Communication - Communication Models PDF

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This document discusses different communication models, particularly focusing on the categories of communication types, visual design elements, and the uses of different media. The document includes questions on these concepts and details the types of questions that might be asked in this course.

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LF LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN Zeichenkategorien – Zeichenarten unterscheiden Die Fachbegriffe zu den Zeichen werden häufig nicht korrekt angewendet, so dass eine eindeutige Kommunikation zur Auftragsbearbeit...

LF LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN Zeichenkategorien – Zeichenarten unterscheiden Die Fachbegriffe zu den Zeichen werden häufig nicht korrekt angewendet, so dass eine eindeutige Kommunikation zur Auftragsbearbeitung zwischen Mitarbeitenden einer Agentur und auch den Auftraggebenden oft schwer möglich ist. Darum informieren Sie sich … und unterscheiden fachkompetent !!! Zur Bearbeitung der Aufgaben nutzen Sie die die Bedeutung der Begriffe. Informationsdateien und das Kompendium der Mediengestaltung, (…) !!! 1. Nennen Sie Vor und Nachteile der Kommunikation über Zeichen. 4. Zeichen zuordnen Schnelle Informationsvermittlung Vorteile: Sprachunabhängige Verständigung Einfache Erkennbarkeit Nachteile: Mehrdeutige Interpretation möglich Kulturelle Unterschiede in der Bedeutung Lernaufwand für komplexe Zeichen 2. Erklären Sie die Zeichenkategorien (Repräsentationsformen) Ikon, Index und Symbol. Ikon: Zeichen, das die Bedeutung abbildet (z.B. Treppensymbol für eine Treppe) Index: Zeichen mit Bezug zur Bedeutung (z.B. Messer und Gabel für Restaurant) Symbol: Zeichen ohne direkten Bezug zur Bedeutung, muss erlernt werden (z.B. Rotes Kreuz für Erste Hilfe) 3. Erklären Sie, worum es sich bei einem Piktogramm handelt. Piktogramm: Piktogramme sind einfache, auf das Wesentliche reduzierte Zeichen mit Aufforderungscharakter. Sie müssen leicht erkennbar, einprägsam und ohne Erklärung verständlich sein. 5. Erklären Sie, worum es sich bei einem Icon handelt. Icon: Ein Icon ist ein Bild, das eine Funktion auf einem Computer, einem Display oder einem Informationssystem zeigt. 05 ZEICHENKATEGORIEN ZEICHENARTEN 2AB OL.DOCX 1 LF LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN Zeichenkategorien – Zeichenarten unterscheiden Sie haben sich auf der vorhergehenden Seite mit den Zeichenkategorien beschäftigt, welche auch Repräsentationsformen von Zeichen genannt werden. Nun gibt es Begriffe, die als Zeichenarten definiert werden. Informieren Sie sich im Kompendium der Mediengestaltung und weiteren Quellen Ihrer Wahl und beantworten Sie die Aufgaben. 8. Erstellen Sie abschließend einen strukturierten Überblick über die verschiedenen Zeichenkategorien und Zeichenarten mit kurzer 6. Unterscheiden Sie die drei grafischen Definition und Beispielabbildung. Sie haben die Zeichenarten hinsichtlich ihrer ursprünglichen Wahl zwischen einem Informationsplakat oder und heutigen Bedeutung. einem Wiki. Nennen und zeigen Sie jeweils ein Beispiel: a) Logo, b) Signet, c) Piktogramm Hinweis: Im Internet steht eine große Zahl von a) Logo Programmen zum Download bereit, mit denen sich Wikis aufbauen und verwalten Ursprüngliche Bedeutung: Wortmarke oder Schriftzug lassen. Viele davon sind quelloffene Heutige Bedeutung: Visuelle Darstellung eines Software-Tools. Unternehmens nach festgelegtem Corporate Design Der immense Erfolg von Wikipedia hat Beispiel: Coca-Cola Schriftzug auch die Software bekannt gemacht, mit der die Online-Enzyklopädie b) Signet erstellt wird. Mithilfe von Wiki- Werkzeugen können Arbeitsteams Ursprüngliche Bedeutung: Bildmarke oder ganze Unternehmen eine Heutige Bedeutung: Visualisierung eines Produktes zentrale Wissensbasis aufbauen. oder einer Idee Jeder User hat dieMöglichkeit, sein Know-how zu einem bestimmten Thema schnell und einfach zu Beispiel: Apple-Logo veröffentlichen. c) Piktogramm Entscheidend für den Nutzen, den ein Wiki bringt, ist aber nicht nur das richtige Ursprüngliche Bedeutung: Einfaches Zeichen, das Werkzeug. Die Anwender müssen auch in auffordert. der Lage sein, ihre Informationen Heutige Bedeutung: Abbildung eines Gegenstandes oder strukturiert und möglichst objektiv einer Tätigkeit darzustellen. Für spontanen Meinungsaustausch sind andere Beispiel: Toiletten-Symbol (Mann/Frau) Technologien besser geeignet wie etwa Blogs. 7. Diskutieren und formulieren Sie den Unterschied zwischen Signet und Logo und sammeln Sie je 5 Beispiele hierfür. Quelle: Die besten kostenlosen Wiki-Tools: Signet: Visualisiert ein Produkt, eine Marke oder ein https://www.computerwoc Image. Kann eine Wortmarke, Wort-Bild-Marke, he.de/a/die-besten- Schriftzug oder Abkürzung sein. kostenlosen-wiki- tools,2484279 Logo: Visualisiert und transportiert die Idee, Kultur und Produktidee eines Unternehmens. Oft Ausgangspunkt für das gesamte Corporate Design. 05 ZEICHENKATEGORIEN ZEICHENARTEN 2AB OL.DOCX 2 5.1.1 Überblick über die Zeichenarten Zeichen Symbol Ornamnent Piktogramm lcon Signet Logo Schrift- oder Typo- Einfache Abbildung Wortmarke, Visuelle Bildzeichen, elemente, Zeichenkon - eines Gegen- Schriftzug, Darstellung mit dem eine Vignetten guration mit standes oder Bildmarke, eines Unter- verabredete Aufforderungs- einer Tätigkeit Wort-Bild- nehmens nach Bedeutung charakter Marke festgelegtem verknüpft ist. CD Symbolen Ornamente Anwendungs- Anwendungs- Visualisierung Visualisierung fehlt oft der dienen der unterstützung: unterstützung: eines Pro- eines Unter- direkte Bezug Gliederung Informations- Nutzerober- duktes oder nehmens und zwischen Zei- und Struktu- systeme äche bei PCs, einer ldee. seiner Unter- chen, Objekt rierung von Dokumentati- Display- nehmensidee und Bedeu- Drucksachen. onssysteme, bedienung bei und -kultur. tung. Meist Sicherheits- Maschinen, werden nicht symbole, Banken u. Ä., wahrnehm- Leitsysteme, Dokumentati- bare Begriffe Verkehrszei- onssysteme durch Sym- chen, bole ersetzt. Logogramme 432 fl fi Piktogramm Zu Beginn dieses Kapitels soll lhnen das bestimmte Funktion bei Computern, Band |- Seite 237 nebenstehende Diagramm einen Über- Bedienungsdisplays z. B. in Autos, 2.5.4 Ornamente und Vignetten blick über den Zusammenhang zwischen Bankautomaten oder Informations- den verschiedenen Zeichenarten und systemen steht. Welche Funktion und Band I-Seite 447 2 lcon deren gra scher Anwendung geben. Bedeutung sich hinter einem lcon ver- birgt, muss vom Anwender in der Regel Band |- Seite 459 Symbol erst erlernt werden. 