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Universität Bern

Eva Schürch

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observation methods psychology behavioral research social science

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This document provides an overview of observation methods in psychology. It covers different types of observation, sampling techniques, recording methods, and potential problems with observation.

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Gesprächsführung, Interviewtechnik und Verhaltensbeobachtung I Beobachtung I Dr. phil. Eva Schürch, Institut für Psychologie, Universität Bern 09.10.2023 GIV I K-Frage zu NVK Marco ist Teamleiter und möchte sich Respekt verschaffen, indem er sich dominant verhält. Für die Teamsitzung überlegt er sic...

Gesprächsführung, Interviewtechnik und Verhaltensbeobachtung I Beobachtung I Dr. phil. Eva Schürch, Institut für Psychologie, Universität Bern 09.10.2023 GIV I K-Frage zu NVK Marco ist Teamleiter und möchte sich Respekt verschaffen, indem er sich dominant verhält. Für die Teamsitzung überlegt er sich folgende Verhaltensweisen: Welche sind geeignet um von seinem Team als dominant wahrgenommen zu werden? R F A O O Marco bleibt stehen, während seine Mitarbeitenden sitzen. B O O Marco vermeidet den direkten Blickkontakt mit den Teammitgliedern. C O O Marco verschränkt seine Arme vor der Brust. D O O Marco geht vor der Leinwand auf und ab, während er seine Ansprache hält. © Eva Schürch | 09. 10. 2023 2 Lernziele > Unterschiedliche Beobachtungsformen nennen und erklären können > Wissen, welchen Einfluss verschiedene Rahmenbedingungen auf die Beobachtungssituation haben > Sampling: Formen und Eigenschaften unterscheiden > Prinzipien der Datenreduktion kennen © Eva Schürch | 09. 10. 2023 3 Definition (Greve & Wentura, 1997) freie vs. systematische Beobachtung Wissenschaftliche Beobachtung... -... geschieht mit Absicht -... enthält Selektion -... wird ausgewertet © Eva Schürch | 09. 10. 2023 4 Forschungsfragen & Forschungsfelder > Qualitative vs. quantitative Forschung > Was beobachten und wozu? > Datengewinnung - Operationalisierung © Eva Schürch | 09. 10. 2023 5 Operationalisierung > einer der ersten und wichtigsten Schritte jedes psychologischen Forschungsprozesses > jede Zuordnung einer Beobachtung (als Indikator, Manifestation) zu einer theoretischen, unbeobachtbaren Variablen - für jeden wissenschaftlichen Begriff, der in der Fragestellung auftritt, muss festgelegt werden, wie er praktisch und konkret erfasst werden soll; die Sachverhalte müssen so weit konkretisiert werden, dass sie eindeutig beobachtet werden können. © Eva Schürch | 09. 10. 2023 6 Operationalisierung Ausprägung a beo b b tb ach ht r n ic h tb a c ba o e ar Indikator 1 Variable beo h b ac t b ar Indikator 2 © Eva Schürch | 09. 10. 2023 Ausprägung b Ausprägung c Ausprägung 7 Beispielstudie > Übergeordnete Forschungsfrage: Einfluss Umgebung à Verhalten > Untersuchung: Zusammenhang soziale Kompetenz – Nutzung eingeschränkter Räume > Ergebnis: Kinder mit hoher sozialer Kompetenz halten sich öfter in abgetrennten Räumen auf als Kinder mit tiefer sozialer Kompetenz. Legendre, A. (1989). Young children's social competence and their use of space in day-care centers. In: B.H. Schneider et al. (Eds.), Social competence in developmental perspective (263-276). New York: Kluwer Academic Publishers. © Eva Schürch | 09. 10. 2023 8 13. Young Children's.Social Competence DAY -CARE CENTER A PROXIMAL EYE - SPACE CONTACT SPACE BEYOND EYE -CONTACT SPACE (Legendre, 1989) © Eva Schürch | 09. 10. 2023 DAY - CARE CENTER 0 9 Rahmenbedingungen (Mees, 1977) © Eva Schürch | 09. 10. 2023 10 Wie und was beobachte ich? > Verhalten - vorhanden ja/nein - wie oft - wie intensiv - wie lange > > Beobachtungskategorien - verbal - nonverbal - Geräusche - Wetter -.... Beobachtungseinheit - räumlich - zeitlich - Akteur - Aktivität / Handlung - Interaktion © Eva Schürch | 09. 