Personal und Organisation – Teil Organisation PDF

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Universität Bern

Frauke von Bieberstein

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organisation theory personnel management business administration organizational structure

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This document is lecture notes for a course on Personal und Organisation – Teil Organisation at Universität Bern. It provides an overview of the course, including details of podcasts, in-person sessions, and examination dates. The lecture notes cover various facets of organisational theory and personnel management.

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Personal und Organisation Teil Organisation Prof. Dr. Frauke von Bieberstein Universität Bern Institut für Organisation und Personal (IOP) Institutsleiterin Abteilung Organisation www.iop.unibe.ch © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 1 Üb...

Personal und Organisation Teil Organisation Prof. Dr. Frauke von Bieberstein Universität Bern Institut für Organisation und Personal (IOP) Institutsleiterin Abteilung Organisation www.iop.unibe.ch © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 1 Überblick Vorlesung Personal & Organisation Die Vorlesung beinhaltet insgesamt 6 ECTS (3 ECTS für Organisation in der 1. Semesterhälfte und 3 ECTS für Personal in der 2. Semesterhälfte). Der Teil Organisation besteht aus Präsenzveranstaltungen und e-learning Podcasts. Es wird jede Woche einen e-learning Podcast von ca. 70 Minuten Länge geben (der erste dieser Podcasts wird morgen auf illias abrufbar sein). Es wird jede Woche 2 Stunden Präsenzunterricht von 16.15-18 Uhr geben. Auch dieser Unterricht wird im Anschluss als Podcast abrufbar sein. Die einzige Ausnahme hiervon sind Praxisvorträge. Diese sind ebenfalls klausurrelevant, aber nicht als Podcast verfügbar. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 2 Inhalte e-learning Podcasts Die e-learning Podcasts dienen hauptsächlich der Vermittlung von Basiswissen. Zusätzlich werden kurze Einspielfilme gezeigt, die das Basiswissen und die Inhalte aus der Vorlesung vertiefen sollen. Darüber hinaus wird ein fiktives Fallbeispiel vorgestellt, das uns über die gesamte Vorlesung im Teil Organisation begleiten wird. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 3 Inhalte Präsenzveranstaltungen (1) Die Präsenzveranstaltungen behandeln vertiefende Forschung und helfen bei der Übertragung des Wissens auf die Praxis. Der Ablauf der 1. Stunde der Präsenzveranstaltung wird immer ähnlich sein:  Ganz kurzes recap des e-learning Podcasts.  1-2 Klausurfragen als Übung zum Thema.  Besprechung vertiefender Forschung. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 4 Inhalte Präsenzveranstaltungen (2) Der Ablauf der 2. Stunde der Präsenzveranstaltung wird stärker variieren. Sie dient vor allem der Vermittlung von praxisnahem Wissen:  Es wird 2-3 Gastvorträge aus der Praxis geben. Folgende Daten hierfür sind schon bestätigt: 27.9.23 und 25.10.23. Noch offen ist der 11.10.23.  Bei Gastvorträgen ist nur die Anwendung auf Organisationsfragen prüfungsrelevant, keine Unternehmensspezifika.  An den weiteren Terminen werden praxisnahe Anwendungen und Cases besprochen. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 5 Vorlesungsunterlagen und ergänzende Literatur Die Folien sind jeweils vorab auf Ilias verfügbar  Zugriff auf Ilias bis 01. Oktober ohne Passwort, danach P&O_HS2023 Ergänzende Literatur: – Klimmer, M. (2020): Unternehmensorganisation, 5. Auflage, Herne, NWB. – Vahs, D. (2023): Organisation: Einführung in die Organisationstheorie und – praxis, 11. Auflage, Stuttgart, Schäffer-Poeschel. – Schreyögg, D. und Geiger, D. (2016): Organisation, 6. Auflage, Wiesbaden, Springer Gabler Die Termine für den Vorlesungsteil Organisation finden vom 20.9. bis 01.11 statt, danach beginnt der Teil Personal. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 6 Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Manuel Suter  Betreuender Assistent für den Teil Organisation  Email: [email protected] © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 7 Prüfungstermine 1.Termin: Mittwoch, 20. Dezember 2023 Die Anmeldung ist ab 18.09.23 bis zum 11.12.23 möglich. Die Abmeldung ist ab 18.09.23 bis zum 18.12.23 möglich. 