5.3 Logo Schrift- oder Bildzeichen, das eine verabredete Bedeutung aufweist. Gibt Band I-Seite 473 Signet 5.4 Informationsgra k meistens eine übersinnliche Bedeutung Das Signet weist keinen anweisenden an, deren Ursprung oft im religiösen Charakter auf, wie dies beim Pikto- Band | -Seite 643 Umfeld liegt und eine nicht wahrnehm- gramm oder lcon der Fall ist. Das 74.2 Corporate Design bare Handlung darstellt. Signet visualisiert ein Produkt, eine Marke oder ein Image. Das Signet kann Ornament eine Wortmarke, eine Wort-Bild-Marke, Ornamente sind innerhalb eines typo- ein Schriftzug oder auch nur eine Ab- gra schen Werkes Zeichen, die der Aus- kürzung sein. Ein eingeführtes Signet schmückung und der Gliederung die- transportiert ldeen, ein Image oder ein nen. Je nach Art des Ornamentes steht Produkt. Signets unterliegen in der der eine oder andere Zweck im Vorder- Gestaltung und im Aufbau ähnlichen grund. Insgesamt haben Ornamente Kriterien wie Piktogramme. Sie sollen aber keinen Aufforderungscharakter leicht erkennbar, unverwechselbar und und keine inhaltliche Bedeutung. eindeutig in Zuordnung und Aussage sein. Piktogramm Piktogramme sind einfache, auf das Logo Wesentliche reduzierte Zeichen mit Ein Logo visualisiert und transportiert Aufforderungscharakter. Sie müssen die ldee, die Kultur und die Produktidee leicht erkennbar, einprägsam und ohne eines Unternehmens. Es ist oftmals die Erklärung verständlich sein. Verwendet erste „Visitenkarte" einer Unterneh- werden Piktogramme bei Informa- mung und muss daher Image und An- tions- und Leitsystemen an Bahnhöfen, spruch des Unternehmens weitergeben. Flughäfen, Sportanlagen. Verkehrs- Das Logodesign steht üblicherweise zeichen sind ebenso Piktogramme am Beginn einer Entwicklung für ein wie Sicherheitshinweise in Betrieben Unternehmens-Corporate-Design. Es ist oder Baustellen. Piktogramme können Ausgangspunkt für Erscheinungsbild emotionale Bildelemente enthalten, da und ldentität eines Unternehmens. diese den Betrachter schneller und di- Durch das bewusste Corpo- rekter ansprechen. Die Verwendung von rate Design wird der Außenauftritt Piktogrammen in Wissensdokumentati- mit Logo, einheitlichem Look bei onen führt ießend zu den so genann- Werbemaßnahmen, öffentlichem ten lcons. Erscheinungsbild, Firmenkultur und Corporate ldentity gefördert. Je nach lcon verfügbarem Werbeaufwand kann ein Diese lcons bilden eine Tätigkeit oder derartiges CD sehr schnell oder eher einen Gegenstand ab, der für eine behutsam am Markt etabliert werden. 433 fl fi fi fi 1.2 Zeichenkategorien Einführung Zeichenkategorien Ikon Index Symbol Das Zeichen ist ein Das Zeichen zeigt Das Zeichen steht in Abbild der Bedeutung Anzeichen für die keinem Bezug zur (hier: „Treppe“). Bedeutung (hier: Bedeutung (hier: „Restaurant“). „Erste Hilfe“). Befasst man sich mit der Gestaltung Beispiel „Speichern“ von Zeichen, hat man es mit drei Kate­ Ein sehr bekanntes grafisches Zeichen, gorien zu tun, dem Ikon, dem Index und das seit den ersten grafischen Benut­ dem Symbol. zeroberflächen eingesetzt wird, ist die 3,5-Zoll-Diskette als Zeichen für „Spei­ Ikon chern“. Als die Diskette noch das Medi­ Ikone (griechisch: Abbilder) sind Zei­ um war, auf das tatsächlich gespeichert chen, die die Bedeutung des Zeichens wurde, war dieses Zeichen für alle ver­ abbilden. Sehen wir, wie beim oberen ständlich und daher als Ikon einzuord­ Beispiel die Treppe, dann erinnert sie nen, es war ein Abbild der Bedeutung. uns an eine Treppe, die wir schon ein­ Für diejenigen unter uns, die sich noch mal „real“ gesehen haben. an 3,5-Zoll-Disketten erinnern, ist dieses Zeichen heute ein Index, es erinnert uns Index ans „Speichern“. Für die jungen Men­ Ein Index (lateinisch: Anzeiger) ist ein schen, die Disketten nicht mehr kennen, Zeichen, das einen Bezug zur Bedeu­ ist es ein Symbol, es gibt für sie keinen tung hat. Die Indizes Messer und Gabel, Bezug zwischen dem Dargestellten und wie im oberen Beispiel, erinnern uns an der Bedeutung. Essen, da wir gewöhnlich mit Besteck essen. Wo es also Besteck gibt, ist es Microsoft Office 2016 naheliegend, dass es auch etwas zu Icon für „In der Cloud Essen gibt. Das Zeichen wird dadurch speichern“ als „Restaurant“ identifiziert. Symbol Symbolen (griechisch: Sinnbilder) fehlt der direkte Bezug zwischen Zeichen und Bedeutung. Die Bedeutung von Sym­ bolen muss erlernt werden. 3 1.3 Zeichenarten Zeichenarten Piktogramm Icon Logo/Signet Auf das Wesentliche Piktogramm in einer Zeichen zur Unter- reduziertes Zeichen Benutzeroberfläche, scheidung von zur nonverbalen meist keine eindeutige Unternehmen oder Kommunikation von Bedeutung, muss Organisationen Informationen erlernt werden Grafische Zeichen können nach ihrer systemen steht. Welche Funktion und Verwendung in drei Bereiche eingeteilt Bedeutung sich genau hinter einem werden: Piktogramm, Icon und Logo/ Icon verbirgt, muss vom Anwender in Signet. der Regel erst erlernt werden. Ach­ tung Verwechslungsgefahr: Mit „Icon“ Piktogramm [aikən]  werden grafische Zeichen in Piktogramme sind einfache, auf das Benutzeroberflächen bezeichnet, bei der Wesentliche reduzierte Zeichen. Sie Bezeichnung „Ikon“ [ikon] geht es um müssen leicht erkennbar, einprägsam Zeichen, die die Bedeutung des Zei­ und ohne Erklärung verständlich sein. chens abbilden. Verwendet werden Piktogramme bei Informations- und Leitsystemen an Logo/Signet Bahnhöfen, Flughäfen, Sportanlagen. Die Begriffe Logo (griechisch: Sinn) Verkehrszeichen sind ebenso Pikto­ und Signet (lateinisch: Zeichen) haben gramme wie Sicherheitszeichen in Be­ unterschiedliche Bedeutungen, werden trieben oder Baustellen. Piktogramme jedoch beide für Zeichen verwendet, können emotionale Bildelemente ent­ die genutzt werden, um Unternehmen halten, da diese den Betrachter schnel­ oder Organisationen unterscheidbar ler und direkter ansprechen. zu machen. Dies können Bild-, Wort-, Einzelbuchstaben-, Zahlen- und kombi­ Icon nierte Zeichen sein. Ein Icon ist ein Piktogramm, das spe­ Logo und Signet visualisieren und ziell für Benutzeroberflächen gestaltet transportieren die Idee, die Kultur und wurde. Icons bilden eine Tätigkeit oder die Produktidee eines Unternehmens. einen Gegenstand ab, der für eine Es ist oftmals die erste „Visitenkarte“ bestimmte Funktion bei Computern, einer Unternehmung und muss daher Bedienungsdisplays z. B. in Autos, Image und Anspruch des Unterneh­ Bankautomaten oder Informations­ mens weitergeben. 