Extremismus PDF
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This document provides a detailed overview of extremism including its definitions, various types (e.g., right-wing, left-wing), and the driving forces behind extremist ideologies. The document also explores the origins, motivations and goals of these movements.
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Extremismus Definition Lehnt demokratischen Verfassungsstaat ab Grundwerte der freiheitlichen Demokratie beseitigen Basiert auf Freund-Feind-Stereotypen Ideologischer Dogmatismus Anspruch unbedingter und uneingeschränkter Richtigkeit der Ideologie Missionsbewusstsein Gl...
Extremismus Definition Lehnt demokratischen Verfassungsstaat ab Grundwerte der freiheitlichen Demokratie beseitigen Basiert auf Freund-Feind-Stereotypen Ideologischer Dogmatismus Anspruch unbedingter und uneingeschränkter Richtigkeit der Ideologie Missionsbewusstsein Glauben an ein objektives Gemeinwohl, welches nur Extremisten selbst kennen Keine Duldung anderer Meinungen/Interessen Ablehnen der Pluralität Entstehung 1. Mikro-Ebene I. Psychopathologie (veraltet) Keine Ursache bei Geistes-/ Persönlichkeitsstörungen Einfluss durch: psychische Auffälligkeiten (Krankheiten/ Süchte) Einzeltäter oft psychisch gestört, Gruppen psychisch gesünder als durchschnitt II. Nicht-pathologische Persönlichkeitseigenschaften Soziale Dominanzorientierung: Drang zu Hierarchie Autoritarismus: Bereitschaft gegen Gegner vorzugehen III. Identität und Identitätsbildung Fehlende Selbsterfahrung, Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und Selbstwertgefühl -> Identitätskrise Fehlende Identity Commitments führen zu Verengung der Identität Streben nach Anerkennung und Bedeutung, Humiliation-Revenge sucht Rache 2. Meso-Ebene Gruppenzugehörigkeit steigert Selbstwertgefühl Aufwertung der eigenen „In-Group“, als divers und menschlicher angesehen Isoliert sich, keine Kritik an Meinung mehr, extreme Meinungen setzen sich durch ablehnen der Out-Group, als einförmig und stereotypisch angesehen (Outgroup Homogeneity Effect) Moral Disengagement durch Entmenschlichung 3. Makro-Ebene Ideologie als Gruppenbildung In- und Out-Gruppen Gibt Handlungsanweisungen und Rolle in de Welt Ersatz für instabile Identität Social Learning aus bestimmten Szenen Ziele Abschaffen des Verfassungsstaates und der Demokratie Rechtsextremismus: Durchsetzen sozialdarwinistischer Ansichten Vorbild NS-Diktatur Linksextremismus: Herrschaftsfreien, anarchistischen Idealzustand Radikalismus/ Extremismus: Differenzierung Oft synonym genutzt Radikalismus überspitzte, zum Extremen neigende, „rigorose“ Denk- und Handelsweise will demokratische Werte und Verfassungsstaat nicht beseitigen Radikale politische Meinungen haben ihren Platz in pluralistischer Gesellschaft Populismus De nition Von lat. populus: das Volk Radikale Opposition zur herrschenden politischen und gesellschaftlichen elite Kennen alleinig den „wahren Volkswillen“ Dichotomische Abgrenzung des moralisch guten, tugendhaften Volkes von korrupten Vertretern des establishments Auf der Seite des „kleinen Manns“ Fordern der unmittelbaren Volksmeinung durch z.B. Volksentscheide Anti-Intellektualismus: Berufung auf gesunden Menschenverstand fi Fließtexte Extremismus Als Extremismus bezeichnet man eine politische Haltung, welche den demokratischen Verfassungsstaat inklusive seiner konstitutionellen Komponente ablehnt und ihn beseitigen will. Die Bewegung zielt darauf ab, die freiheitlich demokratische Ordnung durch ein neues System, beispielsweise eine totalitäre oder autoritäre Herrschaft zu ersetzen. Sie stehen den Verfassungsmäßigen Prinzipien von Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit