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typography layout design graphic design design principles

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This document is a compilation of material on typography, layout design, and target audiences, suitable for a 3rd and 4th semester course. It includes discussion of typography for print media, and discusses visual design aspects.

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## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** Hallo. Ich bin ein kleiner Blindtext. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man ergibt keinen Sinn. Wirklich überhaupt keinerlei Sinn. Man wir...

## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** Hallo. Ich bin ein kleiner Blindtext. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man ergibt keinen Sinn. Wirklich überhaupt keinerlei Sinn. Man wird auch mal zusammenhangslos eingeschoben und zudem noch rumgedreht - und oftmals gar nicht erst gelesen. Aber bin ich allein deshalb ein schlechterer Text als andere? Na gut, ich werde nie in den Bestsellerlisten stehen. Aber andere Texte schaffen das auch. **Aktive Auszeichnungen** werden z. B. in einer fetten (bold) Variante der Grundschrift, unterstrichen, mit Größenunterschied, Schriftwechsel oder in Farbe, heben sich deutlich vom übrigen Text ab. In wissenschaftlichen Texten helfen Auszeichnungen beispielsweise den Absatz diagonal zu überfliegen. **Fette Schriftschnitte** Auszeichnungen mit einer fetten Variante der Grundschrift treten meist deutlich aus dem Fließtext hervor. Sie eignen sich, um wichtige Schlagworte hervorzuheben. Sie werden auch gern für Überschriften genutzt. Wie bei der Kursiven sollten die Satzzeichen dem Schriftschnitt der Auszeichnung folgen, wenn sie in direkter Verbindung stehen. **Unterstrichen** Unterstrichene Auszeichnungen finden sich selten in der klassischen Typografie. Wird Text unterstrichen, muss der Zeilenabstand entsprechend angepasst werden, damit die Unterlängen nicht mit der Linie kollidieren. Durch Grep-Stile können Buchstaben mit Unterlängen von der Unterstreichung ausgeschlossen werden, das Ergebnis ist allerdings eher unruhig. Unter- und Überstriche sollten der Strichstärke und dem Charakter der Schrift angepasst werden. **Farbe** Innerhalb eines Text kann auch durch Farbe betont werden. Klassisch wurde neben schwarz auch rot gedruckt. Bei farbiger Schrift muss im Druck die Passgenauigkeit beachtet werden - im Zweifel sollte eine Sonderfarbe eingesetzt werden. **Schriftmischung** Auch der Einsatz einer anderen Schrift ist möglich. Dies ist sowohl als integrierte Auszeichnung möglich, bei der sich der Grauwert beider Schriften gleicht, oder aber aktiv. Bei einer aktiven Auszeichnung unterscheiden sich die beiden Schriften deutlich. Werden unterschiedliche Schriften im Text kombiniert sollten ihre x-Höhen angeglichen werden. Je nach Schrift ergibt sich ein anderer Charakter des Textes. **Fazit** Auszeichnungen sind abhängig vom Inhalt. Es hilft Lesegewohnheiten zu kennen (und zu befolgen). Auch wenn wir zwischen integrierter und aktiver Auszeichnung unterscheiden, können manche Methoden der Differenzierung für beide Auszeichnungsarten eingesetzt werden entscheidend ist hierbei die typografische Umsetzung. ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 06.09.2023 **Typografie** **Kompendium** **Absätze** Alice fing an sich zu langweilen; sie saß schon lange bei ihrer Schwester am Ufer und hatte nichts zu thun. Das Buch, das ihre Schwester las, gefiel ihr nicht; denn es wearen der Bilder noch Gespräche nicht. **Wortabstände im Blocksatz** Hallo. Ich bin ein kleiner Blindtext. