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forensic medicine DNA analysis forensic genetics legal medicine

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Dieser Dokument beschreibt Methoden der Rechtsmedizin, mit Fokus auf forensisch-genetische Methoden, Spurensicherung und DNA-Analyse. Es erläutert verschiedene Spurenarten, Spurenabnahme und -sicherung, sowie DNA-Tests und Interpretation von Mischspuren.

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Methoden Rechtsmedizin Samstag, 4. Januar 2025 12:03 Vorlesung Methoden 1 - Forensisch-genetische Methodenuntersuchung Tatort-Spurensicherung Biologische Spuren: Personenidentifizierende Spuren:...

Methoden Rechtsmedizin Samstag, 4. Januar 2025 12:03 Vorlesung Methoden 1 - Forensisch-genetische Methodenuntersuchung Tatort-Spurensicherung Biologische Spuren: Personenidentifizierende Spuren: - Blut - Fingerabdrücke - Sperma - DNA - Urin - Ohrenabdrücke - Haare - Bissspuren - Zähne - Lippenabdrücke - Knochen - Handschrift - Fingernägel - Stimme - Gewebe - … - Mischsekrete Sachidentifizierende Spuren: - Werkzeug - Schuhspuren - Reifenspuren - Mikrospuren(Fasern,Lack..) -.. Gute & Schlechte Spuren Gute= Erwartung großer Mengen kernhaltiger Zellen - Blutspuren, jeglicher Art - Benutzes Kondom - Zigarettenkippen, Briefe - Benutzte Taschentücher Schlechte= Erwartung geringer Menge kernhaltiger Zellen mit möglicherweise schlechter Qualität - Kontaktspuren (Wischabriebe) mit Verdacht auf anheftende Hautzellen - Handschuhe, Baseballkappen - Spuren beeinflusst durch Schmutz/äußere Einflüsse (Ruß, Chemikalien, UV , Temperatur, Bakterien..) Spurenabnahme Spurensicherung v. Kleidung, anderen gefundenen Gegenständen meist mit Tupfer oder klebefolie Lokalisation auffälliger Merkmale mit Auge, Stereolupe oder alternativen Lichtquellen- UV oder Blaulicht - zum Aufdecken von Fluroszenzen zsmfassung Seite 1 DNA - Tupferqualität spielt eine Rolle bei der DNA gewinnung Vortests DNA - Tests - Blut - OBTI-Test; Antikörper im Test reagieren auf humanes hämoglobin - Speichel: Alpha-Test- Antikörper kommen zum Einsatz die auf menschliche alpha amylase abzielen Sperma-Tests - Enzymatische Reaktion-> Wird nichtmehr verwendet - Prostata spezifisches Antigen (PSA)- > Immunologische Reaktion(d.h. anhand Antikörper- Antigen) PSA ist ein Protein, in der Prostata produiert und wird von dort in die Samenflüssigkeit abgegeben(dient zu dessen Verflüssigung) ! Falsch-positive Resultate möglich Tupferqualität auch hier wichtig Nachweis von Spermien/"Spermiengewinnung" als Spur DNA - Analyse zsmfassung Seite 2 DNA - Analyse STRs Definition: STRs bestehen aus 2 bis 6 Basenpaaren (z. B. "GATA"), die sich hintereinander wiederholen. Die Anzahl der Wiederholungen variiert zwischen Individuen und wird genetisch vererbt. Lokalisation: STRs befinden sich in den nicht-codierenden Bereichen der DNA, also in Abschnitten, die keine Gene enthalten. Polymorphismus: Die Anzahl der Wiederholungen eines STR-Lokus unterscheidet sich zwischen Individuen, was diese Regionen besonders für die Identifikation geeignet macht. zsmfassung Seite 3 DNA Gewinnung DNA Profil Position auf der DNA Allele Normalerweise hat man 2 allele auf einer position 1 v Mutter 1 v Vater Es kann aber auch 1 allel v beiden gleich vererbt werden z.B. v beiden allel 14 → Nur 1 allel an dieser stelle (sequenzen an dieser stelle doppelt so hoch) Mehr als 2 allele- mehrere Personen DNAs gemischt- höhere sequenzen= hauptkomponenten- z.B. Vergewaltigung-probe der