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Klischee oder Realität? Die Deutschen werden oft als zuverlässig, fleißig und humorlos gesehen. Wenn man Deutschland erwähnt, denkt man an Oktoberfest, traditionelle Kleidung wie Dirndl und Lederhosen, Maßkrüge voll Bier, Weißwurst, Schlösser, die Berliner Mauer...

Klischee oder Realität? Die Deutschen werden oft als zuverlässig, fleißig und humorlos gesehen. Wenn man Deutschland erwähnt, denkt man an Oktoberfest, traditionelle Kleidung wie Dirndl und Lederhosen, Maßkrüge voll Bier, Weißwurst, Schlösser, die Berliner Mauer, oder an Angela Merkel. Deutschland wird im Ausland als einflussreichstes Land Europas angesehen, das diese Rolle durch harte Arbeit, hohe Qualität und typisch deutsche Tugenden erreicht hat. Andererseits wird im Ausland in Bezug auf Deutschland oft auch sehr direkt und offen über die Weltkriege, Hitler und den Holocaust gesprochen, was bei manchen ein unwohles Gefühl auslösen mag. Diese Klischees können nerven. Aber wie sehen Ausländer die Deutschen wirklich? Was bedeutet eigentlich „typisch deutsch“? Das Klischee vom fleißigen, genauen und strebsamen Deutschen ist nicht so weitverbreitet wie man denkt. Denn als man 12000 Einwohnern in verschiedenen europäischen Ländern die Frage stellte, was ‚typisch deutsch‘ sei, waren die Antworten ziemlich überraschend und ganz unterschiedlich. In den Niederlanden und in Russland meinte man, dass die Deutschen nette und freundliche Menschen seien. In der tschechischen Republik dagegen hielten viele die Deutschen für arrogant. Acht Prozent der Österreicher antworteten spontan, dass sie die Deutschen nicht mögen und in Italien verbanden zehn Prozent der Befragten Deutschland immer noch mit Hitler und den Nazis. Allerdings denken die Deutschen über sich selber anders als die Ausländer. Nach einer Umfrage schätzten sich nur 35 Prozent als „typisch deutsch“ ein. Die anderen waren unentschieden oder sahen sich nicht als „typisch deutsch“. Woher kommen diese Klischees und Stereotypen? Beobachtet man das Benehmen der „typischen deutschen“ Familie im Ausland (auf Urlaub zum Beispiel), beginnt man den Ursprung mancher Klischees und Stereotypen zu erkennen … Viele deutsche Urlauber stehen morgens früh auf, um ihre Liegestühle am Pool und Strand zu besetzen. Sie ziehen sich – unserer Meinung nach – geschmacklos an, sonnen sich ohne Badeanzug und zeigen aller Welt unbekümmert ihre Problemzonen. Zu den Mahlzeiten sind sie immer die ersten im Speisesaal. Es gibt noch eine andere Gruppe von ‚typisch deutschen‘ Urlaubern - die sogenannten „Rucksacktouristen“, die ihren Urlaub bis ins letzte Detail und weit im Voraus planen. Man sieht sie in abgelegenen Orten mit ihren großen Rücksäcken, Wanderstöcken und -schuhen, auch wenn es 25 Grad im Schatten sind. Sie wollen vor allem aktiv sein. Sie sind sehr ernst und man fragt sich, ob sie sich überhaupt wirklich amüsieren können. Die Medien tragen ebenfalls zum stereotypen Image der Deutschen im Ausland bei. Social Media scherzen oft über Klischee und Vorurteile, mit Memes, die ohne Zweifel Spaß machen und lustig sind, die aber in gewissem Maße gefährlich werden können. Sie haben nämlich eine unbewusste Wirkung auf uns und beeinflussen unsere Denkart, denn sie scheinen bestimmte Klischees zu bestätigen. Auch Prominenten tragen zum stereotypen Image der Deutschen im Ausland bei. Politiker und Influencer, die dank ihrer Arbeit viele Menschen erreichen, sollten vielleicht zweimal überlegen, bevor sie etwas posten oder öffentliche Aussagen machen. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland tragen bestimmt zum ‚Pünktlichkeits‘- Image der Deutschen bei. Zum Beispiel gilt die Deutsche Bahn als absolut zuverlässig und pünktlich, und darüber hinaus ist sie auch noch sehr bequem und schnell. Der britische Reiseführer Lonely Planet Germany schwärmt sogar, dass deutsche Zugsystem sei „das effizienteste in ganz Europa“. Stereotype sind also überall und nicht unbedingt böse gemeint. Was sollen wir dann machen? Wichtig ist es, Stereotypen zu erkennen und diese nicht zu ernst zu nehmen. Denken wir an das, was man von anderen Nationalitäten behauptet. Italiener und Spanier kämen ständig zu spät; Amerikaner seien nicht sehr weltoffen; und die Franzosen würden ständig streiken. Doch müssen wir uns vor Augen halten, dass nicht alle Griechen faul sind, dass nicht alle Asiaten gleich aussehen; und dass nicht alle Australier den ganzen Tag auf dem Surfbrett stehen. Außerdem sollte man von jeder Art Karegorisierung abweichen. Dieses engstirnige Denken führt letztendlich zu Vorurteilen, die unsere Sichtweisen einschränken. Wir müssen aufgeschlossener sein. Nur wenn man ohne Vorurteile auf andere Menschen zugeht, gibt man sich die Chance, diese richtig kennen zu lernen. Wenn man allen Klischees glaubt, und die Leute schon vor dem Kennenlernen in bestimmte Schubladen steckt, verbaut man sich viele Möglichkeiten für interessante Begegnungen und Gespräche. Textverständnis: 1. Der erste Absatz enthält eine Reihe von Klischees über Deutschland und die Deutschen. Im Allgemeinen, was denken andere Leute über die Deutschen? 2. Deutschland wird als das einflussreichste Land in Europa angesehen. Warum ist das so? 3. Welche kontroversen Themen können bei einigen Menschen Unbehagen auslösen? 4. Der Artikel stellt fest, dass nicht jeder die gleiche Meinung über die Deutschen hat. Was denken Menschen in anderen Ländern über sie? 5. Auf welche Weise sehen die Deutschen sich selbst? 6. Woher kommen die meisten Stereotypen über Deutschland? 7. Der Autor fasst seine Gefühle zu Stereotypen im letzten Absatz zusammen. Warum glaubt er, dass es wichtig ist, dass Menschen keinen Stereotypen glauben? 8. Betrachte nun den gesamten Artikel. Glaubt der Autor, dass das stereotypische Bild der Deutschen ein wahres Bild vermittelt? Begründe deine Antwort mit Verweis auf den Text.

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