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This document introduces the field of foreign language didactics and describes aspects of foreign language teaching. It discusses the contextual origins, approach, and goals of the GeR (German Richtlinien).
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Einführung in die Fremdsprachendidaktik 1 Einheit (Einführung) Ich kann erklären, womit sich die Fremdsprachendidaktik beschäftigt. Sie beschäftigt sich mit dem Lehren und Lernen von neuen Sprachen, sowie dem Bewerten sprachlicher Leistungen. Forschungsbereiche der Fremdsprachendidaktik sind: Ich...
Einführung in die Fremdsprachendidaktik 1 Einheit (Einführung) Ich kann erklären, womit sich die Fremdsprachendidaktik beschäftigt. Sie beschäftigt sich mit dem Lehren und Lernen von neuen Sprachen, sowie dem Bewerten sprachlicher Leistungen. Forschungsbereiche der Fremdsprachendidaktik sind: Ich kann erklären, durch welche Aspekte sich der Fremdsprachenunterricht vom Unterricht anderer Gegenstände unterscheidet. Die Fremdsprache ist gleichzeitig Ziel, Gegenstand und Mittel des Unterrichts, und ihre Unterweisung unterscheidet sich deshalb wesentlich von den Methodiken der außersprachlichen Fächer Ich kann den Entstehungskontext, den Ansatz und die Ziele des GeR beschreiben und erklären. Der GeR ist in über 40 Sprachen übersetzt und die Basis für Lehrpläne, Curricula, sowie Sprachzertifikate. Entstehungskontext Europarat (1949, 47 Staaten): language policy unit Vorarbeiten beginnen in den 1970er Jahren Bezugswissenschaft: Angewandte Linguistik mit pragmatischer Wende (Austin, Searle) Fremdsprachenunterricht: Kommunikative Wende (Piepho) Sprachkompetenzbeschreibungen: Threshold Level (1975), Un Niveau Seuil (1976), Nivel Umbral (1979), Kontaktschwelle Deutsch als Fremdsprache (1981) - Deskriptorenentwürfe - Abgleich mit Erfahrungswissen von Lehrpersonen - Fragebogenerhebung mit 300 Lehrpersonen in der Schweiz: Einschätzung der Sprachkompetenz von ca. 2000 Schüler*innen; Fremdsprachen D, E, FRAU Statistische Auswertung Keine empirische Erhebung von Lerner*innenäußerungen Ansätze Can do statements – Kann-Beschreibungen o Fokus auf Können, nicht auf Defizit o Positive Formulierung o Outputorientierter Ansatz Transparenz Selbsteinschätzung der Lernenden Dynamisches Instrument Offen und nicht doktrinär Handlungsorientierter Ansatz: „Ein umfassender, transparenter und kohärenter Referenzrahmen für das Lernen, Lehren und Beurteilen im Sprachenbereich muss von einer sehr umfassenden Sicht von Sprachverwendung und Sprachenlernen ausgehen. Der hier gewählte Ansatz ist im Großen und Ganzen 'handlungsorientiert', weil er Sprachverwendende und Sprachenlernende vor allem als 'sozial Handelnde' betrachtet, d.h. als Mitglieder einer Gesellschaft, die unter bestimmten Umständen und in spezifischen Umgebungen und Handlungsfeldern kommunikative Aufgaben bewältigen müssen, und zwar nicht nur sprachliche Ziele Gebrauch von Sprache für kommunikative Zwecke außerhalb des Klassenzimmers Sprachkompetenzbeschreibungen: Zwei weitere Niveaubeschreibungen zu Threshold Level hinzu: o Waystage (elementare Sprachverwendung A1, A2) o Threshold (selbständige Sprachverwendung B1, B2) o Vantage (kompetente Sprachverwendung C1, C2) Kontroverse o Kontinuierlicher Sprachlernprozess o Stufenweise Sprachaneignung Lebensbegleitendes Fremdsprachenlernen Gemeinsame Grundlage für das Lernen, Lehren und Beurteilen von Sprachen Förderung der Kommunikation in Europa, der Mobilität in Europa Erhalt der Sprachenvielfalt in Europa Ich kann die Erweiterungen der Skalen im Begleitband des GeR nennen und erklären. Skalen im GeR: Linguistische Kompetenzen: Spektrum sprachlicher Mittel; Wortschatzspektrum; Grammatische Korrektheit; Wortschatzbeherrschung Soziolinguistische Kompetenzen Pragmatische Kompetenzen Produktionsstrategien: Planen; Kompensieren; Kontrolle und Reparaturen Audiovisuelle Rezeption: Fernsehsendungen verstehen/ und Videos (Begleitband) Begleitband: Automedien und Tonaufnahmen verstehen (gebärdensprachlich) Rezeptionsstrategien: Hinweise identifizieren/erschließen (mündlich, gebärdensprachlich und schriftlich - Begleitband) Skalen im Begleitband Lesen als Freizeitbeschäftigung -> literarische Texte Online Interaktion: Konversation, Diskussionen; Zielorientierte Online-Transaktionen Interaktionsstrategien: Sprecherwechsel, Kooperieren, um Klärung bitten Mediation (Eine Person kann die Sprache nicht ausreichend, eine andere Person wird hinzugezogen um auszuhelfen, damit der oder die andere verstanden wird) Plurilinguale und plurikulturelle Kompetenz: Auf einem plurikulturellen Repertoire aufbauen, Plurilinguales Verstehen Gebärdenkompetenzen Ich kann die Auswirkungen des GeR auf den Fremdsprachenunterricht beschreiben. GER hat Auswirkungen auf Lehrpläne, Reifeprüfung, Bildungsstandards, ESP, internationale Sprachzertifikate, Studienpläne. Ich kann die generelle Funktion des ESP (Europäisches Sprachenportfolio) erklären. Ist ein Dokument, in das Personen, die eine Sprache erlernen, die Etappen beim Erlernen einer Sprache sowie ihre kulturellen Erfahrungen und Kompetenzen eintragen können Zwei Funktionen: Berichtfunktion: Dokumentation des Sprachenkönnens im Sprachenpass und im Dossier Pädagogische Funktion: Lernbegleitung durch Sprachendossier und Dossier (Selbsteinschätzung, Planen, Reflexion des Lernprozesses) Ich kann die drei Teile des ESP nennen und deren spezifischen Funktionen erklären Sprachenpass: Dokumentation = laufende Zusammenfassung der Spracherfahrungen, der Sprachkompetenzen, der Zertifizierungen, Diplome sowie der Selbsteinstufung Sprachenbiographie: Lernbegleitung = eigenen "Sprachenweg" zu dokumentieren und zu reflektieren Dossier: Dokumentation und Reflexion = eine Sammlung und Dokumentation der Diplome, Arbeiten und der im sprachlichen Bereich gesammelten Erfahrungen und erzielten Ergebnisse. 