10. 2023 Möglichkeiten, von Forschungsfrage abhängig 11 Beobachtungen festhalten (recording) Event recording Ereignisstichprobe © Eva Schürch | 09. 10. 2023 Interval recording vs. Zeitstichprobe (time sampling) 12 Sampling whole-interval sampling timed untimed adaptiert von Martin & Bateson, 2015 © Eva Schürch | 09. 10. 2023 13 Sampling rules ad libitum sampling scan sampling © Eva Schürch | 09. 10. 2023 focal sampling behavior sampling 14 Recording rules > Continuous recording - timed - untimed > sample points Time-sampling - instatntaneous sampling - one-zero sampling - whole-interval Beobachtungszeitfenste r sample intervals © Eva Schürch | 09. 10. 2023 15 Recording rules © Eva Schürch | 09. 10. 2023 16 Probleme mit Sampling (Smith & Connolley) © Eva Schürch | 09. 10. 2023 17 Kategorien Problem: Lösung: Verhalten = © Eva Schürch | 09. 10. 2023 18 Kategorien > Beobachtbare Merkmale von Verhalten: - Struktur - Konsequenz - räumliche Relation > Eckpunkte Kategorien - präzise Beschreibung - keine Überlappung Maxime für Kategorien: ME & E (mutually exclusive & exhaustive) - Unabhängig > Anzahl Kategorien: Kosten-Nutzen-Abwägung © Eva Schürch | 09. 10. 2023 19 Beobachtungsbogen > > Kodierschema = Erfassungsbogen Ereignisse beschreiben Zeitintervall Auto (PW) Bus/Car 1 III 2 IIII I 3 I II 4 IIIIIII 5 III Mofa/Motorrad Velo/E-Bike I II I Fussgänger:in Rest I I I II Traktor III... © Eva Schürch | 09. 10. 2023 20 Datenreduktion > Grundprinzip: Datenmenge aufbereiten, um Aussagen ableiten zu können > Überkategorien bilden > qualitative Inhaltsanalyse - zusammenfassend - strukturierend © Eva Schürch | 09. 10. 2023 21 Analyse der Beispielstudie (Legendre, 1989) > Forschungsfrage > Operationalisierung / Kategorien > Rahmenbedingungen - systematisch quantitativ Soziale Kompetenz: Kind interagiert Raumnutzung: Aufenthaltsort im Raum naturalistisch nicht teilnehmend vermittelt Fremdbeobachtung verdeckt - > Sampling > Datenreduktion Berechnung von 2 Indices pro Kind focal sampling instantaneous sampling © Eva Schürch | 09. 10. 2023 - Wie hängen soziale Kompetenz und Raumnutzung zusammen? - - Konsequenz räumliche Relation jedes Kind als Beobachtungseinheit 3-Sekunden Intervalle 6 x 15 Minuten - spacial autonomy social competence 22 Ergebnisse Beispielstudie 0 ADULT PROXIMAL SPACE BEYOND EYE-CONTACT S P A C E ti- LOW in Peer Into-tion < Me- - 1 SD > Mean - 1 SD < Me+ 1 SD HIGH > Mean + 1 SD Figure 13.4 Use of the three social spaces as a function of the competence at interacting with peers. © Eva Schürch | 09. 10. 2023 systems can be connected by an interdependence relationship. With respect to a day-carecenter group, investigating the interdependence between the microsystems defined by the different children within this setting may help us clarify the complex network of Legendre, 1989 23 Ausblick > Beobachtungsfehler > Beobachtung praktisch umgesetzt > Anwendung > Forschungsergebnisse © Eva Schürch | 09. 10. 2023 24 Learningoutcomes > Sie wissen was wissenschaftliche Beobachtung ist und wie diese sich von Alltagsbeobachtung unterscheidet. > Sie können zwischen freier und systematischer Beobachtung unterscheiden und Beispiele zuordnen. > Sie wissen was Operationalisierung ist und können dies in einem Beispiel korrekt zuordnen und > benennen. Sie kennen die verschiedenen Rahmenbedingungen der Beobachtung und können Beispiele dazu zuordnen. > Sie kennen verschiedene Beobachtungsmöglichkeiten und können diese korrekt einer Forschungsfrage zuordnen. > Sie kennen die Sampling rules und können Beispiele zuordnen. > Sie wissen, in welcher Situation welche Recording rules angemessen sind. > Sie wissen was Beobachtungskategorien sind und wie man daraus ein Kodierschema erstellt. > Sie wissen, welche Probleme beim Beobachten auftauchen können und wie man damit umgeht. © Eva Schürch | 09. 10. 2023 25

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