Fragen zur Klausur Zustandsbewertung PDF
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Universität Rostock
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Summary
This document appears to be a set of exam questions on the assessment of the state of an environment, likely a body of water. The questions cover topics such as the definition of eutrophication, the formation of reference values, and methods for evaluating water quality.
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Fragen zur Klausur: 1. Defini3on von Eutrophierung: àstark wachsender Ans3eg von Biomasse à kein Gleichgewicht von Nährstoffeintrag und -Verbrauch mehr (überschuss an org. Material) 2. Was ist ein Referenzwert und wie wird er gebildet: à muss gebildet werden, darf aber...
Fragen zur Klausur: 1. Defini3on von Eutrophierung: àstark wachsender Ans3eg von Biomasse à kein Gleichgewicht von Nährstoffeintrag und -Verbrauch mehr (überschuss an org. Material) 2. Was ist ein Referenzwert und wie wird er gebildet: à muss gebildet werden, darf aber keinen menschlichen Einfluss haben, deswegen nach Wert suchen vor der Industrialisierung (in alten Kirchenbüchern, Lockbüchern von Fischern, Aufzeichnungen der Hanse, Sedimentkerne, etc.) = Vergleichswert, der sich auf ein vom Mensch möglichst unbelastetes Gewässer/Zeitraum bezieht 3. Nenne 3 Wege den Referenzwert zu erreichen: -Verminderung der Einleitung von Nährstoffen in Gewässer (v.a. aus diffusen Quellen & der landwirtscha] -Bessere Abwasserreinigung Wege für Organismen frei machen (Querbauwerke wie Schleusen verhindern Wanderungsbewegungen von z.B. Fischen) -Gewässern einen Schutzstatus verleihen & damit sämtliche Eingriffen zuvorkommen & Lebensräume für Flora & Fauna sich erholen können 4. Was ist eine Secchi-Scheibe & Nutzung à Scheibe/Mi`el um die Trübung zu messen (misst d. Sichbefe) 5. Irgendwas wie: warum sind die O2 Einträge in den (Tiefen) Becken der Ostsee nur (periodisch?) à Der Sauerstoff im Tiefenwasser wird durch biologische Prozesse (Abbau) schnell verbraucht. In den 3efen Becken, wie dem Gotland-Becken oder dem Bornholm- Becken, herrschen o] anoxische Bedingungen, weil kein kon3nuierlicher Nachschub erfolgt. à vorübergehende Salzwassereinbrüche, Vermischung durch z.B. Winde liefern wieder O2 6. Was ist die Besonderheit von Schilffflächen & durch was werden sie bedroht à wich3ge Ökosysteme, Lebensräume, Küstenschutz, (Kohlenstoffspeicherung, Anpassung an Brackwasser). Bedrohungen à Übermäßige Nährstoff-und Schadstoffzufuhr, Küstenausbau, Erosion, Klimawandel, Ans3eg des Meeresspiegels 7. Woran erkennt man Klimawandel in der Ostsee: à Erhöhung der Wassertemperatur, Verstärkte Eutrophierung, Sauerstoffverarmung, Ans3eg des Meeresspiegels, etc. 8. Besonderheiten der Ostsee: -sehr junges Meer (7.000 Jahre alt) -Brackwasser, -geprägt von ungleichmäßigen Salzeinträgen, hat nur eine/zwei kleine Durchlässe mit der Nordsee, -keine Gezeiten, -topographische Becken- und Schwellenstruktur, -Salz-& Temperaturgradient à Westost-(Salinität) & Südnord-(Temperatur) Gradient -Zwei Schichten System: Oberflächen- und Tiefenwasserzirkula3on à Austausch ist sehr limi3ert & findet nur sporadisch sta` -Hypoxisches Gewässer 9. Was sind Diffuse vs. Punktuelle Quellen (Veränderungen/Einflüsse): Diffuseà können nicht direkt einem „Verantwortlichen“ zugeordnet werden = Nicht genau lokalisierbare bzw. flächenha]e Stoffeinträge in Gewässer (S3ckstoffeintrag) àz.B. Haushalte, Landwirtscha], Atmosphäre (Quellen, deren Ursprung nicht eindeu3g zuordbar ist) punktuelleà können einer Quelle/Ursache zugeordnet werden = Eintragsursprung ist genau lokalisier- und messbar (Phosphoreintrag) àz.B Industrie, Kläranlagen, (Öltransporter) à beim Eintrag von S3ckstoff, als auch Phosphat sind die Einträge durch diffuse Quellen am höchsten 10. Welche Faktoren können auf offenem Meer vernachlässigt werden: -Gezeiten, Reibung (am Grund), was sich an der Küste abspielt 11. Wie kommt Nordseewasser in die Ostsee: àstarker Wind aus Osten (Westwind) à Wasser wird aus Ostsee gedrückt, dass wieder Platz für neues Wasser ist à Windwechsel zu starkem Wind aus Westen (Ostwind) à O2-reiches und salzhal3ges Wasser aus Nordsee gelangt ins 1. Becken, sinkt zu Boden (schwerer durch hohen Salzgehalt); so strömt Salzwasser in die Ostsee rein (Salzwassereintrag) in Ka`egat & Skagerrak und wird über mehrere Schwellen verteilt à Stärke und Länge des Windes bes3mmt, wie viel Wasser in Ostsee kommt und bis zu welchem Becken (Schwellen müssen überwunden werden, dass das Nordseewasser ins nächste Ostseebecken kommen kann) 12. Wie kommen Alienorganismen in die Ostsee: -Atmosphäre, Schiffe (z.B. Schiffsrümpfe), Leute, die Tiere aussetzen; Ballastwasser; Aquakulturen 13. Was ist das Ziel von Helcom: -Zustand der Vorindustrialisierung in der Ostsee erreichen à Referenzwerte -1. Ostsee soll nicht mehr durch Eutrophierung geprägt werden -2. Ostsee soll von sämtlichen gefährlichen Einflüssen (z.B. Muni3on) befreit werden & ungestört sein -3. Güns3gen Biodiversitätsstatus erreichen Biodiversität -4. Alle Ak3vitäten, die in den Gewässern stawinden müssen umwelxreundlich sein 14. Was verhindert die Ausbreitung der Alienorganismen nach Norden d. Ostsee: à zu geringer Salzgehalt (weil je weiter enxernt von der Nordsee, desto weniger wahrscheinlich gelangen die Salzwassereinträge bis dahin (viele Schwellen) 15. Welche physikalischen Faktoren beeinflussen die Vermischung der Wasserschichten: à Temperatur, à Lichteinstrahlung, à Dichte 16. Jahreszeitliche Temperaturveränderung des Meeres : à Winter: Wassersäule einheitlich temperiert, Durchmischung d. O2 reichem Wassers insges. Wassersäule, wenig/ keine Mos; durch Anomalie des Wassers, mangelnder solar Einstrahlung & die starke Durchmischung durch Winde herrschen 4°C in gesamter Wassersäule à Frühling: stärker werdende Sonneneinstrahlung, Primärproduzenten fangen an zu wachsen, reduzierente Durchmischung durch Winde, Wasser beginnt sich zu erwärmen (Sprungschicht bei etwa 25m, darunter weiterhin 4°C) à Sommer: starke Schichtung d. Wassersäule durch verschieden temperierte Wasserschichten, höchste Anzahl an Primärproduzenten, große O2-Armut da Tiefenwasser nicht nach oben gelangen kann; maximale solare Einstrahlung, wodurch Deckschicht immer wärmer wird, & auch die 3eferen Schichten àHerbst: langsam abnehmende Temperatur, Lichteinstrahlung lässt nach, Primärproduzenten gehen zurück, Herbstwinde wälzen Wasser um à höchste Temperatur gegen August/September, Verschiebung von ca. (5 oder 2?)