2.Termin: Mittwoch, 14. Februar 2024 Die Anmeldung ist ab 21.12.23 bis zum 05.02.24 möglich. Die Abmeldung ist ab 21.12.23 bis zum 12.02.24 möglich. Beachten Sie, dass keine An- bzw. Abmeldungen ausserhalb der Fristen angenommen werden können. Räume und die genaue Uhrzeit entnehmen Sie dem KSL. Wer die Prüfung des ersten Termins nicht besteht, ist nicht automatisch für den zweiten Termin angemeldet. An- und Abmeldungen erfolgen über KSL. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 8 Lernziele der Vorlesung > Nach der Vorlesung verfügen Sie über folgendes Wissen und folgende Fähigkeiten:  Sie kennen und verstehen die wichtigsten Organisationstheorien und Gestaltungsparameter der Organisation.  Sie kennen und verstehen wichtige empirische und experimentelle Befunde zur Organisation und wissen, wie diese erhoben wurden.  Sie kennen und verstehen aktuelle Trends der Organisationsgestaltung und die Grundannahmen, auf denen diese basieren.  Sie können Praxisfälle zur Organisation auf Basis der im Kurs behandelten Inhalte selbständig analysieren, beurteilen und lösen. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 9 Personal und Organisation – Teil Organisation Inhaltsübersicht Teil 1: Grundlagen Teil 2: Organisationstheorien Teil 3: Gestaltung der Aufbauorganisation Teil 4: Gestaltung der Ablauforganisation © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 10 Teil 1: Grundlagen 1. Gründe für das Entstehen von Organisationen 2. Organisationsbegriffe © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 11 Warum gibt es Organisationen Beispiel Adam Smith: Stecknadelproduktion pro Mitarbeitender (Anzahl Stecknadeln) 4.800 Organisationen erlauben das Ausnutzen der Vorteile von Arbeitsteilung 20 Ohne Arbeitsteilung Mit Arbeitsteilung Quelle: Smith (1776) © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 12 Vorteile der Arbeitsteilung/Spezialisierung Arbeitsteilung erlaubt Spezialisierung Komplexitätsreduktion mit kurzer Anlern- und Einarbeitungszeit Adäquater Einsatz von Fähigkeiten; Förderung von Innovation Kostenreduktion Lerneffekte bzgl. der speziellen Aufgabe © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 13 Scientific Management – Höchstmass an Spezialisierung 1/2 Begründet durch Frederick Taylor (1856-1915) Analyse einzelner Arbeitsabläufe, um die optimale Art der Durchführung festzustellen Grundannahme: Der Mensch denkt und handelt zweckrational und versucht, seine ökonomischen Vorteile zu maximieren Taylor ersetzt diffuses Erfahrungswissen durch die Vorgabe einer wissenschaftlichen Methode: das Experiment One-best-way Prinzip © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 14 Scientific Management – Höchstmass an Spezialisierung 2/2 Kernprinzipien:  Trennung von Hand- und Kopfarbeit mit präziser Planung; Ziel: ungelernte Arbeiter sollen den Grossteil der Arbeiten verrichten können  Funktionsmeistersystem (Mehrliniensystem): Unterteilung der Meisteraufgaben in verschiedene Funktionsmeister zur Arbeitsvorbereitung, -ausführung und -aufsicht  Geld als Motivationsfaktor Organisatorisch: Scientific Management ist Ausgangspunkt für die Entwicklung der Fliessfertigung in den Ford-Werken 1918 zur Fertigung des Modells T Der Begriff „Taylorismus“ ist eher negativ besetzt: Entfremdung der Arbeit und Vernachlässigung der sozialen Dimension © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 15 Tausch und Abstimmung als Folge der Arbeitsteilung Bedingt durch die Arbeitsteilung erlangen Tausch und Abstimmung unter den Organisationsmitgliedern eine hohe Bedeutung:  Beispiel innerhalb eines Unternehmens: Mitarbeitende aus der Fertigung leiten Vorprodukte an die nächste Bearbeitungsstufe weiter; Mitarbeitende aus der Produktentwicklung und dem Marketing tauschen Ideen und Informationen  Beispiel zwischen Unternehmen: Ein selbständiger Handwerker bezieht Material und Werkzeuge von seinen Zulieferern und liefert seine Produkte an seine Kunden Tausch und Abstimmung kosten Zeit, Anstrengung und Geld Ein Teil der Gewinne aus der Spezialisierung geht daher durch Transaktionskosten (Kosten für Koordination und Motivation) wieder verloren © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 16 Arbeitsteilung und Tausch Arbeitsteilung/Spezialisierung sowie Tausch/Abstimmung können mehr oder weniger gut gelingen Das Organisationsproblem besteht darin, Strukturen der Arbeitsteilung und des Tauschs zu realisieren, so dass der Unternehmensgewinn maximiert wird Produktivitätsanstieg durch Arbeitsteilung/Spezialisierung – Transaktionskosten durch Tausch/Abstimmung Maximierung! © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 17 Teil 1: Grundlagen 1. Gründe für das Entstehen von Organisationen 2. Organisationsbegriffe © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 18 Organisationsbegriff Instrumenteller: Die Organisation ist ein Mittel zum Zweck zur Lösung des Organisationsproblems. Die Unternehmung hat eine Organisation. Institutioneller: Die Organisation ist ein soziales Gebilde, zu dem sich mehrere Einzelakteure zur Erreichung individueller und gemeinsamer Ziele zusammengeschlossen haben. Die Unternehmung ist eine Organisation. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 19 Eisberg-Modell der Organisation Formale Organisation Sichtbare, offizielle Regelungen bewusst gestaltet meist schriftlich fixiert Informale Organisation «inoffizielle» Regelungen Nicht bewusst aufgestellt und angewendet Nicht immer direkt erkennbar Beeinflusst durch individuelle Ziele, Emotionen, Vorurteile, Erwartungen ► ► ► ► ► ► Organigramme Stellenbeschreibungen Richtlinien Verfahrensanweisungen Arbeitsabläufe Handbücher ► tatsächliche Verteilung von Macht und Einfluss ► Ansehen, sozialer Status von Personen und Stellen ► ungeschriebene Gesetze, was zu tun bzw. zu unterlassen ist ► Werte und Einstellungen ► Motivation ► informelle Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen ► informelle Gruppen usw. Quelle: in Anlehnung an Klimmer 2012, S.7. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 20 Teil 2: Organisationstheorien 1. Klassische Ansätze 2. Neoklassische Ansätze 3. Moderne Ansätze © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 21 Überblick Organisationstheorien Neoklassische Ansätze Human-Relation Ansatz Anreiz-Beitrags Theorie Klassische Ansätze Moderne Ansätze Scientific Management Human-Ressourcen Ansatz Bürokratie-Ansatz Neue Institutionenökonomik Administrativer Ansatz … 1900 1960 1920 1940 © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 1980 2000 22 Teil 2: Organisationstheorien 1. Klassische Ansätze 2. Neoklassische Ansätze 3. Moderne Ansätze © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 23 Bürokratie-Ansatz, Max Weber (1864-1920) Hauptanliegen: Ausbreitung und Verfestigung staatlicher Verwaltungsapparate systematisch beschreiben, erklären und verstehen können. Kernaussage: Regeln sind effizienter als Einzelfallbetrachtung Merkmale Bürokratie: Handeln durch Regeln bestimmt; Aktenmässigkeit; Stelleninhaber sind Fachleute These: Bürokratie ist anderen Organisationen überlegen, da sie verlässlich ist Organisationen sind Befehls- und Gehorsamsverbände Bürokratie ist Ort der legalen Herrschaft (bedingt durch Regeln); Glaube an Legitimität der Regeln beruht auf Rechtmässigkeit einer «gesatzten Ordnung» und führt zu Gehorsam © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 24 Administrativer Ansatz, Henri Fayol (1841-1925) Hauptanliegen: Koordination der gesamten Unternehmung Abteilungsbildung Mittel und Methoden: Gliederung der Management-Aktivitäten in die fünf Kernaufgaben Planung, Organisation, Leitung, Koordination und Kontrolle und deren genaue Beschreibung. Förderung der Administrationsausbildung durch die Postulierung von 14 "allgemeinen Verwaltungsprinzipien", insbesondere: – das Prinzip der Einheit der Leitung und Einheit der Auftragserteilung (Einliniensystem) – das Prinzip der Kongruenz von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung (AKV-Prinzip) – Kommunikation läuft über Hierarchie; in Ausnahmefällen horizontale Kommunikation – das Prinzip der Notwendigkeit von Stabsspezialisten © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 25 Teil 2: Organisationstheorien 1. Klassische Ansätze 2. Neoklassische Ansätze 3. Moderne Ansätze © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 26 Human-Relation Ansatz (ab 1924) Ausgangspunkte: Verschiedene Experimente in den Hawthorne-Werken der Western Electric Company Experiment 1: – Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Beleuchtungsstärke und Arbeitsleistung – Ergebnis: Jede Veränderung der Beleuchtung führt zu gleichbleibender oder höherer Produktivität Experiment 2: – Überprüfung des Einflusses von Arbeitspausen und kooperativem Führungsstil auf die Arbeitsleistung – Ergebnis: Jede Veränderung führt zu gleichbleibender oder höherer Produktivität Interpretation: Psychische Faktoren haben starken Einfluss auf die Arbeitsleistung © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 27 Interpretation der Hawthorne Experimente – Kritik Generell: Das Bewusstsein, beobachtet zu werden, kann das Verhalten verändert haben (Hawthorne-Effekt). Experiment 1: – Die Produktivitätsergebnisse wurden nie veröffentlicht – hat es sie wirklich gegeben? Experiment 2: – Nur sechs Teilnehmende