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Dieser Lernzettel enthält Informationen über Lautverschiebungen, Lautwandel und Syntax in verschiedenen deutschen Dialekten, insbesondere Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch. Er befasst sich mit Vokalen, Konsonanten und Lautveränderungen.

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[ÄDL Lernzettel -- Hausaufgabe Videos] **Sitzung:** ============ - **Lautverschiebung:** - Bezieht sich auf räumliche Verschiebung Vokal/ Konsonant innerhalb unseres Artikulationssystems (z.B. a wird zu o) - Findet nur bei benachbartem Ort oder Art statt, um dies ei...

[ÄDL Lernzettel -- Hausaufgabe Videos] **Sitzung:** ============ - **Lautverschiebung:** - Bezieht sich auf räumliche Verschiebung Vokal/ Konsonant innerhalb unseres Artikulationssystems (z.B. a wird zu o) - Findet nur bei benachbartem Ort oder Art statt, um dies einzuordnen nutzt man Vokaltrapez - Vokale sind Laute, wo es keine Luftstrombehinderung gibt (Öffnungsgrad, Zungenstellungen, Klangfarbe, Artikulationsstelle, Lippenstellung) - Konsonanten: Luftstrom beeinflusst durch Verengung (Artikulationsstelle, -ort) - **Lautverschiebungen:** ----------------------- - 1\. Lautverschiebungen: Indogermanisch \> Germanisch (germanische LV.) - Germanischen: Stimmlose Verschlusslaute werden zu stimmlosen Reibelauten (ptk \> fph) - Germanischen: Stimmhaften Verschlusslaute werden zu stimmlosen Verschlusslauten (bgd \> ptk; keine Behauchung) - 2\. Lautverschiebungen: Germanisch \> Althochdeutsch - Gruppierung der germanischen Sprachen: - Aus dem Urgermanisch ist Westgermanisch, Nordgermanisch und Ostgermanisch entstanden - Westgermanisch: Hoch -Niederdeutsch, Niederländisch, Friesisch, Englisch - Nordgermanisch: - **Westnordisch:** Norwegisch, Isländisch, Färorisch - **Ostnordisch:** Schwedisch, Dänisch - Ostgermanisch: Gotisch, Burgunisch, Vandalisch - Verschiebung stimmlosen Lauten in postvokalischen (ptk \> ff ss zz hh); Im Auslaut, inlautend nach langem Vokal/ Diphthong werden zu einfachen stimmlosen Spiranten (f z h) - Verschiebung im Anlaut, stimmlose Laute werden in postkonsonantisch (nach Konsonaten), bei Gemination (Verdopplungen): (ptk \> pf, tz, kch) werden zu Affrikaten - Der Reibelaut \> Thorn Laut (th) wird zum stimmhaften d - Der stimmhafte Verschlusslaut d wird zu t - **Benrather Linie:** -------------------- - 2\. Lautverschiebung umfasste nicht gesamt Deutschland und wird unterteilt durch die Benrather Linie (Stadt Benrath -- Düsseldorf) - Spätes 19. Jhd. Durch George Wenker Sprachwissenschaftler trennt Niederdeutsche von Hochdeutschen - Oberhalb Linie keine zweiten Lautverschiebungen - **Grammatische Wechsel:** Wechsel der Konsonanten f-b d-t h-g s-r in etymologisch verwandte Wörter/ Wortformen **Sitzung: Lautwandel** ======================= - **Lautwandelerscheinungen:** ---------------------------- - Warum befassen: Wenn man Lautwandelerscheinungen kennt, kann man einfach ohne Lexer übersetzen - Lautwandelerscheinungen/ Prozesse: Vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen (diachron) \> Bsp. Wieb = Weib - Lautwechsel: Haben innerhalb Deutschen stattgefunden (nächste Sitzung) - In Lautwandelprozessen, neben Lautwandel kann es zu Bedeutungswandel kommen (Semantisch) - https:/wabe.frankfurt.de (App Mhd. Wortschatz) - **Qualitative Lautwandel: Wandel der die Vokalqualität betriff (IPA)** - Nhd. Diphthongierung: Lang Vokale werden zu ei au eu - mhd. Dine \> nhd. Deine; mhd. Hus \> nhd. Haus - - Nhd. Monophongierung: Diphtonge uo, ie, üe werden zu langen Vokalen u, ie, ü - mhd. Bruoder \> nhd. Bruder; mhd. Liebe \> nhd. Liebe - - Nhd. Diphtongwandel: Senkung des ersten Diphtongs; **erste Bestandteil Diphthong ei, öu, ou wurde seit 13. Jhd. Gesenkt als auch geöffnet** - Mhd. Keiser \> nhd. Kaiser; mhd. Vröude \> nhd. Freude - - Nhd. Senkung: Vokale u, ü häufig zu o und ö gesenkt (vor allem vor nasalen) - Mhd. Sunne \> nhd. Sonne; mhd. Künec \> nhd. König - - Rundung: Vokale a,e,i und ie werden seit 13 Jhd. Mit gerundeten Lippen gesprochen (e\>ö, i\>ü, a\>o, ie\>ü) - Mhd. Mane \> nhd. Mond; mhd. Lieger \> nhd. Lügner - Entrundung: Kommt nur vereinzelt vor, betrifft Entrundung ü \>i; öu \> ei - Mhd. Küssin \> nhd. Kissen - **Quantitativer Lautwandel:** - Wandel der Vokalquantität - Nhd. Dehnung: Kurze Vokale in offenen Tonsilben werden zu langen Monophthongen; Auch: geschlossener Tonsilbe bei einsilbischen konsonantischen endenden Wörtern oder Nominativ Singular - Mhd. Sagen \> nhd. Sagen (a:) - Mhd. Tac \> nhd. Tag (a:); Mhd. Swert \> nhd. Schwert (e:) - Nhd. Kürzung: tritt vor zwei Konsonanten auf (Häufung) - Mhd. Brahte \> nhd. brachte - Vokalschwund/ Synkope: - Apokope (Ausfall unbetonten e am Wortende): mhd. Danne \> nhd. dann - Synkope (Ausfall e im Wortinnern): mhd. Angest \> nhd. Angst - Apokope & Synkope (Beides): mhd. Gelücke \> nhd. Glück **Sitzung: Lautwechsel** ------------------------ - Lässt sich innerhalb der Sprachstufe des Mittelhochdeutschen erkennen - Nordwestgermanische Hebung: - Ich nime \> wir nemen (e zu i) - Nordwestgermanische Senkung/ Brechung: - Hulzin \> holz (u \< o) - Findet oftmals bei starken Verben statt - Primär/ Sekundär -/Restumlaut: - Primärumlaut: erster Laut der belegt ist, zum benachbarten Laut /a/ \> /e/ - Kraft \> krefte - Sekundärumlaut: /a/ \> /ä/ - Maht \> mähte - Restumlaut: betrifft restliche umlautfähigen Vokalen - Huon \> hüener - Vokalwechsel infolge eines Ablauts: Oftmals bei starken Verben - Nemen \> nam (Wechsel des Wurzelvokal -- Präteritum aufzuzeigen) - Quantitativen Ablaut: Vokaldauer wird abgestuft - Qualitativer Ablaut: Abtönung - Bestimmen mithilfe Vokaldreieck **Sitzung: Historische Semantik** ================================= - Bedeutungserweiterung, Bedeutungsverengung, Bedeutungsverschiebung/ veränderung (Wabe-App nutzen) - Eine Generalisierung ist eine Bedeutungserweiterung. - Eine Spezialisierung ist eine Bedeutungsverengung - Eine Meliorisierung ist eine Bedeutungsverbesserung. - Eine Pejorisierung ist eine Bedeutungsverschlechterung. - - Leitwörter Höfischen Dichtung: - **Aventuire:** Wiedergabe eines Geschehens, Geschehens, Vorgängige Quelle bzw. Person, Bericht/ Erzählung, Erzählabschnitt, Zufall, Ding, Wunderbares, Geschäftsreise etc. (Mehrfache Bedeutung siehe Baum) - **Lexikon:** - Arebeit: Arbeit - Lip: Leben, Körper, Person - Rich: edel. Mächtig, gewaltig - Kranc: kraftlos, schwach, wertlos - Boese: böse, schlecht, gering - Swach: schwach, gering, unedel - Urloup: Erlaubnis zu gehen, Abschied - Maget: Jungfrau, Mädchen - Kleine: glänzend, hübsch, fein - Muote: Kraft des Denkens, Wollens, Empfindens... - Minne: Konzept der höf. Kultur - Witz: wissen, verstand - Vel: Haut Fell - Juncvrouwe: junge Herrin/ unverheiratet - Beim mittelhochdeutschen Wort \'âventiure\' liegt im Vergleich zum Neuhochdeutschen Wort \'Abenteuer\' eine Bedeutungsverengung vor. - Beim mittelhochdeutschen Wort \'vrouwe\' liegt im Vergleich zum Neuhochdeutschen