VWL-Grundlagen: Mikroökonomie PDF

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Hochschule Hannover

Prof. Dr. Michael Nusser

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microeconomics VWL-Grundlagen Mikroökonomie economics

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This document appears to be lecture notes or study materials for a microeconomics course at Hochschule Hannover, covering topics such as supply and demand, market equilibrium, and market failure.

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WICHTIGER Hinweis zur Datei 3b: Beim Drucken der PDF-Druck- version "Seite Anpassen" wählen und NICHT "Tatsächliche Größe" wählen + Querformat wählen !!! VWL-Grundlagen: Mikroökonomie Prof. Dr. Michael Nusser Fachbereich IV – Wirtschaft und Informatik / Hochschule Hannover Prof. Dr. rer. pol. Michael Nusser Büro: Raum 1H.1.49 (alt: 244.1) Servicezeiten: Nach vorheriger Vereinbarung per E-Mail (um Wartezeiten zu vermeiden) Tel.: 0511 – 9296 1572 E-Mail: [email protected] Zur Person (Interessen: u.a. Sport, Reisen) - Studium und Promotion der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bamberg - 2000-2003: Unternehmensberater in Düsseldorf (u.a. Wettbewerbsanalysen, Unternehmensführung, Prozessoptimierung, Kundenerfolgsrechnung) - 2004-2009: Leiter Geschäftsfeld "Ökonomische Effekte neuer Technologien" am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe (u.a. Innovations- und Beschäftigungspotenziale neuer Technologien, Innovationssysteme, erfolgskritische Standort- faktoren und Standortbewertung) - seit 2009: Professor für Allgemeine Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Hannover Download von Veröffentlichungen (Auswahl) möglich unter http://www.fakultaet4.fh-hannover.de/personen/lehrende/nusser-michael-prof-dr-prof/veroeffentlichungen/index.html Fragen zur “Klausurrelevanz” der verschiedenen Unterlagen Klausurrelevant sind die a) Vorlesung (inkl. „verdichtete“ PowerPoint-Folien Skript erster & zweiter Teil ; Anm.: „Lehr-Skript zum Teil mit viel Folientext ; keine reinen Vortragsfolien“), b) Übungsaufgaben (vgl. hierzu nächste Seite) NICHT klausurrelevant sind die Videos & Seiten mit empirischen Fakten ! (Hinweis: Die Inhalte der Videos sind hilfreich insb. zur Lernstoff-Wdh.) Hinweis: Alle relevanten Dateien sind eingestellt im Moodle-Kurs "BBA-/IBS-413 VWL-Grundlagen: Mikroökonomie und Makroökonomie" Unterstützend zum Nachlesen bzw. Vertiefen kann folgende Basisliteratur verwendet werden (in der HsH-Bibliothek verfügbar): Quellen für das Skript bzw. die Folien sind vor allem - N. Gregory Mankiw / Mark P. Taylor: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Schäffer Poeschel. Als ebook verfügbar in der HsH-Bibliothek (vgl. Moodle-Datei 2 und 6) - Marco Hermann: Arbeitsbuch Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Schäffer Poeschel. Neueste Auflage (ca. 20 €) Zudem: - Johannes Müller (2009): Moderne Volkswirtschaftslehre in der Praxis Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 3 Dateien Übungsaufgaben (kann auf Basis der Vorlesung & Skripte beantwortet werden) Mikroökonomik und Makroökonomik Makroökonomie EXEMPLARISCH Klausur: Hinweise + Auswertung Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 4 Aufbau VWL-Lehrveranstaltungen im Bachelor-Studium (HsH Hannover) Basiswissen Makroökonomie ist erforderlich für Wirtschaftspolitik 2. Semester Teilmodul „Wirtschaftspolitik“ VWL- Grundlagen wird in Blöcken gelesen ! 1) Mikroökonomie (die ERSTEN 1 2 ca. 5-6 Wochen des Semesters), danach 2) Makroökonomie (ca. 6-7 Wochen) Ziel der einführenden VWL-Veranstaltungen: Studierende sollen die Wirtschafts- und Finanznachrichten besser verstehen, analysieren und beurteilen können. ( KEINE Mathematik ! ) Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 5 Mikroökonomie (BBA / IBS 413-01): Inhalte Inhalte erster Teil: Teil I: Angebot und Nachfrage I - Wie funktionieren freie Märkte? 1. Arten von Märkten 2. Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage bei freier Preisbildung 3. Exkurs: Elastizitäten und ihre Anwendung Teil II: Angebot und Nachfrage II – Wie effizient sind Märkte und wie schaffen freie (nationale und globale) Märkte Wohlstand für viele (bzw. für alle)? 4. Konsumenten- und Produzentenrente und die Effizienz von freien Märkten 5. Fallstudie Wohlfahrtsökonomik: Globalisierung und Internationaler Handel 6. Exkurs: Wie wirtschaftspolitische Eingriffe des Staates die Effizienz von funktionierenden (!!!) Märkten negativ beeinflussen können Inhalte zweiter Teil: Teil III: Marktversagen: Warum viele Märkte nicht effizient funktionieren und wie staatliche Eingriffe die Marktergebnisse verbessern können 7. Marktversagen und staatliche Eingriffe Teil IV: Volkswirtschaftliche Denkrichtungen und Wirtschaftssysteme 8. Exkurs: Sehr kurzer Überblick über Wirtschaftssysteme (u.a. soziale Marktwirtschaft, freie Marktwirtschaften, Wohlfahrtsstaaten) und deren Leistungsfähigkeit (ausführlicher im Teilmodul Wirtschaftspolitik) Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 6 Teil I Angebot und Nachfrage I: Leitfrage: Wie funktionieren freie Märkte? Arten von Märkten 1 Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 8 Spannungsfeld „Knappe Ressourcen und unendliche Bedürfnisse“ „bestmögliche Verwendung von knappen Ressourcen“ → bei sehr viel Wettbewerb Vorteile von Wettbewerb für den Konsument Quelle: Müller, J.: VWL-Theorie & VWL-Politik ; Moderne Volkswirtschaftslehre in der Praxis (2009) Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 9 Marktformen: Vollständiger Wettbewerb (Polypol) und unvollständiger Wettbewerb (führt zu Marktversagen) Vollständiger (perfekter) Wettbewerb: Polypol Video: Markt- − Identische / homogene Produkte (z.B. Weizen, Zucker), formen − Sehr viele Käufer (= Nachfrager) und sehr viele Verkäufer (= Anbieter / Produzenten) ohne Einfluss auf den Marktpreis; daher sind Käufer und Verkäufer Mengenanpasser. − freier Markteintritt und sehr hohe Wettbewerbsintensität Marktmacht - Unvollständiger Wettbewerb: Monopol (z.B. Deutsche Bahn) − Nur ein Verkäufer, der den Marktpreis beeinflussen kann, − fehlender Wettbewerb + kein freier Markteintritt (vgl. Ursachen), − Ursachen: u.a. staatliche Patente / Lizenzen, sehr hohe Fixkosten bei Netzindustrien (→ sinkende Durchschnittskosten), Video: Alleineigentum an Produktionsfaktoren Vollständiger Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Wettbewerb Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 10 Marktformen: Vollständiger Wettbewerb (Polypol) und unvollständiger Wettbewerb (führt zu Marktversagen) Marktmacht - Unvollständiger Wettbewerb: Oligopol (z.B. Energiekonzerne, Automobilhersteller, Fluggesellschaften, OPEC) − wenige Anbieter und viele Nachfrager, − gleiche oder sehr ähnliche („homogene“) Produkte, − oft geringer Wettbewerb unter Oligopolisten (z.B. wegen Kartellabsprachen). Marktmacht - Unvollständiger Wettbewerb: monopolistische Konkurrenz (z.B. Handyanbieter, Hardware, Software); hohe Bedeutung im realen Wirtschaftsleben − viele Anbieter (idR. viele Nachfrager) + freier Markteintritt, − Differenzierte / heterogene Produkte (Produktdifferenzierung), − jeder Anbieter kann den Preis seines Produkts in bestimmten Band- breiten selbst beeinflussen (abhängig von Wettbewerbsintensität) (z.B. Apple iPhone, Samsung, LG). Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 11 Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage 2 Inhalte Theorie von Nachfrage und Angebot Marktgleichgewichte und die Bedeutung freier Marktpreisbildung Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 12 Kernfrage Kapitel 2 und 3: Wann und in welchem Ausmaß steigen bzw. fallen die Preise von verschiedenen Gütern? Öl als wichtiger Rohstoff (z.B. für die Kunststoffherstellung) Weizen als wichtiger Rohstoff und Energielieferant für Nahrungsmittel Oder: Warum sind Immobilienpreise und Aktienkurse in der Finanzmarktkrise so schnell gefallen? Quelle: Beiträge Wirtschaftswoche (exemplarisch aus dem Jahr 2007) Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 13 Lerngerüst Teil I – Funktionsweise von Märkten Knappheit als Ausgangsproblem Bedürfnisse (unbegrenzt): Güter (knapp): Spannungs- Empfindung Mangel mit dem Mittel zur Befriedigung verhältnis Streben, ihn zu beseitigen von Bedürfnissen Ausgleich von Nachfrage und Angebot Markt- Nachfrage (Determinanten): Angebot (Determinanten): preise Kaufentscheidung Produktionsentscheidung zeigen (→ marktwirksamer Bedarf) (→ marktwirksame Güter) Knappheit Vertiefung Kaufentscheidung; Vertiefung Elastizitäten und Ihre Anwendung Preisfunktionen (Signal-, Aus- Zusammenhang gleichs-, Lenkungsfunktion); Preis und Kosten Vertiefung Marktgleichgewichte (komparativ-statische Analysen) Quelle: Eigene Darstellung Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 14 Nachfragekurve und Gesetz der Nachfrage: Kurvenverschiebung Das Gesetz der Nachfrage besagt, dass – wenn andere Faktoren unverändert bleiben (= ceteris paribus ; c.p.) – die nachgefragte Menge steigt, wenn der Preis sinkt. Preis von Preisveränderungen führen Eiscreme zu einer Bewegung entlang (€ je Kugel) der Nachfragekurve Zunahme der Nachfrage Abnahme der Nachfrage Nachfrage- kurve D2 Nachfrage kurve D1 Nachfragekurve D3 Menge Eiscreme Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 15 Verschiebung der Nachfragekurve Die Nachfragekurve verschiebt sich bei Veränderungen − des Einkommens der Konsumenten, − von Präferenzen bzw. Bedürfnissen (u.a. Geschmack, Vorlieben) und diesbezüglichen Veränderungen (z.B. „Tastaturhandys vs. Touchscreen/iPhone“); die insb. durch Werbung beeinflusst werden, − der Preise und des Nutzens von verwandten Gütern, − von Erwartungen der Käufer (z.B. Jobangst in Rezession wie z.B. in der Finanzmarktkrise), − der Anzahl und Struktur der Käufer (z.B. neuer Käufer aus Asien, neue Altersstruktur bei demografischem Wandel), − des Realzinses (Entscheidungen Konsum vs. Sparen sowie Kreditnachfrage). Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 16 Verschiebung der Nachfragekurve Einkommenseffekte − Bei einem normalen Gut steigt die Nachfrage mit dem Einkommen (Rechtsverschiebung der Nachfragekurve). − Bei einem inferioren Gut fällt die Nachfrage mit steigendem Einkommen (u.a. Substitution von „minderwertigen“ Gütern durch „höherwertige“ Güter bei steigendem Einkommen). (Linksverschiebung der Nachfragekurve) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 17 Verschiebung der Nachfragekurve Preise verwandter Güter − Ein Sinken des Preises eines Guts erhöht dessen Nachfrage und verringert die Nachfrage nach dem anderen Gut → Güter sind Substitute. (z.B. Eis / Fruchtjoghurt, da beides süße und cremige Speisen; Würstchen / Hamburger, Kino / Theater) − Ein Sinken des Preises eines Guts erhöht dessen Nachfrage und erhöht die Nachfrage nach dem anderen Gut → Güter sind komplementäre Güter (z.B. Computer / Software wie z.B. Games; LCD- Fernseher / DVD; Handytarife / Mobiltelefone; Benzin /Autos; Skier / Liftkarten). Video: Nachfrage Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 18 7 Hauptdeterminanten des Güterkaufes / der Nachfrage Variable Die Veränderung dieser Variable... 