Controlling Lernzettel PDF

Summary

This document is a set of lecture notes on Controlling. It covers the fundamentals of controlling, including the role of controlling in an organization, different types of controlling (line and staff), the structure of a profit and loss account, cost centers, risk management, and other related topics. The document is useful for students studying business administration, economics, or related fields.

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# Einführung in das Controlling ## 1. Einführung in das Controlling Controlling ist ein wesentliches Instrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensaktivitäten. Es liefert die nötigen Informationen und Analysen, die das Management für fundierte Entscheidungen benötigt. Controlling...

# Einführung in das Controlling ## 1. Einführung in das Controlling Controlling ist ein wesentliches Instrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensaktivitäten. Es liefert die nötigen Informationen und Analysen, die das Management für fundierte Entscheidungen benötigt. Controlling ist dabei nicht nur eine funktionale Aufgabe, sondern auch ein interdisziplinäres System, das sowohl ökonomische als auch technische Kenntnisse voraussetzt. ### 1.1 Das Informationssystem im Controlling Ein Informationssystem im Controlling ist ein System, das relevante Unternehmensdaten erfasst, verarbeitet und für Entscheidungsprozesse aufbereitet. Es beinhaltet sowohl operative als auch strategische Informationen. **Beispiel:** Ein Unternehmen verwendet ein ERP-System (Enterprise Resource Planning), das Echtzeitdaten über Produktionskosten, Lagerbestände und Verkaufszahlen liefert. Das Controlling nutzt diese Daten, um wöchentliche Reports zu erstellen, die dem Management helfen, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren. ## 2. Controlling in institutioneller Sicht Das Controlling wird in die Unternehmensorganisation eingeordnet, um Informationen bereitzustellen und Entscheidungen zu steuern. Dabei gibt es verschiedene Formen der organisatorischen Einordnung. ### Controlling als Linienstelle Controlling wird als Linienstelle bezeichnet, wenn der Controller direkte Weisungsbefugnisse gegenüber anderen Abteilungen hat und direkt in die Entscheidungsprozesse eingreift. **Beispiel:** In einem produzierenden Unternehmen ist der Controller verantwortlich dafür, Produktionsabteilungen zu beraten und Budgetvorgaben zu setzen. ### Controlling als Stabstelle Als Stabstelle hat das Controlling keine Weisungsbefugnis, sondern unterstützt das Management mit Analysen und Empfehlungen. Es hat beratende Funktion. **Beispiel:** Ein Controller analysiert die Finanzen des Unternehmens, stellt dem Vorstand monatliche Finanzberichte zur Verfügung und gibt Empfehlungen, ohne direkt in die operativen Entscheidungen einzugreifen. ### Anforderungsprofil des Controllers Der Controller muss sowohl fachliche als auch persönliche Eigenschaften mitbringen. * **Fachliche Eigenschaften:** * Kenntnisse in Finanzbuchhaltung, Betriebswirtschaft, Kostenrechnung und IT * Fähigkeit zur Analyse von Unternehmenskennzahlen * **Persönlichkeitsbedingte Eigenschaften:** * Hohe analytische Fähigkeiten * Entscheidungsfreude und Kommunikationsstärke * Integrität und objektive Denkweise ## 3. Aufbau einer Erfolgsrechnung Die Erfolgsrechnung stellt die Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens gegenüber und ermittelt so den Erfolg. ### Kostenarten Kostenarten gliedern sich in: * Personalkosten (z.B. Löhne, Gehälter) * Materialkosten (z.B. Rohstoffe, Hilfsstoffe) * Sonstige betriebliche Aufwendungen (z.B. Miete, Energiekosten) ### Leistungsarten Leistungsarten umfassen die verschiedenen Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen produziert oder verkauft. ### Gliederung der Kostenarten Kosten können nach verschiedenen Gesichtspunkten gegliedert werden, zum Beispiel: * **Fixe und variable Kosten** * **Direkte und indirekte Kosten** * **Abhängigkeit der Kosten von der Beschäftigung** * **Fixe Kosten:** Bleiben unabhängig von der Beschäftigung oder Produktionsmenge. * **Variable Kosten:** Ändern sich mit der Beschäftigung oder Produktionsmenge. **Beispiel:** * Fixe Kosten: Miete für das Büro * Variable Kosten: Materialkosten für die Produktion eines Produkts ### Kostenstellen und deren Erfassung Kostenstellen sind organisatorische Einheiten, in denen Kosten anfallen (z.B. Produktionsabteilungen). Die Kostenstellrechnung erfasst und verteilt die Kosten auf diese Stellen. **Beispiel:** Eine Produktionsabteilung hat Kosten für Maschinen und Personal. Diese Kosten werden auf die jeweilige Kostenstelle erfasst. ## 4. Kostenstellenrechnung und Wirtschaftskontrolle ### Kostenstellenarten: * **Cost Center:** Kostenstellen, die nur Kosten verursachen, ohne direkt Einnahmen zu generieren (z.B. Verwaltung). * **Profit Center:** Verantwortlich für Kosten und Erlöse, zielt auf die