2 Einheit (Grundlagen des Fremdsprachenunterrichts) Ich kann die Grundlagen der Lehrpläne in Österreich erklären. Zielniveau 1. Lebende Fremdsprache: Reifeprüfung: B2 (ca) 8. Schulstufe: o A2 Sprechen o A2/B1 Hören, Lesen, Schreiben Zielniveau 2. lebende Fremdsprache: Reifeprüfung: B1 8. Schulstufe: o A1: An Gesprächen teilnehmen o A2: Zusammenhängendes Sprechen, Hören, Lesen, Schreiben Ich kann die unterschiedlichen Lehrplankonzepte nennen, beschreiben und ihre Bezüge zur Sprachwissenschaft erklären. Funktionales Curriculum: Funktion der (Ziel-)Sprache: Verwendung, Gebrauch der (Ziel-)Sprache Handlungsorientierung: Pragmatische Wende in der Linguistik (1960er) = Sprachhandlungen, Sprachakttheorie (Austin/Searle) = Sprechteil besteht immer aus drei Teilen: Lokution, Illokution, Perlokution. Durch die Sprache ausgedrückte Handlungen/Absichten Kommunikative Wende im FSU (1970er) = Gebrauch der (Ziel-)Sprache ist Ziel des Unterrichts (Piepho) GeR als Kompetenzmodell für Sprachhandlungen Notionales Curriculum: Notionen der (Ziel)Sprache: Semantisch-grammatische Kategorien, Zeit, Quantität, Deixis (Ortsangaben, Personenangaben, Anapher/Katapher) GeR als Kompetenzmodell für Notionen der (Ziel)Sprache Notional-funktionales Curriculum (Wilkins 1976): Semantisch-grammatische Kategorien (Notionen) Kommunikativ-funktionale Kategorien (Funktionen=Sprachhandlungen) Chronologische Abfolge: 1) formaler, struktureller oder grammatischer Lehrplan - Grammatik der Zielsprache steht im Zentrum des FS- Unterrichts (sprachliche Strukturen, Morphologie/Syntax, Lexik, Phonologie/Phonetik - Grammatik gibt Progression im FS-Unterricht vor - Formen der Zielsprache, Strukturen der Zielsprache 2) Notional-funktionales Curriculum (Wilkins 1976) - Semantisch-grammatische Kategorien (Notionen) - Kommunikativ-funktionale Kategorien (Funktionen) 3) Prozessorientiertes Curriculum - Prozess des Lernen steht im Mittelpunkt des FS-Unterrichts (vom Lehrplan zum Lehrplan) - Internes Curriculum soll sich mit mentaler Natur des Sprachlernprozesses beschäftigen (Spracherwerbsprozesse berücksichtigen) - Zyklische Progression (nicht-linearer FS-Unterricht) 4) Aufgabenorientiertes Curriculum - Die Erfüllung von zielsprachlichen Aufgaben leitet den FSU à Ziel: Entstehung eines zielsprachlichen Produkts (kommunikative Verwendung der Zielsprache; Unterstützt durch sprachliche Mittel) - Aufgaben: inhaltsbezogen, authentisch bzw. lebensnah- kommunikativ, Lerner*innenorientiert - Aufgabenzyklus (methodischer Dreischnitt): Vorentlastung (pre-task), Aufgabe (while-task), Nachbereitung (post-task) 5) Kompetenz- und outputorientiertes Curriculum - Zielsprachliche Kompetenzen der Lerner*innen leiten den FSU: Zielsprachlicher output der Lerner*innen; was können Lernende in der Zielsprache ausdrücken; wie können sich Lernende in der Zielsprache ausdrücken? - Zielsprachliche Leistungen der Lerner*innen werden definiert: Niveaustufen des GER Ich kann den österreichischen Lehrplan für lebende Fremdsprachen beschreiben. Begriffe: Curriculum (Studienplan): Regelt Verlauf eines Studiums, legt Rahmenbedingungen fest Lehrplan (auf ein Fach bezogen): Fachspezifisch: Unterrichtsgegenstand. Inhalte, Ziele, Progression Syllabus (auf einen Kurs, ein Fach bezogen, ein Lernjahr) Fachspezifisch: Kurs. Inhalte, Ziele, Progression. Lernerfolgsüberprüfung Traditionelle Lehrpläne (Hallet & Königs 2010: 54ff.): Bezogen auf die Einzelsprache. Legen die Abfolge von Unterrichtsinhalten fest = meist nach Lernjahren. Legen die Ziele und Inhalte des Unterrichts verbindlich fest Moderne Curricula (ebd.): Begriff ist weiter gefasst. Kann aber gleiche Charakteristika aufweisen wie Lehrpläne. Geben allgemeinen Rahmen für Schulen / Bildungsgänge vor. Definieren Bildungsziele, ohne Unterrichtsinhalte im Einzelnen vorzugeben. Kompetenzbeschreibungen anhand von GeR-Deskriptoren Funktionen von Lehrplänen/Curricula Verbindlich: Regeln Ziele des Unterrichts Normativ: Regulierende Bezugsrahmen für Lehrpersonen, Schüler*innen, Eltern, Schulbehörde Rechtliche Basis: Unterricht, Lehrwerke, Prüfungen Externe Vorgabe: Staatliche Vorgabe (Bildungspolitik, Bildungsministerium, Schulbehörde) Interne Umsetzung: Im Klassenzimmer (Unterrichtsplanung, Lehrwerke/Lernmaterialien, Forschungsergebnisse aus FS-Unterrichtsforschung) Lehrpläne in Österreich (MS, AHS) Sekundarstufe I: seit 2006, Sekundarstufe II: seit 2004 „Kommunikative Sprachkompetenz als übergeordnetes Lernziel“ o Handlungsorientiert o Funktionales Curriculum Sprachliche Leistungen der Lerner*innen werden definiert o Kompetenz- und outputorientes Curriculum (Niveaustufen des GER) Berücksichtigung der Lernersprache o „Lernersprachliche Zwischenschritte“ o Prozessorientiertes Curriculum Sprachübergreifend ausgerichtet, nicht einzelsprachlich o Gesamtsprachenkonzept Drei Hauptteile: Allgemeiner Teil Spezifischer Teil – Unterrichtsgegenstände: Bildung- und Lehraufgaben, Didaktische Grundsätze, Lehrstoff Leistungsfeststellung Didaktische Grundsätze Kommunikative Sprachkompetenz als übergeordnetes Lernziel Gleiche Gewichtung der Fertigkeiten Berücksichtigung der Lernersprache Zielsprache als Unterrichtssprache Reflektierender Sprachvergleich Vielfalt von Lehrmethoden, Arbeitsformen und Lernstrategien Vertrautheit mit Lehr-/Lernmaterialien, Nachschlagewerken und Hilfsmitteln Einbindung authentischer Begegnungen Fächerübergreifende Aktivitäten Erwerb linguistischer Kompetenzen Erwerb pragmatischer Kompetenzen Vielfältige Kommunikationssituationen Vielfältige Themenbereiche und Textsorten Länder und Kulturen Reform (2018-21) für alle Unterrichtsfächer Bildungs- und Lehraufgabe Kompetenzmodell und Kompetenzbereiche Zentrale fachliche Konzepte Didaktische Grundsätze Kompetenzbeschreibungen (statt „Lehrstoff“) Implementierung: 2023 (Entstehung: Konstruktion, Erprobung, Implementierung, Evaluation) Ich kann erklären, was unter dem ‚heimlichen Lehrplan‘ verstanden wird. Lehrwerke werden oft als heimliche Lehrpläne bezeichnet. Damit wird ausgedrückt, dass sie aus der Sicht der Lehrkräfte mehr als die Lehrpläne selbst oder andere Regelungen den Sprachenunterricht bestimmen. Daher müssen Lehrwerke – und auch Handbücher oder anderes Begleitmaterial – eng auf die mit dem GERS verbundenen Neuerungen abgestimmt werden. Das Lehrwerk: beeinflusst die Unterrichtsplanung und den Unterricht häufig stärker als die Lehrpläne selbst. Glaubenssätze: beeinflussen den Unterricht Erfahrungen: beeinflussen den Unterricht; „Teachers teach as they were taught not as they were taught to teach.