1. Preis des Gutes ergibt eine Bewegung auf der („Gesetz der Nachfrage“) Nachfragekurve 2. Einkommen (u.a. normale und verschiebt die Nachfragekurve inferiore Güter) 3. Preise verwandter Güter (u.a. Substitutionsgüter und verschiebt die Nachfragekurve Komplementärgüter) 4. Präferenzen / Bedürfnisse → Vor- verschiebt die Nachfragekurve lieben, Geschmack (← Werbung!) 5. Erwartungen der Käufer verschiebt die Nachfragekurve (z.B. Boom, Rezession) 6. Anzahl / Struktur (z.B. Alter) Käufer verschiebt die Nachfragekurve Weitere Determinante (Verschiebung Nachfragekurve): 7. Realzins (Sparzins, Kreditzins) Quelle: insb. Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 6. Auflage. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 19 Haushaltsoptimum / nutzenmaximaler Konsumplan: Wichtige Erkenntnisse aus der neoklassischen Haushaltstheorie  Substitutionseffekte: Veränderungen des Konsums, wenn sich die relativen Preise verändern → Erg.: eindeutige Wirkungs- effekte = Mehrkonsum des relativ billiger gewordenen Gutes  Einkommenseffekte: Veränderungen des Konsums nach einer Einkommensänderung (auch bei Preisänderungen) Erg.: nicht- eindeutige Wirkungseffekte, d.h. es können mehr / weniger Güter konsumiert werden (Grund: normales vs. inferiores Gut)  Der Grenznutzen nimmt mit jeder zunehmenden Einheit Konsum (bzw. Besitz) ab (1. Gossen‘sche Gesetz); Folge: z.B. Happy Hour, Rabatte... Beachte: Absoluter Gesamtnutzen steigt bei Mehrkonsum bis zur Sättigungsgrenze („nur Nutzenzuwachs ↓ “)  Im Haushaltsoptimum gilt: Die begrenzten Ressourcen (hier: Einkommen) werden dann optimal aufgeteilt, wenn jede Geld- einheit in jeder Verwendungsrichtung (Gut 1, Gut 2) einen gleich hohen Grenznutzen stiftet (2. Gossen‘sche Gesetz) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 20 Angebotskurve und Gesetz des Angebotes: Kurvenverschiebung Das Gesetz des Angebotes besagt, dass – wenn andere Faktoren unverändert bleiben (= c.p.) – die angebotene Menge steigt, wenn der Preis steigt. Preis von Preisveränderungen Eiscreme Angebotskurve S führen zu einer 3 (€ je Kugel) Angebots- Bewegung entlang der Angebotskurve kurve S1 Angebots- Angebots- kurve S2 rückgang Angebots- zunahme Menge Eiscreme Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 21 7 Hauptdeterminanten des Güterangebots Variable Die Veränderung dieser Variablen... 1. Preis des Gutes ergibt eine Bewegung auf der („Gesetz des Angebotes“) Angebotskurve 2. Input- / Einkaufspreise = Preise verschiebt die Angebotskurve für die Produktionsfaktoren 3. Technik (Fortschritt / verschiebt die Angebotskurve Automatisierung) 4. Erwartungen Anbieter verschiebt die Angebotskurve (u.a. Boom, Rezession) verschiebt die Video: 5. Anzahl der Anbieter Angebot Angebotskurve Zusätzliche weitere Determinante (Verschiebung Angebotskurve): 6. Rentabilität der Produktion (u.a.Verlagerung in Richtung rentablere Modelle); Kuppelproduktion (u.a. „mehr Lammfleisch → mehr Wolle“) 7. Natürliche und gesellschaftliche Faktoren (u.a. Klima, öffentliche Meinung) Quelle: insb. Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 6. Auflage. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Prof. Dr.Dr. Michael Michael Nusser Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie (Hochschule Hannover) und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 22 Prof. Dr. Michael Nusser Einführung in die Volkswirtschaftslehre und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 22 Güterproduktion: Wichtige Erkenntnisse aus der neoklassischen Produktionstheorie  Mehrproduktion („Auftragsannahme“): Produktionsmenge wird ausgeweitet, wenn gilt Grenzerlös (Preis) > Grenzkosten (= Zu- nahme Gesamtkosten bei einer zusätzlichen Produktionseinheit)  Keine Mehrproduktion („keine Auftragsannahme“): Keine weitere Produktion, wenn gilt Grenzerlös (Preis) < Grenzkosten  Gewinnmaximale Produktion: Grenzerlös (Preis) = Grenzkosten  Markteintritt (kurz- und langfristig) bei Preis > Durchschnittliche Gesamtkosten („Gesamtstückkosten“ = fixe Stückkosten [z.B. Gebäude, Maschinen] + variable Stückkosten s.u.) = Gewinne  Marktaustritt (langfristig) bei Preis < Durchschnittliche Gesamtkosten („Gesamtstückkosten“) = dauerhaft Verluste  Marktaustritt (kurzfristig) bei Preis < Durchschnittliche variable Kosten („variable Stückkosten“ wie z.B. Personal, Materialien, Strom) = kurzfristig Verluste minimieren bei Nicht-Produktion (Betriebsminimum bei Preis = Durchschnittliche variable Kosten) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 23 ANGEBOT UND NACHFRAGE ZUSAMMEN Ökonomen verwenden das Modell von Angebot und Nachfrage, um Märkte zu untersuchen. In einem Wettbewerbsmarkt (Polypol) treffen sehr viele Käufer auf sehr viele Verkäufer, von denen keiner den Preis wesentlich beeinflussen kann. Ein (Markt-)Gleichgewicht beschreibt einen Zustand, bei dem Angebot und Nachfrage gleich bzw. identisch sind. Gleichgewichtspreis („Markträumungspreis“) Der Preis, der Angebot und Nachfrage zur Übereinstimmung bringt (Hersteller verkaufen vollständig ihre Angebotsmenge ; Konsumenten erwerben vollständig ihre nachgefragten Mengen). Gleichgewichtsmenge Angebotene und nachgefragte Menge beim Gleichgewichtspreis. Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 24 Abbildung: Das (Markt-)Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage Preis von Eiscreme Video: Marktgleich- (€ je Kugel) Angebot gewicht Gleichgewichtspreis Gleichgewicht 2,00 Gleichgewichts- menge Nachfrage 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Menge Eiscreme (Kugeln) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 25 Was passiert mit Märkten abseits des Gleichgewichts? Angebotsüberschuss (Angebot > Nachfrage): Preissenkung Nachfrageüberschuss (Nachfrage > Angebot): Preis steigt (a) Angebotsüberschuss (z.B. 2008/09 Immobilien USA, Spanien) Folge: Preissenkung, um den Absatz / die Nachfrage zu stimulieren (b) Nachfrageüberschuss (z.B. 2006/07 Rohstoffe, Energie) Folge: Preiserhöhung Angebots- Angebots- überschuss überschuss Nachfrage- überschuss Nachfrage- überschuss Quelle: Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 26 Funktionen von flexiblen Preisen in einer freien Marktwirtschaft 3 Wichtige Funktionen (Aufgaben) flexibler Preise 1) Signalfunktion - Information über Knappheitsverhältnisse am Markt werden schnell angezeigt - Einfluss auf das Verhalten der Marktteilnehmer: u.a. Anreiz zum sparsamen Umgang mit knappen Gütern (z.B. mit fossilen Rohstoffe wie Öl) 2) Ausgleichsfunktion - Ausgleich von Angebot und Nachfrage - Wettbewerb zwischen Marktteilnehmern - „Ausschaltung“ der zu teuren Anbieter und der nicht kaufkräftigen Nachfrager 3) Lenkungsfunktion - Lenkung der Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden) in ihre produktivste Verwendung (mit entsprechender Verteilung der Einkommen) - flexible Preise bewirken schnelle Anpassung an eine veränderte Marktlage Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 27 Drei Schritte der Analyse von Gleichgewichtsänderungen (komparativ- statische Analyse) 1. Entscheide, ob ein Ereignis die Angebots- oder die Nachfragekurve beeinflusst (oder beide). 2. Entscheide über die Richtung der Kurvenverschiebungen. 3. Verwende das Angebots-Nachfrage- Diagramm, um die resultierende Änderung des Marktgleichgewichts (Preis- und Video: Übersicht Ver- Mengeneffekt) festzustellen. schiebungen Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 28 Fall 1: Wie eine Nachfragesteigerung das Markt- Gleichgewicht verändert (z.B. "Hitzewelle") Preis von Eiscreme 1. Sommer-Hitzewelle lässt (€ je Kugel) die Nachfrage ansteigen … Angebot 2,50 Neues Gleichgewicht 2,00 2. … mit höherem Preis … D2 Ursprüngliches Gleichgewicht Nachfrage, D1 7 Menge Eiscreme 10 3. … und höherer Menge (Umsatz steigt stark) (Kugeln) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 29 Fall 2: Eine Wetteränderung ("Hitze-Welle") an der Nordseeküste lässt an der Adria die Nachfragemenge nach Hotelzimmern ??? und den Preis ??? Quelle: Marco Hermann: Arbeitsbuch Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 30 Fall 3: Wie ein Angebotsrückgang das Markt- Gleichgewicht verändert (z.B. Inputpreis Zucker ↑) Preis von Eiscreme 1. Eine Erhöhung (€ je Kugel) des Zuckerpreises. Neues S2 senkt das Angebot … Gleichgewicht Angebot, S1 2,50 2,00 Ursprüngliches Gleichgewicht 2. … mit höherem Preis … Nachfrage 4 7 Menge Eiscreme 3. und niedrigerer Menge (Umsatz sinkt) (Kugeln) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 31 Fall 4: Technischer Fortschritt (Prozessinnovation Maschinen-/ Anlagenbau) führt zu einem Rückgang der Produktionskosten. Dadurch ??? die Angebotsmenge an Fernsehgeräten und der TV-Gerätepreis ??? Quelle: Marco Hermann: Arbeitsbuch Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 32 Übung: Was passiert mit Preis (P) und Menge (Q), wenn sich Angebot und / oder Nachfrage verändert? Angebot Angebot Angebot (Angebotskurve) nimmt zu nimmt ab ist konstant Nachfrage P unverändert P fällt P steigt (Nfr.-kurve) ist konstant Q unverändert Q steigt Q fällt Nachfrage P steigt P (?) P steigt nimmt zu Q steigt Q steigt Q (?) Nachfrage P fällt P fällt P (?) nimmt ab Q fällt Q (?) Q fällt (Hinweis: Mit Zu-/Abnahme sind Verschiebungen der Angebots- und/oder Nachfragekurve gemeint) Video: Übersicht „Doppel“- Verschiebungen Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 33 Tabelle: Was passiert mit Preis (P) und Menge (Q), wenn sich Angebot und / oder Nachfrage verändert? DRUCKVERSION Angebot Angebot Angebot (Angebotskurve) nimmt zu nimmt ab ist konstant Nachfrage P unverändert P fällt P steigt (Nfr.-kurve) ist konstant Q unverändert Q steigt Q fällt Nachfrage P steigt P (?) P steigt nimmt zu Q steigt Q steigt Q (?) Nachfrage P fällt P fällt P (?) nimmt ab Q fällt Q (?) Q fällt (Hinweis: Mit Zu-/Abnahme sind Verschiebungen der Angebots- und/oder Nachfragekurve gemeint) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 34 3 Exkurs: Elastizitäten und ihre Anwendung Ausgangspunkt: Komparativ-statische Analysen (Teil I, Ende Kap. 2) → Um zu analysieren, wie groß die Preis- und Mengeneffekte bei veränderten Marktgleich- gewichten sind, benötigt man das Wissen bzgl. der Elastizitäten. Was gilt es im Folgenden zu zeigen: 1) Ist das Angebot / die Nachfrage eher unelastisch (z.B. Aktienangebot, Luxusimmobilien) → große Preiseffekte, geringe Mengeneffekte 2) Ist das Angebot / die Nachfrage eher elastisch (z.B. viele industriell her- gestellte Güter wie Autos) → geringe Preiseffekte, hohe Mengeneffekte Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 