Skript Germanistische Sprachwissenschaften PDF
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Summary
Dieses Skript bietet einen umfassenden Überblick über die germanistische Sprachwissenschaft. Es deckt Themen wie Syntagmatik, Paradigmen, Zeichentypen, phonetische Transkription und Phonologie ab. Weitere Bereiche wie Semantik, Pragmatik und die Rolle der Sprache als biologisches, kognitives und soziales Phänomen werden behandelt.
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**Überblick germanistische Sprachwissenschaften** **Übungen ( siehe auch Originaltext)** **Überblick** 1. **Syntagmatische und paradigmatische Beziehung** 1. **Die Zeichentypen** 2. **Significè und Signifiant** 1. **Phonetische Transkription** 1. **Phonologische Analyse und Minimalpaaran...
**Überblick germanistische Sprachwissenschaften** **Übungen ( siehe auch Originaltext)** **Überblick** 1. **Syntagmatische und paradigmatische Beziehung** 1. **Die Zeichentypen** 2. **Significè und Signifiant** 1. **Phonetische Transkription** 1. **Phonologische Analyse und Minimalpaaranalyse** 2. **Unterscheidung Phonologie und Phonetik in der Transkription** 3. **Silbe** 4. **Phonologische Prozesse** **Die Graphematik** 1. **Schriftzeichen** 2. **Unterscheidung Phonetik, Phonologie und Graphematik** 3. **Basisgrapheme** 4. **Graphematische Prinzipien der Verschriftlichung** 1. **Linguistische Analyse von Wörtern und weiteres** 2. **Wortschatzerweiterung** 3. **Produktivität von Morphemen** 4. **Sprachökonomie** 5. **Kurzwortbildung** 6. **Kompositionen** **Die Semantik** 1. **Wovon sprechen wir** 2. **Einteilung** 3. **Wortfamilien und Wortfeld ( Siehe auch PPT )** 4. **Wortfeldanalyse** 5. **Paradigmatische Bedeutungsbeziehung** 6. **Bedeutungsveränderung** 7. **Phraseologismen** 8. **Kollokationen** 9. **Merkmalssemantik** 10. **Framessemantik** 11. **Metapher** **Die Pragmatik** 1. Illokutionstypen 2. Sprechakttheorie und direkter und indirekter Sprechakt 3. Konventionsmaximen 4. Proposition und Präsupposition 5. Höflichkeiten **Überblick** 1. **Einzelne Bereiche des Wissens** - Prozedurales Wissen: Etwas können, Sprachwissen - Deklaratives Wissen: Etwas über das Können, sprachbezogenes Wissen 2. **Teilbereiche der Linguistik** Teilbereich Beschreibung ------------------------- ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- **Semiotik** Zeichensysteme aller Art **Phonetik** Untersucht und beschreibt die materielle Seite des Sprechens und Hörens. **Phonologie** Untersucht und beschreibt die Position und Funktion der Laute einer Sprache als bedeutungsunterscheidende Einheit **Graphematik** Beschreibt das Schriftsystem einer Sprache **Orthographie** Normierung des Schriftsystems **Morphologie** inneren Struktur von Wörtern und Erforschung der kleinsten bedeutungs- und /oder funktionstragenden Elemente einer Sprache **Semantik** Theorie/Wissenschaft von der Bedeutung der Zeichen und Wörter **Pragmatik** Beschreibung von nicht -- wörtlichen Bedeutungen sprachlicher Aussagen in jeweils konkreten Situationen **Gesprächslinguistik** Wie führen Menschen Gespräche und welche Regeln **Soziolonguistik** Varianten und Variationen Sprache und Zusammenhang Sprache + Gesellschaft **Was ist Sprache** 3. **Sprache als biologisches Phänomen** a. **Entwicklung der Areale** - 18 Jhd. **Gall: Sprachorgan** , hinter Augen, frontaler Schädellappen, **Differenzierung von Sprache (** Sprechsystem) **und Sprechen** ( was wir tun) - 19 Jhd. Broca: **Broca Areal**, linker Frontallappen, **lautsprachliche Produktion** - 19 Jhd. **Wernicke: Areal** Sp**rachverstehen** , **Schädigung Sprache nicht mehr wahrnehmen und sprechen** b. **Störungen der Areale : Aphasie** - Menschen mit Hirnschädigungen haben oft **Sprachstörungen, die das Sprachsystem** beeinträchtigen. - Dies kann zu verschiedenen Problemen führen: Schwierigkeiten Worte zu finden, Grammatikfehler, die Unfähigkeit zu lesen und zu schreiben, Probleme Buchstaben zu erkennen, Aussprechen Wörter. - Solche Störungen entstehen durch Unfälle, Traumata oder Erkrankungen wie Schlaganfälle c. **Erkenntnisse** - **Ausgebildete kognitive Fähigkeiten sind unabhängig voneinander in verschiedenen Orten des Gehirns ansässig:** *Komponist Aphasie kann aber komponieren* - **Lesen/ Schreiben und Hören/ Sprechen haben unabhängig voneinander Zugang zur Wortbedeutung:** **Pseudowörter nicht laut vorlesen, richtige Wörter schon**. Beim Vorlesen nicht sinngemäße Wortsetzungen : *Beispiel sprenzen, knöffeln , hullen , sinngemäße Wortsetzungen Wirtschaft statt Handeln* - **Unabhängigkeit des rezeptiven und produktiven Zugangs zur Wortbedeutung: Worttaubheit**, Wörter , die hören nicht mehr als Wörter erkennen und nicht nachsagen/ aufschreiben. Aber lesen, schreiben, sprechen. F**ehlende Verarbeitung auditiver Input, visueller funktioniert** d. **FoxP2:** Um die Jahrtausendwende entdeckte man das FoxP2- Gen , ein Sprachgen. Es wurde durch Untersuchungen an Aphasikern gefunden, insbesondere bei einer Familie, in der genetischer Defekt von Generation zu Generation vererbt wurde. Es ist auch bei Tieren, wie Affen, Mäusen und Vögeln vorhanden. = heißt Gen nicht nur für Sprache zuständig. Ist die sog. Neurolinguistische Hardware e. **Funktion von FoxP2** - Gene für Sprache : Beim Menschen mit **sprachlichen Fähigkeiten** - Gene in fronto- stratialen Schaltkreisen: **sensorisch- motorische Integratio**n - Gene für Vokalisierung: Fähigkeit **Tiere Laute zu erzeugen** - Gene für Lernen und Gedächtnis: L**ernprozesse und Gedächtnisfunktionen** - Bei Menschen: Gen mit höherer Kognition, Sprachfähigkeit und Hirnentwicklung - Bei Tieren: Vokalisierung, sensorische Integration, allgemeine Gehirnentwicklung 4. **Sprache als kognitives Phänomen** - **Kognitive Linguistik: Software**, **Sprache als System**. Entwickelt Modelle, die alle Sprachfunktionen und Interaktionen mit anderen kognitiven Systemen beschreiben - **Neurolingustik: Hardware** - Sprachproduktion - **Versprecher: unbeabsichtigte , sprachliche Fehlleistung , gesunder Sprecher** - Vertausch von Lauten, phonologische Ebene: *Schlechen sie den Stüssel ins Loch* - Aufbau von Wörtern, Morphologie: *unser Stirbchen bäumt* - Bedeutungsvertauschung, Semantik: *Wir waren Pilze fangen* - Sprachrezeption: Beobachtung der Verarbeitung des Gesagten. Lesen Gehirn vervollständigt Infos automatisch Jetzt trinkt die Frau Limonade schon immer verabscheut hat 5. **Sprache als soziales Phänomen** a. Mehrsprachigkeit - **Äußere Mehrsprachigkeit: mehrere Einzelsprachen** - **Innere Mehrsprachigkeit: Variation innerhalb einer Sprache** b. **Ausprägungen innerer Mehrsprachigkeit Varietäten ( Sprachgebrauchsformen )** - **Diatopische Variation: Sprachausprägungen Abhängigkeit geografischen Variablen** - **Standartvarietät**: **standardisierte Varietät** einer Sprache ( *Mütze, Kappe, Haube, bundesdeutsch, Hochdeutsch, österreichisches Deutsch)* - **Diglossie: Form von Zweisprachigkeit** zw. Strukturell und funktional deutlich divergierenden Varietäten innerhalb einer Sprache ohne graduelle Übergänge **Diaphasische Variation: Sprachausprägungen in Abhängigkeit situative Gegebenheiten** - **Register: kontextbezogene Sprachausübungen**( Bewerbung...) - **Diastratische Variation: Sprachausprägung in Abhängigkeit sozialer Zugehörigkeit** - **Jugendsprache: Sprachausprägungen abhängig sozialer Zugehörigkeit** - **Fachsprache: Sprachliche Spezifika in einem Fachgebiet** - **Gemeinsprache**: Sprachform ohne regionale, soziale oder fachsprachliche Besonderheiten , **allgemeine Verständlichkeit** - **Diachronische Variation: geschichtlicher Verlauf** 6. **Sprache als historisches Phänomen** a. **Theorie** b. **Traditionelle Theorien** - Onomatopöie: Gehörte imitiert und zu Wort entwickelte. Wau - Naturlaute und emotive Interjektionen: Naturlaute zu Interjektionen. Aua - Gestik: Zuerst Gestik, dann Laute um auf diese aufmerksam machen - Steuerung der Arbeit: Sprache entwickelt um gemeinsame Arbeit zu tun. Wir fassen den Stein an c. **Moderne Theorien** - Konstruktiv: Vergleich Primatenkommunikation als Grundlage - Rekonstruktiv: Vergleich Pidginsprache ( zwei Menschen mit nicht gleicher Sprache entwickeln Neue), Universalienforschung ( was nimmt man von antiken Sprachen mit) - Analogie: Vergleich kindlichen Spracherwerb 7. **Sprache als Struktur** a. **Ferdinand de Saussure: Unterscheidung Sprachen** - **Langage: Sprachfähigkei**t (biologisches Phänomen) - **Parole: Sprachgebrauch und Sprechen** - **Langue: Sprachsystem und Regeln der einzelnen Sprachen** - Der Wert der sprachlichen Glieder hängt von der Stellung zu den anderen Gliedern ab. Werte kängen auch von der Gegebenheit / augenblicklichen Nutzen ab - Die Zusammenwirkung ist wie bei Schach. Die Regeln sind festgelegt, aber es gibt unzählige Verwendungsmöglichkeiten. Die Spielregeln sind für ihn die Langue, die Parole ist das Spiel selbst b. Noam Chomsky ( Linguist) - **Kompetenz: S**ystem, Sprachkönnen ( Äußerungen, Soziolekte) - **Performanz:** Anwendung, Sprachwissen( kognitive Fähigkeit, grammatische/orthografische/ syntaktische Aussagen) c. Paradigmatische Beziehung/ syntagmatische Beziehung - Paradigmatische Beziehung: Selektion. Einheiten, die eine andere Einheit ersetzen können. Beispiel: In einem Drehkalender stehen die Wochentage in einer paradigmatischen Beziehung zueinander. Montag lässt sich durch Dienstag ersetzten. Die Paradigmatische Selektion beschreibt Einheiten, die ausgewählt werden können = Klassen. Der lachende Student , Weinachtsmann, Leguan , Hulk - Syntagmatische Beziehung: Konstruktion Beschreibt wie Einheiten in einem Satz zusammenpassen. Beispiel: Der Wochentag Montag ist in einer syntagmatischer Beziehung zum Monat Januar und zum Tag 23. Syntagma des Datums. Der lachende Student. 