Schlüsselkompetenzen I: Präsentationen I

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Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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präsentationen kommunikation körpersprache sprache

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Diese Zusammenfassung beschäftigt sich mit wichtigen Themen zur Präsentation. Es werden Aspekte wie Körpersprache und Sprache analysiert, und ihre Bedeutung für den Erfolg einer Präsentation hervorgehoben. Es wird auch eine detailliertere Analyse des Kommunikationsmodells vorgestellt.

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Schlüsselkompetenzen I Präsentationen I – Auftritt Schlüsselkompetenzen I – VL 8 2 / 45 Erfolgsfaktoren bei Präsentationen Nur ein gutes Vortragsthema zu haben, genügt nicht! ▪ Die Botschaft kann durch verschiedene Faktoren beeinträc...

Schlüsselkompetenzen I Präsentationen I – Auftritt Schlüsselkompetenzen I – VL 8 2 / 45 Erfolgsfaktoren bei Präsentationen Nur ein gutes Vortragsthema zu haben, genügt nicht! ▪ Die Botschaft kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden Inhalte ???? Sprecher Struktur Medien Schlüsselkompetenzen I – VL 8 3 / 45 Erfolgsfaktoren bei Präsentationen Auftritt ▪ Körpersprache ▪ Sprache ▪ Subjektiver Eindruck Sachlich ▪ Inhalt ▪ Struktur ▪ Roter Faden Visuelles ▪ Foliendesign ▪ Visualisierungen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 4 / 45 Agenda Kommunikation Körpersprache Sprache Schlüsselkompetenzen I – VL 8 5 / 45 Bedeutung der Kommunikation Effektive Kommunikation ist eine Schlüsselqualifikation ▪ Sie ist ein extrem wichtiger beruflicher Erfolgsfaktor Alle erfolgreichen Menschen sind gute "Kommunizierer" Einige Menschen sind von Natur aus gute "Kommunizierer" ▪ Der Rest von uns kann es lernen! Techniker und Ingenieure sind oft schlechte Kommunikatoren ▪ Kommunikationsfähigkeit ist ein deutlicher Wettbewerbsvorteil! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 6 / 45 Kommunikation Kommunikation ist mehr als nur Informationen senden Andere wichtige Faktoren sind psychologischer Natur: ▪ Z.B. Körpersprache P. Watzlawick: ▪ You cannot not communicate. ▪ (Selbst wenn man schweigt!) M. McLuhan: ▪ The medium is the message. ▪ (Auf die Verpackung kommt es an!) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 7 / 45 Das Eisberg-Modell 90% unserer Kommunikation ist unbewusst bewusste Ebene Information Körpersprache unbewusste Auftreten Ebene Persönlichkeit Gefühle Schlüsselkompetenzen I – VL 8 8 / 45 Bedeutung von Präsentationen Filtermodell der Kommunikation: ▪ Die unbewussten Faktoren bilden die stärksten Filter ▪ Unkenntnis der eigenen Filter bedeutet Ausbleiben der gewünschten Wirkung Ideen ???? Körpersprache Sprache Eindruck Schlüsselkompetenzen I – VL 8 9 / 45 Subjektive Eindrücke Du wirst beim Vortrag auf jeden Fall einen Eindruck machen... ▪ entweder bewusst, ▪ oder unbewusst Wähle bewusst, bevor Du beginnst zu erzählen! ▪ Sonst ist Deine Wirkung dem Zufall überlassen Wichtig zu wissen: ▪ 90% aller menschlichen Entscheidungen werden emotional getroffen ▪ (Sie werden später – falls nötig – rational gerechtfertigt) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 10 / 45 Subjektive Eindrücke Einige Beispiele für wünschenswerte Eindrücke ▪ Welchen will ich hinterlassen? Schlüsselkompetenzen I – VL 8 11 / 45 Vier Seiten einer Nachricht Friedemann Schulz von Thun: ▪ Kommunikationswissenschaftler ▪ Miteinander Reden, Band I Jede Nachricht enthält vier Aspekte: ▪ Sachaussage ▪ Beziehungsaussage ▪ Selbstaussage ▪ Appell (Mehr darüber im Sommersemester!) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 12 / 45 Vier Seiten einer Nachricht Sachaussage ▪ Der rationale Inhalt einer Nachricht ▪ Das, was auf den Folien geschrieben ist ▪ Der sichtbare (bewusste) Teil des Eisbergs ▪ Das, was der Zuhörer mitschreiben kann ▪ Der offensichtliche (und offizielle!) Aspekt eines Vortrags ▪ Tendenz unter Akademikern, nur diesen Aspekt anzuerkennen Beziehungsaussage ▪ Wie sehe ich unsere Beziehung? ▪ Wird meistens indirekt ausgesprochen ▪ Wird in einem Vortrag nur indirekt vermittelt Schlüsselkompetenzen I – VL 8 13 / 45 Vier Seiten einer Nachricht Selbstaussage ▪ So geht es mir gerade ▪ Wird üblicherweise durch Körpersprache und Energie gesendet Appell ▪ Bitte! ▪ Der Empfänger soll etwas unternehmen / unterlassen Normalerweise wird nur eine Aussage bewusst vermittelt ▪ In der akademischen Welt ist dies die Sachaussage ▪ Die anderen drei nur indirekt oder sogar unbewusst YouTube: „Loriot: das Ei ist hart“ ▪ https://www.youtube.com/watch?v=YcwAuS3MVmM Schlüsselkompetenzen I – VL 8 14 / 45 Vier Seiten einer Nachricht Beispiel: ▪ Ich habe Ihnen letzte Woche schon erklärt, dass R  f x =   ( x)    (t ) dt R x 3 − 0 Was ist hier wohl … ▪ die Sachaussage? ▪ die Selbstaussage? ▪ die Beziehungsaussage? ▪ der Appell? Schlüsselkompetenzen I – VL 8 15 / 45 Vier Seiten einer Nachricht Schulz von Thun in der Vortragssituation ▪ Wie ist mir zumute? ▪ Was ist meine Beziehung zum Publikum? ▪ Was will ich, das mein Publikum nachher tut? Zu jeder dieser Fragen: ▪ Wie zeige ich das bewusst oder unbewusst? ▪ Wie kann ich das bewerkstelligen bzw. betonen? (verdecken?) Was nimmt mein Publikum an mir wahr? ▪ Womöglich etwas ganz anderes als ich es gerne hätte! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 16 / 45 Körpersprache Schlüsselkompetenzen I – VL 8 17 / 45 Körpersprache Seneca (-4 v. Chr. bis 65 n. Chr.): ▪ Deine Miene spricht aus, was auch immer Du verheimlichst. Körpersprache ist unbewusst ▪ (Außer bei Schauspielern) ▪ Somit ist sie sehr aussagekräftig Körpersprache basiert auf: ▪ Position ▪ Bewegung ▪ Körperhaltung ▪ Augen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 18 / 45 Körpersprache Schlüsselkompetenzen I – VL 8 19 / 45 Position Gut: ▪ Zum Publikum gewandt stehen ▪ Nicht zu weit weg stehen Schlecht: ▪ Seitwärts oder mit dem Rücken zum Publikum ▪ Das Medium verdecken (Beamer-Strahl…) ▪ Sich hinter Möbeln verstecken (z.B. einem Pult) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 20 / 45 Körperhaltung Aufrecht ▪ Nicht "rumhängen" Offen ▪ Keine Barrieren bauen Entspannt ▪ Nicht verkrampfen Stabil ▪ Überzeugend wirken Wo sind Deine Arme und Hände? Schlüsselkompetenzen I – VL 8 21 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 22 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 23 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 24 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 25 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 26 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 27 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 28 / 45 Beispiel: Beine und Hüften Schlüsselkompetenzen I – VL 8 29 / 45 Bewegung Nicht herumfuchteln / zappeln Betone Deine Gedanken ▪ Mit Gesten ▪ Mit Mimik Renne nicht herum Spiele nicht mit Objekten Du bist nicht aus Holz! ▪ Du darfst Dich ruhig bewegen! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 30 / 45 Beispiel: Ursula von der Leyen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 31 / 45 Selbstbeschwichtigung Selbstbeschwichtigungsgesten ▪ Sich während des Vortrags berühren ▪ Ursache: Nervosität, Verlegenheit ▪ Das versteht jeder im Publikum (wenn auch unbewusst) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 32 / 45 Augen Die Augen sind sehr wichtig ▪ Lenken die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners ▪ Wirken vertrauensbildend (oder auch nicht!) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 33 / 45 Augen Stelle Augenkontakt zum Publikum her ▪ Versuche, jeden anzuschauen ▪ Aber: Es muss natürlich sein! Niemals woanders hin starren... ▪ auf den Bildschirm oder auf die Leinwand ▪ auf den Boden oder an die Decke ▪ aus dem Fenster Schlüsselkompetenzen I – VL 8 34 / 45 Mimik Auch für die Mimik gilt: ▪ Sie ist meist unbewusst ▪ Sie verrät sehr viel ▪ v.a. Selbstaussage Dein Publikum bekommt sie mit ▪ Sie hat eine große, unbewusste Wirkung YouTube: “The 9 Greatest Body Language Tips” ▪ https://www.youtube.com/watch?v=4TrjN31CveI Schlüsselkompetenzen I – VL 8 35 / 45 Sprache Schlüsselkompetenzen I – VL 8 36 / 45 Sprache: Melodie Lautstärke ▪ Der Anfängerfehler ist, zu leise zu sprechen Geschwindigkeit ▪ Der Anfängerfehler ist, zu schnell zu sprechen Modulation ▪ Der Anfängerfehler ist, zu monoton zu sprechen Phrasierung ▪ Der Anfängerfehler ist, die Pausen zu vergessen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 37 / 45 Sprache: Wörter und Sätze Wähle eine angemessene Sprache ▪ Vermeide unbekannte Wörter und Abkürzungen ▪ Möglichst natürlich (Aber keine Umgangssprache!) Keine bedeutungslosen Floskeln ▪ Ich möchte behaupten, … ▪ Ich muss sagen, … ▪ Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind Schlüsselkompetenzen I – VL 8 38 / 45 Sprache: Keine Zeitreisen bitte! Du musst nicht die Sprache von 1900 verwenden! ▪ Satzbau ▪ Veraltete Wörter Manche Wörter sind nicht mehr zeitgemäß ▪ Jene ▪ Welche Einfache Satzstrukturen verwenden! ▪ Schachtelsätze sind sehr schwer zu verstehen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 39 / 45 Schachtelsatz von Christian Morgenstern Kompliziertester jemals gebildeter deutscher Schachtelsatz: Es darf daher getrost, was auch von allen, deren Sinne, weil sie unter Sternen, die, wie der Dichter sagt, zu dörren, statt zu leuchten, geschaffen sind, geboren