Vorlesung 18.11. Kommunikation der Nervenzellen PDF

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Universität Hildesheim

2023

Dr. Petra Sandhagen

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Nervenzellen Psychologie Kommunikation Biologie

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Die Vorlesung vom 18. November 2024 behandelt die Kommunikation von Nervenzellen in der Psychologie. Sie beleuchtet die grundlegenden Aspekte des Nervensystems, wie z.B. Neuronale Kommunikation, Neurotransmitter und Messmethoden. Die Vorlesung bietet einen Überblick und basiert auf dem Lehrbuch "Psychologie" von Myers und DeWall.

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Wie kommunizieren Nervenzellen? 18. November 2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 55ff Hinweis Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer. https://link.springer.com/book/...

Wie kommunizieren Nervenzellen? 18. November 2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 55ff Hinweis Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66765-1 KAPITEL 3, S. 59 ff 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 2 Ziel Warum sollten wir uns in einer Psychologie-Vorlesung mit Biologie und Neurowissenschaft beschäftigen? Verstehen, wie Nervenzellen miteinander kommunizieren. Welche Funktionen haben welche Regionen des zerebralen Kortex (des Gehirns)? Begriffe, die oft wiederholt wurden, sind klausurrelevant 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 3 Biologie Warum sollten wir uns in einer Psychologie-Vorlesung mit Biologie und Neurowissenschaft beschäftigen? Jede Stimmung, jede Regung ist ein biologisches Geschehen. è Alles Psychische ist auch biologisch. 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 4 Der Mensch als biopsychosoziales System Zellen sind am Anfang der Schwangerschaft 14-Tage omnipotent Jeder Mensch ist ein biopsychosoziales System und befindet sich in einem biopsychosozialen System. Der Mensch als System besteht aus Subsystemen. - Bsp.: Kleine Zellen organisieren sich zu Organen (Herz, Magen); Organe bilden größere Systeme, die Verdauung oder Informationsverarbeitung ermöglichen Der Mensch gehört zu einem größeren System - Individuum ist Teil einer Familie, einer Kultur Um menschliches Verhalten zu verstehen, müssen wir biologische, psychologische und soziokulturelle Systeme betrachten. 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 5 Neuronale Kommunikation Grundbausteine unseres neuronalen Informationssystems sind Neurone (Nervenzellen). um Informationen jeglicher Art durch den Körper übertragen Neurone können untereinander kommunizieren. Auf der nächsten Seite sehen Sie das als schematische Darstellung. Dr. Petra Sandhagen 6 18.11.2024 Neuronale Kommunikation Sind nicht identisch Läuft wie stille Post vgl. mit Isolation von Kabel. Ist für Lähmung verantwortlich Dr. Petra Sandhagen 7 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 59 Neuronale Kommunikation Aufbau eines Neurons: - Zellkörper (cell body) - Teil des Neurons, der den Zellkern enthält - der Zellkern ist das Lebenserhaltungszentrum der Zelle - vom Zellkörper abzweigende Fasern: Dendriten - vielfach verzweigte Erweiterungen einer Nervenzelle - Dendriten sind kurz ü Dendriten empfangen Informationen und leiten sie als Impulse an den Zellkörper weiter ü Dendriten hören zu Dr. Petra Sandhagen 8 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 59 Neuronale Kommunikation Hier Text eingeben Aufbau eines Neurons: - Erweiterung eines Neurons: Axon ü leiten Botschaften an andere Neurone, Muskeln oder Drüsen weiter ü können sehr lang sein ü von Myelinschicht umgeben ü Axone sprechen - Myelinschicht ü Fettgewebe, wirkt isolierend, beschleunigt die Impulsweiterleitung ü Myelin wird bis zum Alter von 25 Jahren gebildet => Effizienz der Nerven wächst bis zu dieser Zeit Dr. Petra Sandhagen 9 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 55ff Neuronale Kommunikation Neurone sind von Gliazellen (Klebezellen) umgeben: - Neurone können sich nicht allein ernähren - Gliazellen stützen und schütze Neurone - Gliazellen stellen den Neuronen Nährstoffe und Myelin zur Verfügung - Gliazellen leiten neuronale Verbindungen und nehmen Neurotransmitter auf - auf diese Weise sind Gliazellen