4 Wahrnehmung Ikone Zuordnung der Icons zu den drei Ikonen sind Zeichen, die dem darge- Zeichenkategorien nicht immer leicht stellten Objekt ähneln. Beispiele für und eindeutig ist, gehören verschie- Ikonen sind Piktogramme und Icons in dene Verkehrszeichen auch zur Kate- der Software. gorie der Ikonen und zur Kategorie der Symbole. Nehmen wir das Ampelzei- chen als Beispiel. Das Ampelzeichen ist eine abstrahierte Darstellung einer realen Verkehrsampel und gehört deshalb zur Kategorie der Ikonen. Das Ampelzeichen ist aber auch ein Index. Das Verkehrszeichen ist in räumlicher Nähe zur Ampel aufgestellt und erzeugt dadurch eine direkte Verknüpfung zwi- schen Zeichen und Objekt. Das Schild zeigt allerdings nicht die momentane Anzeige, sondern die drei Lichtzeichen, Icons in der Software Rot, Gelb und Grün, sind alle an. Das Öffnen | Speichern | Drucken | Hervorheben | Verkehrszeichen fordert Ihre erhöhte Schriftfarbe Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Gleich sehen Sie die Ampel. Das jetzt Als Teil der grafischen Benutzerober- leuchtende Licht bestimmt Ihr weiteres flächen von Betriebssystemen und Pro- Verhalten – Bremsen oder Gas geben. grammen ist das Icon unverzichtbarer Bestandteil geworden. Das Icon (icon: Zeichen und Realität lateinisch für Bild) wurde 1975 von Da- vid C. Smith am Xerox PARC als Begriff eingeführt. Der Begriff Icon wird für alle grafischen Zeichen einer grafischen Benutzeroberfläche benutzt. Tatsächlich können aber Icons auch Indizes oder Symbole sein. Index Der Index ist als Zeichen direkt mit dem Objekt verknüpft. Er zeigt aber, im Ge- gensatz zur Ikone, kein direktes Abbild. Beispiele für Indizes sind Verkehrs- zeichen oder Icons. Ebenso wie die Indizes in der Textverarbeitungssoftware Schriftschnitt | Textausrichtung 23 Symbol z. B. seine Form, Farbe und Größe, zum Symbolen fehlt der direkte Bezug zwi- Inhalt. Es geht auch um die Beziehung schen Zeichen, Objekt und Bedeutung. der Zeichen zueinander. Nehmen wir Symbolische Zeichen werden auch als wieder das Beispiel Verkehrszeichen. arbiträre Zeichen bezeichnet. Arbiträr Die syntaktische Dimension zeigt, heißt, dass die Bedeutung eines Zei- welche Form und Farbe Warnschilder chens sich nicht aus seiner Form und haben und welche Form und Farbe Farbe erschließt, sondern dass ihm sei- Hinweisschilder haben. ne Bedeutung als Teil einer Konvention verbindlich zugeordnet ist. Beispiele für Symbole sind Marken- zeichen, Logos oder Icons. Symbole für Apotheke und Post, ihre Bedeutung ist durch Konvention festgelegt und muss Vorschriftszeichen Gefahrenzeichen vom Betrachter ge- lernt werden. Semantik – Was? Die Bedeutung und die Botschaft eines Icons in der Software Zur Nachverfolgung Zeichens wird durch seine semantische kennzeichnen | Dimension beschrieben. Webseitenvorschau Nach der StVO stehen Gefahrenzei- | Sonderzeichen chen in angemessener Entfernung vor einblenden | For- matierungspalette 2.5.4 Drei Zeichendimensionen der Gefahrenstelle. Sie haben noch | Einfügen | Format Zeit, die Warnung wahrzunehmen, übertragen Charles William Morris (1901–1979) sich auf die Gefahr einzustellen und hat ausgehend vom Modell von Peirce angemessen zu reagieren. Das Vor- den Akt der Bedeutungsfindung eines schriftszeichen steht unmittelbar vor Zeichens, die Semiose, in drei Dimensi- der Kreuzung. Damit ist der räumliche onen unterteilt. Bezug eindeutig. Zeichendimensionen nach Morris Pragmatik – Warum? Zweck und Einsatzgebiet eines Zei- Semantik chens sind der Gegenstand der Prag- matik. Die Form des Gefahrenzeichens ist Ihnen als Autofahrer bekannt. Der Zeichen Standort des Gefahrenschildes in ange- Syntaktik Pragmatik messener Entfernung lässt Ihnen Zeit, sich auf die Gefahrensituation einzu- stellen. Der Standort des Vorschriftszei- Syntaktik – Wie? chens zeigt unmittelbar, wo Sie welche Die Syntaktik hat die formale Ge- Vorschrift, hier: Vorfahrt gewähren!, staltung eines Zeichens zum Thema, einhalten müssen. 24 Wahrnehmung 2.5.5 Erlernen der Bedeutung Objekt in der Realität Die Kenntnis eines Allen Zeichen, gleich welcher Kate- Objekts in der Realität ermöglicht gorien sie zuzuordnen sind, ist ge- dem Betrachter die meinsam, dass ihre Erstellung und Assoziation mit dem ihr Verstehen beim Sender und beim Piktogramm. Empfänger eine gemeinsame Zuord- nung der Bedeutung voraussetzt. Die Bedeutung der Symbole und Zeichen müssen Sie wie die Vokabeln einer verbalen Sprache lernen. Dass Sie Piktogramm – Vor- die Bedeutung der Verkehrszeichen Bild verstanden haben, müssen Sie als Der Betrachter asso­ ziiert mit dem Pikto- zukünftiger Autofahrer sogar in einer gramm das Vor-Bild Prüfung nachweisen. Das Verstehen eines Telefons. oder Nichtverstehen der Icons einer Software zeigt sich in Ihrer täglichen Arbeit mit dem Programm. Wenn Sie, wie in unserem Beispiel, noch nie ein Telefon gesehen haben. Sie also kein Vor-Bild eines Telefons im Kopf haben, das sofort abgerufen wird, wenn Sie Piktogramm – Vor- ein Bildsymbol oder Piktogramm eines Bild Telefons sehen, dann funktioniert die Der Betrachter asso­­­- ziiert trotz der stär- Kommunikation nicht. keren Abstraktion das Vor-Bild eines 2.5.6 Grafische Zeichenarten Telefons. Grafische Zeichen werden in der Me- diengestaltung mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet. Die Zeichenarten Ikone, Icon, Index und Symbol haben Sie schon kennengelernt, hier noch einige weitere wichtige Zeichenarten. heute werden mit dem Begriff Signet alle grafischen Markenzeichen in allen Logo Branchen bezeichnet. Logo kommt ursprünglich von dem Begriff Logotype, einer großen Blei- Piktogramm letter mit einem Schriftzug. Heute steht Piktogramme sind Bildsymbole, die Logo im allgemeinen Sprachgebrauch beim Betrachter eindeutige Assoziati- für jede Art von grafischem Zeichen. onen auslösen. Sie finden sich heute in allen Bereichen. Verbreitete An- Signet wendungsbeispiele sind Piktogramme Signet ist ein bildhaftes grafisches einzelner Sportarten in Medien und im Zeichen. Ursprünglich waren es nur öffentlichen Raum sowie Orientierungs- Buchdrucker- und Verlegerzeichen, hilfen in Gebäuden. 25 1.1.3 Semiotik 1 Seite 279 1.1.3.1 Zeichen in der Welt der von den beiden Wissenschaftlern 5 Zeichen und Grafik Ferdinand de Saussure (1857–1913) Zeichen bestimmen unseren Alltag. und Charles Sanders Peirce (1839–1914) Wenn Sie durch die Straßen Ihrer Stadt begründet. Saussure war Professor für gehen, wenn Sie im Internet surfen, Linguistik. Der Schwerpunkt seine For- wenn Sie den Anzeigenteil Ihrer Tages- schungen lag deshalb auf der Bedeu- zeitung aufschlagen – überall sehen tung von Zeichen und Sprachelementen Sie Zeichen. Aber, nehmen Sie diese in der Sprache, weniger auf der Bedeu- Zeichen auch wahr? Verstehen Sie ihre tung der visuellen Zeichen oder der Botschaft? Betrachten Sie das einfache Voraussetzungen beim Empfänger für Schild aus dem Hafen von Esbjerg, das Verstehen der Zeichen. Saussure nannte die neue Wissen- Zeichen bestimmen schaft Semiologie, Peirce benutzte den unseren Alltag heute allgemein gebräuchlichen Begriff Semiotik. Peirce beschäftigte sich als Philosoph nicht nur mit der Struktur und Bedeu- tung der Zeichen, sondern auch mit den Voraussetzungen und Reaktionen der Empfänger. Er fasste seine Erkenntnisse in einem Dreiecksmodell zusammen. Eine Komponente ist das Zeichen an sich, die zweite Komponente ist der Empfänger, der das Zeichen verwen- det, und die dritte Komponente ist die Realität. Zeichen/ Repräsentamen einer Stadt in Dänemark. Sie finden da- rauf ein Abbild der Realität als Collage, Empfänger/ Realität/ Piktogramme, das Logo des Hafens und Interpretant Objekt Schrift. Auch die blaue Farbe des Schil- des ist Teil der Botschaft, alle Hinweis- Semiotisches Dreieck schilder sind in diesem Blau gehalten. Alles klar? 1.1.3.3 Drei Zeichenkategorien 1.1.3.2 Saussure und Peirce Peirce teilte die Zeichen in ihrer Ob- jektbeziehung in drei Kategorien mit Die Semiotik, die Lehre von der Bedeu- zunehmendem Abstraktionsgrad ein, tung der Zeichen, wurde zu Beginn des und zwar die Ikone, den Index und das 20. Jahrhunderts unabhängig voneinan- Symbol. 