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man ergibt keinen Sinn. Wirklich keinerlei Sinn. Man wird auch mal zusammenhangslos eingeschoben und zudem noch rumgedreht - und oftmals gar nicht erst gelesen. Aber bin ich allein deshalb ein schlechterer **optische Mitte im Flattersatz** ## **KOMPENDIUM - SATZSPIEGEL & FLIESSTEXT** Die wichtigste Grundlage für die Gestaltung eines Buches oder Magazins ist die Wahl des Formates, Satzspiegels und der passenden Schrift (bzw. Schriftenkombination). Die Menge des Textes und der Seitenumfang müssen bei der Entscheidung beachtet werden. Nach Einrichten des Dokuments wird das Layout aufgebaut. Das Kompendium soll im Format A4 gestaltet werden. Konstruiert zunächst Satzspiegelvariationen und überlegt, welche Größe geeignet ist. **Typografie** **Kompendium** Im zweiten Schritt wird eine Vorauswahl von Schriften getroffen. Testet unterschiedliche Schriften im Layout und legt eine Hierarchie mit unterschiedliche Größen und Zeilenabständen an. Damit ihr die Ergebnisse eurer Arbeit später einmal nutzen könnt, werden Angaben zur Schriftwahl, Schriftgröße und ZAB auf der Seite notiert. Die Wahl der Schrift ist entscheidend für die Leserlichkeit und die typografischen Möglichkeiten der Textgestaltung. Nach Prüfung der Schrift und des ZAB im Layout wird ein Grundlinienraster angelegt, das die Text-hierarchie unterstützt. **Satzspiegelkonstruktion** **Kopfsteg** **Satzspiegel** **Fußsteg** **Formatrand** **Bundsteg** **Außensteg** Horizontale Kraftlinien helfen, die Seite zu unterteilen und einen visuellen Zusammenhalt der einzelnen Seiten zu erzielen. So entsteht ein komplexes und funktionales Layout. Achtet bei der Wahl der Fließtextschrift auf: • Leserlichkeit (x-Höhe, Grauwert, moderater Strichstärkenkontrast, Einzelbuchstaben) • Schnitte • Glyphensatz äüö () {} [] >»«>»<< >< >< „"," - - * aesgkRAQw (Noah) äüö () {} [] »« »« >< >< „"' - - *aegkRAQw (Futura) äüö ()>< >< >< ><,,"," - - * aegkRAQw (Gill Sans) ## TYPOGRAFIE ### 3.Semester #### 06.09.2023 **Typografie** **Kompendium** **Absätze** Bei der Gestaltung von Printprodukten spielt der Text eine große Rolle. Mit ihm wird der Inhalt transportiert. Er soll leicht zu lesen und gut strukturiert sein. In Abhängigkeit des Formats, des Umfangs und des Inhalts gibt es unterschiedliche Möglichkeiten den Text zu setzen. Einspaltig oder mehrspaltig (optimal 50-65 Anschläge), als: - Blocksatz - Flattersatz (linksbündig) - Rausatz - Formsatz - (zentrierter Satz) Unabhängig von der Satzart, müssen die Voreinstellungen für Silbentrennung (Worte ab 5 Buchstaben, nicht mehr als 3 in Folge) und Laufweite korrekt eingestellt und auf die gewählte Schrift und ihre Zurichtung angepasst werden. Beim Blocksatz ist der Wortzwischenraum (Werte zwischen 85% und 125%) und seine Kontrolle von entscheidender Bedeutung für die Lesbarkeit. Wirken die Ränder des Blocksatzes sehr unruhig kann der optische Randausgleich helfen. Für sehr schmale Spalten ist der Blocksatz ungeeignet. Ein Flattersatz mit rhythmischer Flatterzone ist meist zeitaufwendiger als ein Blocksatz. Die Flatterzone kann unter dem Menupunkt Abstände in den Absatzformaten eingestellt werden. Lange und kurze Zeile sollten sich dabei rhythmisch abwechseln. Die optische Mitte des Textblocks ist beim Flattersatz nach links verschoben. Dies muss bei der Gestaltung in Bezug auf Spalten und Elemente wie die Pagina beachtet werden. **Abschnitte, Absätze, Einzüge** Die vom Autor vorgegebenen Absätze und Abschnitte gliedern den Text. Sie müssen deutlich sichtbar im Layout umgesetzt werden. Hierfür können Leerzeilen, Einzüge, ausgerückte Zeilen, Kapitälchen, weiße Flächen, Initialen und Satzzeichen sowie geometrische Formen aller Art eingesetzt werden. Wichtig ist dabei, dem Inhalt des Textes gerecht zu werden. ## TYPOGRAFIE ### 4.Semester #### 04.03.2024 **Typografie** **Magazingestaltung** 0 2 3 ## **MAGAZIN, AUFBAU** **Format** Zahlreiche Magazine orientieren sich an einem A4 Format. Wer auffallen möchte, weicht von der Norm ab. Ob das Format größer oder kleiner, schmaler oder quadratischer ausfällt, sollte unter Berücksichtigung des Inhaltes und der erwarteten Lesesituation entschieden werden. **Satzspiegel und Stege** **Satzspiegel (1)** Beim Anlegen des Dokumentes wird der Satzspiegel eingerichtet - er kann nachträglich angepasst und modifiziert werden. 