Einführung_VocEd_M5_neu PDF - Internationale Produktions- und Dienstleistungsstrukturen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

Document Details

Technische Universität Dresden

Prof. Dr. Steffen Kersten

Tags

industrial relations production vocational training education

Summary

This document provides an introduction to the study module on international production and service structures and their educational consequences. It details the structure of the module including seminars, excursions, and exams.

Full Transcript

Fakultät Erziehungswissenschaften Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken Internationale Produktions- und Dienstleistungsstrukturen und deren Bildungskonsequenzen - Einführung in das Studienmodul Internationale Produktions- und Dienstleistungsstrukturen und...

Fakultät Erziehungswissenschaften Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken Internationale Produktions- und Dienstleistungsstrukturen und deren Bildungskonsequenzen - Einführung in das Studienmodul Internationale Produktions- und Dienstleistungsstrukturen und deren Bildungskonsequenzen Auf der Grundlage der Kenntnisse über Merkmale typischer Produktions- und Dienstleistungsstrukturen sind die Studierenden in der Lage, Produktions- und Dienstleistungsprozesse hinsichtlich ihrer bildungsrelevanten Merkmale unter Nutzung wissenschaftlicher Methoden zu analysieren und von diesen Analyseergebnissen ausgehend begründete Konsequenzen für die Gestaltung beruflicher Aus- und Weiterbildung abzuleiten. Seminare (3 SWS) 3 Exkursionen zur Analyse von Produktions- und Dienstleistungsstrukturen in Unternehmen Gesamt: 5 LP Prüfungsleistungen: eine Komplexe Leistung im Umfang von 30 Stunden Arbeit – Bildung - Wissenschaft Pfaffenberger, H. 2004: Entwicklung der Sozialarbeit/Sozialpädagogik Zur Profession und zur wissenschaftlichen und hochschulischen Disziplin. In: Mühlum, A. (Hrsg.): Sozialarbeitswissenschaft – Wissenschaft der Sozialen Arbeit. S.74 Arbeit – Technik – Bildung Die Berufsschule hat zum Ziel, - eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten humaner und sozialer Art verbindet; - berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas zu entwickeln; - die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken; - die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln. Rahmenvereinbarung über die Berufsschule (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.03.1991) Didaktisches Konzept beruflicher Bildung Wirtschaft Wissenschaft Gesellschaft Lernende Ingenieur- Gesellschaftliche Lernender als Beruf Bedürfnisse als Bezugsfeld wissenschaft Bezugsfeld als Bezugsfeld und bildungspo- litische Vorgaben Produktions- und Entwicklungen in Gesellschaftlich Voraussetzungen, Dienstleistungs- den Ingenieur- bestimmte Norm- Bedürfnisse bzgl. strukturen wissenschaften und Wertvorstellungen der eigenen mit Konsequenzen Sozialisationsfunktion Entwicklung Arbeitstätigkeit für Technik und Technologie Gesetzliche Lern- und Rahmenvorgaben entwicklungs- psychologische betriebliche Erkenntnisse Anforderungen an Facharbeiter Anforderungen an berufliche Bildung in Bezug auf Ziele, Inhalte, methodische Prof. Dr. Steffen Kersten Gestaltung und Medien Forschung – Produktion - Bildung Wissenschaft Technik/Technologie Arbeitsorganisation Ingenieurwissenschaften Wirtschaftswissenschaft Arbeitswissenschaft Produktion Arbeitspsychologie Produktions- und Dienstleistungs- …. strukturen Merkmale der Arbeitsprozesse Forschung Berufliche Anforderungen Für den Arbeitsprozess erforderliches Wissen – Können - Wollen Berufspädagogik Berufsfähigkeit/Beschäftigungsfähigkeit Psychologie Qualifikation, Kompetenz Bildung Soziologie Philosophie …. Berufliche Bildung formal, non-formal, informell Technik – Arbeit - Bildung Quelle: Berufspädagogik. Berlin 1987, S. 108 Theorie der langen Wellen der Konjunktur nach Kondratieff (Nefiodow, Leo A.: Der sechste Kondratieff: Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Die langen Wellen der Konjunktur und ihre Basisinnovation. 