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This document is a presentation on language development in children, covering topics such as language areas in the brain, learning different languages, the factors influencing language development, and helping children with language development.

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SPRACHENTWICKLUNG 1 AGENDA 1 SPEZIFIKA MENSCHLICHER SPRACHE 2 KOMPONENTEN DER SPRACHENTWICKLUNG 3 SPRACHE UND GEHIRN 4 MENSCHLICHE UMWELT UND SPRACHE 5 SPRACHWAHRNHEMUNG UND SPRACHPRODUKTION 6 EINFLUSSFAKTO...

SPRACHENTWICKLUNG 1 AGENDA 1 SPEZIFIKA MENSCHLICHER SPRACHE 2 KOMPONENTEN DER SPRACHENTWICKLUNG 3 SPRACHE UND GEHIRN 4 MENSCHLICHE UMWELT UND SPRACHE 5 SPRACHWAHRNHEMUNG UND SPRACHPRODUKTION 6 EINFLUSSFAKTOREN UND FÖRDERUNG DER SPRACHENTWICKLUNG 2 BEDEUTUNG DER SPRACHE  Ausdruck eigener Ideen und Wünsche  Steuerung von Interaktionen  Formen  Lautsprache  Schriftsprache  Körpersprache 3 SPEZIFIKA DER MENSCHLICHEN SPRACHE  Generativität: Die Tatsache, dass wir beim Gebrauch der endlichen Anzahl an Wörtern und Morphemen unseres Wortschatzes eine unbegrenzte Anzahl an Sätzen zusammenfügen und eine unbegrenzte Anzahl an Gedanken ausdrücken können.  Kreativität und flexible Verwendung von Symbolen  Fähigkeit zum Symbolgebrauch befreit uns von der Gegenwart und versetzt uns in die Lage, von früheren Generationen zu lernen und über die Zukunft nachzudenken  Artspezifisch Verhalten: Nur Menschen erwerben während ihres normalen Entwicklungsverlaufes Sprache  Universalität: Weltweit erlernen praktisch alle Menschen in der Kindheit Sprache.  Nur das menschliche Gehirn erreicht ein Kommunikationssystem, das die Komplexität, Struktur und Generativität von Sprache aufweist (Umgekehrt sind wir Menschen notorisch schlecht beim Lernen der Kommunikationssysteme von Tieren) 4 SPRACHENTWICKLUNG  Sprache an sich ist nicht angeboren, sondern muss erworben werden  Angeboren ist die Sprachfähigkeit, d.h. die Fähigkeit jede beliebige Sprache zu erwerben  Kinder werden mit großer Bereitschaft zum Erlernen von Sprache(n) geboren  Eltern brauchen Kindern die Sprache nicht beizubringen: sinnbezogene Erfahrungen reichen aus  Sprachverständnis: Das Verstehen dessen, was andere sagen (oder gebärden oder schreiben)  Sprachproduktion: Das tatsächliche Sprechen, Gebärden oder Schreiben.  Verständnis eilt Produktion voraus 5 KOMPONENTEN DER SPRACHENTWICKLUNG  Syntax: Die Regeln einer Sprache, die festlegen, wie die Wörter der verschiedenen Wortklassen (Nomen, Verben, Adjektive etc.) in grammatisch korrekten Sätzen miteinander kombiniert werden können  Semantik: Bedeutung der Sprache, also Inhalte, die mit einem Wort oder einem Satz ausgedrückt werden  Pragmatik: Der Erwerb des Wissens darüber, wie Sprache verwendet wird.  Phonologie: Lautsystem der Sprache  Phoneme: Die elementaren lautlichen Einheiten einer Sprache, deren Veränderung mit Bedeutungsunterschieden einhergeht.  Morpheme: Die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache, die aus einem oder mehreren Phonemen zusammengesetzt sind.  Bilingualismus: Die Fähigkeit, zwei Sprachen zu sprechen. 