sind, vertrocknet sind, behauptet wird, enthauptet werden, dass hier einem sozumaßen und im Sinne der Zeit, dieselbe im Negativen als Hydra betrachtet, hydratherapeutischen Moment ersten Ranges, immer angesichts dessen, dass, wie oben, keine mit Rosenfingern den springenden Punkt ihrer schlechthin unvoreingenommenen Hoffnung auf eine, sagen wir, schwansinnige oder wesenzielle Erweiterung des natürlichen Stofffeldes zusamt mit der Freiheit des Individuums vor dem Gesetz ihrer Volksseele zu verraten den Mut, was sage ich, die Verruchtheit haben wird, einem Moment, wie ihm Handel, Wandel, Kunst und Wissenschaft allüberall dieselbe Erscheinung, dieselbe Tendenz den Arm bietet, und welches bei allem, ja vielleicht eben trotz allem, als ein mehr oder minder undulationsfähiger Ausdruck einer ganz bestimmten und im weitesten Verfolge excösen Weltauffasseraumwortkindundkunstanschauung kaum mehr zu unterschlagen versucht werden zu wollen vermag - gegenübergestanden und beigewohnt werden zu dürfen gelten lassen zu müssen sein möchte." Schlüsselkompetenzen I – VL 8 40 / 45 Distanzierung Sich vom Vortragsthema distanzieren: ▪ Ein häufiges Problem bei Studenten ▪ Unmöglich, etwas Positives zu bewirken Beispiele: ▪ Bei Männern: Langweilig, Nebensache ▪ Bei Frauen: Verniedlichung Das Publikum merkt es sofort! ▪ Es kauft dem Vortragenden nichts mehr ab. Schlüsselkompetenzen I – VL 8 41 / 45 Unverbindlichkeit Was bedeutet die folgende Aussage genau? ▪ Zusammenfassend sollten wir nichts überstürzen, aber auf jeden Fall die Sache weiter kritisch beobachten und unsere Verbesserungspotentiale ausschöpfen sofern dies zielführend ist. Allerdings sollten wir uns auch bewusst sein, dass vor allem zu Beginn nicht alles reibungsfrei laufen kann. Auch hier gilt: ▪ Erfolgreiche Menschen erkennen Unverbindlichkeit sofort. ▪ Sie kaufen dem Vortragenden nichts ab. Schlüsselkompetenzen I – VL 8 42 / 45 Fatale Wörter Die folgenden Wörter sind tödlich für einen Vortragenden: ▪ Irgendwie ▪ Eigentlich ▪ Ein bisschen Warum? ▪ parasitär ▪ verniedlichend ▪ distanzierend ▪ unverbindlich Schlüsselkompetenzen I – VL 8 43 / 45 Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit ist das Wichtigste in einer Präsentation ▪ Ihr Publikum besitzt sie ▪ Sie wollen, dass sie Ihnen gegeben wird ▪ Sie müssen alles vermeiden, wodurch Sie sie verlieren könnten Alle Tipps dienen dazu, … ▪ die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhalten Schlüsselkompetenzen I – VL 8 44 / 45 Hausaufgaben In einer Vorlesung den Dozenten/ die Dozentin beobachten ▪ Welche Selbst- und Beziehungsaussagen macht er? Einen Kurzvortrag schreiben und vor dem Spiegel halten ▪ Maximale Dauer: 90 Sekunden! Das Thema kann selbst gewählt sein ▪ Es muss aber ein Überzeugungsvortrag sein ▪ Z.B. einen Gesprächstermin oder eine Stelle bekommen Den Kurzvortrag perfektionieren ▪ Üben und schleifen, bis er sitzt und jeder Satz optimal ist! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 45 / 45 Verständnisfragen Mögliche Prüfungsfragen zur Verständniskontrolle: ▪ Was sind die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun? ▪ Was meint Watzlawick mit der Aussage "You cannot not communicate"? ▪ Was besagt das Eisberg-Modell der Kommunikation? ▪ Welche Tipps zur Körpersprache beim Vortrag kennen Sie? Schlüsselkompetenzen II Die vier Seiten einer Nachricht Schlüsselkompetenzen II – VL 5 2 / 35 Agenda Nachrichten und Botschaften Was sind die vier Seiten? Missverständnisse Beispiele und Aufgaben Schlüsselkompetenzen II – VL 5 3 / 35 Motivation Die Situation: Sie ist am Steuer, er ist Beifahrer ▪ Er zu ihr: Du, die Ampel da vorne ist grün! ▪ Sie zu ihm: … Schlüsselkompetenzen II – VL 5 4 / 35 Miteinander reden Friedemann Schulz von Thun ▪ Professor für Psychologie ▪ Universität Hamburg Dreiteilige Bücherreihe ▪ Miteinander reden Hier geht es (nur) um den ersten Teil von Band 1 ▪ Störungen und Klärungen ▪ (In der SchlüKo-Sammlung vorhanden) Schlüsselkompetenzen II – VL 5 5 / 35 Miteinander reden Motivation: ▪ Warum gibt es so oft Missverständnisse zwischen Menschen? Schulz von Thun stellt ein Modell vor, das helfen soll, … ▪ Kommunikation besser zu verstehen ▪ Missverständnisse zu vermeiden Beispiel: Was bedeutet die Frage, ▪ Weißt Du, wie spät es ist? Was für Reaktionen könnte sie auslösen? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 6 / 35 Nachrichten Nachrichten… ▪ sind im weitesten Sinne Aussagen ▪ können gesprochene Sätze, Blicke, Körperhaltungen usw. sein ▪ entstehen beim Sender ▪ werden vom Empfänger empfangen ▪ können mehrere Botschaften enthalten Beispielnachricht: Weißt Du, wie spät es ist? ▪ Botschaft 1: Du kommst zu spät! ▪ Botschaft 2: Ich bin verärgert! ▪ Botschaft 3: Ich habe Angst, zu spät zu kommen. Schlüsselkompetenzen II – VL 5 7 / 35 Botschaften Botschaften können explizit sein: ▪ Sie werden ausdrücklich formuliert und gesendet. Botschaften können auch implizit sein. ▪ Durch die Worte indirekt zum Ausdruck gebracht ▪ Oft nonverbal (durch Körpersprache, Mimik, Tonfall usw.) Der Empfänger interpretiert die Nachricht. ▪ Er erkennt eine oder mehrere Botschaften darin. ▪ Besser: Er glaubt, sie darin zu erkennen. Schlüsselkompetenzen II – VL 5 8 / 35 Kommunikationsprobleme Wie entstehen Kommunikationsprobleme? Schulz von Thun's Antwort: 1. Der Sender will eine Botschaft kommunizieren. 2. Der Sender sendet eine Nachricht. 3. Darin sind mehrere Botschaften enthalten. 4. Der Empfänger nimmt die falsche Botschaft wahr. Beispiel: ▪ A zu B: Weißt Du, wie spät es ist? ▪ B zu A: Ich komme doch schon! YouTube: „Loriot: das Ei ist hart“ ▪ https://www.youtube.com/watch?v=90-3Vv5OMsY Schlüsselkompetenzen II – VL 5 9 / 35 Was sind die vier Seiten? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 10 / 35 Die vier Seiten einer Nachricht Nach Schulz von Thun hat jede Nachricht vier Seiten: ▪ Sachaussage ▪ Beziehungsaussage ▪ Selbstoffenbarung ▪ Appell Sachaussage Beziehungsaussage Es können … ▪ unterschiedliche Seiten Appell im Vordergrund stehen Nachricht ▪ unterschiedliche Seiten vorwiegend gemeint sein Selbstoffenbarung Schlüsselkompetenzen II – VL 5 11 / 35 Die Sachaussage Sachaussage Die Sachaussage… ▪ ist der rein sachliche Inhalt der Nachricht ▪ besteht nur aus wertneutraler Information ▪ ist frei von Gefühlen oder Motiven Die Sachaussage… ▪ ist von allen vier Typen am einfachsten zu identifizieren ▪ wird oft nur als Vorwand für eine andere Botschaft benutzt Beispiel: ▪ Das ist schon das dritte Mal dass Du zu spät kommst! Schlüsselkompetenzen II – VL 5 12 / 35 Die Beziehungsaussage Die Beziehungsaussage bringt zum Ausdruck… ▪ wie der Sender die Beziehung zum Empfänger sieht Beziehungsaussage Sie enthält Botschaften der Form: ▪ So stehe ich zu Dir! ▪ So einer bist Du! ▪ So stehen wir zueinander! Beispiele: ▪ Ich liebe Dich! ▪ Eine Umarmung Schlüsselkompetenzen II – VL 5 13 / 35 Die Selbstoffenbarung Die Selbstoffenbarung bringt zum Ausdruck… ▪ wie sich der Sender fühlt ▪ wie sich der Sender sieht Selbstoffenbarung Sie kommt meistens unbewusst zum Ausdruck ▪ Durch Körpersprache und Mimik ▪ Durch Wortwahl und Sprachstil Beispiele: ▪ Hängende Schulter, niedergeschlagener Blick ▪ Hochgestochene Sprache, lange Fremdwörter Schlüsselkompetenzen II – VL 5 14 / 35 Der Appell Der Appell… ▪ ist ein Aufruf, etwas zu tun (oder zu unterlassen) Er soll bewirken: Appell ▪ Einflussnahme ▪ Manipulation ▪ Die eigene Position sichern Beispiele: ▪ Wählt CDU! ▪ Räume sofort Dein Zimmer auf! Schlüsselkompetenzen II – VL 5 15 / 35 Der Empfänger Die vier Interpretationsaufgaben des Empfängers: Beziehungsseite – persönliche Betroffenheit: ▪ Was hält der Sender von mir? Selbstoffenbarungsseite – diagnostisch: ▪ Was ist das für einer? Wie geht es ihm? Appellseite – Handlungsentscheidung: ▪ Was will er von mir? Sachinhalt – intellektuell: ▪ Verstehe ich die Information? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 16 / 35 Beispiel Beispiel – Die Nachricht: ▪ Weißt Du, wie spät es ist? Mit unterschiedlicher Stimme, Mimik usw.: ▪ Neutral ▪ Traurig ▪ Ungeduldig ▪ Vorwurfsvoll Fragen: ▪ Was ist die jeweils wichtigste Botschaft? ▪ Was wäre jeweils eine passende Reaktion? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 17 / 35 Vier Münder, Vier Ohren Metapher von Schulz von Thun: Sachaussage ▪ Der Sender hat "vier Münder" ▪ Der Empfänger hat "vier Ohren" Beziehungsaussage Appell Nachricht Manche Menschen neigen dazu, … ▪ Einen Mund besonders stark zu nutzen ▪ Auf einem Ohr besonders gut zu hören Selbstoffenbarung Beispiel (altes Ehepaar): ▪ Er: Das war ein schweres Stück Gartenarbeit! ▪ Sie: (Steht auf und holt ihm ein Bier aus dem Kühlschrank) YouTube: „It's Not About The Nail“ ▪ https://www.youtube.com/watch?v=-4EDhdAHrOg Schlüsselkompetenzen II – VL 5 18 / 35 Körpersignale Körpersprache, Stimme & Mimik senden auch Nachrichten ▪ Sie senden in erster Linie Selbstoffenbarungen ▪ Sie machen oft Beziehungsaussagen ▪ Sie unterstreichen Appelle Beispiele: ▪ Mimik (Tränen, Lächeln, Stirnrunzeln) ▪ Körperhaltung (verschränkte Arme, aufrechter Gang) ▪ Stimme (Tonfall, Sprechgeschwindigkeit) ▪ Position (Hinter dem Pult, dicht dran auf dem Sofa) ▪ Aktionen (Händedruck, Umarmung) Schlüsselkompetenzen II – VL 5 19 / 35 Missverständnisse Schlüsselkompetenzen II – VL 5 20 / 35 Missverständnisse Schulz von Thun nennt drei Ursachen für Missverständnisse Das Selbstbild des Empfängers, z.B. ▪ Wer sich negativ sieht, könnte Nachrichten als Angriff verstehen Das Bild des Empfängers vom Sender, z.B. ▪ Vorurteile, Stereotypisierung Korrelierte Botschaften, z.B. ▪ In einem Appell einen Vorwurf auf der Beziehungsseite sehen Schlüsselkompetenzen II – VL 5 21 / 35 Kongruenz Eine Nachricht heißt kongruent, … ▪ wenn alle Botschaften in die gleiche Richtung weisen Eine Nachricht heißt inkongruent, … ▪ wenn sich die Botschaften widersprechen Nachrichten sind häufig inkongruent! ▪ Dies ist die Ursache für viele Missverständnisse Schlüsselkompetenzen II – VL 5 22 / 35 Beispiel: Der "Todeskuss" Aus dem Film "The Godfather„ / „Der Pate“: Schlüsselkompetenzen II – VL 5 23 / 35 Inkongruente Nachrichten Mögliche Ursachen für inkongruentes Senden: ▪ Geschieht unbewusst ▪ Stress, angespannte Situation ▪ Höflichkeit, Umgangsformen ▪ Manipulationsversuche Die Probleme für den Empfänger: ▪ Die richtige Botschaft herausfinden ▪ Eine passende Reaktion wählen ▪ Vermeiden, manipuliert zu werden Schlüsselkompetenzen II – VL 5 24 / 35 Beispiel Was soll er tun? ▪ Es geht mir gut, wirklich! Schlüsselkompetenzen II – VL 5 25 / 35 Ich- und Du-Botschaften Du-Botschaften sind Vorwürfe auf der Beziehungsebene: ▪ Du machst XY falsch! Beispiel: ▪ Du kommst zu spät! Wirkung: ▪ Sie erzeugen eine Abwehrhaltung beim Empfänger. ▪ Sie blockieren dadurch den Fortschritt im Gespräch. Kaum jemand reagiert sachlich auf eine Du-Botschaft. Schlüsselkompetenzen II – VL 5 26 / 35 Ich- und Du-Botschaften Ich-Botschaften sind Selbstaussagen ▪ Ich fühle mich … Positive Eigenschaften von Ich-Botschaften: ▪ Sie können nicht in Frage gestellt werden ▪ Sie wirken offen und vertrauensbildend Denn… ▪ meine Gefühle kann niemand leugnen Schlüsselkompetenzen II – VL 5 27 / 35 Ich- und Du-Botschaften Ein Tipp für angespannte Situationen: ▪ Immer Ich-Botschaften verwenden! Statt … ▪ Du hast Dein Versprechen nicht eingehalten! Lieber … ▪ Ich bin enttäuscht, weil ich mich auf den Film gefreut habe. Schlüsselkompetenzen II – VL 5 28 / 35 Beispiele Schlüsselkompetenzen II – VL 5 29 / 35 Beispiele Es folgen ein paar Situationen / Nachrichten ▪ Was sind mögliche Botschaften des Senders? ▪ Welche Missverständnisse könnten beim Empfänger entstehen? ▪ Welche Reaktionen des Empfängers könnten kommen? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 30 / 35 Beispiele Du - Was ist eigentlich das Grüne da? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 31 / 35 Beispiele Schatz, pass auf – das Messer ist scharf! Schlüsselkompetenzen II – VL 5 32 / 35 Beispiele Liebling, hilfst Du mir, den Schrank aufzuräumen? Schlüsselkompetenzen II – VL 5 33 / 35 Beispiele Ich habe neulich einen Artikel gelesen, der für Deine Forschung wichtig sein könnte. Schlüsselkompetenzen II – VL 5 34 / 35 Hausaufgaben Es folgt eine Liste von Situationen / Nachrichten ▪ Was sind mögliche Botschaften des Senders? ▪ Welche Missverständnisse könnten beim Empfänger entstehen? ▪ Welche Reaktionen des Empfängers könnten kommen? Die Situationen / Nachrichten: ▪ A zu B: Wir haben uns schon lang nicht mehr gesehen! ▪ Er zu ihr: Wo sind meine Manschettenknöpfe? ▪ Professor in Vorlesung: Diese Aufgabe ist doch ganz einfach! ▪ Vorsitzender im Meeting: Ich glaube nicht, dass diese Diskussion uns weiterbringt. ▪ Sie zu ihm: Wir waren schon lang nicht mehr im Kino! Schlüsselkompetenzen II – VL 5 35 / 35 Verständnisfragen Fragen für das Verständnis: ▪ Wie heißen die vier Seiten einer Nachricht? ▪ Was bedeuten die vier Seiten einer Nachricht? ▪ Was ist der Unterschied zwischen einer Nachricht und einer Botschaft? ▪ Was könnten die vier Botschaften in folgender Nachricht sein: ? ▪ Was bedeutet Kongruenz bzw. Inkongruenz? ▪ Was sind "Du-Botschaften"? Was ist dabei die Gefahr? ▪ Warum sollte man vier Ohren haben? Schlüsselkompetenzen I Zeitmanagement II Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 2 / 47 Inhalt Weitere wichtige Konzepte Praktische Umsetzung Zeitschutz und Zeitdiebe Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 3 / 47 Zitat Die Zeit möglichst gut zu nutzen, bedeutet nicht etwa, dass wir unsere Tage bis an den Rand mit einer Vielzahl von Aktivitäten vollstopfen! Im Vordergrund der Planung steht sinnvollerweise immer die Frage, was wir eigentlich mit einer Handlung erreichen wollen, also die Orientierung unserer Tätigkeiten an Zielen, Werten und Prinzipien. Katrin Hansen:  Selbst- und Zeitmanagement  Selbst- und Zeitmanagement im Wirtschaftsstudium Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 4 / 47 Covey's vierte Stufe Ziele der "vierten Stufe" des Zeitmanagements:  Leben gestalten statt nur Aufgaben verwalten  Besser statt mehr Covey:  Niemand, der im Sterbebett liegt, wünscht, er hätte mehr Zeit im Büro verbracht. Frei nach Mintzberg:  Freie Zeit für wichtige Sachen findet man nicht im Terminkalender, sondern man muss sie sich dort erkämpfen. Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 5 / 47 Covey's vierte Stufe Altes Zeitmanagement:  Den Terminen Prioritäten zuordnen So sehen normale Werkzeuge aus: 1. Welche Aufgaben habe ich? 2. Welche Priorität erhält jede Aufgabe? 3. Gemäß den Prioritäten die Aufgaben erledigen Neues Zeitmanagement:  Den wichtigen Dingen Termine zuordnen!  Dafür sorgen, dass alles Wichtige einen Termin erhält! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 6 / 47 Weitere wichtige Konzepte Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 7 / 47 Parkinson's Gesetz C.N. Parkinson (1909–1993)  Britischer Historiker & Soziologe Frage: Wie lange dauert es, um…  … einen Brief an den Neffen zu schreiben? Antwort:  Zwischen fünf Minuten und einen ganzen Tag! Parkinson's berühmtes Gesetz:  Die Arbeit dehnt sich aus, um die dafür vorhandene Zeit auszufüllen. Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 8 / 47 Und hier die Star Trek Variante … Scotty:  Captain, wir haben ein Problem mit dem Warpkern. Kirk:  Wie lange brauchen sie für die Reparaturen? Scotty:  Mindestens zwei Tage. Kirk:  Ich gebe ihnen zwei Stunden. Scotty:  Ich mach's in einer...... Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 9 / 47 Parkinson's Gesetz Konsequenz aus Parkinson's Gesetz:  Wo kein Zeitbewusstsein vorhanden ist, dauert alles ewig! Horton's Korollar zu Parkinson's Gesetz ;-)  Die Konzentration steigt, um die Deadline noch zu erreichen! Konsequenzen für das eigene Zeitmanagement:  Für jede Aufgabe einen Endtermin (Deadline) setzen, und  Alle Termine (Appointments) mit Endzeitpunkten versehen Warnung:  mögliche Akzeptanzprobleme bei anderen Menschen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 10 / 47 Dringend oder wichtig? Die zweite Grundlage für das Selbstmanagement:  Zu unterscheiden zwischen dringend und wichtig Dringend heißt,  Etwas verlangt nach meiner Aufmerksamkeit  (Beispiele: klingelndes Telefon, Besucher, Feueralarm) Wichtig heißt,  Etwas trägt zu meinen Zielen bei  (Beispiele: Planung, Erholung, Weiterbildung, Networking) Viele Menschen können nicht unterscheiden  Sie halten dringende Sachen oft auch für wichtig Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 11 / 47 Dringend oder wichtig? Dringende Sachen…  werden durch meine Umstände veranlasst  kommen von Außen  drohen, Überhand zu gewinnen Wichtige Dinge…  werden durch meine Ziele veranlasst  kommen aus mir selbst  drohen, unterzugehen Merke:  Dringende Aufgaben sind oft nicht wichtig  Wichtige Aufgaben sind nur selten dringend Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 12 / 47 Das Eisenhower Prinzip Dwight Eisenhower (1890 – 1969)  US-General, später Präsident “I have two kinds of problems, the urgent and the important. The urgent are not important, and the important are never urgent.” Methode zur Kategorisierung von Aufgaben  Beruht auf der Unterscheidung zwischen dringend und wichtig  Entscheidungshilfe bei der (Zeit-)Planung  Heute Bestandteil vieler Zeitmanagement-Systeme Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 13 / 47 Das Eisenhower Prinzip Übersicht Dringend? Ja Nein Ja I II Wichtig? Nein III IV Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 14 / 47 I: Wichtig und dringend Was ist wichtig und dringend?  Echte Notfälle I II  Akute Probleme  Drohende (wichtige) Deadlines III IV Wichtig zu wissen:  Quadrant I lässt sich weder delegieren noch aufschieben Was macht man mit Quadrant I?  So schnell wie möglich erledigen!  Durch bessere Planung (Q II) in Zukunft reduzieren Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 15 / 47 III: Dringend und nicht wichtig Was ist dringend aber nicht wichtig?  Viele Anrufe I II  Viele Besuche  Bürokratie III IV Wichtig zu wissen:  Quadrant III ist die Hauptquelle von Überarbeitung und Stress  Quadrant III kann und muss reduziert werden Was macht man mit Quadrant III?  Vermeiden / vorbeugen / delegieren / ablehnen  Besseres Zeitmanagement  "Nein!" sagen lernen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 16 / 47 IV: Nicht dringend und nicht wichtig Was ist weder dringend noch wichtig?  faulenzen I II  Zeit vertrödeln  Ablenkungshandlungen III IV Wichtig zu wissen:  Quadrant IV ist reine Zeitverschwendung  Man darf sich niemals planmäßig in Quadrant IV aufhalten!  (Außerplanmäßig eigentlich auch nicht) Was macht man mit Quadrant IV?  Sich darüber bewusst werden  Sofort abschaffen! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 17 / 47 II: Wichtig und nicht dringend Was ist wichtig aber nicht dringend?  