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This document is a summary of German history, covering topics from the Nationalstaat idea in Europe, through the unification of Germany, industrial revolution, World War One, Nazi rule, post-War Germany, and ending with the events of 1989. It contains detailed outlines of specific time periods and key events.
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Geschichte Abitur Übersicht: 1. Nationalstaatsgedanke und Nationalismus in Europa (Seite 2 – 10) 2. Die Reichsgründung von oben (Seite 11 – 14) 3. Zweite industrielle Revolution (Seite 15 – 24) 4. Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918) (Seite 25 – 39) 5. Die Nationalsozialistische Diktatu...
Geschichte Abitur Übersicht: 1. Nationalstaatsgedanke und Nationalismus in Europa (Seite 2 – 10) 2. Die Reichsgründung von oben (Seite 11 – 14) 3. Zweite industrielle Revolution (Seite 15 – 24) 4. Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918) (Seite 25 – 39) 5. Die Nationalsozialistische Diktatur (Seite 40 – 66) 6. Deutschland und Europa nach dem zweiten Weltkrieg (Seite 67 – 85) 7. Epochenjahr 1989 (Seite 86) 8. Zusätzliche Anmerkungen (Seite 87) 9. Glossar (Seite 88) 1 Nationalstaatsgedanke und Nationalismus in Europa Napoleon herrschte in Deutschland von 1800 -1814 Vier Staaten > Linksrheinischen Gebiete und weite Teile der Nordseeküste (lebten nach französischem Recht) > Satellitenstaaten (Napoleoniden) (Fortschrittlich nach Vorbild Frankreichs) > Staaten des Rhein Bunds (unter französischen Einfluss, formal aber unabhängig) > Österreich, Ungarn und Preußen (noch nicht von Napoleon erobert aber müssen sich von Napoleon Bedroht fühlen) > Code Civil (Verwaltungssystem, Rechtsstaatliche Strukturen, Steuersysteme und Partizipationsmöglichkeiten) Die Befreiungskriege > Napoleon versucht Russland zu erobern aber wird zurückgeschlagen und flieht mit übrigen Soldaten (1812/1813) > Völkerschlacht Leipzig (Oktober 1813) – Alliierte kämpfen gegen die Artillerie Napoleons, dieser wurde immer weiter zurückgedrängt > Schaffte es mit einigen Soldaten nach Westen nach Frankreich zu fliehen > Napoleon wird nach Elba verbannt > Siehe Zettel: Die Napoleonischen Kriege Wiener Kongress (1814/1815) Anlass vom Wiener Kongress: > Neuordnung Europas nach der Niederlage Napoleons > Ausgangslage: Napoleon ging nach der Frz. Revolution als Kaiser hervor. Dadurch veränderte sich Europa, viele Staaten wurden aufgelöst und viele neue Ländergrenzen geschaffen. Napoleon scheiterte letztlich an Russland und wurde 1918 endgültig verbannt. Zum Wiener Kongress: > Frage: Wie soll Europa nach Napoleons Verbannung aufgeteilt und die Landesgrenzen geordnet werden? > Vorsitzender: Fürst von Metternich (Außenminister Österreichs) > Großmächte (Monarchen und Staatsmänner) von Österreich, Preußen, Russland, Großbritannien und Frankreich > Bildung Heiliger Allianz – Gegenseitiger Beistand > Arbeiten Politisches Grundsatzprogramm aus (Ziele): Restauration (Wiederherstellung von altem) Legitimität (der Herrschaft, durch Gott für die Monarchen) Solidarität (Monarchen unterstützen sich gegenseitig) Gleichgewicht (der Macht) > Einheitliche Politik 2 > Feste Entstehungen/Beschlüsse: Deutscher Bund* und Heilige Allianz (gegenseitiger Beistand) Bundesakte garantiert Souveränität der Einzelstaaten > Volk soll nicht mitbestimmen > Gottesgnadentum soll Europaweit anerkannt werden > Keine Hegemoniestellung mehr (alle Staaten gleichviel Macht) > Alter Herrschergeschlechter sollen ihre Macht behalten > Keine neues Großes Deutsches Reich (unter anderem zu viel Macht) > Kurz: Auf dem Wiener Kongress wurden viele Ländergrenzen bestimmt. Frankreich musste Gebiete die während der Revolution annektiert wurden wieder abtreten > Der deutsche Bund wurde gegründet Dazu gehörten 35 Fürsten, 4 Freistädte, Preußen und Österreich Der deutsche Bund hat bereits einen Bundestag *Deutscher Bund: > lockerer Staatsbund (39) > Nur Fürsten regieren, müssen nicht auf Stimme des Volks hören > keine gemeinsame Verfassung, Zersplittertes Deutschlands, Kein Gemeingefühl > kein Nationalgefühl entstand > Deutsche Bundesakte > Artikel 13: Jedes Land muss mindestens eine Verfassung erlassen: ÖS: ist strikt gegen eine Verfassung – Wiener Kongress – Fürst von Metternich – Restauration/Reaktionär - Habsburger Preußen: König hält das Volk bis 1848 hin – um Volk ruhig zu halten – Borussia Bayern: Verfassung: Ja, repräsentativ – Napoleonische Kriege „positiver Einfluss“ Wartburgfest 1817 > Erster Höhepunkt der oppositionellen Bewegung > Erinnerung an 300 Jahre zurückliegende Reformation/Martin Luther und vierten Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig > 500 Teilnehmer aus deutschen Universitäten Restaurative Schriften werden spontan verbrannt – erregt Aufmerksamkeit der Regierungen auf Bewegung > Studenten fordern ein Einheitliches Deutschland, keine Spaltung in Nord und Süd, Keine Spaltung in Evangelisch und Katholisch, Mitbestimmung des Volkes (Wahlen), durch Verfassung soll Gesetz bestimmen, es soll einen Kaiser geben Karlsbader Beschlüsse 1819 > Konservativer Dichter August von Kotzebue wird von Student Karl Ludwig Sand ermordet > Anlass für Metternich seine reaktionäre Politik durchzusetzen > Einführung von Pressezensur, Überwachung der Universitäten, Unterdrückung von Liberalen und nationalen Oppositionen (Demagogenverfolgung) > Strafen (vor allem gegen Gelehrte) in Form von Geldbußen, Amtsenthebung, Festungsstrafen und selten Todesurteile 3 Wiener Schlussakte 1820 > „Gesamte Staatsgewalt“ soll in Monarchen vereinigt bleiben > Damit wurde fortschrittliche Verfassung von Süddeutschen Staaten nicht infrage gestellt, trotzdem war keine weitere Liberalisierung mehr möglich > ÖS und Preußen weigern sich sogar gegen Verfassung (erhielten schließlich 1848 im Zuge der Revolution eine Konstitution) Juli Revolution Frankreich 1830 Vorgeschichte > Konflikte zwischen dem nach Selbstbestimmung strebenden Volk und politischen Machthabern (nicht nur in Frankreich) > König Ludwig XVIII erlässt die Charte constitutionelle (es wird eine konstitutionelle Monarchie mit einem Monarchen an der Spitze festgeschrieben) Revolution > Karl X wird Nachfolger > Nationalgarde wird aufgelöst (wichtiges Symbol für Einheit und Revolution von 1789) und Presse trotz versprechen wieder mehr zensiert > 27. Juli 1830 Barrikadenkämpfe, drei Tage später Land in Hand der Aufständischen und Karl X muss abdanken > Volk scheitert durch das ungebildet sein und durch Meinungsverschiedenheiten eine republikanische Staatsform aufzustellen > Auf Grundlage der Charte constitutionelle wird konstitutionelle Monarchie mit gestärktem Parlament eingeführt und nächster König gewählt (Mehr Demokratie durch abgeordnete des Volkes im Parlament) Folgen (Einfluss auf Europa) > „Revolutionswelle“ wird in den meisten Europäischen Ländern ausgelöst > Manche Staaten reagierten mit Reformen, manche mit Unterdrückung durch alle verfügbaren Mittel > Westliches liberales fortschrittliches Lager und östlich, konservativ-reaktionäre Staatengruppe > Hauptziel des Wiener Kongresses den politischen Wandel zu verhindern ist gescheitert > In Deutschland werden durch Proteste von verschiedenen Bürgern der unteren Schicht (für wirtschaftliche und soziale Verbesserung) von Monarchen verfassungsrechtliche Zugeständnisse gemacht – Herzogtum Braunschweig, Kurfürstentum Hessen und Königreiche Sachen und Hannover treten Verfassungsstaaten bei – revolutionärer Auftrieb für liberale Oppositionen November Aufstand in Polen (1830) > viele Polen wünschen sich unabhängigen Nationalstaat, Zar Alexander I (Russland) erteilt Absage > trotzdem erhält Polen einen liberalen Ansatz was Regierung, Verfassung und Recht betrifft > Alexander I hält sich trotzdem nicht vollkommen an Eid, unterdrückt nationalliberale Aktivität in Polen > Spannung zwischen revolutionärer Bestrebung und Zar eskaliert 4 > 1830 geschieht der Novemberaufstand, Zar gilt als offiziell abgesetzt als es keine direkte Gegenwehr gibt > Daraufhin rücken russische Verbandsmächte ein (Preußen unterstützt Russland) und schlagen Aufstand gewaltsam nieder > Unzählige Polen werden hingerichtet, nach Sibirien deportiert oder flüchten (unter anderem nach Deutschland) (50 000 Polen ziehen Richtung Westen) > Polnische Armee wird aufgelöst und autonomes Königreich abgeschafft Hambacher Fest (27. Mai 1832) > Politisch angespannte Stimmung durch Polen > Demonstrationen für unabhängiges Polen, vor allem aber für eine „Wiedergeburt Deutschlands, Liberalismus, progressiv > Ein Jurist und ein Journalist laden zu einem Volksfest auf dem Schlossberg ein – Höhepunkt der Proteste > Es erscheinen etwa 25 000 bis 30 000 Menschen > Alle Schichten der Gesellschaft waren vertreten > 20 Beiträge in denen gefordert wurde: Garantie von Grundrechten Volkssouveränität Einheitliche Verfassung > Manche wollten diese mit Gewalt durchsetzen, die Mehrheit jedoch friedlich Reaktionen auf Hambacher Fest > Truppen von König Ludwig I werden gegen Bewegung ausgesandt > Köpfe der Bewegung werden verklagt, Vorwurf: Staatsregierung stürzen wollen und einheitliche Verfassung einführen, zwar erst freigesprochen, dann wegen Beleidigung aber zur mehrjähriger Haft verurteilt > Reaktion mit Repressionen auch gegenüber anderen Aufständigen > Weitere Sanktionen der Presse- und Versammlungsfreiheit > Juli 1832: Verabschiedung weiterer 6 Artikel die die zentralen Parlamentsrechte einschränken, „bundeswidrige Politik“ kaum noch legal > Nationalliberale Bewegung durch Einschränkung stark getroffen, viele ziehen sich zurück oder verlassen sogar das Land Nationalstaatsgedanke Der Nationalstaat ist ein Staatsmodell, das auf der Idee und Souveränität der Nation beruht. Negative und positive Seite „Januskopf“ (Kopf mit zwei Gesichtern) des Nationsgedanken Pro > Positive Identifikation mit der Gemeinschaft/Heimatverbundenheit > Innere Identifikation (Inklusion) Liberaler Nationalismus > Gemeinschaft freier Bürger zur Demokratisierung Contra > Abgrenzung gegenüber anderer Völker/Länder (Exklusion) > Liberalismus wird zur Gefahr für den Staat 5 Integraler Nationalismus > Konservative Regierungsstrategie > Regierungen versuchen eigenes Volk von sich zu überzeugen und gleichzeitig