6 KOMPONENTEN DER SPRACHE 7 8 KOMPONENTEN DER SPRACHE 9 THEORIEN DER SPRACHENTWICKLUNG  Nativisten (Chomsky):  Spracherwerb durch angeborenes System mit universeller Grammatik  Kinder werden mit einer angeborenen Fähigkeit zur Erkennung und zum Lernen dieser Strukturen geboren  Interaktionisten:  Wechselwirkungen zwischen inneren Kapazitäten und Umwelteinflüssen  Informationsverarbeitungsperspektive  Sozialinteraktionistische Perspektive 10 SPRACHE UND GEHIRN  Angeborene Bereitschaft zum Spracherwerb  Sprache als spezifisch menschliche Fähigkeit (Nicht-menschliche Primaten, die unterrichtet wurden: sehr limitierte sprachliche Fähigkeiten)  Sprachähnliche Lautäußerungen auch bei Gehörlosen 11 SPRACHE UND GEHIRN  Bei 90% der Rechtshänder ist Sprachfunktion überwiegend in der linken Hinrnhälfte des cerebralen Cortex (Ausnahmen bei Linkshändern) repräsentiert  Wernicke-Areal: Sprachverständnis  Broca-Areal: Sprachproduktion  Neuere Befunde zeigen, dass eine so eineindeutige Zuordnung nicht ganz zutreffend ist (Pinel und Pault, 2017)  Linke Hemisphäre scheint nicht nur auf Lautsprache spezialisiert, sondern auch für Gebärdensprache 12 SPRACHE UND GEHIRN  Schon pränatal finden sich Hinweise auf eine Spezialisierung der Hirnhälften, die sich in den Folgejahren fortsetzt  Befunde zeigen auch, dass andere Hirnregionen diese Funktionen übernehmen können, wenn die Hirnregionen, die typischerweise für die Sprachentwicklung zuständig sind, in den ersten Lebensjahren verletzt werden  Besonders in ersten Lebensjahren zeigt Gehirn hohe Plastizität  Hirnverletzungen hinterlassen im Erwachsenenalter mit größerer Wahrscheinlichkeit permanentere Schäden als in der Kindheit  Broca-Aphasie: Defizite in der Sprachproduktion, einzelne Wörter, fehlende grammatische Struktur  Wernicke-Aphasie (Schädigung im auditiven Kortex): Beeinträchtigung im Sprachverstehen, Defizite in der Semantik 13 SPRACHE UND GEHIRN  Gibt es eine sensible Phase für den Spracherwerb?  Hinweise für sensible Phase bis zum Alter von fünf Jahren, später erschwerter und weniger erfolgreich  Erwerb einer Primärsprache nach Eintritt der Pubertät nur noch eingeschränkt möglich  Deprivationsfälle: Wolfskind Victor, Genie  Wolfskind Victor: Kind war anscheinend von seinen Altern ausgesetzt worden und lebte viele Jahre lang in den Wäldern in der Nähe von Aveyron in Frankreich, bis er im Jahr 1800 entdeckt wurde 14 15 SPRACHE UND GEHIRN  Auch die Sprachkompetenzen von Immigranten unterschiedlichen Alters belegen, dass sich insbesondere bei frühem Wechsel in einen anderen Sprachraum kaum Sprachprobleme zeigen → Beleg für sensible Phase  die aktivierten Hirnareale beim Erlernen der neuen Sprache sind bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich  eine linkshemisphärische Verarbeitung verstärkt bei Kindern  im Erwachsenenalter zusätzlich eine rechtshemisphärische Verarbeitung 16 17 SPRACHE UND GEHIRN  In frühen Entwicklungsabschnitten fällt es Kindern leicht, auch mehrere Sprachen parallel zu erwerben  Kinder, die bilingual aufwachsen, schaffen es in der Regel, beide Sprachsysteme parallel zu erwerben  müheloses und eher beiläufige Erlernen einer weiteren Sprache in der Kindheit, das ohne bewusstes Sprachlernen erfolgt, zeigt die besondere Lernbereitschaft für Sprachen während der Kindheit  Ebenfalls Hinweise dafür, dass Zweisprachigkeit einige kognitive Funktionen in der Kindheit und darüber hinaus verbessert  Bilingualismus kann bereits im Mutterleib beginnen:  Neugeborene, die pränatal nur einer Muttersprache ausgesetzt waren, bevorzugen diese Sprache gegenüber allen anderen Sprachen.  Und Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft in zwei Sprachen redeten, zeigten jeweils gleiche Präferenzen für diese beiden Sprachen (Byers-Heinlein et al. 2010). 