Klassische Konditionierung und Figurexposition

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Questions and Answers

Was beschreibt ein unbedingter Reflex?

  • Eine angeborene Reaktion auf einen besondren Reiz (correct)
  • Eine emotionale Reaktion auf Sekundenbruchteile
  • Eine erlernte Reaktion auf einen neutralen Reiz
  • Eine bewusste Entscheidung bei der Reaktion auf Reize

Welche Rolle spielt der neutrale Reiz im Prozess der klassischen Konditionierung?

  • Er bleibt immer neutral und verursacht keine emotionale Reaktion
  • Er wird nie mit dem unbedingten Reiz kombiniert
  • Er führt immer zu einer reflexiven Reaktion
  • Er muss mehrfach mit einem unbedingten Reiz gepaart werden, um eine Reaktion zu erzeugen (correct)

Was ist eine bedingte Reaktion (CR) in der klassischen Konditionierung?

  • Ein Reflex, der nicht von einem Reiz abhängt
  • Eine erlernte emotionale Reaktion auf einen zuvor neutralen Reiz (correct)
  • Eine physiologische Reaktion auf schädliche Umwelteinflüsse
  • Eine kurzfristige Reaktion auf zeitlich variierende Reize

Welche der folgenden Aussagen ist korrekt in Bezug auf die Klassische Konditionierung?

<p>Die zeitliche Nähe der Reize ist für die Konditionierung wichtig (A)</p> Signup and view all the answers

Was kann als UCS (unbedingter Stimulus) in einem klassischen Konditionierungsprozess identifiziert werden?

<p>Ein lautes Geräusch (D)</p> Signup and view all the answers

Worin besteht das Hauptziel der Figurexposition?

<p>Korrektur des negativen Körperbildes (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Methode wird häufig zur Unterstützung der Figurexposition verwendet?

<p>Spiegelexposition (A)</p> Signup and view all the answers

Was sollte während der Sitzung unterbrochen werden?

<p>Negative Aussagen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche psychische Störung ist nicht eine Indikation für die Figurexposition?

<p>Depressionen (A)</p> Signup and view all the answers

Warum werden Expositionsverfahren zu wenig eingesetzt, laut der Umfrage von Pittig & Hoyer?

<p>Regelmäßige Anwendung wird nicht praktiziert (B)</p> Signup and view all the answers

Was wird bei der Figurexposition nicht als Teil des Vorgehens beschrieben?

<p>Schema von Körperpartien erstellen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Emotionen soll durch die Figurexposition angesprochen werden?

<p>Negative Emotionen über das eigene Aussehen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche psychischen Störungen profitieren besonders von der interozeptiven Exposition?

<p>Hypochondrie (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen beschreibt eine Techniken, die bei der Figurexposition helfen kann?

<p>Videoexposition (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der körperbezogenen Übungen in der Therapie?

<p>Körpersymptome hervorzurufen und negative Empfindungen zu beschreiben (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Beispiele gehört nicht zu den Methoden der interozeptiven Exposition?

<p>Atemübungen (D)</p> Signup and view all the answers

Wie lange sollten die Übungen zur interozeptiven Exposition durchgeführt werden?

<p>Bis keine negativen Emotionen mehr ausgelöst werden (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die interozeptive Exposition ist korrekt?

<p>Sie hilft, mit körperlichen Symptomen umzugehen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aktivitäten ist ein Beispiel für interozeptive Exposition?

<p>Kniebeugen (B)</p> Signup and view all the answers

Was geschieht, wenn eine Person mit den aufkommenden Symptomen und Empfindungen umgeht?

<p>Die negativen Emotionen verschwinden. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Symptome wird typischerweise bei der interozeptiven Exposition induziert?

<p>Schwindel (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die positive Verstärkung in der operanten Konditionierung?

<p>Ein Verhalten führt zu einer positiven Erfahrung und wird dadurch verstärkt. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Beispiel für negative Verstärkung?

<p>Ein Schüler lernt für eine Prüfung, um eine schlechte Note zu vermeiden. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptwirkung von positiver Bestrafung?

<p>Verhaltensweise wird geschwächt. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich negative Bestrafung auf Verhalten aus?

<p>Sie führt zur Abnahme des unerwünschten Verhaltens. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Verstärkung führt zu einer Zunahme von Verhalten?