35 Preiselastizität der Nachfrage (wichtig für Marketing/ Vertrieb!) (gilt analog für das Güterangebot) Die Preiselastizität der Nachfrage misst, wie sich die Nachfrage- menge verändert, wenn sich der Preis eines Guts erhöht bzw. sinkt. Preiselastizität Nachfrage = Um wieviel % ändert sich die Nach- fragemenge (Q), wenn der Preis (P) des Gutes um 1% steigt/fällt? Die Preiselastizität der Nachfrage steigt, wenn z.B. bei Wettbewerb die Anzahl der Substitute steigt. Berechnung Preiselastizität der Nachfrage = prozentuale Mengen- änderung dividiert durch die prozentuale Preisänderung prozentuale Änderung der nachgefragten Menge = prozentuale Preisänderung (idR. 1%) Kreuz-Preiselastizität Nachfrage = Um wieviel % ändert sich Nach- fragemenge, wenn der Preis eines anderen Gutes um 1% steigt/fällt? Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 36 Abbildung vollkommen unelastische Nachfrage: Die Nachfragemenge reagiert nicht auf eine Preisveränderung (a) Vollkommen unelastische Nachfrage (Preiselastizität = 0) Bsp.: Gesundheitsgüter, insb. Notfall (Operation nach Unfall) Preis Nachfrage €5 €4 1. Eine Erhöhung. des Preises … 0 100 Menge 2. … verändert die nachgefragte Menge nicht (Umsatz steigt stark). Hinweis bzgl. Angebotsseite: Das Angebot an Land / Immobilien mit Strandzugang (oder allg. das Angebot an Boden) oder Aktien ist in der Regel unelastisch. Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 37 Abbildung unelastische Nachfrage: Die Nachfragemenge reagiert nicht sehr stark auf eine Preisveränderung (b) Unelastische Nachfrage (Preiselastizität 1) Preis €5 €4 Nachfrage 1. Ein Anstieg im Preis um 25 % … 0 50 100 Menge 2. … führt zu einer “überproportionalen” Abnahme der Nachfrage um 50% (Umsatz sinkt stark). Hinweis bzgl. Angebotsseite: Das Angebot an Büchern, Autos (industriell hergestellten Güter allgemein) ist elastisch Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 39 Einkommenselastizität der Nachfrage Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst die Veränderung der nachgefragte Menge aufgrund von Einkommensveränderungen. Sie ergibt sich aus der prozentualen Veränderung der Nachfrage- menge eines Gutes geteilt durch die prozentuale Änderung des Einkommens (bei Konstanz aller übrigen Güterpreise): Einkommenselastizität der Nachfrage prozentuale Nachfrageänderung = prozentuale Einkommensänderung Bei steigendem Einkommen (EK) steigt die Nachfrage nach normalen Gütern (positive EKs-Elastizität) und sinkt die Nachfrage nach inferioren Gütern (negative EKs-Elastizität). Video: Elastizitäten Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 40 Teil II Angebot und Nachfrage II: Wie effizient sind Märkte und wie schaffen freie (nationale und globale) Märkte Wohlstand für viele (bzw. für alle)? Konsumenten- und Produzentenrente sowie die Effizienz von freien Märkten 4 Zur Erinnerung: Am Markt werden knappe Ressourcen zugeteilt. Ob eine Allokation durch den Markt wünschenswert ist, betrachtet die Wohlfahrtsökonomik. Relevante Frage: Maximieren Gleichgewichtsmenge und Gleichgewichtpreis die Gesamtwohlfahrt von Konsumenten und Produzenten? Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 42 KONSUMENTENRENTE Die Zahlungsbereitschaft ist der Höchstbetrag, den ein Käufer für ein Gut zu zahlen bereit ist. Sie misst, welchen Wert ein Käufer einem Gut beimisst. Die Konsumentenrente misst den Nutzen eines Käufers aus seiner Teilnahme am Marktgeschehen und ist gleich der Zahlungsbereitschaft des Käufers (dem persönlichen Höchstpreis) minus dem tatsächlich bezahlten Preis. Messung Konsumentenrente mit der Nachfragekurve Die Fläche unterhalb der Nachfragekurve und oberhalb des Marktpreises ist gleich der Konsumentenrente, die in einem Markt entsteht. Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 43 PRODUZENTENRENTE Die Produzentenrente misst den Nutzen eines Verkäufers aus seiner Teilnahme am Marktgeschehen und entspricht dem Verkaufspreis minus den Produktionskosten (= Geldwert des Faktoreinsatzes von Arbeit, Kapital und Boden). Messung Produzentenrente mit der Angebotskurve Ebenso wie die Konsumentenrente in enger Beziehung zur Nachfragekurve steht, ist die Produzentenrente eng mit der Angebotskurve verknüpft. Die Fläche unterhalb des Marktpreises und oberhalb der Angebotskurve (diese spiegelt die Produktionskosten wider) entspricht der Produzentenrente. Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 44 Abbildung: Konsumentenrente und Produzentenrente sind im Marktgleichgewicht maximal Preis A Video: Konsumenten- und D Produzentenrente Angebot Konsumenten- rente Gleich gewichts- Marktgleichgewicht E Preis (P GGW ) Produzenten- rente B Nachfrage C Gleichgewichts- Menge Menge (Q GGW ) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 45 Markteffizienz im Gleichgewicht Es ergeben sich drei Erkenntnisse über Marktergebnisse: − Freie Märkte teilen das Güterangebot jenen Käufern zu, die es – gemessen an der Zahlungsbereitschaft – am höchsten bewerten. − Freie Märkte teilen die Güternachfrage jenen Verkäufern zu, welche die Güter zu den geringsten Kosten produzieren können. − Freie Märkte führen im Marktgleichgewicht zur Produktion jener Gütermenge, die mit einem Maximum an Produzenten- und Konsumentenrente verbunden ist. Marktgleichgewichte entsprechen einer effizienten Allokation von Ressourcen (effiziente Allokation = a) die Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden werden in der Produktion effizient eingesetzt, und b) die Produktionsstruktur wird optimal auf die Bedürfnisstruktur der Konsumenten abgestimmt). Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 46 Fallstudie Wohlfahrtsökonomik: Globalisierung und internationaler Handel (dies bedeutet implizit internationale Arbeitsteilung) 5 Warum gibt es Handel und wie beeinflusst zwischenstaatlicher Handel die Wohlfahrt? Wer gewinnt und verliert durch zwischenstaatlichen Handel? Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 47 Der Weltmarktpreis und der komparative (Kosten-)Vorteil (ausführlicher im Teilmodul Wirtschaftspolitik) Der Weltmarktpreis entscheidet darüber, ob ein Land zum Importeur oder Exporteur wird. Liegt der Weltmarktpreis von Stahl oberhalb dem lokalen bzw. nationalen Inlandspreis ohne Außenhandel, wird Stahl exportiert. Ein Land wird zum Exportland. Liegt der Weltmarktpreis unterhalb dem lokalen bzw. nationalen Inlandspreis ohne Außenhandel, wird Stahl importiert. Ein Land wird zum Importland. Video: Weltmarkt- preis Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 48 Abb. Exportland: Wie Freihandel die Gesamtwohlfahrt eines Exportlandes verändert Stahl- Wichtig: preis Vorteile der Gewinner (hier: Produzenten) sind größer als die Nachteile der Verlierer (hier: Konsumenten) Inlandsangebot A Export Preis mit Außenhandel Weltmarkt- B D preis B Preis ohne Außenhandel C D = Netto-Wohlfahrts- C gewinn Exportland Inlandsnachfrage 0 Im Inland Im Inland Stahlmenge nachgefragte produzierte Menge Menge (≠ im Inland angebotene Menge) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 49 Tabelle:1: Die Tabelle DieBestimmungsgrößen Veränderung der Gesamtwohlfahrt der Nachfragedurch Freihandel: Der Fall eines Exportlandes Stahl- preis Video: Inlandsangebot Exportland A Export Preis mit Außenhandel Weltmarkt- B D preis Wichtig: Preis ohne Veränderung der Außenhandel Wohlfahrt durch Freihandel: D = Netto-Wohlfahrts- Indirekt profitieren auch C gewinn Exportland Der Fall des Exportlandes Konsumenten z.B. Arbeitsplätze bei BMW, Daimler etc.; plus oft Inlandsnachfrage Ohne Mitbessere Qualität der Güter Veränderung Außenhandel Außenhandel wegen internationalem 0 Im Inland Im Inland Stahlmenge nachgefragte produzierte Wettbewerb) Menge Konsumentenrente Menge A+B A -B Ohne Mit Veränderung Produzentenrente Außenhandel C Außenhandel B+C+D + (B + D) Konsumentenrente A+B A –B Gesamtrente A+B+C A+B+C+D +D Produzentenrente C B+C+D +B+D Gesamtrente A+B+C A+B+C+D +D Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 50 Abb. Importland: Wie Freihandel die Gesamtwohlfahrt eines Importlandes verändert Stahl- Wichtig: Vorteile der Gewinner (hier: Video: preis Export- und Konsumenten) sind größer als die Nachteile der Verlierer (hier: Importland Produzenten) Inlandsangebot A Preis ohne D = Netto-Wohlfahrts- Außenhandel B D gewinn Importland Preis mit Außenhandel Weltmarktpreis C Import Inlandsnachfrage 0 Im Inland Im Inland Stahlmenge produzierte nachgefragte Menge Menge Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 51 Tabelle:1: Die Tabelle DieBestimmungsgrößen Veränderung der Gesamtwohlfahrt der Nachfrage durch Freihandel: Der Fall eines Importlandes Stahl- preis Inlandsangebot A Video: Preis ohne Globalisierung Veränderung Außenhandel B der Wohlfahrt durch Freihandel: D = Netto-Wohlfahrts- gewinn Importland D Preis mit Der Fall des Exportlandes Außenhandel Weltmarktpreis C Import Ohne Mit Inlandsnachfrage Veränderung Außenhandel Außenhandel 0 Im Inland Im Inland Stahlmenge Konsumentenrente A+B produzierte nachgefragte A -B Menge Menge Ohne Mit Veränderung Produzentenrente Außenhandel C Außenhandel B+C+D + (B + D) Konsumentenrente A A+B+D +B+D Gesamtrente A+B+C A+B+C+D +D Produzentenrente B+C C –B Gesamtrente A+B+C A+B+C+D +D Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 52 Exkurs: Wie wirtschaftspolitische Eingriffe des Staates die Effizienz von funktionierenden (!!!) Märkten negativ beeinflussen können 6 Was gilt es im Folgenden zu zeigen: Wenn der Staat in funktionierende Märkte mit funktionierenden freien Preisbildungsmechanismen (→ flexible Preise) eingreift, kann dies zu Wohlfahrtsverlusten führen (→ „ … so wenig Staat wie möglich“). Wichtig: Im Umkehrschluss heißt das nicht, dass der Staat nirgends eingreifen soll (siehe Kap. 7 Marktversagen Marktmacht, Externalitäten → „ … so viel Staat wie nötig“) Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 53 Wohlfahrtsverluste durch staatlich festgelegte Steuern (u.a. zur Finanzierung von Konsum & Investitionen des Staates; z.B. Bildung, Straßen) Preis C + E = Nettowohlfahrtsverlust Preis,den der Besteuerung Käufer A Angebot bezahlen =PK B C Steuer: Preis ohne Steuer- = P1 Video 1 ; Steuer aufkommen E Video 2 D Preis, den = PV Verkäufer F erhalten Nachfrage Q2 mit Steuer Q1 ohne Steuer Menge Ohne Steuer Mit Steuer Veränderung Konsumentenrente A+B+C A − (B + C) Produzentenrente D+E+F F − (D + E) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, Steueraufkommen null B+D + (B + D) M. P.: Grundzüge der Volks- wirtschaftslehre. Verlag: Gesamtrente A+B+C+D+E+F A+B+D+F − (C + E) Schäffer Poeschel Prof.Prof. Dr. Michael Nusser Dr. Michael (Hochschule Hannover) Nusser Mikroökonomie Einführung in die Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomik Fachhochschule Hannover 54 Mindestpreis: Wie ein staatlich festgelegter „falscher“ Mindestlohn auf dem Arbeitsmarkt wirken