2001) Taylorismus – Scientific Management Grundsätze: 1. Trennung geistiger und manueller Tätigkeit - Planung und Kontrolle in der Hand des Managements - Ausführung der Tätigkeit vom Arbeiter - Motivation über Leistungslohnsystem (Pensum-System, differential piece rate) 2. Unabhängigkeit der Produktionsprozesse von den Qualifikationen der Arbeiter - das Wissen um den Best Way liegt beim Managements - Arbeitstätigkeiten werden in einfache Arbeitsschritte zerlegt - Arbeiter werden nur angelernt und kontrolliert - physische Eignung für den Arbeitsplatz war vorrangig Frederick W. Taylor (1856 – 1915) 3. Exakte Vorgabe aller Schritte und Bewegungsabläufe im Arbeitsprozess - Studien der Bewegungsabläufe einschließlich dafür benötigter Zeiten (Stoppuhr) - Optimierung der Bewegungsabläufe Dr. Steffen Kersten Taylorismus – Scientific Management Prof. Dr. Steffen Kersten Taylorismus – Scientific Management „Taylor sezierte die Arbeit wie ein Pathologe, zerlegte sie in Bewegungsabläufe, in immer kleinere Einheiten, maß sie in Zeit und Raum, fügte sie neu zusammen, trennte sie in richtige und falsche Arbeitsmethoden, und gab ihnen schließlich seine Richtung: höhere Produktion, niedrigere Kosten, höherer Profit, höherer Lohn.“ (Dettmer, M.: Die moderne Fabrik. In: Der Spiegel 26/1999) Dr. Steffen Kersten Taylorismus – Scientific Management „ Es hieße die Vorteile des Systems schlecht auszunutzen, wenn nicht beinahe an allen Arbeitsmaschinen geringer bezahlte Arbeitsleute anstatt der geschulten Facharbeiter angestellt würden. Die völlige Trennung der geistigen und vorschreibenden Arbeit von der ausführenden Arbeit in der Werkstätte und die Übernahme derselben in das Arbeitsbüro, die genauen und unzweideutigen Anweisungen über alle Einzelheiten der Arbeit und die eingehende Anleitung der Leute durch die Ausführungsmeister ermöglichen dieses selbst bei der vielgestaltigen Arbeit der Maschinenfabriken.“ (Taylor, F.W.: Die Betriebsleitung insbesondere der Werkstätten. „Modern Times“ Berlin 1914, S.51) Prof. Dr. Steffen Kersten Energietechnik zum Ende des 19 Jh. Bildrechte beim Siemens Forum, München “Zentrale“ der Deutschen Edison-Gesellschaft in der Berliner Markgrafenstraße von 1885, sie diente zur Beleuchtung des Königlichen Schauspielhauses, der Reichsbank und einiger renommierter Restaurants. Die Ausrüstung stammte von Siemens. Bildrechte beim Siemens Forum, München Die erste fahrplanmäßig verkehrende elektrische Prof. Dr. Steffen Kersten Straßenbahn in Lichterfelde bei Berlin, Siemens 1881 Fordismus - ab 1913 Herstellung des Modell Ford-T in Fließbandproduktion Henry Ford - Einbindung des Arbeiters in den Taktzyklus der (1863 – 1947) Maschinen - Vollständiger Verlust der Autonomie der Arbeiter Prof. Dr. Steffen Kersten Toyotismus / Lean Management „Das Problem ist das gedankenlose Anbinden des Arbeiters an die Maschine, da er beim Arbeiten sinnentleert zuschaut. In Japan ist das Ziel die Menschen auszulasten, nicht wie bei Ihnen die Maschinen.