18 MENSCHLICHE UMWELT UND SPRACHE Bedeutung der menschlichen Umwelt für den Spracherwerb  Genetische universelle Ausstattung des Menschen kann nicht ausreichend sein – spezifische Sprachen müssen erlernt werden  Spracherwerb erfordert soziale Interaktion mit sprechender Umgebung  Erwachsene und Geschwister beginnen praktisch von Geburt an, mit Babys sprachlich zu kommunizieren  Bereits Neugeborene schenken Sprachlauten länger Aufmerksamkeit als anderen Geräuschen (Vouloumanos et al. 2010) 19 MENSCHLICHE UMWELT UND SPRACHE Kindzentrierte Sprache (infant-directed talk, Baby-talk): Der besondere Sprachmodus, den Erwachsene annehmen, wenn sie zu Babys und Kleinkindern sprechen.  Kulturübergreifender charakteristischer Sprechstil  Tonhöhe, Tonfall, extreme Schwankungen im Intonationsmuster (geht ebenso mit übertriebenen Gesichtsausdrücken einher)  Verlangsamt, deutliche Pausen, Wiederholungen  Ausdruck emotionaler Botschaften (von Babys „gelesen“ ab etwa 8 Monaten)  Teil der intuitiven elterlichen Didaktik  Präferenz der Babys für baby-talk gegenüber Erwachsenensprache, selbst wenn er nicht an sie gerichtet ist  Ist kindzentrierte Sprache notwendig für den Spracherwerb? Nicht universell (Kwarae, Kaluli) → Förderlich, aber nicht notwendig 20 MENSCHLICHE UMWELT UND SPRACHE  Kwara’ae auf den Salomon-Inseln im Südpazifik, Kaluli in Neuguinea, Ifalok in Mikronesien und Kaluli in Papua-Neuguinea:  Erwachsene glauben, dass den Kindern jegliche Fähigkeit zum Sprachverstehen fehlt, sodass es keinen Grund gibt, mit ihnen zu sprechen  Kinder der Kaluli werden so getragen, dass ihr Gesicht der Umgebung zugewandt ist und sie mit anderen Menschen Blickkontakt aufnehmen können, aber nicht mit der Person, die sie gerade trägt; und wenn sie von älteren Geschwistern angesprochen werden, antwortet die Mutter für sie (Schieffelin und Ochs 1987). Tsimane in Bolivien (einer ländlichen, bäuerlichen Gesellschaft): Erwachsene sprechen Kinder nur selten an; Babys hören seltener als eine Minute pro Stunde Sprache, die an sie gerichtet ist (Cristia et al. 2017) 21 SPRACHWAHRNEHMUNG Rezeptive Fähigkeiten laufen beim Spracherwerb generell den produktiven voraus.  Babys sind sensitiv für die Prosodie der Sprache, die sie hören (Prosodie: charakteristischer Rhythmus, Tonfall, Melodie, Tempo, Intonation)  Babys müssen lernen, Phoneme zu erkennen. Phonetische Differenzierungsfähigkeit scheint angeboren und unabhängig von Erfahrung zu sein.  Kategoriale Wahrnehmung von Sprachlauten: Wahrnehmung von Sprachlauten als Repräsentanten distinkter Kategorien (bei Erwachsenen und Babys)  Im ersten Lebensjahr größere Differenzierungsfähigkeit bei Babys als bei den Erwachsenen (Rückgang ab 8 bis 12 Monaten) 22 SPRACHWAHRNEHMUNG Entwicklungsveränderungen in der Sprachwahrnehmung  Mit etwa einem Jahr hat sich die Sprachwahrnehmung der Babys auf ihre eigene Sprache spezialisiert.  Die phonemische Differenzierungsfähigkeit nähert sich der Erwachsener an.  Babys erkennen zusammen vorkommende Lautmuster und präferieren Wörter ihrer Sprache gegenüber Nicht-Wörtern gleicher Länge. Unterscheidung zwischen Betonungsmustern auch auf neurophysiologischer Ebene (EEG). 