24 Wahrnehmung Ikone Zuordnung der Icons zu den drei Ikonen sind Zeichen, die dem darge- Zeichenkategorien nicht immer leicht stellten Objekt ähneln. Beispiele für und eindeutig ist, gehören verschie- Ikonen sind Piktogramme und Icons in dene Verkehrszeichen auch zur Kate- der Software. gorie der Ikonen und zur Kategorie der Symbole. Nehmen wir das Ampelzei- chen als Beispiel. Das Ampelzeichen ist eine abstrahierte Darstellung einer realen Verkehrsampel und gehört deshalb zur Kategorie der Ikonen. Das Ampelzeichen ist aber auch ein Index. Das Verkehrszeichen ist in räumlicher Nähe zur Ampel aufgestellt und erzeugt dadurch eine direkte Verknüpfung zwi- schen Zeichen und Objekt. Das Schild zeigt allerdings nicht die momentane Anzeige, sondern die drei Lichtzeichen, Icons in der Software Rot, Gelb und Grün, sind alle an. Das Öffnen | Speichern | Drucken | Hervorheben | Verkehrszeichen fordert Ihre erhöhte Schriftfarbe Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Gleich sehen Sie die Ampel. Das jetzt Als Teil der grafischen Benutzerober- leuchtende Licht bestimmt Ihr weiteres flächen von Betriebssystemen und Pro- Verhalten – Bremsen oder Gasgeben. grammen ist das Icon unverzichtbarer Bestandteil geworden. Das Icon (icon: Zeichen und Realität lateinisch für Bild) wurde 1975 von Da- vid C. Smith am Xerox PARC als Begriff eingeführt. Der Begriff Icon wird für alle grafischen Zeichen einer grafischen Benutzeroberfläche benutzt. Tatsächlich können aber Icons auch Indizes oder Symbole sein. Index Der Index ist als Zeichen direkt mit dem Objekt verknüpft. Er zeigt aber, im Ge- gensatz zur Ikone, kein direktes Abbild. Beispiele für Indizes sind Verkehrs- zeichen oder Icons. Ebenso wie die Indizes in der Textverarbeitungssoftware Schriftschnitt | Textausrichtung 25 Symbol Syntaktik – Wie? Symbolen fehlt der direkte Bezug zwi- Die Syntaktik hat die formale Ge- schen Zeichen, Objekt und Bedeutung. staltung eines Zeichens zum Thema, Symbolische Zeichen werden auch als z. B. seine Form, Farbe und Größe, zum arbiträre Zeichen bezeichnet. Arbiträr Inhalt. Es geht auch um die Beziehung heißt, dass die Bedeutung eines Zei- der Zeichen zueinander. Nehmen wir chens sich nicht aus seiner Form und wieder das Beispiel Verkehrszeichen. Farbe erschließt, sondern dass ihm Die syntaktische Dimension zeigt, seine Bedeutung als Teil einer Konventi- welche Form und Farbe Warnschilder on verbindlich zugeordnet ist. haben und welche Form und Farbe Beispiele für Symbole sind Mar- Hinweisschilder haben. kenzeichen, Logos, Icons oder auch Nationalflaggen. Symbole für Apotheke und Post, ihre Bedeutung ist durch Konvention festgelegt und muss vom Betrachter ge- lernt werden. Vorschriftszeichen Gefahrenzeichen Semantik – Was? Die Bedeutung und die Botschaft eines Zeichens wird durch seine semantische Dimension beschrieben. Icons in der Software Nach der StVO stehen Gefahrenzei- Zur Nachverfolgung kennzeichnen | Webseiten- chen in angemessener Entfernung vor vorschau | Sonderzeichen einblenden | Forma- der Gefahrenstelle. Sie haben noch Zeit, tierungspalette | Einfügen | Format übertragen die Warnung wahrzunehmen, sich auf die Gefahr einzustellen und angemes- 1.1.3.4 Drei Zeichendimensionen sen zu reagieren. Das Vorschriftszeichen steht unmittelbar vor der Kreuzung. Da- Charles William Morris (1901–1979) mit ist der räumliche Bezug eindeutig. hat ausgehend vom Modell von Peirce den Akt der Bedeutungsfindung eines Pragmatik – Warum? Zeichens, die Semiose, in drei Dimensi- Zweck und Einsatzgebiet eines Zeichens onen unterteilt. sind Gegenstand der Pragmatik. Die Form des Gefahrenzeichens Zeichendimensionen ist Ihnen als Autofahrer bekannt. Der Syntaktik nach Morris Standort des Gefahrenschildes in ange- messener Entfernung lässt Ihnen Zeit, sich auf die Gefahrensituation einzu- stellen. Der Standort des Vorschriftszei- Zeichen chens zeigt unmittelbar, wo Sie welche Vorschrift, hier: Vorfahrt gewähren!, Semantik Pragmatik einhalten müssen. 26 Wahrnehmung 1.1.3.5 Erlernen der Bedeutung Objekt in der Realität Die Kenntnis eines Allen Zeichen, gleich welcher Kate- Objekts in der Realität ermöglicht gorien sie zuzuordnen sind, ist ge- dem Betrachter die meinsam, dass ihre Erstellung und ihr Assoziation mit dem Verstehen beim Sender und beim Emp- Piktogramm. fänger eine gemeinsame Zuordnung der Bedeutung voraussetzt. Die Bedeu- tung der Symbole und Zeichen müssen Sie wie die Vokabeln einer verbalen Sprache lernen. Dass Sie die Bedeutung der Verkehrszeichen verstanden haben, Piktogramm – Vor-Bild müssen Sie als zukünftiger Autofahrer Der Betrachter asso- sogar in einer Prüfung nachweisen. ziiert mit dem Pikto- gramm das Vor-Bild Das Verstehen oder Nichtverstehen der eines Telefons. Icons einer Software zeigt sich in Ihrer täglichen Arbeit mit dem Programm. Wenn Sie, wie in unserem Beispiel, noch nie ein Telefon gesehen haben. Sie also kein Vor-Bild eines Telefons im Kopf haben, das sofort abgerufen wird, wenn Sie ein Bildsymbol oder Piktogramm eines Telefons sehen, dann funktioniert die Kommunikation nicht. Piktogramm – Vor-Bild Der Betrachter asso- ziiert trotz der stär- 1.1.3.6 Grafische Zeichenarten keren Abstraktion das Vor-Bild eines Grafische Zeichen werden in der Me- Telefons. diengestaltung mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet. Die Zeichenarten Ikone, Icon, Index und Symbol haben Sie schon kennengelernt, hier noch einige weitere wichtige Zeichenarten. Logo Logo kommt ursprünglich von dem alle grafischen Markenzeichen in allen Begriff Logotype, einer großen Blei- Branchen bezeichnet. letter mit einem Schriftzug. Heute steht Logo im allgemeinen Sprachgebrauch Piktogramm für jede Art von grafischem Zeichen. Piktogramme sind Bildsymbole, die beim Betrachter eindeutige Assoziati- Signet onen auslösen. Sie finden sich heute Signet ist ein bildhaftes grafisches in allen Bereichen. Verbreitete Anwen- Zeichen. Ursprünglich waren es nur dungsbeispiele sind Piktogramme Buchdrucker- und Verlegerzeichen, einzelner Sportarten und Orientierungs- heute werden mit dem Begriff Signet hilfen in öffentlichen Gebäuden. 