Chronische nicht-übertragbare Krankheiten (NCD) - Folien zum Slidecast
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Berner Fachhochschule
David Fäh
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This document provides presentation slides on chronic, non-communicable diseases (NCDs). It covers learning objectives, key terms like mortality and morbidity, risk factors, and data sources in Switzerland relevant to NCDs, and explores the differences between chronic and acute conditions.
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Chronische nicht-übertragbare Krankheiten NCD Folien zum Slidecast (für Notizen) ET3 David Fäh BSc Ernährung und Diätetik t David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 Lernziele ▶ Die Studierenden… ▶ …nennen die wichtigsten nicht-übertragb...
Chronische nicht-übertragbare Krankheiten NCD Folien zum Slidecast (für Notizen) ET3 David Fäh BSc Ernährung und Diätetik t David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 Lernziele ▶ Die Studierenden… ▶ …nennen die wichtigsten nicht-übertragbaren Krankheiten (NCD) ▶ … erklären die Begriffe „Mortalität, Morbidität, Inzidenz, Prävalenz“ mit eigenen Worten ▶ …bezeichnen die wesentlichen Risikofaktoren für NCD und beschreiben, wie diese das NCD-Risiko beeinflussen ▶ …beschreiben mindestens drei Datenquellen aus der Schweiz, die für NCD relevant sind ▶ …zeigen auf, was „intermediäre“ Risikofaktoren sind und wie sie durch den Lebensstil beeinflusst werden können David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 2 Begriff ▶ chronisch (vs. akut) ▶ und ▶ nicht-übertragbar (vs. übertragbar) ▶ was heisst das? David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 3 Chronisch vs. akut ▶ Chronisch ▶ Chronos = Zeit (z.B. Chronometer) ▶ Entwickeln sich schleichend ▶ Über längeren Zeitraum ▶ Manchmal unbemerkt ▶ Meist fortschreitend (progredient) ▶ Können Folge eines akuten Ereignisses sein ▶ Oft keine (vollständige) Heilung ▶ V.a. im Alter ▶ Bsp.: Diabetes, Krebs, Herz- Kreislaufkrankheit David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 4 Chronisch vs. akut ▶ Akut ▶ Acutus = spitz, geschärft, scharf ▶ Plötzlich auftretend ▶ Kann komplett heilen oder zum Tod führen ▶ In jedem Lebensalter möglich ▶ V.a. im Alter im Rahmen eines chronischen Geschehens (z.B. Exazerbation) ▶ Akute werden zunehmend zu chronischen Krankheiten, z.B. Krebs ▶ Bsp.: akuter Herzinfarkt, Hirnschlag, Akute Lungenentzündung David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 5 Nicht-übertragbar vs. übertragbar ▶ Nicht-übertragbar ▶ Noncommunicable diseases (NCDs) ▶ Keine Übertragung von einem Menschen auf den anderen ▶ Relativ langsame Ausbreitung ▶ übertragbar ▶ Ansteckend, durch Viren oder Bakterien ▶ Über verschiedene Wege (Blut, Stuhl, Speichel / Auswurf, sexuell) ▶ Schnelle Ausbreitung möglich David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 6 Chronische nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) Die 4 wichtigen: 1. Herz- 2. Chronische 3. Diabetes 4. Krebs Kreislauf- Lungen- (v.a. Typ 2) Krankheiten Krankheiten (v.a. COPD) David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 7 COPD: Was ist das? ▶ COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ▶ Chronische Erkrankung der Lunge durch Entzündung und Verengung der Atemwege (Bronchien) ▶ Kombiniert mit Emphysem = Zerstörung & “Fusion” von Lungenbläschen. Dadurch “Aufblähung” der Lunge mit Luft David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 8 COPD - Lungen-Emphysem David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 9 COPD - Lungen-Emphysem Lunge: Gesunde (links) und Emphysem (rechts) David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 10 Chronische nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) ▶ Werden oft auch dazu gerechnet: ▶ 5. Chronische neurologische Erkrankungen wie (Alzheimer) Demenz ▶ 6. Arthritis und chronische Erkrankungen der Muskeln und des Skeletts David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 11 Warum haben NCDs an Bedeutung so zugenommen? ▶ Die Bevölkerung altert weiter ▶ Wir sterben seltener in jungen Jahren an anderen Krankheiten ▶ Medizinischer Fortschritt ▶ Krankheiten können besser «gemanaged» werden: Patienten leben länger damit ▶ Risikofaktoren gleichbleibend oder zunehmend David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 12 NCDs Mortalität Morbidität Sterblichkeit: Krankheits- Kann nur 1x erfasst Häufigkeit: werden Ist stets höher als „Spitze des Eisbergs“ Mortalität. Kann mehrmals erfasst werden David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 13 Mortalität Morbidität „Inzidenz“ Inzidenz Prävalenz „Film“: „Moment- Anzahl… aufnahme“: …Todesfälle (Mortalität) oder Anzahl Personen …Erkrankungsfälle (Morbidität) pro Anzahl die zu einem Personen unter