2 - Bundsteg 3 - Kopfsteg 4 - Außensteg 5 - Fußsteg **Symmetrie und Asymmetrie** **Beschnitt und Schutzzone** **Erst Layoutentwurf, dann Raster.** **LAYOUT UND RASTER** Raster sind ein Hilfsmittel zur Anordnung und konsistenten Verteilung der Gestaltungselemente (Bilder, Grafik. Texte) innerhalb einer Publikation oder Reihe. Er ermöglicht größere Genauigkeit bei der Wahl der Größen, Abstände und der Flächenverhältnisse. Durch den vorgegebenen Raster, kann schneller und effizienter gestaltet werden. Der Gestaltungsraster verbessert die Zusammenarbeit zwischen mehreren Designer an einem Produkt. ## TYPOGRAFIE ### 4. Semester #### 04.03.2024 **Typografie** **Zielgruppendefinition** 1/1 ## **DIE ZIELGRUPPE, 4. SEMESTER SG1** **Definition** Eine Zielgruppe ist nicht die Mehrheit der erwerbstätigen Erwachsenen, die sich für ein gewähltes Thema interessieren und ein entsprechendes Produkt kaufen könnte. Je klarer die Idee des eigenen Produktes ist, desto leichter kann eine Zielgruppe bestimmt und beschrieben werden. Um die Zielgruppe einzugrenzen hilft es möglicherweise eine Nicht-Zielgruppe zu definieren und auszuschließen und sich im Ausschlussverfahren der gesuchten Gruppe anzunähern. Konkret werden Verhaltensweisen, Vorlieben und Merkmal der Gruppe beschrieben. Bei der Definition der Zielgruppe hilft oft nachfragen und gesunder Menschenverstand. Es können auch Zielgruppenmodelle eingesetzt werden. Die Ergebnisse müssen dann interpretiert bzw. umgesetzt und untersucht werden. **Demografische Merkmale** - sozialer Status (Bildung, Beruf, Einkommen, ...) - Lebenssituation (Geschlecht, Alter, Familienstand, Kinder, ...) - geographische Faktoren (Wohnort, urbaner/ländlicher Wohnraum, ...) **Psychografische Kriterien** beschreiben Merkmale der Persönlichkeit und des Lebensstils: - Werte, Einstellungen, ... - Interessen, Aktivitäten, ... - Temperament, Risikofreudigkeit. ... - produktspezifische Kriterien wie Vorlieben und Wahrnehmungen, **Kaufverhaltensbezogene Merkmale sind:** - Preisverhalten (Verhalten in Bezug auf Preisschwellen, -änderungen, Rabatte, ...) - Mediennutzungsverhalten (Informationssuche, Nutzungsintensität,....) - Einkaufsstättenwahl (online/Einzelhandel, Wechselbereitschaft, ...) - Produktwahl (Markenverhalten, Kaufvolumen, ...) Es wird zwischen Zielgruppendefinition und -analyse unterschieden. Genau-genommen wird in der Zielgruppendefinition die Zielgruppe anhand der o. g. Merkmale festgelegt. Diese definierte Gruppe kann anschließend weiter analysiert werden. **Aufgabe** Erstellen Sie eine Zielgruppe oder Persona, eine mögliche spezifisch beschriebene Person, die ein Teil der Zielgruppe seinen könnte. ## TYPOGRAFIE ### 4.Semester #### 23.04.2024 **Typografie** **Bild & Text** ## **BILD UND TEXT** Bilder wirken emotional, Text ist informativ und funktioniert über das Denken. Im Layout wirken Bild und Text immer zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Werden auf einer Seite mehrere Bilder platziert, muss eine ausgewogene Komposition gefunden werden, in der sich die Bilder sinnvoll ergänzen. Bei der Platzierung von Bildern und strukturbildenden Objekten wie Flächen, Tabellen oder hervorgehobenen Zitaten sollte man drei Punkte beachten: - Die Wirkung des Objektes innerhalb des Layouts - Ausrichtung am Text und anderen Elementen - Rhythmus innerhalb der gesamten Publikation Während der Layoutentwicklung müssen vorab einige