im Experiment – Mehrere Faktoren wurden gleichzeitig verändert – Als die Produktivität sank, wurde den Teilnehmenden mit Sanktionen gedroht Aber trotz dieser Kritik: Die Experimente haben zu einer Neuausrichtung der Organisationsforschung geführt © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 28 Anreiz-Beitrags-Theorie, Barnard (1886-1961) Chester Barnard: Begründer einer Sichtweise der Unternehmung als System, dessen Bestand jederzeit bedroht ist. Fragestellung: Wie können Organisationen ihren Bestand in einer komplexen und veränderlichen Umwelt sichern? Grundannahme: Bereitschaft von Menschen, in Organisationen mitzuwirken, ist begrenzt. Organisationen können nur bestehen, wenn Teilnehmende bereit sind, mitzuwirken. Den Beiträgen der einzelnen Organisationsteilnehmenden müssen genügend hohe Anreize gegenüberstehen. Auch externe Stakeholder gehören zu den Teilnehmenden. Informelle Organisation ist wichtig für Kommunikation und Motivation © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 29 Teil 2: Organisationstheorien 1. Klassische Ansätze 2. Neoklassische Ansätze 3. Moderne Ansätze © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 30 Human-Ressourcen Ansatz Weiterentwicklung des Human-Relation Ansatzes, der die Organisationsstruktur als gegeben betrachtet. Ziel des Human-Ressourcen Ansatzes: Motivationsorientierte Neugestaltung der Organisationsstruktur. Spannungsverhältnis zwischen Betonung von Abhängigkeit und Regelfolgsamkeit wie in der Bürokratie und den Entfaltungsbedürfnissen des Menschen führen zu Verschwendung von Human-Ressourcen (menschliche Potenziale werden nicht ausgeschöpft). Wichtige Vertreter: Argyris, Likert © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 31 Bedürfnispyramide von Maslow Siehe auch Skript zum Teil Personal © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 32 Motivationsarten Siehe auch Skript zum Teil Personal Extrinsische Motivation: durch äussere Anreize/Kontrolle bedingt (materiell oder immateriell): – Entlohnung/Boni – Zusatzleistungen – Lob/Tadel – Sanktionen Intrinsische Motivation: entsteht aus Zufriedenheit über die Tätigkeit selbst: – Sinnhaftigkeit/Verantwortung der Arbeit – Interesse an der Tätigkeit Crowding out: Intrinsische Motivation kann durch extrinsische Motivation verdrängt werden. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 33 Theorie X und Theorie Y, Douglas McGregor (1906-1964) Umsetzung der Gedanken Maslows in Konzept zur organisatorischen Gestaltung Theorie X Theorie Y Der Mensch hat eine Abneigung gegen Arbeit und versucht möglichst wenig zu arbeiten Körperliche oder geistige Anstrengung ist ebenso natürlich wie Spiel oder Ruhe Der Mensch muss geführt und streng kontrolliert werden Der Mensch bringt bereitwillig Selbstdisziplin und Selbstkontrolle auf, wenn er ein Ziel als verpflichtend und sinnvoll erkennt Damit der Mensch sich anstrengt, kann neben Anreizen durch die Bezahlung auch die Androhung von Strafe sinnvoll sein Der Mensch fühlt sich organisatorischen Zielen verpflichtet, wenn diese zugleich persönliche Ziele erfüllen Der Mensch mag Sicherheit, ist wenig ehrgeizig und mag Routineaufgaben Der Mensch hat ein gutes Urteilsvermögen und die Kreativität, um Probleme zu lösen Der Mensch scheut Verantwortung Der Mensch möchte unter den richtigen Bedingungen Verantwortung übernehmen Quelle: In Anlehnung an Schreyögg/Geiger, 2016, S.132 © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 34 Theorie X-Zirkel und Theorie Y-Zirkel Theorie X-Zirkel Mitarbeitende Management Theorie Y-Zirkel bestätigt Traditionelle Organisationsgestaltung bestätigt Passivität, Desinteresse Theorie X führt zu Mitarbeitende Management Enttäuschung in der Arbeitssituation Aktivität, Engagement Theorie Y Bedürfnisgerechte Organisationsgestaltung führt zu Möglichkeit zur Entfaltung in der Arbeit Quelle: Schreyögg/Geiger, 2016, S.133f. © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 35 Neue Institutionenökonomik Institution: Ein zielgerichtetes kollektives Regelwerk (z.B. Staatsverfassung, Vereinssatzung, Unternehmensverfassung, Verträge, Regeln, Normen) Die Neue Institutionenökonomik untersucht die Auswirkungen von Institutionen auf menschliches Verhalten. Menschenbild des homo oeconomicus: Eigennutz, keine Berücksichtigung der Interessen anderer, monetär motivierter Erwartungsnutzenmaximierer, hohe Annahmen an Rationalität © IOP I Prof. Dr. Frauke von Bieberstein I Vorlesung Personal und Organisation – Teil Organisation 36

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