Risiko (100‘000) und bestimmten während einer bestimmten Zeit (1 Jahr) Zeitpunkt krank sind (%) David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 14 Datenquellen ▶ Es ist wichtig zu wissen, wie sich Mortalität, Morbidität und Risikofaktoren in der Bevölkerung entwickeln ▶ Welche Datenquellen stehen uns dazu zur Verfügung? ▶ Leider ist die Gesundheits-Datenlagen in der Schweiz lückenhaft und Anfällig für Fehler, was oft zu falschen Interpretationen führt David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 15 Wo und wie werden gesundheitsrelevante Daten gesammelt? I ▶ Routinedaten: Meist mit Registern wie Sterberegister, Geburtsregister, Unfallstatistik, Betäubungsmittelstatistik ▶ Krankheitsspezifische Register: Krebsregister, AIDS- Register, MS-Register ▶ Erhebungen, die regelmässig durchgeführt werden: Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB), Schweizer Haus haltspanel, HBSC, ESPAD David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 16 Wo und wie werden gesundheitsrelevante Daten gesammelt? II ▶ Monitoring, Surveillance (Beobachtung / Kontrolle): Suchtmonitoring, sexuelle Gesundheit, BMI, Arbeit und Gesundheit, Gesundheit im Alter, Grippeinfektionen ▶ Gesundheitsstudien mit spezifischem Fokus: CoLaus, Bus Santé, MONICA David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 17 Wo und wie werden gesundheitsrelevante Daten gesammelt? III ▶ Sammlung klinischer Daten: Hospitalisierungen (Medstat), Daten von Arztpraxen (FIRE), durch Krankenversicherer ▶ Umweltdaten: Klimadaten, Luft- und Wasserqualität ▶ Big Data: Google Stichwortabfragen, Datensammlung durch Apps David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 18 Schweizerische Gesundheitsbefragung ▶ Erhebung von Gesundheitsdaten (durch BFS) in allen Kantonen, seit 1992 alle 5 Jahre ▶ Vorteile: Grosse Stichprobe, +/- repräsentativ, umfangreiche Fragesammlung, öffentlich verfügbare Daten, Analysen über die Zeit (Längsschnitt) möglich ▶ Nachteile: Teilnahmerate sinkt; Befragung (keine Messung, z.B. von Grösse, Gewicht, Blutdruck); mit jeder Erhebung werden (meist) andere Menschen befragt, was einen individuellen Follow-Up verhindert David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 19 Sterberegister ▶ Erfassung von Todesursache(n) bei Einwohnern (BFS), die in der Schweiz sterben ▶ Vorteile: Nahezu vollständig, können mit anderen Gesundheitsdaten verknüpft werden; Daten werden seit Jahrzehnten jährlich erhoben; öffentlich verfügbar ▶ Nachteile: Rückschlüsse auf Krankheitsinzidenz schwierig (Risikofaktoren oder Behandlungserfolge verantwortlich?); Todesursache(n) v.a. bei älteren Personen unsicher und abhängig vom zuständigen Arzt (Autopsie wird kaum noch durchgeführt) David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 20 Krebsregister ▶ Erfassung von neu auftretenden Krebserkrankungen nach Krebsart durch kantonale Register ▶ Vorteile: Gesamtschweizerische Erhebung; erlaubt Vergleiche zwischen Inzidenz und Mortalität; Längsschnitt-Analysen (z.B. 1980-2020) möglich ▶ Nachteile: Unterschiede zwischen den Kantonen bei Datenerhebung und –verfügbarkeit; nur wenige weitere gesundheitsrelevante Informationen werden erfasst; Verknüpfung mit anderen Gesundheitsdatenquellen schwierig David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 21 Untersuchungen der Schulärztlichen Dienste ▶ Erhebung von Gesundheitsdaten bei Kindern, die öffentliche Schulen besuchen ▶ Vorteile: Messungen (z.B. von Gewicht und Grösse) verfügbar, Analyse von Veränderungen über die Zeit sowie individueller Verläufe möglich; ▶ Nachteile: Schüler, die keine öffentlichen Schulen besuchen, werden nicht erfasst; keine flächendeckende, schweizweite Erfassung David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 22 Chronische nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) ▶ NCDs haben gemeinsame Ursachen (Wurzeln): 1. Ungesunde Ernährung 2. Zu viel Alkohol 3. Zu wenig Bewegung 4. Rauchen David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 23 Chronische nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 24 NCD-Risikofaktoren ▶ Nicht beeinflussbare ▶ Beeinflussbare (Lebensstil) ▶ Beeinflussbare („intermediär“) David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 25 Lebensstil ▶ Rauchen ▶ Alkohol ▶ Bewegung ▶ Ernährung ▶ Körpergewicht David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 26 Intermediäre Risikofaktoren Lebensstil Krankheiten Intermediäre Risikofaktoren David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 27 Intermediäre Risikofaktoren ▶ Bluthochdruck (Hypertonie) ▶ Ungünstige Blutfettwerte (Dyslipidämie) ▶ Erhöhte Blutzuckerwerte / Insulinresistenz ▶ Kombination (Risiko-Scores) World Health Organization WHO, http://www.who.int David Fäh | Berner Fachhochschule | BSc Ernährung und Diätetik | ET3 28