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These notes cover various concepts in cultural and social geography, including the evaluation of spaces, the experience of time and space in different societies and cultures, as well as economic models of cultural categorization. The notes discuss the differences in spatial organization based on cultural and economic factors. The material could be lecture notes for an introductory study of cultural or social geography.
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# Zeit und Raum: Relative Größen ## 1 Die Bewertung von Räumen - Jeder bewertet Orte, Lokalitäten und Räume unterschiedlich. - Was für den einen angenehm ist, ist für den anderen vielleicht abstoßend. - Unterschiedliche Bewertungen treffen nicht nur Individuen, sondern auch Gesellschaften und Kul...
# Zeit und Raum: Relative Größen ## 1 Die Bewertung von Räumen - Jeder bewertet Orte, Lokalitäten und Räume unterschiedlich. - Was für den einen angenehm ist, ist für den anderen vielleicht abstoßend. - Unterschiedliche Bewertungen treffen nicht nur Individuen, sondern auch Gesellschaften und Kulturräume - Beispiel: Aborigines und ein Caterpilllar Fahrer streiten sich um einen heiligen Ort. ## Zeit und Raum: Relative Größen - „Gebildeten, zivilisierten“ Europäern mag diese Geschichte vielleicht seltsam erscheinen, zahlreiche Konflikte gehen aber letztendlich auf eine unterschiedliche Sichtweise und Bewertung von Räumen (,,Lebensräumen") zurück. - Beispiel: Hainburger Au, Nationalpark Donau-Auen - Umweltschützer sahen ökologisch wertvolle Landschaft. - Politiker sahen eine Art Gebüsch, dem man durch den Kraftwerksbau erst zu „Wert verholfen" haben würde. ## Arbeitsaufgabe - „Die Bewertung von Räumen" - Kennen Sie den Film „Avatar"? Wiederholen Sie gemeinsam den Inhalt und diskutieren Sie, ob hier unterschiedliche Raumbewertungen vorliegen. ## Die „drei Räume" - Der amerikanische Geograf Edward Soja empfiehlt, von „drei Räumen" zu sprechen, um mehrere Ebenen zu erfassen. ### Drei Räume nach Edward Soja | Raum | Beschreibung | Beispiel | |---|---|---| | Der „erste Raum" (der objektiv messbare Raum) | Der objektiv messbare, durch Statistiken erfassbare Raum. | Ein Stadtteil hat eine bestimmte regionale Arbeitslosigkeit, eine bestimmte Wirtschaftsstruktur (z. B. einen hohen Anteil an Industrie). | | Der „zweite Raum" (der gelebte Raum) | Die „Qualität" eines Raumes im Unterschied zu anderen Räumen bzw. die Wahrnehmung eines Raumes (das Image) aufgrund historischer und ideologischer Hintergründe. | Im Stadtentwicklungsplan wird dieser Stadtteil z. B. als „altes Industriegebiet mit strukturellen Problemen" dargestellt. Das Image des Viertels ist eher schlecht (,,Ausländerviertel"). | | Der „dritte Raum" (der gelebte Raum) | Der reale Raum der unterschiedlichen Lebenswelten der Menschen, die in diesem Raum leben. | In diesem Stadtteil leben viele Migrantinnen und Migranten unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die zahlreiche Vereine (Sport, Kultur, ...) gegründet haben. Daneben gibt es eine kleine alternative Beisel- und Atelierszene. | ## 2 Traditionelle und globalisierte Raum-Zeit-Erfahrungen - Nicht nur die Bewertung von Orten und Räumen ist kulturell und gesellschaftlich geprägt, sondern auch die Erfahrung von Zeit sowie der reale räumliche Aktionsradius und damit die Wahrnehmung der Welt. ### Raum-Zeit-Strukturen in traditionellen Gesellschaften - Traditionen verknüpfen Vergangenheit und Zukunft. - Verwandtschafts-, Stammes- und