Maximierung des Gewinns (z.B. Vertriebseinheit eines Unternehmens). * **Service Center:** Erbringt interne Dienstleistungen für andere Unternehmensbereiche. **Beispiel:** Eine IT-Abteilung ist ein Service Center, das die Infrastruktur für alle anderen Abteilungen bereitstellt. ### Voraussetzungen für eine wirksame Wirtschaftskontrolle * Transparente und vollständige Kosteninformation * Klare Definition der Verantwortlichkeiten und Kennzahlen * Regelmäßige Überwachung und Anpassung der Budgetvorgaben ## 5. Risiko-Management-System und Risikobewältigung Ein Risiko-Management-System dient dazu, Risiken zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. ### Risikoeinstellungen des Managements: Das Management muss entscheiden, wie Risiken im Unternehmen gehandhabt werden sollen: * **Risikovermeidung:** Risiken werden durch Veränderungen in der Strategie vermieden. * **Risikominimierung:** Maßnahmen werden ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen von Risiken zu reduzieren. **Beispiel:** Ein Unternehmen identifiziert das Risiko von Rohstoffpreisschwankungen und sichert sich durch langfristige Lieferverträge ab. ### Internes Überwachungssystem: Ein internes Überwachungssystem stellt sicher, dass das Risikomanagement und andere Kontrollprozesse effektiv umgesetzt werden. ## 6. Ausgewählte operative Controlling-Instrumente ### Bilanzanalyse und Kennzahlen Die Bilanzanalyse gibt Aufschluss über die finanzielle Lage des Unternehmens. Wichtige Kennzahlen umfassen: * **Kennzahlen zum Vermögensaufbau:** * Eigenkapitalquote: Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital * Kennzahlen zur Finanzierung: * Verschuldungsgrad: Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital * **Kennzahlen zur Liquidität:** * Liquiditätsgrad 1: Verhältnis von liquiden Mitteln zu kurzfristigen Verbindlichkeiten **Beispiel:** Ein Unternehmen hat eine Eigenkapitalquote von 40%, was auf eine solide Finanzierung hinweist. * **Kennzahlen zur Rentabilität:** * Eigenkapitalrentabilität: Verhältnis von Jahresüberschuss zum Eigenkapital * Umsatzrentabilität: Verhältnis von Gewinn zum Umsatz **Beispiel:** Ein Unternehmen erzielt eine Eigenkapitalrentabilität von 15%, was bedeutet, dass es für jedes investierte Eigenkapital 15% Gewinn erzielt. * **Umschlagskennzahlen und Cash Flow:** * Umschlag der Forderungen: Wie schnell ein Unternehmen seine Forderungen eintreibt * Cash Flow: Der Nettozufluss an liquiden Mitteln ### 6.1 Deckungsbeitragsrechnung Die Deckungsbeitragsrechnung ermittelt den Beitrag eines Produkts oder einer Dienstleistung zur Deckung der fixen Kosten und zum Gewinn. * **Einzelunternehmen:** * Der Deckungsbeitrag hilft, den Profit des einzelnen Produkts zu ermitteln und den Break-Even-Point zu berechnen. * **Mehr-Dienstleistungsunternehmen:** * Hier wird der Deckungsbeitrag für verschiedene Produktgruppen ermittelt, um zu entscheiden, welche Produktlinien rentabel sind. **Beispiel:** Ein Unternehmen verkauft Produkt A für 100 €, die variablen Kosten betragen 60 €. Der Deckungsbeitrag pro Einheit beträgt 40 €. ### Break-Even-Point-Analyse Die Break-Even-Point Analyse ermittelt den Punkt, an dem das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust erzielt. Dies wird durch die Fixkosten und den Deckungsbeitrag berechnet. **Beispiel:** Fixkosten von 100.000 € und ein Deckungsbeitrag von 40 € pro Einheit. Der Break-even-Point liegt bei 2.500 Einheiten (100.000 € / 40 €). ## 7. Balanced Scorecard (BSC) Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein strategisches Planungs- und Steuerungsinstrument, das aus vier Perspektiven besteht: * Finanzen * Kunden * Prozesse * Lernen und Wachstum **Beispiel:** Ein Sportverein setzt eine BSC ein, um strategische Ziele wie Mitgliederwachstum (Kundenperspektive), Verbesserung der Trainingsqualität (Prozessperspektive) und Verbesserung der Finanzlage (Finanzperspektive) zu verfolgen. ## 8. Benchmarking Benchmarking ist der Prozess des Vergleichs der eigenen Unternehmensleistungen mit den besten Praktiken der Branche oder von Wettbewerbern. * **Beispiel:** Ein Unternehmen vergleicht seine Produktionskosten mit denen eines führenden Wettbewerbers, um Kostensenkungspotenziale zu identifizieren. ## 9. Shareholder Value und Kundenzufriedenheit Der Shareholder Value misst den Wert, den ein Unternehmen für seine Aktionäre schafft. Die Kundenzufriedenheit wird durch regelmäßige Umfragen und Feedbacksysteme gemessen, um langfristige Kundenbindung zu fördern. **Beispiel:** Ein Unternehmen führt eine Kundenbefragung durch, um zu ermitteln, welche Faktoren die Kundenzufriedenheit beeinflussen, und leitet daraus Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenbindung ab. **Das war ein Überblick zu den vielen Facetten des Controllings! Wenn du zu einem Punkt mehr Details möchtest oder eine vertiefte Erklärung brauchst, lass es mich wissen.**

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