innenpolitische Spannungen vor dem Ausland zu verheimlichen Das Volk soll dann die Gegner des Staates als die eigenen bekämpfen „Einheit und Freiheit“ – Vormärz 1830 – 1848 - Deutschland im Vormärz > Menschen lernten durch Bildungsreform lesen, es gab durch das Wetter Missernten und die Menschen hungerten, der Unterschied zwischen arm und reich wuchs (Pauperismus) Februar 1848 - Die Revolution kommt aus Frankreich > Februar 1848: Februarrevolution in Frankreich Studenten, Arbeiter & Mitglieder der Nationalgarde gingen in Paris auf die Barrikaden Monarchie in Frankreich gestürzt Bürgerkönig Louis-Philippe I. dankte ab > Februar – März 1848: deutsche Opposition + Volksbewegung drängten in den Einzelstaaten auf die Erfüllungen der Märzforderungen März > 1848: „Märzrevolution“ 1848: Aufstände im Deutschen Bund & zahlreichen europäischen Ländern > Märzforderungen in Deutschland: Garantie von Grundrechten Pressefreiheit Schwurgerichte1 Bürgerwehren2 5. März > 51 prominente Oppositionspolitiker beschlossen Vorparlament einzuberufen, das eine verfassungsgebende Nationalversammlung vorbereiteten sollte 13. März > Revolutionäre stürmten in Wien das Ständehaus, Märzforderungen Ständeversammlung stimmte Forderungen des Volks nicht zu, Eskalation Militär versuchte Menge auseinander zu treiben Eskalation blutige Straßenkämpfe um Lage zu beruhigen machte österreichische Obrigkeit3 Zugeständnisse an Demonstranten Fürst von Metternich floh Sieg der Revolution 18. März - Revolution in Berlin > 18.03.1848: Einberufung eines „Vereinigten Landtages“ Verfassung? 1 mit hauptamtlichen Richtern und Schöffen besetzte Strafkammer, die für besonders schwere Straftaten zuständig ist 2 Gesamtheit der von Bürgern einer Gemeinde gebildeten bewaffneten Einheiten 3 Träger der Regierungsgewalt 6 > Aufhebung der Pressezensur durch Preußens König Friedrich Wilhelm IV. als Dank an den König versammelten sich Tausende Menschen vor dem Berliner Stadtschloss > Während Rede lösen sich versehentlich zwei Schüsse aus der Garde und lösen Revolution aus (Eskalation, 200 Tote) > 19.03.1848: König ließ Truppen abziehen König stimmte Ausarbeitung einer Verfassung zu, versprach preußische Nationalversammlung, bekannte sich zur Einheit 21. März > König von Preußen Wilhelm IV hält Rede darüber, das Preußisches und Deutsches Volk vereint werden sollen (Preußen soll in Deutschland aufgehen), er sagt wie sehr er das Volk mag etc. und redet von gemeinsamen Kampf unter seiner Leitung gegen äußere und innere Bedrohungen (Volk bietet ihm später die Kaiserkrone an die für ihn allerdings nicht durch Gott legitimiert ist und aus Dreck besteht, da keine adligen sie vergeben, er nimmt sie später nicht an) 31. März - Das Vorparlament und der Zusammentritt der Nationalversammlung > 31.03.1848: Vorparlament trat in Frankfurt zusammen berief Nationalversammlung ein Nationalversammlung sollte Verfassung für geeinten deutschen Nationalstaat erarbeiten > Wahl im gesamten Deutschen Bund der 809 Abgeordneten der Nationalversammlung circa 85 % der männlichen Bevölkerung durfte wählen > 18.05.1848: deutsche Nationalversammlung trat in Frankfurter Paulskirche zusammen Abgeordnete bürgerliche Repräsentanten (gewählt von Männern ab 25 Jahren) keine Parteien: drei politische Lager - Republikanische Linke möchte eine Republik - Liberale Mitte möchte Kaiser + Konstitution (Verfassung) + Parlament - Konservative möchte Monarchie (behalten) Zu der (Reichs-)Verfassung/Paulskirchenverfassung > Eine Konstitution oder auch Verfassung beschreibt die schriftlich festgehaltenen Rechte die jemand besitzt, der jenem Staat angehört in welchem die Konstitution erlassen ist. Diese darin festgehaltenen Regeln oder Gesetze gelten für jeden Menschen, egal aus welcher Schicht er kommt (, es sei denn es gibt eine Sonderreglung, was heutzutage aber eigentlich nicht mehr der Fall ist). > Gewährleistet dem deutschen Volk Grundrechte, die Einzelstaaten müssen sich der Konstitution möglichst fügen > Zu dem deutschen Volk gehören die, die das Deutsche Reich bilden > Jeder Deutsche hat das Reichsbürgerrecht und darf sich niederlassen wo er möchte und darf selber über seinen Besitz verfügen > Vor dem Gesetz gibt es keinen Ständeunterschied > Gleichheit gegenüber von öffentlichen Ämtern und Wehrpflicht > Titel werden aufgehoben sofern sie nicht mit Amt zusammenhängen 7 > Freiheit ist unverletzlich > Todesstrafe außer in ein paar Ausnahmen abgeschafft > Briefgeheimnis wird gewährleistet > Pressefreiheit > Glaubens- und Gewissenfreiheit (Jeder darf seiner eigenen Religion folgen) > Schulpflicht (und die Ermöglichung dieser Nachzukommen) > Wissenschaft und Lehre ist frei > Friedliche Versammlungen sind immer erlaubt > Vereine dürfen ohne Einwilligung des Staates gegründet werden > Es gibt jedoch Kaiser der Parlament auflösen kann wann er will und Befugnis über das Heer hat (ebenso eigentlich auch über Judikative, Legislative und Exekutive) > Es dürfen nur Männer über 25 wählen > Keine Demokratie Scheitert später/wird nicht in Kraft gesetzt Deutschland nach der Revolution von 1848 1. Klein- (ohne Österreich) oder Großdeutsche (mit den Deutschsprachigen Gebieten Österreichs) Lösung? 2. Problem Schleswig(-Holstein) Schleswig unter Dänischen Verwaltung, soll es trotzdem in den Deutschen Bund integriert werden (wegen Deutschsprachigkeit in Schleswig)? August 1848 Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark, wirkt auf viele so als ob die Menschen in Schleswig aufgegeben werden (vor allem für die radikale Linke) Folge: - In der Nationalversammlung kommt es zu großen Meinungsverschiedenheiten, reaktionäre Kraft gewinnt die Übermacht - Gegenrevolution entsteht (trotzdem wird Friedrich Wilhelm zum Kaiser gewählt, doch er lehnt ab), „Sieg der Gegenrevolution“ Ergebnis: Nationalversammlung löst sich auf! Revolution ist gescheitert! Der Schleswig-Holsteinische Krieg und die Uneinigkeit der Revolutionäre > mit Zusammentritt der Nationalversammlung waren Aufstände nicht beendet worden > August 1848: Preußen schloss mit Dänemark einen Waffenstillstand (auf internationalen Druck) 1849: aufgehoben wegen Konflikt um die Aufnahme des dänisch verwalteten Schleswigs in den Deutschen Bund radikales Lager empört über Waffenstillstand > Radikalen sahen Schleswig-Holstein als Teil des deutschen Nationalstaats kein Verzicht warfen Parlament Verrat an Nation und Revolution vor 8 > Konflikt um Schleswig-Holstein zeigte erste Ansätze eines aggressiven deutschen Nationalismus > im Vormärz: nationale Freiheitsbewegungen wurden von liberalen Kräften unterstützt > jetzt: Mehrheit der Parlamentarier stellte Selbstbestimmungsrecht der Völker in Frage Ansatzpunkte für Gegenrevolution reaktionäre Kräfte gewannen Auftrieb verunsicherte Bevölkerung orientierte sich zunehmend wieder an deren Richtung Der Sieg der Gegenrevolution > Oktober 1848: Gegenrevolution eroberte Wien > Ende 1848: Reaktion hatte überall im revolutionären Europa gesiegt > Niederlage der Revolution in Wien keine großdeutsche Lösung > nicht alle Abgeordneten wollten kleindeutsche Lösung unter preußischem König zustimmen & Sieg der Reaktion in Österreich hinnehmen äußerste Linke: großen europäischen Krieg gegen Mächte der Beharrung (Russland, Österreich) > 28.03.1849: Friedrich Wilhelm IV. wurde Kaiser lehnte Kaiserwürde ab wollte Krone nicht aus Händen des Volks entgegennehmen wollte keinen Krieg riskieren Nationalversammlung scheiterte Verfassung scheiterte zahlreiche Einzelstaaten zogen Abgeordnete zurück & gemäßigte Liberale legten Mandat nieder > Rumpfparlament der Linken blieb übrig (Sitz nach Stuttgart verlegt) letzte revolutionäre Kämpfe: „Reichsverfassungskampagne“ & „Mairevolution“ in Baden 18.06.1849: Tätigkeit des Rumpfparlaments gewaltsam beendet Scheiterte die Revolution? > Revolution überall in Europa gescheitert (aber nicht in der Schweiz) > nach 1848: in Preußen galt eine Verfassung (Absolutismus4 überwunden) > in den nachfolgenden Jahrzehnten: alle parlamentarischen & freiheitlichen Initiativen waren mit Makel des Scheiterns behaftet > Preußen blieb obrigkeitsstaatlich5 dominiert & Freiheitsfrage ungelöst Deutschland nach der Revolution von 1848/49 > Deutscher Bund neu gegründet > freiheitliche & nationale Strömungen mit polizeistaatlichen Mitteln unterdrückt > bestehende Verfassungen in Österreich aufgehoben, in Preußen geändert, sodass Krone Vorrang gegenüber Parlament hatte 4 Regierungsform, bei der eine Person als Träger der Staatsgewalt eine von anderen Personen oder Institutionen nicht kontrollierte Macht ausübt 5 Obrigkeitsstaat = absolutistischer, monarchistischer, undemokratisch regierter Staat 9 > Pressezensur > keine Versammlungsfreiheit Ende 1850er: > Aufbruchsstimmung → Wiedererstarken liberaler Nationalbewegungen > wachsende nationale Begeisterung und Politisierung > das Streben nach nationaler Unabhängigkeit, Freiheit, Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Sicherheit 10 Die Reichsgründung von oben > Stufen auf dem Weg zur deutschen Reichsgründung 1861 – 1870 1861/1862 Heeres- und Verfassungskonflikt in Preußen - Inzwischen ist der König von Preußen Wilhelm I gestorben und sein Bruder Wilhelm IV nun König - Wilhelm möchte Heer modernisieren/Vergrößern/ausbauen/fördern etc. und dafür Geld, doch das Parlament lehnt ab - Wilhelm I löst Parlament auf -> Neuwahlen -> noch mehr liberale kommen ins Parlament - Wilhelm setzt den antiliberalen Otto von Bismarck als Ministerpräsidenten Preußens ein (22.September 1862) Um die liberalen im Parlament unter Kontrolle zu halten/damit sie nicht genug Macht bekommen ihn abzusetzen oder dergleichen Setzte mit „Eisen und Blut“ Rede die Modernisierung des Heers durch (durch stärkeres Heer werden später auch die Kriege Gewonnen) Möchte seine Politik (mit dem Ziel eines Deutschen Reiches) mit Gewalt und Krieg durchsetzen, setzt viele außenpolitisch dadurch später durch Zentraler Konflikt: Machtaufteilung zwischen König und Parlament Einigungskriege 1. Einigungskrieg: 1864 Dänisch-Deutscher Krieg (Preußen und Österreich kämpfen im Namen Deutschlands) > Dänische Regierung versuchte Schleswig einzugliedern Empörung in Deutschland > Bismarck zettelt Krieg an um Schleswig zurückzugewinnen will damit die Liberalen, die das Gefühl