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This document provides an overview of the Krupp worker housing projects in Essen. It outlines the history and details of the various worker settlements, including their development, characteristics, and design features. The document highlights the company's focus on employee housing alongside the growth of the company.

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435.033 – VO GTT B 6.3 ARCHITEKTUR U WOHNEN Friedrich Krupp AG Gründung der "Krupp-Gussstahlfabrik" 1811 in Essen durch Friedrich Krupp Einflussreiche Industriellendynastie, beteiligt an Wirtschaftswachstum und Industrialisierung durch die...

435.033 – VO GTT B 6.3 ARCHITEKTUR U WOHNEN Friedrich Krupp AG Gründung der "Krupp-Gussstahlfabrik" 1811 in Essen durch Friedrich Krupp Einflussreiche Industriellendynastie, beteiligt an Wirtschaftswachstum und Industrialisierung durch die Erzeugung und Verarbeitung von Stahl für den Eisenbahnausbau (zB nahtloses Eisenbahnrad) sowie für die Waffen- und Rüstungsindustrie (militärische Waffen, Kanonen). 1826 vom 14-jährgen Sohn Alfred Krupp übernommen 1851 Weltausstellung London – größte Gussstahlkanone sorgte für Weltruhm 1903 Friedrich Krupp AG © istockphoto.com/duncan1890 1999 Fusion mit der Thyssen AG zu ThyssenKrupp AG Unternehmensphilosophie Durch das rasante Firmenwachstum und der überfüllten Wohnsituation in Essen sah sich der Firmenchef gezwungen, werksnahen Wohnraum für seine Arbeiter zu schaffen. Zunächst war dieser den Meistern vorbehalten. Damit begann die beispiellose Geschichte des Kruppschen Wohnungsbaus. Rund 10 Jahre danach (1874) standen bereits 2 358 Arbeiterwohnungen zur Verfügung. Meilensteine im Werkwohnungsbau unter Alfred Krupp Die erste Arbeiterkolonie, welche nicht nur den Meistern vorbehalten war entstand um 1867 und nannte sich Westend. Die Wohneinheiten beschränkten sich auf eine 15 m² große Wohnküche, ein Schlafzimmer und einen Abort. Gemeinschaftseinrichtungen fehlten. Es folgte eine enorme Entwicklung welche die Größe und Ausstattung der kommenden Arbeitersiedlungen betraf. Folgende Kolonien entstanden: + Nordhof (1871): rasche Billigbauweise, zwei Räume pro Einheit, kein Abort im Haus, erste Gemeinschaftseinrichtungen wie eine „Konsumanstalt“ und eine Industrieschule + Schederhof (1873): städtischer Stockwerkbau, 772 Wohnungen, drei Räume pro Einheit, eigener Abort, sehr gute allgemeine Infrastruktur (Bäckerei, Schulen, Parks, Bierhalle,...) + Cronenberg (1874): übertraf alle bisherigen Projekte, 1572 Wohnungen, 19 Hektar großes Areal, Anschluss an Eisenbahn, selbständiger Ort mit zahlreichen Versorgungseinrichtungen NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 ARCHITEKTUR U WOHNEN Das Wohl der Firma und Arbeiter standen im Vordergrund, dafür galt eine strenge Herrschaftsordnung zwischen Arbeiter und Dienstgeber. Die Arbeiter (Kruppianer) waren die wichtigste Ressource, weshalb diese materiell versorgt und zufriedengestellt werden sollten, um Krisen entgegenzuwirken. Mitarbeiter sollten für ihre Tüchtigkeit gute Behandlung erfahren, es gab Kranken- und Sterbekassen und auch Pensionskassen. Von Ihnen wurde dafür Treue und Dankbarkeit erwartet. Gewerkschaften sowie sozialistische Parteien wurden von den Krupps abgelehnt! Meisterhäuser 1861/62 2 Reihenhäuser mit 4-6 Mietwohnungen für höheres Personal (Meister) Vorbild: Stammhaus und ehemaliges Aufsichtshaus des Firmengeländes Erdgeschoss: Küche, Wohnzimmer und gefangenes Schlafzimmer Obergeschoss: Dachgeschoss mit 2 Kammern (Kniestock und Gaube) Toiletten waren außerhalb im Garten. https://de.wikipedia.org/wiki/Stammhaus_Krupp^^ WC GAUBE KNIESTOCK https://www.rheinische-industriekultur.com/bilder/objekte/essen/krupp_siedlungswerk/neu_text/13.png NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 ARCHITEKTUR U WOHNEN Weitere Arbeiterkolonien 1863-1906 Westend, Nordhof, Schederhof, Baumhof, Cronenberg, Alfredshof, Friedrichshof, Invalidenkolonie Altenhof und Margarethenhöhe (nach Margarethe Krupp) Leiter des Baubüros war: Robert Schmohl Westend 1863, Mietskasernen ohne Gemeinschaftseinrichtungen https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeiterkolonie_Westend Cronenberg 1872, 1398 Wohnungen für 8000 Einwohner ausgerichtet selbstständiger Ort Gemeinschaftseinrichtungen https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/Kolonie_Kronenberg_um_1900.jpg NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 ARCHITEKTUR U WOHNEN Margaretenhöhe 1903, Vorbild: Englisches Landhaus Jedes Haus individuell bis auf den Grundriss. Architekt: Georg Metzendorf Seit 1987 unter Denkmalschutz und vollständig bewohnt. https://www.focus.de/immobilien/bauen/gartenstadt_aid_25327.html https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Metzendorf#/media/Datei:Margarethenhöhe_Luftaufnahme,_1931.jpg Literatur: Kiess, Walter (1990) Urbanismus im Industriezeitalter. Verlag Ernst & Sohn, Berlin NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN

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