“ Ich kann den Paradigmenwechsel, der im Fremdsprachenunterricht in Österreich durch die neue Reifeprüfung und die Bildungsstandards eingesetzt hat, erklären. Reifeprüfung und Bildungsstandards leiten Paradigmenwechsel im österreichischen Bildungssystem ein. Lehrpersonen nur mehr teilweise in Doppelrolle 1. Lehrende / Lernbegleiter*innen 2. Prüfende assessment literacy von Lehrpersonen: Kompetenzorientierte Aufgaben, Validität der Aufgabenstellung = Konstruktvalidität von Aufgaben (Bezug zu Deskriptoren des GeR), Auswertungsobjektivität, Testgütekriterien Reifeprüfung soll Kompetenzorientiert, teilzentral und standardisiert werden. Schulversuch seit 2008: Implementierung in AHS: 2015 und BHS: 2016 Washback-Effekt (Rückkoppelungseffekt) auf Unterricht: Zielsprachliche Leistungen werden in allen 4 Fertigkeiten überprüft (Hören, Lesen, Schreiben, Sprechen = Kompetenzniveaus nach Deskriptoren des GER definiert). Lehrer*innenprofessionalisierung = Item writer Ausbildung. Lehrwerke Bildungsstandards sollen Kompetenzorientiert, teilzentral und standardisiert werden. Erste lebende Fremdsprache Englisch in der 8. Schulstufe. Zielsprachliche Leistungen in 3 Fertigkeiten werden gemessen (Hören, Lesen, Schreiben). Implementierung in der 8. Schulstufe: 2013. iKMplus: neue Entwicklung ab 2021/22 = Informelle Kompetenzmessung in 2 Fertigkeiten (Hören, Lesen) Washback-Effekt (Rückkoppelungseffekt) auf Unterricht: Kompetenzniveaus nach Deskriptoren des GeR definiert, Lehrplanziele werden modifiziert 3 Einheit (Kompetenz- und Aufgabenorientierter FSU – sprachliche Fertigkeiten) Ich kann die Kategorisierungsmöglichkeiten der sprachlichen Fertigkeiten nennen und erklären. Hören Sprechen (interaktiv, produktiv) Lesen Schreiben (interaktiv, produktiv) Ich kann die auditive Sprachverarbeitung erklären und Aktivitäten für das Hörverstehen nennen und erklären. Koordination von bottom-up- und top-down-Prozessen Dekodieren, Konstruieren, Interpretieren Zielsprachliches, strategisches sowie Erfahrungs- bzw. Weltwissen Klassenraumdiskurs Ich kann die Unterschiede zwischen den Fertigkeiten Lesen u. Hören erklären. Hörverstehen Isolierte Aufgaben der Lautdiskriminierungen (Erkennen von Lauten, Intonationen, Prosodie) komplexe Anforderungen beispielsweise des Filmverstehens (Verstehen von Gesagtem; Globalverstehen (Top-down); Detailverstehen (Bottom- up) Spanisch- Lehwerk „Radpido neu“ als BSP: Aktivitäten für isoliertes und komplexes Hören Leseverstehen Leseverstehen ist dem Hörverstehen sehr ähnlich Faktor Zeit im Zentrum Sprachlicher Input: Grapheme, Schrift (Phonem- Graphem-Verhältnis je nach Sprache unterschiedlich; Etymologische Orthographie und phonetische Orthographie) Interaktion von bottom-up und top-down Prozessen – Intentionsabhängiges Lesen o Orientierendes Lesen (skimming) o Suchendes Lesen (scanning) o Kursorisches Lesen (receptive reading) o Detailliertes Lesen (intensive reading) o Analytisches Lesen (close reading) o Kritisches Lesen (critical reading) o Kombiniertes Lesen (combined reading) Redundanz der Sprache: Sprachwissen (Buchstabenkombination Wortkombination=Konkordanz) Weltwissen (Inhaltlicher Kontext etc) Ich kann Texterschließungsstrategien und -techniken nennen und ihre Funktionen erklären. Bereitstellung: Strategie (Vor der Lektüre): relevantes Vorwissen aktivieren, Aufmerksamkeit fokussieren, Interesse lenken. Techniken (Pre-reading activities): Hypothesen über Textsorte, Textinhalt etc. bilden, sich auf Überschriften, grafische Hervorhebungen, Bilder konzentrieren, Fragen an den Text formulieren, Wortfelder erarbeiten Strategie (während der Lektüre): fortlaufend relevantes Vorwissen Aktivieren, fortlaufend Leseerwartung und Textinhalt vergleichen. Techniken (While-reading activities): Lektüre unterbrechen und Hypothesen und Fragen formulieren, Think aloud Erschließung: Kompensationsstrategien: Unverstandene Textelemente erschließen oder kompensieren, unwichtige Textelemente überlesen, im lexikalisch-semantischen Bereich erschließen, im strukturellen Bereich erschließen, mit Hilfsmitteln umgehen, kontrollieren und evaluieren. Techniken: zum Textverständnis nicht notwendige unbekannte Wörter durchstreichen, Positivlesen, Wörter über Internationalismen, Muttersprache, andere Fremdsprachen, sprachimmanente, Ableitungsregeln, Kontext erschließen, Unterstreichen, gliedern, Fragen formulieren, Mit dem Wörterbuch arbeiten, Abschnitte (gegebenenfalls auf Deutsch) zusammenfassen Inferierungsstrategien: Im Text nur implizit enthaltene Informationen erschließen. Techniken: Logische Strukturen eines Textes mithilfe von Schemata (graphic organizers) visualisieren Verarbeitung: Strategie (Anpassen des Lesestils an Leseintensionen, Text, Rahmenbedingungen): orientierend (skimming = Text am Layout zur ersten Orientierung überfliegen), suchend (scanning = nach Schlüsselwörtern suchen, Schlüsselwörter unterstreichen), kursorisch (receptive), detailliert (intensive), analytisch (close), argumentativ (responsive), kombiniert (combined). Techniken: Note- taking: Notizen zum Inhalt einzelner Abschnitte anfertigen, Symbole einfügen, Visualisieren, SQ3R- method (Survey, Question, Read, Recite, Review) Strategie (Aufbereitung): Wissen rekonstruieren und verdichten, Gelesenes in Vorwissen und persönliche Erfahrungen integrieren (elaborative Strategien), Textinhalt bewerten. Techniken: Hauptgedanken/Thema einzelner Textabschnitte notieren, Text in einem Satz zusammenfassen, Anschlusskommunikation pflegen Ich kann Verfahren der Leseschulung erläutern. Pre-reading: Hinführung zum Thema; Aufbau von Lesemotivation; Formulierung von Leseaufgaben While-reading: stilles Erlesen; Bearbeitung der Leseaufträge (in der Regel allein, ggf. aber auch zu zweit oder in Kleingruppen); Verfassen eines Leser-Lerner- Tagebuchs Post-reading: Vortrag und Vergleich der Ergebnisse; Anschlussaktivitäten Ich kann das Sprachverarbeitungsmodell von Levelt erklären. Ich kann die Unterschiede zwischen den Fertigkeiten Sprechen und Schreiben erklären. Fertigkeit Sprechen Sprechen schulen: Aussprache, Intonation, Prosodie Aussprache – Hörverstehen (Ausspracheschulung) Feststehende Redewendungen vermitteln und schulen (muttersprachliche Konzeptualisierungen vermeiden) Stille Phase im Anfangsunterricht Klassenraumdiskurs Paargespräche, Rollenspiele, Diskussionen, Referate Fertigkeit Schreiben An Gesprächen teilnehmen, zusammenhängend sprechen (Monologisch, dialogisch-interaktiv) Komplexeste sprachliche Fertigkeit (Mentale Sprachverarbeitung, Faktor Zeit) Schreiben ähnlich dem Sprechen: Faktor Zeit; Kulturtechnik; Orthographie (etymologisch, orthographisch); Konzeptionelle Mündlichkeit; Konzeptionelle, Schriftlichkeit (Chats, WhatsApp, Vortrag, Nachrichten) Lernprozessorientieres Schreiben Produktorientiertes Schreiben Ich kann das 4-Phasen-Modell für die Fertigkeit Schreiben erklären Stufung in die Phasen der Ideensammlung, der Planung, des Schreibens und des Überarbeitens. Sammlung von Gedanken: in Form eines Clusters oder einer Mindmap Planungsphase: Strukturierung der Gedanken bis hin zur Erstellung eines Textplans (in der Regel: Einleitung, Hauptteil, Schluss) Schreiben: Aufschreiben des Plans und der Gedanken Überarbeitungsphase: Text auf Merkmale der Textualität (Kohärenz und Kohäsion, also Stimmigkeit inhaltlicher bzw. lexiko-grammatischer und syntaktischer Bezüge) sowie auf sprachliche Richtigkeit hin durchgesehen bzw. korrigiert. Kohärenz- und Kohäsionsmerkmale: Textlinguistik Kohärenz: inhaltliche Aspekte (funktionaler Zusammenhalt: Absätze, etc.) Kohäsion: formale Aspekte (innerer Zusammenhalt: Pronomen, Adverbien, Tempus, etc.) Schreibauftrag: Einfach strukturiert, Kontextualisiert, Textbasiert Freies Schreiben: Freedom Writers (Film, 2007) 4 Einheit (Kompetenz- und aufgabenorientierter FSU – methodische Ansätze) Ich kann die Grammatik-Übersetzungsmethode erklären Zeitliche Zuordnung: Mitte/Ende 19. Jahrhundert. Theoretische Grundlage: historisch-beschreibende Sprachwissenschaft Prinzipien und Verfahren: Vergleich der schriftlichen L1 und L2. Verständnis des formalen Aufbau des Regelsystems einer Sprache. Reproduktion korrekter Sätze auf Grund gelernter Regeln und eingeübter Beispielsätze. Deduktives vermitteln von Regeln. Übersetzen. Schreiben. Mündliche Fertigkeit nachrangig. Ziele: Sprachwissen (Übersetzen, Wortschatz- und Grammatikkenntnisse, Korrektheit des schriftlichen Ausdrucks) Lehrplan: Formaler, struktureller Lehrplan Stellenwert Fehler: Systematische Fehlerkorrektur Ich kann die audilinguale/-visuelle Methode erklären und die Phrasenstrukturübung beschreiben. Zeitliche Zuordnung: 40er/50er 20. Jahrhundert. Theoretische Grundlage: Strukturalismus (Bloomfield), Behaviorismus (Skinner) Prinzipien und Verfahren: Hören/Sprechen vor Lesen/Schreiben. Pattern drill Übungen (Phrasenstrukturübungen = für den Unterricht konstruierte Dialoge (nicht-authentisch), Einüben von Sprachmustern statt Konstruktion von Sätzen, Formorientiert, Üben statt theoretischer Erklärungen). Technische Hilfsmittel: Sprachlabor (Bei Fehlern sofortiges Eingreifen der Lehrperson (Behaviorismus) sonst Angst, dass sich der Fehler im Kopf festsetzt), Tonträger, Bilder, Dias, Folien, Film, visuelle Vermittlung. Ziele: Sprachkönnen (sich den speaking habits eines native speaker durch Nachahmen annähern) Lehrplan: Formaler, struktureller Lehrplan Stellenwert Fehler: Systematische Fehlerkorrektur Phasenstrukturübungen Immer gleiche Grammatikstrukturen, die durch das Wiederholen einprägsam werden sollen. Ich kann den kommunikativen Ansatz im Fremdsprachenunterricht, die Übungsfolge dieses Ansatzes sowie die information gap-Übung erklären. Zeitliche Zuordnung: ab 70er Jahre 20. Jahrhundert Theoretische Grundlage: Pragmalinguistik: „ Sprechen ist Handeln“ (Austin, Searle), Sprechakte. Interaktionismus (Bruner) Prinzipien und Verfahren: Kommunikative Wende. Handlungsorientierung (Sprache als Funktion, Sprechakttheorie). Mündlicher Sprachgebrauch. Lerner steht im Zentrum und Lehrer ist in der Rolle des Helfer von Helfer. Frontalunterricht abgelöst von schülerzentrierten Sozialformen. Ziele: Kommunikative Kompetenz (sprachlich handeln in Alltagssituationen, Kommunikationsf ähigkeit steht im Vordergrund, nicht Sprachrichtigkeit) Lehrplan: Funktional-notionales Curriculum Stellenwert Fehler: Fehlertoleranz: stört Fehler Kommunikationsziel? Übungsfolge: Rezeptiv – reproduktiv – produktiv – kreativ (Folien Übungen anschaun) Information gap (Zum Beispiel: jede Person liest bei einer Aufgabe unterschiedliche Teile des Textes und bekommt so nicht alle Informationen), opinion gap (Schüler haben verschiedene Meinungen zu einem Thema und stimmen einander oder dem Thema zu oder eben nicht, müssen dann sagen warum) Ich kann den aufgabenorientierten Ansatz im Fremdsprachenunterricht erklären. Zeitliche Zuordnung: ab Mitte/Ende 80er Jahre 20. Jahrhundert Theoretische Grundlage: Pragmalinguistik: „ Sprechen ist Handeln“ (Austin, Searle), Sprechakte. Interaktionismus (Bruner) Prinzipien