hatten, dass Leute aus Schleswig aufgegeben wurden, auf seine Seite ziehen > Deutschland gewinnt (Oktober 1864) und Österreich und Preußen teilen sich die Verwaltung Schleswig-Holstein (nehmen sich Holstein nach Sieg dazu) > Dänemark verliert diesmal da Schutzmächte (Russland und Großbritannien) sich selber im Krieg befinden und daher nicht helfen kann 2. Einigungskrieg: 1866 Preußisch-Österreichischer Krieg > Preußen übernimmt die Verwaltung von Schleswig-Holstein immer mehr für sich > Österreich erklärt Preußen im Namen des Deutschen Bundes den Krieg Paradox da Preußen Teil des Deutschen Bundes ist Süddeutschland kämpft auf Seite von Österreich, Norddeutschland auf preußischer Seite > 1866 löst sich der Deutsche Bund auf → alle Staaten nördlich des Mains bildeten Norddeutschen Bund 3.Juli 1866: Preußen gewinnt, Österreich muss aus Deutschem Bund austreten 1867 Auflösung des deutschen Bundes der Norddeutsche Bund wird gegründet Süddeutsche Staaten schließen Trutz- und Schutz Bündnis mit Preußen (stehen unter Preußens Schutz, aber müssen bei Krieg helfen) 11 Österreich fällt aus Lösung eines Deutschen Reiches in der Zukunft weg 3. Einigungskrieg: 1870/71 Deutsch-Französischer Krieg > Endgültige Einheit Deutschland war nach Gründung des Norddeutschen Bundes nicht erreicht (süddeutschen Staaten fehlten) > Wird ausgelöst durch Emser Depesche Thronanspruchsnahme eines Hohenzollern in Spanien Frankreich würde komplett von Ländern umgeben sein in denen Hohenzollern regieren wäre also Gefahr Hohenzollern Prinz lehnt wegen dem Widerspruch vom Vater ab, Wilhelm I weiß dies erst nicht Französischer Botschafter reist zu Wilhelm I und drängt dazu ein Dokument zu unterschreiben auf welchem festgehalten ist, das die Hohenzollern komplett für die Zukunft den Thron in Spanien nicht mehr besteigen werden, König erfährt kurz darauf das der Prinz ohnehin abgelehnt hatte, er unterschreibt nicht Wäre eine Demütigung für Preußen gewesen Gespräch zwischen preußischen Gesandten Heinrich Abeken und König Wilhelm I Abeken sendete Telegramm an preußischen Ministerpräsidenten Bismarck Bismarck kürzte die Emser Depesche so, dass Frankreich gedemütigt wurde Frankreich erklärte Deutschland den Krieg Preußen, Nord- und Süddeutschland kämpfen gegen Frankreich (Süddeutschland wegen Trutz- und Schutzbündnis) Süddeutsche Staaten kämpften also an der Seite des Norddeutschen Bundes September 1870: Preußen siegte in Sedan über Frankreich Waffenstillstand 1871 → Frankreich musste Elsass und Lothringen an Deutschland abtreten > Frankreich verliert und schon kurz vor dem feststehendem Sieg schließen sich die Siegermächte zum Deutschen Reich zusammen Bismarck beeinflusst die eher liberalen Süddeutschen zum Beispiel mit Geld (den Adel) dazu beizutreten, da die Süddeutsche eher reaktionär handeln da liberale Fortschritte dadurch Rückgängig gemacht werden > Nach einiger Überredung wird Wilhelm I in Versailles (um die Franzosen noch mehr zu demütigen und ihre Macht zu demonstrieren) zum Kaiser des Deutschen Reiches gekrönt Zum Deutschen Kaiserreich > Elsass-Lothringen (vor dem 3. Einigungskrieg Teil von Frankreich) gehört nun zum Deutschen Reich > Ist die Kleindeutsche Lösung > Es gibt ein Parlament und eine: Verfassung (1871) Sehr vom Kaiser beeinflusst Heer das der Kaiser befiehlt, aber nur in Kriegszeiten Vormachtstellung Preußens im Bundesrat 12 Wahlen weiterhin nur für Männer ab 25 Reichskanzler aus Preußen, so wie der Kaiser (der Reichskanzler wurde Bismarck) Indirektes Veto des Kaisers (durch Gewalt über Reichstag durch das Recht es aufzulösen) Rechtsgewalt von 3 auf 5 Jahre verlängert (1888, drei-Kaiser-Jahr) Garantie der Grundrechte für Frauen weiterhin eingeschränkt Pressefreiheit - Verbesserung zu 1841, da wirklich in Kraft gesetzt, jedoch immer noch nicht demokratisch/demokratische Ansätze in Grundzügen vorhanden Monarchisch-konservative-Reichsverfassung Reichsgründung „von oben“ > Am 1.Januar 1871: neue Verfassung tritt in Kraft > Am 18.Januar 1871 wurde König Wilhelm I in Versailles zum Kaiser gekrönt Innenpolitische Grundlagen des Deutschen Kaiserreichs: Verfassung > preußischer König Wilhelm I. ist der „Deutsche Kaiser“ und damit die oberste Staatsgewalt > der Reichskanzler wird vom Kaiser ernannt → bis 1890 Otto von Bismarck > eingeschränkte Rechte des Reichtags > starke Stellung Preußens föderative Ordnung schaffte dennoch Spielraum für die Entwicklung der Bundesstaaten > alle Männer über 25 hatten ein Wahlrecht → freie, geheime, direkte Wahl Parteien > fünf Parteien: SPD, Zentrum, Fortschrittliche Volkspartei, Nationalliberale Partei, Deutsche Konservative Partei > die Pressefreiheit und das Wahlrecht trugen zu der wachsenden Politisierung bei Deutsches Kaiserreich als Einheit? > starke regionale Identität in den 25 Bundesstaaten wurde oft vor die deutsche Staatsangehörigkeit gestellt > Klassengesellschaft > kleindeutscher Verfassungsstaat (deutscher Nationalstaat ohne Österreich) war erreicht Ziel des nationalen und liberalen Bürgertums man konnte nicht von einer inneren Einheit sprechen Kulturkampf > Bismarcks Ziel: geeintes, homogenes, kaiserliches Deutschland alle die ihn daran hindern könnten sind „Reichsfeinde“ > die erste für Bismarck bedrohliche Gruppe waren die Katholiken (ca. ein Drittel der Bevölkerung) 13 > er versuchte den gesellschaftlichen Einfluss der katholischen Kirche zu minimieren durch: 1. „Kanzelparagraf“ (1871) → Verbot von politischen Äußerungen von Geistlichen 2. Abschaffung der geistlichen Schulaufsicht (1872) 3. „Maigesetze“ (1873) → alle Kirchen in Deutschland bekamen eine staatliche Aufsicht 4. Einführung der Zivilehe (1875) → standesamtliche Eheschließung war verpflichtend - die Zentrumspartei ging verstärkt gegen diesen Kulturkampf vor → gewann immer mehr an Wähler - die einst zu Bismarck gehörenden Liberalen gingen auch auf die Seite des Zentrums über - diesen Widerstand konnte die Politik Bismarcks nicht tragen → der Kulturkampf war gescheitert 14 Zweite industrielle Revolution Industrialisierung > Aufschwung von Technik in Städten, technische und organisatorische Innovation in Textilindustrie, Bergbau, Eisenbahn- und Maschinenbau: neue Wirtschaftsbranchen > Landflucht in Städte durch neue Arbeitsplätze > Erste Industrialisierungsphase in zweiter Hälfte des 18. Jahrhunderts Vor allem in England, begann 1870 Ablösung von Agrargesellschaft zu Industriestaat und -gesellschaft Erfindungen wie Dampfmaschine und Webstuhl Höhepunkt zwischen 1867 und 1873 > Zweite Industrialisierungsphase Mitte des 19. Jahrhunderts Nun auch im deutschen Reich, vor allem in Elektro- und Chemiebranche - Revolution zunächst gehemmt in DE Kleinstaaterei, staatliche Zersplitterung innerhalb DR schleppende Akzeptanz neuer Produktionsverfahren Kapitalmangel keine Maschinen - Gründerzeit ab 1871 durch dt. Einheit Gründung vieler Firmen, Massenproduktion mehr Kapital durch Reparationszahlungen Frankreichs Aufstieg neuer Industriesektoren Chemie und Elektrotechnik Eisenbahnbau beschleunigt Import und Export - Deutschland wird führender Exporteur innovativer Technologien (z.B. Fließband) Global Player - Anstieg der Kohleproduktion im Ruhegebiet - Erfindungen wie Elektrizität, Telefon, Diesel- und Benzinmotor, Glühbirne etc. - Deutschland steigt zur weltweit bedeutenden Industrienation auf Städtewachstum Konjunkturtief der Weltwirtschaft zwischen 1873 und 1896 (Große Depression/Gründerkrach) Weltweit führende Industrienationen waren DR, England und USA Gründerzeit/-Krise/-Krach > Die Gründerzeit war in den 1840er Jahren und beschreibt den Aufschwung der Industrie in Deutschland. Der Agrarstaat wandelte sich, vor allem auch durch die Eisenbahn, zum Industriestaat. Ab 1867 wurden durch die Regierung des Norddeutschen Bundes Regeln für die Wirtschaft festgelegt, wie auch weitere geschäftliche Möglichkeiten für Männer eingerichtet. Nach der Gewerbeordnung und einem Handelsgesetzbuch folgte drei Jahre später schließlich das Recht auf die Gründung von Aktiengesellschaften. Dies versuchten viele Bürger für sich zu nutzen und schon bald wurden besonders viele Gesellschaften gegründet, durch die die 15 Produktionskapazität um einiges ansteigen konnte. Dadurch entstanden ebenso viele neue Banken. > Gründerkrach/Große Depression 1873 wurde die Gründerzeit durch den Gründerkrach beendet, bei welchem die Finanzmärkte einbrachen. Durch die Überkapazität bedingt kam es zu raschen Abbrüchen des Eisenbahnbaus, zahlreichen Entlassungen und dem Niedergang vieler neu gegründeter Banken. > Bankenkrise in Österreich und Ungarn destabilisierte den deutsche Markt Überangebot auf Weltmärkten verhinderte Export Einführung von Schutzzöllen (Schutzpolitik Bismarcks) - Nachteil für ärmere Bevölkerungsschicht (mussten die überteuerten Preise zahlen) Konjunktur bricht rasant ein - Massenentlassungen - soziale Frage rückt in den Mittelpunkt (große Depression) > resultierende Überproduktion führt zu Deflation sinkende Löhne und Pauperismus (Massenarmut) Dem folgte ein Wirtschaftlicher Stillstand, welcher auch als große Depression angesehen wird. Die Menschen litten unter den Lohnsenkungen und Entlassungen. Diese machten ihre soziale Lage nur umso schlechter und führte zu einer Krise. > (plausible) Gründe für den Gründerkrach > Überproduktion in Deutschland, Handel stockt > Arbeitsmarkt der USA bricht ein (weniger Absatzmarkt) > Aktienmarkt bricht zusammen > Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt nicht mehr gegeben > Kapital wurde unrentabel angelegt Arbeits-/Lebensbedingungen > Landflucht im 19. Jahrhundert in die Städte, da Industrialisierung viele neue Arbeitsplätze schuf, Arbeitsplätze aber ausbeutend > Bis zu 13 Stunden am Tag arbeiten > Niedriger Lohn, Ausbeutung von Frauen, Männern und auch Kindern > Unfälle und mangelnder Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (Staub und Dreck, wird eingeatmet), Krebs erregend > Strenge Regeln am Arbeitsplatz, Löhne werden schnell mal gekürzt etc. > Eine Pause, halbe Stunde zum essen > Abzug des Lohns, wenn man nicht schon einige Minuten vor Arbeitsbeginn beim Arbeitsplatz ist > Für den Körper schädliche Fließbandarbeit, Buckel und Gicht > Kein ausreichender Schutz bei Unfällen > Wohnverhältnisse miserabel, kleine Zimmer für mehrere