Wort \'Frau\' eine Bedeutungserweiterung vor. - Beim mittelhochdeutschen Wort \'arebeit\' liegt im Vergleich zum Neuhochdeutschen Wort \'Arbeit\' eine Bedeutungsverbesserung vor. - Beim mittelhochdeutschen Wort \'wîb\' liegt im Vergleich zum Neuhochdeutschen Wort \'Weib\' eine Bedeutungsverschluss vor. **Sitzung: Schwache Verben** ============================ - Regelmäßige Verben: - Präsens:Lobe, du lobbest, er lobet, wir loben, ir lobet, sie loben - Präteritum: Ich lobete, du lobetest, er lobete, wir lobeten, ir lobetet, sie lobeten - Partizip Prät: gelobet/ gelopt - Entstehung: Abgeleitet von Substantiven, Adjektiven oder starken Verben - Verben aus Substantiven: salben \> Salbe - Verben aus Adjektiven: heilen \> heil machen - Verben aus starken Verben: setzen \> sitzen - Drei Verbklassen im Ahd: - Jan-Verben: hail-jan \> en - On-Verben: salb-on - En-Verben: tag-en - Besonderheiten: - Lenisierung: - Wenn Dentalsuffix -t nach m,n oder l,r steht, dann kann es zu -d lenisiert werden. - Rümen \> rümde (rümte) - Dienen \> diende (diente) - Kontraktion: - Stimmhaften Verschlusslaute b,d,g können zwischen 2 Vokalen wegfallen und Vokale kontrahiert werden. - Liget \> lit - Gesaget \> geseit - I i+e wird zu i - A+e/ e+e wird zu ei - Primärberührungseffekt (PBE) - G, ck, k wird vor t zu **H** - Decken -- dahte -- gedaht - Nasalschwund/ Ersatzdehnung - Schwache Verben mit n als nasaler Stammsilbe besitzen im Präteritum eine gedehnte Form ohne nasal - Dunken \> dühte - **Rückumlaut** - Vokalwechsel zwischen Präsens (ä,e,ü,ö) und Präteritum im AHD. - Ist ein nicht eigetretener Umlaut im Präteritum und kein rückgängiger gemachter Umlaut - Bsp: Denken (Infinitiv) - Langwurzeliges Janen-Verb - Denken \> pank-jan (umlaut von a zu e wieder rückgängig) - Präteritum: pankto - Panhto (PBE) - Pahto (Nasalschwund + Ersatzdehnung) - Dahte (3. Sg, Prät) - Jacob Grimm glaubte noch, dieser Umlaut bei den schwachen Verben sei im Präteritum in irgendeiner Art und Weise \"rückgängig\" gemacht worden und benannte ihn entsprechend. Heutzutage weiß man allerdings, dass bei dieser Gruppe schwacher Verben, den sogenannten j-Präsentien nichts \"rückgängig\" gemacht wurde, sondern das ebenjenes j-Element im Präteritum nie vorhanden war. Trotzdem wird dieses Phänomen bis heute noch als \"Rückumlaut\" bezeichnet. - - **Sitzung: Starke Verben** ========================== - Braucht man: Textverstehen, Infinitivbildung für Nachschlagen - Bilden Präteritum durch regelmäßigen Ablaut im Wurzelvokal - Lassen sich in Ablautreihen einteilen ![](media/image4.png) Ablautreihen (Tabelle): Konjugationen Verben ÄDL - Ablautreihe IIIa: Wurzelvokale Nasal + Konsonanten - Ablautreihe IIIb: Wurzelvokal Liquid + Konsonanten - Ablautreihe IV: Wurzelvokale Nasale - Ablautreihe V: Wurzelvokale Konsonanten außer Nasale - Grammatischer Wechsel bei Ablautreihen: 1a, V1, 1b, V, 2b Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung - Spranc: springen, springe, spranc, sprungen, gesprungen - Vuor: varen, vare, vuor vuoren, gevaren - VII: Beinhaltet Verben ursprünglich reduplizierte Verben - Wurzelanlautende Konsonant mit Vokal e wird vor Wurzelsilbe gesetzt, um Infinitiv zu bilden - Duplikation wurde durch Ablaut ersetz und bilden besondere Formen - Bsp: slalfen -- slafe -- slief -- sliefen -- geslafen - Bestimmung Verben: - 1\. Verbklasse (stark oder schwaches Verb) - 3\. Bestimmung bei starken Verb (Modus, Genus, Tempus etc.) - 4\. Zuordnung Stammform - 5\. Wurzelvokal