“ (K. Sekine, Miterfinder des Toyota-Produktionssystems) Wesen der toyotistischen Produktionsform:  kein sozialdemokratischer Versuch zur Humanisierung der Arbeit  Teamarbeit mit Eigenverantwortung für Arbeitsorganisation, -einteilung, Qualitätskontrolle, polyvalente Arbeit  Arbeitsteilungsgrad geht zurück, Arbeit wird komplexer  Möglichkeit zum Bandstopp für jeden Arbeiter  Produktverbesserung im Zusammenspiel zwischen Arbeiter und Ingenieur  Konstruktionsaufgaben für einzelne Komponenten werden den Zulieferern in Eigenverantwortung gegeben  Lieferung der Teile „just in time“ Prof. Dr. Steffen Kersten Toyotismus / Lean Management Konsequenzen:  Abflachung der Hierarchien im Unternehmen  flexible Produktion mit kurzen Entwicklungszeiten  geringerer Personaleinsatz  geringerer Kapitaleinsatz  niedriger Lagerbestand  Qualifikation und Motivation Einzelner gewinnt erheblich an Bedeutung Prof. Dr. Steffen Kersten Lean Management / Taylorismus Anforderungen an die Lean Management Taylorismus Arbeitskräfte/Konse- quenzen für berufliche Bildung Ganzheitlichkeit von Denken   und Handeln Problemlösevermögen   Soziale Fähigkeiten   Verantwortung für Produktion   Selbstorganisation der Arbeit   Lernchancen am Arbeitsplatz   Gleichwertigkeit beruflicher Tendenz der Arbeitsaufgaben Abschlüsse Aufgabenverteilung nach beruflichen nach Leistungs- Abschlüssen fähigkeit (Ständegliederung) Begegnung von neuen Flexibilität der Flexibilität des Anforderungen Mitarbeiter Managements und Prof. Dr. Steffen Kersten der Technologie Komponenten moderner Produktionsstrukturen  Prozesskettenorientierte Organisation statt funktionaler Hierarchien  Kunden- statt Produktorientierung  Projekt- und Budgetverantwortung statt hierarchisch strukturiertem Aufgabenmanagement  Team- bzw. Gruppenarbeit statt Einzelarbeit  Vollständige Tätigkeiten statt Verrichtungen  Selbststeuerung statt standardisierte Vorgaben  Beteiligung statt Fremdbestimmung  Kontinuierliche Verbesserung statt Hoffnung auf Innovation (vgl. Frieling, Ekkehart: Das lernende Unternehmen.- Hochheim 1993 , S. 32) Prof. Dr. Steffen Kersten Prof. Dr. Steffen Kersten Industrie 4.0 Industrie 4.0 Industrie 4.0 Tendenzen der Entwicklung der Produktionsarbeit  Automatisierung wird für immer kleinere Serien möglich – dennoch bleibt menschliche Arbeit weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Produktion.  Flexibilität ist nach wie vor der Schlüsselfaktor für die Produktionsarbeit in Deutschland in Zukunft aber noch kurzfristiger als heute.  Flexibilität muss in Zukunft zielgerichtet und systematisch organisiert werden – »Pauschal- Flexibilität« reicht nicht mehr aus.  Industrie 4.0 heißt mehr als CPS-Vernetzung. Die Zukunft umfasst intelligente Datenaufnahme, -speicherung und -verteilung durch Objekte und Menschen. Dezentrale Steuerungsmechanismen nehmen zu. Vollständige Autonomie dezentraler, sich selbst steuernder Objekte gibt es aber auf absehbare Zeit nicht. Sicherheitsaspekte (Safety und Security) müssen schon beim Design intelligenter Produktionsanlagen berücksichtigt werden.  Aufgaben traditioneller Produktions- und Wissensarbeiter wachsen weiter zusammen. Produktionsarbeiter übernehmen vermehrt Aufgaben für die Produktentwicklung.  