2018). Expositionsverfahren. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren und Rahmenbedingungen psychologischer Therapie (S. 411-428). Berlin: Springer. Prof. Dr. G. Wilz Pittig, A., Stevens, S., Vervliet, B., Treanor, M., Conway, C. C., Zbozinek, T. & Craske, M. G. (2015). Optimierung expositionsbasierter Therapie: Ein Ansatz 29 des inhibitorischen Lernens. Psychotherapeut, 60(5), 401–418. https://doi.org/10.1007/s00278-015-0042-7 Annahmen zu Wirkmechanismen 3a Emotional Processing Theory (EPT, Foa & Kozak, 1986, Revisionen 1996 und 2006; McNally, 2007) Pathologisches Angsterleben basiert auf einer pathologischen Furchtstruktur im Gedächtnis (Assoziatives Netzwerk) Furchtstruktur besteht aus: auslösenden Reizen, emotionalen Reaktionen, Verhaltensimpulsen und deren Bedeutung/Bewertung Diese Furchtstruktur kann verändert werden durch Aufnahme neuer, inkompatibler Reize (Erfahrungen) Foa, E. & Kozak, M. J. (1986). Emotional processing of fear: Exposure to corrective information. Psychological Bulletin, 99, 20–35. Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis Prof. Dr. G. Wilz (S. 254-272). Weinheim: Beltz. 30 Abb. Erstellt von Harryarts auf Freepik, abrufbar unter: https://www.freepik.com/free-vector/white-background-with-technological-links_951762.htm Annahmen zu Wirkmechanismen 3b Emotional Processing Theory (EPT, Foa & Kozak, 1986, Revisionen 1996 und 2006; McNally, 2007) Veränderung der Furchtstruktur möglich durch: a) Initiale Angstaktivierung b) Habituation „within-session“ (Abnahme der Angstreaktion während der Expositionsübung) c) Habituation „between-session“ (Abnahme der initialen Angstreaktion über mehrere Expositionsübungen hinweg) Beachte: Bisherige Forschung konnte Bedeutung der between-session Habituation relativ gut belegen Bedeutung der within-session Habituation noch eher unzureichend geklärt (Pittig et al., 2015) Foa, E. & Kozak, M. J. (1986). Emotional processing of fear: Exposure to corrective information. Psychological Bulletin, 99, 20–35. Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Pittig, A., Stevens, S., Vervliet, B., Treanor, M., Conway, C. C., Zbozinek, T. & Craske, M. G. (2015). Optimierung expositionsbasierter Therapie: Ein Ansatz des inhibitorischen Lernens Psychotherapeut, 60(5), Prof. Dr. G. Wilz 401–418. https://doi.org/10.1007/s00278-015-0042-7 31 Abb. Erstellt von Harryarts auf Freepik, abrufbar unter: https://www.freepik.com/free-vector/white-background-with-technological-links_951762.htm Neubewertung und Veränderung der Furchtstruktur Verändertes (risikobereiteres) motorisches Verhalten führt zu (neuer) korrektiver (emotionaler) Erfahrung, woraus schließlich eigenständige kognitive Umstrukturierung des vorherigen störungsspezifischen (dysfunktionalen) Konstrukts erfolgt Durch Variation von Kontext und Stimulus multiple Erfahrungen möglich, dass befürchtete Erwartungen nicht eintreten Sicherheitsverhalten wird abgebaut (Entwöhnen) ! ! Zur Erreichung eines maximalen Transfers in den Alltag ist ein intensives Üben / mehrfaches Wiederholen der Expositionsübungen unter variierenden Bedingungen erforderlich (z. B. verschiedene Situationen und Auslöser, mit / ohne therapeutischen Begleitung). Prof. Dr. G. Wilz 32 Relevanz des Annehmens / Tolerieren von Angst Craske, 2008: “The argument to be made is that the customary reductions in reported fear and physiological arousal throughout exposure therapy are not evidence for corrective learning. Toleration of fear may be more critical to exposure therapy than the reduction of fear.“ Craske, M. G., Kircanski, K., Zelikowsky, M., Mystkowski, J. L., Chowdhury, N. & Baker, A. B. (2008). Optimizing inhibitory learning during exposure therapy. Behaviour Research and Therapy, 46(1), 5–27. https://doi.org/10.1016/j.brat.2007.10.003 Prof. Dr. G. Wilz Craske, M. G, Treanor, M., Conway, C. C. et al. (2014). Maximizing exposure therapy: an inhibitory learning approach. Behav Res Ther 58: 10–23. DOI 10.1016/j.brat.2014.04.006. 