27 LF08 LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN Kommunikation über Zeichen 1. Informieren Sie sich über die menschliche Wahrnehmung, welche Sinneskanäle können Zeichen empfangen und verarbeiten? Wieviel % der Umgebung werden über die Augen wahrgenommen? 2. „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ Nehmen Sie Stellung zu folgenden Thesen (mit Beispiel): a) Bild und Schrift sind optisch gespeicherte Informationen. b) Im Bild stecken Informationen in hochverdichteter Form. c) Informationen können im Bruchteil einer Sekunde erfasst werden. d) Bilder sprechen Gefühle an und erhalten so eine erhöhte Aufmerksamkeit. e) Skizzen erleichtern das Erfassen komplizierter Sachverhalte. Sie erleichtern Vorstellung und Verständnis. f) Bilder veranschaulichen Geschriebenes. g)1.1Bilder ermöglichen Verständigung Kommunikation über Zeichen selbst bei unterschiedlichen Sprachen. „Wie anders wirkt dies Zeichen auf Visuelle Kommunikation mich ein!“ Goethe, Faust https://brand-history.com/sujet/700/73359.jpg Zeichen kommen in der Kommunika- Bei der Betrachtung der Abbildung 3. Welche Vorteile hat die tion meist dann zum Einsatz, wenn Text unten wird klar, wie wichtig grafische aus irgendeinem Grund nicht möglich Zeichen in unserem Alltag sind. Egal ob Kommunikation über Zeichen? ist. Schwierig wird es, wenn Zeichen im Straßenverkehr oder bei der Benut- keine eindeutige Bedeutung besitzen. zung einer Software, grafische Zeichen Der „Daumen nach oben“ hat bereits sind aus der Informationsflut unseres in Deutschland – je nach Kontext – ver- Alltags nicht mehr wegzudenken. schiedene Bedeutungen: Da viele Informationen sich nicht ƒ Bei Bestellungen: „Eins“ unmissverständlich bildhaft darstellen ƒ Bei Meinungsäußerungen: „Gut“ lassen, haben wir es zwangsläufig auch ƒ Beim Tauchen: „Auftauchen“ mit zahlreichen grafischen Symbolen zu In einigen arabischen Ländern hat diese tun, deren Bedeutung wir erst erlernen Geste jedoch eine Bedeutung, die in müssen, um uns in der modernen Welt Deutschland dem erhobenen Mittelfin- zurechtzufinden. ger entspricht. Wüssten wir die Bedeutung des Erweitert man die Geste um einen unten links dargestellten Verkehrsschil- Finger (Daumen und Zeigefinger), be- des nicht aus der Fahrschule, könnte deutet dies in Deutschland üblicherwei- es auch bedeuten: „Eine breite Straße 4. Welche Nachteile hat die se „zwei“, in China jedoch„acht“. kreuzt sich mit einer schmalen Straße“. Kommunikation über Zeichen? Die Beispiele zeigen, dass bei der Vielleicht informiert uns das Schild aber Kommunikation mit Zeichen, je nach auch über einen Raketenstart, der in Kontext, aber auch in anderen Ländern einer roten Pyramide stattfindet. Das er- und Kulturen Probleme entstehen fundene Verkehrsschild rechts daneben können. Es kommt also darauf an, bei zeigt die Alternativlosigkeit grafischer der Gestaltung von grafischen Zeichen Zeichen, begründet in der Wahrneh- solche Probleme zu vermeiden. mungsdauer und dem Platzbedarf. Von den Problemen abgesehen, bie- ten Zeichen die Möglichkeit, ohne Worte zu kommunizieren, was einerseits viel Zeit und Platz spart, aber auch Sprach- VORFAHRT AN DER barrieren überwinden kann, wie im NÄCHSTEN rechts oben abgebildeten Beispiel der KREUZUNG Stadtwerke München. Die Abbildung ODER visualisiert den Text „Keine verbale und EINMÜNDUNG körperliche sexuelle Belästigung gegen- über Frauen in jeglicher Bekleidung!“. 02 KOMMUNIKATION ÜBER ZEICHEN INFO AB OL.DOCX 1 © Springer-Verlag GmbH Deutschland 2017 P. Bühler, P. Schlaich, D. Sinner, Zeichen und Grafik, Bibliothek der Mediengestaltung, DOI 10.1007/978-3-662-53850-0_1 Logogestaltung Step by Step Client Discovery Was verkörpert die Marke? Welche Ziele hat das Unternehmen? Welchen Eindruck möchte die Marke hiterlassen? Briefing und Anforderungsanalyse Industry Discovery Forschungs- und Analysephase Untersuchen der Branche und aktueller Trends Konzeptentwicklung Erste Ideenfindung Skizzieren Brainstorming Entwurfsphase konkrete Entwürfe digitale Version verschiedene Varianten Präsentation und Feedback Vorstellung beim Kunden Diskussion des Designs Einholen von Feedback Verfeinerung und Finalisierung Anpassung auf Basis des Feedbacks Finale Version wird erstellt Genehmigung der Finalen Version Übergabe und Dokumentation Bereitstellung der finalen Daten Verschiedene Formate Dokumentation des Logo-Einsatzes und Guidelines Nachbereitung und Implementierung Implementierung des Logos Optional: Beratung für den Einsatz LF09 LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN Anforderungen Kriterien Markenschutz Ablauf Logogestaltung 1. Sie haben Ihrer Meinung nach gute Logos recherchiert und begründet. Dabei haben Sie Anforderungen an ein gutes Logo formuliert, notieren Sie diese hier: Skalierbarkeit Einfachheit Farbwirkung Wiedererkennbarkeit Einzigartigkeit Zeitlosigkeit Kreativität Einprägsamkeit Reproduzierbarkeit 2. Ordnen Sie Ihre Bewertungskriterien ergänzt durch folgende Bewertungskriterien optischer Zeichen in gestalterische und formale Aspekte (Kriterien) der Logogestaltung: Anordnungen, Bewegungsrichtung, Bild, Einzigartigkeit, Farben, Form, Größe und Darstellung, Reproduzierbarkeit, Schrift, Skalierbarkeit, technische Umsetzung, Typografie, Uneingeschränkter Einsatz|Universalität, Verständlichkeit, Wiedererkennungswert, Zahlen, Die gestalterischenn Aspekte (Kriterien) Die formalenn Aspekte (Kriterien) stehen für das innere Potential eines Logos und bestimmen stehen für übergeordnete Kriterien eines Logos und bestimmen maßgeblich dessen Wirkung. maßgeblich dessen erfolgreiche Anwendung. Uneingeschränkter Einsatz|Universalität Anordnungen Reproduzierbarkeit Bewegungsrichtung Skalierbarkeit Bild Darstellung und Größe Farben Technische Umsetzung Form Einzigartigkeit Schrift Verständlichkeit Typografie Wiedererkennungswert 3. Das Kriterium „Einzigartigkeit“ wird über zwei Ordnungsmittel (Markengesetz und Markenverordnung) des nationalen Markenrechts sichergestellt und geregelt. Recherchieren Sie im Internet und nennen Sie sechs nach dem Markengesetz schutzfähige Markenarten: Wortmarken , Bildmarken , Wort-/Bildmarken ,Dreidimensionale Marken , Farbmarken, Hörmarke 4. Aus den Anforderungen und Kriterien für die gelungene Auftragsbearbeitung ergibt sich über das erste Briefing ein sinnvoller Ablauf von Planungs- und Arbeitsphasen in der Logogestaltung. a) Entwickeln Sie im Team den Ablauf von Planungs-und Arbeitsphasen (mit Überschriften und Inhalten) zur erfolgreichen Auftragsbearbeitung „Logogestaltung“. Verwenden Sie Fachbegriffe. b) Gestalten Sie in Einzelarbeit das Team-Ergebnis als Flussdiagramm oder Mindmap. c) Legen Sie das Ergebnis jeweils am dafür vorgesehenen Abgabeort als PDF-X ab. Dateibenennung: Flussdiagramm_Logo_Nachname_Vorname.pdf oder Dateibenennung: Mindmap_Logo_Nachname_Vorname.pdf 01 ANFORDERUNGEN KRITERIEN MARKENSCHUTZ ABLAUF LOGOGESTALTUNG AB OL.DOCX 1 LF LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN Kommunikation - Kommunikationsmodelle Shannon & Weaver Watzlawick Schulz von Thun Aufgaben 1. Informieren Sie sich: Lesen Sie die Informationsdatei und markieren Sie sich die wesentlichen Inhalte farbig. Klären Sie in Partnerarbeit Verständnisschwierigkeiten. Beantworten Sie anschließend die nachfolgenden Aufgaben mit blauer Schriftfarbe. 