Lernzettel Metropolregion PDF
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Goethe-Universität Frankfurt
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This document is a set of lecture notes on the topic of urban areas, including topics such as the functions of a metropolitan region, landscape development, and the impacts of urbanization on climate and environment. It discusses various aspects of urban areas, including functions and roles in decision-making, innovation, and communication; the factors contributing to the formation of urban systems such as geological, tectonic conditions, and climate trends.
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Lernzettel Metropolregion 1. Vorlesung Funktionen einer Metropolregion 1. Entscheidungs- und Kontrollfunktion - Dienstleistungsstandort mit Steuerungs- und Kontrollfunktion - Hohe Konzentration internationaler Organisationen, TNC’s und politischer Einrichtungen Frankfurt: Banken...
Lernzettel Metropolregion 1. Vorlesung Funktionen einer Metropolregion 1. Entscheidungs- und Kontrollfunktion - Dienstleistungsstandort mit Steuerungs- und Kontrollfunktion - Hohe Konzentration internationaler Organisationen, TNC’s und politischer Einrichtungen Frankfurt: Banken 2. Innovations- und Wettbewerbsfunktion - Antrieb gesellschaftlicher, kultureller und technologischer Entwicklung - Hohe Konzentration an Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen Frankfurt: Max-Planck-Institut 3. Gateway-Funktion - Zentraler Knotenpunkt mit internationaler Verflechtung für Verkehr, Handel und Wissen Frankfurt: Flughafen 4. Symbol Funktion - Historische, politische, kulturelle und städtebauliche Bedeutung - Nationales und internationales Ansehen Frankfurt: Messen Regionalverband Aufgaben - Kontrolliert und steuert gesetzliche legitimiert die Regionalentwicklung - Verantwortlich für einheitliches Erscheinungsbild der Region - Zuständig für regionales Monitoring, Energiekonzept und Umweltprüfung - Aufstellung, Änderung und Aufhebung des Flächennutzungsplans und Landschaftsplans Landschaftsplanung als Herausforderung -> Flächenbedarf schreitet fort - Siedlungen/Gewerbe - Verkehr - Rohstoffgewinnung - Land-/Forstwirtschaft - Energieanlagen - Freizeit / Naherholung - Müllentsorgung - Historische Kulturlandschaft -> Vielfältige Nutzungsansprüche üben Druck auf die Umwelt aus Ballungsraum Eine Häufung zusammenhängender Städte und Industrien auf engem Raum mit mindestens 500.000 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von 1.000 Einwohnern / km² oder mehr 1 Lernzettel Metropolregion 2. Vorlesung Landschaft als A) Beziehungs-Wirkungsgefüge zwischen Mensch, Gesellschaft und Umwelt B) Raum-Zeit-System (Änderung der Geofaktoren im Laufe der Zeit) Landschaftsentwicklung Relief = Geologie + Tektonik + Klima + Zeit -> Gestein hat einen maßgebenden Einfluss auf die Landschaftsformung aufgrund unterschiedlicher Widerstandsfähigkeiten (morphologische Härte) Taunus - Entstehung - Mehr als 400 Millionen Jahre Erdgeschichte - Silur, Devon: Ablagerung mariner Sedimente - Devon, Karbon: Variszische Orogenese (Grundgebirge entsteht und wird aufgefaltet -> Faltengebirge) - Perm: Permische Einrumpfung (Grundgebirge wird eingerumpft und abgetragen) - Mesozoikum: Rheinische Insel (Rheinisches Schiefergebirge ist Abtragungsgebiet und vom Meer umgeben) - Tertiär: Meeresvorstöße, subtropisches Klima -> Verwitterung der Gesteine (Durch Verwitterung entstehen Tonlagerstätten) Oberrheingraben entsteht (durch Abtragung der Meeresvorstöße) -> Gesteinstypen des Grundgebirges: Tonschiefer, Quarzit, Sandsteine Eiszeitliche Lockersedimente als natürliche Ressourcen - Tertiäre Tone: Rohstoff für Keramik - Sand und Kies: Baustoffe - Löss: Ziegelproduktion, Lehmputz, Heilerde Gebirgsbildung Gebirgsbildende Faktoren 1. Tektonische Prozesse 2. Metamorphe Gesteine 3. Wind 4. Hitze / Kälte 5. Wasser, Eis, Meeresbrandung 1. Tektonische Prozesse - Konfiguration der Erdoberfläche durch Bewegung der Erdplatten - Es entstehen Bruchzonen und Bruchschollen (Können unterschiedliche Höhen einnehmen) - Sedimentation -> Bildung von Schluff - Aufschieben der sedimentierten Materialien -> Klima wirkt sofort (durch Erosion) - Tiefere Gesteine gelangen an die Oberfläche 2 Lernzettel Metropolregion 3. Vorlesung Erdzeitalter Ära Periode Epoche Beginn (Millionen) Orogenese Känozoikum Quartär Holozän 0,01 (11. Tausend) Pleistozän 2,6 Alpidische Tertiär 65 Mesozoikum Kreide 140 Jura 200 Trias 250 Paläozoikum Perm Pechstein Rotliegend 290 Karbon 355 Variszische Devon 410 Silur 444 Kaledonische Ordovizium 488 Kambrium 542 Präkambrium > 542 Pleistozän - Wechsel von Warm- und Kaltzeiten - Taunus ist nicht vergletschert, gehört aber zum Periglazialgebiet Kaltzeitliche Bedingungen Tundra Landschaften, wenig Vegetation Permafrost, Bildung periglazialer Deckschichten Braided Rivers -> Breite Schotterfluten führen zu Terrassenbildung Gelisolifluktion und Kryoturbation Äolische Prozesse -> Lössakkumulation Entwicklung des Mains 1. Kaltzeit - Flussbett verwildert, hohe Schuttzufuhr -> Aufschotterung 2. Warmzeit - Talboden stabilisiert sich - Fluviale Einschneidung -> Absinken des Meeresspiegels 3. Kaltzeit - Erneute Aufschotterung, aber auf anderer Höhe -> Pleistozäne Mainterrassen am Taunus-Südrand 3 Lernzettel Metropolregion Löss - Eiszeitlicher Flugstaub - Äolisches Lockersediment - Korngröße 0,01 - 0,05 mm - Hauptbestandteile: Quarz, Feldspat, Glimmer, Carbonate -> Macht Landwirtschaft auf Terrassen möglich Gelisolifluktion - Durch eiszeitliche Bedingungen entsteht Permafrost - Im Sommer taut Permafrost oberflächlich auf („Active Layer“) - Active Layer kann aufgrund von darunterliegendem Eis nicht absickern -> Gelisolifluktion (Eisbedingtes Bodenfließen) 4. Vorlesung Periglaziale Deckschichten Aufbau 1. Oberlage (LO) - Enthält Mineralien und Asche 2. Hauptlage (LH) - Enthält äolisches Material (Löss) und in weiten Gebieten Tephra 3. Mittellage (LM) - Enthält äolischen Anteil (Löss) - In erosionsgeschützten Positionen 4. Basislage - Aus liegenden oder hangaufwärts vorkommenden Gesteinen - Kein äolischer Anteil - Langachsen der Steine in Hangrichtung eingeregelt Holozän - Seit 11.600 Jahren andauernde Phase der Erwärmung - Wiedereinwanderung höherer Pflanzen mit anschließender Wiederbewaldung - Durch geomorphologische Stabilität setzt die Bodenentwicklung ein - Neolithische Revolution: Mensch nutzt Landschaft (Ackerbau und Viehzucht) Boden Oberste, belebte Schicht der Erdkruste, die unter dem Einfluss der bodenbildenden Faktoren steht Übergang von der exothermen zur endothermen Schicht der Erde Bodenbildende Faktoren 1. Relief 4. Klima 2. Mensch 5. Gestein 3. Vegetation 6. Zeit 4 Lernzettel Metropolregion Bodenbildende Prozesse 1. Entkalkung 2. Gefügebildung 3. Humusbildung 4. Mineralneubildung 5. Nährstofffreisetzung 6. Oxidation 7. Stoffverlagerung 8. Verlehmung 9. Verwitterung Aufbau Streuschicht: weitgehend unzersetztes, organisches Material Organischer Horizont: Humusbildung Oberboden: Oberer mineralischer, mit organischer Substanz vermischter Horizont Mineralischer Horizont: Entstehung von Bodentypen Ausgangsgestein: Gesteinsstruktur erhalten, teilweise bereits verwittert Bodentypen 1. Braunerde (Hintertaunus) 2. Podsol (Hochtaunus) 3. Parabraunerde (Taunus-Vorland) 4. Schwarzerde (Wetterau) Bodenarten - Bodenart beeinflusst das Porenvolumen und somit den Wasser-/Lufthaushalt 1. Ton: Sehr feinporig -> Totwasser (durch zu starke Bindung für Pflanzen nicht mehr nutzbar) 2. Schluff: Mittelporig -> Wasserspeicherung 3. Sand: Grobporig -> Wasser rauscht durch 5 Lernzettel Metropolregion Bodenfunktionen (nach Bundes-Bodenschutzgesetz) 1. Lebensgrundlage und Lebensraum 2. Bestandteil des Naturhaushaltes (Wasser- und Nährstoffkreisläufe) 3. Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften (Grundwasser!) Bodenerosion - Einflussfaktoren 1. Bedeckungsgrad der Vegetation 2. Bodenfeuchte 3. Durchlässigkeit des Bodens 4. Hangneigung 5. Niederschlagsintensität Holozäne Landschaftsgenese unter dem Einfluss des Menschen 1. Ackerterrassen (treppenartige Hangverflachung) 2. Wölbäcker (Wellenförmige Ackerhochbeete) 3. Hohlwege (Tief eingeschnittene Wege) 4. Runsen (Furchen) 5. Köhlerei und Bergbau (Einschnitte) 5. Vorlesung Hydrologische Speicherfunktion des Bodens Bodenwasser Sickerwasser Haftwasser - Bewegt sich durch Schwerkraft abwärts - Wird im Boden festgehalten Kapillarwasser Adsorptionswasser Grundwasser - Bis Saugspannung von - Anlagerung an 1,5 MPa nutzbar, sonst Oberfläche Totwasser -> Wasserfilm - Abhängig von Bodenwasserspannung 6 Lernzettel Metropolregion Abflussbildungsprozess Transpiration - Verdunstung von Wasser über Pflanzen Evaporation - Verdunstung von Wasser auf freien Land- oder Wasserflächen Interzeption - Verdunstung von Niederschlag auf Pflanzenoberflächen, ohne dass das Wasser vorher den Boden erreicht Infiltration - Bewegung des Sickerwassers nach unten - Findet statt, sobald die einsickernde Wassermenge das Haltevermögen des Bodens übersteigt Kapillarer Aufstieg - Aufsteigen von Grundwasser - Findet statt, wenn über dem Wasserspiegel Bodenwasser durch Verdunstung/Pflanzen entzogen wurde Wasserförderung nach Wasserarten 1. Grundwasser 2. See- und Talsperrenwasser 3. Angereichertes Grundwasser 4. Uferfiltrat 5. Quellwasser 6. Flusswasser 7 Lernzettel Metropolregion Wasserversorgung Frankfurt-Rhein/Main - Wasserbezug vom Vogelsberg und hessischen Ried Wasserschutzgebiete Zone 1 - Fassungsbereich - Bis 50m - Jegliche Flächennutzung verboten Zone 2 - Engere Schutzzone - Fließzeit vom Rand bis zur Fassung beträgt mindestens 50 Tage Zone 3 - Weitere Schutzzone - Bis zur Grenze des Einzugsgebietes, also gesamtes Grundwasser für die Fassung Hochwasser Ursachen 1. Klimawandel 2. Extremereignisse 3. Schneeschmelze Anthropogene Ursachen 4. Begradigung von Flüssen 5. Verbauung 6. Eindeichung 7. Versiegelung 8. Laufvertiefungen 9. Verlust an Retentionsräumen 10. Verlust natürlicher Strukturelemente Aue: Überschwemmungsgebiet Retentionsraum: Bereich, auf dem Hochwasser sich ausbreiten und ansammeln kann Wasser fließt nur noch langsam oder steht -> Notwendige Grundlage Aue = Retentionsraum aber Retentionsraum ≠ Aue (Retentionsraum kann größer sein) 6. Vorlesung Abflussarten von Wasser 1. Grundwasserabfluss 2. Zwischenabfluss 3. Oberflächenabfluss ! Oberflächenabfluss sorgt für schnellen Anstieg des Wasserpegels 8 Lernzettel Metropolregion Einfluss der Verstädterung auf die Abflussbildung - Verstädterung hat großen Einfluss auf den Oberflächenabfluss - Je mehr Versiegelung, desto größer der Oberflächenabfluss - Kanalisation verlagert Problem in die Unterwelt Retentionsmaßnahmen 1. Ausweisung von Überschwemmungsgebieten 2. „Mulden-Rigolen-System“: Wasser sickert durch belebte Bodenzone in Rigole, welche das Wasser zu einem Ableitungssystem transportiert Stadtklima Stadt als Wärmeinsel - Hohe Temperaturen in der Stadt im Vergleich zum Umland 1.Sonneneinstrahlung 2. Hohe Gegenstrahlung durch Aerosole, Wolken und Horizontüberhöhung 3. Geringe effektive Ausstrahlung durch Oberflächenversiegelung und hohe Wärmespeicherkapazität von Hausfassaden 4. Künstliche, anthropogene