23 NEUGEBORENENSCHREIEN IN DER MELODIE DER MUTTERSPRACHE 24 SPRACHPRODUKTION Vorbereitung auf die Sprachproduktion  In den ersten 2 Monaten: Schreien, Nießen, Seufzen, Rülpsen  Zwischen 6 – 8 Wochen: Gurren (cooing) → verbesserte motorische Kontrolle für Vokalisation  6 – 10 Monate: Blabbern/Plappern, wiederholen von Konsonant – Vokal  Eingeschränktes Lautrepertoire beim Plappern  Rückmeldung auf Plappern durch Umgebung  Gehörlose Kinder produzieren bis 5 – 6 Monate ähnliche Vokalisation wie hörende, aber vokales Plappern (sehr spät und sehr begrenzt)  Gehörlose Babys, mit denen gebärdet wird, plappern manuell mit ca. 8 Monaten 25 WORTSCHATZERWERB (REZEPTIV) DIE ERSTEN WORTE  Babys erkennen Worte, bevor sie sie verstehen  Mit 4 Monaten: Erkennen des eigenen Namens  Mit 7 bis 8 Monaten: erkennen neuer Wörter, die sie nach Wochen wiedererkennen  Ab etwa 6 Monaten: erste Referenzfixierung (schauen z.B. auf Mami oder Papi, wenn jemand diese benennt) 26 SPRACHPRODUKTION Frühe Wortproduktion  Verständnis vor Produktion (10-monatige verstehen 11 bis 154 Wörter)  Erste Wortproduktionen zwischen 10 und 25 Monaten  Frühe Wortproduktion limitiert durch Laute, die das Baby aussprechen kann  Benennung von vertrauten Personen, Haustieren, wichtigen Gegenständen, häufige Ereignisse und Routinen; hoher Anteil von Substantiven im frühen Produktionswortschatz  Bei ersten Worten:  Überspezifizierung: eine Phase wird durch ein einziges Wort ausgedrückt  Überdehnung/Übergeneralisierung: Verwendung eines Wortes in einem weiteren Kontext als in der Erwachsenensprache (z.B. wau-wau für alle Vierbeiner; ebenfalls: Unterextensionen) 27 WORTSCHATZERWERB Wie ist schneller Wortschatzerwerb möglich?  Schnelle Bedeutungsbildung (Fast mapping): Kinder lernen Wörter oft durch ein einziges Benennungsereignis aus dem Kontext, v.a. durch kontrastive Benennungen  Prinzipien (Constraints): schränken die möglichen Bedeutungen für ein neues Wort ein: Ganzes Objekt, wechselseitige Exklusivität  Pragmatische Hinweise: Hinweise aus dem sozialen Kontext der Sprachverwendung: Kinder nutzen den Aufmerksamkeitsfokus eines Erwachsenen als Hinweis auf die Wortbedeutung (18 M)  Intentionalitätshinweise: neues Wort bezieht sich auf absichtlich ausgeführte Handlungen (14 – 18 M)  Hinweise aus dem sprachlichen Kontext (3-4 Jährige) 28 SPRACHPRODUKTION 29 WORTSCHATZERWERB  Bis zum Alter von etwa 18 Monaten: Langsamer Fortschritt  Erreichen eines produktiven Wortschatzes von ca. 50 Wörtern (Late- Talkers: Kinder, die mit 24 Monaten die 50-Wort-Grenze nicht erreicht haben)  Danach: „Wortschatzexplosion“  Zwischen 18 Monaten und 5 – 6 Jahren: Kinder lernen durchschnittlich 5 bis 10 neue Wörter pro Tag 30 ENTWICKLUNG DER GRAMMATIK 31 DREI-‐PHASEN-‐MODELL DES ERWERBS EXPLIZITEN SPRACHWISSENS 32 MEHRSPRACHIGKEIT 33 INDIVIDUELLE UND KULTURELLE UNTERSCHIEDE EINFLUSSFAKTOREN  Geschlecht: Mädchen sind Jungen etwas voraus  Temperament  Bezugsperson-Kind Konversation, Lesen  Wortschatzwachstum Sprachstil:  Referenziell  Expressiv 34 KINDGERECHTE SPRACHE Besteht aus:  Kurze Sätze  Hoher, übertriebener Ausdruck  Klare Aussprache  Deutliche Pausen zwischen Sprachsegmenten  Klare Gesten zur Unterstützung der verbalen Bedeutung  Wiederholung Der Einsatz von kindgerechte Sprache und Eltern-Kind-Konversation schaffen einen Bereich der proximalen Entwicklung für den Spracherwerb 35 FÖRDERUNG DER FRÜHEN SPRACHLICHEN ENTWICKLUNG  Mit Säuglingen:  Auf Gurren und Brabbeln reagieren  Gemeinsame Aufmerksamkeit schaffen  Kindgerechte Sprache verwenden  Mit Kleinkindern  Häufig Gespräche führen  Viel lesen und über Bücher reden  Gesellschaftsspiele spielen 36

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