Bewusstseinsstörungen PDF
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LMU München
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This document focuses on the topic of altered states of consciousness, including definitions of various types of disorders, descriptions of associated symptoms, as well as diagnostic questions. It provides an overview rather than a specific learning guide.
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# Bewusstseinsstörungen ## Definition Bewusstseinsstörung ist der Oberbegriff für alle Veränderungen der Bewusstseinslage. Unterschieden wird zwischen **quantitativen** (Bewusstseinsverminderung im Sinne einer Störung der Wachheit) und **qualitativen** Bewusstseinsveränderungen (Bewusstseinseintr...
# Bewusstseinsstörungen ## Definition Bewusstseinsstörung ist der Oberbegriff für alle Veränderungen der Bewusstseinslage. Unterschieden wird zwischen **quantitativen** (Bewusstseinsverminderung im Sinne einer Störung der Wachheit) und **qualitativen** Bewusstseinsveränderungen (Bewusstseinseintrübung, -einengung und -verschiebung). ## Quantitative Bewusstseinsstörungen Eine quantitative Bewusstseinsstörung (Vigilanzminderung) wird dann angenommen, wenn der Kranke benommen oder schläfrig wirkt und eine reduzierte Wahrnehmung äußerer Reize feststellbar ist. Das Ausmaß der Bewusstseinsminderung kann folgendermaßen beschrieben werden: * **Benommenheit**: Patient ist schwer besinnlich, verlangsamt, in der Informationsaufnahme und -verarbeitung eingeschränkt. * **Somnolenz**: Patient weist eine abnorme Schläfrigkeit auf, ist aber leicht weckbar. * **Sopor**: Patient schläft, nur starke Reize können ihn wecken. * **Koma**: Patient ist bewusstlos, nicht weckbar. Im tiefen Koma fehlen die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe. ## Qualitative Bewusstseinsstörungen * **Bewusstseinstrübung** : Die Fähigkeit ist gestört, verschiedene Aspekte der eigenen Person und Umwelt zu verstehen. Der Zusammenhang des Erlebens ist gestört, das Bewusstsein ist wie zerstückelt. Denken und Handeln sind verworren. Teilsymptome sind z.B. Abkehr von der Außenwelt, schlechte Auffassungsgabe, Schwerbesinnlichkeit. * **Bewusstseinseinengung**: Einengung des Bewusstseinsumfangs, z. B. durch Fokussierung auf ein bestimmtes Erleben (innerpersonal oder außenweltlich), meist verbunden mit vermindertem Ansprechen auf Außenreize (z.B. beim epileptischen Dämmerzustand). Das Erleben ist insgesamt traumhaft verändert. Komplizierte und äußerlich geordnete Handlungsabläufe, wie z. B. Reisen, sind trotzdem noch möglich. Die Erfassung der Bewusstseinseinengung kann gerade wegen der erhaltenen Fähigkeit zu äußerlich geordneten Handlungsabläufen problematisch sein. * **Bewusstseinsverschiebung**: Bewusstseinsänderung gegenüber dem üblichen Tagesbewusstsein. Es kommt zum Gefühl der Intensitäts- und Helligkeitssteigerung, der Bewusstseinssteigerung hinsichtlich Wachheit und Wahrnehmung innerpersonaler oder außenweltlicher Vorgänge und/oder dem Gefühl der Vergrößerung des dem Bewusstsein erkennbaren Raumes bzw. der Tiefe (Bewusstseinserweiterung). Die Erfassung dieses Zustands ist schwierig und nur möglich auf der Basis der subjektiven Angaben des Untersuchten. ## Diagnostik Hilfreiche **Einstiegsfragen** können sein: * Hatten Sie das Gefühl, Farben intensiver zu sehen oder Musik lauter zu hören? * Hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Wahrnehmung besonders scharf ist? Bitte beschreiben Sie das genauer!