und Verfahren: Aufgabenorientierung: Inhaltsbezogene Lernaufgaben, authentische (lebensnahe) Aufgaben, strukturierte Lernsequenzen. Aufgabenzyklus (methodischer Dreischritt): vor, während und nach der Aufgabe (pre-, while-, post-task). Ziel ist das Entstehen eines Sprachprodukts Ziele: Kommunikative Kompetenz (sprachlich handeln in Alltagssituationen, Kommunikationsfähigkeit steht im Vordergrund, nicht Sprachrichtigkeit) Lehrplan: Aufgabenorientierter Lehrplan Stellenwert Fehler: Fehlertoleranz: stört Fehler Kommunikationsziel? Kritik am Kommunikativen Ansatz: Übungen zu kleinteilig, Lernende erreichen Handlungsfähigkeit in Zielsprache nicht. Stattdessen: Handlungsorientierung verknüpft mit Aufgabenorientierung Aufgabe ist es möglichst realistische sprachliche Interaktionssituationen und vielschichtig-problemhaltige Herausforderung für die Lernenden darzustellen. (Airport- Projekt von Legutke) Differenzierung von zwei Aufgabenarten: Real-world tasks: Situationen, die auch außerhalb des Unterrichts auftreten Pedagogic tasks: Lernprozessorientierte Aktivitäten Aufgabenorientierter Ansatz im Fremdsprachenunterricht: Aufgabenorientiertes Curriculum Ziel: entstehen eines zielsprachlichen Produkts durch kommunikative Verwendung der Zielsprache und Unterstützt durch sprachliche Mittel Aufgaben: inhaltsbezogen, authentisch bzw. lebensnah – kommunikativ, lerner*innenorientiert Aufgabenzyklus (methodischer Dreischritt): o Vorentlastung (pre-task/vor der Aufgabe) o Aufgabe (while-task/während der Aufgabe) o Nachbereitung (post-task/nach der Aufgabe Ich kenne den Lehrplanausschnitt zu Methoden im Fremdsprachenunterricht und kann ihn zusammenfassen. 5 Einheit (Lernsprachensensibler FSU – Theorien und Modelle zum Sprachenerwerb) Ich kann die Sprachenlerntheorie des Behaviorismus erklären. Ende des 19. Jahrhunderts (Watson). Verhaltenskonditionierung à Pawlow‘scher Hund (1905) = Klassische Konditionierung. Positive Verstärkung durch Lob, Negative Verstärkung durch Korrektur. Im Fremdsprachenunterricht: Stellenwert des Fehlers? -> muss sofort korrigiert werden Methode: Audiolinguale/-visuelle Methode Lehrplan: strukturell Audiolinguale/- visuelle Methode: zum Beispiel Sprachlabor und pattern drill Übung. Entstehungskontext: Psychologie: Behaviorismus (Skinner) Sprachwissenschaft: Strukturalismus (Bloomfield, Fries; Konstrastivhypothese) Erste systematische Kooperation zwischen den beiden Bezugswissenschaften in den USA, 1940er Jahre, 2. Weltkrieg: Army Language School und Defense Language Institute Kontrastivhypothese: Ich kann die Theorie des Nativismus erklären. Nativismus nach Chomsky: Sprache entwickelt sich aufgrund einer angeborenen Sprachfähigkeit = Genetisch bedingte Sprachfähigkeit oder Spracherwerbsmechanismus: LAD-Language Acquisition Device Generative Linguistik = Angeborene sprachliche Universalien, Prinzipien und Parameter Sprachlicher Input setzt sprachlichen Reifungsprozess in Gang Sprache wird nicht durch Nachahmung gelernt o Sprachlicher Output: Übergeneralisierungen o Logisches Problem des Spracherwerbs: Zeitfaktor Fremdsprachenunterricht o Stellenwert des Fehlers? -> Fehler ist Teil der Entwicklung o Methode: Natural Approach o Lehrplan: prozessorientiert Nativismus nach Friederici: Neurowissenschaften „Universalgrammatik: "Ich denke, dass er denkt, dass..." Wer erforscht, wie Kinder Sprache lernen, stößt auf das Grammatikzentrum des Gehirns. Ein Gespräch mit der Neuropsychologin Angela Friederici“ Ich kann die Inputhypothese (Krashen) erklären. Sprachlicher Input setzt Sprachaneignung in Gang: Verständlicher Input (comprehensible input) muss im Fremdsprachenunterricht bereit gestellt werden. Verständlicher Input + 1 à Sprachlicher Input wird von Lernenden dann am besten verarbeitet, wenn er 1 Stufe über erworbener Spracherwerbssequenz liegt. Ich kann die Lernersprachenhypothese (Selinker) erklären. Lernersprache (Interlanguage, Interimssprache): ‚Sprache zwischen Sprachen‘ Weg von der Ausgangs- zur Zielsprache Systematisch, regelgeleitet, variabel Reduziert in Form und Funktion 2 Phänomene: Backsliding (zurückgleiten auf frühere Erwerbsstufe) und Fossilierung (Stabilisierung auf bestimmtem Niveau) Rückgriff auf Lern- und Kommunikationsstrategien Sprachspezifische Beschreibung von Lernersprachenentwicklung: empirische Studien erforderlich Ist eine Herausforderung für den Fremdsprachenunterricht. Mentale Sprachverarbeitung: Ich kann die Processability (Pienemann) Theory erklären. Spracherwerb erfolgt in hierarchisch aufeinanderfolgenden morphologischen und syntaktischen Erwerbsstufen. Überspringen einer Erwerbsstufe ist nicht möglich. Entwicklungssequenzen treffen unabhängig davon zu, ob es sich um einen gesteuerten oder ungesteuerten Erwerbskontext handelt. Ausgangspunkt: Lexikon 2 Bezugsdisziplinen: Sprachproduktionsmodell von Levelt Lexikalisch-Funktionale Grammatik (LFG) von Bresnan Entwicklungssequenzen: Entwicklungssequenz 5: Verarbeitung zwischen Haupt- und Nebensatz Entwicklungssequenz 4: Verarbeitung zwischen Syntagmen Entwicklungssequenz 3: Verarbeitung innerhalb eines Syntagmas Entwicklungssequenz 2: Verarbeitung von Kategorien Entwicklungssequenz 1: Zugang zu Wörtern und chunks Ich kann die Teachability Hypothesis (Lehrbarkeitshypothese) (Pienemann) erklären. Lehrbarkeitshypothese: Durch die Beachtung der Entwicklungssequenzen bei der Vermittlung von Sprachstrukturen kann der Spracherwerb beschleunigt werden, wenn Strukturen vermittelt werden, die sich über der Sequenz befinden, die der Lerner mental bereits verarbeitet hat. Schwache Interface-Hypothese. Erinnert an Inputhypothese von Krashen: Input + 1 Im Fremdsprachenunterricht: Stellenwert des Fehlers? -> Fehler ist Teil der psycholinguistischen Sprachentwicklung Methode: Aufgabenorientierter Ansatz Lehrplan: prozessorientiert Ich kann die Non-Interface-Hypothese, die starke und die schwache Interface-Hypothese erklären. Ich kann die Bedeutung der Lerner sprachlichen Zwischenschritte im Lehrplan für Fremdsprachen erklären. Im Fremdsprachenunterricht ist weiters auf allen Lernstufen zu berücksichtigen, dass sich Schülerinnen und Schüler der Zielsprache über lernersprachliche Zwischenschritte annähern und dass Fehler ein selbstverständliches Merkmal des Sprachenlernens sind. Dies ist in Übungsphasen und bei der Fehlerkorrektur zu berücksichtigen. Dennoch ist insgesamt und in sinnvollem Maße eine möglichst hohe Qualität und zielsprachliche Richtigkeit der fremdsprachlichen Äußerungen anzustreben; lernersprachliche Abweichungen von der Zielsprache sind dabei stets niveaubezogen und aufgabenspezifisch zu behandeln.