Entscheidungen getroffen werden, um Bilder sinnvoll und optimal zu platzieren. **Formal** - Fokus der Publikation (Bild oder Text) - Größe (z. B. vollformatige Abbildungen) - Anschnitt - Formate (hoch/quer) - Beziehung der Bilder untereinander (Wertigkeit) **Im Layout** - Abstand zum Text (Fließtext, Head und BU) - Abstand der Bilder zueinander - Rand, Farbflächen/Hintergründe etc. **STRUKTUR UND SPANNUNG** Ein Layout muss den Spagat zwischen einheitlicher Struktur und Spannung schaffen. Dies führt zu einem Layout, das es ermöglicht, leicht über die Seiten zu navigieren und gleichzeitig abwechslungsreich zu sein, so dass sich der Leser nicht langweilt. **STRUKTUR** Gemeinsame Linien und Kanten verleihen einem Layout grundsätzlich mehr Ruhe und Übersicht. Dabei helfen: - Kraftlinien oder Raster - Diagonale Platzierung von Elementen - Kontraste (Größe/Farbe) **DIAGONALE SPANNUNG** Um ein Layout abwechslungsreich zu gestalten, kann es helfen eine diagonale Spannung zu erzeugen. Dies kann durch Bilder, Zitate, Flächen oder Text erfolgen. **Kontraste** Ein gelungener Einsatz unterschiedliche Formate und Farben, bringt ebenfalls Abwechslung ins Layout. ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 15.01.2024 **Typografie** **Titelei & Verzeichnisse** ## **VERZEICHNISSE** Sachbücher verfügen oft über mehrere Verzeichnisse. Inhaltsverzeichnis, Index, Register, Sach- und Namensverzeichnis. Da die Informationen der Verzeichnisse häufig kurze Absätze haben, bieten sich schmale Spalten für die Gestaltung an. **INHALTSVERZEICHNIS** Es ist wichtig eine Struktur zu entwickeln, in der die Zuordnung zwischen Text und Seitenzahlen klar und direkt ist. Gestalterisch kann sachlich oder emotional gearbeitet werden. Bei den Verzeichnissen unbedigt beachten! **Textausrichtung** - Linksbündig - Rechtsbündig - Zentriert **Gliederung** - Einzüge - Abstände - Farben - Linien - Typografische Zeichen **Konsequente Anordnung der Inhalte** - Autor/Herausgeber - Titel - Verlag - Ort - Auflage und Erscheinungs-termin **REGISTER** Die gebräuchlichste From des Registers ist das Namens- oder Sach-verzeichnis. Es kann Stichworte, Namen oder Werke auflisten. Auch hier ist eine klare Struktur wichtig, damit der Leser schnell die gewünschte Information finden kann. Register sind meist alphabetisch angeordnet. Eine Gliederung kann durch Einzüge oder Abstände, Linien oder typografische Seichen erfolgen. Beim Literaturverzeichnis ist es notwendig, eine einheitliche Struktur der Inhalte zu schaffen. ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** ## **KOMPENDIUM - ÜBERSCHRIFTEN** Überschriften sind wichtig, um ein Buch zu gliedern und dem Leser die Gesamtstruktur des Buches visuell verständlich zu machen. Neben ihrer strukturellen Funktion, sind Überschriften maßgeblich für den Charakter eines Buches ausschlaggebend, stärker als Fließtext und Pagina. Ihre Gestaltung von Überschriften ist abhängig von der Art der Publikation. Beim Layoutprozess ist es wichtig die Texthierarchie zu prüfen, um eine übersichtliche Struktur anzulegen. Mögliche Textelemente: - Dachzeile - Überschrift - Unterzeile oder Einleitung - Zwischenüberschrift - Kategorie/Rubrik **Regeln für den Satz von Überschriften** - Sinnschritte beachten - Trennungen nur, wenn die Wortteile für sich bestehen können. - nicht mit dem Blocksatz auf volle Satzbreite ausgetreiben - eindeutige Überschriften-Hierarchie Die traditionelle Überschriften-Hierarchie Der Überschrift als Versaltext (gesperrt!) folgt untergeordnet gemischter Satz. Bei mehrteiligen Überschriften kann dem Versaltext auch eine gemischte Überschrift vorangehen. Wichtig! Gemischter Text ist leichter zu lesen, für lange Überschriftzeilen also besser geeignet. **Abstände** Die Abstände zwischen und unter den Überschriftzeilen zeigen dem Leser, welche