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This document provides a detailed description of the vocal cords, vocal anatomy, functions, and resonating chambers. It also touches on voice types and breathing techniques. The text focuses on the human voice and related musical concepts.

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Musik / FS 1. DAS STIMMORGAN ALS GANZES «Die an der Stimmgebung beteiligten Organe bilden ein gekoppeltes System. Ihre Funktionen beeinflussen sich gegenseitig und stehen in einer Balance, einem fein abgestimmten G...

Musik / FS 1. DAS STIMMORGAN ALS GANZES «Die an der Stimmgebung beteiligten Organe bilden ein gekoppeltes System. Ihre Funktionen beeinflussen sich gegenseitig und stehen in einer Balance, einem fein abgestimmten Gleichgewicht zueinander. Jede Störung dieses Gelichgewichtes bedeutet auf die Dauer auch eine Störung der Stimme. » (von Bergen, 2000) Teil des Instrumentes Eigenes Instrument Singstimme schwingender schwingungserzeugender schwingungsverstärkender klangformender 2. ANATOMISCHE UND PHYSIOLOGISCHE KENNTNISSE ÜBER DEN KEHLKOPF 1 Kehlkopf von vorne 2 Kehlkopf von hinten 3 Kehlkopf seitlich 4 Atem- und Phonationsstellung 1 3. TONERZEUGUNG Soll ein Ton entstehen, muss zunächst Luft eingeatmet und dann wieder über den Kehlkopf ausgeatmet werden. Im Kehlkopf sitzen die Stimmlippen. Wenn nun die eingeatmete Luft wieder aus den Lungen strömt, stößt sie auf einen Widerstand – auf die Stimmlippen. Die Luft drückt nun die elastischen Stimmlippen auseinander. Ein gleichbleibender Druck ist entscheidend. Durch die Geschwindigkeit mit der der Luftstrom durch die enge Luftröhre strömt, entsteht nun an den geöffneten Stimmlippen ein Unterdruck, der dafür sorgt, dass diese durch den Sog wieder zusammengepresst werden. Dieses Wechselspiel von Öffnen und Schließen der Stimmlippen erzeugt den (Primär-)Ton oder auch Kehlkopfklang genannt. Im Ansatzrohr wird der Klang erzeugt. Hier entsteht die individuelle Stimme. 4. RESONANZEN Nach der Tonerzeugung der Stimmlippen erfolgt im Ansatzrohr (Räume oberhalb des Kehlkopfs) die eigentliche Formung des Klanges. Das Ansatzrohr setzt sich aus zwei primären Resonanzräumen, dem Rachen- und dem Mundraum zusammen. Bei gewissen nasalen Klingern (m/n/ ng) tritt zusätzlich eine Resonanz der Nasenhaupthöhlen dazu. Die Schwingungen der Luft im Ansatzrohr übertragen sich auf verschiedene Körperpartien. So spürt eine singende Person im Schädelbereich, an Stirn und Nasenwurzel, am harten Gaumen, im Nacken, im Brustbeinbereich und im Rücken oft mehr oder weniger starke Vibrationen. Diese sekundären Vibrationen bewirken aber keine Schallwellen in der umgebenden Luft. Resonanzräume 2 5. STIMMREGISTER Die unterschiedlichen Schwingungsformen der Stimmlippen beim Wechsel von Tonhöhe und Lautstärke bilden auch die Grundlage zum Verständnis der verschiedenen Register der menschlichen Stimme. Der Begriff Register stammt von der Orgel. Ein Orgelregister hat für jede Taste der Klaviatur je eine Pfeife gleicher Bauart und damit auch gleicher Klangfarbe. Bei der menschlichen Stimme versteht man darunter eine Reihe von Tönen gleicher Klangfarbe, die durch eine bestimmte Schwingungsform (+ die beteiligte Masse) der Stimmlippen erzeugt werden. Es ist zu beachten, dass auch noch weitere Faktoren die Klangfarbe des Tons beeinflussen können. So ist zum Beispiel ein Registerwechsel nicht nur in den verschiedenen Tonhöhen erfolgt, sondern auch beim An- bzw. Abschwellen der Töne oder ganz allgemein beim Crescendo und Diminuendo. Sowohl in der Frauen- wie auch in der Männerstimme werden drei Hauptregister unterschieden: Kopfstimme, Mittelstimme und Bruststimme. Physiologischer Ursprung weitere Faktoren, die sich auf die Klangfarbe auswirken Kopfstimme Bruststimme 1.1.1.1.1.1 Bru Kopf- oder Randstimme o geringe schwingende Masse (Stimmband) o leise, weiche, eher dunkle flötenähnliche Töne Mittelstimme o vermehrt schwingende Masse (ca. ½ Breite der Stimmlippen) o heller tragender Klang Bruststimme o langsame, weite Schwingungen der gesamten Masse in der Länge und der Breite o laute kernige Töne bei der Männerstimme – männlicher Klangcharakter bei der Frauenstimme 3 6. DIE ATMUNG Vergleiche die beiden Zitate zum Thema «Stütze» „Ferner muss man sich befleissigen, wieder solange in einem Atem zu fortzusingen, als ohne grossen Zwang möglich ist. Dabei aber muss man die Luft nicht mit Gewalt und häufig, sondern nur so viel davon, als nach Verlangen der Stärke oder Schwäche zu einem deutlichen Tone nötig ist, herauszustossen, das übrige aber zurückzuhalten.