8. **Sprache als kommunikatives Werkzeug** **„Oragon Modell" nach Karl Bühler:** Das Organon-Modell von Karl Bühler beschreibt Sprache als ein **kommunikatives Werkzeug**. Im Mittelpunkt stehen Zeichen, die drei Funktionen erfüllen: 1. **Ausdruck**: **Der Sender drückt etwas aus** (z. B. Emotionen, Gedanken). 2. **Darstellung**: Sprache vermittelt In**halte über Gegenstände und Sachverhalte.** 3. **Appell**: Der Sender richtet eine **Aufforderung oder Bitte an den Empfänger.** Diese drei Funktionen (Darstellung, Ausdruck und Appell) bilden gemeinsam die Grundlage der Zeichenfunktion in der Kommunikation **Die Semiotik** a. **Definition Zeichen** Die Eigenschaft von Zeichen ist ihre **Stellvertreterfunktion**. Ein Zeichen wird dadurch zum Zeichen, dass es für etwas anderes steht. b. **Die Zeichentypen** Charles Sanders Pierce : Kategorisierung von Zeichen - Index/ Symptom: Kontiguität, Bezi**ehung zwischen dem Zeichen und ihrer Stellvertreterfunktion** = **Folgeverhältnis** Es gilt **kausale Schlussverfahren ( Ursache- Wirkun**g), **( Teil- Ganzes).** Beispiel : Pfotenabdrücke Bär = Bär ist vorbeigelaufen - Ikon: B**eziehung zwischen Zeichen und Referente**n ( Ding der Wirklichkeit). Es gibt Ähnlichkeit/ **Abbildeverhältnis.** Es gilt a**ssoziative Auschlussverfahr**en Beispiel: Hund= Wau Wau - Symbol: Verbote, Gebote. Si**nd arbitär= frei gewählt oder konventionalisiert= willkürlich.** Es gilt das **regelbasierte Ausschlussverfahren:** Es ist gesellschaftlich vereinbart, was ein Symbol bedeutet. Beispiel : Durchgestrichenes Symbol, nein c. **Die sprachlichen Zeichen** Ferdinand de Saussure unterscheidet zwischen - Significè: Inhalt, das Bezeichnete - Signifiant: Ausdruck, das Bezeichnende - Ein Significè kann mehrere Signifiants haben. Beispiel: Kartoffel, Erdapfel d. **Semiose** Die Semiose ist der Prozess der Zuordnung von bestimmte**n Zeichenträgern** zu bestimmten **Referenzobjekten** mittels **psychologischer Prozesse.** Ein **Signifiant ( Zeichen) wird mit dem Significe (Bezeichneten)** verbunden e. **Das semiotische Dreieck ( Ogden und Richards)** Die Dreiteiligkeit **Significè, Signifant und die Ebene dazwischen** wurde von Ogden und Richards als se**miotisches Dreieck** bezeichnet. Das B**ezeichnete ( Referent) wird vom Bezeichneten ( Symbol)** widergegeben, man nennt es dann **Referenz.** Von Bedeutung ist die **Verbindung zwischen Symbol und Gedanken**/ Verstehen. Beispiel: Unfallchirurg, ohne Gendern wird auch weiblicher Part miteinbezogen. Es soll veranschaulichen, dass ein Zeichenträger sich nicht direkt und unmittelbar auf einen außersprachlichen Gegenstand bezieht, sondern dieser Bezug durch eine Vorstellung erfolgt. f. **Die Kultursemiotik:** Stöckelschuhe verbunden mit Frau, wie kann man Gegenstände mit Symbolen verknüpfen **Die Phonetik** a. **Akt der Kommunikation** - Der Sender überträgt den Gedanken und codiert ihn durch eine Übertragungssubstanz. Mittel ist das Medium - Der Empfänger dekodiert die Botschaft b. **Medien zur Vermittlung von Emotionen** - **Sprachsystem:** verbales Medium , gesprochene bzw. geschriebene Sprache oder Gebärdensprache ( als verbale Form mit Sprachsystem) - **Non verbale Kommunikation:** Andere Medien , wie Mimik, Gestik, Blick, Proxemik( Nähe und Distanz), Symbole - **Paraverbale Kommunikation:** phonetische Eigenschaften, wie Modulation Lautstärke, Sprachtempo, Tonfall, Akzent, Lautäußerungen c. **Paraverbale Zeichen** - P**rosodie: Gesamtheit sprachlicher Eigenschafte**n, wie Akzent, Intonation, Sprachtempo, Rhythmus - **Supersegmentale Merkmale: akustische Eigenschaften,** die Sprachsignal unabhängig von Segmenten gliedern, wie Akzent, Tonhöhe - Intonation - **Weite Definition: Suprasegmental** - Eng**e Definition: auf morphologisch definierte Einheiten bezogene Phänomene des Tonhöhenverlaufs** d. **Teilbereiche der Phonetik** - **Artikulatorische Phonetik:** B**ildung von Lauten und Supersegmentalia** und die biochemischen Prozesse der Sprachproduktion des Sprechers - Die Artikulation beschreibt die Verwandlung des im Kehlkopf erzeugten **Schalls in Sprachlaute.** Die Einheit ist **Phon**. Die Darstellung erfolgt in **eckigen Klammern.** Die artikulatorische Phonetik beschäftigt sich mi**t Vokalen und Konsonanten.** - **Auditive Phonetik:** Wahrnehmung von Lauten und Supersegmentalia durch den Höher - **Akustische Phonetik:** **Akustische Funktion und Übertragung Sprachsignal** e. **Grundbegriffe** - Stimme: mittlere Sprechstimmlage, Grundfrequenz, Melodik, Stimmqualität - Sprechweise, = Art und Weise der Modulation der Stimme: Sprechgeschwindigkeit, Akzentuierung, Tonhöhe, Atmung - Sprache: äußere Mehrsprachigkeit mit Einzelsprachen und innere Mehrsprachigkeit mit Varietäten, Standartvarietäten, Dialekten und Soziolekten f. **Die Wellen** - Kreiswelle: Kreisförmige Bewegung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung - Transversalwelle: Schwingung senkreicht zur Ausbreitungsrichtung - Longitudinalwelle: Längswelle zur Ausreitungsrichtung , Luftdruckschwankungen , entspricht der Schallwelle g. **Grundbegriffe 2** - **Ton:** Schwingung ist sinusförmig, Klanggabel - **Klang:** Schwingung ist periodisch, Geige - **Geräusch:** Schwingung ist unregelmäßig = Mähdrescher - **Knall:** Schwingungen als große Amplitude und klingt schnell ab -- Feuerwerk - Sprachschall: Wort Das. D ist ein stummer Schall. Das Wort beginnt, bevor die erste Schwingung ausschlägt, Dann kommt es zum explosionistischen Schall: Das d wird explosionsartig losgelassen. Dann kommt ein Friktionsrauschen: Das d wird stimmhaft. A ist ein Klang und S ist ein Geräusch mit Friktionsrauschen. h. **Physikalische Grundbegriffe** - **Frequenz:** S**chwingungen pro Sekunde. Einheit ist Herz.** 1 Hz= 1 h/s. Bestimmt ob h**oher oder tiefer Ton** - **Amplitude:** Maximaler **Abstand des schwingenden Körpers von der Gleichgewichtslage. Einheit ist Dezibe**l. Bestimmt **ob leiser oder lauter Ton** - **Phon: Maßeinheit psychoakustische Größe. Einheit ist Phon.** 100 dB bei 1000 Hz = 100 Phon. **Lautstärkepegel**( empfundene Lautstärke), - **Isophone= Phonkurven** - Unbehaglichkeitsgrenze bei ca. 110 Phon - Isophone angenehm lauten Hörens bei ca. 75 Phon - Durchschnittlicher Störschallspeigel bei ca. 40 Phon i. **Periodendauer** - Bezeichnet den Zeitabschnitt , nach dem sich die Kurvenform wiederholt j. **Verstärkung/Löschung:** Besteht aus Übereinanderlegen von Tönen k. **Die Fourier Analyse** - **Bei Klängen:** Die Fourier-Analyse zerlegt Kl**änge in ihre Frequenzen und zeigt in einem Spektrum**, wo besonders viel Energie liegt. So erkennt man, welc**he Frequenzen hörbar sind.** - Bei Sprachschall: Man kann Lau**te und Sätze sichtbar mache**n und aus Spektrogrammen ablesen. - Grundfrequenzkonturen: Sie zeigen, ob es sich um e**ine Frage oder Aussage handelt, wo Akzente liegen und wie groß der Stimmumfang ist.** l. **Die Bedeutung der Resonanzen** Jeder schwingungsfähige Körper hat eine oder mehrere Eigenfrequenzen, bei denen er mit maximaler Amplitude schwingt. Wird er von außen angeregt (z. B. durch Anschlagen), schwingt er eine Zeit lang in seiner Eigenfrequenz weiter, während andere Frequenzen gedämpft werden. m. **Der menschliche Stimmapparat** Der Stimmapparat ist unsere Grundfrequenz. Er besteht aus Atemwegen (Lungenvolumen , Trachea), der Kehlkopf( Stimmlippen/Glottis) , sowie der supraglottale Trakt( Rachenraum, Mundraum, Nasenraum) n. **Resonanzfrequenz** Die Resonanzfrequenz wird wie folgt berechnet:. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit beträgt c= 340 m/s. - Mann : Die Länge des Ansatzrohrs beim Mann beträgt 17 cm. Es ergeben sich folgende Resonanzfrequenzen  - Frau: Die Länge des Ansatzrohrs bei der Frau beträgt 14,5 cm. Es ergeben sich folgende Resonanzfrequenzen - Kind: Die Länge des Ansatzrohrs beträgt 8,75 cm. Es ergeben sich folgende Resonanzfrequenzen. - Unterschiede: physiologischer Stimme= Geschlechterimages. o. **Verwendung von Sprache im Geschlechtsunterschied** Die Intonation liegt auf dem Nukleus ( Hauptsilbe eines Satzes). Beispiel : Ach, du bist ja **auch** da. Bei Mädchen ( 5-6 Jahre) ist es mehr steigend, bei Jungs (5-6 Jahre) ist es mehr fallend p. **Produktion des Sprachschalls** - **Initiation**, **Ausatmung (Exspiration): das Erzeugen eines Luftstroms**, der zur Lautproduktion benötigt wird - **Phonation: Stimmbildung mithilfe des Kehlkopfes und der Stimmlippen** - **Artikulation:** M**odifizierung des Schallsignals zu einem Sprachlaut** q. **Formanten** Sind lautcharakteristische Frequenzen. Es gibt die Bündelung energiereicher Partialtöne von Sprachlauten, die Klangfarbe „ formen": durch Frequenz, Amplitude und Formantfrequenzbreite definiert Der erste Formant hat bei i 240 Hz, bei a 850 Hz und bei u 250 Hz. Er entsteht beim Flüstern, wenn die Stimmlippen geschlossen bleiben. Wechsel von a zu i oder u , machen den Klang dumpfer. Der zweite Formant hat bei i 400 Hz, bei a 1610 Hz und bei u 600 Hz. Beim Wechsel von u zu y bewegt sich die Zunge nach oben, was die Resonanz verändert. Beim Wechsel von y zu i ändert sich die Lippenstellung. Die Frequenz wird höher. r. **Die Vokale:** Vokale sind dadurch charakterisiert, dass der Mundraum offen ist und die Luft unbehindert durch den Kanal des Ansatzrohres fließt **Vokalqualität:** - **Öffnungsgrad:** offen, mittel, geschlossen - **Lippenrundung:** gerundet, ungerundet - **Zungenhöhe ( vertikal):** hoch, mittel, tief - **Zungenlage( horizontal):** vorn, zentral, hinten - **Gespanntheit:** gespannt und ungespannt **Vokalquantität** - **Artikulationsdauer:** lang bzw. kurz, Übereinstimmung Gespanntheit **Darstellung :** Vokaltrapez **l) Konsonanten:** Konsonanten sind Laute, bei denen die Artikulatoren eine Enge oder einen Verschluss im Ansatzrohr haben. **Artikulation: Engstellen** - **Labial:** vorne bei Lippen - **Dental:** bei Zähnen - **Alveolar:** Zähne die im Gaumen übergehen - **Postalveolar:** Gaumen sich von Zähnen entfernt - **Palatal:** harter Gaumen - **Velar:** weicher Gaumen - **Uvular:** wo Zäpfchen liegt - **Glottal:** bei Stimmlippen - **Apikal:** Zungenspitze - **Dorsal:** Zungenrücken - **Radikal: Engstelle und Zungenlänge** **Artikulationsart** - **Frikative:** Spiranten, Reibelaute, Engelaute \[f\] - bei Enge - **Plosive:** Explosive, Verschlusslaute, Sprenglaute \[p\]- Verschluss bei Ansatzrohr - **Nasale \[n\] ( über Nase)** - Vibranten: Schwinglaute \[R\] - Laterale : Seitenlaute \[l\] - Affrikaten : Doppellaute\[ts\] **Stimmtonbeteiligung** - **Stimmhaft:** Kombination Klang und Geräusch - **Stimmlos:** reine Geräusche **Muskelspannung** - **Lenis:** stimmhaft - **Fortis:** stimmlos **m) Phonetische Transkription** **Vokale** - **\[a:\]:** gespanntes A , Dame - \[a\] : ungespanntes A, man - \[e:\]: langes E, lesen - \[ε\]: Ä Laut mit e verschriftlicht, Eltern - \[ε:\] Ä Laut mit e verschriftlicht, schälen - \[i:\]: gespanntes i, Liebe, - \[ɪ\]: ungespanntes I, List - \[o:\]: gespanntes o, Los - \[ɔ\]: ungespanntes o, von - \[u:\]gespanntes u, Schule - \[ʊ:\] ungespanntes u, Hund - \[y:\] gespanntes ü, lügen - \[Y\], ungespanntes ü: Sünde - \[Ø:\]gespanntes ö, schön - \[œ\]ungespanntes ö, Köln - \[ə\]: Schwa Laut, das e wird nicht mehr deutlich ausgesprochen, verschliffen, geheim - \[ɐ\]: vokalisiertes r, zu A Laut, Winter **Diphthonge** - **\[aɪ\]:** ai wird mit ei geschrieben, Reise - **\[aʊ\]:** Auto - \[ɔɪ\]: heute Konsonanten - \[p\]: Plan - \[b\]: Baum - \[t\]: Tanne - \[d\]: dich - \[k\]: König - \[g\]: Garten - \[ʔ\]: Glotalverschlusslaut , Beginn Wort mit stimmlosen Schall, - \[f\]: Ferien - \[v\] : V wird als W geschrieben, Wunsch - \[s\] :Eis - \[z\]:stimmhaftes s, segeln - \[ʃ\]: Schule - \[j\]: Boje - \[ç\]: palatal, Ich Laut , ich - \[χ\]: velar, Ach Laut, acht - \[h\]: hallo - \[m\] Meer - \[n\]: Nacht - \[ŋ\]: nasaliertes n, keine Aussprache von g Gesang - \[l\]: Lachen - \[ʁ\]: uvulares R, Frikativ , Reibelaut - \[R\]: uvulares R, Vibrant , Zäpfchen - \[r\]: apikales R gerolltes Zungenspitzen r - \[ʒ\]: Garage be **Die Phonologie** a. **Begriffe** Phonem: **Kleinste bedeutungsunterscheidende** segmentale **Lauteinheit einer Sprache,** **Einheit der Langue** ( abstraktes Sprachsystem) Allophone: phonetische Varianten von Phonenem, die jedoch keine Bedeutung unterschieden, Einheit der Parole b. Phonologische Analyse 1. P**honeme ermitteln : Zuordnung der Laute zu Phonemen** durch die *Ermittlung* der kleinsten bedeutungsunterscheidenden lautlichen Oppositionen. 2. P**honemsystem erstellen: Erstellung des Phoneminventars der Einzelsprachen** 3. **Allophone ermitteln:** Bestimmung der Regularitäten von phonetischer Realisierung und Variantenbildung der Phoneme 1. Phoneme ermitteln: Minimalpaaranalyse: Ein Minimalpaar besteht aus zwei bedeutungsverschiedenen Wörtern einer Sprache, die sich in einem Phon unterscheiden. Zulässige Minimalpaare bestehen aus - Zwei Wörtern , die sich nur in einem Phon unterscheiden - Zwei Wörtern, bei denen sich durch den Austausch eines einzigen Phons ein Bedeutungsunterschied ergibt - Indigene Wörter - Wörter die keine Eigennamen sind - Ein- bis zweisilbige Wörter - Mitglieder derselben Wortklasse 3 Allophone ermitteln Bestimmung der Regularitäten von phonetischer Realisierung und Variantenbildung ( Allophone) der Phoneme. Es gibt dabei auch freie Allophone. Sie treten unabhängig von der Lautumgebung auf und haben keine sprachsystematischen Regeln Beispiele Es gibt aber auch kombinatorische Allophone. Sie sind stellungsbedingt abhängig von der Lautumgebung Beispiele  Beispiele : - Lenken -- schenken : gültig - Lisa - Pisa : nicht gültig , weil Eigenname - Schlichter- Dichter: nein , mehr als ein Phon - Leber- Leben: nein, andere Wortklasse c. **Unterscheidung Phonetik und Phonologie in der Transkription** - **Phonetische Transkription:** Beschreibt die t**atsächliche Aussprache eines Lautes.** Details werden dargestellt - **Phonologische Transkription: Abstrahiert die Laute zu ihrer** f**unktionalen Rolle im Sprachsystem.** Feinheiten der Ausprache werden nicht berücksichtigt , sondern auf phonologische Bedeutung reduziert d. **Die Unterscheidung der Phonetik und Phonologie in der mündlichen Sprache** Phonetik Phonologie -------------- ------------------------------------------------------------------------------- --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ziel Untersucht und beschreibt materielle Seite Sprechen und Hören Untersucht und beschreibt die Funktion und Position der Laute im Lautsystem als bedeutungsunterscheidende Einheiten Methode Naturwissenschaftlich, geisteswissenschaftlich Grundeinheit **Phon ( Sprachlaut) = materielle Einheit, Phänomen Sprachgebrauch (Parole)** **Phonem( Lautklasse) = abstrakte Klasse, Phänomen des abstrakten Lautsystems (Langue)** e. **Standartvarietäten in der Phonologie** Beim Transkribieren müssen diese beachtet werden. Das österreichische Deutsch unterscheidet sich von Bundesdeutschen. Es kommt zu gewissen Stereotypen. Bei Sprecher/innen mit nicht muttersprachlichem Akzent fallen hier auch Akzente auf. Immigrant/innen mit jiddischem Akzent werden schlechter beurteilt. Nicht- Muttersprachlerinnen können durch Aussprachetraining ihre Jobaussichten verbessern f. **Die Phonotaktik (Phonologie)** - Regelhaftigkeiten , mit denen **Laute einer bestimmten Sprache zu Wörtern** kombiniert werden - **Silbenstrukturen,** die in einer Sprache erlaubt oder nicht erlaubt sind - **Prozesse , m**it denen diese regelhaftigkeiten und Strukturen erzielt werden g. **Silbe (Phonotaktik)** Hat Kopf und Koda: - Ohne Konsonant am Kopf: nackt - Ohne Konsonant an Koda: offen - Ohne beides: nackt und offen Beispiele: Wort Kopf Kern Koda ------ ------ ------ ------ ------------------------- Baum B au m Bedeckt und geschlossen auf au f Nackt und geschlossen Grau g rau Bedeckt und offen Au au Nackt und offen Ei Ei Nacht und offen Sei S Ei Bedeckt und offen Eis Ei S Nackt und geschlossen Leid L Ei D Bedeckt und geschlossen h. **Prozesstypen** **Grundliegende Prinzipien** , wie Laute und Silben, **die verändert werden können** bzw. sich verändern 1. **Substitutionsprozesse: Ersetzungen** 2. **Harmonisierungsprozesse ( Assimilation): Angleichung** 3. **Silbenstrukturprozesse: Gesamtstruktur einer Silbe , z**. B Vo***kalschwächung oder Tilgung von Konsonanten zur Vereinfachung Silbenkomplexität,*** 4. Auslautverhärtung: b, d g, v und z werden zu p, t, k , f, s **Die