§ Wochen nach höchster Sonneneinstrahlung 17. Gibt es für den Salzgehalt einen ähnlichen charakteris3schen Jahresgang wie für die Temperatur? -Nein, der Salzgehalt in der Ostsee unterscheidet sich eher auf räumlichen, als auf der zeitlichen Skala & wird durch die unregelmäßigen Nordseeeinströme bes3mmt. 18. Faktoren, die schlecht für das Gewässer sind: à Eutrophierung à Küstenabbau à Verschmutzung à zu starke Fischerei à Klimawandel allgemein 19. Wie nennt man die Wasserzirkula3on der Ostsee: = Zweischich3g oben und unten (horizontal), wenige ver3kale Zirkula3onen 20. Welche Gase sind im Meer gelöst: àO2, CO2, H2S, Methan 21. Wie kommt es zur hypoxie/anoxie: -warmes Wasser kann weniger Gase lösen à O2 verschwindet aus Wasser -mehr CO2 wird in Atmosphäre freigesetzt (Klimawandel) -wärmeres Wasser = mehr Primärproduk3on = mehr sek. Produzenten à O2 Verbrauch höher à Anoxie à Algenblüten 22. Was ist die rote Tide: à Blüte von Dinoflagellaten, werden rot beim Absterben und setzen Toxine frei, die tödlich für Menschen, Fische,… sind àbrauchen warme , ruhige, geschichtete Wassersäule 23. Irgendwas mit Meeresspiegelans3eg und Eisschmelze/ Was passiert durch Klimaerwärmung: à Gletscher, Eisberge schmelzen à Meeresspiegelans3eg à Permafrostböden schmelzen à Meeresspiegelans3eg + zusätzlich Methanfreisetzung (Klimagas) àBeschleunigung der Klimakrise 24. Was passiert, wenn der Golfstrom nicht mehr da wäre: -Das Wasser und Landesklima wäre wesentlich kälter… -denn bringt warme Strömung von Westatlan3k zu uns 25. Welche Variablen eignen sich am besten um Veränderungen aufzuzeichnen: solche mit einer Variabilität in kurzer Zeit auf kleinem raum oder solche mit weniger Variabilität auf größeren Skalen? -Größere Skalen mit weniger Variabilität schaffen bessere Vergleichbarkeit, v.a. wenn alle Beprobenden die gleichen Methoden und Gerätscha]en nutzen können und so großflächiger Veränderungen überwacht werden können. -Variablen mit einer hohen Variabilität (z.B. Primärproduk3on oder mikrobielle Ak3vität) sind sehr abhängig von sämtlichen Faktoren (solarer Einstrahlung, Temperatur etc.) die auf stündlicher-täglicher Basis schwanken können 26. Sind Ratenmessungen wie die der Primärproduk3on oder bakterielle Ak3vität gute Monitoringvariablen? -Primärproduk3on und bakterielle Ak3vität sind zu variabel um als geeignete Monitoringvariable zu dienen à sie werden stark durch verschiedene abio3sche und bio3sche Faktoren (Temperatur, solare Einstrahlung etc.) beeinflusst, wodurch sie sich auf zu geringen Zeitskalen (Unterschiede zwischen Stunden und Tagen möglich) verändern. -geben weder Auskun] über Abundanz noch über Diversität (Arten sind in manchen Jahren Größer und in manchen kleiner, wodurch die Biomassemessungen stark beeinflusst sind) 27. Welche 2 Methoden eignen sich für eine gute Auflösung des Raumes? -Satellitenaufnahmen -Schleppsonden -Dri]er 28. Welche 2 Methoden eignen sich für eine gute Auflösung der Zeit? -fixierte Dauersta3onen -Satelliten 29. Welches sind 3 Variablen, die integra3ve Messungen im Zeitverlauf ermöglichen? -Nährstoffe -Par3kelfluss -Sauerstoff 30. Was ist die Aussage von chemolithen Datensätzen? -Energiekonservierung durch Redoxreak3onen und anorganische Verbindungen zur Energiegewinnung -Sauerstoff, Nitrat, Sulfat oder Kohlenstoff als mögliche Elektronenakzeptoren -Reduk3onsmi`el stammen o] aus dem anaeroben Abbau von organischer Substanz (z.B. red. Schwefel- und S3ckstoffverbindungen aus abgestorbener Biomasse) -Chemolithtotrophe leben o] an Grenzflächen wo hohe Sauerstoff und Schwefelwassersto~onzentra3onen sind → Vorkommen von Chemolithotrophen ermöglicht erkennen der Chemokline -Viel H₂S da wo sulfatreiches Meerwasser anaerobe Sulfatreduk3on (mit H₂S als Endprodukt) zur Energieproduk3on ermöglicht 31. Was sind Auswirkungen des Salzgehaltgradienten der Ostsee? -Gewisser Schutz vor Invasiven Arten -Verminderte Diversität an Arten durch spezielle Lebensraumansprüche (Horohalinikum) à nur Arten die Schwankungen in Salzgehalten tolerieren können hier bestehen -Räumliche Verlagerung der Organismen je nach Salinitätsop3mum -Schlechte bis keine Durchmischung von Tiefen und Oberflächenwasser à Stra3fizierung 32. Welche Indikatoren gibt es für den Verlust von Biodiversität? -Eutrophierung (mehr filamentöse Algen, Phytoplankton & Grünalgen, aber weniger Braunalgen & Seegras) -Shannon-Wiener-Index 33. Wodurch kommt Erosion zustande und wie kann man sie vermindern? -Durch Gezeiten; -Wellen; We`ereinflüsse (Wind, Regen & Temperaturunterschiede) -Externe Einwirkung durch Schädigung der obersten Bodenschicht durch menschlichen Einfluss -Klimaerwärmung -Schädigung der Vegeta3on durch menschl. Nutzung macht Küste anfälliger für Krä]e des Windes & erleichtert Eindringen von Wasser -Extreme Naturereignisse wie Tsunamis, Hurricanes oder Erdbeben -Bevölkerung von Küstenregionen -Waldrodung -Bau von Staudämmen àVersuche der Verminderung durch: Deiche; Buhnen; Bepflanzung (Strandhafer); Wellenbrecher; Lahnungen; Sandvorspülungen; Maßnahmen gegen Klimawandel 34. Was ist regime shi]? -schnelle abrupte, anhaltende Änderungen in marinen Systemen (unabhängig von Raum, Zeitskala & Trophieebene) à hängt mit Klimazwang zusammen 35. Erklären sie die saisonalen Zyklen der Ostsee -Nährstoffniveaus: Winter: Ausbleiben von Primärproduk3on durch mangelnde solare Einstrahlung führt dazu, dass kaum Nährstoffe verbraucht und trotzdem weiter Nährstoffe eingeleitet und durch die starke Durchmischung im ganzen Wasserkörper durch den Wind verteilt werden → das Nährstoffniveau ist in der gesamten Wassersäule entsprechend hoch Frühling: Die au‚ommenden Algenblüten zehren die über den Winter gesammelten Nährstoff, je mehr Nährstoffe sich über den Winter akkumuliert haben, desto stärker ausgeprägt sind die Algenblüten → das zu Beginn des Frühlings sehr hohe Nährstoffniveau sinkt mit wachsender Blüte, zumindest in den oberflächennahen Schichten deutlich ab Sommer: Nun sind die Nährstoffe (max. noch S3ckstoff und Phosphat übrig) ziemlich aufgebraucht und durch die thermische Schichtung gelangen kaum Nährstoffe aus 3eferen Schichten an die Oberfläche → das Nährstoffniveau in den Oberflächenschichten ist sehr gering und Nährstoffe sind nur noch in der Tiefe auffindbar Herbst: Durch die steigende Durchmischung durch zunehmende Winde gelangen wieder frische Nährstoffe aus der Tiefe in die Oberflächenschichten und werden dort gezehrt, erst durch die zunehmende Lichtlimita3on und damit die Abnahme der Blüte können sich langsam wieder Nährstoffe akkumulieren -Chlorophyll a Niveaus: Winter: Durch die geringe Sonneneinstrahlung im Winter ist die Phytoplanktonbiomasse auf ein Minium reduziert und damit auch das Chlorophyll a Niveau entsprechend niedrig Frühling: Die Lichteinstrahlung steigt deutlich an und die Wassersäule beginnt sich zu stabilisieren, so dass sich Diatomeen beginnen massenha] zu vermehren → viel Chlorophyll a in den Oberflächenschichten Sommer: Durch das Absterben und Absinken der Frühjahrsblüte und den Nährstoffmangel in den Oberflächenschichten geht die Chlorophyll a Konzentra3on deutlich zurück Herbst: Durch eine wieder vermehrte Durchmischung durch den Wind und damit der Abgabe von Nährstoffen aus 3efen Schichten an die Oberfläche wird eine Herbstblüte mit einem erneuten Ans3eg des Chlorophyll a Niveaus eingeleitet 36. Wie ist das Verhältnis von Thermo-, Halo und Pyknokline und wie kommt es zu Austauschprozessen