identifizieren - 6\. Klasse: Bestimmung der Klasse - 7\. Kann man alle Stammformen mit Infinitiv nachschlagen **Sitzung: Besondere Verben** ============================= - Es gab keine Hausaufgaben online + Video bei der 7. Sitzung - Besondere Verben: Wurzelverben, Präterito-Pränsentien, Perfektiven Verben, Mischverben, kontrahierte Verben - Wurzelverben: (Verbumsubstantivum) - (sin) Wir hängen an die Verbwurzel die Flexionsendung und es fehlt der Vokal zwischen Wurzel und Endung, stehen direkt zusammen - Ende alle in Singular Präsens mit „n" und sind einsilbig - BILDER - Präterito-Präsentien: (AUSWENDIG LERNEN) - Umfasst Form, der starke Präterialform präsentische Bedeutung erlangt hat und dann fehlte ein Präteritum, dass als schwaches Präteritum gebildet wurden - Schwaches Präteritum gebildet, nicht durch Prozess sonder Abgeschlossenheit - Haben keine Zuordnung stark/ schwach - BILDER - Perfektive Verben: - Partizip Präteritum wird mithilfe von ge gebildet, aber es gibt Ausnahmen wo die Verbwurzel untrennbar von Präfix ist - Oder wir haben ein trennbares Präfix vor Wurzel und rückt in die Mitte - **Diese Verben bilden Partizip Präteritum ohne Präfix:** Vinden \> vunden; komen \> komen, treffen \> troffen, werden \> worden, bringen \> braht - Ist im Neuhochdeutschen wieder ausgeglichen worden - Verzichten auf ge- - Abgeschlossener Vorgang wird ausgedrückt - Mischverben: - Beispiele: bringen, beginnen - Sind beides starke und schwache Verben und nehmen Form an - Gut üben und konjugieren lernen - Kontrahierten Verben: - Reguläre Verben zu denen seit dem 11. JHD. Kontrahierte Formen gebildet worden sind und durch Kontraktion vor allem bei h entsteht ein Nebeneinander von voll und Kurzformen - Richtet sich nach ***tuon*** - Das Verb WELLEN - Beruhend auf Modus Verschiebung - Vom Indikativ zum Obdaktiv \> Modusverschiebung - Existieren ganz viele Unregelmäßigkeiten - Indikativ und Konjunktiv ist identisch - GUT KENNE + FORMEN AUSWENDIG LERNEN - Viele Varianten des Verbes: wollte, wolde, wölte, wölde **Sitzung: Syntax** =================== - Verneinung im Mhd: - Beispiele: diu vrouwe **enhorte**, daz er quom (Die Dame hörte nicht, dass er kam) - Enklitisch/ Proklitisch (Negationspartikel am Ende ist) - (Doppelte) Einfache Verneinung: **nie niht** underschiet du**ne** zügest ez gar in din gebot - Auf Webseite kann man weiter nachschlagen - Beispiel: er hat uns vil lange **lützel** dienst getan - Wenig, selten, klein, lützel - Bildhafte Umschreibung für Verneinung: ein bast, wind, haar ![Ein Bild, das Text, Screenshot, Software, Zahl enthält. Automatisch generierte Beschreibung](media/image6.jpeg) - Genitive: - Obiectivus: das Treueverhältnis **zu einem** anderen Ritter (Ziel der Handlung) - Subiectivus: die Treue **eines** anderen Ritters (Die Quelle/ Ursache der Handlung) - Genitive partitivus: - Beispiel: da zuo **eines bieres** daz er - Genitivus qualitatis: - Beispiel: dri rosse grüener varwe - Genitivus definitivus: - Beispiel: krone der eren - Verben mit Genitiv: Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung - Weiter in der Kurzgrammatik/ Lexer - Nebensätze & Konjunktionen: - Kurz Grammatik angucken - Kausalsätze: Beginnnen mit: sit, wande, umbe daz - Konditionalsätze: ob, unde - Konzessivsätze: swie - Konsekutivsätze: so daz - Apo koinou ![Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Diagramm enthält. Automatisch generierte Beschreibung](media/image8.png)

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