Elemente sich inhaltlich näher stehen. **Nummerierung** Inhaltlich können Überschriften durch Buchstaben und Ziffern gekennzeichnet werden. Es ist die Aufgabe des Typografen, hier eine typografische Ordnung einzuführen. In einem Buch muss die Systematik im Text mit der Systematik im Inhaltsverzeichnis korrespondieren. Der Abstand zwischen Zahl und Schrift sollte vorab bedacht werden: - Es kann ein Festabstand zwischen Ziffern und die Überschriften stehen. - Ein Tab kann Ziffern und Text jeweils linksbündig ausrichten ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** ## **KOMPENDIUM - AUSZEICHNUNGEN** Auszeichnungen differenzieren Text, meist den Fließtext und können bestimmte Worte oder Passagen eines Dokumentes hervorheben. Sie zeigen dem Leser, dass es bei einem Wort oder Satz um einen Namen oder Ort, ein Zitat, eine wichtige Passage, einen Ausruf... handelt. Der hervorgehobenen Text steht über den Fließtext hinaus in einem zusätzlichen Kontext. Typografisch werden die gleichen Mittel eingesetzt, wie für Headlines oder zur Absatzkennzeichnung. **Aktive und integrierte Auszeichnung** Bei Auszeichnungen wird zwischen aktiven (lauten) und integrierten (leisen) Auszeichnungen unterschieden. Die Unterscheidung ist abhängig vom Inhalt und wird durch eine entsprechende typografische Umsetzung visualisiert. Für lineares Lesen bietet sich die Auszeichnung durch Kursive, Kapitälchen, Versalien oder Sperrung an. **Kursive** Die klassische Art Auszeichnungen im Fließtext vorzunehmen ist die kursive Variante der Grundschrift. Kursive Auszeichnungen heben sich aus dem geschlossenen Satzbild hervor, ohne den Zusammenhalt des Satzbildes oder den Lesefluss zu stören. Werden einzelne Worte im Fließtext kursiv gesetzt, muss darauf geachtet werden, dass sie nicht mit Satzzeichen kollidieren. Ist das Satzzeichen fester Bestandteil der Auszeichnung sollte es ebenfalls kursiv gesetzt werden. Bleiben Satzzeichen aufrecht, müssen sie spationiert werden. **Kapitälchen** KAPITALCHEN verhalten sich ähnlich wie ein guter Kursivschnitt. Sie signalisieren dem Leser, dass hier eine abgesetzte oder wichtige Information steht, ohne den Lesefluss zu stark zu beeinflussen. Die Proportionen von Kapitälchen sind breiter als die der Versalien, ihre Strichstärke entspricht den Gemeinen. Ein leichtes Sperren kann die Lesbarkeit der Kapitälchen verbessern. Sie werden häufig für Eigennamen, Abkürzungen oder römische Zahlen eingesetzt. **Versalien** Anders als Kapitälchen, die sich in die gemischte Schreibweise einfügen, tritt der Text in Versalien deutlich(er) hervor. **Sperrung** Die Sperrung als Auszeichnungsform ist eine Methode, die schnell zu Verwirrung führen kann, wenn der umgebende Text nicht gleichmäßig gesetzt ist. Gesperrter Fließtext ist meist schlechter lesbar und verlangsamt den Lesefluss. Angesichts der uns heute zur Verfügung stehenden Auswahl an Schriften und Schnitten ist die Sperrung als Form der Auszeichnung weniger präsent. ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** ## **KOMPENDIUM - ÜBERSCHRIFTEN** Überschriften außerhalb des Satzspiegels Überschriften können auch in der Marginalspalte bzw. neben dem Textblock platziert werden. Sie müssen sich dabei deutlich von Randnotizen abheben. **Überschriften mit Einzug** Anstatt außerhalb des Textblocks zu stehen, können Überschriften auch eingerückt werden. Dabei muss entschieden werden, über wie viele Zeilen eingezogen werden soll. **Überschrift mit Motto (Textzusatz)** Wichtig ist der ausreichend große Abstand zwischen dem Motto und der folgenden oder vorangehenden Überschrift. Außerdem dürfen Überschrift und Quellenangaben nicht typografisch kollidieren. Unterschiedliche Einzüge können bei der Differenzierung helfen. **Kapitelnummern** In zahlreichen Publikationen wird das Kapitel nicht mit einer