<p>Verstärkung durch Belohnung (C), Negative Verstärkung (D)</p> Signup and view all the answers

Was geschieht, wenn ein Kind nicht aufräumt und dafür Ärger von der Bezugsperson erhält?

<p>Das Verhalten wird in Zukunft wahrscheinlich reduziert. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie nennt man das Verhalten, das durch das Wegfallen von etwas Positivem reduziert wird?

<p>Negative Bestrafung (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind die Ziele der Exposition in der Verhaltenstherapie?

<p>Direkte Konfrontation mit Ängsten zur Verringerung von Angst. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das primäre Ziel der Cue Exposure Therapie?

<p>Abbau von starkem Verlangen (Craving) (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Arten von Störungen sind typischerweise eine Indikation für Cue Exposure?

<p>Substanzbezogene Störungen (D)</p> Signup and view all the answers

Was umfasst die Konfrontation mit Auslösereizen in der Cue Exposure Therapie?

<p>Bewusste Beobachtung der emotionale Reaktionen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Störungen gehört nicht zu den typischen Indikationen für Cue Exposure?

<p>Schizophrenie (C)</p> Signup and view all the answers

Was könnte ein Beispiel für einen Auslösereiz (Trigger) in der Cue Exposure Therapie sein?

<p>Das Ansehen eines Films über Drogen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Technik wird nicht typischerweise mit Cue Exposure in Verbindung gebracht?

<p>Hypnose (D)</p> Signup and view all the answers

Wie wird in der Cue Exposure Therapie mit den Erlebnissen während der Konfrontation umgegangen?

<p>Sie werden detailliert beschrieben und reflektiert. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Verhalten wird durch die Cue Exposure Therapie gezielt nicht adressiert?

<p>Vermeidungsverhalten (D)</p> Signup and view all the answers

Was postulierte Wolpe im Jahr 1943 über neurotische Ängste?

<p>Sie können gelernt und durch Lernprozesse wieder abgebaut werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Was illustriert das Prinzip der reziproken Hemmung?

<p>Nahrungsaufnahme und Furcht hemmen sich gegenseitig. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie versuchte Wolpe, die Katzen zur Nahrungsaufnahme zu bewegen?

<p>Er fütterte sie in einem Käfig, der dem aversiven sehr unähnlich war. (B)</p> Signup and view all the answers

Was führte zur Abschwächung der Furchtreaktion bei Wolpes Experimenten?

<p>Eine antagonistische Reaktion in Gegenwart des furcht auslösenden Reizes. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Gegenkonditionierung nach Wolpe?

<p>Die Furchtreaktion durch eine furchtinkompatible Reaktion zu ersetzen. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie beschreibt Wolpe die Beziehung zwischen Angst und Entspannung?

<p>Entspannung schwächt die Angst ab. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Verhalten zeigte Wolpe bei den Katzen nach der Fütterung?

<p>Die Katzen fraßen in einem Käfig, der immer mehr dem aversiven ähnelte. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Reaktion wurde von Wolpe als furchtinkompatibel identifiziert?

<p>Entspannung. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Unbedingter Reflex

Ein angeborener Reflex, der automatisch und ohne vorherige Lernerfahrung auf einen Reiz erfolgt.

Unbedingter Reiz (UCS)

Der Reiz, der den unbedingten Reflex auslöst.

Unbedingte Reaktion (UCR)

Die natürliche Reaktion auf den unbedingten Reiz.

Bedingter Reiz (CS)

Ein vorher neutraler Reiz, der nach mehrmaliger Kopplung mit einem unbedingten Reiz eine konditionierte Reaktion auslöst.

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Bedingte Reaktion (CR)

Die gelernte Reaktion auf den bedingten Reiz.

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Positive Verstärkung

Ein Verhalten, das zu einer positiven Erfahrung führt, wird häufiger gezeigt.

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Direkte Bestrafung (Bestrafung Typ 1)

Ein Verhalten, das zu einer negativen Erfahrung führt, wird seltener gezeigt.

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Negative Verstärkung (Bestrafung Typ 2)

Ein Verhalten, das zu einer positiven Erfahrung führt, wird seltener gezeigt. Durch Unterlassen des Verhaltens kann die positive Verstärkung nicht erfahren werden.