Aufgaben, die aus Zielen stammen I II  Beziehungen  Erholung  Bildung III IV Wichtig zu wissen:  Quadrant II ist der Schlüssel zum Erfolg Wie geht man mit Quadrant II um?  Sich regelmäßig damit beschäftigen  In der (Lebens- und Zeit-)Planung bevorzugen  Sicherstellen, dass die Aufgaben zum Zuge kommen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 18 / 47 Die vier Quadranten Die Gefahr Dringend? Ja Nein Ja Wichtig? Nein Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 19 / 47 Die vier Quadranten Die Aufgabe Dringend? Ja Nein Ja Zeit frei machen für Wichtig? Nein Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 20 / 47 Die vier Quadranten Das Vorgehen Dringend? Ja Nein Ja Erledigen! Einplanen! Wichtig? Reduzieren! Abschaffen! Nein Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 21 / 47 Die vier Quadranten Das Ziel Dringend? Ja Nein Ja Wichtig? Nein Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 22 / 47 Balance im Leben Covey: Die P/PC-Balance  P = Production (Arbeiten, Aufgaben erledigen)  PC = Production Capability (Fähigkeit zum Arbeiten) Zur Production Capability gehören:  Bildung & Kompetenzen  Erholt & ausgeglichen sein Es ist wichtig, zwischen P und PC eine Balance zu wahren  Production Capability ist im Quadrant II! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 23 / 47 Balance im Leben Jeder hat verschiedene Lebensbereiche, z.B.  Persönlich  Beruf  Finanzen  Partnerschaft / Familie  Verein / Soziales Umfeld  Kirche / Soziales Engagement Nur der Beruf erzeugt i.d.R. Aufgaben aus QI und QIII Wenn das Leben in Balance sein soll…  … müssen alle Bereiche zum Ausdruck kommen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 24 / 47 Balance im Leben Wer bekommt Stress & Burnout-Syndrom?  Wer bei seiner Planung nur den Beruf berücksichtigt  Wer (zu) viele Aufgaben am Hals hat  Wer durch Zeitmanagement immer nur effizienter werden will Gutes Zeitmanagement hilft, …  nicht nur effizient zu sein (P)  sondern auch effektiv zu sein (PC) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 25 / 47 Balance im Leben Covey:  Manche Menschen verbringen viel Zeit damit, eine bestimmte Leiter hinaufzuklettern. Wenn sie oben ankommen, stellen sie aber fest, dass die Leiter gegen die falsche Mauer angelehnt war. Mahatma Gandhi:  Im Leben geht es um mehr, als nur dessen Geschwindigkeit zu erhöhen. Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 26 / 47 Praktische Umsetzung Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 27 / 47 Wochenplanung Visualisierung (Covey) Große Steine: Wichtige Aufgaben Mittelgroße Steine: Deine Normale Aufgaben Arbeitswoche Sandkörner: Unwichtige Aufgaben Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 28 / 47 Wochenplanung Falsche Reihenfolge  Auf die kleinen Aufgaben reagieren  Es bleibt keine Zeit für die wichtigen Aufgaben  Lebensbalance geht verloren  Fortschritt ist gefährdet Deine Arbeitswoche Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 29 / 47 Wochenplanung Richtige Reihenfolge  Wichtige Aufgaben werden garantiert ausgeführt  Kleinere Aufgaben passen sich außen herum an  Lebensbalance ist gewährleistet Deine Arbeitswoche Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 30 / 47 Wochenplanung Vier Schritte zur Wochenplanung 1. Alle fest vorgegebenen Termine eintragen 2. Für jeden Lebensbereich die folgende Frage beantworten:  Was ist das Beste, was ich in der kommenden Woche für diesen Lebensbereich machen könnte? 3. Diese Aktivitäten als Termine im Wochenplan ergänzen 4. ToDo-Liste aktualisieren und priorisieren  (Die ToDos werden in den Planungsfreiräumen bearbeitet) Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 31 / 47 Wochenplanung Schritt 1: Vorgegebene Termine eintragen Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So. 8 9 10 Vorlesung Vorlesung Vorlesung 11 Übung Vorlesung Vorlesung 12 13 Übung 14 15 Übung 16 17 Vorlesung Übung 18 19 Squash Chorprobe 20 Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 32 / 47 Wochenplanung Schritt 2&3: Top-Termine aus jedem Lebensbereich eintragen Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So. 8 Haus- 9 aufgaben Haus- 10 Vorlesung Vorlesung Vorlesung aufgaben 11 Oma & Übung Vorlesung Vorlesung Opa 12 Essen mit besuchen 13 Freundin Übung 14 Vorlesungs- Amnesty- 15 mitschriften Kaffee bei Buch über schreiben Büro Übung 16 Peter & Ziele lesen Nebenjob Sara 17 Vorlesung Übung 18 Zeit mit Freundin 19 Squash Haus- Chorprobe aufgaben 20 Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 33 / 47 Zeitschutz und Zeitdiebe Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 34 / 47 Zeitschutz Der erste Schritt zu einem guten Zeitmanagement:  Die (Nutzung der verfügbaren) Zeit zu planen Ein zweiter Schritt ist aber auch wichtig:  Die geplante Zeit beschützen!  (Nicht zulassen, dass der Zeitplan aufgeweicht wird) Dazu sind oft Erziehungsmaßnahmen erforderlich  Sich selbst (zu mehr Disziplin)  Seine Umgebung (dass man jetzt seine Zeit ernst nimmt) Warnung:  Das neue Verhalten wird manchen nicht gefallen! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 35 / 47 Drei selbst verursachte Zeitdiebe "Zeitdiebe" stehlen einem die wertvolle Zeit Manche hiervon haben ihre Ursache in einem selber "Aufschieberitis" (engl. procrastination)  Unangenehme Aufgaben vermeiden, Ersatzhandlungen Schlechte Organisation  Unauffindbare Information, unnötige Wartezeiten Nicht "Nein!" sagen können  Zeitvergeudung mit unerwünschten Aufgaben Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 36 / 47 "NEIN!" sagen können Vier Merkregeln zum Wort "Nein" …  Ist weder negativ noch selbstsüchtig  Ist ein Werkzeug der (Selbst-)Befreiung  Gibt Ihnen die Macht über Ihre eigene Zeit zurück  Wertet die Sachen auf, zu denen Sie "Ja" sagen Sowie zwei Zitate:  Its easier to say "No!" when there is a deeper "Yes!" inside you.  Success in life requires a short "Yes" list, and a long "No" list. Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 37 / 47 Aufschieberitis Was ist Aufschieberitis?  Ich gehe wichtigen Aufgaben aus dem Weg, anstatt sie konsequent, zeitnah und relativ stressfrei zu erledigen  Stattdessen mache ich andere, weniger wichtige Dinge Mit anderen Worten:  Ich mache nicht das, von dem ich selbst sage, dass ich es machen sollte  Stattdessen sortiere ich meine Briefmarkensammlung Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 38 / 47 Aufschieberitis Aufschieberitis ist einer der bekannten Zeitdiebe G.C. Lichtenberg:  Das Aufschieben wichtiger Geschäfte ist eine der gefährlichsten Krankheiten der Seele. Motto, um Aufschieberitis zu bekämpfen:  Worst things first! (Die unangenehmste Aufgabe zuerst)  Gleich als Erstes die schlimmste Aufgabe erledigen  Der Rest des Tages kann nur noch besser werden! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 39 / 47 Aufschieberitis Eat that Frog! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 40 / 47 Aufschieberitis Warum gibt es Aufschieberitis?  Weil der "Frosch" negative Gefühle auslöst Beispiele:  Eine Entscheidung treffen: Angst, einen Fehler zu machen  Jemand anrufen: Schuldgefühle Was tun? 1. Sich bewusst machen, welches negative Gefühl der Frosch auslöst und warum 2. Den Frosch essen (Augen zu und durch!) YouTube: „How to Stop Procrastinating“  https://www.youtube.com/watch?v=Qvcx7Y4caQE Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 41 / 47 Vier externe Zeitdiebe Ablenkungen  Lärm, Unterbrechungen, Q III-Ereignisse Menschen ohne Ziele oder Zeitmanagement  Kommen nicht auf den Punkt; Halten einen auf   Eigene Ziele und Zeitmanagement haben und durchsetzen (Schlecht geführte) Meetings  Die meisten Meetings sind außerordentlich ineffizient   Meetings minimieren, zeitlich beschränken & gut moderieren Elektronische Kommunikationsmittel  Anfassvorgänge minimieren; Streng handhaben YouTube: „Leschs Lexikon 028 - Zeitdiebe“  https://www.youtube.com/watch?v=IqWJO6KgUTI Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 42 / 47 Der Sägezahneffekt Notwendig für anspruchsvolle Aufgaben:  Aufbau und Erhalt von Konzentration Konzentration Zeit Die Aufgabe gelingt mir nur, …  wenn ich mich ausreichend darin vertiefen kann Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 43 / 47 Der Sägezahneffekt Effekt von Unterbrechungen in kurzen Abständen:  Ich werde immer wieder rausgerissen  Ich kann die notwendige Konzentration nicht erreichen  Die Aufgabe wird nicht fertig  Ich habe sehr viel Zeit vergeudet Konzentration Zeit Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 44 / 47 Der Sägezahneffekt Der Sägezahneffekt wird oft unterschätzt 60 Unterbrechungen von je 1 Sekunde …  sind in der Summe nur eine Minute  kosten mich den ganzen Tag! Konzentration Zeit Konsequenz:  Schützen Sie sich wenn nötig vor Unterbrechungen! Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 45 / 47 Ein paar Anregungen Fragen zum Nachdenken:  Was sind Ihre wesentlichen Lebensbereiche?  Gelingt es Ihnen, jeden Lebensbereich jede Woche zu bedienen?  Bei welcher Aufgabe leiden Sie an Aufschieberitis?  Wann haben Sie schon mal unter dem Sägezahneffekt gelitten?  Wer oder was sind bei Ihnen die übelsten Zeitdiebe?  Wann haben Sie zu etwas Dringendem nicht "Nein!" gesagt (auf Kosten von etwas Wichtigem)?  Wo haben Sie schon mal irrtümlicherweise etwas Dringendes als etwas Wichtiges behandelt? Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 46 / 47 Hausaufgaben Lesen:  Aus Steven Covey: Die Sieben Wege zur Effektivität  Kapitel: Das Wichtigste zuerst tun Ansehen auf YouTube  TED Tim Urban: Inside the mind of a master procrastinator https://www.youtube.com/watch?v=arj7oStGLkU Vier Quadranten-Bild erstellen  Was habe ich in der letzten Woche gemacht?  Welchen Quadranten sind diese Tätigkeiten zuzuordnen? Einen Wochenplan herstellen  Einen Plan für die kommende Woche erstellen Schlüsselkompetenzen I – VL 8 (WS 21/22) 47 / 47 Verständnisfragen Mögliche Prüfungsfragen zur Verständniskontrolle:  Erklären Sie das Eisenhower-Modell!  Nennen Sie vier Zeitdiebe!  Was besagt Parkinson's Gesetz?  Was ist der "Sägezahn-Effekt" im Zeitmanagement? Welche Konsequenzen hat er?  Was ist der Unterschied zwischen dringend und wichtig im Zeitmanagement?  Was ist Aufschieberitis? Was ist eine häufige Ursache dafür? Schlüsselkompetenzen I Zeitmanagement I Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 2 / 37 Ein Zitat zur Einstimmung Johann Wolfgang von Goethe:  Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel. Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 3 / 37 Übersicht Diese Woche: Zeitmanagement I  Grundlagen: Der Wert von Zeit  Wichtige Konzepte  Ein paar einfache Werkzeuge Nächste Woche: Zeitmanagement II  Wochenplanung  Zeitdiebe  Tipps & Tricks Im Master-Studium: Zeitmanagement III  Ein fortgeschrittenes Zeitmanagement-System Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 4 / 37 Grundlagen: Der Wert von Zeit Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 5 / 37 Der Wert von Zeit Wann hat jeder Mensch ein effektives Zeitmanagement?  Am Tag vor einer Urlaubsreise  Am Tag vor einem großen Fest Warum ausgerechnet dann?  Weil das Bewusstsein für den Wert der Zeit am höchsten ist  Weil die bevorstehenden Aufgaben bekannt sind  Weil es feste Termine gibt  Weil das Ergebnis wichtig ist Das gilt (kann gelten) für den Rest des Lebens auch   Man braucht ein System, um die Zeit zu organisieren Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 6 / 37 Der Wert von Zeit Die erste Grundlage für das Selbstmanagement  Ein Gespür für den Wert der Zeit Man braucht für alles Zeit  Nichts geschieht ohne Zeitverbrauch Eine wichtige Frage:  Wie viel ist mir eine Stunde wert? Viele Menschen schätzen den Wert der Zeit nicht  Sie vertrödeln ihren Tag  Sie können keine Prioritäten setzen  Sie verschwenden auch die Zeit anderer Leute! Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 7 / 37 Das Pareto Prinzip Vilfredo Pareto (1848-1923)  Italienischer Ingenieur und Ökonom Er untersuchte die Verteilung des Volksvermögens in Italien  Ergebnis: ca. 80% des Vermögens lag bei ca. 20% der Familien   Die Banken sollten sich auf diese 20% konzentrieren Verallgemeinerungen dieses Prinzips:  80% der Ergebnisse entstehen durch 20% der Aktivitäten  80% der Erträge entstehen durch 20% des Aufwandes  (… viele weitere Varianten) Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 8 / 37 Das Pareto Prinzip Beispiele:  80% der Umsätze entstehen durch 20% der Kunden  80% der Anfragen entstehen durch 20% der Werbeausgaben Bevölkerung der 1000 größten deutschen Städte  Kumulierte anteilige Bevölkerung, Städte absteigend sortiert  50% der Stadtbevölkerung wohnt in den 100 größten Städten 1 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 YouTube: „Klüger arbeiten als alle anderen? Das 80/20 Prinzip“  https://www.youtube.com/watch?v=r-gGlm-zsL8 Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 9 / 37 Das Pareto Prinzip Konsequenzen:  Welche meiner Aktivitäten gehören zu den 20% ergiebigsten?  Diese 20%-Aktivitäten verstärken!  Die anderen 80% meiner Aktivitäten reduzieren!   Ich muss meine Zeit gut planen können! 100 90 80 70 60 Nutzen 50 40 30 20 10 0 0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100 Sortierte Aufgaben Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 10 / 37 Was ist Management? Etymologie des Wortes:  Lateinisch manus (Hand)  Italienisch: maneggiare (handhaben) Eine Definition von Management:  Die Handhabung von Ressourcen, um Ziele zu erreichen Normalerweise verbindet man Management mit…  einer Organisation  einer Vorgesetztenfunktion Hier geht es um die Einzelperson  Wie nutze ich meine Ressourcen, um meine Ziele zu erreichen? Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 11 / 37 Was ist Zeitmanagement? Drei Definitionen von Zeitmanagement:  Time management includes tools and techniques for planning and scheduling time, usually with the aim to increase the effectiveness and/or efficiency of time use.  Zeitmanagement ist das systematische und disziplinierte Planen Ihrer Zeit. Der Zweck des Zeitmanagement ist es, mehr Zeit für die wichtigen Dinge in Ihrem Beruf und in Ihrem Privatleben zu haben.  Zeitmanagement ist die Kunst, seine Zeit optimal zu nutzen. Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 12 / 37 Wozu Zeitmanagement? Zeitmanagement ist wichtig, weil …  ich viele eigene Ziele habe  es viele Anforderungen an mich gibt  es leicht ist, den Überblick zu verlieren  meine Aufgaben immer komplexer werden  ich immer mehr Verantwortung bekomme  meine Fortschritte von meinen Ergebnissen abhängen  ich im Leben etwas Besonderes vollbringen möchte Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 13 / 37 Zeitmanagement gibt es nicht! Zeitmanagement heißt:  Die Verwaltung der Ressource Zeit Dies ist aber nicht möglich!  Man kann die Zeit nicht lenken und steuern  Die Zeit fließt unabhängig von den Menschen einfach weiter! Vielmehr ist Zeitmanagement …  die Steuerung von sich selbst  ein Teil des Selbstmanagements Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 14 / 37 Zeit- und Selbstmanagement Was ist Selbstmanagement?  Selbstmanagement zielt darauf ab, sich selbst - ausgehend von seinen persönlichen Zielen und Werten - möglichst optimal zu managen.  Mit Selbstmanagement versuche ich, mich insgesamt zum Erfolg zu führen Selbstmanagement betrachtet unter anderem  Persönliche Werte  Wünsche und Ziele  Private und berufliche Lebensplanung  Zeitmanagement Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 15 / 37 Buchempfehlung Steven Covey:  The Seven Habits of Highly Effective People (dt. Sieben Wege zur Effektivität) Relevante Themen (Kapitel 1-4):  Proaktivität  Zeitmanagement  Werte Mehrfach in der Universitätsbibliothek  U.a. in der Präsenzsammlung SchlüKo Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 16 / 37 Wichtige Konzepte Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 17 / 37 Effizienz und Effektivität Es ist wichtig, Effizienz und Effektivität zu unterscheiden Effizienz:  Ein Ergebnis mit geringem Einsatz von Ressourcen erreichen Beispiele für Effizienz:  Auf einer Reise den kürzesten Weg fahren  Beim Einkaufen das billigste Angebot wählen  Für eine Aufgabe nur wenig Zeit benötigen  Ein Produkt mit geringen Kosten herstellen Effizienz ist das Ziel der Betriebswirtschaft Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 18 / 37 Effizienz und Effektivität Effektivität:  Einen (positiven) Effekt auf die Umgebung haben Beispiele für Effektivität:  Ein wichtiges Spiel gewinnen  Einen Bestseller schreiben  Ein großes Projekt erfolgreich zu Ende führen Ich kann sehr effektiv sein, aber wenig effizient  Eine große Sache unter Einsatz hoher Ressourcen umsetzen Ich kann sehr effizient sein, aber wenig effektiv  Eine belanglose Aufgabe schnell erledigen Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 19 / 37 Effizienz und Effektivität Effizienz ist eine Management-Frage  Wie kann ich das gegebene Ziel möglichst günstig erreichen? Effektivität ist eine Führungsfrage  Welches Ziel wollen wir überhaupt haben? Merksatz:  Efficiency is doing things right, Effectiveness is doing the right things Gutes Zeitmanagement unterstützt beides:  Es hilft, Zeit für die richtigen Sachen frei zu räumen  Es hilft, die richtigen Sachen effizient zu realisieren Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 20 / 37 Proaktivität Was bedeutet "proaktiv"?  Die Initiative ergreifen; selbst nach Lösungen streben  Selbstverantwortung: Immer die eigene Handlung selbst wählen Das Gegenteil von proaktiv: Reaktiv  Handeln nur als automatische Reaktion auf äußere Ereignisse Proaktivität ist nicht Aktivität  Ein aktiver Mensch neigt dazu, Vieles zu unternehmen Proaktivität entspricht am ehesten Initiative  Ein proaktiver Mensch neigt dazu, die Initiative zu übernehmen YouTube: „Reactivity vs Proactivity”  https://www.youtube.com/watch?v=JqRor_jdy60 Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 21 / 37 Proaktivität Zitate proaktiver Menschen:  Ich wähle; Ich schlage vor; Wollen wir…?  Proaktive Menschen wollen nach vorne, Lösungen suchen Zitate reaktiver Menschen:  Ich muss; Ich kann nicht  Reaktive Menschen beschweren sich über Probleme Proaktivität ist eine wichtige Voraussetzung…  Für ein effektives Zeitmanagement (sowie für Ziele u.v.m.!) Proaktivität ist eine hochgeschätzte Eigenschaft!  (Die Geschichte vom Bauern und seinen zwei Söhnen) YouTube: „Habit 1 - Become Pro-Active – Action Changes Things“  https://www.youtube.com/watch?v=7ipUUxIgIHI Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 22 / 37 Ein paar einfache Werkzeuge Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 23 / 37 Termine Das Wort "Termin" hat zwei Bedeutungen  Dies kann zu Verwirrung führen Termin (Verabredung) = "appointment"  Eine vereinbarte Zeit zum bestimmten Zweck  Meistens mit anderen Menschen zusammen  Ich habe um 8 Uhr einen Termin beim Arzt Termin (Frist) = "deadline"  Ein Zeitpunkt, der nicht überschritten werden darf  Beispiele: Abgabefristen, Anmeldungen  Der Termin für den Abschlussbericht ist Ende des Monats Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 24 / 37 Vier Stufen des Zeitmanagements Vier Stufen des Zeitmanagements (Covey) Erste Stufe: Erinnerungen  Zettelwirtschaft Zweite Stufe: Planung  Terminkalender, ToDo-Listen Dritte Stufe: Prioritäten  Detaillierte Tagesplanung, Nutzung von Prioritäten Vierte Stufe: Proaktivität  Bewusste Planung wichtiger (aber nicht dringender) Aufgaben Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 25 / 37 Stufe 1: Erinnerungen Werkzeuge:  Notizzettel Nachteile:  Keine langfristige Planung  Keine Wichtigkeit Motto:  Sich seine Aufgaben merken Gefahren:  Sachen werden vergessen  Komplexe Projekte scheitern Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 26 / 37 Stufe 2: Kalender Werkzeuge:  ToDo-Listen  Terminkalender Nachteil:  Keine Priorisierung  Keine Ziele Motto:  Den Aufgaben Termine geben Gefahren:  Keine langfristigen Erfolge Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 27 / 37 Stufe 3: Ziele Werkzeuge:  Terminkalender  Prioritäten & Ziele Nachteil:  Verwaltet nur (vorgegebene?) Ziele  Keine Ausdrucksmöglichkeit für Wichtigkeit Motto:  Die Ziele nach Wichtigkeit in Termine herunterbrechen Gefahren:  Das Leben wird einseitig (z.B. Beruf zu Lasten von privat) Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 28 / 37 Stufe 4: Proaktivität Werkzeuge: Die von Stufe 3 plus  Werte  Lebensführung Vorteile:  Achtet auf Balance im Leben  Ermöglicht Ausgleich  Ermöglicht wertorientierte Lebensführung Motto:  Den wichtigen Sachen Termine geben (Proaktives Zeitmanagement wird nächste Woche vorgestellt) Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 29 / 37 Prioritäten Mit Prioritäten gibt man Aufgaben eine Rangfolge  Die Aufgaben werden in dieser Rangfolge abgearbeitet Meistens verwendet man Buchstaben für Prioritäten  A: Müssen als erste erledigt werden  B: Kommen als nächste dran  C: Falls es die Zeit erlaubt Prioritäten können viele Dinge zum Ausdruck bringen  Wichtigkeit  Dringlichkeit  Balance Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 30 / 37 ToDo-Listen Eine ToDo-Liste (Aufgabenliste) ist …  eine Liste aller z.Zt. anstehenden Aufgaben Die ToDo-Liste ist die letzte Stufe im Planungsprozess  Die Aufgaben müssen nicht weiter zerlegt werden  Die Aufgaben können in einer "Sitzung" erledigt werden Eine ToDo-Liste enthält mindestens  Eine Beschreibung der Aufgabe  Einen Termin (Deadline) für die Erledigung Sie enthält oft  Prioritäten für die einzelnen Aufgaben Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 31 / 37 ToDo-Listen ToDo-Liste 12. November Aufgabe Deadline Lohnsteuerkarte abgeben 12.11. Frau Müller anrufen wegen Termin 12.11. Flug nach New York buchen 12.11. Finanzplan prüfen 13.11. Brief an Schmidt GmbH wegen des neuen Vertrags 13.11. Bericht für Chef fertig stellen 15.11. Winterreifen montieren lassen - Zeitmanagement-Buch kaufen - Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 32 / 37 ToDo-Listen ToDo-Liste 12. November Aufgabe Priorität Lohnsteuerkarte abgeben A Frau Müller anrufen wegen Termin A Flug nach New York buchen A Finanzplan prüfen B Brief an Schmidt GmbH wegen des neuen Vertrags B Bericht für Chef fertig stellen B Winterreifen montieren lassen C Zeitmanagement-Buch kaufen C Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 33 / 37 ToDo-Listen Gestaltungsfragen:  Verwende ich Deadlines oder Prioritäten (oder beides)?  Wie vergebe ich Prioritäten?  Wie aktualisiere ich Prioritäten?  Wie sorge ich dafür, dass auch C-Aufgaben drankommen?  Wie gehe ich mit Aufgaben ohne Deadlines um?  Verwende ich Software oder Papier?  Wie organisiere ich das Ganze möglichst unbürokratisch? Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 34 / 37 ToDo-Listen Ich sortiere meine Aufgabenliste nach  1 Frist; 2 Priorität Priorität Aufgabe Frist A Datenstrom Modell für Gutachter bauen 8.11.2012 B Code Wu anschauen 8.11.2012 B Verteidigungstermin vereinbaren 8.11.2012 B Recherche BMBF Projekt 8.11.2012 A Verteidigung Stefan vorbereiten 9.11.2012 A Schülerprojekt für 12.11. vorbereiten 9.11.2012 A SchlüKo Folien online stellen 9.11.2012 B LSF SoSe 2013 prüfen 9.11.2012 B Masterarbeit Tim lesen 9.11.2012 A SchlüKo Vorlesung vorbereiten 12.11.2012 B Fotos online stellen 12.11.2012 B Studententracking 12.11.2012 C Ideen neue Flurposter (SimProj Kooperationen) - Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 35 / 37 Ein paar Anregungen Fragen zum Nachdenken:  Haben Sie schon einmal Effizienz mit Effektivität verwechselt?  Welche 20% Ihrer Aktivitäten sind die ergiebigsten? (Was heißt hier überhaupt "ergiebig?" ;-) )  Wie stark ausgeprägt ist Ihr Gefühl für den Wert Ihrer Zeit?  Sind Sie dem älteren oder dem jüngeren Bauernsohn ähnlicher?  Was heißt es für Sie, effektiv (wirksam) zu sein? Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 36 / 37 Hausaufgaben Lesen:  Aus Steven Covey: Die Sieben Wege zur Effektivität  Kapitel: Pro-aktiv sein ToDo-Liste  Fertigen Sie eine ToDo-Liste an mit ALLEN aktuellen Aufgaben!  Versehen Sie alle Aufgaben mit Prioritäten und/oder Deadlines!  Führen Sie diese ToDo-Liste eine Woche lang konsequent (d.h. kontinuierlich Aufgaben eintragen und gemäß Priorität erledigen) Schlüsselkompetenzen I – VL 6 (WS 21/22) 37 / 37 Verständnisfragen Mögliche Prüfungsfragen zur Verständniskontrolle:  Was besagt das Pareto-Prinzip? Welche Relevanz hat es für das Zeitmanagement?  Was ist der Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz? Geben Sie ein illustrierendes Beispiel an!  Was bedeutet Proaktivität?  Welche Bedeutung haben Prioritäten im Zeitmanagement?  Wie kann man Prioritäten vergeben? Schlüsselkompetenzen I Ziele II Schlüsselkompetenzen I – VL 5 2 / 37 Agenda Die Funktion von Zielen Ziele visualisieren Ziele planen und verfolgen Praktische Überlegungen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 3 / 37 Ein Zitat zur Einstimmung ‘Liebe Katze,’ sagte sie, ‘Würdest Du mir bitte sagen, in welche Richtung ich gehen soll?’ ‘Das hängt sehr stark davon ab, wo Du ankommen willst,’ sagte die Katze. ‘Das ist mir ziemlich egal,’ sagte Alice. ‘Dann ist es auch egal, in welche Richtung Du gehst,’ sagte die Katze. Schlüsselkompetenzen I – VL 5 4 / 37 Ein Beispiel zur Einstimmung Wo viele Menschen ein vorbildhaftes Ziel haben: ▪ Bei ihrer eigenen Hochzeit Hier stimmt alles: ▪ konkret ▪ motivierend ▪ … Traurige Tatsache: ▪ Viele Menschen planen eine einzige Feier mehr als ihr ganzes Leben! Schlüsselkompetenzen I – VL 5 5 / 37 Die Funktion von Zielen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 6 / 37 Locus of Control Psychologen sprechen vom Locus of Control. Mein Locus of Control ist mein subjektives Gefühl… ▪ Wer lenkt mich? ▪ Wer ist der Chef meines Lebens? Meine Antwort kann lauten… ▪ eher im Inneren (ich) ▪ eher im Außen (andere) Je mehr das LOC im Inneren gefühlt wird… ▪ desto glücklicher fühlt man sich. YouTube: “How To Stay Motivated - The Locus Rule” ▪ https://www.youtube.com/watch?v=8ZhoeSaPF-k Schlüsselkompetenzen I – VL 5 7 / 37 Locus of Control Äußere Faktoren, die oft genannt werden: ▪ Mein Chef / Mein Job ▪ Die wirtschaftliche Lage / Die finanzielle Lage ▪ Unzulänglichkeiten & Glaubenssätze ("Das kann ich nicht.") Wird das LOC im Außen geglaubt, führt dies zu… ▪ Frustration / Demotivation ▪ Passivität / Initiativlosigkeit ▪ Manipulierbarkeit / Unstetigkeit Ziele helfen mir… ▪ mein LOC nach innen zu holen, ▪ meine Selbstverantwortung zu stärken. Schlüsselkompetenzen I – VL 5 8 / 37 Das Ziele-Paradoxon Ziele haben wichtige Funktionen… ▪ In der Zukunft ▪ In der Gegenwart Die Zukunftsfunktion: ▪ Mir helfen, Fortschritte zu machen ▪ Eines Tages werde ich weiter sein, als heute. Die Gegenwartsfunktion: ▪ Meinem Jetzt einen Sinn geben ▪ Wenn ich heute für meine Ziele arbeite, war der Tag für mich sinnvoll. Schlüsselkompetenzen I – VL 5 9 / 37 Das Ziele-Paradoxon Eine spannende Frage: ▪ Wie verbindlich sollen meine Ziele sein? Aus der Sicht der Zukunft: ▪ Meine Ziele müssen verbindlich sein! ▪ Ich muss beharrlich daran arbeiten. Aus der Sicht der Gegenwart: ▪ Meine Ziele müssen nicht verbindlich sein. ▪ Sie geben mir heute eine Orientierung. → Wir haben ein Paradoxon! Schlüsselkompetenzen I – VL 5 10 / 37 Das Ziele-Paradoxon Die Auflösung des Paradoxons: ▪ Auch die Zukunftsfunktion ist eine Gegenwartsfunktion! Meine Ziele sagen mir, … ▪ Was mir heute wichtig ist. (Sie verwenden zufällig die Zukunftsform.) Ein Ziel ist ein Werkzeug, das mir hilft, … ▪ Mich heute erfolgreich zu fühlen. (Geschichte: Das Mädchen und die Seesterne) Schlüsselkompetenzen I – VL 5 11 / 37 Ziele Visualisieren Schlüsselkompetenzen I – VL 5 12 / 37 Ziele visualisieren Eine sehr hilfreiche Übung: ▪ Das Ziel visualisieren Das Bild wirkt: ▪ Als Motivation ▪ Als Konkretisierung ▪ Als Glaubensverstärker Ein Tipp: ▪ Je einfacher und verspielter, desto besser! Schlüsselkompetenzen I – VL 5 13 / 37 So tun, als ob So tun, als wäre das Ziel bereits erreicht ▪ Erhöht Glaubwürdigkeit und Motivation für mich Denkrichtung umdrehen ▪ Vom Ziel ausgehend in Richtung Heute Das erreichte Ziel visualisieren! ▪ Urkunde ▪ Visitenkarte ▪ Brief ▪ Türschild ▪ … Schlüsselkompetenzen I – VL 5 14 / 37 So tun, als ob Beispiel: ▪ Jack Canfield & Mark Victor Hansen ▪ Autoren des Buches Chicken Soup for the Soul ▪ New York Times Bestseller-Liste hergenommen ▪ Die #1 mit dem eigenen (zukünftigen) Buchtitel überklebt Schlüsselkompetenzen I – VL 5 15 / 37 Florence Chadwick Kalifornien, 4. Juli, 1952 Schlüsselkompetenzen I – VL 5 16 / 37 Florence Chadwick Florence Chadwick: ▪ If I could have seen land, I could have finished. But when you can't see your goal, you lose all sense of progress and you begin to give up. ▪ Zwei Monate später hat sie es geschafft, trotz Nebel. Man erreicht ein Ziel leichter, wenn man es sehen kann! Können Sie Ihren Studienabschluss "sehen"? Schlüsselkompetenzen I – VL 5 17 / 37 Zeitliche Perspektiven Die meisten Menschen… ▪ überschätzen, was sie in einem Tag erreichen können, aber ▪ unterschätzen, was sie in zehn Jahren erreichen können Gründe: ▪ Nicht ausreichendes Zeitmanagement, bzw. ▪ Kein Gefühl für langfristige Ziele Frage: ▪ Schafft man es, durch Geld ansparen Millionär zu werden? Schlüsselkompetenzen I – VL 5 18 / 37 Eine Million ansparen Die Antwort ist: Ja! ▪ Spardauer: 40 Jahre (25 – 65) ▪ Rendite: 6% p.a. ▪ Anfangssparrate: 400€ p.m. ▪ Erhöhung der Sparrate: 2% p.a. 1200000 1000000 800000 600000 € 400000 200000 0 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 Lebensjahr Schlüsselkompetenzen I – VL 5 19 / 37 Der 1.000.000$ - Schein Eine klassische Zielvisualisierung: ▪ Einen Millionenschein im Geldbeutel mit sich herumtragen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 20 / 37 Ziele Planen und Verfolgen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 21 / 37 Meilensteine Durch Meilensteine werden Ziele planbar ▪ Erhöhen Glaubwürdigkeit und Motivation für mich Wie hat Terry Fox jeden Tag einen Marathon geschafft? ▪ Er ist immer nur bis zum nächsten Telegraphenmasten gelaufen Chinesisches Sprichwort: ▪ Eine Reise von Tausend Meilen beginnt mit einem Schritt. Wie isst man einen Elefanten? ▪ Einen Happen nach dem anderen! Schlüsselkompetenzen I – VL 5 22 / 37 Der Ziel-Baum Vorgehensweise: Abschluss ▪ Vom Ziel aus rückwärts denken 30.9.08 ▪ Hinunter zu einfachen Aufgaben Vorteile: Prüfung A Anmeldung Prüfung B ▪ Gibt Übersicht über den Weg 30.3.08 1.5.08 1.3.08 ▪ Überträgt die Motivation in Aufgabenliste die Aufgaben ▪ Vorschau auf meine Thema 1.3.08 Bericht 15.2.08 Erfolgserlebnisse! Aufgabenliste Programm Literatur 30.1.08 30.1.08 Schlüsselkompetenzen I – VL 5 23 / 37 Zurück aus der Zukunft Vorbereitung: Was? Termin? ▪ Beginn beim großen Fernziel ▪ Zwischenziele (Meilensteine) Berufspraktikum bei rückwärts aufstellen Okt. 2023 AUDI durchführen ▪ Bei einer Aufgabe ankommen, Empfehlung von die schnell umsetzbar ist Graham/Claudia Juli 2023 bekommen Merke: Teamleiter beim April Simulationsprojekt 2023 ▪ Es gibt IMMER etwas, was man HEUTE tun kann! Simulations- Januar Software 2023 beherrschen Claudia nach Simulations- Heute Software fragen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 24 / 37 Zurück aus der Zukunft Zielerreichung: Was? Termin? ▪ Für den aktuellen Meilenstein arbeiten Eigene Firma ▪ Meilenstein erreichen 31.12.23 gründen ▪ (Feiern!) Finanzierung ist ▪ Erreichte Meilensteine durch gesichert 31.08.23 neue ersetzen Business Plan ist 31.03.23 fertig Vorteile (wie beim Zielbaum): ▪ Gibt Übersicht über den Weg Geschäftsidee ist 31.12.22 ausgearbeitet ▪ Überträgt die Motivation in die Aufgaben Buch über Entrepreneurship Heute ▪ Vorschau auf Erfolgserlebnisse! lesen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 25 / 37 Mentales kontrastieren Sich über den Weg zum Ziel im klar werden ▪ Möglichen Hindernisse identifizieren und überwinden WOOP-Methode (Gabriele Oettingen) ▪ Whish (Wunsch) → eigenes Ziel festlegen ▪ Outcome (Ergebnis) → Ziel bildhaft vorstellen ▪ Obstacle (Hindernis) → größtes Hindernis identifizieren ▪ Plan → wenn-dann-Plan aufstellen Warum hilft das? ▪ Macht tatsächlich erreichbare Ziele realistischer → Energie, Orientierung, Motivation ▪ Identifiziert komplett unrealistische Ziele → Einfacheres Lösen und Neuorientierung „Nutze die WOOP-Methode, um dir vom Leben zu holen, was DU willst“ ▪ https://www.youtube.com/watch?v=GHgmi1VX75A Schlüsselkompetenzen I – VL 5 26 / 37 Zielverfolgung als Gewohnheit Es sich zur täglichen Gewohnheit machen: ▪ Sich sein Ziele lebendig vorstellen ▪ Mindestens eine Aufgabe dafür erledigen ▪ Einen Haken dran machen ▪ Sich über das Erfolgserlebnis freuen! Je mehr dies zur Normalität wird… ▪ … desto mehr Ziele kann man auf einmal haben ▪ … desto schneller kommt man im Leben voran Schlüsselkompetenzen I – VL 5 27 / 37 Das Zielportfolio Ein gutes Zielportfolio ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, z.B. ▪ Im Herbst 2020 habe ich erfolgreich habilitiert: Dr.-Ing. habil. Claudia Krull ▪ Ich bekomme bei jeder Evaluierung mindestens die Note 2. ▪ Ich feiere mit meinem Mann 2031 silberne Hochzeit, zusammen mit unseren Kindern. Schlüsselkompetenzen I – VL 5 28 / 37 Praktische Überlegungen Schlüsselkompetenzen I – VL 5 29 / 37 Komfortzone Jeder Mensch hat eine Komfortzone ▪ Der Bereich, in dem man sich wohl fühlt ▪ Der Bereich, den man nicht gerne verlässt Die Komfortzone umfasst viele Aspekte des Lebens ▪ Tätigkeiten ▪ Meinungen ▪ Gewohnheiten Beobachtung der Komfortzone ▪ Unwille, etwas Neues zu tun oder zu denken ▪ Widerstand gegen derartige Vorschläge Schlüsselkompetenzen I – VL 5 30 / 37 Komfortzone und Ziele Die Komfortzone bewirkt innere und äußere Widerstände Innerer Widerstand: ▪ Unwille, sich neue Ziele vorzunehmen ▪ Faulheit, Ängste, Gegenargumente Äußerer Widerstand ▪ Reaktionen von anderen Menschen ▪ Kritik, Vorwürfe, Ablehnung Man muss darauf vorbereitet sein und damit umgehen können ▪ Nur wer nie etwas Neues unternimmt, wird nicht kritisiert! Schlüsselkompetenzen I – VL 5 31 / 37 Ziel-Buddy Ein Ziel-Buddy: ▪ Ein guter Freund oder Bekannter, der als "Ziel-Coach" agiert Aufgaben des Ziel-Buddys: ▪ Motivation ▪ Tritt in den Hintern ▪ Ideen & Ratschläge ▪ Gewissen ▪ Hilfe Ein bekanntes Beispiel beim Studium: ▪ Lerngruppe für eine bestimmte Prüfung Schlüsselkompetenzen I – VL 5 32 / 37 Ziele mitteilen Sollte man seine Ziele anderen Menschen zeigen? Argumente Pro: ▪ Erhöht die eigene Motivation ▪ Erhöht die eigene Verbindlichkeit ▪ Ermöglicht Unterstützung durch andere Argumente Kontra: ▪ Kann strategisch unklug sein ▪ Die Komfortzone anderer herausfordern ;-) Schlüsselkompetenzen I – VL 5 33 / 37 Wenn es nicht vorangeht Wenn ich mit einem Ziel nicht starten kann: ▪ Gilt eines der Hindernisse aus der letzten Vorlesung? Was tun, wenn es mit einem Ziel nicht vorangeht? ▪ Die Motivation reicht nicht: Das "Wozu?" stärken! ▪ Die Planung überarbeiten ▪ Den nächsten Meilenstein ggf. verkleinern ▪ Eine Aufgabe erledigen und sich dafür belohnen ▪ Das Ziel visualisieren ▪ So tun, als ob ▪ Energie "tanken" (z.B. Biographie lesen / Film ansehen) Schlüsselkompetenzen I – VL 5 34 / 37 Das ideale Ziel Charakterisierung eines idealen Ziels: ▪ Verwirklichung eines Werts ▪ Nutzen für andere ▪ Fordert mich heraus ▪ Trägt zu meiner Entwicklung bei ▪ Erfordert Kreativität ▪ Entspricht meinen Interessen und Fähigkeiten ▪ Befriedigt mich sowohl emotional als auch intellektuell ▪ Bringt Energie in Bewegung Schlüsselkompetenzen I – VL 5 35 / 37 Ein paar Anregungen Fragen zum Nachdenken: ▪ Auf einer Skala von 1 (=Außen) bis 10 (=Innen): Wo liegt Ihr gefühlter Locus of Control? Welche Konsequenzen hat das für Sie? ▪ Betrachten Sie Ihren Lieblingshelden: Was genau wollte er? Warum wollte er es? Wie sah sein Plan aus? Sieht man das Ihnen genauso klar an? ▪ Inwieweit wären Sie bereit, Ihre Ziele mitzuteilen? Warum? ▪ Wie könnten Sie Ihre wichtigsten Ziele visualisieren? ▪ Welches Erfolgserlebnis könnten Sie sich heute noch verschaffen? Schlüsselkompetenzen I – VL 5 36 / 37 Hausaufgaben Zum Studium-Ziel von letzter Woche: ▪ Einen Zielbaum dazu aufstellen ▪ Die Tabelle Zurück aus der Zukunft ausfüllen Wählen Sie eines Ihrer Ziele ▪ Fragen Sie sich so lange Wozu will ich das? bis es nicht mehr geht ▪ Haben Sie eine befriedigende Antwort bekommen? ▪ Stellen Sie fest, dass Ihnen eine fehlt? Fertigen Sie eine Bachelor-Urkunde an: ▪ Wichtig sind: Name, Datum, Note ▪ Hängen Sie die Urkunde in Ihrer Wohnung auf! Schlüsselkompetenzen I – VL 5 37 / 37 Verständnisfragen Mögliche Prüfungsfragen zur Verständniskontrolle: ▪ Was ist der Locus of Control und warum ist er wichtig? ▪ Zeichnen Sie einen Ziel-Baum! ▪ Wie funktioniert das Werkzeug Zurück aus der Zukunft? ▪ Was kann man tun, wenn es mit einem Ziel nicht vorangeht? ▪ Was macht ein ideales Ziel aus? ▪ Was spricht dafür bzw. dagegen, seine Ziele anderen mitzuteilen? ▪ Was ist das "Ziele-Paradoxon"? Wie kann man es auflösen? Schlüsselkompetenzen I Ziele I Schlüsselkompetenzen I – VL 4 2 / 33 Inhalt Was ist ein Ziel? Warum sind Ziele hilfreich? Ziele richtig formulieren Warum haben so wenig Menschen Ziele? Schlüsselkompetenzen I – VL 4 3 / 33 Zur Einstimmung: Ein historisches Foto The White House, 1962 ▪ Bill Clinton trifft President John Kennedy Schlüsselkompetenzen I – VL 4 4 / 33 Zur Einstimmung: Terry Fox 'Marathon of Hope', 12.04.80 – 01.09.80 YouTube: “The Terry Fox Story” ▪ https://www.youtube.com/watch?v=f1QOtPDAAeY Schlüsselkompetenzen I – VL 4 5 / 33 Ziele Was ist ein Ziel? ▪ Etwas, was