Graphematik** a. **Die verschiedenen Schriftsysteme** - Lateinische Schrift - Arabische Schrift und Tifnagh Schrift - Chinesische Schrift - Kyrillische Schrift : Russisch, Ukrainisch - Thai Schrift - Inuktitut Schrift: Schriftsystem Inuit - Armenische Schrift - Cherokee Schrift: Silben b. **Unterschied gesprochene und geschriebene Sprache** +-----------------------------------+-----------------------------------+ | Gesprochene Sprache/ Lautsprache | Geschriebene Sprache/ | | | Schriftsprache | +===================================+===================================+ | **Dependenzhypothese:** | **Interdipendenz- oder | | | Autonomiehypothese:** | | **Die gesprochene Sprache hat | A**bhängigkeit bedingt nicht Art | | Prioritä**t gegenüber der | und Weis**e, wie gesprochene und | | geschriebenen Sprache | geschriebene Sprache in | | | **Beziehung** stehen | +-----------------------------------+-----------------------------------+ | - Geschriebene Sprache | - Schriftsystem kann | | entwickelte sich später , als | gesprochene Sprache | | gesprochene Sprache | beeinflussen | | | | | - Individuum erwirbt | - Schriftsystem kann | | gesprochene vor geschriebener | gesprochene Sprache überleben | | Sprache | | | | | | - Gesprochene Sprache dient | | | mehr Zwecken als geschriebene | | | Sprache | | | | | | - Geschriebene Sprache | | | repräsentiert | | +-----------------------------------+-----------------------------------+ c. **Schriftzeichen** System Zeichen Steht für Beispiele ----------------- ------------------------------- ------------------------------------- --------------------------------------------- Piktographie Piktogramm (Bildzeichen) Abbildbarer Gedanke Ikone Ideographie Ideogramm ( Begriffszeichen) Abstraktes Konzept Verkehrsschilder Logographie Logogramm ( Wortzeichen) Feste Wortbedeutung \$,&, Syllabographie Syllabogramm ( Silbenzeichen) Silbe der gesprochenen Sprache Katakana- Schrift Alphabetschrift Phonogramm ( Lautzeichen) Einen Laut der gesprochenen Sprache Griechische, kyrillische, arabische Schrift d. **Die Entwicklung der Schriftsprache** - Die Hieroglyphen: Sie sind eine Kombination aus Logogramm und Phonogramm, also Wort und Lautzeichen. Ein Zeichen kann übertragenderweise für etwas stehen ( sitzende Frau für weiblichen Beruf) oder als Sprachlaut widergegeben werden ( Eule steht für m als Sprachlaut) - Semitische Konsonantenschrift: Ist eine Alphabetschrift mit konsonanten und Vokalen. Die Griechen verwenden die Konsonantenzeichen und fügen Vokalzeichen hinzu= erste vollständige Phonemschrift e. **Verschiedene zeitliche Abweichungen** - Kurrentschrift: übliche Handschrift in Österreich aus dem 16 Jhd. ( jüdisch und daher 1938 abgeschafft) - Österreichische Schulschrift: 1969 , schnörkelig, ab 1995 weniger und vereinfacht an Deutschland angepasst - Stenographie (Kurzschrift, gekennzeichnet durch Kürzel, schärft Aufmerksamkeit , verbessert Konzentration, Auseinandersetzung Grammatik) - Langschrift: 30-40 Silben pro Minute - Verkehrsschrift : 120 Silben pro Minute - Eilschrift: 240 Silben pro Minute - Redeschrift: 480 Silben pro Minute f. **Unterschied Durchschriften und Schreibschriften** - Druckschriften: Sind diskret, Buchstaben sehen immer gleich aus und bleiben in Buchstabenfolge problemlos einzeln erkennbar - Schreischriften: Sind nicht diskret, Buchstabenformen weisen in Abhängigkeit von Schreiber Unterschiede auf und sind durch Verbindungen weniger deutlich g. **Inventar alphabetischer Schriftsysteme** - Spitze Klammern h. **Unterscheidung** - Es gibt hier Mehrgraphen (Trigraphe), weitere Zerlegung nicht möglich g. **Basisgrapheme des Deutschen**  Ein Bild, das Text, Quittung, Zahl, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung h. **Graphematische Prinzipien der Verschriftlichung** 1. **Phonologische Prinzip:** Das phonologische Prinzip besagt, dass **bestimmte Sprachlaute (Phoneme) mit Graphemen verschriftlicht werden**. Wir nennen es auch Graphem- Phonem Korrespondenz. Bezugspunkt ist das Phonem. Es gibt aber keine 1:1 Beziehung zwischen Phonemen und Graphemen, da: - Ein **Graphem mehrere Phoneme** repräsentieren kann (z. B. \: /eː/ leben , /ɛ/ eng, /ə/müde ). - Ein **Phonem durch unterschiedliche Grapheme** dargestellt werden kann (z. B. /aː/: malen, Saal, mahlen). - Besonderheiten: **Spezielle Grapheme** (\, \, \, \) und G**raphem Verbindungen wie Digraphe** (\, \) oder **Trigraphe** (\). 2. **Silbisches Prinzip** Das silbische Prinzip beschreibt die **Orientierung der Schreibung an der phonologischen Silbenstruktur**. Es hat eine syntagmatische Beziehung. Bezugspunkt ist die Silbe. Schreibsilben sind eigenständige Einheiten im Schriftsystem, die nicht ausschließlich durch ihren Bezug zu phonologischen Silben abgeleitet werden können. 1. **Silbengelenk**: **Der Übergang zwischen zwei Silben.** Wenn ein **ambisyllabischer Konsonant** vorliegt, wird sein **graphematischer Korrespondent verdoppe**lt. (z. B. /ˈzɔnə/ → *Sonne*). 2. **Dehnung**: - **Bei der Aufeinanderfolge zweier silbischer Vokale: lang/betont und unbeton**t wird ein **silbeninitiales h** eingefügt (z. B. *ziehen*). - Ein l**anger/betonter Vokal und konsonantische Sonoraten** (/m/, /n/, /l/, /r/) erhält ein **Dehnungs-h** (z. B. *Rahmen*). 3. **Morphologisches Prinzip ( morphematisches Prinzip, Prinzip der Schemakonstanz, Wortsammprinzip)** Das morphologische Prinzip beschreibt , dass die Schr**eibung von Wörtern an ihrer Bedeutung und ihrer Zugehörigkeit zu einem Morphem** orientiert ist. Es hat eine paradigmatische Beziehung. Bezugspunkt ist das Morphem. 1. **Morphemkonstanz**:\ Die Schreibung eines M**orphems bleibt invariant, auch wenn sich die phonologische Form verändert.** - Beispiel: /past/ wird zu *passt* (statt *past*), um die Verbindung zum Verb *passen* zu verdeutlichen. Die **Stammkonstanz** bleibt auch in abgeleiteten Formen wie *Anpassung* oder *anpassbar* erhalten. 2. **Auslautverhärtung**:\ Die Schreibung verzichtet auf die **phonologische Anpassung an die stimmlose Aussprache** eines Konsonanten im Auslaut. Dadurch bleibt die **Stammschreibung** erhalten. - Beispiel: *Hund* wird im Singular trotz der Auslautverhärtung (\[hʊnt\]) mit *d* geschrieben, da der Plural *Hunde* die stimmhafte Variante verdeutlicht.  **4. Homomynieprinzip ( Prinzip der Schemadifferenzierung)** Das Homonymieprinzip sorgt dafür, das**s gleichlautende Wörter (Homophone) in der Schrift unterschiedlich dargestellt werden**, um Bedeutungsunterschiede zu verdeutlichen. Es hat eine Paradigmatische Beziehung. Bezugswort ist das Lexem. - **Lexemdifferenzierung**= Homographie vermeidung **Homophone** wie *Lied* und *Lid* oder *Leib* und *Laib* erhalten in **der Schrift unterschiedliche Formen, obwohl sie lautlich identisch sind.** Dadurch wird jedem Lexem eine eindeutige schriftliche Form zugeordnet. Jede schriftliche Form eitnspricht ein Lexem der lautlichen Form hingegen zwei Lexeme - **Heterographie:** Beschreibt die **Beziehung zwischen sprachlichen Ausdrücken**, die zwar gleich gesprochen, aber verschieden geschrieben werden. 4. **Syntaktisches Prinzip** Das syntaktische **Prinzip beschreibt Stellung und Funktion von Einheiten im Satz**. Es hat eine syntagmatische Beziehung. Bezugspunkt ist die Syntax. **Satzinitiale Großschreibung**: Der Satzanfang wird gemäß der grammatischen Konvention durch **Majuskelgebrauch** markiert. - **Getrennt- und Zusammenschreibung**: - **Zusammenschreibung** signalisiert die Bildung eines **lexikalischen Wortbildungsprodukts** (z. B. „Haustür"). - **Getrenntschreibung** zeigt die **autonome syntaktische Funktion** der Bestandteile an (z. B. „die Tür"). - **Substantivgroßschreibung**: Die Großschreibung dient der Markierung des **lexikalischen Kerns** einer Nominalphrase, insbesondere bei Wörtern, die **nominalisiert** sind (z. B. „das tiefe Blau"). 