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Negative Verstärkung (Bestrafung Typ 2)

Ein Verhalten, das zu einer negativen Erfahrung führt, wird häufiger gezeigt. Das Verhalten wird eingesetzt, um die negative Erfahrung zu vermeiden.

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Exposition

Die wiederholte Konfrontation mit einem angstbesetzten Reiz oder einer angstauslösenden Situation, um die Angst zu reduzieren.

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Historische Entwicklung der Exposition

Die Entwicklung der Exposition in der Psychologie

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Grundprinzipien und Ziele der Exposition

Die grundlegenden Prinzipien und Ziele der Exposition

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Wirkmechanismen der Exposition

Die Mechanismen, wie Exposition wirkt

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Wolpes Annahme über neurotische Ängste

Neurotische Ängste können durch Lernen erworben und durch Lernprozesse wieder abgebaut werden.

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Inkompatibilität von Furcht und Nahrungsaufnahme

Wolpe beobachtete, dass Katzen nach schmerzhaften Reizen in einem Käfig keine Nahrung mehr annahmen. Dies deutete darauf hin, dass Furcht und Nahrungsaufnahme sich gegenseitig hemmen.

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Prinzip der reziproken Hemmung

Wolpe glaubte, dass die Fähigkeit der Katzen, in Gegenwart von furchtauslösenden Reizen zu fressen, die Furcht reduzierte, weil die beiden Reaktionen unvereinbar sind.

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Konditionierte Hemmung

Wolpe zeigte Katzen schrittweise immer ähnlichere Käfige, bis sie schließlich im Käfig fraßen, in dem sie negative Erfahrungen gemacht hatten. Dies deutete auf eine konditionierte Hemmung hin.

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Gegenkonditionierung

Wolpe suchte nach einer anderen furchtinkompatiblen Reaktion als Nahrungsaufnahme und fand die Progressive Muskelrelaxation (PMR) geeignet.

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Angstreaktion durch Entspannung ersetzen

Die Angstreaktion auf einen Reiz wird durch eine andere Reaktion ersetzt (z.B. Entspannung statt Angst). Dadurch wird die Angstreaktion abgeschwächt.

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Progressive Muskelrelaxation (PMR)

Die Progressive Muskelrelaxation (PMR) ist eine Technik, bei der man verschiedene Muskelgruppen bewusst anspannt und entspannt, um einen Entspannungszustand zu erreichen.

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Gegenkonditionierung in der Angsttherapie

Wolpes Ansatz, Angst durch Entspannung zu ersetzen, ist als Gegenkonditionierung bekannt.

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Figurexposition

Ein Verfahren in der Verhaltenstherapie, das die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körperbild beinhaltet.

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Figurexposition - Anwendung

Sie wird vor allem bei Menschen mit Körperschemastörungen eingesetzt, um ein realistischeres Selbstbild zu fördern.

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Figurexposition - Vorgehen

Die Patientin betrachtet ihren Körper detailliert und beschreibt ihn neutral.

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Figurexposition - Rolle der Therapeutin

Die Therapeutin stellt unterstützende Fragen, wenn die Patientin alleine Schwierigkeiten hat.

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Figurexposition - Umgang mit negativen Aussagen

Negative Aussagen der Patientin werden sofort unterbrochen.

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Figurexposition - Zielsetzung

Negative Gedanken werden durch neutrale oder positive Beschreibungen ersetzt.

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Figurexposition - Indikation

Es wirkt besonders bei psychischen Störungen, die durch ein negatives Körperbild ausgelöst werden, beispielsweise Essstörungen und Körpersdysmorphen Störungen.

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Lehrvideo Beltz Verlag: 1.4.5

Ein Lehrvideo, das die Anwendung und Nachbesprechung einer Körperbild-Exposition zeigt.

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Cue Exposure

Eine Form der Verhaltenstherapie, bei der sich die Person bewusst mit Auslösereizen (Triggern) konfrontiert, die das problematische Verhalten auslösen könnten, ohne es jedoch tatsächlich auszuführen.

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Auslösereize (Trigger)

Reize oder Situationen, die ein bestimmtes Verhalten, z. B. Essen, Trinken oder Shoppen, auslösen können.

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Craving

Starkes Verlangen oder Drang nach etwas, z. B. Essen, Drogen oder Alkohol, das oft von Auslösereizen (Triggern) ausgelöst wird.