“ (J:F.Agricola 1757) «Sparen des Atems: „Stütze ist der Halt, den die Einatmungsmuskulatur dem Zusammensinken des Atembehälters entgegensetzt. Die Stütze dient dazu, den zur Phonation notwendigen subglottischen Druck auf den kritischen Druck (optimaler Betriebsdruck) zu reduzieren.“» (Winckel, F.) 4 7. MUTATION (STIMMWECHSEL «STIMMBRUCH» IN DER PUBERTÄT) Sowohl Knaben als Mädchen haben während der Pubertät eine Mutation der Stimme. Bei den Knaben ergeben sich dabei folgende körperliche Veränderungen: Auch bei den Mädchen a) Grössenwachstum des verändert sich die Stimme. Kehlkopfskeletts (v.a. Doch diese Mutation ist Schildknorpelplatte bildet unauffälliger als diejenigen der einen Winkel von 90 ° und Knaben. bildet den so genannten „Adamsapfel“ a) Längenwachstum der b) Längenwachstum der Stimmlippen von 3 – 4 Stimmlippen um 10 -13 mm mm sowie Zunahme der Breite b) Die Stimmlippen und Dicke (Vergrösserung nehmen etwas an der schwingenden Masse) Masse zu Diese körperlichen Dies hat zur Folge, dass Veränderungen haben  die Sprechstimme ca. Auswirkungen auf den Klang der um eine Terz sinkt Stimme  die Stimme wird kräftiger und voller  Sinken der  der Stimmumfang Sprechstimme um erweitert sich in die ca. eine Oktave in Tiefe, während die den Bereich A – c Höhe meist  Der Stimmklang unverändert bleibt wird kräftiger  Der Stimmumfang erweitert sich in die Tiefe Die drei Phasen der Mutation bei den Knaben Prämutation (Vorstadium): Dauer: ein halbes bis ein ganzes Jahr. Die Stimme wird rau und belegt. Verlust der Höhe. Mutation (rasches Wachstum): Dauer: 2 - 3 Monate. Die Stimmfunktion ist gestört, der Stimmklang rau oder verhaucht – zeitweise Verunsicherung der zentralnervösen Steuerung, was sich im so genannten „Stimmbruch“ äussert, einem wechselweisen Umkippen der Knaben in die Männerstimme und umgekehrt. Als Folge des raschen Wachstums sind die an der Stimmgebung beteiligten Muskeln noch nicht sehr kräftig – deshalb ist der Stimmumfang zuerst relativ klein, die Tiefe schwach und die Höhe sehr eingeschränkt. Dies wird u.a. auch bedingt durch teils unterschiedliches Längenwachstum der Stimmlippen. Postmutation (Nachstadium): Dauer: sehr unterschiedlich, ein bis zwei Jahre. Allmähliches Einschleifen der neuen Stimmfunktion – Kräftigung der Muskulatur der Stimmlippen – Verbesserung des Stimmklanges zu klarer, dichter Tongebung, sowie wachsender Tonumfang. 5 8. STIMMGATTUNGEN Schon bei Kindern finden sich höhere hellere und tiefe dunklere Stimmen. Nach der Mutation entwickeln sich dann die typischen Stimmgattungen: Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton und Bass. Etwas vom Wichtigsten ist die Beachtung des von ihrer Naturlage her gegebenen Stimmumfanges. Wer dauernd in einer für seine Stimme zu hohen oder zu tiefen Lage singt, wird früher oder später mit stimmlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Es ist deshalb sehr sinnvoll, zu Beginn einer Stimmausbildung eine Stimmabklärung vorzunehmen. Diese erste Beurteilung soll jedoch als Ausgangspunkt angesehen werden, welcher stets wieder überprüft werden muss. 9. BEGRIFFSERKLÄRUNGEN Suche die Begriffe in den jeweiligen Texten und definiere sie in einem Satz: Zwerchfell:_______________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ Register:__________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ Ansatzrohr:______________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ Mutation:_________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ Resonanz:________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ Primärton:_______________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ Klinger:___________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ ¨ 6 10. DIE KINDERSTIMME (Zusatzinformationen zum Kapitel 7) Ein Vergleich der Knaben und Mädchenstimme 1. Singen zuerst Mädchen oder Knaben? ___________________________________________________________ 2. Notiert euch Informationen aus den Filmausschnitten. Kriterium Knaben Mädchen Tonhöhe Dynamik/ Lautstärke Tonaushalten Stimmbandschluss Wachstum 3. Wachstum der Stimmlippen im Vergleich. 7

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