2. Worin unterscheiden sich die folgenden Medientypen? a) Primäre Medien b) Sekundäre Medien c) Tertiäre Medien a) Primäre Medien: Kommunikation ohne technische Hilfsmittel, weder beim Sender noch beim Empfänger. Beispiel: Ein persönliches Gespräch. b) Sekundäre Medien: Der Sender nutzt Technik, der Empfänger nicht. Beispiel: Gedruckte Bücher oder Zeitungen Tertiäre Medien brauchen auf beiden Seiten Technik. Beispiele sind Fernsehen und Internet. Der c) Tertiäre Medien: Sender braucht Kameras und Computer, der Empfänger Fernseher, Computer oder Smartphones. 3. Visualisieren Sie in den Bildrahmen die drei Medientypen in einem Modell der Informationsübertragung: Primäre Medien Sekundäre Medien Tertiäre Medien 4. Welche Sinne (Sinneskanäle) werden von den Print- und Digitalmedien angesprochen? Print: Visuell, Haptisch Digital: Auditiv, Motorisch, Olfaktorisch 5. Welche Bedeutung hat das Kommunikationsmodell nach Shannon&Weaver in der digitalen Kommunikation? Shannon und Weaver Modell zeigt, wie Informationen in der digitalen Kommunikation übertragen werden. Es erklärt, wie Informationen von einem Sender zu einem Empfänger gelangen. Dabei können Störungen auftreten, zum Beispiel Rauschen im Signal. Das Modell erklärt nur, wie Daten übertragen werden, nicht aber, was sie bedeuten. In der digitalen Kommunikation hilft dieses Modell, zu verstehen, wie E-Mails gesendet werden. Dabei wird der Inhalt in Daten umgewandelt, übertragen und vom Empfänger wieder in die ursprüngliche Form gebracht. Störungen können hier z. B. Datenverluste oder Verbindungsprobleme sein. 04 04 KOMMUNIKATION KOMMUNIKATIONSMODELLE 2AB OL.DOCX 1 LF LOGODESIGN - LS01 – ZEICHEN VERSTEHEN 6. Tragen Sie die drei Dimensionen, die die Kommunikation beeinflussen, in nebenstehender Abbildung ein: Syntaktik Semantik Pragmatik 7. Kommunikationsmodell nach Watzlawick Erläutern Sie die das Kommunikationsmodell von Watzlawick und beschreiben Sie die drei Bereiche der menschlichen Kommunikation nach Watzlawick Syntaktik – Semantik – Pragmatik Paul Watzlawicks Kommunikationsmodell zeigt, dass Kommunikation ein zirkulärer Prozess ist, bei dem die Beziehung der Beteiligten eine große Rolle spielt. Er unterteilt die menschliche Kommunikation in drei Bereiche: Syntaktik: Die Struktur und Form der Nachricht, ähnlich der technischen Übertragung. Semantik: Die Bedeutung der Nachricht, also das „Was“ der Information. Pragmatik: Das Verhalten und die Absicht der Beteiligten, also wie die Nachricht auf den Empfänger wirkt. 8. Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun Was versteht man unter dem „Vier-Schnäbel-Modell“, „Vier-Ohren-Modell“? Es beschreibt, dass jede Nachricht vier verschiedene Aspekte hat, die gleichzeitig gesendet und empfangen werden: Sachinhalt: Worum es in der Nachricht geht („Worüber informiere ich?“). Selbstkundgabe: Was der Sender über sich selbst preisgibt („Was ich von mir zeige“). Beziehung: Wie der Sender zum Empfänger steht („Was ich von dir halte“). Appell: Was der Sender beim Empfänger erreichen will („Was ich von dir will“). 9. Lasswell-Formel kennen Wie lautet die Lasswell-Formel? „Who says what in which channel to whom with what effect?“ Auf Deutsch bedeutet das: „Wer sagt was über welchen Kanal zu wem mit welchem Effekt?“ 10. AIDA-Modell Nennen und beschreiben Sie die vier Stufen des AIDA-Modells und konkretisieren Sie dieses an dem Beispiel „Tinder-Treff“ - Die Ihnen noch unbekannte Person betritt den Raum, in dem Sie sich befinden. Beschreibung Beispiel A Attention Die Person betritt den Raum und fällt dir sofort durch ihr Aufmerksamkeit wird geweckt Aussehen oder ihre Ausstrahlung auf. I Interest Du beobachtest die Personen genauer und findest Merkmale Interesse an der Person oder dem Produkt wie deren Kleidung oder Lächeln interessant. entsteht D Desire Du verspürst das Bedürfnis, die Person kennenzulernen und ein Der Wunsch nach näherem Kontakt oder Gespräch zu beginnen. Besitz wird geweckt A Du gehst auf die Person zu, sprichst sie an oder zeigst Interesse Action Handlung, um das Ziel zu erreichen durch nonverbale Signale. 04 04 KOMMUNIKATION KOMMUNIKATIONSMODELLE 2AB OL.DOCX 2 1.1 Typologie der Medien 1 Kommunikation Das Wort Kommunikation hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache: communicatio – Mitteilung, communi- care – teilhaben, communis – gemein- sam. Kommunikation bedeutet also Verbindung, Austausch von Information und Verständigung zwischen Men- schen. Der Begriff visuelle Kommuni- kation beschreibt, dass der wichtigste Kanal der Informationsübertragung das Sehen, lat. visus – Sehen, ist. Bevor Sie die einzelnen Dimensionen der visuellen Kommunikation ken- nenlernen, möchten wir Ihnen einige theoretische Grundlagen zur Typologie Im Gespräch der Medien und verschiedene Kom- munikationsmodelle vorstellen. Diese Übertragungskanal: primäre Medien Grundlagen sollen Sie bei der späteren Einordnung und Umsetzung in der Me- Sender Empfänger diengestaltung unterstützen. Der Begriff Medium hat je nach Kon- text und Konnotation ganz unterschied- liche Bedeutungen. In der Kommuni- Sekundäre Medien kationswissenschaft wird mit Medium Auf der Seite des Senders werden tech- meist das Kommunikationsmittel, aber nische Mittel zur Kommunikation ein- auch der Kommunikationsweg oder die gesetzt. Der Empfänger der Botschaft jeweiligen Übertragungskanäle bezeich- braucht keine Geräte zur Rezeption. Die net. sekundären Medien setzen aber beim Empfänger eine größere Medienkom- 1.1.1 Komplexität des Übertragungs- petenz als die primären Medien voraus. Der Empfänger muss lesen können und kanals die oft symbolische Botschaft eines Der deutsche Sozialwissenschaftler Bildes oder einer Grafik verstehen kön- Harry Pross stellte 1970 seine Eintei- nen. Alle Printmedien gehören in die lung der Medien in primäre, sekundäre Kategorie der sekundären Medien. und tertiäre Medien vor. Primäre Medien Die primäre Kommunikation findet direkt zwischen Menschen statt. Weder Sender noch Empfänger brauchen tech- nische Hilfsmittel zur Übermittlung bzw. zum Empfang der Informationen. In die primäre Kommunikation können alle Sinne des Menschen, z. B. auch Tasten und Riechen, einbezogen werden. Als Plakat oder Piktogramm © Springer-Verlag GmbH Deutschland 2017 P. Bühler, P. Schlaich, D. Sinner, Visuelle Kommunikation, Bibliothek der Mediengestaltung, DOI 10.1007/978-3-662-53770-1_1 Kommunikation Übertragungskanal: tertiäre Medien Me- Me- Sender Empfänger dium dium Internet mit seinen vielfältigen Diensten und die mobilen Endgeräte wie Tablets und Smartphones gehören zu den terti- ären Medien. 