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Vermeidung von Auslösereizen (Triggern)

Das Gefühl, das Verlangen nach dem Auslösereiz nicht kontrollieren zu können.

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Abbau von Vermeidungsverhalten

Die Fähigkeit, das Verlangen nach einem bestimmten Verhalten zu kontrollieren.

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Abbau von starkem Verlangen (Craving)

Ein Hauptziel von Cue Exposure, bei dem das starke Verlangen nach einer Substanz oder einem Verhalten, das durch Auslöser (Triggern) ausgelöst wird, abgeschwächt oder kontrolliert wird.

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Substanzbezogene Störung

Eine psychische Störung, die durch den Missbrauch oder die Abhängigkeit von Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Drogen etc. gekennzeichnet ist.

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Andere Störungen, die nicht zu den substanzbezogenen Störungen zählen

Psychische Störungen, die nicht zu den substanzbezogenen Störungen gehören, wie z.B. Bulimie, Binge Eating Disorder, Kaufsucht oder pathologisches Spielen.

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Körpersymptome-Exposition

Eine Therapiemethode, bei der Patienten dazu angeleitet werden, körperliche Symptome durch Übungen hervorzurufen und die damit verbundenen negativen Emotionen bewusst wahrzunehmen, um die Angst vor diesen Symptomen zu reduzieren.

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Interozeptive Exposition

Eine Behandlungsstrategie, die gezielt körperliche Veränderungen hervorruft und somit die mit diesen Veränderungen assoziierten negativen Emotionen bewusst macht.

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Körperliche Veränderungen mit negativen Emotionen

Ein Indikator dafür, dass eine Interozeptive Exposition in Frage kommt. Es deutet darauf hin, dass die behandelte Person negative Emotionen in Verbindung mit körperlichen Veränderungen erlebt.

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Hypochondrie

Eine psychische Erkrankung, bei der Menschen übermässige Angst vor Krankheit haben und sich häufig Sorgen um ihre Gesundheit machen.

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Panikstörung

Eine Angststörung, die durch plötzlich auftretende, intensive Angstgefühle gekennzeichnet ist.

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Agoraphobie

Eine Angststörung, die durch Angst vor bestimmten Situationen oder Orten gekennzeichnet ist, von denen angenommen wird, dass die Flucht schwierig wäre.

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Interozeptive Expositionsübungen

Beispiele für Übungen, die in der Interozeptiven Exposition eingesetzt werden können.

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Schonhaltung

Die bewusste Vermeidung von Körperhaltungen, die als unangenehm oder schmerzhaft empfunden werden.

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Study Notes

Psychotherapeutische Verfahrenslehre - B.Sc. Vorlesung

  • Die Inhalte der Präsentation sind urheberrechtlich geschützt.
  • Die Präsentation darf nur mit Genehmigung der Autorin und unter Angabe der Quelle übernommen werden.

Konfrontationsmethoden / Exposition

  • Wichtige Gruppe sehr effektiver Interventionsmethoden in der kognitiven Verhaltenstherapie.
  • Exposition wird bei verschiedenen Störungsbildern als Behandlungsmethode eingesetzt.

Themen der Vorlesung

  • Historische Entwicklung der Exposition
  • Grundprinzipien und Ziele der Exposition
  • Wirkmechanismen der Exposition
  • Varianten der Exposition

Historisch betrachtet

  • Die Entwicklung und systematische Überprüfung von Konfrontationstherapien zählt zu den größten Erfolgen in der psychischen Gesundheit.
  • Vor der Entwicklung von Konfrontationstherapien waren Agoraphobie und Panikattacken schwer behandelbar.
  • Oppenheim empfahl 1911, mit agoraphobischen Patienten die gefürchteten Orte zu betreten.
  • Freud betonte 1917, dass man Phobien nicht durch Abwarten besiegen kann, sondern durch die Analyse und Bewältigung der Angst.

Geschichte der Verhaltenstherapie – 1. Welle: Behaviorismus

  • 1905: I.P. Pawlow - Klassische Konditionierung ("Pawlowscher Hund")
  • 1920: J.B. Watson - Begründer des S-R-Behaviorismus ("Kleiner Albert")
  • 1931: B.F. Skinner - Operante Konditionierung ("Skinner Box")
  • 1958: Joseph Wolpe - Systematische Desensibilisierung zur Behandlung von Angststörungen

Little Albert & Little Peter

  • Little Albert Experiment (1920): Nachweis der Konditionierung von Ängsten bei einem 9-monatigen Kind.
  • The Case of Peter (1924): Mary Cover Jones demonstrierte die Beseitigung einer kindlichen Tierphobie durch systematische Desensibilisierung.