kann Arbeitsmarkt mit Mindestlohn, der oberhalb (!!!) des Gleichgewichtslohnes liegt Lohnsatz Angebots- Arbeitsangebot überschuss (Arbeitslosigkeit) Mindest- lohn (= Preis- Nettowohlfahrtsverlust unter- Lohn kann grenze) Arbeitsnachfrage auf unvollkommenen Märkten kleiner sein als „vollkommer“ GGW-Lohn. Mindestlohn dann ggf. sinnvoll Nachgefragte Angebotene Arbeitsmenge Menge (!!!) Menge setzt sich am Markt durch → Folge: Arbeitslosigkeit Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 55 Höchstpreis: Staatliche festgelegte Höchstmietpreise führen oft zu ineffizienten Allokationen (bzgl. Quantität und Qualität) Mietpreisbindung langfristig: Preis liegt unterhalb (!!!) des Gleichgewichts-Mietpreises Miet- preis Nettowohlfahrtsverlust Video: Mindest- und Höchstpreis Angebot Höchstmiete (= Preisobergrenze) Nachfrage- überschuss Nachfrage Angebotene Nachfragemenge Wohnungsmenge Menge (!!!) setzt sich am Markt durch → Folge: Wohnungsmangel + Qualitätsmängel Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof.Prof. Dr. Michael Nusser Dr. Michael (Hochschule Hannover) Nusser Mikroökonomie Einführung in die Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomik Fachhochschule Hannover 56 Mikroökonomie (BBA-413-01) Inhalte zweiter Teil: Teil III: Marktversagen: Warum viele Märkte nicht effizient funktionieren und wie staatliche Eingriffe die Marktergebnisse verbessern können 7. Marktversagen und staatliche Eingriffe Entscheidend für Marktversagen: Preise erfüllen oft nicht ihre Signal-, Ausgleichs- und Lenkungsfunktion. Grund: Entweder gibt es keine Preise / Märkte oder Preise drücken nicht die tatsächliche volkswirtschaftliche Knappheit (Kosten oder Nutzen) aus. Teil IV: Volkswirtschaftliche Denkrichtungen und Wirtschaftssysteme 8. Exkurs: Sehr kurzer Überblick über Wirtschaftssysteme (freie Marktwirtschaft, soziale Marktwirtschaft, „Staatskapitalismus“) und deren Leistungsfähigkeit Quellen für das Skript bzw. die Folien zweiter Teil (siehe hierzu auch erster Teil zum jeweiligen Verlag): insb. - Kap. 7: N. Gregory Mankiw / Mark P. Taylor (2008): Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. - Kap. 8: Müller (2009): Skriptum Moderne Volkswirtschaftslehre in der Praxis sowie Johannes Müller (2011): Ökonomische Zeitenwende – Globaler Systemkampf im 21. Jahrhundert … Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 57 Gründe staatlicher Eingriffe - Drei Hauptfunktionen des Staates: Umver- teilungsfunktion, (Konjunktur-)Stabilisierungs- und Wachstumsfunktion (s. Makroökonomie), Allokationsfunktion (s. Mikroökonomie) z.B. progressive Einkommen- Ursachen für steuer in Deutschland oder Marktversagen / In- Sozialtransfers (u.a. effiziente Allokation: Sozialhilfe) a) Marktmacht (z.B. Monopol/Oligopol) b) Externe Effekte c) Öffentliche Güter d) Unvollkommene Informationen (z.B. via Geld- / Fiskalpolitik ; vgl. Praxisbeispiele zu: a) Netze (Telekommunikation, Energie, Makroökonomie und Finanzmarkt- Schiene) ; b) Bildung / Forschung und Umweltzerstörung; krise bei Geld & Währung) c)Rechtssystem/ Verteidigung;d)Gesundheit/Finanzsystem Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung u.a. an Edling (2010): Volkswirtschaftslehre schnell erfasst Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 58 Marktversagen: Staatliche Eingriffe können manchmal die Marktergebnisse verbessern. Ein freier Markt führt i.d.R. zu einer optimalen Allokation von Ressourcen, wenn kein Marktversagen vorliegt. Ein Marktversagen liegt vor, wenn der freie Markt die Ressourcen nicht optimal zuteilt (z.B. im Fall von Marktmacht, Externalitäten und Öffentlichen Gütern): Marktmacht (vgl. hierzu Kap. 1: Monopol, Oligopol, monopolistische Konkurrenz) führt zu Wohlfahrtsverlusten (z.B. Q Monopol < Q Polypol ): Verkäufer ist in der Lage, Preise zu beeinflussen bzw. alleine zu bestimmen (P Monopol > P Polypol). Bsp.: Deutsche Bahn Positive / negative Externalitäten: Die Aktivitäten der Marktteilnehmer beeinflussen das Wohlbefinden Dritter, ohne das diese über Marktpreise „internalisiert“ werden (z.B. keine Kompensationszahlungen). Negativ: z.B. Luftverschmutzung Industrie / Verkehr, Viehzucht (Wohl- fahrtsverlust, da „Überproduktion“Q freier Markt > Q Soziales Optimum ) Positiv: z.B. Impfung, Forschung, Bildung (Wohlfahrtsverlust, da „Unterproduktion“ Q freier Markt < Q Soziales Optimum ) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 59 Abbildung: Wohlfahrtsverlust Monopol, da verkaufte Menge Monopol Q M kleiner ist als verkaufte Menge Q P bei Wettbewerb (Polypol) [ Q M < Q P ] Hinweis: Die verkaufte Menge wird im Monopol „künstlich“ verknappt und der Preis wird höher festgesetzt als im Polypol-Fall des vollkommenen Wettbewerbs (Grund: Marktmacht, d.h. der Monopolist als einziger Anbieter kann alleine den Verkaufspreis bestimmen). Ziel staatlicher Preisregulierungen im Monopol: Preissenkung + Erhöhung der verkauften Mengen Preis (P) Konsumenten- Cournot`scher Punkt (= Gewinnmaximale rente Menge im Monopol) Monopol- C Nettowohlfahrts- preis verlust bei Q Monopol Gewinn Preis Polypol Monopolist Angebot (Ann.: konstante Kosten (vollkommener pro Stück bei Markt) Mehrproduktion = Nachfrage „konst. Grenzkosten“) Monopol: Verkaufte Verkaufte Menge (Q) Video 1 ; Menge Menge Video 2 ; Monopol Polypol Video 3 Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof.Prof. Dr. Michael Nusser Dr. Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die Volkswirtschaftslehre Mikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 60 Negative Externalitäten (z.B. Verschmutzung von Luft, Meer): Wohlfahrtsverlust bei Q freier Markt [ Q Soziales Optimum < Q freier Markt ] Aluminium- Volkswirtschaftliche preis Soziale Kosten der Gesamtkosten Luftverschmutzung (z.B. Klimawandel Negative und Folgen) Angebot Externalitäten: (private Kosten) Video 1 ; Video 2 ; Video 3 Soziales Marktgleichgewicht freier Markt: Optimum Überproduktion (u.a. Übernutzung Video: bzw. Ausbeutung der Umwelt) Fleisch und → Wohlfahrtsverlust Nachhaltigkeit bei Q freier Markt [ Q Soziales Optimum < Q freier Markt ] Nachfrage (privater Wert) QSoziales Qfreier Aluminiummenge Optimum Markt Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Prof.Prof. Dr. Michael Nusser Dr. Michael (Hochschule Hannover) Nusser Volkswirtschaftslehre Mikroökonomie Einführung in diePoeschel und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 61 Positive Externalitäten (z.B.Bildung, Forschung/Innovationen): Wohlfahrtsverlust bei Q freier Markt [ Q Soziales Optimum > Q freier Markt ] Bildungs- preis Angebot (private Kosten) Marktgleichgewicht freier Markt: Unterproduktion („Vorteile bzw. Potentiale werden nicht ausgeschöpft“) → Wohlfahrtsverlust bei Q freier Markt [ Q Soziales Optimum > Q freier Markt ] Volkswirtschaftlicher Gesamtwert/-nutzen* Positive Nachfrage Externalitäten: (privater Wert/Nutzen) Video 1 ; Video-Hinweis: Nettowohlfahrtsverlust ist Bildungsmenge falsch eingezeichnet Qfreier QSoziales Markt Optimum * z.B. Menschen mit höherer Bildung verdienen idR. nicht nur mehr (privater Wert), sondern zahlen idR. höhere Sozialabgaben (u.a. Rentenversicherung), werden seltener arbeitslos, leben gesünder etc. (vw. Gesamtnutzen ↑) Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof.Prof. Dr. Michael Nusser Dr. Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die Volkswirtschaftslehre Mikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 62 Staatliche Eingriffe zur Verbesserung der Marktergebnisse (Auswahl ; Vertiefung im Teilmodul Wirtschaftspolitik). Beachte: Es gibt auch Politik- / Staatsversagen ! A) Monopol/Marktmacht (Ziel: Erhöhung Gleichgewichtsmenge + Wettbewerb) - Preisregulierung („Ideal“: Preis = Durchschnittskosten [Preis führt zu Nullgewinn und ist niedriger als Monopolpreis] → Gleichgewichtsmenge Q steigt) - Kartellverbot, Fusionskontrolle B) Negative Externalitäten (Ziel: Reduzierung Gleichgewichtsmenge Q) - Steuern in Höhe der Kosten z.B. für Verschmutzung (u.a. Öko-Steuer) * - Vergabe von Emmissionszertifikaten (→ ermöglicht Handel über Märkte) - Verbote (z.B. FCKW-Verbot, Festlegung Emissionswerte für Treibhausgase) C) Positive Externalitäten (Ziel: Erhöhung Gleichgewichtsmenge Q) - Subventionierung von Bildung, Grundlagenforschung, Infrastruktur (z.B. Verkehrs-, Straßen-, Schienen-, Energie-/ Wasserversorgungs-Netze) etc. * - Vergabe Patentrechte (erlaubt Ausschließbarkeit bzw. Nutzung via Lizenzen) - Gebote (z.B. Impfzwang) * Steuern und Subventionen sollen private und soziale Kosten und Nutzen in Übereinstimmung bringen !!! Quelle: Mankiw, N. G. / Taylor, M. P.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Verlag: Schäffer Poeschel Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 63 Teil IV: Volkswirtschaftliche Denkrichtungen und Wirtschaftssysteme Exkurs: Sehr kurzer Überblick über verschiedene Wirtschaftssysteme Vor dem Hintergrund der Funktionsweise und Effizienz freier Marktwirtschaften 8 und dem Wissen um das Problem des Marktversagens in vielen Wirtschafts- sektoren stellt sich die wirtschaftspolitische Frage, mit welchem Wirtschafts- system wirtschaftspolitische Ziele am besten erreicht werden können? Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 64 Weltwirtschaftskrise (ab 1929: „Erstmaliges Scheitern der Liberalismus- Idee“). Danach unterschiedliche Ansichten bzgl. der Frage: „Wie viel Staat und wie viel Markt ist sinnvoll?“ (vgl. hierzu LV Wirtschaftspolitik) Nicht klausurrelevant Quelle: Müller, J.: VWL-Theorie & VWL-Politik ; Moderne Volkswirtschaftslehre in der Praxis (2009) Müller, J.: (2011): Ökonomische Zeitenwende – Globaler Systemkampf im 21. Jahrhundert … Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 65 Empirie: Leistungsfähigkeit von Wirtschaftssystemen (Auswahl). Beachte: “Soziale Marktwirtschaften sind (sehr) leistungsfähig !” Nicht klausurrelevant Freie Marktwirtschaften Mischwirt- Wohlfahrts- insgesamt * USA schaften ** staaten *** Sozialausgaben insgesamt 17,4% 14,8% 25,8% 26,8% (in % des Nationaleinkommens 2001) Pro-Kopf-Einkommen Rang 2 Rang 3 Rang 1 (Rang) Armutsrate (in %) 12,6% 17,1% 9,0% 5,6% Anteil der ärmsten 20% am 7,3 % 6,2 % 8,4 % 9,7 % verfügbaren Einkommen Forschung & Entwicklung 1,8 % 2,0 % 3,0 % (in % des BIP) Durchschnittsrang 16 24 6 Technologieindex (Weltwirtschaftsforum) * z.B. USA, Australien, Kanada, Irland, Großbritannien ** z.B. Kernländer der EU (u.a. Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien) Nicht klausurrelevant *** z.B. Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden Quelle: J. Sachs (2008): Wohlstand für viele – Globale Wirtschaftspolitik in Zeiten der ökologischen und sozialen Krise Prof. Dr.Dr. Prof. Michael Nusser Michael (Hochschule Hannover) Nusser Einführung in die VolkswirtschaftslehreMikroökonomie und Mikroökonomie Fachhochschule Hannover 66

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