Leute, Fremde wohnen bei Familie > Kaum oder fast nur beschädigte Möbel, kaum Kleidung > In den Wohnungen: Unhygienisch, feucht (Schimmel), Gestank, Unordnung 16 Soziale Frage > soziale Frage = Elend und Rechtlosigkeit der Arbeiter (Proletariat) > Urbanisierung = Verstädterung (durch Landflucht) Gründe: > Soziale Schwierigkeiten der Arbeiter/der Proletarier während der Industrialisierungszeit > Missstände der Arbeiter beim Wechsel vom Agrar- zum Industriestaat > Landflucht in die Städte, Überangebot an Arbeitskräften, Hungerlöhne, Maschinen ersetzen viele Arbeiter > radikale Arbeitsbedingungen (Lebenserwartung bei 40 Jahren) > Pauperismus, prekäre Lage > Armut, keine Hygiene, schlechte/elende Arbeitsbedingungen, Eigentumslosigkeit, menschenwidrige Wohnverhältnisse Folgen: > Antisemitismus (Juden werden zu Sündenbock, nehmen angeblich die Arbeit weg) > Sozialistengesetz („Peitsche“) und Sozialgesetzgebung („Zuckerbrot“) > Unzufriedenes Volk, Elend und Tod Lösungsansätze der sozialen Frage > Marxismus/Kommunismus Menschliche Produktionsweise schaffen Diktatur/Herrschaft des Proletariats Abschaffung des Kapitalismus, Abschaffung des Privateigentumes an Produktionsmitteln (verursacht angeblich das Elend der Arbeiterschaft) Buch „Das Kapital“ von Karl Marx, alternative zur bürgerlichen Gesellschaft, Beseitigung von Klassen, Moderner Kommunismus, Abschaffung des Kapitalismus > Liberale (Meistens Beamte und wenige Politiker) Gustav Schmoller – Verein für Sozialpolitik Friedrich Harkort und Hermann-Schulze-Delitzsch – bessere Bildungschancen Staatsbeamte - Verein für das Wohl anderer Klassen Fand zunächst großen Anklang beim Bürgertum Reden viel, setzen wenig/nichts um, lediglich einzelne „Kathedersozialisten“ (Sozialist mit leeren Worten) traten auch für erweiterte Rechte der Arbeiter ein > Vereinzelte evangelische und katholische Geistliche (Gründung sozialer Einrichtungen) Katholischer Kolping: Unterstützung für alleinstehende Männer Evangelischer Wichern: Unterstützung durch „innere Mission“, diese aber nicht wirklich Hintergrundgedanke Kirchen wollen eigentlich nur wieder mehr Macht und übernahm die Gleichheitsforderungen der Arbeiter nicht > Unternehmer/Arbeitgeber (-Patriarchalischer Hausvater) Bietet Arbeitnehmer Wohnungen, günstige Lebensmittel (betriebliche Konsumvereine), Kindergarten für Kinder etc. 17 Unterstützungskassen bei Krankheit, für Altersversorgung, für Vorsorge bei Unfällen und Invalidität (dauerhafte Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit) Dafür muss Arbeitnehmer strenge Regeln einhalten, darf sich ins keinster Weise auflehnen, Verbot offiziell in Arbeiterpartei oder Gewerkschaft beizutreten - trägt Züge des „patriarchalischen Hausvaters“ = durch die Hilfe wollen Unternehmer absoluten Gehorsam > Sozialdemokratie Gründung der SPD (23. Mai 1863) → Zusammenschluss aus SdAP und ADAV - Aktionismus (Rosa Luxemburg) oder Revisionismus (Eduard Bernstein)? → SPD zerstritten → Aktionismus: sozialistische Revolution nach Marx → Revisionismus: Marxismus durch Sozialreformen ablösen ERGEBNIS: Reformismus (Kautsky) = „die SPD sei eine revolutionäre, aber keine Revolutionen machende Partei“ Will Arbeitern einfach nur verbessertes Leben bieten/mehr Rechte für Arbeiter (Siehe genaueres SPD – Sozialistengesetze) Wird unter anderem durch Sozialistengesetze (und vielleicht etwas durch innere Meinungsverschiedenheiten) aufgehalten > Bismarck (Staatliche Unterstützung) Führt Sozialversicherung ein (Rente, Unfallversicherung etc. für Arbeiter) Treten meistens aber gar nicht in Kraft durch komplexe und hinterhältige Komplikationen Arbeitnehmer muss trotzdem dafür zahlen, Staat bekommt Geld und „es sieht auf dem Papier gut aus“/Staat steht fürsorglich und gut da Arbeiterbewegung > Schlechte Arbeitsbedingungen/Lebensbedingungen > Streiken, bilden Gewerkschaften etc. Negative Auswirkung auf Produktion, Verärgerung der Obrigkeit SPD – Sozialistengesetze (Peitsche) > Siehe handgeschriebenen Zettel: Entwicklung der Sozialisten > Reformismus kennzeichnend für SPD, fand in Gewerkschaft starke Unterstützung > Revolutionäre, aber keine Revolution machende - Kompromissformel > Regierung hat Angst vor Umsturz durch Sozialisten > Bismarck hält nicht viel von Demokratie und Parlament (antiparlamentarischer Kurs) > Bismarck hängt Sozialisten gescheiterte Attentate auf Wilhelm I. an, macht Sozialisten zum Reichsfeind > Reichstag wird aufgelöst und ein neuer gegen die Sozialsten eingerichtet Abstimmung für neues Gesetz gegen Sozialisten > Inkrafttreten des Sozialistengesetz (22. Oktober 1878, es geht bis 1890, mehrmals verlängert) > Durch Sozialistengesetz Verbot von Arbeiterparteien, Gewerkschaften und Presseorgane 18 > Das Sozialistengesetz soll dafür sorgen dass keine treffen der Sozialisten mehr stattfinden können, harte Verbote wenn doch > Arbeiterbewegung wird nicht zum Schweigen gebracht, treffen finden heimlich statt, teilweise im Ausland um Strafe zu umgehen Arbeiterbewegung: Die Arbeiter die sich gegen ihr Leben am Existenzminimum auflehnen, sie gründeten Gewerkschaften und Parteien für die Arbeiter > Die Zerschlagung der Sozialdemokratie scheitert letztendlich, Bebel nutzt Gesetz sogar um die Stärke der Partei unter Beweis zu stellen > Vertrauen der Bürger in Staat verloren Sozialgesetzgebung (Zuckerbrot) > von Otto von Bismarck zur Bekämpfung der sozialen Frage > Entfremdung der Arbeiter zu sozialistischen Bestrebungen > verabschiedete Gesetze: (anfangs alle zwangsversichert) 1883 Krankenversicherung 1884 Unfallversicherung 1889 Invalidenversicherung 1891 Rentenversicherung (ab 71 Jahren) > Arbeiter durchschauten Bismarcks Absichten Bismarcks eigentliches Ziel, die Sozialdemokratie zu schwächen gelang weder mit dem Sozialistengesetz noch mit der Sozialgesetzgebung bei den nächsten Wahlen erhielten die Sozialdemokraten die meisten Stimmen Das Zeitalter des Imperialismus (1882 – 1914) Der Imperialismus beschreibt die Phase vom 19. Jhd. bis 1914. In diesen Jahren strebten die Großmächte eine Vormachtstellung in Teilen Afrikas, Asiens und Ozeaniens in der Weltwirtschaft an. > In diesem Thema vor allem: Die Aufteilung Afrikas unter den Großmächten FR, GB und DR und die Erschaffung der Kolonien (Kolonialisierung) > Siehe Zettel: Typen imperialistischer Herrschaft Ursachen und Motive > Industrialisierung macht Imperialismus möglich > Verlangen nach Rohstoffen & Absatzmärkten > Rassismus ("Überlegenheit" der Weißen) Theorien > Siehe Zettel handgeschrieben: Imperialismustheorien > John A. Hobson: ungleiche Verteilung des Sozialprodukts in Industriestaaten -> Investitionen in Übersee > Lenins marxistischer Ansatz: Imperialismus als letztes Stadium des Kapitalismus > nationalpsychologischer Ansatz: erhoffte Stärkung des nat. Selbstwertgefühls > sozialimperialistischer Ansatz: Imperialismus als Ablenkung von innenpol. Problemen 19 > peripherieorientierter Ansatz: Imperialismus bedingt durch Mitarbeit der Eliten in den Kolonien (DR baut Kolonie auf, Kollaboration der höher gestellten Einheimischen (die reichere Bevölkerung) mit DR, wegen Hoffnung auf Vorteile) Deutsches Reich und Imperialismus > Kolonien errichten um von Sozialer Frage/inneren Problemen abzulenken > Vertrauen der Eingeborenen durch Missionare und (für die Eingeborenen) nutzlose Geschenke gewinnen > Eroberung von Land durch Gewalt oder Betrug/Hinterlistigen Verträgen gegenüber der Chiefs > Einwohner sollen zivilisiert werden, werden aber eigentlich nur versklavt, ausgebeutet oder ähnliches > Einen Absatzmarkt für die vielen Produkte schaffen die überproduziert wurden und Rohstoffe aus Afrika abbauen > Deutsches Reich hatte im Gegensatz zu FR und GB nicht so viele Kolonien, dafür immer an Küsten, kauft sich Land vorsorglich, in der Hoffnung das es später nutzt, Staat des DR profitiert von dem Geld > Kongokonferenz/Berliner Konferenz 1884: Afrika wird unter den Großmächten recht willkürlich aufgeteilt, Regeln für die Kolonialisierung nebeneinander werden aufgestellt > Bis vor kurzem noch musste unter anderem Deutschland die Wiedergutmachung abbezahlen Ideologien, Ökonomische und politische Ziele von GB und DR > Singuläre Ansätze: > Ideologische Grundlagen GB: Zivilisationsarbeit als Mission Sendungsbewusstsein Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden der Gesellschaft Eigene Kultur ausbreiten: Rassismus Einheit der englischsprachigen Rasse fördern um Einflussbereich auszubreiten Wachsen der englischen Rasse DR: Lenin: Aufteilung der Welt durch internationale Trust (Zusammenschluss mehrerer Unternehmen) Zusammen: Rassismus und Missionierung > Ökonomische Ziele GB: Industrielle Verbesserung: Qualität im Mutterland fördern Weniger auf Quantität achten Der sicherste Weg Handel zu fördern liegt in der Entwicklung der Kolonien Verbesserte (materielle) Lebensbedingungen 20 DR: Wirtschaftliche Verbesserung Lenin: Verschmelzung des Bankkapitals mit dem Industriekapital: Finanzoligarchie Zusammen: eigene Wirtschaft verbessern und größerer Absatzmarkt > Politische Ziele: GB: Welt unter britischer Herrschaft Ein einziges Weltreich Wiedergewinnung der vereinigten Staaten: zurück zu GB Ohne Englands Industrien wäre Englands politische Größe dahin Möglichst großes Gebiet umfassen um möglichst viele Menschen zu vereinigen Macht gebührt nur den expandierenden Staaten Disziplinierte Ordnung DR: Groß- und Weltmachtspolitik des DR Die europäischen Großmächte (DR, GB, ÖS-UN, FR, RU) müssen dominieren DR muss mehr von nicht-europäischen Gebieten abbekommen Ablenkung von Gesellschaftlichen Problemen in Deutschland: Sozialimperialismus Zusammen: Weltherrschaft und von inneren Problemen ablenken > pluralistische Ansätze vom DR zentrale Motive: industrielles Wachstum politischer Modernisierungsprozess (neue soziale Schichten, neue pol. Ansprüche) geistig, materiell, militärisch überlegen weitere Motive: nationales Prestige Wettbewerb der Expansion Nachfrage an Rohstoffen Absatzmärkte und Direktinvestition Imperialismus von GB und USA GB > Nordamerika, amerikanische Ostküste, Karibik, China, Hongkong, > Schwerpunkte: Indien und Australien > 1949: Gandhi: setzte sich für Unabhängigkeit Indiens ein > Gründe für Imperialismus: Überseehandel (Wirtschaft), Rohstoffe importieren, Vormachtstellung Später: Ungehinderter Zugang zu den Märkten der Welt Freihandelsimperialismus > Herrschaft mit der Pax Britannica begründen > Politik ändert sich 1870/71, Parlament meint: Weniger aufspielen, Kolonialbestrebungen stoppen, Kaisertitel (über Indien) der Queen geht zu weit 21 > 1898 Faschoda-Krise: GB vs. Frankreich, Streit um Afrika (Süd Sudan) (GB erfolgreich) > 1899 – 1902 Burenkrieg: GB sichert sich in einem brutalen Krieg gegen Aufständige die Burenrepublik Transvaal USA > Zunächst kolonialpolitische Zurückhaltung Durch „Monroe Doktrin“ 1823 vom Präsidenten James Monroe - Besagt, dass europäischen Mächte auf Einmischung und Kolonisation der westlich-amerikanischen Einflusssphären verzichten, die USA sich dafür auch nicht in die der Europäer einmischt > Anlass: Britischer Schriftsteller veröffentlicht 1899 Gedicht: „Bürde des weißen Mannes“ unzivilisierten Völkern Fortschritt der Europäer und Kultur bringen > Nutzten Mission als Rechtfertigung > Vorherige Bestrebungen der USA lediglich in Binnenkolonisation des nordamerikanischen Kontinents „Manifest Destiny“ oder „offenkundige Bestimmung“ der USA > Spanisch-Amerikanischer Krieg 1989 „Frieden von Paris“ 1989 USA erhält Kolonien im pazifischen Ozean, sind wirtschaftlich und militärisch wichtig Bismarck und der Imperialismus > Deutsches Reich soll abgesichert werden Kontinentalpolitik Existenz der DR in der Mitte Europas sichern > Berliner Kongress 1878: Deutsches Reich ist saturiert > Grenzen sichern anstatt neue Gebiete zu kolonialisieren > Den Status quo erhalten, es soll so bleiben wie es ist > Expansion unnötig, da unsicher Angst vor Zerstörung des Kräftegleichgewichts, zu hohe Kosten, Angst vor Konflikten mit den anderen Großmächten > Bismarck will lieber Frankreich isolieren > Beschließt lieber Defensivbündnisse 1. Zweibund: DR – ÖS (1879) 2. Dreibund: DR – ÖS – RU (verhindert, dass die beiden Bündnis mit FR eingehen) 3. Dreikaiserabkommen (1873) (zur Auffrischung): DR – ÖS –RU 4. Rücksicherungsvertrag: DR – RU 5. Orientdreibund: E – ÖS – I (betrifft auch DR das DR ein Bündnis mit ÖS hat, wurde aber nicht aktiv von Bismarck beschlossen) > Will sich mit Bündnissen absichern, FR ausgrenzen, Grenzen festigen, Schutz vor/im Krieg (falls einer kommen sollte) > 1884 – 1885 Berliner-Afrika-Konferenz Bismarck lädt alle Staaten die Interesse oder bereits Gebiete in Afrika besitzen nach Berlin ein Höhepunkt des „Scramble for Africa“ dem Wettlauf um afrikanische Kolonien „Kongo Akte“ willkürliche Grenzziehungen, wer nun Kolonialbesitz erwerben wollte, musste Gebietsansprüche genau dokumentieren 22 > 1875 „Krieg-in-Sicht“-Krise – in Frankreich wurde ein Gesetz zur Stärkung der Armee erlassen, GB und RU (trotz Bündnis) sagen sie würden im Krieg FR unterstützen, DR wäre dann isoliert gewesen, es kommt nicht zum Krieg (Balkankrise (1875 – 1879) lenkt unter anderem ab) > während seiner Amtszeit wird letztendlich doch ein Kolonialreich geschaffen DR soll als gleichberechtigter Partner anerkannt werden wirtschaftliche Gründe Interesse von Geschäftsleuten und Kolonialpropagandisten Neue Politik unter Wilhelm II. > regiert ab 1888 > Anstreben einer Alleinherrschaft 20.03.1890: Entlassung Bismarcks als Reichskanzler und preuß. Ministerpräsident > innenpolitisch: Arbeiter an den Staat binden, keine Verlängerung des Sozialistengesetzes, Arbeitsschutzversicherung > außenpolitisch: Rückversicherungsvertag mit RU nicht verlängert, sucht Allianz mit GB, Aufbau von Welt- & Kolonialmacht, > "Platz an der Sonne" Wettrüsten zur See: Ausbau einer dt. Kriegsflotte - Kolonialpolitik wird zum festen Teil dt. Außenpolitik, Kolonien sollen erweitert werden Der Hereroaufstand 1904 > Hereros lehnen sich gegen deutsche Kolonialherren auf (Deutsch-Südwestafrika, heutiges Namibia) > Kolonie regiert durch Rassentrennung und Unterdrückung > Hereros entrechtet und vom Land vertrieben > Januar 1904: H. lehnen sich auf, töten 123 Deutsche, stehlen Rinder und plündern Läden > brutale Niederschlagung unter Generalleutnant Lothar von Trotha Sperrung von Wasserquellen in der Wüste, Erschießungen, Einweisungen in Arbeitslager, Inkaufnahme von völliger Vernichtung der Herero Völkermord? Verschärfung internationaler Spannungen > "Wettrennen" um Kolonien in Afrika > 1890er Jahre: alte Rivalitäten kommen zum Vorschein > Faschoda Krise 1896 > erste Marokkokrise 1904/1906: Streit um Marokko zwischen DR und FR; internationale Konferenz bestimmt: Marokko unabhängig, FR hat jedoch Einfluss auf Polizei und Hafenverwaltung > zweite Marokkokrise 1911: FR besetzt Fès und Rabat, > DR entsendet Kanonenboot "Panther" nach Agadir ("Panthersprung"), GB unterstützt FR (Entente cordiale) 23 DR weiter außenpolitisch isoliert Der Niedergang der Kolonialreiche > Beginn des 1. WKs = Ende des imperialistischen Zeitalters > viele Kolonialreiche bis nach 1945 > DR verliert Kolonien im Krieg 24 Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918) Ursachen des 1. Weltkrieges Verfehlte Bündnispolitik > Bismarck pflegte eine gute Bündnispolitik: 1. 1873 Dreikaiserabkommen (DR – RU – ÖS-U) – verlor mit Balkankrise seine Gültigkeit 2. 1879 geheimer Zweibund (DR – ÖS-U) 3. 1882 aus Zweibund wird Dreibund (DR – ÖS-U – I) 4. 1881 Dreikaiserbund (DR – RU – ÖS-U) – zerbrach 1885 5. 1887 geheimer deutsch-russischer Rücksicherungsvertrag > Außenpolitischer Kurswechsel unter Wilhelm II > W. strebt Weltmachtstellung an (Platz unter der Sonne) Expansion > Verlängert Bündnisse nicht und System löst sich auf > RU geht nachdem der Rücksicherungsvertrag nicht verlängert wurde Bündnis mir FR ein > Schließlich entsteht Tripleentente (RU – FR – GB) (davor Entente cordial (FR – GB) > Das DR ist isoliert (hat nur noch ÖS-U als Verbündeten und muss Zweifrontenkrieg fürchten – Angriff auf DR von RU und FR) > Es hätten mehr Neutralitätsverträge wie zum Beispiel zwischen FR und I angestrebt werden sollen, sowie die alten Bündnisse erhalten etc. – ist aber nicht geschehen Wettrüsten > DR/Wilhelm II fordert GB zum Wettrüsten (der Seemacht) auf indem er mit seiner Seemacht prahlt und angibt es könne die stärkste sein > DR wird vom deutschen Flottenverein finanziell und materiell unterstützt > Verträge können Wettrüsten nicht aufhalten (Misstrauen, siehe Marokkokrise) > Viele deutsche fordern Präventivkrieg, um die drohende Katastrophe zu überwinden Balkankrise und –kriege Balkankrise > 1875 – 1876: Entwicklung von blutigen Konflikten auf dem Balkan Bosnien, Herzegowina und Serbien gegen osmanische Herrschaft > 1875 – 1878: Osmanisches Reich unterdrückt Balkanländer Werden von RU unterstützt > Balkankrise lenkt (zunächst) von der Krieg-in-Sicht-Krise ab > 1878: Berliner Kongress – europäische Großmächte Bismarck als ehrlicher Makler (DR hat nämlich keine Interesse am Balkan) RU großer Verlierer, bekommt keinen Zugang zum Mittelmeer Rumänien, Serbien und Makedonien werden unabhängig 25 1. Balkankrieg > ÖS hatte politischen Einfluss auf Balkan (hat Bosnien 1908 annektiert), RU nicht, hatte aber „Interesse“ an den Balkanstaaten, da slawische Völker dort lebten – Panslawismus > Serbien + Bulgarien + Griechenland 1912 verbündet (Balkanbund) Gegner: Osmanisches Reich Krieg im Londoner Vertrag vorzeitig beendet (Zum Vertrag) die europäisches Großmächte waren in Aufruhr, denn sie hatten alle Interesse an diesem Gebiet: DR: wirtschaftliche Interessen GB: wirtschaftliche Interessen und Zugang zu Hafengebieten ÖS/U: Grenzen sichern – Angst vor dem Unabhängigkeitsbestreben der Serben FR hält sich heraus RU und Osmanisches Reich „Verlierer“ 2. Balkankrieg > Juni 1913: Bulgarien erklärt Serbien und ÖS den Krieg Wollten Teile Makedoniens (wegen Siegesbeute aus 1. Krieg) (Serbien gewinnt) > Krieg weitet sich auf europäischen Boden aus, da RU + ÖS Einfluss nahmen > Osmanisches Reich ist kurz vor dem Zusammenbruch ÖS + RU versuchen Einfluss auf Balkan zu gewinnen – Balkanländer werden Spielball der Großmächte Verschiedene Bündnissysteme Juli 1914 1.WK Marokkokrise > 1906: FR versucht stärkeres Einfluss in Marokko zu sichern > DR intervenierte (Erhob Anspruch/mischte sich ein) gegen FRs Angriff > Internationale Konferenz erlaubt FR Einflussnahme in Polizei und Hafenverwaltung Trotzdem Unabhängigkeit Marokkos > 1911: FR erhebt Anspruch auf Fes und Pabat (liegen in Marokko) > Als Drohung sendet Deutschland ein Kanonenboot nach Agadir – Panthersprung von Agadir > GB steht auf FRs Seite (Entente Cordiale) > 18. November 1911: zweite Marokkokrise zu Ungunsten vom DR > DR verlor in Marokko Rüstet Flotte und Armee auf – Wettrüsten beginnt/siehe Wettrüsten Abdanken Bismarcks (1890) > Bündnispolitik trug zum Frieden in Europa bei (Politik wurde aber kritisiert, wegen zu geringer Expansion des DR) > FR bekommt nach Abdanken Verbündete, was B. immer verhindern wollte 26 > Siehe verfehlte Bündnispolitik > Kann nicht mehr als „Ehrlicher Makler“ unter den Staaten verhandeln, war deren „Vertrauensperson“ > Mit Bismarck im Amt hätte das Attentat von Sarajewo eventuell nicht stattgefunden, er hätte RU nicht verärgert und Verbündete (Serben) von RU hätten Attentat nicht begangen > Unter ungebremsten Wilhelm II. immer mehr koloniale Rivalitäten mit RU und FR in Asien und Afrika Imperialismus/Weltmachtsstreben > DR betreibt Kolonialismus/Imperialismus > Andere Mächte fühlen sich davon bedroht – Streit um Gebiete könnte entstehen > Kolonialismus vom DR ist den Einheimischen äußerst gewaltsam gegenüber > Wilhelm II strebte Weltmacht an – prahlt mit Seemacht und provoziert damit GB, welches sich bedroht/angegriffen/herausgefordert fühlt Überschwänglicher Nationalismus > Es wird kaum Diplomatie geführt (führt zur Lockerung/Auflösung der Bündnisse) > Es wird Rassismus betrieben > Man grenzt sich selber aus/isoliert sich und verbündet sich nicht mit anderen Ländern > Definition Nationalismus (zu diesem Thema): Eine Art zu denken, bei der die eigene Nation als besser und wichtiger als andere Nationen gesehen wird > Wilhelm II. und seine „Hunnenrede“ (27. Juli 1900) Boxeraufstand in China (Bewegung in China, gegen imperialistisches Durchdringen der Großmächte), belagert Botschaftsviertel in Peking und deutscher Botschafter wird getötet Großmächte, vor allem GB und RU, entsenden Truppen um Aufstand niederzuschlagen Wilhelm II verabschiedet das deutsche Expeditionskorps im Bremerhaven mir einer (seiner berüchtigtsten) Rede Zitat: „Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!