frau- die kleinen sequenzen v. mann * Interpretation von Mischspuren Y-Chromosomale DNA - Y-DNA Profil kann den nachweis männl. DNA vereinfachen Nur analyse des männl. Y Chromosoms(Y_Haplotyp) anstatt autosomaler Chromosomen Y Chromosomen von männl. Ahnen weitervererbt zsmfassung Seite 4 EDINAIS- Spurendatenbank Gesetzliche Grundlage: Identifikation und Abstammung: - DNA Abnahme - Exhumierung einer Leiche - Haarspuren/Rasur - Gewebe - Speichelspuren z.b. Briefmarke - Zähne Abstammung/Vererbung bsp. Vaterschaftstest Abstammungsuntersuchungen Inhalt: zsmfassung Seite 5 Abstammungsuntersuchungen Inhalt: Anwendungsfälle: Identifikation 1. Augenfarbe 2. Haarfarbe 3. Biographic Ancestry (BGA) 4. Computertechnik 5. Genetisches Alter zsmfassung Seite 6 6. Sonstiges Vorlesung 8.1 - Methoden 2 : Obduktion Juristische Grundlagen - Außergewöhnliche Todesfälle -> bestehen anzeichen für einen ungewöhnlichen Tod/ eine Straftat/ ein unbekannter Leichnahm so wird von der Staatsanwaltschaft zur Klärung der Todesart oder Identifikation eine LEGALINSAPEKTION durch eine sachverständige arzt oder ärztin an. Besteht nach der Legalinspektion kein Hinweis auf eine Straftat bzw. steht die Identität fest so wird die Leiche zur bestattung freigegeben Anderenfalls: wird die Leiche sichergestellt und weitere Untersuchungen durch eine rechtsmedizinische Institution ggf. eine Obduktion werden angeordent Juristische Fragen an die Obduktion können sich auch ausserhalb des strafrechts bewegen: z.b. Versicherungsfälle- Unfall/Suizid/natürlicher Tod?; Versorgungspflicht Minderjähriger; Ausländer-/ Asylrecht; Erbrecht Ziel der Obduktion - Klärung der Todesursache - Klärung der Todesart-> natürlich/nicht natürlich - Rekonstruktion von Tatabläufen und Unfallereignissen - Beweismittelsicherung - Probennahme für weitergehende Untersuchungen Rahmenbedingungen der Obduktion 1. Gesetzliche Bestimmungen (siehe oben) 2. Qualitative Bestimmungen - Akkreditierung - Leitlinien z.b. SGRM;DGRM# 3. Arbeitsrechtliche Bstimmungen/Sicherheitsaspekte Ablauf der Obduktion Grundsätzlich: - 2 Obduzenten (Vieraugenprinzip) - Äußere Besichtigung -> kann länger dauern als die Innere da sie vorallem bei tötungsdelikten das beschreiben und lokalisieren jeder einzelnen wunde beinhaltet das ist wichtig für rekonstruktive Fragestellungen (der staatsanwaltschaft) - Innere Besichtigung -> läuft eher standardisiert ab Eröffnung aller Körperhöhlen(keine Teilsektion) Eröffnung aller aufschneidbaren Hohlorgane (Gefäße, Magendarmtrakt,Luftwege etc.) Einschnitte in alle Organe + Histologieproben ~ es gibt auch einzelorganentnahmen der Nachteil ist dass dann die anatomischen zusammenhänge schwerer nachvollziehbar sind Sonderformen des Obduktionsablaufs zsmfassung Seite 7 Schwimmprobe: Dies kann bei Neugebohrenen zeigen ob das Kind bei der Geburt geatmet hat oder nicht, schwimmt die Lunge hat das Kind nie oder nur partiell geatment geht die Lunge unter Die erste Anwendung der Lungenschwimmprobe war 1681 Problem: Die Lungenschwimmprobe funktioniert nichtmehr wenn Luft verschuckt wurde oder bei Fäulnis Asservate VL. 8.2. _ Methoden 3- Forensische Bildgebung 1. Forensische Bildgebungsmodalitäten Radiologische Bildgebung Konventiolelles Röntgen Computer Tomografie (CT) Magnetresonanz- Bildgebung (MRI) Fotografische Bildgebung Tageslichtfotografie Infrarot-Fotografie 3D Oberflächenverfahren Indikatoren für ein postmortales CT Absolute(= keine Absprache mit Staatsanwaltschaft) Indikationsliste für ein postmortales CT zur Ergänzung