Standesverhältnisse bestimmen soziale Beziehungen in zeitlicher Hinsicht. - Herkunft, Alter und Geschlecht bestimmen soziale Positionen. - Face-to-Face-Situationen prägen die Kommunikation. - Geringe Kommunikation zwischen den Regionen. - Die lokale Dorfgemeinschaft bildet den vertrauten Lebenskontext ### Raum-Zeit-Strukturen in globalisierten Gesellschaften - Alltägliche Routinen verknüpfen Vergangenheit und Zukunft. - Global auftretende Generationenkulturen, Lebensformen und Stile. - Soziale Positionen sind erwerbbar. - Beziehungen über große Distanzen. - Weltweite Kommunikationssysteme. - Die „globale Stadt" bildet den weitgehend anonymen Rahmen ## Mobiltelefone verändern die Fluchtwege und Fluchtmöglichkeiten - Smartphones sind mehr als ein reines Kommunikationsmedium, welches die Verbindung ins Heimatland sichert; sie ersetzen (...), „die Bank, den Computer. das Radio und das Wörterbuch. ## Arbeitsaufgabe – „Raum bewertung" - Belegen Sie die Merkmale globalisierter Gesellschaften mit Beispielen aus Ihrer eigenen Lebenspraxis. ## Kulturelle Einteilung - Unsere Welt ist vielfältig und Orientierung und Struktur sind menschliche Grundbedürfnisse. - Deshalb gibt es Einteilungsversuche. Die zugrundeliegenden Kriterien sind aber keinesfalls einheitlich, sondern eine Frage der Definition. ## Kulturelle Einteilung - Überlegen Sie, wie Sie die Welt einteilen würden. Entscheiden Sie sich für eine Version und visualisieren Sie Ihre Idee auf einer Weltkarte. Stellen Sie sich Ihre Entwürfe anschließend gegenseitig vor. ## 2 Kulturell begründete Konzepte - Kultur ist eine bestimmte Art, die Welt zu deuten. - Diese Deutungen unterliegen dem Einfluss von Glaubensvorstellungen, Weltbildern sowie Rechts- und Moralvorstellungen. - Dazu zählt beispielsweise die Art, wie die Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen geregelt sind oder wie man Fremde und Minderheiten behandelt. ## 2.1 Kulturerdteile nach Kolb - Das Kulturerdteilkonzept wurde in den 1960er-Jahren vom deutschen Sozialgeografen Kolb entwickelt und ist seither umstritten. - Dieses Konzept geht davon aus, dass man die Erde in relativ einheitliche Teile gliedern kann, die sich durch kulturelle Entwicklung voneinander unterscheiden. ### Kurze Charakteristik der 10 Kulturerdteile - **Europa:** Das „Abendland" ist geprägt vom Christentum und der griechisch-römischen Antike. - **Orient:** Einige Gebiete des heutigen Orients („Morgenland") waren durch frühe Hochkulturen (Mesopotamien, Ägypten, Persien, Karthago) geprägt. - **Afrika südlich der Sahara (früher Schwarzafrika):** Die ersten Menschen stammen-zumindest nach dem heutigen Stand der Forschung - aus Afrika. Dieser Kulturerdteil ist jedoch heute wirtschaftlich der ärmste Kontinent. - **Lateinamerika:** Der Kontinent ist überwiegend römisch-katholisch geprägt. In vielen Regionen (z. B. im Andenhochland) ist der kulturelle Einfluss der indianischen Urbevölkerung noch sehr groß. - **Angloamerika:** Angloamerika ist durch die Besiedlung europäischer Auswanderer geprägt und somit ein „Ableger" der europäischen Kultur. - **Ostasien:** Ostasien ist das Zentrum alter Hochkulturen (China, Japan, Korea). Religiös-weltanschaulich sind die Einflüsse von Buddhismus und Konfuzianismus prägend. - **Südasien:** In Südasien ist die mehrere Tausend Jahre alte Kultur des Hinduismus (90 Prozent der Bevölkerung) dominant. - **Südostasien:** Südostasien wird oft als „Brückenkontinent" bezeichnet. Die kulturellen Einflüsse sind vielfältig. - **Australien und