“, vom Einfall der Hunnen aus Asien im 4. Jahrhundert Die deutschen sollen in China gefürchtet werden Jene Hunnenzüge sind heutzutage ein Synonym für Grausamkeit Rede des Kaisers findet Weg in die Presse, im 1. WK wird an die Rede zurückerinnert und die Deutschen werden damit als besonders grausam angesehen, teilweise in GB auch „The Huns“ genannt (Rede wird aus Kontext gerissen) Boxeraufstand wird Niedergeschlagen, endete in einem brutalen Massaker an dem alle Großmächte beteiligt waren 27 Kriegsbereitschaft/Begeisterung > Die Deutschen waren sehr Kriegsbegeistert und wollten, dass sich ihr Land ausdehnt und sie dadurch an Reichtum/Macht gewinnen (von Kolonialismus und dessen augenscheinlichen Erfolg angestachelt/motiviert) Auslöser: Attentat von Sarajevo (28. Juni 1914) > RU war verärgert, weil es sich in Verhandlungen bei Balkankrise unfair behandelt fühlt (zu viele Zugeständnisse werden RU aufgebürdet) > Wegen dem DR kann RU letztendlich die Christlich-Orthodoxen nicht beschützen und bekommt kein Zugang zum Mittelmeer > Verbündete Serben von RU (wegen Panslawismus) töten ÖS-U Thronfolger Franz Ferdinand töten ÖS-U Thronfolger, da sich dessen Staat auf dem Balkan eingemischt hat und die Slawen eigentlich endlich unabhängig/eigenständig werden wollten, zudem war ÖS-U mit dem DR verbündet > ÖS-U erklärt Serbien den Krieg, verbündetes DR nimmt Teil – immer mehr Länder werden in Krieg involviert Zusatz: Auslöser Julikrise > 28.06.1914: Mord an ÖS-U Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo durch serbischen Nationalisten > 05.07.1914: Blankoscheck vom DR Zusicherung von Zusammenarbeit von ÖS und DR 23.07.1914: ÖS-U setzt Ultimatum an Serbien (entweder Serbien gibt Streben nach Unabhängigkeit auf und liefert den Attentäter aus (damit er bestraft und ein Exempel statuiert werden kann), oder es gibt Krieg) 28.07.1914: ÖS-U erklärt Serbien den Krieg 19.07.1914: russ. Mobilmachung gegen ÖS-U (da RU mit Serbien verbündet war – Panslawismus) 01.08.1914: DR erklärt RU den Krieg 03.08.1914: DR erklärt FR den Krieg (zwei Frontenkrieg (da Krieg mit RU), Schlieffenplan tritt in Kraft (DR soll FR überrennen bevor RU angreifen können), Präventionskrieg 04.08.1914: deutsche Truppen marschierten in das neutrale Belgien ein; daraufhin erklärt GB DR den Krieg Tripelentente zwischen GB, FR und RU Thema: 1. Weltkrieg (Erster Moderner Krieg!) > Beginn und Ende: 28. Juni 1914/01.08.1914 bis 11. November 1918 > Siehe Zettel: Der 1. Weltkrieg (1914 – 1918) Der Mythos Kriegsbegeisterung > Im Sinne des Nationalismus und Militarismus erzogene junge Männer zogen Kriegsbegeistert und freiwillig in den Kampf Spontane Zuversicht Krieg schnell zu gewinnen 28 > Männer die blumengeschmückt in den Krieg ziehen lassen Mythos entstehen: Deutsche seien über Klassenschranken hinweg im Willen vereint für Vaterland zu kämpfen > Kriegsbegeisterung trifft eigentlich nur eher auf Angehörige des jugendlichen akademischen Bildungsmilieus und mittlere unverheiratete Angestellte zu > Die Mehrheit (reife Männer, Arbeiter und Landwirte mit Familien) zog mit Sorgen und Ängste in den Krieg Vom Bewegungs- zum Stellungskrieg > Moderne Waffen ermöglichen lange Materialschlachten Krieg im Maschinen Zeitalter Neue technische Möglichkeiten Hochtechnisierte Waffen, Gebrauch von Giftgas, Maschinengewehren, Flammenwerfern und Panzern Leistungsstarke Artilleriegeschütze Rüstungswettlauf um wirkungsvollere Waffen Entwicklung von Luft-und U-Boot-Krieg > Schlieffenplan Bewegungskrieg, Durchmarsch durch das neutrale Belgien und dann Frankreich angreifen Plan scheitert Schützengräben werden angelegt, Bewegungskrieg verharrt zu Stellungskrieg - Somme, Verdun, Flandern Groß angelegte Offensiven auf beiden Seiten um zum Bewegungskrieg zurückzukehren scheitern (1915/16) Viele Soldaten kommen ums Leben > Vorstufe zum totalen Krieg Je länger der Stellungskrieg, desto weniger Verhandlungen Zivilbevölkerung wird sehr in den krieg miteinbezogen Moderne Waffen Übergang von Nationalkrieg (vom Schlachtfeld) zum „totalen Krieg“ großmöglichste Vernichtung des Feindes (neue Möglichkeiten Schaden zuzufügen (Bombardierungen, Nuklearanschlag etc.) DR Motive > Weltmachstellung > DR als monarchischer Fels in der steigenden Flut der Demokratie > Nationalrevolutionäre und nationaldemokratische Bewegung der Serben ist Teil dieser Bewegung > Die drohende Demokratisierung hätte die gesamte gesellschaftliche Basis bedroht > Die Angst vor der Demokratie treibt DR 1914 in den Krieg Historische Forschung ist sicher, dass auf allen Seiten ein bewusstes Spiel mit dem Risiko des Krieges eingegangen wurde Niemand hat genug getan, um drohenden Weltkrieg zu verhindern, auf deutscher Seite dennoch größerer Anteil am Ausbruch Jedoch werden bei diesem recht einheitlichen Ergebnis verschiedene Akzente gesetzt 29 Deutsche Kriegsziele gegenüber den einzelnen Länder/Mächte Deutsches Reich: > Sicherung nach Westen und Osten (daher muss FR geschwächt und RU abgedrängt werden) > DR soll Hegemonialmacht über Europa werden > Einführung eines Mittel-europäischen Wirtschaftsverbandes, unter deutscher Führung und zur wirtschaftlichen Vorherrschaft des DR Soll durch gemeinsame Zollabmachungen erreicht werden Äußerlich (also angeblich) sollen alle Mitglieder, einige andere europäische Staaten, gleichberechtigt sein (entspricht nicht der Tatsächlichkeit) > Schaffung eines zusammenhängenden Mittelafrikanischem Kolonialreich (Koloniale Erwerbungen) > Die Niederlande soll in ein engeres Verhältnis zum DR gebracht werden – im Laufe der Zeit einverleiben > Zu Frankreich: Bestimmte Teile von FR einnehmen, um dort für die Industrie wichtige Erze abzubauen FR muss so hohe Kriegsentschädigung zahlen, dass es in den nächsten Jahrzehnten kein Geld zum aufrüsten hat – Frankreich Schwächen Handelsvertrag mit FR - der die Wirtschaft von FR vom DR abhängig macht - der FR zum Exportland vom DR macht - der Handel zwischen FR und GB verbieten - der finanzielle und industrielle Bewegungsfreiheit für das DR in FR schafft – sodass FRs und DRs Unternehmen gleich behandelt werden können > Zu Belgien: Gebiete von Belgien werden zu preußischen Belgien wird in vielen Dingen zum Vasallenstaat Muss Hafenplätze und Küsten militärisch und zum Handel zur Verfügung stellen Flandern wird an Belgien angegliedert > Zu Luxemburg: Wird deutscher Bundesstaat Manche kleine Teile werden unter anderem an Belgien angegliedert > Ziele zu RU werden später geklärt DR will vor allem wirtschaftliche Vorteile und seine Gegner für eine längere Zeit lahmlegen Kriegsziele der anderen Großmächte Russland (und Frankreich, verstärkt allerdings die RU Interessen): > Ziel der Weltmachtsstellung des DR brechen – DR schwächen > Territionale Veränderungen sollten durch Nationalität bestimmt werden > Eignet sich kleine Teile Österreichs, Polen und Galiziens an > FR soll Elsass-Lothringen zurückhaben können 30 > Belgien sollte mehr Gebiete bekommen > Schleswig-Holstein an Dänemark zurückgeben > Wiederherstellung vom Königreich Hannover (für GB gut, da ein Herkunftskönigreich wideraufersteht) > Österreich würde dreigeteilte Monarchie bilden (Königreich ÖS, U und Böhmen) > Serbien würde sich an einige Balkanstaaten angliedern > Bulgarien enthält etwas Gebiet von Mazedonien (als Ersatz für Serbien) > Griechenland würde sich Nordalbanien angliedern > GB, FR und Japan können Kolonien des DR unter sich aufteilen > DR und ÖS müssen eine Kriegskontribution zahlen (an andere Großmächte) RU bietet verschiedenen Staaten etwas an, dass sie lange ersehnt haben und holt sie damit auf seine Seite (Triple Entente) Zeigt sich selber bescheiden, will aber auch einige Dinge erreichen Deutsches Reich soll auseinandergerissen werde (z.B durch Königreich Hannover) DR soll durch Ziele eingeschüchtert werden Frankreich (und etwas von den anderen Großmächten): > Freiheit der Meerengen für RU („führt zu verbessertem Handel mit GB“) > Rückgabe von Elsass-Lothringen, ansonsten keine Gebietserweiterung > Berichtigung einiger kolonialer Grenzen, ansonsten kein weiterer Erwerb > Vernichtung des DR und Schwächung der politischen und militärischen Macht Preußens > GB: Kolonialer Zuwachs auf Kosten des DRs, ansonsten keine Gebietserweiterung) > Wahrscheinlich eine Änderung der Organisation des DRs Wahrscheinlich eine Wiederherstellung vom Königreich Hannover Schleswig-Holstein an Dänemark zurückgeben Will vor allem die Vernichtung des DRs/es auseinanderreißen, eventuell Taten vom DR während der deutschen Einigungskriege rächen/DR demütigen Epochenjahr 1917 > Das Deutsche Reich beginnt den uneingeschränkten U-Boot-Krieg Angriff eines feindlichen U-Bootes ohne Vorwarnung Blockade des Seeweges zur Versorgung zwischen Großbritannien und USA USA > Entwicklung zu einer führenden Industrie-, Handels- und Agrarmacht - Kriegserklärung an das Deutsche Reich im April 1917 - Kriegsführung unter dem 14- Punkte-Plan > Das Deutsche Reich schlägt militärisch massiv gegen die USA Das Deutsche Reich kämpft sich „Kriegsmüde“ > Entente rüstet auf zur großen Gegenoffensive Widerstandskraft deutscher Truppen war gebrochen 31 > Generalfeldmarschall Paul v. Hindenburg und Generalquartier Erich Ludendorff leiten Waffenstillstands-Verhandlungen ein Entsendung einer zivilen Delegation, um die Niederlage auf die Zivilisten abzuwälzen „Dolchstoßlegende“ > 08.11.1918 nach langen Verhandlungen, erstes Treffen zweier Delegationen zu Waffenstillstand Verhandlungen > 11.11.1918 Unterzeichnung des Waffenstillstandes in einem Eisenbahnwagon im Wald von Compiègne in Nordfrankreich > Siehe Zettel: Das Epochenjahr 1917 Inhalte des „14-Punkte-Plans“ > Botschaft des amerikanischen Präsidenten Thomas Woodrow Wilson > Sollte eine friedliche Nachkriegsordnung für Europa - Selbstbestimmungsrecht der Völker > Öffentliche Diplomatie > Gründung eines Völkerbundes europäische Nachkriegsordnung wurde letztendlich vom Versailler Vertrag festgelegt Kriegsschuldfrage (von historischer Forschung) > Fischer 1965 WWI kann nur im Zusammenhang mit Imperialismus gesehen werden Alle Nationen sind am Imperialismus beteiligt, aber Deutsches Reich strebt als einzige Weltmachtstellung an Ergebnis dieser Politik ist Einkreisung (zwei Fronten – RU & FR) des Reiches Sarajevo bietet für DR die Chance, die Blockierung seiner Weltpolitik zu überwinden Blitzkrieg gegen Serbien ist gezielte Provokation Russlands Wenn die Herausforderung angenommen wird ist ein Sieg über Russland und Frankreich noch möglich Wenn die Herausforderung abgelehnt wird, wird die Entente (Bündnis von F, RU und GB) gesprengt 1914 ist kein Präventionskrieg, es geht um Hegemonie > Zechlin 1983 Blankovollmacht (von Reichsleitung) soll die sich anbahnende Machtverschiebung im Staatensystem vorbeugen Hintergründe/Ursachen: Umwälzung in Südosteuropa führt zu Machtkampf zwischen Österreich Ungarn und Russland Tripleentente war dabei, ein festgefügtes Allianzsystem zu entwickeln Drohender Verlust der Bewegungs- und Handlungsfähigkeit vom DR Zukünftige militärische Unterlegenheit DR nutzt den österr.