“ Ich kann die Veränderung des Stellenwerts des Fehlers in den Spracherwerbstheorien und Hypothesen erklären. Oben in den Hypothesen nachschauen Ich kann die Bedeutung empirischer Lernersprachen Studien für den Fremdsprachenunterricht erklären. PPP-Modell funktioniert nicht (Präsentieren – Praktizieren – Produzieren). Es sollte ein Lernersprachensensibler Fremdsprachenunterricht sein: Lernersprachenhypothese (Non-)Interface-Hypothese (schwach, stark) = Lernen- Erwerben Hypothese Lehrbarkeitshypothese Sprachbad, stille Phase(n) (Anfangsunterricht) Werner Bleyhl Inkubationszeit: Präsentation und Bearbeitung einer Struktur – produktive Nutzung der Struktur = Verhältnis Sprachrezeption : Sprachproduktion Psycholinguistisch sensibler Fremdsprachenunterricht Zyklische Progression und nicht-linearer Unterricht Der Aufgabenorientierte Ansatz im Fremdsprachenunterricht 6 Einheit (Lernersprachen sensibler Fremdsprachenunterricht: Mehrsprachigkeitsaspekten) Ich kann die verschiedenen Definition von Mehrsprachigkeit nennen und erklären Einsprachig – zweisprachig – mehrsprachig Weiter Begriff von Mehrsprachigkeit: 2 oder mehr Sprachen Enger Begriff von Mehrsprachigkeit: 3 oder mehr Sprachen o Tertiärsprachenforschung Rezeptive Mehrsprachigkeit / Produktive Mehrsprachigkeit Ausgeglichene Mehrsprachigkeit / Dominante Mehrsprachigkeit Nach Erwerbsalter: simultane – sequentielle – späte Mehrsprachigkeit Nach Erwerbskontext: primäre – sekundäre Mehrsprachigkeit Innere Mehrsprachigkeit Lebensweltliche / schulische Mehrsprachigkeit Retrospektive Mehrsprachigkeit: Kind wächst mit den Sprachen Deutsch und Englisch auf, wird eingeschult; Englisch ist Unterrichtsfach; Kind bringt Mehrsprachigkeit in den Unterricht mit und besitzt gegenüber monolingualen Kindern einen Wissens- und Könnensvorsprung Wissens- und Könnensvorsprung Prospektive Mehrsprachigkeit: das Kind kommt monolingual [mit Deutsch] in die Schule und beginnt erst dort seine Mehrsprachigkeit zu entwickeln und auszubauen. Könnensvorsprung Retrospektiv-prospektive Mehrsprachigkeit: Kind wächst mit den Sprachen Deutsch und Türkisch auf, wird eingeschult; Türkisch ist nicht Unterrichtsfach; das Kind besitzt gegenüber monolingualen Kindern zwar keinen Könnens-, aber einen Wissensvorsprung, da es bereits zwei Sprachen in seinem kognitiven Speicher hat und in der Schule seine Mehrsprachigkeit [Englisch] weiter ausbaut. Wissensvorsprung Ich kann das Faktorenmodell (Hufeisen; Hufeisen/Marx) erklären Hufeisen: Grundlage für Mehrsprachigkeit ist der Erwerb einer Zweitsprache. Mehrsprachigkeit wird aber erst ab der Drittsprache wirksam. Mehrstufiges Faktorenmodell: Erstspracherwerb: Neurophysiologische Faktoren, Generelle Spracherwerbsfähigkeit, Alter; Lerner externe Faktoren (Lernumwelt, Art/Umfang des Inputs, etc.) Zweitspracherwerb: Faktoren des Erstspracherwerbs, Lebens- und Lernerfahrungen Drittspracherwerb: Faktoren des Erst- und des Zweitspracherwerbs Fremdsprachenlernerfahrungen: Tertiäspracheneffekt, jede weitere Sprache wird rascher erworben Hufeisen/Marx: Das Faktorenmodell erweitert: Neurophysiologische Faktoren: Generelle Spracherwerbsfähigkeit, Alter, … Lernerexterne Faktoren: Lernumwelt, Art und Umfang des Inputs, L1 – Lerntraditionen, … Emotionale Faktoren: Motivation, (Lern) Angst, Einschätzung der eigenen Sprachliteralität, empfundene Nähe/Distanz zwischen den Sprachen, Einstellung zu den Sprachen, den Kulturen, dem Sprachenlernen Kognitive Faktoren: Sprachbewusstsein, metalinguistisches Bewusstsein, Lernbewusstsein, Wissen über den eigenen Lerntyp, Lernstrategien, individuelle Lernerfahrungen Fremdsprachenspezifische Faktoren: Individuelle Fremdsprachenlernerfahrungen und Fremdsprachenlernstrategien (z.B. interlinguale Vergleichs-, Transfer- und Rückbezugsfähigkeit), Interlanguages der vorgängigen Fremdsprachen Linguistische Faktoren: L1, L2, Lx, … Ich kann das Dynamic Model of Multilingualism (Herdina, Jessner) erklären. Mehrsprachigkeit ist die Norm Sprach(en)erwerb erfolgt dynamisch und graduell (allmählich) Energieaufwand für Spracherhalt ist erforderlich o Sprachverlust(phänomene) als Teil der Sprachsysteme eines Menschen Einflussfaktoren für Sprach(en)erwerb o Motivation o Angst o Selbstwertgefühl o wahrgenommene Sprachkompetenz Ich kann die Interkomprehensionsdidaktik erklären. Interkomprehension ist rezeptive Mehrsprachigkeit = Fähigkeit, fremde Sprachen oder Varietäten zu dekodieren, ohne sie im zielsprachlichen oder unterrichtlichen Kontext erworben zu haben. Leseverstehen EuroCom-Projekte: EuroComRom, EuroComSlaw, EuroComGerm. Methode des EuroCom: 7 Siebe Wortschatzerschließung: tabellarisch, mehrsprachige mind maps, im Lehrwerk Hypothesen Grammatik 7 Siebe zum Dekodieren von Texten in einer unbekannten Sprache: Internationaler Wortschatz Der Sprachfamilie gemeinsamer Wortschatz Lautentsprechungen Gemeinsame Graphien Syntaktische Strukturen Morpho-syntaktische Elemente Präfixe und Suffixe Ich kann Ansätze zur Reflexion der individuellen Mehrsprachigkeit nennen und erklären. Sprachenporträts Sprachenbiographie: eigenen Sprachweg einzeichnen Freiwilligkeit: manche haben vielleicht schon schlechte Erfahrungen mit ihrer Mehrsprachigkeit gemacht Malerlebnis: malen à Sprachenporträts Leiblichkeit der Spracherfahrung Ich kenne die unterschiedlichen Lehrplanausschnitte zur Mehrsprachigkeit und kann diese unter Bezugnahme auf die Mehrsprachigkeitsforschung erklären. 