Wärme durch Stromverbrauch, Verkehr, Industrie 5. Fehlende Verdunstung wegen wenig Vegetation und fehlendem Wind - Gegenmaßnahmen 1. Schaffung von Grünflächen 2. Fassadenbegrünung, Dachbegrünung 3. Schutz von Frischluftquellen 4. Frischluftschneisen 5. Anlage von Wasserflächen Kaltluftbildung - Nächtliches Abkühlen der bodennahen Luftschichten - Abfließen der Kaltluft aufgrund höherer Dichte - Ab ca. 1% Gefälle - In Senken bilden sich Kaltluftseen -> Warme Hangzonen ! Durch die Bildung von Kaltluftseen in Geländesenken können Spätfröste auftreten und zu Ernteausfällen führen Funktionalitäten von Räumen 1. Wirkungsraum - Bebauter Raum 2. Ausgleichsraum - Unbebauter Raum 3. Ergänzungsraum - Merkmale eines Ausgleichsraum, nützlich für die Zukunft 9 Lernzettel Metropolregion Humangeographischer Teil 7. Vorlesung Verschieden strukturierte Umlandverflechtungen monozentrisch polyzentrisch - Paris - Frankfurt/Rhein-Main - Berlin - München 8. Vorlesung Erwerbsstruktur - Sektorale Veränderung der Erwerbsstruktur durch gesellschaftliche und räumliche Veränderung 1. Präindustriell - Primärer Sektor - Subsistenzwirtschaft - Ständegesellschaft 2. Industriell - Sekundärer Sektor - Fordismus - Suburbanisierung 3. Postindustriell - Tertiärer Sektor - Postfordismus - Tertiärisierung -> Wissensintensive Ökonomie Soziale Mobilität: Möglichkeit des Auf- oder Abstiegs in gesellschaftlichen Schichten Entwicklung Frankfurt / Rhein-Main Ökonomische Strukturmerkmale - Pendlerverflechtungen - Suburbanisierungsprozesse - Demographische Entwicklung - Bedeutung als Global City Soziale Strukturmerkmale - Durchschnittliche Lebenserwartung - Medizinische Versorgung - Bildungseinrichtungen - Wohnraumversorgung - Infrastrukturausstattung 10 Lernzettel Metropolregion Mobilität und Verkehr 1. Bedeutung des Verkehrs für die regionale Ökonomie - Gateway (Flughafen) - Zentrale Lage innerhalb Deutschlands - Logistik- und Verkehrsdienstleister - Berufspendlerverflechtungen - Strategische Bedeutung für Hessen 2. Bedeutung des Verkehrs für das Leben - Räumliche Mobilität - Ermöglicht soziale Teilhabe 3. Verkehr als Gefahr - Lärm - Klima, Abgase - Flächenverbrauch Pendlerverflechtungen - Strukturiert durch a) die polyzentrische Stadtverteilung b) die hohe Arbeitsplatzdichte im suburbanen Raum - Modal Split: Anteil eines Verkehrsträgers am Gesamtverkehrsaufkommen Suburbanisierung Suburbanisierungsebenen I. Bevölkerung II. Arbeitsplätze III. Konsum und Freizeit I. Bevölkerungssuburbanisierug 1. Lineare Bevölkerungssuburbanisierung - Entlang von Eisenbahnstrecken -Beginn der inneren und äußeren Vorortsbildung Innere Vorortsbildung: Abwanderung aus der Landwirtschaft hin zum sekundären Sektor -> Pendler Äußere Vorortsbildung: Siedlungserweiterungen durch Neubaugebiete 2. Flächendeckende Bevölkerungssuburbanisierung - Flucht aus der Stadt - Möglich durch Massenmotorisierung (Individualverkehr) 11 Lernzettel Metropolregion 9. Vorlesung Demographischer Wandel Demographischer Wandel wird aus natürlichem Saldo (Geburtenüberschuss) und Wanderungssaldo (Zuwanderungsüberschuss) berechnet -> Seit 2010 positiver Wanderungssaldo und positiver natürlicher Saldo - Bevölkerung wird weniger (Geburtenrate sehr niedrig) - Durch Zuwanderer bleibt absolute Bevölkerung gleich - Bevölkerung wird insgesamt älter - Bevölkerung wird bunter (Zunahme der kulturellen Vielfalt, Pluralisierung von Lebensstilen) 1950: Zerstückelung aufgrund der Folgen des 1. Und 2. Weltkrieges 2001: Generation des Babybooms nun zwischen 30 und 50 Jahren alt 2050 (Prognose): Urnenform aufgrund zurückgegangener Geburtenrate Stadtarten - Planungsstadt (Hanau) - Bischofsstadt (Mainz) - Bürgerstadt (Frankfurt) - Edge City (Eschborn) 10. + 11. Vorlesung Stadtentwicklungsphasen 1. Ausdehnung der römischen Städte in Europa 2. Mittelalterliche Stadtgründungen und -erweiterungen 3. Frühneuzeitliche Stadtgründungen und -erweiterungen 4. Stadtentwicklungen im Industriezeitalter 5. Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau 12 Lernzettel Metropolregion Hintergründe für Stadtgründungen und -erweiterungen 1. Bevölkerungswachstum 2. Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft 3. Herausbildung eines gewerblichen Sektors 4. Ausbildung eines tertiären Wirtschaftssektors Stadtentwicklung Frankfurts 815: Ausbau eines Hofgutes zur befestigten Pfalz 1150: 2. Stadterweiterung Erste urkundliche Erwähnung einer Messe 1311: Frankfurt erhält weitgehende Selbstständigkeit 1356: „Goldene Bulle“ erklärt Stadt offiziell zum Ort der Königswahlen 1582: Gründung der ersten Börse („Burs“) Ende 18.Jh.: 4. Stadterweiterung 1936: Eröffnung Flughafen 1943: Erster Großangriff auf Frankfurt Industriezeitalter Gründerzeit: 1. Ökonomisch - Gründung von Betrieben und Unternehmen 2. Architektonisch - Bauboom öffentlicher Gebäude (Jugendstil) Städtische Veränderung 1. Mietskasernen und Villenviertel (Nordend - Westend) 2. Beginnende Citybildung 3. Ordnungsversuche: Infrastrukturelle Maßnahmen (Mainbrücken) 4. Öffentliche Repräsentationsbauten (Hauptbahnhof, alte Oper) Städtebauliche Reformbewegungen 1. Gartenstadt - Antiurbane Grundhaltung - Gründung in angemessener Entfernung zur City - Zentrale Einrichtungen und Versorgung - Fokus auf lockerer Bebauung und Grünanlagen - Bsp. Riederwaldsiedlung 2. Funktionalismus im Städtebau - Trabantensiedlung zur Minderung der Wohnungsnot - Bsp. Bornheimer Hang Trabantenstadt: Vorort, abhängig von City, Wohngebiet für Pendler Satellitenstadt: Eigenständig, nur von zentralen Funktionen der City abhängig 13 Lernzettel Metropolregion 12. Vorlesung Stadt im Nationalsozialismus Wiederaufbau und urbane Entwicklungen: Diskurse und Leitbilder - Historisierender Wiederaufbau oder neue Stadt? - Sozialer Wohnungsbau öde privat finanzierter Wohnungsbau? - Autogerechte Stadt - Leben am Fluss - Nachhaltige Stadt - Digitalisierung und smart City - Gentrifizierung, Sozialräumliche Segregation und Stadt für alle? Persistenzen (Erhalt der Stadt) und Veränderungen Persistenzen durch 1. Bodenordnung 2. Unterirdischen Städtebau 3. Traditionswillen (! Mentale Persistenzen) Veränderungen durch 1. Straßendurchbrüche 2. Straßenerweiterungen 3. Große Gebäude Nachkriegszeit Städtische Veränderungen: I. Cityentwicklung, Großprojekte II. Stadt als Produkt III. Segregation IV. Gentrification I. Cityentwicklung - Standort und Funktionsgemeinschaft - Hohe Boden- und Mietpreise - Tertiärer und quartärer Sektor ausgeprägt - Hohe Arbeitsplatzdichte, geringe Wohnplatzbevölkerung - Hohe Differenz der Tag- und Nachtbevölkerung II. Stadt als Produkt - Satellitenstadt - Trabantenstadt - Stadtregionen bestehen aus Kernstädten, suburbanem Raum und weiterem Umland - Veränderung der Logistikketten (Containerverkehr -> LKW’s) führt zu Flächenrecycling - Güterbahnhöfe werden stillgelegt (Bau des Europaviertels) - Auslagerung von Wirtschaftsstandorten (Großmarkthalle, EZB) III. Segregation - Sozialstatus, Familienstatus, Ethnischer Status -> Freiwillige und erzwungene Segregation IV. Gentrification - Frankfurt: Bahnhofsviertel 14 Lernzettel Metropolregion Aktuelle und zukünftige Aufgaben urbaner Stadtentwicklungen 1. Nachhaltige Stadt - Zusammenspiel aus ökologischer, soziokultureller und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit - Gestaltungs- und Nutzungskonflikte 2. Digitalisierung und Smart City - Effiziente Verwaltung vom Verkehr - Technologischer Fortschritt - Ökologische Aspekte - Sozial inklusive ! Big Data 15