33 Themen der Vorlesung 1. Historisch betrachtet: Entwicklung der Exposition 2. Exposition: Grundprinzipien und Ziele 3. Exposition: Wirkmechanismen 4. Exposition: Varianten Prof. Dr. G. Wilz 34 Varianten der (1) Expositionsverfahren In-vivo- Exposition (6) (2) Figur- In-virtuo- Exposition Exposition Varianten der Exposition (3) (5) In-sensu- Cue Exposure Exposition (4) Interozeptive Exposition Prof. Dr. G. Wilz 35 Varianten: (1) In-vivo-Exposition = Exposition mit realen externen oder internen Reizen und Situationen Die zu behandelnde Person wird entweder Situationen oder Orten (z. B. öffentliche Verkehrsmittel, Höhe, Vortrag) oder Objekten (z. B. phobisch besetzte Objekte wie bspw. bestimmte Tiere) ausgesetzt, die mit aversiven Emotionen verbunden sind. Ziel: Meisterung der aversiven Emotionen in den Situationen Aufgaben und Funktionen der therapierenden Person während der Exposition: Hilfestellung dabei, kein Sicherheits- und Vermeidungsverhalten einzusetzen Wiederholtes Nachfragen zur Fokussierung auf die wahrgenommenen Symptome, die Stärke der emotionalen Aktivierung und das, was der zu behandelnden Person durch den Kopf geht Modellfunktion Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 36 Varianten: (1) In-vivo Exposition Indikation: alle psychischen Störungen, bei denen bestimmte Orte, Situationen und/oder Objekte mit als negativ erlebten Emotionen verbunden sind und wenn ein tatsächliches Aufsuchen der Situation bzw. eine Konfrontation mit dem entsprechenden Reiz gut realisierbar ist z. B. bei Spezifischer Phobie, Agoraphobie, Sozialer Phobie Zwangsstörung Posttraumatischer Belastungsstörung Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 37 Varianten: (2) In-virtuo-Exposition = Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz bzw. der angstauslösenden Situation in der virtuellen Realität Vorteil: Konfrontation mit Expositionsszenarien, die in der Realität schwierig zu erstellen bzw. aufzusuchen sind Diemer, J. & Zwanzger, P. (2019). Die Entwicklung virtueller Realität als Expositionsverfahren. Nervenarzt, 90, 715–723. https://doi.org/10.1007/s00115-019-0678-6 Lass-Hennemann, J., Tuschen-Caffier, B., & Michael, T. (2018). Expositionsverfahren. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Prof. Dr. G. Wilz Diagnostik, Verfahren und Rahmenbedingungen psychologischer Therapie (S. 411-428). Berlin: Springer. 38 Abb. aus Diemer & Zwanzger (2019, S. 715) Varianten: (3) In-sensu-Exposition = Exposition mit Vorstellungsbildern Vorgehensweise: Die zu therapierende Person wird angeleitet, sich mit einer für sie mit negativen Emotion verbundenen Vorstellung auseinanderzusetzen, indem sie sich das Vorstellungsbild bewusst lebhaft vorstellen und ausmalen soll. Polymodale Verankerung des Vorstellungsbilds durch Fragen wie „Was fühlen Sie?“, „Was sehen Sie?“ Während der Exposition regelmäßiges Erfragen der subjektiven Angstskalierung (auf einer Skala von 0 bis 100) Anfertigung einer Audio-Aufnahme der therapeutisch angeleiteten in-sensu Expositionsübung, sodass die zu behandelnde Person zwischen den Therapiesitzungen eigenständig weiterüben kann Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 39 Varianten: (3) In-sensu-Exposition Indikation: alle psychischen Störungen, bei denen bestimmte Gedanken oder Vorstellungen mit als negativ erlebten Emotionen verbunden sind wenn ein tatsächliches Aufsuchen der Situation nicht umsetzbar ist z. B. bei Generalisierter Angststörung Zwangsstörung Agoraphobie Hypochondrie Posttraumatischer Belastungsstörung Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 