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ARBEITEN IN DER FABRIK Arbeits- und Lebensbedingungen Arbeiten in der Fabrik Die Industrielle Revolution führte zu tiefgreifenden Veränderungen im Leben vieler Menschen, denn mit ihr entstand eine neue gesellschaftliche Gruppe - die Fabrikarbeiter. Sie schufteten von früh bis spät un...

ARBEITEN IN DER FABRIK Arbeits- und Lebensbedingungen Arbeiten in der Fabrik Die Industrielle Revolution führte zu tiefgreifenden Veränderungen im Leben vieler Menschen, denn mit ihr entstand eine neue gesellschaftliche Gruppe - die Fabrikarbeiter. Sie schufteten von früh bis spät und wurden in den großen Betrieben zu den Handlangern der Maschinen. Ihre Arbeits- bedingungen waren sehr schlecht, denn die meisten von ihnen lebten am Rande des Existenzminimums. Erst nach 1900 besserten sich die Ver- hältnisse zu ihren Gunsten. Arbeitsbedingungen in einer Fabrik Seit dem Beginn der Industrialisierung bestimmte nicht mehr die Natur den Arbeits- und Schlafrhythmus der Menschen. Ein durchgetakteter Schicht- plan und die Glühbirne in der Fabrik sorgten dafür, dass Produkte rund um die Uhr und in großer Stückzahl hergestellt werden konnten. Die Leidtragenden dieser Veränderungen waren die Fabrikarbeiter. Ihr Leben war gekennzeichnet von harter Arbeit und geringem Lohn. Enge und überfüllte Fabrikräume, Lärm, Schmutz, Hitze und strenge Fabrikordnungen, an die man sich zu halten hatte, kamen erschwerend hinzu. Arbeiten in einer Fabrikhalle Es war in vielen Fabriken nicht gestattet, mit anderen Arbeitern zu sprechen oder außerhalb der Pausen den Arbeitsplatz zu verlassen. Außerdem musste man mit Lohnabzügen oder sogar mit einer Entlassung rechnen, wenn man zu spät kam, zu früh Feierabend machte oder seinen Arbeitsplatz nicht sauber hielt. Viele Zeitgenossen beschrieben die Arbeitsbedingungen als unmenschlich. Mitte des 19. Jahrhunderts waren sechs Arbeitstage in einem Umfang von jeweils 15 bis 16 Stunden üblich. Urlaub gab es keinen und arbeitsfrei bekam man nur an Sonn- und Feiertagen. Folgen In den Fabrikhallen kam es immer wieder zu schweren Unfällen, bei denen Arbeiter ganze Körperteile verloren oder getötet wurden. Ein Grund hierfür war, dass es damals so gut wie keine Arbeitsschutzmaßnahmen gab. Außerdem litten viele Arbeiter bereits nach wenigen Jahren an Atemwegs- erkrankungen, denn die Luft in den Fabriken war voller Staub. War man wegen eines Unfalls oder aufgrund einer Krankheit nicht mehr in der Lage zu arbeiten, wurde man entlassen. © Colored Lines Frauenarbeit Da die geringen Löhne der Arbeiter kaum ausreichten, um die Familie ernähren zu können, waren viele Frauen zur Heim- oder Fabrikarbeit gezwungen. Allerdings verdienten Frauen selbst bei gleicher Arbeit viel weniger als Männer und mussten sich zusätzlich um den gesamten Haushalt kümmern. Eine Fabrikarbeiterin berichtete damals über ihren Tagesablauf: „Werktags stehe ich frühmorgens um 5 Uhr auf. Dann ist es höchste Zeit, mich anzukleiden, mich zu waschen, unsere drei Kinder zu wecken und das Frühstück für alle zuzu- bereiten, denn um 7 Uhr beginnt die Arbeit in der Fabrik. Ich arbeite bis zum Mittag und habe dann eine Stunde Pause. Um 13 Uhr geht es weiter. Erst um 19 Uhr ist die Fabrikarbeit beendet. Ausruhen kann ich mich nach meiner Ankunft zu Hause nicht. Ich muss direkt danach kochen. Um 20 Uhr essen wir gemeinsam. Während das Essen kocht und danach, werden bis 23 Uhr häusliche Arbeiten erledigt.“ Wohnsituation Während der Industrialisierung entstanden viele Industriestädte. Dort ließ sich die arbeitsuchende Landbevölkerung nieder. Um die vielen Arbeiter unterbringen zu können, entstanden in den Städten dicht an dicht gebaute Mietshäuser mit dunklen Hinterhöfen. Fast jedes dieser Häuser war vom Keller bis zum Dachgeschoss voll belegt. Der Wohnraum war vielerorts sogar so knapp und teuer, dass sich einige Fabrikarbeiter nur ein Bett mieten konnten. Dieses wurde in der Regel mit weiteren „Schlafgängern“ geteilt, während der Wohnungsinhaber die Schlafstelle gerade nicht benötigte. Schlafgänger Ausbreitung von Krankheiten In den Städten wuchsen die Elendsviertel. Mangelnde Hygiene trug unter anderem dazu bei, dass sich dort viele Krankheiten besonders schnell verbreiten konnten (z. B. Cholera). Die Situation verbesserte sich