zwischen diesen? -Thermo-& Halokline (auch Chemokline) sind beides Phänomene, die der Pyknokline (=Übergang zwischen Wasserschichten unterschiedlicher Dichte) zugeordnet sind à Thermkline durch temperaturabhängige Dichteunterschiede (auf 15-20m) à Halokline durch salzgehaltabhängige Dichteunterschiede (in Ostsee auf ca. 60m) àChemokline durch Dichteunterschiede verursacht durch unterschiedlichen Gehalt an gelösten Feststoffen -(Jahreszeitenabhängige) Durchmischung durch Wind und Einstromereignisse aus der Nordsee 37. Was ist eine Redoxkline? -Grenzschicht zwischen oxidierenden & reduzierenden Bedingungen im Wasserkörper 38. Wann bzw. unter welchen Umständen taucht Sulfid an der Oberfläche der Ostsee auf? -unter oxischen Bedingungen ist Sulfid als Sulfat in großen Mengen im Wasser gelöst. -Wenn in d. Tiefe also durch Hypoxie Sulfid (=Schwefelwasserstoff als Hydrogensulfid) durch Bakterien, die das Sulfat des Meerwassers zu Sulfid abbauen (Sulfatatmung), freigesetzt wird kann dieses durch z.B. windbedingte Durchmischung/Umwälzung/Upwelling an die Oberfläche gelangen 39. Was hat der horizontale Gradient (des Salzgehaltes?) für einen effekt auf die Ostsee? -salzigeres Wasser ist schwerer und daher eher in 3eferen Schichten der Ostsee zu finden (ver3kaler Salzgradient) à Durch Halokline (in Ostsee auf ca. 60m) wird die Durchmischung vermindert und das zwei Schichten-System der Ostsee gefördert -Horizontaler Gradient des Salzgehaltes je nach Nähe der Stelle zur Einstromquelle aus der Nordsee à Unterschiedliche Arten, je nach Angepasstheit an jeweilige Salzgehalt 40. Warum kommen nur kleine Mengen von Nährstoffen aus Flüssen in den Becken der offenen Ostsee an? -Durch die Schwellenstruktur müssen durch laterale Advek3on immer wieder bes3mmte Schwellen überschri`en werden, wofür die Einstromereignisse selten stark genug sind und der Austausch zwischen den Becken erschwert ist à daher verbleiben die Nährstoffe o] in den ersten, flacheren Becken der Ostsee 41. Was ist eine Stagna3onsperiode und woran erkennt man ihren Anfang/Ende? -Zeitraum in dem kein Inflow-Ereignis aus der Nordsee stawindet Erkennbar durch Nitratverarmung sowie zunehmende Ammonium und Phosphatkonzentra3onen im Tiefenwasser -Sauersto~onzentra3on und Salzgehalt sind rückläufig -Bildung von Schwefelwasserstoff möglich Ende erkennbar durch Sauerstoff- und Salzgehaltszunahme in der Tiefe 42. Haben S3ckstoff und Phosphor die gleichen Quellen und Senken? -S2ckstoffquellen: - Atmosphärischer S2ckstoff (S2ckstofffixierung) - aus Landwirtscha] - Flüsse - Punktquellen wie Industrieanlagen - direkte Disposi3on von reak3vem S3ckstoff S2ckstoffsenke: - Algen brauchen diesen als Nährstoff - Denitrifika3on Phosphorquellen: - Verwi`erung von Gestein - Lösung aus dem Sediment unter anoxischen Bedingungen - Industrie und private Haushalte -Phosphorhal3ger Staub - Wir durch Absinken organischen Materials immer wieder von der Oberfläche in die Tiefe befördert - Ausstrom von Phosphor aus der Ostsee wird so durch Wanderung durch das Nahrungsnetz verhindert Phorphorsenke: - Neubildung phosphorreicher Gesteine am Meeresgrund (Phosphorit) - Sediment-Akkumula3on Quellen für beide: - Abwasser - Landwirtscha] (Düngemi`el, Viehzucht, Ackerbau) - haben beide überwiegend diffuse Quellen 43. Sind die Quellen und Senken von S3ckstoff und Phosphor balanciert? -Nein, der Eintrag aus den Quellen übersteigen die Enxernung durch die Senken deutlich 44. Was sind typische Phytoplanktonarten einer