-serbischen Konflikt zur präventiven Abwehr, d.h. in primär defensiver Absicht 32 Kein Ziel einer Weltmachtstellung Etwaige Pläne ergeben sich erst aus dem Krieg > Geiss 1965 DR ist der Angreifer: kalkuliertes Risiko und gezielte Provokation GB, F und RU müssen deshalb handeln, wollen eigene Position als Großmacht bewahren Motive vom DR: Weltmachtstellung DR als monarchischer Fels in steigender Flut der Demokratie Nationalrevolutionäre und nationaldemokratische Bewegung der Serben ist Teil dieser Bewegung Die drohende Demokratisierung hätte die gesamte gesellschaftliche Basis bedroht (auch die von Ö-U, des einzigen verbliebenen Bundesgenossen) Die Angst vor der Demokratie treibt das DR 1914 in den Krieg > Zusammenfassung Historische Forschung ist sicher das auf allen Seiten ein bewusstes Spiel mit dem Risiko des Krieges eingegangen wurde Niemand hat genug getan um drohenden Weltkrieg zu verhindern Auf deutscher Seite dennoch größerer Anteil am Ausbruch Jedoch werden bei diesem recht einheitlichem Ergebnis verschiedene Akzente gesetzt (siehe oben) Thema: Weimarer Republik Zeitstrahl der WR 1918 Waffenstillstand 1. Weltkrieg unterzeichnet am 11. November > Rücktritt vom Kaiser und den Fürsten 1919 Versailler Vertrag abgeschlossen > Hohe Reparationszahlungen Deutschlands > Kriegsschuld Deutschlands Nationalversammlung in Weimar > Grundkonsens der regierenden Demokraten > Basiert auf parlamentarischer Demokratie, Sozialstaat und Republik - Für Sozialdemokraten, Katholiken und liberale gleichermaßen tragbar Weimarer Verfassung wird verabschiedet > Reichspräsident hat außerordentlich viel Macht Republikfeinde durch nicht offen gelegte Konsequenzen des Krieges > Machen neue Staatsform dafür verantwortlich 1919 – 1923 Trotz Krisen meistens Rückhalt der Wählerschaft während der WR Schwierigkeiten: > Putschversuche durch radikale Parteien > Hohe Ausgaben, geringe Einnahmen (an Steuern) 33 > Hohe Reparationszahlungen (Kriegsschulden und Sachlieferungen) > Inflation und Arbeitslosigkeit > Separatismus Alle Krisen können größtenteils bewältigt werden 1923/1924 Stabilisierungsjahre der Republik (bis 1929) Rückhalt der Wählerschaft jedoch erschöpft/verloren 1924 Einführung neuer Währung (Rentenmark) (wegen Inflation) > Festigung der Wirtschaftlichen Lage Verständigungspolitik (mit Frankreich und anderen Westmächten) > Sichert Frieden und Vertrauen in die deutsche Wirtschaft Lebensstandard des Volkes verbessert sich Wirtschaftliche Aufschwung und politische Verständigung insgesamt bis 1929 1925 Wahl von Paul von Hindenburg (bekannter Monarchist) zum Reichskanzler > Symptomatisch für Erstarkung von republikfeindlichen Leuten 1928 Wirtschaftliche Erholung kommt SPD; Zentrum und DDP kaum zugute Bis dahin bedeutungslose Hitlerbewegung absorbiert die Nicht- und Neuwähler > Können aus allen Schichten Wähler gewinnen, diese sind durch Wirtschaftskrise mobilisiert 1924 – 1929 Zeit der Stabilisierungsjahre letztendlich zu kurz um Spannungen gesellschaftliche Umschichtung aufzufangen > Konflikte zwischen Modern und Tradition bleiben bestehen 1929 Weltwirtschaftskrise > Verursacht durch Überproduktion in Amerika, Absatz der Waren stockte und Preise fielen, Amerika kündigte Auslandskredite > Oktober: Börsenkrach in New York > Deutschland extrem betroffen Fundament der Stabilisierung zerbricht 1930 Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wächst auf über 3 Millionen > Viele Fabriken werden stillgelegt, Produktion wird eingestellt Massenparteien verstärken Propaganda > NSDAP und Kommunisten haben erste Wahlerfolge > Starke Entwicklung der radikalen Parteien Auflösung des Grundkonsens (durch Streitigkeiten über die Finanzierung der Arbeitslosenversicherung) Die parlamentarische Regierungsform in Disposition, Weg zur Diktatur wird frei 1930 – 1932 Extreme Wahlerfolge von der Hitlerbewegung 34 Alte Eliten versuchen NSDAP als Mehrheitsbeschaffer für die Beseitigung der demokratischen Republik zu nutzen 30. Januar 1933 Machtübergabe durch Reichspräsident Hindenburg an Adolf Hitler (dieser wird Reichskanzler) „Machtergreifung“ (eigentlich Machtübergabe an die/) der NSDAP NS-Diktatur beginnt, Untergang der Weimarer Republik Zusammengefasste Übersicht: 1918 – 1919 politische Neuordnung 1919 – 1923 Krisenjahre 1924 – 1929 Die goldenen 20er 1929 – 1933 Untergang der Weimarer Republik > Machtergreifung der NSDAP Entstehung der WR Russische Revolution > Die politische Ausgangssituation Russlands bis 1917: - Bevölkerung hat wenig Essen, schlechte Versorgung, steigende Preise - Kriegsmüde, Soldaten wollen nicht mehr kämpfen, sind sehr geschwächt und in der Unterzahl - Februarrevolution: Zar Nikolaus II wurde gestürzt (Zar = Kaiser) (hat selbst abgedankt) Entstehung einer schwach demokratisch angehauchten Regierung die nachfolgende provisorische Regierung setzt den Krieg gegen die Mittelmächte fort > Machtverhältnisse die anstelle des zaristischen Systems eintreten: - Parteien (Duma) + Räte (Sowjet) (bestimmen über bestimmte Regionen) (Räte = Bauern, Soldaten, Arbeiter und Vertreter der Parteien) – Sollen bestimmen Sozialdemokratische Partei die sich teilt: Menschewiki = Minderheit (weißen) Bolschewiki = Arbeiterpartei, Mehrheit (roten) - Lenin ist Anführer der Bolschewiki Wollen Kommunismus Wollen Krieg schnellstmöglich beenden und die Sowjets kontrollieren Bekommen immer mehr Zulauf 35 > Weg der Bolschewiki 1917 ihre Alleinmacht zur errichten und zu sichern: - Sankt Petersburg damals Hauptstadt Winterpalast – zentraler Ort der Räte etc. - Bolschewiki wollen Macht übernehmen, wägen Möglichkeiten ab Lenin möchte Macht gewaltsam erlangen (nicht abwarten) Lenin bekommt viel Zuspruch – Der Winterpalast wird gestürmt o Umsturz innerhalb weniger Stunden – Oktoberrevolution o Lenin ruft Sowjet Union aus - Übernehmen die anderen Städte ebenso Gewaltsam - Bolschewiki wird kommunistische Partei Russlands, Lenin bleibt Anführer Tschika ist zuständig dafür alle Gegner auszuschalten – Macht Dekret über Frieden – kein Krieg mehr mit DR – Volk zufrieden Dekret über Grund und Boden – alles wird enteignet und aufgeteilt (Dekret = Verfügung, Beschluss, Verordnung) > Eigentlich keine wirkliche Revolution, viel zu gewaltsam > Lenin war lange Zeit im Exil bevor er zum Anführer der Bolschewiki wurde, Deutsche helfen ihm an die Machst zu kommen (sehr wahrscheinlich, nicht sicher) um schneller an das Dekret über Frieden zu kommen (Vorteil für DR) > Die Bolschewisten regieren nach den Forderungen der Bevölkerung Krieg gegen das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn zu beenden Waffenstillstand Anfang April 1918 Friedensvertrag von Brest-Litowsk Das Deutsche Reich erhielt Teile und Truppen Russlands > Die Revolutionen hatten zu einem brutalen Bürgerkrieg geführt (1918-1922) Gegner der Bolschewisten („die Weißen“) gegen die bolschewistische Armee („Rote Armee“) Matrosenaufstand (Novemberrevolution) > 29. September 1918: Es ist klar das Deutschland den Krieg verlieren wird > Marineführung möchte Trotzdem Ehrenhafte Entscheidungsschlacht in England führen > 25. Oktober 1918: Matrosen wissen, dass sie unnötigem Tod ausgeliefert werden, weigern sich auszulaufen > Spontane Revolutionäre Stimmung in einigen Städten entsteht > 4. November 1918: Soldatenrat wird in Kiel gebildet - Soldatenräte in verschiedenen Städten fordern: Beendigung des Krieges Abdankung des Kaisers Freilassung bisher inhaftierter Meuterer > Beauftragte der Arbeiterparteien und Gewerkschaften Übernahmen vor Ort die politischen Funktionen 36 Revolution in Berlin > 9. November 1918, Berlin: - Großdemonstrationen von Arbeitern und Matrosen - Neuer Reichskanzler Max von Baden(liberal) erklärt Thronverzicht von Kaiser Wilhelm II (ohne Befugnis) tritt dann selbst zurück Mehr zu von Baden; Siehe Zettel: Max von Baden - Doppelte Ausrufung der Republik - Der Kaiser flieht am folgenden Tag ins politische Exil (Niederlande) Doppelte Ausrufung der Republik > Sozialdemokrat Friedrich Ebert bekommt von Reichskanzler Max von Baden die Regierung überlassen - Der Reichskanzler war laut Verfassung nicht dafür autorisiert > SPD-Abgeordneter Scheidemann ruft die Republik aus - Hatte keine Rücksprache mit seiner Partei abgehalten - Ansprache vom Balkon des Reichstagsgebäudes – Proklamation der „deutschen Republik“ Ausrufung: - Alles alte ist zusammengebrochen, Ende der Monarchie und des Militarismus - Ebert ist vorläufig neuer Reichskanzler - Neue Regierung der sozialistischen Parteien - Volk soll Ruhe und Sicherheit bewahren bis alles geklärt ist > Gründer des revolutionären Spartakusbundes Liebknecht ruft die Republik aus (ist der zweite) (ist ehemaliges Mitglied der SPD) Ausrufung: - Tag der Revolution - Erklärt Deutschland zur „freien sozialistischen Republik“ - Ende des Kapitalismus und der Knechtschaft, gerechter Lohn für alle - Neue, staatliche Ordnung des Proletariats - Kräfte müssen zusammengehalten werden, alle Menschen müssen zusammenstehen Ergänzende Information: Teilung der SPD in: > MSPD = Merheitssozialdemokratische Partei Deutschlands (Philip Scheidemann, Friedrich Ebert) - Scheidemann -> Deutsche Republik -> Parlamentarische Republik (Parlamentarische Demokratie) > USPD = Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands - Spartakusbund (Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht) Freie Sozialistische Partei