5. **Etymologisches Prinzip :** Beschreibt die angleichung von Fremdwörtern an die jeweilige Schreibweise. Z. B Chance , aber Frisör -- Friseur und Fotographie zu Photographie 6. **Pragmatisches Prinzip :** Bezugspunkt ist der Kontext der **Sprechhandlun**g. Beispiel Anrede 7. **Ästhetisches Prinzip :** Bezugspunkt ist das Schriftbild. Es geht um ein schönes oder nicht „ schönes" Schriftbild **Beispiele** - **Schön: phonologisches Prinzip** - **Mappe: silbisches Prinzip , weil Konsonantenverdoppelung** - **Fliehen: silbeninitiales h, lang betonter Vokal und zwei Silben , silbisches Prinzip** - **Kommst: morphologisches Prinzip, zwei m** - **Vase: ethnologisches Prinzip, ursprüngliche Schreibung beibehalten** **Orthographie** a. **Der Rat für deutsche Rechtschreibung** Der Rat für deutsche Rechtschreibung kodifiziert die Rechtschreibung. Er besteht aus 41 Mitgliedern aus sieben Ländern, darunter Wissenschaftler und Sprachpraktiker. Alle fünf Jahre veröffentlicht er Berichte mit Vorschlägen zur Anpassung und Weiterentwicklung. Da Normierung und Schriftsprache oft abweichen, sind solche Entscheidungen nötig. b. **Die Entwicklung der Orthographie** Ursprünglich wurde in Klöstern auf Latein geschrieben. Mit der Verschriftlichung des Deutschen nutzte man das lateinische Alphabet, angepasst an die Regionalsprache. Im Mittelhochdeutschen gab es jedoch keine einheitliche Orthographie. Der wachsende Handel machte eine einheitliche Schriftsprache notwendig. Der Buchdruck von Gutenberg und Luthers Bibelübersetzung förderten das Interesse an der deutschen Sprache. Johann Christoph Adelung schuf im 18. Jahrhundert ein Rechtschreibsystem und ein Wörterbuch, das als Grundlage diente. Maria Theresia führte 1774 in Österreich die Schulpflicht ein, was die Verbreitung der Schrift stärkte. Konrad Duden kritisierte die fehlende Einheitlichkeit, weshalb die Orthographischen Konferenzen 1876 und 1901 stattfanden. Letztere führte zu einem einheitlichen Wörterbuch, während in Österreich zusätzlich das Schulwörterbuch eingeführt wurde. c. **Orthographie und Schriftsystem im Zusammenstoß** Die Schreibbarkeit erleichtert das Schreiben von Begriffen, die Lesbarkeit erleichtert das Lesen , erschwert aber das Schreiben. „ Für alle die auf der Basis ihres Schriftsprachwissens subjektiv erfolgreich kommunizieren, ist die Verteidigung der beherrschenden Norm und damit die Vermeidung neuer Spracherwerbskosten höchst rational ( Schmidt und Hegel). Die Linguistik interessiert sich nicht nur für die Norm, sondern auch für die Verwendung im Alltag. Die Norm eines Wortes und wie ein Wort tatsächlich geschrieben wird, stimmen nicht immer überein. 1. **Beziehung Wort -- Schrift** Wir sprechen und lesen weder in Buchstaben, noch in Einzellauten. Weder in der Artikulation, noch im Sprachsignal können die Grenzen zwischen Wörtern und Lauten in einem Wort exakt getrennt werden. 2. **Aussprache- Schrift- Bedeutung** Die Schriftsprache ermöglicht es durch ihre herrschende Norm, Wörter in ihrer Bedeutung zu differenzieren. Hier wird die Heterographie wichtig. Sie ist die Beziehung zwischen sprachlichen Ausdrücken, die gleich gesprochen, aber verschieden geschrieben werden Beispiel 3. **Unterscheidung gesprochene und geschrieben Sprache**  **Die Morphologie** a. **Linguistische Analyse von Wörtern( Beispiel Turm)** - Turm ist ein lexikalisches Wort oder auch Lexem. Man spricht hier von der Kategorie Type. Das ist ein Elemente der Langue - Es kann aber 7 Verwendungen des Wortes Turm geben. Man spricht hier von der Kategorie Token. Es ist Element der Parole ( Sprachgebrauch). Hier schaut man sich an wie oft das Wort Turm sprachlich verschieden gebraucht wird - Es kann aber auch 6 syntaktische Wörter / Wortformen haben. Hier untersucht man den Kasus und den Numerus und unterscheidet hiernach - Morphologie: morphologisch- innere Struktur - Wortsemantik: semantisch- nach der Bedeutung - Syntax, Morphosyntax , Satzsemantik: syntaktisch- nach der Funktion und Position im Satz b. Notation Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Design enthält. Automatisch generierte Beschreibung c. **Analytischer Vorgang in der Morphologie** 1. Unterscheidung - Wortbildung : Befasst sich mit Elementen, mit denen Wörter gebildet werden können. Sucht nach Struktur und Formen der Erweiterung des Wortschatzes. - Flexionsmorphologie: Befasst sich mit Wortformen und sprachlichen Mitteln der Flexion ( Beugung/ Abwandlung) von Wörtern - Deklination: Nomen, Adjektiven, Pronomina, Artikel - Konjugation: Verbendungen, Tempusformen 2. Kann man Wörter weiterzerlegen ? Morph. Ein rein segmentiertes aber nicht nach seiner Funktion klassifiziertes Element. Die Teile , die überbleiben, müssen die ursprüngliche Wortbedeutung beibehalten. Beispiel: Regen kann nicht weiter zerlegt werden. [{Regen}]{.math.inline} ist ein Morph. Regenschirm kann nicht getrennt werden. [{Regen}]{.math.inline} und [{Schirm }]{.math.inline}( 2 Morphe) 3. Wie kann man das bestimmen? - **Simplex: Lexem, das nur aus einem einzigen Morph besteh**t z. B [{Regen}]{.math.inline} - **Wortbildungsprodukt: Lexem, das aus mehreren Morphen besteht** und in die Bestandteile zerlegt werden kann Sobald ein Morph klassifiziert ist, d.h. seine lexikalische Bedeutung bzw. grammatische Funktion erkannt ist, nennt man es Morphem. +-----------------------+-----------------------+-----------------------+ | Basismorpheme | Wortbildungsmorpheme | Flexionsmorpheme | +=======================+=======================+=======================+ | - Frei und | - z\. B un- ( negat | - gebunden | | lexikalisiert | ive | | | | Assoziation) | - bilden | | - Vermittelt | | Wortformen, die | | grundlegende | - gebunden | durch Flexion | | Bedeutung | | entstehen | | | - bilden ausgehend | | | - Bilden den Kern | von | - z\. B Sg./Pl., | | des Wortes | Basismorphemen | Kasus, Tempus | | | neue Wörter | | +-----------------------+-----------------------+-----------------------+ Derivation/ Wortbildung Basismorphem [{schwimm}]{.math.inline} + Wortbildungsmorphem {er}= Schwimmer ------------------------- ------------------------------------------------------------------------------- Komposition/Wortbildung Basismorphem {Regen }+ Basismorphem {Schirm }= Regenschirm Flexion/Konjugation Basismorphem {lauf }+Flexionsmorphem {en }= Laufen Flexion/ Deklination Basismorphem {Berg }+Flexionsmorphem {e }=Berge d. **Weiteres** 1. Frei/ gebunden, lexikalisch, grammatisch 2. Affix: Gebundene Bestandteile eines Wortes, unselbständig - Präfix: vor Basismorphem ( Aus- fuhr) - Suffix: nach Basismorphem ( Steuer- ung) - Zirkumfix: rund um Basismorphem ( ge-leb-t) - Infixe: z. B Fugenlaut ( Esel- s- ohr) - Affixoid: Morpheme , die sich im Übergang von Basis- zum Wortbildungsmorphem befinden ( Flug- zeug) 3. Homonymes Morph: formal gleiche Morphe, aber unterschiedliche Morpheme Bedeutung/Morphem Morph Beispiel ---------------------------------------------------- ------- ---------------- Flexionsmorpheme für Pronomina {er} Meiner, dieser Flexionsmorpheme für Adjektive {er} Neuer Steigerungsmorphem für Adjektive {er} Neuer, größer Flexionsmorphem zur Pluralbildung von Substantiven {er} Eier Derivationsmorphem für Substantive {er} Fahrer 4. Allomorphe Morphe, die die gleiche Bedeutung /Funktion haben, aber formal variieren. Beispiel Pluralmorphem Beispiele  e. **Die Konstituentenanalyse ( Verfahren zur Analyse von Wortformen)** Die Wortform wird immer in zwei Konstituenten aufgeteilt, die daraufhin wieder in zwei Konstituenten aufgeteilt werden, bis nichts mehr zerlegt werden kann. Prinzip der Binarität. Wenn diese Wortform flektiert ist, so ist dieses Flexionsaffix zuerst abzutrennen. Beispiel Änderungen Beispiel Schriftabgleichungsausnahmedatei  Ausnahme (Klammerdarstellungen) f. **Wortschatzerweiterung** - **Ad- Hoc Bildung:** Sind Okkasionalismen , Gelegenheits- oder **Augenblicksbildungen.** Es sind Wortbildungsprodukte, die situationsgebunden gebildet, aber ni**cht dauerhaft in den Wortschatz einer Sprache übernomme**n, also n**icht lexikalisiert** werden. Beispiel Erdbeer- Gruppe. - **Neubildungen ( Neologismen): Neue Wortbildungsprodukte,** die sich dauerhaft im Wortschatz etabliert haben, also **lexikalisiert** wurden. Beispiel: Exting - **Wortschöpfungen**: **Wortneubildungen,** **ohne** das dabei auf b**ereits vorhandene Wörter** oder Morpheme zurückgegriffen wird. Beispiel: Kindersprache Weitere Verfahren - **Konversion: Wechsel in eine andere Wortart** ohne äußerliche Veränderungen ( treffen, Treffen) - **Entlehnung**: Wort wird aus einer **Fremdsprache** übernommen ( Computer) - **Lehnübersetzung:** Wort wird aus eine**r Fremdsprache übernommen, jedoch übersetzt (** herunterladen) - **Fremdwort:** Produkt einer Entlehnung, das sich phonologisch und /oder graphematisch für das Deutsch **untypisch** verhält - **Assimilation:** Im R**ahmen der Entlehnung** erfolgt eine syntaktische, morphologische, phonetische und/oder orthografische **Angleichung an das Deutsche** ( chattten) - **Hybride: Kombinationen aus Entlehnung und deutschem Wor**t ( einloggen) - **Volksetymologie:** Sprachgemeinschaft weist ein**em Lexem eine Etymologie zu,** die nicht mit der historischen Etymologie zu tun hat - Wortbildungsprozess, der auf inhaltlichen Umdeutung und formalen Umformung eines archaischen , fremdsprachlichen Wortes nach dem Vorbild eines ähnlich klingenden vertrauten Wortes mit ähnlicher Bedeutung beruht - Dadurch werden unverständliche Wörter ( sekundär) motiviert, durch scheinbar plausible Deutung unsichtbar gemacht  g. **Produktivität von Morphemen** Es gibt Morpheme und Wortbildungen die