Aufbau von Unternehmen PDF

Summary

This document details the structure of a company, called Heimtextil GmbH, which manufactures home textiles and technical textiles. It includes an organizational chart and a description of different organizational structures like a line system, a multi-line system, and a staff-line system. The document also outlines the factors that determine the structure of a business. The emphasis is on business structure and management practices.

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## 1.2 Unternehmensstruktur und Rechtsformen bestimmen ### Aufbau von Unternehmen #### Lernsituation Die Heimtextil GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das Heimtextilien und technische Textilien herstellt. Es hat folgende Organisationsstruktur: **Geschäftsführung** | Einkauf/Logistik |...

## 1.2 Unternehmensstruktur und Rechtsformen bestimmen ### Aufbau von Unternehmen #### Lernsituation Die Heimtextil GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das Heimtextilien und technische Textilien herstellt. Es hat folgende Organisationsstruktur: **Geschäftsführung** | Einkauf/Logistik | Absatz | Verwaltung | Fertigungsplanung | Fertigung | |---|---|---|---|---| | Bestellwesen | Absatz Inland | Allgemeine Verwaltung | Forschung/Entwicklung | Produkt Heimtextilien | | Lager | Absatz Ausland | Finanzwesen | Konstruktion | Produkt techn. Textilien | | Logistik | Werbung | Personalwesen | Arbeitsvorbereitung | Fertigungskontrolle | | Lager | | Rechtsabteilung | | | Das Unternehmen ist vor allem durch die Umsatzerhöhung der Heimtextilien stark gewachsen, sodass eine auf die Zukunft ausgerichtete Neuorganisation gefunden werden muss. Deshalb soll die bisherige Organisationsform in eine produktorientierte bzw. Spartenorganisation umgewandelt werden. Die Abteilungen „Recht" und „Forschung und Entwicklung" sollen als Stabsstellen der Geschäftsleitung zugeordnet werden. Außerdem sollen die Geschäftsbereiche „Verwaltung" und „Absatz" einer „Kaufmännischen Leitung" unterstellt werden. #### Arbeitsauftrag Erarbeiten Sie ein neues Organigramm für die Heimtextil GmbH. Orientieren Sie sich dabei an den im Informationstext dargestellten Organisationsformen. Erstellen Sie eine Übersicht nach folgendem Muster, das die Vor- und Nachteile der aufgeführten Organisationsformen enthält. | **Organisationsformen** | **Vorteile** | **Nachteile** | |---|---|---| | Einliniensystem | | | | Mehrliniensystem | | | | Spartenorganisation | | | | Matrixorganisation | | | | (projektorientiert) | | | Nennen Sie die Faktoren, die die Aufbauorganisation eines Unternehmens bestimmen. ## 1.2 Unternehmensstruktur und Rechtsformen bestimmen ### Aufbau von Unternehmen #### Recherche **Organisationsformen** **Unternehmensstrukturen erkennen** An der Herstellung eines Produktes wirken in größeren Unternehmen unterschiedliche Abteilungen direkt oder unterstützend mit. | Abteilungen | Tätigkeiten | |---|---| | Einkauf | Materialbedarf ermitteln, Bestellungen auslösen, Materialien lagern | | Fertigung | Arbeitspläne erstellen, Fertigungsabläufe organisieren, Produktion von Gütern | | Absatz | Vertrieb der Waren, Einsatz der Marketinginstrumente | | Personal | Personalbedarf feststellen, Bewerber auswählen, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Fortbildungsangebote organisieren | | Finanzen | Versorgung mit finanziellen Mitteln, Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit (Liquidität), Begleichung und Erstellung der Rechnungen | | Logistik | Material- und Informationsfluss im Material-, Produktions- und Absatzbereich organisieren | **Das Organigramm** Das Organigramm stellt den Aufbau des Unternehmens dar. Es zeigt, auf welche Stellen und Abteilungen sowie Tochterunternehmen die betrieblichen Aufgaben verteilt sind und wer wem Anweisungen geben darf. Damit alles optimal abläuft, müssen die Arbeitsvorgänge und Tätigkeiten in einer vorher festgelegten Ordnung aufeinander abgestimmt sein. Die Aufbauorganisation legt zu diesem Zweck fest, wer innerhalb eines Unternehmens für welche Aufgabe zuständig ist (→ S. 333 Stellenbeschreibung) und wie die Zusammenarbeit untereinander geregelt wird. Anhand eines Organigramms wird dieser Aufbau sichtbar gemacht. Darüber