7 Einheit (Diversitätssensibler Fremdsprachenunterricht) Ich kann innere und äußere Differenzierung voneinander unterscheiden und jeweils Beispiele im schulischen Kontext nennen. Innere Differenzierung: Merkmale, die individuell veränderbar sind Unterrichten in heterogenen Klassen: Heterogenität bei Unterrichtsplanung berücksichtigen (verschiedene Aufgabenformate, Lernarrangements die weder unter- noch überfordern) Differenzierter Unterricht Differenzierung und Individualisierung im Unterricht (Unterschiedliche Aufgaben je nach Schüler = Umfang, Schwierigkeit) Unterschiedliche Anleitungen, unterschiedliche Arbeitsformen nach Vorwissen Aufgabenstellung Äußere Differenzierung: Veränderbar, jedoch nicht immer Gruppe Klasse Schule Ich kann Lernervariablen und innere Differenzierungsaspekte im Fremdsprachenunterricht nennen und Umsetzungsmöglichkeiten erklären. Ich kann aus dem Aufsatz „Heute schon differenziert?“ zwei Aktivitäten nennen, beschreiben und ihre Umsetzung erklären. El minuto de oro: Jeder Schüler bekommt im Laufe des Schuljahres mehrmals die Aufgabe, ca. eine Minute vor der Klasse etwas auf Spanisch vorzutragen. Das kann z.B. ein Lied, Gedicht oder Witz sein, darin bestehen, ein Spiel zu erklären oder ein aktuelles Geschehen zu kommentieren. In der Regel macht es Sinn, dass der betreffende Schüler weiß, wann er mit seiner Präsentation an der Reihe ist. El minuto de correccion: Am Ende der Stunde erfolgt eine gezielte Phase zur Förderung der language awareness im Rahmen einer entpersonifizierten Fehlerkorrekturphase. Der Lehrer präsentiert den Schülern ausgewählte Fehler per Tafel, Folie oder Smartboard, die während der Stunde gemacht worden sind. Das zentrale Ausgangskriterium sollte sicherlich die Fokussierung auf die aktuelle Spracharbeit sein, aber auch typische Fehler durch wiederholte „Ach ja – Effekte“ eine langfristige Verbesserung bezüglich der Zielsprache zu ermöglichen. Ich kann den Diversitätsfaktor Geschlecht im Fremdsprachenunterricht erklären. Annahmen Überlegenheit von Mädchen/Frauen beim FS-Lernen Sprachbegabung Studien Inkonsistente Ergebnisse Keines der Geschlechter per se leistungsstärker beim FS- Lernen Motivation und Einstellungen Mehr weibliche Lernende als männliche Lernende Aber keine Unterschiede in Motivationsprofilen Fächer und Berufswahl Soziokulturelle Faktoren Soziale und kulturelle Konstruktion von Geschlecht / gender Gender als (Forschungs-)Kategorie Gender wird im Diskurs verhandelt, konstruiert, mitunter auch dekonstruiert Erforschung auch im fremdsprachenunterrichtlichen Kontext Erforschung der Kategorie Gender Zusammenhänge zwischen FS-Lernen und Identitätsbildungsprozesse Wechselbeziehungen zu anderen Kategorien o Sprachlernbiographie o Kultureller Hintergrund o Bildungshintergrund o Sozioökonomischer Hintergrund o Alter o Sexuelle Orientierung Erforschung der in Lehrwerken vermittelten Geschlechterbilder Konstruktionen und Repräsentationen von Gender in soziokulturellen Räumen und Zeiten o Literarische Texte, Filme, inter- und transkulturelle Perspektiven Ich kann Handlungsmöglichkeiten für einen gendersensiblen Fremdsprachenunterricht erklären. Gendersensible Unterrichtsmaterialien LGBTIQ (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender)* inklusive Unterrichtsmaterialien Gendergerechte Sprache verwenden Role models Stereotype Zuschreibungen vermeiden Interessen berücksichtigen Ganzheitliches Methodenverständnis (kognitiv, affektiv, körpergezogen) 8 Einheit (Emotionale und motivationale Aspekte im Fremdsprachenunterricht) Ich kann FLA-Foreign Language Anxiety und FLE Foreign Language Enjoyment erklären und ihre Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht begründen. Foreign Language Classroom Anxiety Angst beim Lernen einer Sprache Angst, sich mündlich auszudrücken Angst vor Prüfungen Foreign Language Enjoyment (FLE) Freude am Lernen einer Sprache Eine Fremdsprache gerne lernen, Spaß am Lernen haben Freude, eine Fremdsprache zu verwenden Ich kann die integrative und die instrumentelle Orientierung zur Motivation erklären und deren Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht begründen. Integrative Orientierung (integratives Motiv) Interesse an Zielsprache Interesse an Zielkultur(en), positive Einstellung zu Zielkultur(en) Lerner*in möchte Mitglied der Zielkultur(en) werden Instrumentelle Orientierung (instrumentelles Motiv) Nützlichkeitsaspekt Bessere berufliche Chancen Ich kann das 4 Phasen Modell von Dörnyei erklären und ausgewählte Motivationsstrategien nennen. Motivierendes Fremdsprachenlernen: Basisbedingungen für Motivation schaffen Angemessenes Lehrer*innenverhalten Angenehme und unterstützende Atmosphäre im Klassenzimmer Zusammenhalt in der Lerner*innengruppe mit angemessenen Gruppennormen schaffen und fördern Initialmotivation erzeugen Die mit der Fremdsprache verbundenen Werte und Einstellungen der Lernenden erhöhen Erfolgserwartung der Lernenden erhöhen Zielorientiertheit der Lernenden erhöhen Relevante Materialien Realistische Lerner*innenüberzeugungen schaffen Motivation aufrecht erhalten Lernen stimulierend und angenehm machen Aufgaben auf motivierende Weise präsentieren Konkrete Lerner*innenziele setzen Selbstachtung der Lerner*innen schützen und ihr Selbstvertrauen fördern Lerner*innenautonomie fördern Kooperation zwischen den Lerner*innen fördern Rückblickende Selbstevaluierung Motivierende Haltungen unterstützen Motivierendes Feedback geben Lerner*innenzufriedenheit erhöhen Belohnung Note in einer motivierenden Weise geben Motivation