Frühjahrsblüte? -Diatomeen wie Bacillariophyceae -in den letzten Jahren Verschiebung hin zu Dinophyceae -Zum Ende der Blüte hin auch Ciliaten wie Myrionecta rubra 45. Konsequenzen im von der Verscheibung von Spezies im Phytoplankton: -Phytoplankton als Nahrungsgrundlage für das Zooplankton à Verschiebungen haben großen Einfluss auf diese Gemeinscha]en & damit auch auf das Gesamtsystem à Zunahme von Cyanobakterien führt zu geringerem Zooplanktonwachstum, da viele Zooplanktonarten und kleine Meeres3ere diese nicht fressen oder nur schwer verwerten können à Absterben von Braunalgen & Seegras, da diese durch die vermehrten Algenblühten kein Licht mehr bekommen führen zu mehr sedimen3erendem Material, wodurch Anoxie durch die Umsetzung dieses steigt. 46. Welche Reak3on erwartet man von benthischen Organismen in einem eutrophen Gewässer? -Zunahme der BM benthischer Tiere an flachen Böden oberhalb der Halokline durch vermehrte Sedimenta3on -Massensterben durch Sauerstoffmangel oder die Freisetzung von Hydrogensulfaten à Biodiversitätsverlust & Veränderung der Artenzusammensetzung 47. S3ckstoff:Phosphor Verhältnis im Oberflächenwasser in der zentralen Ostsee und der Bo`ensee und von welcher Relevanz ist das? -Verhältnis N:P in zentraler Ostsee etwa 8:1 In zentraler Ostsee ist die Primärproduk3on meist S3ckstoff-limi3ert, weiter im Norden, in der Bo`ensee hingegen eher Phosphat-limi3ert -Durch Verschiebungen im N:P-Verhätnis in den jeweiligen Gebieten können Algenblüten angeregt werden, da der limi3erende Faktor zu Verfügung steht -In der Bo`ensee deutlich besseres N:P (etwa 15:1) Verhältnis, hier also geringerer S3ckstoffeintrag und dadurch weniger starke Algenblüten und besserer Zustand des Gewässers 48. Beschreibe die Veränderungen im Silikatgehalt, welche möglichen Konsequenzen könnte ein Silikatüberschuss haben? -Silikatverbrauch korreliert mit Minimal-Temperatur im Frühjahr: -Je wärmer die Jahre, desto geringer ist der Silikatverbrauch (= Diatomeenwachstum) -durch Klimaerwärmung steht mi`lerweile deutlich mehr Silikat zu Verfügung, dass durch die Blüte nicht aufgebraucht werden kann (v.a. im Bornholmbecken sichtbar) à Trend geht von Diatomeenblüte hin zu Dinoflagellatenblüte -Außerdem scheint Silikat nicht der limi3erende Faktor zu sein 49. Welche natürlichen Faktoren beeinflussen die Zusammensetzung des Zooplanktons? -Temperatur -Zeitpunkt, Stärke & Zusammensetzung der Frühjahrsblüte (zeitliche Versetzung: 6 Wochen zwischen Phytoplankton und Zooplanktonblüte -Mis-match-Theorie) Konkurrenzstärke 50. Was passiert wenn Benthosorganismen aufgrund von zu geringen Sauersto~onzentra3onen sterben? -Durch Abbau des abgestorbenen org. Materials unter anaeroben Bedingungen entsteht H2S, was für viele Organismen toxisch ist und zum Absterben weiterer Organismen führt -Außerdem bleibt dann die Bioturba3on & Belü]ung des Meeresbodens aus, was zum Absterben weiterer Spezies führt 51. Was ist das Problem bei der Bes3mmung des „guten“ Umweltstatus? 