Klassische Konditionierung von emotionalen Reaktionen

  • Unbedingter Reiz (UCS): Auslöser einer angeborenen Reaktion (z. B. lautes Geräusch).
  • Unbedingte Reaktion (UCR): Die angeborene Reaktion auf den UCS (z. B. Angst, Schrecken).
  • Bedingter Reiz (CS): Ein neutraler Reiz, der durch wiederholte Kopplung mit dem UCS eine Reaktion auslöst (z. B. weiße Ratte).
  • Bedingte Reaktion (CR): Die erlernte Reaktion auf den CS (z. B. Angst, Schrecken). Durch die wiederholte Kopplung von UCS und CS entsteht eine Phobie.

Entwicklung der VT: Mary Cover Jones

  • Behandlung einer kindlichen Tierphobie bei einem Jungen ('Peter').
  • Systematische Desensibilisierung.
  • Langsame Annäherung an den angstauslösenden Reiz (Kaninchen) in Anwesenheit von Kindern, die keine Angst zeigten.
  • Progressive Reduktion der Angst bis zum Verschwinden.

Behandlung einer kindlichen Tierphobie: Mary Cover Jones

  • Rückfall von Peter, verursacht durch Angst auslösenden Reiz (Hund).
  • Modifizierte Behandlungsstrategie.
  • Konfrontation mit dem Kaninchen, während Peter im Hochstuhl saß.
  • Positive Verstärkung (Lieblingsspeisen).
  • Anwendung von Modelllernen und systematischer Desensibilisierung.

Joseph Wolpe: Pionier der Verhaltenstherapie

  • Versuchte psychische Störungen durch Methoden zu beseitigen, die den Lerngesetzen folgen.
  • Systematische Desensibilisierung, Induktion von Entspannung als Hemmung.

Annahmen zur Entstehung von Ängsten und deren Behandlung

  • Wolpe postulierte, dass neurotische Ängste durch Lernprozesse entstehen und auch abgebaut werden können.
  • Annahme: Nahrungsaufnahme und Furcht sind inkompatibel und hemmen sich gegenseitig ("reziproke Hemmung").

Prinzip der reziproken / konditionierten Hemmung

  • Wolpe versuchte, die Katzen durch Konfrontation mit den furchtauslösenden Reizen und gleichzeitiger Nahrungsaufnahme die Angst zu reduzieren.
  • Durch eine systematische Anpassung der Umgebung der Katzen konnte eine Angstreduktion erzeugt werden.

Angenommenes Wirkprinzip: Gegenkonditionierung

  • Wolpe suchte nach einer Reaktionen (wie Entspannung) die mit dem angstauslösenden Reiz inkompatibel ist.
  • Angstreduktion durch die Induktion einer Gegenreaktion (Entspannung) in der Gegenwart von angstauslösenden Reizen.

Systematische Desensibilisierung: Vorgehen

  • Exposition in sensu (im Kontext des Patienten).
  • Imaginierte Stimuli lösen ähnliche Furchtreaktionen aus wie reale Stimuli.
  • Angsthierarchie: Beginn mit wenig angstauslösenden Reizen.
  • Progressive Steigerung der Intensität der Reize.
  • Entspannungsinduktion.
  • Kontrolle der Angst.

Wissenschaftlicher Dissenz bezüglich des Wirkprinzips der Gegenkonditionierung

  • Empirische Befunde sprechen gegen das reziproke Hemmungsprinzip.
  • Wirksamkeit der systematischen Desensibilisierung unabhängig von PMR-Training.

Lerntheoretisches Erklärungsmodell für Angststörungen: Die 2-Faktoren-Theorie von Mowrer

  • 1. Faktor: Klassische Konditionierung: Ursprünglich neutrale Reize werden mit unangenehmen Erfahrungen konditioniert, wodurch ein Angstzustand entsteht.
  • 2. Faktor: Operante Konditionierung: Vermeidung des angstauslösenden Reizes wird durch Reduktion der Angst verstärkt (negative Verstärkung).