hinaus wird erkennbar, wer wem unterstellt ist (Weisungsbefugnis). Die folgenden Organisationsformen geben einen Überblick über den unterschiedlichen Aufbau von Unternehmen: **Einliniensystem** Beim Einliniensystem verläuft eine Weisungslinie von der Führungsspitze über die Abteilungs-, Schicht- und Gruppenleiter bis hin zu den Facharbeitern. Weisungen und Anordnungen erhalten die jeweiligen Mitarbeiter nur von direkten Vorgesetzten. An sie können sich die Stelleninhaber mit Vorschlägen oder Meldungen wenden. Beim Einliniensystem bildet man Abteilungen in erster Linie nach ihrer Hauptaufgabe (oder Funktion). So ist die Abteilung Einkauf für die Beschaffung der Teile bzw. für alle Produkte zuständig, die zugekauft werden müssen. Die Vorteile dieses Aufbaus liegen in der klaren, übersichtlichen Struktur und der eindeutigen Kompetenzverteilung. Der lange Instanzenweg kann auf der anderen Seite schwerfällig und sehr bürokratisch sein. **Mehrliniensystem** Das Mehrliniensystem soll die Mängel des Einliniensystems ausgleichen. Der Mitarbeiter erhält von mehreren Instanzen (Vorgesetzten) Anweisungen. So kann z. B. der Leiter des Einkaufs Mitarbeitern aus dem Bereich Produktion Weisungen erteilen. Dies kann zu Konflikten führen, wenn keine klare Kompetenzverteilung zwischen den einzelnen Instanzen erfolgt. **Stabliniensystem** Zu den Liniensystemen gehört auch das Stabliniensystem. Vor allem in großen Unternehmen gibt es Abteilungen, die lediglich eine beratende Funktion einnehmen. Dazu gehören u.a. die Rechtsabteilung, Forschungsabteilung, Organisationsabteilung. Diese Abteilungen bereiten Entscheidungen vor und haben daher keine Weisungsbefugnis. **Spartenorganisation/Produktorientierung** | | | | |---|---|---| | Geschäftsleitung | Produkt A | Produkt B | | | Einkauf | Einkauf | | | Konstruktion | Konstruktion | | | Fertigung | Fertigung | | | Verkauf | Verkauf | Es gibt aber auch die Möglichkeit, Abteilungen nach der Produktorientierung als Spartenorganisation aufzubauen. Vor allem in Großbetrieben lassen sich unterschiedliche Produktionszweige (Sparten) vollkommen unabhängig voneinander (aber unter gemeinsamer Leitung) organisieren. So wird z. B. ein Bereich für Getriebe in Verkehrstechnik und ein Bereich für Getriebe in Windkraftanlagen aufgebaut. Diesen Sparten werden die notwendigen Abteilungen zugeordnet: u. a. Einkauf, Konstruktion, Fertigung, Verkauf. Der Leiter oder die Leiterin des Produktionszweiges untersteht direkt der Geschäftsleitung. Durch die Dezentralisierung und Spezialisierung verkürzen sich die Informationswege. Den veränderten Kundenwünschen kann man sich schneller anpassen. Aufwendungen und Erträge können den einzelnen Produktbereichen leicht zugeordnet werden. Dadurch lässt sich deren Wirtschaftlichkeit messen. Dies ist die Grundlage für weitere unternehmerische Entscheidungen, z. B. ob es Erweiterungsinvestitionen geben soll oder ob die Produktion eingestellt wird. Dezentralisierung hat auch Nachteile. So können z.B. im Einkauf Mengenrabatte verloren gehen. Beim Bau einer Brücke sind Spezialisten aus verschiedenen Bereichen gefragt. **Matrixorganisation** | | | | |---|---|---| | Projekt A | Projekt B | | | | | Forschung ↓ | | | | Fertigung | | | | Einkauf Absatz | Unternehmen, die ihre Kundenaufträge in Form eines Projekts (z. B. den Bau eines Kraftwerks oder Staudamms) durchführen, bedienen sich häufig der Matrixorganisation. Mitarbeiter werden dabei für die Dauer des Projekts aus ihren Abteilungen (Konstruktion, Fertigung usw.) herausgezogen und den jeweiligen Projektleitern unterstellt. Dem Projekt A könnten Mitarbeiter aus den Abteilungen Forschung, Einkauf und Absatz zugeordnet werden, dem Projekt B Mitarbeiter aus den Abteilungen Fertigung, Einkauf und Absatz. Die Wahl der Organisationsform wird, neben den Kundenanforderungen, auch von der Entwicklung des Unternehmens bestimmt. In der Gründungsphase eines Unternehmens ist das Liniensystem mit wenigen Instanzen sinnvoll. Bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung (mehr Mitarbeiter, mehr Produkte, größere Betriebsstätten) kommen mehr Abteilungen und Instanzen hinzu. Dieser Entwicklung muss sich die Organisationsform anpassen.

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