am lernen und denken beteiligt - Gliazellen scheinen eine wichtige Bedeutung bei der Höherentwicklung der Lebewesen zu besitzen Dr. Petra Sandhagen 10 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 55ff Neuronale Kommunikation Informationsweiterleitung Sinnesrezeptoren oder benachbarte Neurone senden chemische Botenstoffe aus die Dendriten nehmen die Botenstoffe auf daraufhin löst in der Nervenzelle ein Impuls (= Aktionspotenzial) aus Aktionspotenzial = kurze elektrische Ladung Aktionspotenzial wandert das Axon entlang Wie schnell wandert der Nervenimpuls? ist abhängig vom Gewebe 3 km/h bis 320 km/h Vergleich wichtig für Klausur, deutlich langsamer als Strom 3 milionen mal langsamer als Strom Dr. Petra Sandhagen 11 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 60 Neuronale Kommunikation Alles-oder-Nichts-Reaktion ein Neuron reagiert (feuert) oder reagiert nicht entweder oder Intensität: ein starker Reiz kann mehr und schneller Neurone zur Reaktion bewegen Synapse Verbindungsstelle zwischen zwei Neuronen genauer zwischen axonaler Endigung des präsynaptischen Neurons und einem Dendriten des postsynaptischen Neurons synaptischer Spalt: Beinahe-Verbindung Dr. Petra Sandhagen 12 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 60 Neuronale Kommunikation Neuronale Kommunikation „Bei jeder Informationsverarbeitung im Gehirn sprechen die Neuronen an den Synapsen miteinander.“ Solomon H. Snyder, Neurowissenschaftler (1984) Dr. Petra Sandhagen 13 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 60 Neuronale Kommunikation chemische Begriffe sind nicht wichtig Ladung verändert sich kurzfristig, dadurch löst sich ein aktionspotenzial aus Dr. Petra Sandhagen 14 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 62 Neuronale Kommunikation Informationsweitergabe das Aktionspotenzial erreicht die Endigung des Axons das bewirkt die Ausschüttung eines Neurotransmitters, eines chemischen Botenstoffes In den Spalt ausgefüllt Neurotransmittermoleküle überqueren den synaptischen Spalt und docken an einem Rezeptor des postsynaptischen Neurons an dieser Vorgang dauert einen 10.000sten Teil einer Sekunde die angedockten Neurotransmitter bewirken, dass die Rezeptormoleküle kleine Kanäle am postsynaptischen Neuron öffnen dadurch strömen Ionen (elektrisch geladene Atome) in das Neuron und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Impuls (Aktionspotenzial) ausgelöst wird Verbliebene Neurotransmitter im synaptischen Spalt werden von Enzymen abgebaut und vom präsynaptischen Neuron wieder aufgenommen (reuptake) Dr. Petra Sandhagen 15 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 63 Neuronale Kommunikation Dr. Petra Sandhagen 16 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 63 Neuronale Kommunikation Neurotransmitter chemische Botenstoffe überwinden den synaptischen Spalt zwischen Neuronen in Gehirnbahnen kommen immer nur wenige (ein oder zwei) Neurotransmitter vor Neurotransmitter beeinflussen unser Verhalten und unsere Emotionen Neurotransmitter interagieren Dr. Petra Sandhagen 17 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 64 Neuronale Kommunikation – Neurotransmitter Ist nicht klausurrelevant Dr. Petra Sandhagen 18 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 65 Nervensystem Im Medizinbuch schauen gesamter Körper je nach System Nervensystem: Oberbegriff, meint das gesamte Informationsnetz mittels Neurotransmitter kommunizierende Neurone bilden das Nervensystem das Nervensystem nimmt Informationen aus der Welt und aus dem Körper auf Zentrales Nervensystem: Gehirn und Rückenmark Peripheres Nervensystem: sensorische Neuronen und Motoneuronen, die das zentrale Nervensystem mit dem Rest des Körpers verbinden Nerven: neuronale „Kabel“, die aus vielen gebündelten Axonen bestehen; Nerven gehören zum peripheren Nervensystem und verbinden das zentrale Nervensystem mit Muskeln, Drüsen und Sinnesorganen Dr. Petra Sandhagen 19 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 66 Zwischenschub: Arten von Neuronen Sensorische Neuronen - afferente Nervenzellen - übermitteln von den Sinnesorganen eingehende Informationen zum zentralen Nervensystem Motoneurone - efferente Nervenzellen - übermitteln Informationen vom zentralen Nervensystem an Muskeln und Drüsen Interneurone - „Mittler“, gehören zum zentralen Nervensystem - übernehmen interne Kommunikation zwischen sensorischem Input und motorischem Output Dr. Petra Sandhagen 20 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 65 Nervensystem Dr. Petra Sandhagen 21 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 67 Zwischenfazit Grundbausteine: Neurone Neurone kommunizieren Neurone bilden das zentrale Nervensystem Neurone bilden Netzwerke mit benachbarten Neuronen: neuronale Netze weiteres Kommunikationssystem: endokrines System mit den Botenstoffen Hormone 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 22 Messmethoden Ist nicht klausurrelevant Woher wissen wir etwas über das Gehirn? früher: Läsionen, Verletzungen EEG: Elektroenzephalogramm - verstärkt die Hirnstromwellen MEG: Magnetencephalografie - bildet Magnetfelder aus der natürlichen elektrischen Aktivität des Gehirns ab PET: Positronenemissionstomografie - visualisiert Gehirnaktivität - gemessen wird die Verteilung von radioaktiv markierter Glukose MRT: Magnetresonanztomografie - stellt mit Hilfe von Magnetfeldern Bilder von weichem Gewebe dar fMRT: funktionelles MRT - Verfahren zur Darstellung von Blutfluss und damit Hirnaktivität Dr. Petra Sandhagen 23 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 76 Hirnstamm ältester Teil des Gehirns liegt gut geschützt innerhalb, dort wo das Rückenmark in den Schädel eintritt dieser Übergang am unteren Teil des Hirnstamms heißt Medulla oblongata und kontrolliert Herzschlag und Atmung am oberen Teil des Hirnstamms liegt der Thalamus - Umschaltzentrale für sensorische Informationen Kleinhirn (Zerebellum) - hinterer Teil des Hirnstamms - verarbeitet sensorische Signale und koordiniert motorische Reaktionen è alle diese Funktionen laufen ohne Anstrengung ab Dr. Petra Sandhagen 24 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 78 Limbisches System neuronales System, das zwischen den ältesten und den neuesten Teilen des Gehirns liegt umfasst Hippocampus, Amygdala und Hypothalamus Amygdala (Mandelkern): beteiligt am Entstehen von Emotionen Hypothalamus: steuert die lebenserhaltenden Aktivitäten wie Essen und Körpertemperatur Hippocampus: mit dem Gedächtnis verbunden Dr. Petra Sandhagen 25 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 80 Zerebraler Kortex (Großhirnrinde) zwei Hemisphären dünne Schicht miteinander verbundener Nervenzellen oberstes Steuerungs- und Informationsverarbeitungszentrum unseres Körpers motorischer Kortex: sendet Informationen zu den Körperteilen hand wegnehmen sensorischer Kortex: empfängt Informationen von den Sinnesrezeptoren der Haut was scharfes Assoziationsfelder: sind für höhere geistige Fähigkeiten wie Lernen, Erinnern, Denken und Sprechen zuständig Dr. Petra Sandhagen 26 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 83 Zerebraler Kortex linke und rechte Hemisphäre verbunden durch das corpus callosum (Balken) - ein breites Band aus Nervenfasern - über den Balken werden Informationen ausgetauscht linke Hemisphäre: Sprache rechte Hemisphäre: Schlussfolgerungen Kombinsation möglich wenn noch im jungen Alter Dr. Petra Sandhagen 27 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 83 Zerebraler Kortex Ist nicht klausurrelevant. Dient nur zur Veranschaulichung Dr. Petra Sandhagen 28 18.11.2024 Aus: Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 83 Fazit Grundbaustein: Neurone Neurone kommunizieren Neurone bilden das zentrale Nervensystem Neurone bilden Netzwerke mit benachbarten Neuronen: neuronale Netze alle Informationen müssen zum Gehirn gelangen Gehirn - Hirnstamm - limbisches System - zerebraler Kortex 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 29 Literatur und Tipps Gazzaniga, M., Heatherton, T. & Halpern, D. (2017). Psychologie. Weinheim Basel: Beltz. https://www.beltz.de/fachmedien/psychologie/psychologie_einfuehrungslehr buch/startseite.html Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66765-1 Nolting, H.-P., Paulus, P. (2018). Psychologie lernen. Eine Einführung und Anleitung. 15., vollst. überarb. Aufl. Weinheim Basel: Beltz. 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 30 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 31 18.11.2024 Dr. Petra Sandhagen 32

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