Deutschlands (Arbeiter und Soldaten) -> Räterepublik - (Im späteren Januaraufstand vom 5. – 12. Januar 1919 wurden sowohl Luxemburg, als auch Liebknecht ermordet) Parlamentarische Demokratie oder Räterepublik > Siehe Zettel „Vergleich parlamentarische Demokratie – Räterepublik“ 37 Der Ebert-Groener Pakt (10. November 1918) > Verbündung von Ebert (Reichskanzler), somit der Regierung, und Groener (erster Generalquartiermeister/sozusagen Chef der OHL), somit dem Heer > Ziele Groeners: Gemeinsamer Kampf gegen den Radikalismus und Bolschewismus Unterstützung von der Regierung Dem Heer sollen neue Verhältnisse ermöglicht werden Gesundes Verhältnis zwischen Regierung und Heer > Ziele Eberts: - Sicherung vor Umsturz wie in Russland von radikalen (z.B Linke, USPD und Spartakisten) Unterstützung vom Heer – innere Sicherheit - Gegenseitige Unterstützung Ebert ist auch gegen Bolschewismus, also gibt es Unterstützung vom Heer > Siehe Zettel: Die Machtgrundlagen der „Regierung Ebert“ 1918/1919 > Letztendliches Machtverhältnis: Viele Vorteile für beide Seiten, letztendlich hat Heer jedoch immer ausschlaggebende Macht durch ausgebildete Männer im Umgang mit Waffen (Siehe Kapp-Lüttwitz Putsch) Verfassung der Weimarer Republik Vergleich Paulskirchenverfassung mit Weimarer Verfassung Gemeinsamkeiten Unterschiede > Gewährleistet dem deutschen Volk Paulskirchenverfassung Grundrechte - Es gibt jedoch Kaiser der > Jeder Deutsche hat das übermächtige Befugnisse hat(so Reichsbürgerrecht und darf sich eigentlich auch über Judikative, niederlassen wo er möchte und darf Legislative und Exekutive) selber über seinen Besitz - Es dürfen nur Männer über 25 wählen verfügen/Wohnrecht - Keine Demokratie > Vor dem Gesetz gibt es keinen - Scheitert später/wird nicht in Kraft Ständeunterschied/Gleichberechtigun gesetzt g und Gleichheit vor dem Gesetz - Souveränität beim Kaiser > Freiheit ist unverletzlich > Todesstrafe abgeschafft Weimarer Verfassung (1919) > Briefgeheimnis wird gewährleistet - Frauen und Männer über 20 dürfen > Pressefreiheit wählen > Glaubens- und Gewissenfreiheit - Wird in Kraft gesetzt (Jeder darf seiner eigenen Religion - Parlamentarische Demokratie folgen) - Volksentscheid beeinflusst > Schulpflicht (und die Ermöglichung Gesetzgebung/steht über Beschlüsse dieser Nachzukommen) des Reichstags > Kaiser/Reichspräsident(unter - Souveränität beim Volk bestimmten Bedingungen) kann - Gewaltenteilung 38 Parlament/Reichstag auflösen - Reichpräsident (Neuwahlen innerhalb einer Frist) Stellung des Reichpräsidenten (Artikel 25 und 48) > Übermächtige Stellung des Reichspräsidenten durch Artikel 25 und Artikel 48 - Artikel 48 (Notverordnungen) und dem Artikel 25 ist es ihm möglich Reichstag aufzulösen - Kann des Weiteren Freiheitsrechte auflösen - Reichspräsident ähnlich Kaiser - Notverordnungen könnten öfter eingesetzt werden als nötig (selbst bei schlichter Unfähigkeit der Regierung) > Reichspräsident Oberbefehlshaber von Heer und Kriegsmarine - Hat sehr viel Macht im Hinblick auf Krieg > Reichspräsident konnte Reichskanzler und Reichsminister ernennen und erlassen - Möglichkeit von Erpressung und Einsatz zum eigenen/persönlichen belieben/Vorteil > Wird erst alle sieben Jahre gewählt - Unabhängig von Parlament da es nach kürzerer Zeit ausgetauscht wird - Können demokratisches System ausnutzen > Zusätzliche Schwachstelle: Fehlen der „Fünfprozentklausel“ zu viele Parteien im Reichstag, erschwert Regierungsbildung und normale Politik Siehe Zettel: „Verfassungsvergleich“ (handgeschrieben) 39 Die Nationalsozialistische Diktatur Belastung der WR Versailler Vertrag > Grundlage 14-Punkte-Plan von US-Präsidenten Thomas Woodrow Wilson (Ziel: „Frieden ohne Sieg“), wollte das: es durch offene Verträge keine Geheimnisse mehr gibt die Schifffahrt frei ist es keine wirtschaftlichen Einschränkungen mehr gibt nicht mehr Aufgerüstet wird (wenn nur gering), sondern eher abgerüstet es einen freien Ausgleich der kolonialen Ansprüche gibt Länder sich frei entwickeln können und ihre Grenzen genau festgeschrieben sind (daher sollen besetzte Länder auch geräumt werden) Es einen allgemeinen Verband der Nationen gibt > Späterer Vertrag weicht davon ab > Konferenz begann 18.01.1918 27 Siegerstaaten waren beteiligt unter Führung der Großmächte FR, GB, IT, USA Verhandlungen waren nicht öffentlich DR war von der Konferenz ausgeschlossen Neue Regierung unter Gustav Bauer und Außenminister Hermann Müller unterzeichnete den Vertrag am 28.06.1919 Am 10.01.1920 Inkrafttreten der Bestimmungen > Versailler Vertrag (Auszug) Alliierte und Assoziierte verklagen Wilhelm II (schwere Verletzung des Sittengesetzes) Die Alliierten und Assoziierten erklären Deutschlands Schuld – Deutschland muss die Schuld anerkennen Die Alliierten und Assoziierten geben an, dass die gegebenen Hilfsmittel von Deutschland nicht ausreichend sind Deutsches Reich wird alle aufgekommenen Schäden wieder gut machen/zurückzahlen – muss Reparationszahlungen leisten (Kriegsschuldartikel §231) Des Weiteren (zur Entmilitarisierung): §160: Heer soll auf 100 000 Mann reduziert werden DR muss Wehrschutz abschaffen Keine Flugzeuge, Panzer, U-Boote & schwere Artillerie 90% der Handelsflotte muss abgegeben werden Demilitarisierte Zone an der westlichen Rheinseite > Siehe näheres unter Zusätze (u.a. auch Völkerbund) > Siehe Folgen etc. des VV unter „Tafelbilder u.a. – gemischte Themen“ 40 Ruhrbesetzung (siehe auch: Buch Seite 418) > Deutschland wird durch Reparationszahlungen (§231 vom VV) extrem belastet > Kann vertragsmäßig nicht zahlen, Ultimatum wird nicht eingehalten > Belgische und französische Truppen besetzen Ruhrgebiet um anstelle von Geld Rohstoffe wie Holz, Kohle und Stahl zu erwerben Bevölkerung wehrt sich, die Besetzung erhöht Staatsschulden > Siehe unter für näheres unter „Tafelbilder u.a. – gemischte Themen“ Ruhrkrise Inflation Hauptursachen: > Krisenhafte Entwicklung Zu hohe Reparationszahlungen im Vergleich zum finanziellen Stand der Haushaltskasse > Hohe Ausgaben im Krieg > Kaum Einnahmen durch Steuern Passiver Widerstand an der Ruhr, Einnahmen aus großem Gebiet fallen weg Unterstützung des Widerstands lässt Ausgaben sogar steigen > Geringer Inport/Export Probleme an Geldmangel soll durch Erhöhung des Geldumlaufs behoben werden – Zuviel Geld kommt in den Umlauf – Hyperinflation Keiner will Inflation begegnen da die Bevölkerung dann die kompletten Folgelasten des Krieges spüren würden – keine Partei hält Inflation auf Folgen der (Hyper-)Inflation: > Erleichterung des deutschen Exports – Land bleibt im Gegensatz zu anderen Industrieländern recht gut von Nachkriegsdepression und Massenarmut verschont Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft gegenüber der Alliierten kann verschleiert werden – Alliierte können keinen genauen hohen Betrag der Reparationszahlungen festlegen > Glich Mindereinnahmen des Staates aus > Hohe Konzentration/Zusammenschlüsse von Unternehmen – kaum Konkurrenzkampf mehr > Rascher Währungsverfall – kaum existierende deutsche Währung > Nur noch 20% der Ausgaben können durch Einnahmen gedeckt werden > Ruhrkampf muss abgebrochen werden > Neue Währung (Rentenmark, ab 1924 Reichsmark) muss eingeführt werden (Stresemann) > Wird durch Hypotheken gedeckt, gewinnt rasch internationales Vertrauen > Vertrauensverlust durch gesellschaftliche Umschichtungsprozesse Sozusagen sind alle die auf Basis von Geldvermögen gelebt haben, zum Beispiel viel gespart haben, „Verlierer“ da ihr Vermögen nichts mehr wert ist Einkommenserhöhungen reichen oftmals nicht aus (schlecht für alle die arbeiten) 41 „Gewinner“ sind Besitzer von Sachvermögen (Grundbesitzer, Unternehmer, der Staat) Langzeitfolgen: > Entfremdung vom Großteil der Bevölkerung der WR Fühlen sich ungeschützt vor Ausblutung und sozialem Abstieg > Versäumnis der Nachkommenden Regierung in der Stabilisierungszeit Es findet kein Lastenausgleich zwischen „Gewinnern“ und „Verlieren“ statt Empfindung von Ungerechtigkeit verstärkt sich > Angst vor Inflation beeinflusst Regierung während der Weltwirtschaftskrise Schließt politische Option wie eine Staatsverschuldung um Wirtschaft anzukurbeln direkt aus Internationaler Finanzkreislauf (1924 – 1932) (Finanzielle) Erleichterung > USA (Banken) gibt lang- und kurzfristig Kredite > Deutschland erhält Kredite Verteilt auf deutsche Banken, weitere langfristige Kredite Steuern der Wirtschaft gehen an der Staat - Staat investiert in den Wirtschaft - Bevölkerung zahlt Steuern an den Staat, erhält dafür Leistungen > Der Staat muss Reparationszahlungen an die Alliierten zahlen (VV) Rückzahlungen von Kriegsschulden, gehen an US-Banken Putschversuche > Der Kapp-Lüttwitz Putsch (März 1920) Artikel 160 VV: Heer der Reichswehr wird reduziert - Freikorps sollen aufgelöst werden (auch Marinebrigade Erhart) Lüttwitz (ranghöchster General) bittet Ebert (Reichskanzler) darum, dass das Heer so bestehen bleibt wie es ist (und der General Reinhardt (Chef der Reichswehr) entlassen wird - Reinhardt ist für Republik, dies missfällt Lüttwitz/Ludendorff da sie für die Monarchie sind Ebert weißt Lütwittzs Bitte ab Lüttwitz gibt der Marinebrigade den Befehl zum Putsch (Berlin) - Erklärt Generallandschaftsdirektor Kapp (einer der Köpfe des Rechtsextremen Verschwörerkreises gegen die WR) zum Reichskanzler Noske (Reichswehrminister) gibt der Reichswehr den Befehl, den Putsch niederzuschlagen Generäle Hans und Seeckt wiedersetzen sich, wollen nicht auf Kameraden schießen, Reichswehr greift nicht ein Ebert und viele Abgeordnete fliehen aus Berlin (+ Reichskanzler Gustav Bauer) SPD (Otto Wels) ruft Generalstreik aus, Reichsregierung distanziert sich Aufruf (löst nur Verwirrung aus und legt öffentliche Dienste unnötiger Weise lahm) 42 Weigerung der Ministerialbürokratie Anordnungen von Kapp Folge zu leisten – Putsch scheitert nach vier Tagen Märzaufstand von 1920: linksgerichtete Kräfte nutzen Generalstreik zur „proletarischen Revolution“ - Vor allem in Sachsen, Thüringen und im Ruhrgebiet - Reichsregierung setzt Freikorps wieder ein (darunter Marinebrigade Erhart) Ziele der Putschisten: Erhaltung der Marinebrigade Erhart (keine weitere Entmilitarisierung des Deutschen Reiches) - Macht der Reichswehr (und dadurch der WR) erhalten den General Reinhardt (Chef