Ozeanien:** Die Entwicklung Australiens und Neuseelands ist ähnlich wie in Angloamerika v. a. durch britische Auswanderer beeinflusst worden und ist bis heute stark britisch geprägt. - **Russland (und die ehemaligen Staaten der UdSSR):** Früher wurde der Kulturerdteil um die Sowjetunion vor allem über das politische System des Kommunismus definiert. ## Arbeitsaufgabe – „Kulturerdteile nach Kolb" - Lokalisieren Sie auf der Karte Übergangszonen zwischen den Kulturerdteilen und versuchen Sie ihr dortiges Auftreten zu begründen. - Gehört Russland zu Europa? Finden Sie Argumente, falls Sie dieser Meinung sind, oder nennen Sie Gründe, wenn Sie die Frage nicht bejahen. - Diskutieren Sie folgende Frage: Kann man trotz großer Vielfalt von einem einheitlichen Kulturerdteil sprechen? ## 2.2 Kulturkreise nach Huntington - Unbestreitbar eignen sich Gliederungsversuche wie das Kulturerdteilkonzept dazu, in der politischen Diskussion einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte geben zu können. Daher tauchen sie auch immer wieder auf, wie das Beispiel des viel beachteten Buches des Politologen Samuel Huntington, „Kampf der Kulturen" (1998), zeigt. ### Deutsche Erstausgabe: Samuel P. Huntington: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert. Europa-Verlag, München, Wien 1996. ### Die Kriege der Zukunft - Bruchlinienkriege - Huntington meint, dass die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts nicht mehr von Macht- und Wirtschaftsinteressen geprägt sein wird, sondern dass die „Schlachtfelder" der Zukunft entlang kultureller Fronten und zwischen Staaten entstehen. - Die meisten Konflikte werden nach seiner Auffassung zwischen der westlichen und der islamischen Welt zu erwarten sein. - Kriege zwischen Gemeinschaften, Gruppen und Nationen unterschiedlicher Kulturkreise bezeichnet Huntington als Bruchlinienkriege (Friktionen). ### Kritik an Huntington - Unscharfe Definition des zentralen Begriffs „Kultur“: Engführung auf „Religion“ - Weckt den Anschein, dass ganze Kulturen involviert wären und blendet die individuellen Akteure aus (zum Beispiel fundamentalistische und nationalistische Eliten) - Die Bühne der Weltpolitik zeigt: Konflikte verlaufen eher innerhalb der vermeintlichen Kulturkreise, nicht dazwischen (zum Beispiel innerafrikanische Konflikte) - Friedensforscher kritisieren: Der Ansatz kann zur Rechtfertigung des Krieges gegen die islamische Welt missbraucht werden. ## Arbeitsaufgaben – „Kulturkreise nach Huntington" - Islamexperten meinen, dass Huntingtons Konzept eigentlich ein Konzept der Islamisten sei. Versuchen Sie dies zu begründen. - Migrationsbewegungen sorgten schon immer dafür, dass Kulturen miteinander in Berührung kamen. Diskutieren Sie in diesem Zusammenhang folgende Frage: Wie sehr empfinden Sie kulturelle Merkmale als Teil Ihrer Identität? ## 2.3 Die „Cultural Map" nach Inglehart und Welzel - Neben den schon älteren Darstellungen von Kolb und Huntington haben Politikwissenschaftler auch in neuerer Zeit versucht, die Welt nach kulturellen Dimensionen zu kategorisieren. - Einer der interessantesten Ansätze in diese Richtung ist die „Cultural Map" der beiden Politikwissenschaftler Ronald Inglehart und Christian Welzel. - Diese haben das Modell von den Untersuchungen des „World Values Survey" abgeleitet. ### The Inglehart-Welzel World Cultural Map (2020) - Die Politikwissenschaftler Ronald Inglehart und Christian Welzel behaupten, dass es zwei Hauptdimensionen bei den kulturellen Unterschieden der Welt gibt: - Traditionelle