häufig verwendet werden, aber auch viele die selten verwendet werden - **Produktives Morphem:** Morphem, das in der G**egenwartssprache zur Wortbildung verwendet wir**d [{ung }]{.math.inline}, {Computer }, - **Aktives Morphem:** Morphem, dass in der **Gegenwartssprache noch vorkommt, aber nicht mehr in der Wortbildung verwendet wird** {heisch } in erheischen - Unikales Morphem: Morphem, das nur noch re**startig in einem Lexem vorkommt** {Him }in Himbeere - Konfix: ge**bundenes , lexikalisches Morphem, das aus einer Fremdsprache kommt** und in der Wortbildung verwendet wird. {bio}, {öko} h. Sprachökonomie Wort besteht, wird aber gekürzt Art Unterart Beispiel --------------------------- ----------------------- --------------- Multisegmentales Kurzwort Initialabkürzungswort UNO- Akronyme Multisegmentales Kurzwort Silbenkurzwort Hanuta Unisegmentales Kurzwort Anfangswort Uni Unisegmentales Kurzwort Rumpfwort Lisa Unisegmentales Kurzwort Endwort Bus i. **Kurzwortbildung** - Kontamination: Zwei Wörter werden gekreuzt a. Wobei zumindest eines der beiden Wörter einen Teil seines phonetischen und/oder orthografischen Materials verliert ( jein, Brexit) b. Wobei beide Wörter miteinander verschmelzen , ohne dass eines der Wörter ihr Material verliert( verschlimmbessern) - Kontraktion: Wortkreuzung aus einer Präposition und einem Artikel ( am, beim, zur, ins) j. **Kompositionen** 1. **Determinativkomposition / vs. kopulativ Komposition** Es gilt: Ein AB ist ein B Es erfolgt eine Trennung in zwei Teile und es entstehen zwei Basismorpheme. Beispiel Topf und Pflanze. Kann ergeben: Ein Bild, das Text, Schrift, Screenshot, weiß enthält. Automatisch generierte Beschreibung 2. **Undeterminiertheit:** Die Verbindung ist nicht ganz klar. Beispiel Holzkiste. Kiste aus Holz? Oder Kiste für Holz? 3. **Rektionskompositum:** Beispiel Autofahrer. Fahrer als Regens fordert Auto als Rektum ein. Der Fahrer ( abgeleitet vom Verb fahren) fordert ein Objekt ein , das Auto. 4. Kopulativ Komposition :Es gilt: Ein Ab ist ein A und ein B. Beispiel nasskalt , also nass und kalt Die Semantik a. **Wortbedeutung** **Vorstellungsinhalt, der sich für die Mitglieder einer Sprachgemeinschaft mit einem Wort ergibt.** - **Konventionalisiert: Zeichensystem** einer Sprachgemeinschaft - **Kognitiv**: **Wissensrepräsentation im Kopf** - **Kooperativ:** **Resultat gemeinsamen Sprachgebrauchs** - **Kontextabhängig:** R**esultat aus Verwendungsumgebung** - **Kodifiziert: Eintrag im Wörterbuch** b. **Wovon sprechen wir ?** - Kognitiv: Konzepte, die wir im Kopf haben 1. Ein Begriff kann auf verschiedene Art und Weise verstanden werden - **Ausdruck:** W**ort in Laut oder Schrift**. Kopf, Tisch - **Referenz: Bezieht sich auf etwas dass wir bezeichnen wollen**. Kopfweh haben, bezieht sich auf Kopf, - **Denotation : deskriptive Bedeutungselemente**, der Begriff kann auserklärt werden, Beschreibung von Kopf und Tisch im Duden - K**onnotation: emotionale und wertende Bedeutungselemente,** die positiv, negativ oder neutral sein können. Tisch und Kopf sind neutral 2. Verschiedene Arten des Wissens: Es gibt das Sp**rachwissen, das Weltwissen und das episodische, persönliche Wissen.** Bei Nichtbeachtung eines Aspektes kann man in ein Fettnäpfchen treten und eine ungeahnte Reaktion des Gegenübers auslösen c. **Basiseinheit : Lexem** **Die Semantik hat das Lexem als Basiseinheit.** Das Wort ist eine abstrakte Basiseinheit des Lexikons. Dabei ist es ein noch nicht verwendetes Wort, ohne Bezug auf den Referenzträger, sondern ein Analysewort. Die Unterscheidung im Sprachgebrauch ist abstrakt und konkret. d. **Einteilung** - **Autosemantikum:** **Inhaltswort, das unabhängig vom Kontext eine selbständige Bedeutung** besitzt und satzgliedfähig ist. Dazu gehören Substantive, Verben, Adjektive, Adverbien. Beispiel : Vorlesung, trinken, interessant, heute - **Synsemantikum:** Funktionswörter, die häufig k**eine eigene kontextunabhängige lexikalische Bedeutung tragen,** sondern primär grammatische Funktionen übernehmen und nicht satzgliedfähig sind. Beispiel: Artikel, Konjunktionen, Präpositionen. Der, und , wegen - **Eigenname( Nomen Proprium)** : bezeichnet eine bestimmte , genau **identifizierbare Person, Familie, Stadt,** geografische Erscheinung, Produkte etc. - **Gattungsname ( Appellativum)**: B**ezeichnen allgemeine Konzepte, Sachverhalte, Gegenstände** - Konkreta: beziehen sich auf wahrnehmbare Phänomene. Tisch, Hund - Abstrakta: beziehen sich auf nicht wahrnehmbare Phänomene. Freiheit, Liebe, Hoffnung - F**amiliennamen:** zum individuellen Vornamen hinzutretende N**amen mit Rechtscharakter,** entstanden in Europa erst im späten MT. Abgleitet von Vornamen, Verwandtschaftsbezeichnungen, Wohnstätten, Herkunftsbezeichnungen, Berufsnamen, Übernamen, Fremdnamen e. **Wortschatz und Prinzipien** Gesamtheit der Wörter /Lexeme zu einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt - **Wortfamilien: Bezieht sich auf die Form. Es werden alle Wörter gesammelt , die eine erkennbare Verwandschaft** **besitzen.** Beschreibt die Menge von **Lexemen,** die durch den ausdrucksseitigen Bezug auf einen ge**meinsamen Wortstamm** oder ein gemeinsames Kennzeichen zurückgehen. Sie sind synchron und diachron organsiert. - Wortfeld: **Bezieht sich auf den Inhalt. Es werden Wörter gesammelt die eine inhaltliche Ähnlichkeit aufweisen. Beschreibt die Menge bedeutungsähnlicher Lexeme.**  f. **Prinzipien der Wortfeldanalyse** - **Ganzheitlichkeit:** Der ge**samte Wortschatz lässt sich in Wortfelder aufgliedern**. Umami ( aus würzig , fleischig und herzhaft) = nicht aus deutscher Sprache - **Lückenlosigkeit:** Lexem eines W**ortfeldes decken dessen Bedeutungsspektrum** lückenlos ab. - **Bedeutungsüberschneidung:** Bedeutung von Wortfeldlexemen haben eine **gemeinsame Schnittmenge** - **Wechselseitige Bedeutungsbestimmung:** Bedeutungen der Wortfeldlexeme bestimmen einander w**echselseitig** Hungrig und satt durstig und ( sitt)? - **Bedeutungsbeziehung**: Lexeme eines Feldes stehen zueinander in klar definierten **Bedeutungsbeziehungen** - **Hierarchisierbarkeit:** Lexeme eines Wortfeldes lassen sich **hierarchisch darstellen** g. **Sprache als Struktur und paradigmatische Bedeutungsbeziehungen** - **Syntagmatisch: Konstruktionen in der Grammatik** - **Paradigmatisch: Wörter, die in einer Beziehung stehen** - **Überordnung/Unterordnung :** **Hyperonym und Hyponym** = Die Beziehung zwischen denen sind die **Kohyponyme** - **Art Gattung**: Hund( als Oberbegriff) und Dackel, Schäferhund, Pudel ( als Unterbegriff) - **Teil/ Ganzes:** Körper( als Oberbegriff) und Kopf, Bauch, Beine ( als Unterbegriff) - **Gegensatz,** - **Kontradiktion** ( **entweder, oder)**: Himmel, Erde - **Antonym**( P**ole einer Skal**a): heiß, warm, kühl, kalt - **Übereinstimmung** - **Bedeutungsgleichheit= Synonyme**: Entweder strikt (Zündholz- Streichholz) oder partiell ( Apfelsine, Orange) - **Bedeutungsähnlichkeit: zwischen Wörtern** die einen Sachbereich lexikalisch ausdifferenzieren ( Moment, Augenblick, Phase, Weile) - **Referenzidentität : Zwei ähnliche Begriffe mit einen Referenzträger. (** Abendstern, Morgenstern- Referenzt. Ist Venus) - **Reihung:** H**eteronyme sind Wortreihen, die einen Bedeutungsbereich idealerweise vollständ**ig abdecken. Montag, Dienstag.... - **Mehrdeutigkeit ( Ambiguität):** Der Ausdrucksseite eines sprachlichen Zeichens können mehrere verschiedene Bedeutungen zugewiesen werden - **Polysemie: Die unterschiedlichen Bedeutungen gehen etymologisch (** sprachgeschichtlich) auf eine **gemeinsame Grundbedeutung** zurück. Bank als Sitzmöbel oder Bank als Geldinstitut - **Homonymie: Die unterschiedlichen Bedeutungen gehen etymologisch nicht auf eine gemeinsame Grundbedeutung zurück.