1.1.2 Sinneskanal des Medien- nutzers Im Unterricht Mit Print- und Digitalmedien können außer dem Sehsinn noch andere Übertragungskanal: sekundäre Medien Sinneskanäle bei der Rezeption der Inhalte durch die Mediennutzer ange- Me- sprochen werden: Sender Empfänger dium ƒƒ Visuell Schrift, Bild und Grafik, Film und Animation, Farbe, Glanz Tertiäre Medien ƒƒ Auditiv Die tertiäre Kommunikation setzt auf Gesprochene Sprache, Musik und beiden Seiten, beim Sender und beim Geräusch Empfänger, Kommunikationstechnik in ƒƒ Haptisch oder taktil Form von spezieller Soft- und Hardware Struktur, Oberfläche voraus. ƒƒ Motorisch Alle elektronischen Medien wie Interaktion, Rubbeln, bewegliche Teile Radio und Fernsehen, aber auch das ƒƒ Olfaktorisch Geruch, z. B. Mikroverkapselung von Geruchsstoffen in Druckfarben 1.1.3 Dimension des Mediums ƒƒ Inhalt Information und Botschaft ƒƒ Code Zeichensystem, technischer Stan- dard, Barrierefreiheit ƒƒ Distribution Vertrieb und Verbreitung, Hard- und Software, Übertragungsprotokoll ƒƒ Wirtschaftlichkeit Medienproduktion, Mediennutzung, Vom Fernsehturm Medienwirkung 3 1.2 Kommunikationsmodelle Die theoretischen Grundlagen der Kom- der Übertragung keine technischen munikation werden in verschiedenen Störungen gegeben hat, Ihre Mail mit Kommunikationsmodellen beschrieben. seinem E-Mail-Programm beim Provi- Im Folgenden stellen wir vier der wich- der abrufen und auf seinen Computer tigsten allgemeinen Kommunikations- laden. Nach der Decodierung durch die modelle vor. Software kann der Empfänger die Mail lesen. Der Inhalt Ihrer E-Mail spielt bei 1.2.1 K  ommunikationsmodell dieser Übertragung keine Rolle. Zwischenmenschliche Kommu- von Shannon & Weaver nikationsprozesse sind mehr als die Das informationstheoretische Kom- technische Informationsübertragung munikationsmodell von Shannon und zwischen Sender und Empfänger. Es Weaver aus dem Jahre 1949 ist grund- wurden deshalb weitere Kommunika- legend für viele nachfolgende Kom- tionsmodelle entwickelt, die vor allem munikationsmodelle. Es besitzt heute die menschlichen Beziehungen als noch immer Gültigkeit für die natur- Kommunikationsfaktor einbeziehen. wissenschaftlich-mathematische Seite der Informationsübertragung, d. h. die technische Kommunikation. Inhalte der Kommunikation, deren Bedeutung oder Sinn, spielen in diesem Modell keine Rolle. Shannon sagt sogar ausdrück- lich: Information hat keine Bedeutung. Betrachten wir als Beispiel die Über- tragung einer E-Mail. Sie schreiben in Ihrem E-Mail-Programm eine E-Mail. Nachdem Sie als Sender den Senden- Button angeklickt haben, codiert die Software Ihre E-Mail und schickt sie über das Internet zum E-Mail-Provider, z. B. GMX oder T-Online. Der Adressat als Empfänger kann jetzt, falls es bei Kommunikation per E-Mail Lineares Kommunikationsmodell von Shannon & Weaver Received Message Signal Signal Message (Nachricht) (gesendet) (empfangen) (Nachricht) Informationsource (Empfänger) Destination Transmitter Receiver (Sender) Übertragungs- Verschlüsselung Entschlüsselung kanal Codierung Decodierung Noisesource (Störungen) 4 Kommunikation 1.2.2 Kommunikationsmodell von onsprozess beteiligten Menschen ein Teil dieses Systems. Somit können wir Paul Watzlawick Kommunikation auch nicht mehr als ei- Paul Watzlawick, 1921 - 2007, entwi- nen linear ablaufenden Prozess verste- ckelte in seinem 1969 erstmals erschie- hen, sondern als ein zirkuläres System nenen Buch „Menschliche Kommunika- mit Rückkopplung, d. h. Feedback, zwi- tion – Formen, Störungen, Paradoxien“ schen den am Kommunikationsprozess ein Kommunikationsmodell mit prag- beteiligten Personen. matischen Regeln der Kommunikation. Watzlawick postuliert auf dieser Ba- Watzlawick teilt das Gebiet der mensch- sis die bekannten fünf Grundsätze der lichen Kommunikation in drei Bereiche Kommunikation. ein, die Syntaktik, die Semantik und die Pragmatik. Man kann nicht nicht kommunizieren. ƒƒ Syntaktik „Handeln oder Nichthandeln, Worte Der Bereich der Syntaktik befasst sich oder Schweigen haben alle Mitteilungs- mit den technischen Problemen der charakter: Sie beeinflussen andere, und Nachrichtenübertragung. Die Syn- diese anderen können ihrerseits nicht taktik entspricht in etwa dem Kom- nicht auf diese Kommunikation reagie- munikationsmodell von Shannon & ren und kommunizieren damit selbst.“ Weaver. (Watzlawick 2003, S. 51). ƒƒ Semantik Der zweite Bereich der Kommunikati- on ist die Semantik. Sie befasst sich mit der Bedeutung der verwendeten Zeichen und Symbole. ƒƒ Pragmatik Der dritte Bereich ist die Pragmatik. Der pragmatische Aspekt beschreibt das Verhalten der am Kommuni- kationsprozess beteiligten Personen. Kommunikation ist immer ein System und damit sind alle am Kommunikati- Kommunikationsmodell von Watzlawick Als Zuschauer Jede Kommunikation hat einen Syntaktik Semantik Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Der Inhaltsaspekt beschreibt das Was Kommunikation einer Nachricht. Ebenso wichtig für eine gelungene Kommunikation ist der Beziehungsaspekt, das Wie einer Nachricht. Wie möchten Sie als Sender Pragmatik vom Empfänger wahrgenommen und verstanden werden bzw. wie nimmt der Empfänger Sie wahr und wie versteht 5 er die Nachricht. Durch eine Störung Menschliche Kommunikation bedient des Beziehungsaspektes wird der sich analoger und digitaler Modali- Inhaltsaspekt entwertet. täten. Sie können Objekte auf zwei unter- schiedliche Arten darstellen, in einer Analogie, z. B. in einer Zeichnung, oder mittels der verbalen Benennung durch einen Namen. Mit den analogen Kommunikationsformen werden die nonverbale Kommunikation und der Beziehungsaspekt der Kommunikation beschrieben. Teil der analogen Kommu- nikation sind alle Aspekte der Körper- sprache wie die Mimik und die Gestik sowie z. B. der Tonfall eines Menschen. In der Moderation Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikati- onsabläufe seitens der Partner be- stimmt. Kommunikation kennt keinen Anfang und kein Ende, sondern ver- läuft kreisförmig. Zu jeder Situation Mimik gibt es eine vorhergehende und eine skeptisch, abweisend, offen, freundlich, darauf folgende Situation. Wir müssen negativ, abwertend direkt, positiv deshalb diesen Kreisprozess der Kom- munikation in einzelne unterscheidbare Die Visualisierung eines Inhalts durch Abschnitte gliedern. Watzlawick nennt ein Bild oder eine Grafik entspricht dies die Interpunktion