Werte versus säkular-rationale Werte - Überlebenswerte (survival values) versus Werte der Selbstentfaltung (self-expression). ## Arbeitsaufgaben – „Cultural Map" - Bewerten Sie die Einordnung Österreichs bzw. Ihrer Herkunftsländer auf der „Cultural Map". - Betrachten Sie die „Cultural Map" noch einmal genau und diskutieren Sie, nach welchen Gesichtspunkten die Länder zusammengefasst werden. Welcher Zusammenhang könnte zwischen Gruppierung und Einordnung im Wertesystem bestehen? - Discuss the following statement: „Only when traditional values are overcome, development will be possible." ## 3 Ökonomisch begründete Konzepte - Während beim Kulturerdteilkonzept und bei verwandten Modellen die „Kultur" als determinierende Größe im Mittelpunkt steht, bestimmt der ökonomische Entwicklungsbegriff die Kategorisierungen sowohl der „Fünf-Welten-Theorie" als auch der „Zentrum-Peripherie-Theorie". - Die Frage ist also, ob „Kultur" oder Wirtschaft die räumliche Organisation entscheidend prägt. ## 3.1 Die Fünf-Welten-Theorie - 1952 veröffentlichte der französische Demograf Alfred Sauvy den Artikel „Trois mondes une planète" (Drei Welten ein Planet). - Der Begriff „Dritte Welt" war geboren. ## Arbeitsaufgabe - „Fünf-Welten-Theorie" - Erklären Sie, warum die Fünf-Welten-Theorie heute nicht mehr die volle Gültigkeit hat bzw. nicht mehr zutreffend ist. ## 3.2 Zentrum und Peripherie ## 3.2.1 „Das Ende der Dritten Welt" - Menzel - Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks wurde immer wieder gefordert, auf den Begriff, Dritte Welt" zu verzichten. ## 3.2.2 Die Weltsystem-Theorie - Braudel und Wallerstein - Ein Vordenker ... ## Arbeitsaufgaben – „Zentrum und Peripherie" - Sie werden gebeten, die im vorhergehenden Kapitel beschriebenen Gliederungsmodelle im Rahmen eines kurzen Vortrags vorzustellen. Entwerfen Sie für einen Teilbereich (kulturell oder ökonomisch) ein stichwortartiges Handout im Umfang von maximal zwei A4-Seiten. ## 3.2.3 Zentrum und Peripherie im Wandel der Zeit ## Arbeitsaufgabe - „China und Indien" - Der deutsche Journalist Gabor Steingart sieht den Aufstieg Chinas und Indiens kritisch und spricht von einem „Weltkrieg um Wohlstand", den diese beiden Länder möglicherweise auf Kosten des Westens gewinnen können. - Lesen Sie das folgende Zitat aus Steingarts Buch und beziehen Sie Stellung dazu. Finden Sie mögliche Gegenargumente. ## 1 Warum Glück kein Nebengeräusch ist - „Glück" - es gibt wohl fast kein anderes Thema, das öfter durchdacht worden ist und gleichzeitig so viele unterschiedliche Formen annehmen kann: Was glücklich macht, ist so individuell wie die Menschen, die ihr Glück suchen. - Doch eines ist klar: Glückliche Menschen sind auch ein Faktor für Wirtschaft und Staat. ## Arbeitsaufgabe – „Glück als Grundlage" - Sind Ihnen Unternehmen bekannt, die für die Zufriedenheit und das persönliche Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter/innen durch entsprechende Maßnahmen sorgen? Nennen Sie Beispiele! ## Maßzahlen für Glück und Entwicklung ## 1.1 Hauptindizes: HDI und HPI ### Human Development Index (HDI) - Lebenserwartung - Pro-Kopf-Einkommen - Bildungsgrad (gemessen an der Anzahl der Schuljahre einer/eines 25-Jährigen sowie der voraus-sichtlichen Dauer der Ausbildung eines Kindes im Einschulungsal-ter) - Kritik: Vernachlässigung psychologischer, ethischer und spiritueller Faktoren (Ökonom Ratan Lal Basu) - Veröffentlichung: UNDP (United Nations Development Programme), Human Development Report - Erweiterung IHDI: Der Inequality-adjusted