der Obduktion - Mutmaßlicher Tötungsdelikt - Lokalisierung röntgendichter Fremdkörper - Verkehrsunfall/Arbeitsunfall - Verdacht auf Luft-/ Gasembolie - (mutmaßliche) Kindesmisshandlung - Unerwartete Todesfälle von Kindern unter 6 - Behandlungsfehlerverdacht - Nicht identifizierte Verstorbene Relative Indikationsliste (= nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft nötig) - Unfalltodesfälle mit rekonstruktiver Fragestellung - Unerwartete Todesfälle von Kindern unter 17 Jahre - Hochgradige Leichenveränderung (durch Verletzung, Fäulnis, Brand) Harmonisierung forensischer Bildgebung: postmortales MRI Auf noch keiner Indikationslisten Typische Indikation: - Verletzung an Weichteilgewebe - Hirnverletzungen - Hämatome infolge stumpfer Gewalt - Strangulation Vorteile der forensischen Bildgebung - Völlige Objektivität - Nicht-invasive; zerstörungsfreie Untersuchung möglich (vgl. Obduktion) - Verbessert Möglichkeiten der Rekonstruktion Knochenverletzungen Einblutungen - Visualisierung von Befunden - Nachbegutachtung und Telemedizin möglich - Speicherung der Daten - Massenkathastrophen bearbeiten (Opferzahl zu groß für Obduktion) - Ethische Überlegungen, Obduktionsersatz bei speziellen Fällen Nachteile der Forensischen Bildgebung - Teure Techniken: Kauf und Wartung von CT und vor allem MRI Geräten sehr teuer - Benötigt hohes Expertenwissen: enge Verbindung zwischen Rechtsmedizin; Radiologie; Medizintechnik; Physik - Bildgebung nicht perfekt; bei der Obduktion werden Sachen entdeckt die auf dem Bild nicht sichtbar werden Forensische vs. Klinische Bildgebung zsmfassung Seite 8 Forensische Bildgebung; Hauptziele: - Ergänzung der Obduktionsbefunde - Befunde ohne klinische Relevanz (z.b. Hämatome, kranielle Frakturen, Kontusionsblutungen) Diagnosen die keiner klinischen Therapie bedürfen (z.b. Strangluation) Rekonstruktion von Tatinstrumenten " " Ereignisabläufen (z.b. Unfälle) Übersicht und Lokalisierung Verletzungsdatierung Kindsmisshanldung Visualisierung von Befunden fürs Gericht 3D Präsentation der Daten Postmortale CT Bildgebung projektil Postmortale CT Angiografie Absoulute Indikation - Tod nach chirurgischer Behandlung - Tod nach medizinischer Behandlung vom Herzen und dem vaskulären System Relative Indikation - Traumatische Blutung der kleinen grfäße, speziell im Kontext v. Tötungsdelikten Postmortale MRI Bildgebung Ziel der Forensischen Bildgebung BEI LEBENDEN Objektivierung von Strangulation - Forensische Praxis: äußerlich gibt es keine Strangulationszeichen und die Erinnerungen an den Vorfall sind schlecht. - Aktueller wissenschaftlicher Stand: - Zusätzlicher Informationsgewinn durch zeitnah durchgeführten MRI Scan - Erweiterung der Begutachtungsgrundlage durch radiologische Erfassung der Verletzungsbefunde Studie: zsmfassung Seite 9 Postmortale Tageslicht-Fotografie - Größtmögliche Sauberkeit, Tisch, Leiche und Hände Ziel - Beweismittel - Dokumentation von positiv und negativ Befunden - Abgleich von Tatwerkzeug - Bildliche Darstellung für Laien Ablauf der Fotodokumentation - Ungereinigt-gereinigt Fotos; von kopf-nach Fußwärts Fotos; Vorder-&Rückseiten Fotos - Verwendung von Maßstab oder Fotowinkel - Archivierung der Rohdaten Postmortale Infra-Rot Fotografie (können so z.b. noch bei fortgeschrittener Fäulnis identifiziert werden) - > Mit dem gleichen Prinzip lassen sich mit Infra rot so auch Hämatome besser abgrenzen 3D Oberflächenverfahren zsmfassung Seite 10 zsmfassung Seite 11

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