Überschrift, sondern durch eine Kapitelzahl eingeleitet. Auch hierbei gibt es unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. **Überschrift und Initial** Initialen haben eine schmückende und eine gliedernde Funktion. Sie können auch statt eines Einzugs oder einer Zahl einen Abschnitt kennzeichnen. Initialen sind auch in Kombination mit Überschriften möglich. **Registerhaltigkeit** Jedes Druck-Erzeugnis sollte registerhaltig sein, und zwar auf einer Seite innerhalb der Spalten, über die Doppelseite hinweg sowie zwischen der Vorder- und Rückseite. Bei unterschiedliche Schriftgrößen sollte zumindest die Grundlinie der ersten oder letzten Zeile auf einer Höhe liegen. ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** **Eine lange Überschrift für einen Blindtext** **Eine lange Überschrift für einen Blindtext** **Eine lange Überschrift für einen kurzen Blindtext** ## **ÜBERSCHRIFT** **Unterzeile oder Einleitung** **EINE ÜBERSCHRIFT** **1. Untergeordnete Überschrift** Hallo. Ich bin ein kleiner Blindtext. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein. **Eine Überschrift** **1. UNTERGEORDNETE ÜBERSCHRIFT** Hallo. Ich bin ein kleiner Blindtext. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es bedeutet, ein blinder Text zu ## TYPOGRAFIE ### 3. Semester #### 24.10.2023 **Typografie** **Kompendium** ** ## **KOMPENDIUM - ÜBERSCHRIFTEN** Überschriften sind wichtig, um ein Buch zu gliedern und dem Leser die Gesamtstruktur des Buches visuell verständlich zu machen. Neben ihrer strukturellen Funktion, sind Überschriften maßgeblich für den Charakter eines Buches ausschlaggebend, stärker als Fließtext und Pagina. Ihre Gestaltung von Überschriften ist abhängig von der Art der Publikation. Beim Layoutprozess ist es wichtig die Texthierarchie zu prüfen, um eine übersichtliche Struktur anzulegen. Mögliche Textelemente: - Dachzeile - Überschrift - Unterzeile oder Einleitung - Zwischenüberschrift - Kategorie/Rubrik **Regeln für den Satz von Überschriften** - Sinnschritte beachten - Trennungen nur, wenn die Wortteile für sich bestehen können. - nicht mit dem Blocksatz auf volle Satzbreite ausgetreiben - eindeutige Überschriften-Hierarchie Die traditionelle Überschriften-Hierarchie Der Überschrift als Versaltext (gesperrt!) folgt untergeordnet gemischter Satz. Bei mehrteiligen Überschriften kann dem Versaltext auch eine gemischte Überschrift vorangehen. Wichtig! Gemischter Text ist leichter zu lesen, für lange Überschriftzeilen also besser geeignet. **Abstände** Die Abstände zwischen und unter den Überschriftzeilen zeigen dem Leser, welche Elemente sich inhaltlich näher stehen. **Nummerierung** Inhaltlich können Überschriften durch Buchstaben und Ziffern gekennzeichnet werden. Es ist die Aufgabe des Typografen, hier eine typografische Ordnung einzuführen. In einem Buch muss die Systematik im Text mit der Systematik im Inhaltsverzeichnis korrespondieren. Der Abstand zwischen Zahl und Schrift sollte vorab bedacht werden: - Es kann ein Festabstand zwischen Ziffern und die Überschriften stehen. - Ein Tab kann Ziffern und Text jeweils linksbündig ausrichten 2 Überschrift 2.1 Überschrift 2.1.1 Überschrift Hallo. Ich bin ein kleiner Blind- text. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein. 2.1 Überschrift Man ergibt keinen Sinn. Wirk- lich keinen Sinn. 2.1.1 Überschrift Hallo. Ich bin ein kleiner Blind- text. Und zwar schon so lange 2 2.1 Überschrift Überschrift 2.1.1 Überschrift Hallo. Ich bin ein kleiner Blind- text. Und zwar schon so lange ich denken kann. Es war nicht leicht zu verstehen, was es be- deutet, ein blinder Text zu sein. 2.1 Überschrift Man ergibt keinen Sinn. Wirk- lich keinen Sinn. 2.1.1 Überschrift Hallo. Ich bin ein kleiner Blind- text. Und zwar schon so lange

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