ich erreichen möchte ▪ Etwas, was einen Vorteil bringt ▪ Etwas, wofür ich was tun muss Heute geht es um persönliche Ziele. Es gibt aber auch … ▪ Team-Ziele ▪ Organisationsziele Schlüsselkompetenzen I – VL 4 6 / 33 Ziele als Schlüsselkompetenz Warum gehören Ziele zu den Schlüsselkompetenzen? Ziele sind eine Selbstkompetenz ▪ Sie erhöhen die persönliche Effektivität Ziele sind ein wichtiges Mittel im Beruf ▪ Als Führungsinstrument ▪ Im Management ▪ Im Team Ziele sind also auch eine soziale Kompetenz ▪ Sie unterstützen die Zusammenarbeit mit anderen Menschen Schlüsselkompetenzen I – VL 4 7 / 33 Unterschiedliche Definitionen Der Begriff 'Ziel' wird sehr unterschiedlich verwendet Dies sind keine Ziele (Im Kontext dieser Vorlesung!) : ▪ Ich würde gerne eines Tages nach Bali fahren (Wunsch) ▪ Ich wär' so gerne Millionär… (Traum) ▪ Nächstes Jahr machen Sie 10% mehr Umsatz! (Anweisung) ▪ Sohn, Du wirst Arzt werden, wie ich es bin! (Erwartung) ▪ Die Universität bietet ein wiss. Studium an (Prinzip) ▪ Ich bin Nichtraucher (Gewohnheit) ▪ Lebensmittel einkaufen (Aufgabe) Wir werden eine sehr genaue Definition verwenden! ▪ Speziell für den persönlichen Bereich Schlüsselkompetenzen I – VL 4 8 / 33 Ziele und Aufgaben Ziele werden sehr häufig mit Aufgaben verwechselt Ein Ziel ist etwas, was erreicht werden soll ▪ Ziele werden gefeiert Eine Aufgabe ist etwas, was gemacht werden soll ▪ Aufgaben werden erledigt Wechselwirkungen: ▪ Aufgaben können zu Zielen beitragen ▪ Ein Ziel kann mehrere Aufgaben mit sich bringen Schlüsselkompetenzen I – VL 4 9 / 33 Ziele und Aufgaben Beispiel: Seminarvortrag ▪ Falsch: Das Ziel meines Vortrags ist, X zu beschreiben. ▪ Richtig: Das Ziel meines Vortrags ist, die Note Y zu bekommen. Beispiel: Mathematik-Lehrveranstaltung ▪ Falsch: Mein Ziel ist, die Vorlesung von heute durchzuarbeiten. ▪ Richtig: Mein Ziel ist, die Gaußsche Elimination zu verstehen. Beispiel: Verkaufsgespräch ▪ Falsch: Das Ziel des Gesprächs ist, das Produkt A vorzuführen. ▪ Richtig: Das Ziel des Gesprächs ist, dass der Kunde ein A kauft. Schlüsselkompetenzen I – VL 4 10 / 33 Ziele und Aufgaben Die meisten Menschen orientieren sich nach Aufgaben Vergleiche aber die Fragen: ▪ Was will ich heute tun? ▪ Was will ich heute erreichen? Arbeitgeber suchen Mitarbeiter, die zielorientiert arbeiten ▪ Den Tag mit Aufgaben zu füllen ist keine besondere Kunst ▪ Was zählt, ist das Erreichen von Ergebnissen Daher ist die richtige Fragereihenfolge … 1. Was will ich erreichen? (Ziel) 2. Was muss ich dafür tun? (Aufgaben) Schlüsselkompetenzen I – VL 4 11 / 33 Warum sind Ziele hilfreich? Schlüsselkompetenzen I – VL 4 12 / 33 Langzeitperspektive Studie: Die Kinder und die Süßigkeiten ▪ Frage: Gibt es messbare Erfolgsindikatoren? Erkenntnis: ▪ Handeln mit Langzeitperspektive Tipp: ▪ Google (Stanford marshmallow experiment) ▪ TED - Joachim de Posada: Don't eat the marshmallow! YouTube: „The Marshmallow Test “ ▪ https://www.youtube.com/watch?v=QX_oy9614HQ Schlüsselkompetenzen I – VL 4 13 / 33 Langzeitperspektive Ziele sind ein Werkzeug für eine langfristige Perspektive ▪ Sie bieten mir ein Gegengewicht zur aktuellen Versuchung Ohne Ziele falle ich zu leicht in die kurzfristige Versuchung ▪ Dies vereitelt langfristig meinen Erfolg Zig Ziglar: ▪ The chief cause of failure and unhappiness is trading what you want most for what you want now. Schlüsselkompetenzen I – VL 4 14 / 33 Vorteile durch Ziele Einige Vorteile von persönlichen Zielen: ▪ Geben mir Sinn (=Richtung) ▪ Prägen mein Selbstbild ▪ Erhöhen meine Wahrnehmung von Chancen ▪ Verbessern meine Laune ▪ Geben mir Erfolgserlebnisse ▪ Fokussieren meine Energie ▪ Ermöglichen mir schnelle Entscheidungen ▪ Ich komme schneller voran ▪ Helfen mir, Bequemlichkeit überwinden ▪ Stärken Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstverantwortung Schlüsselkompetenzen I – VL 4 15 / 33 Vorteile durch Ziele Selbstverantwortung ▪ Ich bin für meine Entscheidungen und Taten verantwortlich Selbstbild ▪ Wie ich mich selbst wahrnehme Selbstwertgefühl ▪ Die Einschätzung meines eigenen Wertes als Mensch Selbstvertrauen ▪ Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten Schlüsselkompetenzen I – VL 4 16 / 33 Vorteile durch Ziele Ein zielorientierter Mensch… ▪ Hat ein klares Bild davon, was er erreichen möchte Schlüsselkompetenzen I – VL 4 17 / 33 Vorteile durch Ziele Die Wechselwirkung zwischen Zielen und Selbstvertrauen: ▪ Erfolgserlebnisse (Ziele erreichen) stärken das Selbstvertrauen ▪ Erhöhtes Selbstvertrauen ermöglicht größere Ziele stärken Selbst- Ziele vertrauen stärkt Schlüsselkompetenzen I – VL 4 18 / 33 Ziele richtig formulieren Schlüsselkompetenzen I – VL 4 19 / 33 Zielformulierung Es ist wichtig, Ziele richtig zu formulieren ▪ Nur dann entfalten sie ihre volle Wirkung Hier liegt ein Unterschied zwischen Wissen und Können! Es folgen 'Zwölf Regeln für die Zielformulierung' ▪ Diese sind als Empfehlungen zu verstehen ▪ Sie helfen, die Ziele wirksam zu machen Es gibt Fälle, in denen einzelne Regeln nicht erforderlich sind Schlüsselkompetenzen I – VL 4 20 / 33 Zwölf Regeln für Ziele Konkret ▪ Was genau will ich erreichen? ▪ Nicht: Ich will mehr für meine Gesundheit tun. Messbar ▪ Woran werde ich erkennen, dass ich das Ziel erreicht habe? ▪ Nicht: Ich lerne für meine Klausur. Positiv formuliert ▪ Kein 'kein', 'nicht', 'ohne' ▪ Nicht: Ich rauche keine Zigarren mehr. Schlüsselkompetenzen I – VL 4 21 / 33 Zwölf Regeln für Ziele Schriftlich ▪ Am besten unterschrieben und aufgehängt! ▪ Ein Ziel nur in Gedanken ist nicht sehr stark Bildhaft vorstellbar ▪ Ich kann mir ein Bild des erreichten Ziels ausmalen ▪ Am besten visualisieren (z.B. durch eine Visitenkarte) Planbar ▪ Ich habe eine Vorstellung, wie ich hinkomme ▪ Ich kenne den ersten Schritt Schlüsselkompetenzen I – VL 4 22 / 33 Zwölf Regeln für Ziele Integriert ▪ Das Ziel passt zu mir ▪ z.B. zu meinen Fähigkeiten, Lebensumständen, Werten Erreichbar ▪ Ich glaube, dass ich das Ziel erreichen kann ▪ (Egal, was andere dazu sagen mögen!) Eigen ▪ Ich will das Ziel von mir aus erreichen ▪ Es ist keine Anweisung oder Erwartung eines anderen Schlüsselkompetenzen I – VL 4 23 / 33 Zwölf Regeln für Ziele Sinnbehaftet ▪ Das Ziel bringt für mich und/oder andere einen Nutzen ▪ Das Ziel trägt zu einem größeren Ziel bei Motivierend ▪ Ich freue mich darauf, das Ziel zu erreichen ▪ Das Ziel hilft mir, auch lästige Aufgaben unterwegs zu erledigen Zeitlich fixiert ▪ Das Ziel hat einen verbindlichen und genauen Termin Schlüsselkompetenzen I – VL 4 24 / 33 Warum haben so wenig Menschen Ziele? Schlüsselkompetenzen I – VL 4 25 / 33 Hindernisse Ziele sind ein wichtiger Erfolgsfaktor Aber nur wenige Menschen setzen sie systematisch ein ▪ Schätzungen zufolge weniger als 5% der Bevölkerung Woran liegt das? ▪ Es sind ein paar Gründe hierfür bekannt Schlüsselkompetenzen I – VL 4 26 / 33 Hindernisse Unkenntnis ▪ Noch nie was von Zielen gehört ▪ Kennen die Vorteile von Zielen nicht ▪ Wissen nicht, wie es funktioniert Ablehnung auf Grund von negativen Meinungen, z.B. ▪ "Ziele nehmen mir die Spontanität." ▪ "Ziele sind nur etwas für Managertypen." ▪ "Ziele schränken mich ein." ▪ "Ziele bringen nichts." ▪ "Das brauche ich noch nicht." Schlüsselkompetenzen I – VL 4 27 / 33 Hindernisse Persönlichkeitsfaktoren ▪ Geringe Selbstverantwortung ▪ Kleines Selbstbild ▪ Geringes Selbstwertgefühl ▪ Geringe Selbstvertrauen ▪ Angst, Fehler zu machen ▪ Angst vor Erfolg (d.h. vor Kritik) ▪ Bequemlichkeit ▪ Unverbindlichkeit Schlüsselkompetenzen I – VL 4 28 / 33 Unverbindlichkeit Was heißt in diesem Kontext Unverbindlichkeit? ▪ Sich nicht festlegen wollen ▪ Sich zu nichts bekennen wollen Ziele setzen Verbindlichkeit voraus! ▪ Ich weiß, was ich will und bin bereit, mich darauf festzulegen ▪ Vgl. Terry Fox Hier ist der englische Begriff Commitment hilfreich: ▪ Sich zu einer Sache bekennen ▪ Sich für eine Sache engagieren ▪ Bei einer Sache bleiben Schlüsselkompetenzen I – VL 4 29 / 33 Ziele und die vier Fähigkeitsstufen Erinnerung: die vier Fähigkeitsstufen: ▪ Ich weiß es ▪ Ich verstehe es ▪ Ich kann es ▪ Ich tue es Tun Ziele sind ein gutes Beispiel hierfür Können ▪ Sie sind einfach zu verstehen ▪ Nur wenige praktizieren sie Verstehen Wissen Schlüsselkompetenzen I – VL 4 30 / 33 Ein paar Anregungen Fragen zum Nachdenken: ▪ Wie verbindlich sind Sie sich selbst gegenüber? ▪ Sind Sie bereit, etwas für Ihre Ziele zu tun? ▪ Wie würde es sich für Sie anfühlen, eines Ihrer Ziele im Internet zu veröffentlichen? Warum? ▪ Wenn Sie in den nächsten sieben Tagen keine drei Ziele aufschreiben, woran wird es liegen? (Sind Sie sicher?) Schlüsselkompetenzen I – VL 4 31 / 33 Ein paar Anregungen Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihren Lieblingshelden treffen Sie fragen ihn: ▪ Was wollen Sie? ▪ Wozu wollen Sie das? ▪ Wie wollen Sie das erreichen? Wie fühlen sich seine Antworten an? Zum Vergleich: ▪ Wie fühlen sich Ihre Antworten an? Schlüsselkompetenzen I – VL 4 32 / 33 Hausaufgabe Wählen Sie ein Ziel aus Ihrem Studium, z.B. in Bezug auf ▪ Ihre erste Klausur ▪ Ihr Berufspraktikum ▪ Ihren Studienabschluss Formulieren Sie dieses Ziel mit Hilfe der zwölf Formulierungsregeln! ▪ Schreiben Sie zu jedem Punkt eine Erläuterung ▪ Je ausführlicher, desto besser ▪ Es lohnt sich, hierfür Zeit zu investieren In der SchlüKo-Büchersammlung der Uni-Bibliothek: ▪ Kno

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