Mitarbeiter müssen für kurzfristigere, weniger planbare Arbeitstätigkeiten On-the-Job qualifiziert werden. Spath, D. (Hrsg.): Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0. Fraunhofer Verlag 2013, S. 6 Lehrveranstaltung „Internationale Produktions- und Dienstleistungsstrukturen und deren Bildungs- konsequenzen“ - Planung Wintersemester 2022/2023 09.10.23 Einführung in die Produktionsstrukturen 16.10.23 Forschung-Produktion-Bildung , Hering/Neumerkel 23.10.23 Forschung-Produktion-Bildung im Berufsfeld Elektrotechnik 30.10.23 enfällt 06.11.23 Berufliche Bildung in der Informationsgesellschaft 13.11.23 Aktuelle Probleme und Tendenzen der beruflichen Bildung in Deutschland 20.11.23 Taylors Scientific Management 27.11.23 enfällt 04.12.23 Fordismus 11.12.23 Toyotismus/Lean Management 18.12.23 Exkursion Gläserne Manufaktur 08.01.24 Szenario Methode - Berufe 2000 15.01.24 Industrie 4.0 22.01.24 Exkursion Nudelcenter Riesa 29.01.24 Lernende Organisationen/ Change Management Arbeitsauftrag für Prüfungsleistung VocEd M5 „Die Leistungspunkte werden erworben, wenn die Modulprüfung bestanden ist. Die Modulprüfung besteht aus einer Komplexen Leistung im Umfang von 30 Stunden.“ Bereiten Sie eine Präsentation mit Handout zur Charakterisierung einer ausgewählten Produktionsstruktur vor! - geschichtlicher Ausgangpunkt der Entwicklung der Produktionsstruktur 2 BE - Charakteristik der Produktionsstruktur 5 BE - technisch/technologische Voraussetzungen 2 BE - Konsequenzen für Berufsarbeit und Anforderungen 5 BE - Entwicklungen in der beruflichen Bildung 4 BE - gesellschaftliche Auswirkungen 2 BE 20 BE - Arbeit mit wissenschaftlichen Quellen 3 BE - Arbeit mit wissenschaftlichen Begriffen 3 BE - Inhalte des Handouts 3 BE - Gestaltung des Handouts (Übersichtlichkeit/Medien) 3 BE 12 BE Literatur Bader, Reinhard: Berufliche Handlungskompetenz. In: Die berufsbildende Schule 41 (1989) Heft 2, S.73-77 Dahrendorf, R.: Industrielle Fertigkeiten und Soziale Schichtung. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 8, 1956 H. 4, S. 540-568 Dettmer, M.: Die moderne Fabrik. In: Der Spiegel 26/1999 Ebner, Hermann G: Facetten und Elemente didaktischer Handlungsorientierung. In: Pätzold, G. (Hrsg.): Handlungsorientierung in der beruflichen Bildung. Frankfurt a.M. 1992, S.40 Frieling, Ekkehart: Das lernende Unternehmen. Hochheim 1993 Hortsch, H.: Didaktik der Berufsbildung Merkblätter zur Vorlesung. Dresden 2001 Huisinga, Richard: Schlüsselqualifikationen und Exemplarik - Genese und Stellenwert. In: Pätzold, Günter (Hrsg.): Handlungsorientierung in der beruflichen Bildung. Frankfurt a.M. 1992, S. 79-95 Kuchenbrod, M.: Ein Beitrag zur Geschichte der modernen Rationalisierung. 2000 Mertens, Dieter: Schlüsselqualifikationen. Thesen zur Schulung für eine moderne Gesellschaft. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung (1974) Heft 1, S. 36-43 Nefiodow, L.A.: Der sechste Kondratieff: Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Die langen Wellen der Konjunktur und ihre Basisinnovation. 2001 Ohno, Taiichi: Das Toyota-Produktionssystem. Campus, Frankfurt am Main 1993, Pest, Hans; Geuther, Edgar: Orientierung der Berufsbildung auf den wissenschaftlich-technischen Fortschritt erfordert umfassenden Meinungsstreit. In: Berufsbildung 18 (1964), S. 80-83 Ohno, Taiichi: Das Toyota-Produktionssystem. Campus, Frankfurt am Main 1993 Spath, D. (Hrsg.): Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0. Fraunhofer Verlag 2013 Taylor, F. W.: Die Betriebsleitung insbesondere der Werkstätten. Berlin 1914 von Gottl-Ottilienfeld, Friedrich: Fordismus. Paraphrasen über das Verhältnis von Wirtschaft und technischer Vernunft bei Henry Ford und Frederick W. Taylor. G. Fischer, Jena 1924 Prof. Dr. Steffen Kersten Fakultät Erziehungswissenschaften Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken [email protected]

Use Quizgecko on...
Browser
Browser