** Kiefer als Nadelbaum oder Kiefer als Gesichtsknochen h. **Bedeutungsveränderung/ Bedeutungswandel** - Bedeutungsverengung: Hochzeit im Mhd. Als Fest - Bedeutungserweiterung: packen im 16 Jhd. nur als einpacken - Bedeutungsverschiebung/- übertragung: Zweck als Nagel nur noch in Reißzwecke - Bedeutungsaufwertung: toll ursprünglich verrückt - Bedeutungsabwertung: gemein ursprünglich allgemein i. **Etymologie:** Etymologie ist eine **historisch vorgehende Lexikologie** , die sich mit **Herkunft, Geschichte** ( und sprachvergleichender Verwandtschaft) von Wörtern beschäftigt. j. **Phraseologismen** **Pharaseologismen beschreiben die Verbindung von zwei oder mehr Wörtern/Lexemen**. Die Wörter gehen eine feste Verbindung ein und können nicht völlig beliebig modifiziert werden, ohne ihre Bedeutung zu verlieren. Die Bedeutung eines Wortverbands geht über die Bedeutaung der einzelnen Wörter hinaus. - **Verbale Phraseologismen:** Stehen für einen **Wortverband,** der eine **Handlung** ausdrücken will. Beispiel: alt aussehen - **Kinegramme: Arbeiten mit Bildern** , Beispiel Nase rümpfen - **Funktionsverbgefüge:** ein einfaches **Verb wird aufgeblasen,** in dem ein **Substantiv** eingefügt wird. Beispiel: Ein Angebot machen - **Nominale Phraseologismen:** grauer Alltag - **Onymische Phraseologismen:** Wort dass einen Namen eines i**dentifizierbaren Objektes oder Vereins** wieder gibt. Beispiel: Rotes Kreuz - **Phraseologische Termini:** Wort besteht aus **mehreren Wörtern, die eine fixe Einheit** begeben. Beispiel : Einstweilige Verfügung - **Zwillingsformeln:** klipp und klar - **Modellbildungen:** **Struktur von zu** m**it dem selben Wort,** die Struktur muss genau eingehalten werden. Beispiel: Von Fall zu Fall - **Phraseologische Vergleiche:** dumm wie Brot - **Sprichwörter:** Ga**nze Sätze, die als fixe Struktur bekannt sind**, Herkunft unbekannt Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein - **Gemeinplätze:** Nullsummenspiele, l**ogische Schlussfolgerungen.** Was man hat, das hat man. - **Routineformeln: Fixe Sätze, die im Alltag verwendet werden.** Guten Tag ! - **„ geflügelte Worte": Anders als bei Sprichwörtern ist die Herkunft bekan**nt. Mittlerweile aus Serien, Filmen, Popkultur Sodom und Gomorrha( aus der Bibel, Sittenverfall) k. **Kollokationen** C**harakteristische, häufig auftretende Wortverbindungen ,** deren gem**einsames Vorkommen auf gegenseitiger Erwartbarkeit** beruht und pr**imär semantisch begründet is**t. Beispiel Zähne putzen. Geschirr spülen Wäsche waschen l. **Einteilung** 1. **Lexikologie und Lexikographie** - **Lexikologie:** Disziplin der **deskriptiven Linguistik,** die das **Lexikon zum Gegenstand** hat und dessen I**nhalt und Struktur zu beschreiben versucht** - **Lexikographie:** Ist die Disziplin der **angewandten Linguistik** , welche sich mit der **Herstellung von Wörterbüchern befasst.** 2. Merkmalssemantik Die **Bedeutung eines jeden Lexems** kann aufgrund der **Menge allgemeiner Bedeutungskomponenten** analysiert werden. - **Seme:** Die kleinsten distinktiven Bedeutungsmerkmale oder auch die k**leinsten Bestandteile von Lexem** Bedeutungen. - **Semem:** Die M**enge der Seme bildet ein Merkmalsbündel** - **Klasseme:** Klas**senbildende und paradigmenübergreifende Merkmale** wie z. B belebt , konkret, generelle semantische Merkmale 3. **Die Prototypentheorie** - Prototypensemantik: Beruht auf der Grundannahme , dass die Bedeutung von Wörtern nach ihrer Position in einer Kategorie hierarchisiert ist. - Prototypen: besonders zentrale Vertreter einer Kategorie Die Prototypentheorie: D**ie Prototypentheorie beschreibt, wie typische Vertreter einer Kategorie (Prototypen)** unsere **Kategorisierungen beeinflussen.** Experimente zeigen, dass **typische Vertreter schneller erkannt und zugeordnet werden können als weniger typische.** 4. Framesemantik Die Schematheorie geht davon aus, dass **Bedeutungen nicht lose**, sondern ei**ngebettet in Wissensrahmen abgespeichert** werden. Es gibt hier ein kognitives Schema. Wir haben **Frame als Gegenstandswissen.** ( Was ist ein Haus) Hier gibt es auch **Slots und Fille**r. Es gibt auch S**kripte als Verlaufswiss**en ( Wie läuft es an der Supermarktkasse ab) m. **Semantik : Bereich kognitive Linguistik** Frage nach der **Bedeutung der Wörter.** Die kognitive Linguistik versucht **Modelle und Theorien** aufzustellen, die **Einfluss auf das Denken** nehmen. 1. **Metaphern** Die Metapher durchdringt d**as Alltagsleben** nicht nur in der **Sprache , sondern auch im Denken und Handeln** **Verortung: oben und unte**n kann verwendet werden als - Volumina: mehr (oben), weniger ( unten) - Qualität : gut (oben), schlecht( unten) - Gefühle : glücklich, Ich schwebe auf Wolken ( oben), traurig , niedergeschlagen sein ( unten) - Schichten: Reich (Oberschicht), Arm ( Unterschicht) - Karriere : Erfolg, Karriereleiter nach oben ( oben), Misserfolg , Karriereleiter nach unten (unten) Dabei stellen sich zwei Fragen 1. Welche Werte, Ziele werden von einer Metapher fokussiert? 2. Welche Denk- und Handlungsmöglichkeiten werden verdeckt 2. **Sprachen -- Denken- Wirklichkeit : linguistisches Relativitätsprinzip , Sapir- Whorf Hypothese** - **Stark: Sprache bestimmt unsere Wahrnehmung. Sprache bestimmt unser Denken** - S**chwach: Sprache und Denken beeinflussen sich wechselseitig** - **Forschung: Mittelfeld** - Beispiel: Hopi als Sprache - Hopi hat für viele englische Wörter , wo es drei gibt nur ein Wort ( gleiches Wort für Insekt , Flugzeug und Mensch) - Hopi hat für bestimmte Wörter wo Englisch nur ein Wort hat zwei ( Unterscheidung Gewässer und Flüssigkeit) - Hopi kennt keine Zeitstufen und Unterscheidet in faktisch ( Indikativ ) und Erzählung (Konjunktiv) Andere Zeitwahrnehmung? - Hopi arbeitet nicht mit links und rechts ,sondern mit Himmelsrichtungen **Die Pragmatik** a. **Verschiedene Ansätze** - **Formalistische Ansätze:** **Untersuchen Sprache und vor allem das System** - **Funktionalistische Ansätze:** untersuchen S**prache in Relation zu ihrer sozialen Funktion.** - **Strukturorientierte Systemlinguistik:** Realität des Sprachgebrauchs nicht interessant, R**egelhaftigkeiten und abstrakte Strukturen** - Wahl der sprachlichen Mittel bestimmt kommunikative Situationen - Sprachliches Handeln geht zusammen mit sozialen Beziehungen - Wortwörtliche Bedeutung eines Satzes spiegelt nicht notwendigerweise alle Bedeutungen wieder , die aufgrund der Äußerungsbedingungen zustande kommen. Beispiel : Es zieht b. **Sprechakttheorie nach Austin und nach Searle** Grundeinheit Sprechakt = Sprechhandlung - **Äußerung:** Laute, Wörter - **Proposition :** Aussage über die Welt - **Illokution:** Handlungswert - **Perlokution:** intendierte Reaktion der Hörerin/ des Hörers. **Direktiver Sprechakt Sprechakt Direkter Sprechakt:** **Illokationstyp ergibt sich auf die** Aussage. Ich behaupte Beispiel: Zwei Gesprächspartner, im Wohnzimmer, schauen Fern, dort Realityshow, wo man Beagle sieht. Person sagt als Reaktion im Fernseher. Der Hund ist bissig. Proposition: Ich behaupte..., Illokution: im Wohnzimmer , Perlokution: Sagen dass der Hund bissig **Repräsentativer Sprechakt Sprechakt, Indirekter Sprech**akt: I**llokationstyp ergibt sich nicht auf die Aussage,** sondern implizit. herleitbar aus der Situation. Ich warne dich Beispiel: Der Hund ist bissig! In gefährlichen Kontext Beispiel: Man ist mit dem Gesprächspartner im Wald unterwegs und wandert durch den Wald. Man kommt an ein Haus vorbei und es kommt ein Hund entgegen. Äußerung: Hund bissig. Proposition: Warnung Direktiver Sprechakt ( Direktiva) , auf der Oberfläche aber Assertiva Illokution : Handlung ist im Wald, Perlokution: Intention der Warnung und Erwarten einer Reaktion Beispiel: - Illokution: **Direktiv,** Ich will dass der Taxifahrer mich mitnimmt. - Perlokution: Der Taxifahrer bleibt stehen und nimmt mich mit - Illokution. Die Fußgängerin ist freundlich und grueßt **( Expressiv)** - Perlokution. Intendierte Reaktion. Ich bin freundlich und grüße/ winke zurück c. **Illokutionstypen** - **Repräsentativa:** **Der Sprecher gibt zu erkennen, was er glaubt , dass in der Welt der Fall ist.** Beispiel: behaupten, berichten, informieren, beschreiben. Ich glaube es regnet Assertative : Man bringt eine Aussage. Es regnet - **Direktiva:** D**er Sprecher gibt zu erkennen, was er will, dass der andere tun soll.** Beispiel: Befehlen, Bitten, Anordnen, Verbieten, Warnen Mach die Tür zu ! - **Kommissiva:** **Der Sprecher gibt zu erkenne, was er selbst vorhat zu tun**. Beispiel: Versprechen, Geloben, Drohen, Garantieren Ich gebe dir das Geld morgen zurück. Ich bring dich um - **Expressiva:** **Der Sprecher gibt zu erkennen, wie ihm zumute ist**. Danken, Klagen, Begrüßen Mir ist ganz mulmig - **Deklarativa:** **Der Sprecher gibt zu erkennen, was in einem bestimmten institutionellen Rahmen der Fall sein soll.