Human Development Index berücksichtigt zusätzlich die Ungleichheit von Bildung, Gesundheit und Einkommen. ### Happy Planet Index (HPI) - Lebenserwartung - Lebenszufriedenheit - Ökologischer Fußabdruck - Ungleichheit der Ergebnisse - Kritik; Vernachlässigung von sozialen und politischen Faktoren, was zu fragwürdigen LänderPlatzierungen führt - Veröffentlichung: New Economics Foundation auf Basis von Daten der UN, Gallup World Poll und Global Footprint Network ## Maßzahlen für Glück und Entwicklung - Der World Happiness Report der Vereinten Nationen reiht sich ebenfalls ein in die Liste der Versuche, Glück zu erfassen. ## 1.2 Map of Freedom - Entwicklungsindizes einzeln zu betrachten, führt oft zu blinden Flecken. - Deshalb ist es ratsam, mehrere Indikatoren zu vergleichen. ## Arbeitsaufgaben – „Maßzahlen für Glück und Entwicklung" - Sie sehen hier Karten zum HDI, HPI sowie die Map of Freedom. - Ordnen Sie die Karten den drei Indizes zu. Vergleichen Sie die Zuordnung mit der Lösung, bevor Sie zur nächsten Aufgabe übergehen. - Analysieren Sie die Karten nach dem Schema Beschreiben - Vergleichen - Begründen und hinterfragen. - Recherchieren Sie genauere Infos zum Freiheits-Status eines Landes, das Sie interessiert (www.trauner.at/freedom). Visualisieren Sie Ihre Ergebnisse in einer passenden Form (z.B. Mindmap, Handout PowerPoint ...). ## 2 Die Zukunft der Glücksforschung - Dass Glück Beachtung verdient, ist in vielen Köpfen aus Politik und Wirtschaft bereits angekommen. - In diesem Kapitel lernen Sie Entwicklungen und konkrete Beispiele kennen. ## 2.1 Fallbeispiel: Nationaler Glücksindex - Das Bruttonationalglück ist ein Beispiel für einen nationalen Index. - In den 1970er-Jahren vom vierten König von Bhutan, Jigme Singye Wangchuck, etabliert. ## Arbeitsaufgabe – „Nationaler Glücksindex" - Recherchieren Sie im Internet die aktuelle Platzierung der genannten Länder im Happy Planet Index. Spiegeln sich die Bemühungen im Ranking wieder? ## 2.2 Glück in einer urbanen Zukunft: Städte-Rankings - Städte sind der Lebensraum der Zukunft. - Laut dem World Cities Report 2020 der Vereinten Nationen leben 56,2% der weltweiten Bevölkerung in Städten. ## Die Top-Ten des Mercer „Quality of Living"-Rankings 2019 1. Wien 2. Zürich 3. Vancouver 3. München 3. Auckland 6. Düsseldorf 7. Frankfurt 8. Kopenhagen 9. Genf 10. Basel ## Arbeitsaufgabe – „Green City Index" - Diskutieren Sie, wie diese Bauweise auf Sie wirkt und welche Vorteile sich daraus ergeben könnten - für die Bewohner/innen solcher Häuser als auch für das Stadtbild an sich. ## Die Welt ohne Grenzen: Globalisierung ## 1 Globalisierung – (k)ein neues Phänomen - Globalisierung wird als Begriff seit den 1960er-Jahren in der gesellschaftspolitischen Diskussion verwendet. - Das Phänomen ist aber - je nach zugrundeliegenden Kriterien - viel älter. ## 2 Prozesse der Globalisierung - Politische Großereignisse, gesellschaftliche Veränderungen, wirtschaftliche Paradigmen, technologische Innovationen - all das hat einen wesentlichen Einfluss auf die Globalisierung, und zwar in beide Richtungen: Es kann die globale Verflechtung vertiefen, sie aber - wie im Falle der Corona-Pandemie - auch abschwӓchen. ## 2.1 Antriebskräfte der Globalisierung; Ein Überblick - Die aktuelle Globalisierung betrifft unterschiedliche Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft und ist durch mehrere Prozesse gekennzeichnet: ## 2.2 Fallbeispiel: Digitalisierung - Erstens wird die Bedeutung von Technologien und Kapital für die