erst, als Lösungen für bessere Lebens- bedingungen in den Städten gefunden wurden. Die Versorgungssysteme für Wasser, Gas und die Elektrizität wurden ausgebaut. Des Weiteren wurden Krankenhäuser errichtet. © Colored Lines Aufgaben 1. Dieses Bild zeigt einen Fabrikarbeiter aus dem Jahr 1877. Schreibe stichpunktartig auf, weshalb er mit seiner Situation unzufrieden ist. 2. Beurteile die finanzielle Lage eines Fabrikarbeiters aus dem Jahr 1872. Wochenlohn: 20 Mark Ausgaben in einer Woche (Familie mit vier Kindern) Lebensmittel: 10,35 Mark Feuerung (Herd): 2,10 Mark Miete: 4,97 Mark Sonstiges: 3,24 Mark Summe: © Colored Lines 3. Fülle den Lückentext aus. Fabrikordnung einer Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei (1844) 1) Die regelmäßige ___________ beginnt zu jeder Jahreszeit präzise um 6 Uhr morgens und dauert [...] bis 7 Uhr abends. 2) Wer zwei ___________ zu spät kommt, verliert den Lohn einer halben Stunde. [...] 3) Keinem ___________ [...] ist es gestattet, sich vor Ablauf der Arbeitszeit zu entfernen. [...] 4) Jede ___________ mit dem Mitarbeiter ist untersagt. [...] 5) Es versteht sich von selbst, dass den Vorstehern und den Beamten der Anstalt unbedingter ___________ geleistet und die schuldige Achtung bewiesen werden muss. Widersetzlichkeit wird mit ___________ bestraft. [...] 6) Jeder Arbeiter ist verpflichtet, ___________ oder Betrügereien von Mitarbeitern den Vorstehern anzuzeigen. Unterlässt er dies, so wird seine gerichtliche Bestrafung als Hehler beantragt und sein rückständiger Lohn als ___________ zurückbehalten. [...] Unehrlichkeit | Arbeiter | Entlassung | Gehorsam Arbeitszeit | Unterhaltung | Minuten | Lohn 4. Der Tagesablauf einer Frau Male die Kästchen aus: grün: Schlaf- und Ruhezeiten rot: Arbeiten in der Fabrik und im Haushalt Hinweis: Ein Kästchen steht für eine Stunde. 5. Beschreibe die Wohnsituation vieler Fabrikarbeiter stichpunktartig. © Colored Lines Lösungen 1. Dieses Bild zeigt einen Fabrikarbeiter aus dem Jahr 1877. Schreibe stichpunktartig auf, weshalb er mit seiner Situation unzufrieden ist. niedriger Lohn wenig Schlaf schwere Arbeit keine Aussicht auf Unfälle Besserung Hitze und Lärm schlechte Luft strenge Wohnsituation Fabrikordnung drohende Entlassung lange Arbeitstage kein Urlaub bei Krankheit 2. Beurteile die finanzielle Lage eines Fabrikarbeiters aus dem Jahr 1872. Die finanzielle Lage des Fabrikarbeiters ist sehr schlecht. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen. Ausgaben für Kleidung sind nicht aufgeführt, was darauf hindeutet, dass die Familie am Rande des Existenzminimums lebt. Wochenlohn: 20 Mark Ausgaben in einer Woche (Familie mit vier Kindern) Lebensmittel: 10,35 Mark Feuerung (Herd): 2,10 Mark Miete: 4,97 Mark Sonstiges: 3,24 Mark Summe: 20,66 Mark © Colored Lines 3. Fülle den Lückentext aus. Fabrikordnung einer Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei (1844) 1) Die regelmäßige Arbeitszeit beginnt zu jeder Jahreszeit präzise um 6 Uhr morgens und dauert [...] bis 7 Uhr abends. 2) Wer zwei Minuten zu spät kommt, verliert den Lohn einer halben Stunde. [...] 3) Keinem Arbeiter [...] ist es gestattet, sich vor Ablauf der Arbeitszeit zu entfernen. [...] 4) Jede Unterhaltung mit dem Mitarbeiter ist untersagt. [...] 5) Es versteht sich von selbst, dass den Vorstehern und den Beamten der Anstalt unbedingter Gehorsam geleistet und die schuldige Achtung bewiesen werden muss. Widersetzlichkeit wird mit Entlassung bestraft. [...] 6) Jeder Arbeiter ist verpflichtet, Unehrlichkeit oder Betrügereien von Mitarbeitern den Vorstehern anzuzeigen. Unterlässt er dies, so wird seine gerichtliche Bestrafung als Hehler beantragt und sein rückständiger Lohn als Strafe zurückbehalten. [...] Unehrlichkeit | Arbeiter | Entlassung | Gehorsam Arbeitszeit | Unterhaltung | Minuten | Lohn 4. Der Tagesablauf einer Frau Male die Kästchen aus: grün: Schlaf- und Ruhezeiten rot: Arbeiten in der Fabrik und im Haushalt Hinweis: Ein Kästchen steht für eine Stunde. 5. Beschreibe die Wohnsituation vieler Fabrikarbeiter stichpunktartig. dicht an dicht gebaute Mietshäuser Wohnraummangel wenig Platz in den Wohnungen (keine Privatsphäre) teure Miete (Schlafgänger) mangelnde Hygiene (Ausbreitung von Krankheiten) © Colored Lines

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