40 Fallbeispiel: In-sensu-Exposition Lehrvideo Beltz Verlag: 1.6.2 Durchführung einer Traumaexposition (ca. 4 min) Prof. Dr. G. Wilz 41 Varianten: (4) Interozeptive Exposition = Konfrontation mit als ängstigend erlebten internen Reizen (i. d. R. Körpersymptomen) Die zu behandelnde Personen wird angeleitet, durch verschiedene körperbezogene Übungen Körpersymptome hervorzurufen und die mit den Symptomen aufkommenden negativen Empfindungen bewusst wahrzunehmen und zu beschreiben. Die Übungen werden so lange durchgeführt, bis diese keine negativen Emotionen mehr auslösen oder die zu behandelnde Person mit ihnen umgehen kann. Bleichhardt, G. & Weck, F. (2015). Kognitive Verhaltenstherapie bei Hypochondrie und Krankheitsangst (3. Aufl.). Berlin: Springer. Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis Prof. Dr. G. Wilz (S. 254-272). Weinheim: Beltz. 42 Varianten: (4) Interozeptive Exposition Indikation: alle psychischen Störungen, bei denen Körperveränderungen mit negativ erlebten Emotionen einhergehen insbesondere bei Hypochondrie Panikstörung Agoraphobie Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 43 Interozeptive Exposition – Beispiele Hyperventilation Treppensteigen, Kniebeugen oder Laufen Konfrontation der Patient*innen mit dem eigenen EKG Schwindelinduktion Sport – Aufgabe der Schonhaltung Abb. von WOKANDAPIX auf Pixabay, abrufbar unter: https://pixabay.com/de/photos/treppe-schritt-steigen-1627423/ Abb. von roxanawilliams1920 auf Pixabay, abrufbar unter: https://pixabay.com/de/photos/laufen-frau-fitness-läufer-joggen-6252827/ Prof. Dr. G. Wilz Abb. von: Stefan Schweihofer auf Pixabay, abrufbar unter: https://pixabay.com/de/photos/ekg-elektrokardiogramm-medizin-2270728/ 44 Varianten: (5) Cue Exposure = Konfrontation mit Auslösereizen (Triggern) Fokus der Behandlung: gestörtes Annäherungs- und Konsumverhalten, wie es bei süchtigen oder suchtartigem Verhalten zu beobachten ist Konfrontation mit Reizen und Situationen, die das problematische Annäherungsverhalten bzw. das vermeintlich nicht kontrollierbare Verhalten (z. B. Essen, Alkohol trinken) auslösen Die zu therapierende Person setzt sich bewusst den Auslösereizen (Triggern) aus, ohne diese zu konsumieren, und beobachtet dabei ihr Konsumverlangen Typischerweise beschreibt die zu therapierende Person dabei Geruch, Aussehen, Konsistenz und Emotionen bei der Exposition mit den Auslösereizen. Unterschied zu anderen Expositionsvarianten: Abbau von starkem Verlangen (Craving) als primäres Ziel (weniger zentral ist der Abbau von Vermeidungsverhalten) Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz Lörch, B. (2015). Cue Exposure (Reizexposition). In: M. Linden & M. Hautzinger (Hrsg.), Verhaltenstherapiemanual, Psychotherapie: Praxis (S. 93-96). 45 Berlin, Heidelberg: Springer. Varianten: (5) Cue Exposure Indikation: alle psychischen Störungen, bei denen Auslösereize zu Konsumverhalten führen insbesondere bei substanzbezogenen Störungen (wie Missbrauch und Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin, etc.) anderen Störungen, die nicht zu den substanzbezogenen Störungen zählen, z. B. Bulimie, Binge Eating Disorder Kaufsucht, pathologisches Spielen Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz Lörch, B. (2015). Cue Exposure (Reizexposition). In: M. Linden & M. Hautzinger (Hrsg.), Verhaltenstherapiemanual, Psychotherapie: Praxis (S. 93-96). 46 Berlin, Heidelberg: Springer. Varianten: (6) Figurexposition = Konfrontation / systematische Auseinandersetzung mit dem Aussehen des eigenen Körpers findet vor allem Anwendung bei Körperschemastörungen Ziel: Korrektur des negativen Körperbildes Realisationsmöglichkeiten: Spiegelexpostion, Videoexposition Vorgehen: Patient*in: den eigenen Körper betrachten und neutral beschreiben Theraupeut*in: kann unterstützend Fragen zu den einzelnen Körperpartien stellen, falls die zu behandelnde Person allein nicht weiterkommt. Wichtig: Die zu behandelnde Person ist jedes Mal zu unterbrechen, wenn sie negative Aussagen macht! Dadurch können negative automatische Gedanken über den eigenen Körper bewusst gemacht und durch neutrale oder positive Beschreibungen ersetzt werden. Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz Legenbauer, T. & Vocks, S. (2014). Manual der kognitiven Verhaltenstherapie bei Anorexie und Bulimie (2., korr. Aufl.). Berlin: Springer. 47 Varianten: (6) Figurexposition Indikation: alle psychischen Störungen, bei denen das Aussehen des eigenen Körpers als negative erlebte Emotionen auslöst insbesondere bei Essstörungen Körperdysmorphen Störungen Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Prof. Dr. G. Wilz 48 Fallbeispiel: Figurexposition Lehrvideo Beltz Verlag: 1.4.5 Nachbesprechung einer Körperbild-Exposition (3 min) Prof. Dr. G. Wilz 49 Expositionsverfahren werden zu wenig eingesetzt Zusammenfassung einer Studie von Pittig & Hoyer (2017): „Eine Umfrage der Technischen Universität Dresden unter 684 Verhaltenstherapeuten ergab 2017, dass nur knapp die Hälfte aller Verhaltenstherapeuten bei Angststörungen die Konfrontationsmethode regelhaft anwenden. Die Studienautoren beklagen, dass die Exposition zudem häufig fehlerhaft eingesetzt werde: Sie sei nicht ausreichend intensiv, zu kurz und finde außerdem zu häufig in der Praxis und zu selten an Orten aus dem Alltag des Patienten statt.“ https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/konfrontationstherapie-psychotherapeuten-meiden-wirksamstes-verfahren-a- 1229792.html (zuletzt abgerufen am 18.11.2024) Pittig, A. & Hoyer, J. (2017). Exposition aus Sicht niedergelassener Verhaltenstherapeutinnen und Verhaltenstherapeuten: Anwendung und systemische Barrieren. Zeitschrift Für Klinische Psychologie Und Psychotherapie, 46(4), 223–235. Prof. Dr. G. Wilz https://doi.org/10.1026/1616-3443/a000441 50 Literatur Bleichhardt, G. & Weck, F. (2015). Kognitive Verhaltenstherapie bei Hypochondrie und Krankheitsangst (3. Aufl.). Berlin: Springer. Craske, M. G. (1999). Anxiety disorders: psychological approaches to theory and treatment. Boulder, CO: Westview Press. Diemer, J. & Zwanzger, P. (2019). Die Entwicklung virtueller Realität als Expositionsverfahren. Nervenarzt, 90, 715– 723. https://doi.org/10.1007/s00115-019-0678-6 Hagena, S. & Gebauer, M. (2014). Therapie-Tools Angststörungen. Weinheim: Beltz. Foa, E. & Kozak, M. J. (1986). Emotional processing of fear: Exposure to corrective information. Psychological Bulletin, 99, 20–35. Lang, T., Pittig, A., & Jacobi, F. (2018). Expositions- und Konfrontationsverfahren. In E.-L. Brakemeier, & F. Jacobi (Hrsg.) Verhaltenstherapie in der Praxis (S. 254-272). Weinheim: Beltz. Lass-Hennemann, J., Tuschen-Caffier, B., & Michael, T. (2018). Expositionsverfahren. In: J. Margraf & S. Schneider (Hrsg.) Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren und Rahmenbedingungen psychologischer Therapie (S. 411-428). Berlin: Springer. Prof. Dr. G. Wilz 51 Literatur Legenbauer, T. & Vocks, S. (2014). Manual der kognitiven Verhaltenstherapie bei Anorexie und Bulimie (2., korr. Aufl.). Berlin: Springer. Lörch, B. (2015). Cue Exposure (Reizexposition). In: M. Linden & M. Hautzinger (Hrsg.), Verhaltenstherapiemanual, Psychotherapie: Praxis (S. 93-96). Berlin, Heidelberg: Springer. Mowrer, O. H. (1960). Learning theory and behavior. New York: Wiley. Neudeck, P. & Wittchen, H.-U. (2005). Konfrontationstherapie bei psychischen Störungen. Göttingen: Hogrefe. Pittig, A., Stevens, S., Vervliet, B., Treanor, M., Conway, C. C., Zbozinek, T. & Craske, M. G. 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