gegenüber und propagieren stattdessen eine ideologisch dogmatische Weltanschauung mit absolutem Wahrheitsanspruch. Typisch für den Extremismus ist die dichotomische Spaltung der Gesellschaft in ein Feind-Freund-Bild. Dies wird von einem ausgeprägten Missionsbewusstsein gestützt, welches den Glauben einschließt, allein das objektive Gemeinwohl zu erkennen und vertreten zu können. Abweichende Meinungen und konkurrierende Ideologien werden als illegitim betrachtet und konsequent abgelehnt, was zu einem negieren der Pluralität und Meinungsfreiheit führt. Neben der Duldung oder gar dem Einsatz von Gewalt werden auch Verschwörungstheorien toleriert: der eigene Misserfolg kann so durch das Wirken anderer Kräfte begründet werden. Diese genannte kompromisslose Haltung zeigt so nicht nur die Intoleranz der extremistischen Strömung, sondern auch ihr Bestreben, andere konkurrierende Meinungen systematisch zu unterdrücken. Das Verabsolutierung einer einseitigen Ideologie gefährdet so die im Grundgesetz verankerten Menschenrechte und hindert die Funktionsfähigkeit der demokratischen Institutionen. Rechtsextremismus Der Rechtsextremismus ist eine Form des Extremismus, welche sich spezifisch durch die Ablehnung des Wertepluralismus und der vielfältigen Gesellschaftsstruktur auszeichnet. Rechtsextremismus basiert auf auf einer ethnisch-nationalistischen Grundausrichtung mit dem Hauptfeindbild des „fremden“. Die Theorie einer Überlegenheit und Reinheit bestimmter Ethnien oder Kulturen basieren sie auf vulgärem Sozialdarwinismus. Weitere Merkmale sind der Antiamerikanismus und Affinität zu autokratischen Regimen, Geschichtsrevisionismus fokussiert auf die Herrschaft des Nationalsozialismus und der damit einhergehende Antisemitismus. Linksextremismus Der Linksextremismus stellt die menschliche Fundamentalgleichheit über die freiheitlich demokratische Grundordnung und übt Kritik an der kapitalistischen Klassengesellschaft aus. Diese soll durch das anstreben des Kommunismus und eines Anarchistischen Idealzustand beseitigt werden. fundamentalistisch-religiöser Extremismus Der fundamentalistisch-religiöser Extremismus nutzt religiöse Glaubensüberzeugungen und dogmatische Auslegungen einer Religion um die eigenen Ansprüche durchzusetzen. Dabei wird ein Absolutheitsanspruch erhoben, welcher Populismus Der Begriff Populismus, abgeleitet von dem lateinischen Wort populus (das Volk), beschreibt eine politische Grundhaltung, die auf einer fundamentalen Dichotomie zwischen dem integren Volk als homogenes Subjekt und der als moralisch dekadenten dargestellten Oberschicht basiert. welche sich selbst in radikaler Opposition zu einer herrschenden politischen und wirtschaftlichen elitären Schicht sieht. Der Populismus erstellt ein Wir-gegen-Sie-Narrativ und stellt sich mit vermeintlich altruistischen Interessen des „kleinen Mannes“ gegen die eigennützigen Elite. Für das Vertreten dieser Interessen erheben sie einen exklusiven Vertretungsanspruch. Sie alleine seien in der Lage, diesen einheitlichen und objektiven Volkswillen durchzusetzen. Zur Verwirklichung gibt es eine Präferenz für plebiszitäre Instrumente wie Volksentscheide, um eine unmittelbare Artikulation dieses Willens zu versichern. Die populistische Rhetorik kann flexibel mit verschiedenen ideologischen Strömungen wie Nationalismus, Sozialismus oder Liberalismus kombiniert werden. Dabei genutzt werden rhetorische Mittel wie das Rückgreifen auf den „gesunden Menschenverstand“, den Tabubruch und die Emotionalisieren angespannter Situationen. Zusammenfassend ist der Populismus eine anti-pluralistische und anti-elitäre Ideologie oder Strategie, welcher die elitäre Schicht von dem „wirklich wahren“ Volk trennt.