** Beispiel: Taufen, Trauen, Verhaften, Begnadigen. Hiermit erkläre ich Sie zu Mann und Frau. d. **Herbert Paul Grice** - **Konventionelle Implikaturen: s**ind **Bestandteile** der konventionellen Bedeutung v**on bestimmten Ausdrücken**. Sie sind daher nicht aus dem Kontext rekonstruierbar, streichbar oder kontextvariabel Beispiel: Die Blume ist verblüht. Implantiert durch Verblühen, dass die Blume vorher geblüht hat - **Konventionale Implikatur**: Das, was in einer Konversation ni**cht ausgesprochen, sondern angedeutet und mitgemeint wird** und für den Gesprächspartner durch Überlegung erschließbar ist. Es braucht das allgemeine **Kooperationsprinzip** : mache G**esprächsbeitrag so, wie es von akzeptieren Zweck oder akzeptieren Richtung Gesprächs verlangt wird** , sonst kommt es zu Interpretation vom Gesprächspartner - **Dazu Konversationsmaxime** 1. **Maxime der Qualität**: Sage nicht, von dessen W**ahrheit d**u nicht überzeugt bist. Sage nichts, wofür du keine hinreichenden Beweise hast ( Was wird ausgedrückt) 2. **Maxime der Quantität:** Mach deinen Gesprächsbeitrag **so informativ wie nötig,** aber nicht informativer als nötig 3. **Maxime der Relation:** Mache den G**esprächsbeitrag relevant** 4. **Maxime der Modalität: Vermeide** U**nklarheiten und Mehrdeutigkeiten,** fasse dich kurz, beachte die Reihenfolge ( Wie wird etwas ausgedrückt) Beispiele: A : Kaufen wir was für die Kinder. B: In Ordnung, aber ich bin gegen E-I-S. Maxime Modalität : Das Wort Eis wird unklar formuliert Interpretation: möchte nicht das die Kinder das mitkriegen. A: Du blöde Sau. B: Du hast eine gepflegte Ausdrucksweise Maxime Qualität: Die Einschätzung von B , dass die Äußerung Du blöde Sau, ein Indiz für eine gepflegte Ausdrucksweise ist, ist falsch Interpretation Die Aussage von B ist ironisch und meint das Gegenteil. Interpretation: Die Aussage von Bi ist ironisch und B meint eigentlich das Gegenteil. A: Was ist die Telefonnummer von Karl B: Irgendwas mit 0512. Maxime der Quantität : B gibt nicht die ganze Information, die A braucht, um anzurufen Interpretation: A schließt daraus, dass B nicht mehr weiß als die Vorwahl der Telefonnummer A: Wo ist Willi? B: Heute spielt Bayern München. Maxime der Relation : Die Antwort von B passt nicht zu A. A sucht nach möglichen Verbindungen zwischen Willis Abwesenheit und dem Fußballspiel e. **Proposition** - I**nhalt eines Satzes ,** der der **Wahrheitsbewertung** unterliegt. - Teilakte - **Referenzakt:** **Akt des Sich- Beziehen (** Referenz) auf **Sachverhalte** - **Prädikationsakt: Zuschreibung von Eigenschaften zu Sachverhalt,** Gebrauch von Referenz und Inhalt - **Unterscheidung** - **Proposition:** das **explizit ausgedrüc**kte Der Kaffee ( Referenzobjekt) ist kalt ( Prädikationen) - **Präsupposition:** - Sind im**plizite bzw. mitverstandene Voraussetzungen** für eine Äußerung. Bleiben konstant erhalten, wenn man die Äußerung negiert. Sie werden durch bestimmte lexikalische oder grammatische Formulierungen ausgelöst - Beispiel: Es gibt einen Bundespräsidenten. ( auch wenn er keine langen Haare hat) - Machst du mittlerweile was anderes als nur faul auf der Couch liegen ( bisher stets faul auf der Couch gelegen ist , Präsupposition ) Ja , Nein ( Proposition) 1. **Die verschiedenen Präsuppositionen** - Werden durch bestimmte lexikalische bzw. grammatische Formulierungen ausgelöst. Präsuppositionstyp Auslöser Beispiel Präsupposition --------------------------- ---------------------------------------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------- ------------------------- **Existenziell** Definitve **Kennzeichnungen** Der/ die / das X X existiert **Faktiv / nicht faktiv** Faktive/ nicht- faktive Verben, di**e implizieren, dass ein Sachverhalt** besteht oder nicht Ich bereue, das getan zu haben Ich habe das getan **Lexikalisch** **Wörtliche Bedeutung gewisser Ausdrücke** Sie schaffte es, abzuhauen Sie versuchte abzuhauen **Strukturell** **W- Interrogativsätze** Wer kommt? Jemand kommt **Kontrafaktisch** **Irreale Konditionalsätze** Wenn ich nicht krank wäre, dann käme ich mit Ich bin krank - **Beispiel:** Der Kaffee ist kalt.Proposition: Ausgesagt wird, dass der Kaffee kalt ist. Kaffee Referenzobjekt und kalt als Prädikation. - **Weitere Beispiele** - Er hat schon wieder seinen Regenschirm im Bus vergessen. Präsupposition ist, dass er den Regenschirm schon mal vergessen hat. Ausgelöst durch schon wieder. - Der Patient ist vor zwei Stunden aufgewacht. Präsupposition ist, dass der Patient geschlafen hat. Ausgelöst durch aufgewacht. - Auch sie glaubt an den Klimawandel. Präsupposition ist, dass mehrere Menschen an den Klimawandel glauben ausgelöst durch Auch - Leugnen Sie, die Tat begangen zu haben? Präsupposition ist, dass die Person die Tat begangen hat. Ausgelöst durch leugnen Sie f. **Bezeichnung Deixis Zeigfeld** - Sprachliches Symbolfeld: kontexunabhängig: Auf dem Tisch, am 13. Dezember , die Vortragende - Sprachliches Zeigfeld. Wird durch kontextabhängige, deiktische Ausdrücke erfasst. Deikta gewinnen ihre Bedeutung nur durch den Bezug auf die Sprechsituation, wo sie geäußert werden hier ( lokal) jetzt ( temporal) ich ( personal) - **Ich -- Jetzt- Hier- Origo dektisches Zentrum** Deutsche Sprache ist sprecherzentriert. Frage danach wo man sich positioniert als Sprecher: Ausgangspunkt ist ich, hier, jetzt. Dabei ist es springend, sobald ich nicht mehr Sprecher bin, springt es zu dieser Person. Beispiel: Die Uhr ist hier. Man sucht sie beim Sprecher. Jetzt bin ich in der Vorlesung. Relation zur Zeit des Sprechaktes. **Beispiel zu allem** - Sprechakt : Fragen= Direktiv - Deixis: hier lokal , Geste, def. Art ( Verortung Raum) = Lokal - Referenzobjekt und Prädikation: Was ist das Grüne hier in der Soße? - Präsupposition: existentiell = das Grüne / die Soße existiert, strukturell = das ist etwas Grünes in der Soße - Implikatur : Maxime der Relation. Die Soße schmeckt mir nicht. f. **Kooperationsprinzip** Das Kooperationsprinzip sagt, dass man sich **klar ausdrücken soll. I**m Alltag hingegen gilt die **Höflichkeitsform,** die unklar ist. Klarheit und Höflichkeit widersprechen sich 1. **Grade der Höflichkeit in Abhängigkeit von :** - Was in einer be**stimmten Situation legitim** ist und erwartet werden kann - Wie gu**t man die Person kennt** - Welchen St**atus die Person einnimmt.** 2. **Dabei Unterscheidung von** - Informell: du - Formell: sie 3. **In welchen Situationen** - **Face Work:** Das Gesicht wahren oder verlieren. Sprachliche Rituale - **Face ( Gesicht):** D**as öffentliche Bild, das eine Perso**n für sich beansprucht. - - **Positiv Face:** p**ositives Selbstbild** und der Wunsch, dass dieses Selbstbild von anderen anerkannt wird. - Bedrohung: Kritik, Verachtung, Lächerlichmachen, Beschimpfen - **Negativ Face:** G**rundsätzliche Freiheit der eigenen Handlungswahl,** Anspruch auf Ungestörtheit - Bedrohung: Befehl, Anordnung, Drohung , ( ungebetener) Ratschlag, Warnung g. **Inter- / transkulturelle Kompetenzen** Plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen sind Lehr- und Lernverfahren, die zugleich mehrere Sprachen bzw. sprachliche Varietäten und/oder Kulturen einbeziehen. h. **Sprachgemeinschaft** Verhalten , Norm, Wertung i. **Sprachsozialisation** Sprachsozialisation findet in jeder Lebensphase statt, und zwar immer, wenn verbale Interaktion dazu führt, dass wir neue Aktivitäten und Identitäten erlernen, die mit den spezifischen Wissensinhalten und Vorstellungen verbunden sind, die in einer gesprochenen , einer geschrieben oder einer Gebärdensprache innewohnen. **Gesprächslinguistik** a. **Paarsequenzen ( adjacency pairs)** - **Frage- Antwort** - **Kompliment- Dank, Herunterspielen, Zurückweisen** - **Vorwurf -- Rechtfertigung, Entschuldigung, Gegenvorwurf** - **Vorschlag- Annahme, Annahme unter Modifikation, Verwerfung** - **Erzählen- Honorieren, Abwerten** b. **Gesprächssequenz** - Gesprächseröffnung: - Klingeln -- Antwort - Identifikation- Gegenidentifikation - Gruß- Gegengruß - Wohlergehens Sequenz: Frage nach Wohlergehen -- Dank Heute teils verloren : Identifikation, Gegenidentifikation c. **Gesprächsbeendigung** - Resümee Sequenz - Danksequenz - Wunschsequenz - Verabschiedungssequenz d. **Gesprächsschritt / Turn** - Sprecher/in: Alles was ein Individuum tut und sagt, während es an der Reihe ist. - Hörer/in: Gesprächsteilnehmer/in , der / die das Rederecht nicht beansprucht e. **Höreraktivitäten / Rückmeldeverhalten ( back channel / behavior )** - Verbal - Non verbal - Aufmerksamkeitsbezeugend: Signale Aufmerksamkeit Hörer - Kommentierend: Einstellung des Hörers zum Gesagten f. **Sprecherwechsel ( turn taking)** - Fremdwahl: Aufforderung Sprechenden - Selbstwahl: ohne Unterbrechung oder mit Unterbrechun sprechenden 1. Übergangsrelevante Stelle ( transition- relevance place) - Strukturell: Syntax, Intonation etc. - Inhaltlich: Ende Argumentationskette, Ende Gedankengangs etc. **Soziolinguistik: beschäftigt sich mit Varianten und Variationen einer Sprache ( siehe Überblick )** a. Es gilt : Sobald ein oder mehrere soziale Funktionen , wo Sprachgemeinschaft eine Gruppe ist, ist wahrscheinlich , dass auch Sprachgebrauch Gemeinsamkeiten 1. Alter 2. Geschlecht 3. Soziale Klasse: Individuen mit Gemeinsamkeit Produktionsmittel, politische Machtstruktur und herrschende Idee 4. Soziale Schicht: Individuen mit gemeinsamen sozialen Merkmal 5. Gruppe: Menge an Personen aufgrund sozialer Faktoren als Gruppe 6. Rolle: Menge an Erwartungen, die an Verhalten Person richten 7. Situation: Schnittstelle außersprachlicher Parameter