herstellen ist nicht ausreichend, Motivation muss aufrecht erhalten werden. Motivationsstrategien müssen Lehrpersonen und Lerner*innen entsprechen. Qualität vor Quantität Good enough motivator teachers should aim to become ‘good enough motivators‘ rather than striving unreasonably to achieve ‘supermotivator‘ status. […] don‘t think for a moment that you have to apply all of them [ideas] to do a decent job. […] What we need is quality rather than quantity. A few well-chosen strategies that suit both you and your learners might take you beyond the threshold of the ‘good enough motivator‘ Stepwise approach eine Strategie nach der anderen und nicht alle Strategien gleichzeitig Ich kann das L2 Selbstsystem von Dörnyei erklären und seine Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht begründen. Ideal L2-Self: ”… involves the characteristics that someone would ideally like to possess.“ Wie sehe ich mich und meine L2-Kompetenz? Was möchte ich erreichen? Ought to L2-Self: ”… involves the attributes that someone believes he or she ought to possess.“ Wie sehen andere mich und meine L2-Kompetenz? Was möchten andere, dass ich erreiche? L2 Learning Experiences: ”… concerns the learner‘s situation- specific motives related to the immediate learning environment and experience.“ Meine Erfahrungen mit und Einstellungen zur L2- Lernsituation 9 Einheit (Medienbasierter Fremdsprachenunterricht) Ich kann den Begriff „Medien“ definieren. Medien sind Mittel, Mittler, Vermittler, Brücken. Sie sind nicht primär gegenständlich definiert, sondern funktional. Ihre Bestimmung ist die des Vermittelns und Übermittelns. Ich kann Medien für den Fremdsprachenunterricht kategorisieren. Medien werden kategorisiert in: Modernität: o Herkömmliche, nicht technische Medien: Lehrwerke, Bilder, Landkarten, Lehrperson o Moderne, technische Medien: Film, Video, Overheadprojektor, Audio-CD, DVD o Neue Medien: Computer, Internetbasierte Medien: Interaktive Lehrwerke, Email, Foren, Blog, soziale Netzwerke Technikersatz: o Primärmedien: Mensch als Medium (Lehrperson, Schüler*innen, Expert*innen, Sprachassistent*innen) o Sekundärmedien: Schreib- und Druckmedien (Lehrwerke, Zeitungen, Bilder, Poster) o Tertiärmedien: Elektronische Medien (Fernsehen, Film, Radio) o Quartärmedien: Digitale, computerbasierte Medien (Smartphone, Tablet, Email, Online) Wahrnehmungskanal: o Visuelle Medien: ▪ Bildliche Darstellung: Bilder, graphic novels, Realien, Landkarten ▪ Schriftsprachliche Darstellung: Lehrwerke, Bücher, Vokabelkarten, Zeitschriften o Auditive Medien: CDs, Hörbücher, Podcasts, Lieder, mp3-Dateien o Audiovisuelle Medien: Fernsehen, Videopodcasts, Filme o Multimodale Medien: PC, Internet, Online- Lernplattformen, Videoplattformen, soziale Netzwerke Didaktisierung: o Nicht didaktisierte authentische Medien: Blogs, Filme, Hörbücher, Radiopodcasts o Didaktisierte Medien: Lehrwerkstexte, Schautafeln o Didaktisierte authentische Medien: Filmausschnitte mit Aufgaben, easy reader (graduierte Lektüre) Ich kann die Funktionen von Medien im Fremdsprachenunterricht nennen und erklären. Informationsfunktion: Recherchezwecke Erkenntnisfunktion: Information analysieren (Tafelbild, Arbeitsblatt) Kommunikations- und Kooperationsfunktion: in Kontakt treten Organisations- und Steuerungsfunktion: Arbeitsablauf unterstützen Objektivierungsfunktion: Informationen überprüfen Motivierungsfunktion: Aktualitätsbezug Differenzierungsfunktion: Lerntempo, Arbeitsgeschwindigkeit Medienerzieherische Funktion: reflektierte Nutzung (fake news) Ich kann Beispiele für digitales Lernen und digitale Tools nennen und ihre Funktionen für den Fremdsprachenunterricht erklären. Digitale Schulbücher wie digi4school, schule.at und osz bieten digitales und modularesn Unterrichtsmaterial für Sprachen. Weitere Beispiele: LernApps wie Kahoot Interaktive Tools und Lernplattformen Unterrichtsvor- bereitungen im Internet Interaktive Whiteboards Flipped classrooms Digitale Welt im FSU Virtuelle Immersion Viele Möglichkeiten der authentischen Kommunikation CALL-Computer Assisted Language Learning Distance language learning: untererforschter Bereich Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen Begleitband (2020) Online-Interaktion in 2 Skalen: Online-Konversation und –Diskussion, Zielorientierte Online-Transkation und - Kooperation Digitale Grundbildung Bundesministeriums für Bildung, Forschung und Wissenschaft: 2018 2 Lehrplan konzepte - strukturelle , formula grammatik , - notional funktionalles prozes - aufs - „Cenerentola“ é probalbimente la aba più conosciuta al mondo. Sicuramente é un libro Vecchio, ma per me resta il mio preferito per sempre. Questo libro é sia per giovani, Ma anche per adulti. La trama di questa aba tratta di una ragazza gentile e buona. Quando era giovane ha perso sua mamma e poi anche il suo padre. Adesso vive in sua casa gigante con sua cattiva matrigna e suoi sorellastre. Nonostante le dif coltà che ci sono nella sua vita, prova a restare Felice con un cuore puro. La sua vita cambia quando il re organizza un ballo per trovare una moglie per il principe. Anche se la sua madrigna Non permette a lei a andare da questo ballo, cenerentola vuole andare. Con un pó di aiuto di una fata madrina e animali, cenerentola riesce ad andare al ballo, Ma solo no mezzanotte. Un sogno viene reale per cenerentola e il principe e lei si innamorano. Ma quando é quasi mezzanotte, cenerentola core via, Senza dirlo il suo nome e in fretta ha anche perso la scapetta. Il principe, con solo la scarpa perduta, cerca cenerentola in tutto il regno, mostrando che l‘ Amore puó superare tutto, e quindi ha trovato la sua principessa. La storia di cenerentola insegna che la Vera Bellezza viene dall cuore. É una aba che insegna che i sogni possono diventare realità. In conclusione, cenerentola é un libro che tutto dovrebbero leggere. fi fi fi