Erklärungsmodell: 2-Faktoren-Theorie (Mowrer, 1960)

  • Klassische Konditionierung: Ursprünglich neutrale Reize werden assoziiert mit unangenehmen/traumatisierenden Ereignissen und lösen Angst aus.
  • Operante Konditionierung: Die Vermeidung dieser Reizen wird durch die Reduzierung der Angst verstärkt.

Operante Konditionierung nach Skinner

  • Positive Verstärkung: Verhalten wird durch positive Folge verstärkt (z. B. Essgelage)
  • Negative Verstärkung: Verhalten wird durch Vermeidung von unerwünschten Folgen verstärkt (z. B. Vermeidung von Prüfungen)
  • Direkte Bestrafung (Typ 1): Verhalten wird durch negative Konsequenzen bestraft.
  • Indirekte Bestrafung (Typ 2): Verhalten wird durch Wegfall positiver Konsequenzen bestraft (z. B. Entzug von Privilegien)

Grundprinzip von Exposition

  • Konfrontation mit gefürchteten Situationen, Objekten oder Vorstellungen, ohne diese zu unterdrücken.
  • Aufgabe von Vermeidungsstrategien.
  • Neulernen und Neubewertung der angstauslösenden Reize.

Grundprinzip und Vorgehen

  • Systematische Konfrontation mit angstauslösenden Reizen.
  • Entwicklung eines Gewöhnungseffekts (Habituation).
  • Reduktion der Angst.
  • Veränderung der Bewertung.

Angstverlauf bei Konfrontation bzw. Vermeidung

  • Visualisierung des Angstverlaufs bei der Konfrontation und Vermeidung.
  • Erhöhung des Angstniveaus, gefolgt von der Angstreduktion.

Angstverlauf bei wiederholter Exposition

  • Visualisierung des Angstverlaufs bei wiederholter Exposition.
  • Reduktion der Angst durch wiederholte Exposition.

Ziele der Expositionsverfahren

  • Angstreduktion ist nicht das primäre Ziel, sondern ein realistischer Umgang mit Angst und Angstbewältigung in angstneutralen Situationen.

Exposition: relevante Aspekte bei der Durchführung

  • Vermeidung von Flucht- und Vermeidungsverhalten.
  • Ausdauernde Konfrontation bis zum Rückgang der Angst.
  • Angemessenes Abbruchkriterium.

Themen der Vorlesung - nochmal

  • Historische Entwicklung der Exposition
  • Grundprinzipien und Ziele der Exposition
  • Wirkmechanismen der Exposition
  • Varianten der Exposition

Annahmen zu Wirkmechanismen 1

  • Habituation: Abnahme der Reaktionsstärke nach wiederholter Stimuluspräsentation.
  • Habituation lässt sich nicht immer als alleiniger Mechanismus für Angstreduktion betrachten - komplexere Prozesse auch aktiv.

Annahmen zu Wirkmechanismen 2

  • Reiz-Reaktions-Verknüpfung wird nicht vollständig gelöscht – Rückfallrisiko.
  • Moderne lerntheoretische Vorstellungen: Während der Extinktion wird eine neue, inhibitorische Lernspur gebildet, die die alte Lernspur hemmt.
  • Miteinander konkurrierende Lernspuren.

Annahmen zu Wirkmechanismen 3a

  • Emotional Processing Theory (EPT): Pathologisches Angsterleben basiert auf einer pathologischen Furchtstruktur im Gedächtnis (assoziatives Netzwerk).
  • Furchtstruktur (Reize, Emotionen, Reaktionen, Bewertungen) kann durch neue Erfahrungen verändert werden.

Annahmen zu Wirkmechanismen 3b

  • Veränderung der Furchtstruktur durch initiale Angstaktivierung, Habituation innerhalb und zwischen den Sessions.
  • Bedeutung der between-session Habituation wird gut belegt, innerhalb-der-Session-Habituation weniger.

Neubewertung und Veränderung der Furchtstruktur

  • Veränderungen im Verhalten und der Bewertung von Risikobereitschaft.
  • Kognitive Umstrukturierung.

Relevanz des Annehmens / Tolerieren von Angst

  • Die anfängliche Reduktion der Angst ist nicht der Beweis für die Effektivität von Korrektivlernen oder korrektivem Lernen.
  • Tolerieren des Furchts ist wichtiger als Reduktion der Angst.

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