von Ereignisfol- ebenfalls dem analogen Modus. gen. Die Partner müssen einen Kommu- nikationsprozess strukturieren. In der Präsentation Im Unterricht 6 Kommunikation Der digitale Modus der Kommunikati- vor Mitschülern oder Kollegen ist ein on betrifft die Sprache als System von Beispiel für eine symmetrische Kom- Zeichen, die einem bestimmten Objekt munikationssituation. zugeordnet sind. Wenn Sie im Radio Komplementär bedeutet ergänzend. eine fremdsprachige Sendung hören, Die ungleichen Kommunikationspartner werden Sie vermutlich die Nachricht ergänzen durch ihr unterschiedliches nicht entschlüsseln können. Dieses ein- Verhalten die Kommunikation zu einer fache Beispiel zeigt, dass die digitale Gesamtheit. Wenn Sie vor Kunden, Vor- Kommunikationsform der Sprache gesetzten oder Lehrern präsentieren, einen gemeinsamen Zeichenvorrat von dann ist dies ein komplementärer Kom- Sender und Empfänger bedingt. munikationsprozess. Beide Kommunikationsformen, die analoge und die digitale Kommunika- 1.2.3 Kommunikationsmodell von tion über die verschiedensten Medien, Friedemann Schulz von Thun ergänzen sich in einer erfolgreichen Kommunikation gegenseitig und profi- Friedemann Schulz von Thun, Grün- tieren voneinander. der des Schulz von Thun Institutes für Kommunikation ind Hamburg, war von Kommunikation ist symmetrisch oder 1975 bis 2009 Professor für Psychologie komplementär. an der Universität Hamburg. 1981 hat Die Kommunikation zwischen Men- er sein Kommunikationsmodell, das schen wird durch ihre soziale Position Kommunikationsquadrat, vorgestellt. bestimmt. Die gleiche Position führt zu einer symmetrischen Kommunikation. Kommunikationsquadrat Eine unterschiedliche Position bedingt Schulz von Thun unterscheidet bei eine komplementäre Kommunikation. der Kommunikation vier verschie- Symmetrisch bedeutet spiegelbildlich dene Aspekte. Er stellt die vier Seiten oder spiegelgleich. Für die Kommu- einer Äußerung als Quadrat dar. Dem nikation heißt dies, dass die Partner Sender ordnet er dementsprechend einer symmetrischen Kommunikation „vier Schnäbel“ und dem Empfänger gleichberechtigt sind. Die Präsentation „vier Ohren“ (Vier-Ohren-Modell) zu. An der Kommunikation sind immer vier Schnäbel und vier Ohren beteiligt. Sie übermitteln mit Ihrem Medium immer vier Botschaften gleichzeitig und der Mediennutzer empfängt dementspre- chend immer vier Botschaften gleich- zeitig: 1. Sachinhalt – „Worüber ich infor- miere.“ Mit Ihrem Medium vermitteln Sie dem Nutzer des Mediums einen bestimmten Inhalt. 2. Selbstkundgabe – „Was ich von mir zu erkennen gebe.“ In der Fachdiskussion Mit Ihrer Medienkonzeption und 7 Verständlichkeit Schulz von Thun nennt vier Merkmale für eine verständliche Aussage: 1. Einfachheit Der Sachinhalt sollte einfach, richtig und ansprechend dargestellt werden. Wenn Sie kurze Sätze bilden und unnötige Fremdwörter vermeiden, steigern Sie ebenfalls den Erfolg Das Kommunikations- Ihrer Botschaften. quadrat -gestaltung geben Sie auch ein Stück 2. Gliederung von sich preis. Die Nutzer merken, In Ihrem Medium muss ein roter ob Sie hinter Ihrer Sache stehen oder Faden erkennbar sein. Gliedern Sie nur Theater spielen. Seien Sie natür- den Inhalt folgerichtig, trennen Sie lich und authentisch. unwichtige von wichtigen Informati- 3. Beziehung – „Was ich von dir onen. halte und wie ich zu dir stehe.“ 3. Kürze und Prägnanz Der Beziehungsaspekt ist sicherlich Ihr Medium muss auf das Kommu- der am schwierigsten erfassbare. nikationsziel ausgerichtet sein. Ver- Trotzdem hat er entscheidenden Ein- mitteln Sie eine klare Botschaft. fluss auf das Gelingen des Kommu- 4. Stimulans nikationsprozesses. Auf der Bezie- Gestalten Sie Ihren Text, Ihre Gra- hungsebene werden Ich-Botschaften fiken, Ihre Bilder spannend und und Du-Wir-Botschaften gesendet. abwechslungsreich. Weichen Sie 4. Appell – „Was ich bei dir ab von der Norm. Bieten Sie etwas erreichen möchte.“ Neues, noch nie Dagewesenes. Mit jeder Aussage appellieren Sie an Ihre Zuhörer, eine geistige oder 1.2.4 Kommunikationsmodell von körperliche Handlung durchzuführen. Harold Dwight Lasswell Die Appelle können offen, unter- schwellig, manipulativ, … sein. Das vierte Kommunikationsmodell wurde schon 1948 von dem amerika- nischen Wissenschaftler Harold Dwight Lasswell (1902 - 1978) entwickelt. Kernstück des Modells ist die berühmte Lasswell-Formel. Lasswell-Formel Who says what in which channel to whom with what effect? auf Deutsch: Körperhaltung Wer sagt was über welchen Kanal zu wem mit welchem Effekt? positiv, anbietend, dozierend, ermahnend, überzeugend negativ, abweisend 8 Kommunikation Laswell strukturiert in der Formel die Mit welchem Effekt – Medienwirkung Kommunikation als linearen Prozess in Idealerweise löst die Kommunikation fünf Stufen. beim Empfänger das vom Sender beab- sichtigte Verhalten aus. Wer sagt – Sender Sender, Kommunikator oder Quelle – drei Begriffe, die dasselbe beschreiben: die Person, die Gruppe, das Unterneh- men oder das Massenmedium, die die Information aussenden und dadurch verbreiten. Was – Inhalt, Botschaft Der Inhalt kann eine persönliche Bot- schaft oder auch eine Werbeaussage sein. Über welchen Kanal – Medium Schaufenster Der Kanal ist die Verbindung zwischen Sender und Empfänger. Abgestimmt 1.2.5 AIDA-Modell auf das Kommunikationsziel kann dies das persönliche Gepräch, ein Print- Als letztes Kommunikationsmodell oder Digitalmedium oder auch eine möchten wir Ihnen das AIDA-Modell Social-Media-Plattform sein. vorstellen. Es wurde 1898 von dem Amerikaner Elmo Lewes (1872 - 1948) Zu wem – Empfänger, Zielgruppe als Stufenmodell eines Verkaufsge- Eine erfolgreiche Kommunikation muss sprächs entwickelt. Das AIDA-Modell ist zielgruppenorientiert sein. auch heute noch aktuell und ein Basis- Die Medienauswahl, die Medien- modell im Marketing und der Werbung. konzeption und die Medienproduktion müssen auf die Besonderheiten der Attention – Aufmerksamkeit Empfänger bzw. der Rezipienten in der Die Kommunikation erregt bei der Ziel- Zielgruppe abgestimmt sein. gruppe Aufmerksamkeit. Zielguppenanalysebereiche Interest – Interesse Aus der Aufmerksamkeit wird Interesse Demografischer Bereich Alter, Geschlecht, Familienstand, Zahl der Kinder an der Information oder dem Gegen- Geografischer Bereich stand. Wohnort, Region, Bundesland Psychografischer Bereich Desire – Wunsch Lebensstil, Einstellungen, Interessen, soziale oder politische Orientierung Aus dem Interesse wird der Wunsch Soziografischer Bereich oder das Verlangen nach Besitz. Gesellschaftliche Stellung, Beruf, Schulbildung, Freizeitverhalten Action – Handlung Wirtschaftlicher Bereich Einkommen, Kaufverhalten, wirtschaftliche Stellung Das Verlangen wird durch eine Hand- lung, z. B. den Kauf, befriedigt. 9

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