Produktion weiter zunehmen, während die Rolle des Produktionsfaktors Arbeit immer geringer wird. - Zweitens ist zu erwarten, dass der Trend des „Outsourcing" nachlässt, denn wenn Arbeit zunehmend durch Kapital und Technik ersetzt wird, verliert eine Produktionsverlagerung in Niedriglohnländer ihren Reiz. ## Arbeitsaufgaben – „Digitalisierung" - Recherchieren Sie, in welchen Ländern am wenigsten Menschen Internetzugang haben. - Diskutieren Sie, welche Bereiche des Lebens besonders durch die Digitalisierung geprägt sind und wie sich die Corona-Pandemie darauf auswirkt. - Beurteilen Sie, ob der „digitale Graben" auch zwischen der jüngeren und ӓlteren Generation verläuft. Nennen Sie konkrete Beispiele. ## 3 Globalisierung aus Sicht der Ökonomie - Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligen sich am Globalisierungsdiskurs. - Die nachfolgenden Texte geben Ihnen einen Einblick in die Argumentation. ## 3.1 Joseph Stiglitz - Globalisierung ist mehr als schrankenlose Liberalisierung der Märkte. ## Arbeitsaufgaben – „Joseph Stiglitz" - Führen Sie stichwortartig Stiglitz' zentrale Argumente an. - Beurteilen Sie, ob er die Globalisierung positiv oder negativ bewertet. - Beziehen Sie Stellung zur These, dass die Menschen der wichtigste Produktionsfaktor eines Landes seien. ## 4 Auswirkungen der Globalisierung: Brennpunkte und Alternativen ## 1 Fragmentierte Entwicklung - fragmentierte Räume - Man kann angesichts der Globalisierung von einer fragmentierten Entwicklung sprechen. - So profitieren nie ganze Länder oder Regionen von der Globalisierung, sondern immer nur einzelne Orte oder Teile der Bevölkerung. ## 1.1 Der Kampf um die Standorte - International agierende Investoren suchen weltweit nach dem jeweils kostengünstigsten Standort. - Die einzelnen Staaten und Regionen können im Kampf um eine Betriebsansiedlung oder eine Direktinvestition nur durch Standortdumping punkten. ## Arbeitsaufgabe - „Der Kampf um die Standorte" - Fassen Sie die Gründe für Standortverlagerungen übersichtlich zusammen, zum Beispiel in Form eines Exzerpts oder einer grafischen Darstellung. ## 1.2 Arbeitsbedingungen - Sowohl in Fabriken als auch im Dienstleistungssektor spüren die Arbeitskräfte den globalen Wettbewerbsdruck. - Dieser wurde in vielen Entwicklungsländern bisher als „Selbstverständlichkeit" und als quasi „natürlicher Prozess" akzeptiert. ## 1.3 Arbeitsmigration - Seit einige Jahrzehnten wird die Migration weiblich, d. h. es kommen immer mehr Frauen auf der Suche nach Arbeit in die wohlhabenderen Industrie- und Schwellenlӓnder. - Oft hatten sie in ihrer Heimat eine gute, z. T. akademische Ausbildung. ## 1.3.1 Care-Drain - Arbeitsmigration im Pflegebereich - Es gibt Bereiche wie den Pflegesektor, in denen Fachkräfte ihrer Ausbildung gemӓss eingesetzt werden - allerdings zu wesentlich schlechteren Bedingungen als einheimisches Personal. ## Arbeitsaufgaben – „Care-Drain" - Definieren Sie das Phänomen „Care-Drain" und ennen Sie seine Ursachen. - Erörtern Sie, wie sich die Abwanderung von Fachkräften auf die „Export-länder" auswirkt. - Erarbeiten Sie in Gruppen Lösungsansätze für das Care-Drain-Problem und diskutieren Sie diese anschliessend in der Klasse. ## 1.3.2 Brain-Drain - Abwanderung der Hochqualifizierten - Nicht nur weltweit, sondern auch innerhalb Europas gibt es Brain Drain:Talentierte Nachwuchskräfte verlassen ihre Heimatländer. ## Arbeitsaufgabe – „Brain-Drain" - Fertigen Sie ein Exzerpt zum Artikel „Brain Drain: Gefahr für den europäischen Forschungsraum?" an.