3 Beispiele für Probleme/Eigenscha]en von Ökosystemen nennen, die problema3sch für die Iden3fizierung & das Erreichen eines guten ökologischen Zustandes sind Iden3fika3on: Erreichen: -Jahresgang -Teufelsspirale (z.B. Phosphaxalle) -Patchiness -Einleitung von Nährstoffen aud diffusen Quellen ist Fehlender Zugang zu Referenzdaten schwer überwachbar -Variabilität zwischen den Jahren -Externe Maßnahmen zur Verbesserung der -Saisonalität Bedingungen im Gewässer helfen immer nur bis zu -Fehlender Zugang zu Referenzdaten einem bes3mmten Punkt (z.B. Belü]ung des Sedimentes) & sind sehr begrenzt -Mensch will sich selber selten einschränken & o] fehlt das Verständnis dafür die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen 52. Welche 4 Kriterien muss ein Indikator erfüllen? -Messbar -Eindeu3g -Reproduzierbar -Verständlich/Kommunizierbar 53. Nennen sie 3 relevante Probleme in der Umwelt? -Zunahme von Schiffsverkehr (Verschmutzung und Störung der Fauna) -Klimaerwärmung (Effekte sind zwar voraussagbar, aber keine guten Strategien um sich daran anzupassen) -Eutrophierung (Zunahme anoxischer Bereiche und dadurch Bedrohung vieler Arten & Lebensräume) -Keine erfolgreiche Regulierung der Fischerei (Überfischung) Verschmutzung (Einleitung von toxischen Stoffen führen zum Absterben von Flora und Fauna) 54. Was sagt das N:P Verhältnis aus und wie kann es bei der Einordnung des Umweltstatus helfen bzw. welchem Deskriptor wäre dies zuzuordnen? - 8 (N) :1 (P) in zentraler Ostsee (16:1 nach Redfield) -In Ostsee S3ckstoff als limi3erender Faktor → dadurch können sich Cyanoblüten ausbreiten (Konkurrenzvorteil durch S3ckstofffixierung) -Verschiebt sich das Verhältnis zu Gunsten des S3ckstoffs, so wird das Algenwachstum angeregt und es kann vermehrter Anoxie kommen, wodurch Biodiversitätsverluste und Artensterben eingeleitet werden können - Übersteigt das Vorkommen s3cksto„al3ger Verbindungen den Verbrauch, so ist von einer Eutrophierung des Gewässers und damit einem nicht so guten Umweltstatus auszugehen S2ckstoff wird biologisch deutlich schneller umgesetzt: - nach 1-2,5 Jahren aus dem System enxernt Phosphor wird biologisch sehr viel langsamer umgesetzt: - Verweildauer in der Ostsee beträgt ca. 35 Jahre à Deskriptor 5: Es gilt die durch den Menschen gemachte Eutrophierung möglichst zu minimieren, v.a. deren nachteilige Effekte, wie der Verlust von Biodiversität, die Zerstörung des Ökosystems, folgenschwere Algenblüten und Sauerstoffmangel in 3eferen Wasserschichten 55. Was sagt das Verhältnis zwischen Auto-& Heterotrophen bzw. benthischen & plank3schen Organismen über ein Gewässer aus und welchem Deskriptor entspricht dies am Meisten? -Je mehr Heterotrophe Organismen im Gewässer sind, desto stärker werden die Autotrophen reguliert à übermäßiges Algenwachstum kann so reguliert werden -Ist das Verhältnis stark in Richtung der Autotrophen verschoben, so kann es gut sein, dass es sich um ein eutrophiertes Gewässer handelt à Deskriptor 4: Alle Teile des marinen Nahrungsnetzes treten in normaler Abundanz und Diversität auf & das in einem Maße, dass die langfris3ge Abundanz der Arten und die Bewahrung der vollen Reproduk3onsak3vität gewährleistet wird 56. Nenne 4 ökologische Qualitätsziele: -Konzentra3on von Nährstoffen nahe dem natürlichen Level -Klares Wasser -Natürliches Ausmaß der Algenblüten -Natürliche Verteilung und Vorkommen von Pflanzen und Tieren -Natürliches Sauerstofflevel 57. Wie nutzt man Makroalgen um die ökologische Qualität eines Gewässers zu bes3mmen? -Messung der Tiefe bis zu der Makroalgen vorkommen -z.B. Makroalgenvorkommen bis >25m à sehr guter Zustand -bzw. Makroalgenvorkommen bis max. 1-2m & keine mehrjährigen Algen à schlechter Zustand -Bewertung dann über Anzahl, Qualität & Vorkommens3efe 58. Wie nutzt man Makrozoobenthos um die ökologische Qualität eines Gewässers zu bes3mmen? -Analyse von Artenzusammensetzung & -häufigkeit -störungsempfindlicher Arten und Diversität (Shannon-Wiener-Index, Saprobien- Index)