3 Konstitutive Entscheidungen (PDF)
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This document discusses different types of decisions in business management. It looks at the different theories of decision-making. It also discusses the factors that go into choosing a place to operate a company, and the different legal forms of doing business.
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3 Konstitutive Entscheidungen Einordnung von Entscheidungen Womit begründen Führungskräfte oft ihre hohen Gehälter und wie werden sie deshalb genannt damit das wichtige und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen müssen...
3 Konstitutive Entscheidungen Einordnung von Entscheidungen Womit begründen Führungskräfte oft ihre hohen Gehälter und wie werden sie deshalb genannt damit das wichtige und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen müssen → Entscheidungsträger Was passiert wenn eine Entscheidung erst einmal getroffen wird die nächste Phase der Realisierung startet wo Ressourcen zum Teil langfristig gebunden werden ENTSCHEIDUNGENDER MANAGEMENT-EBENEN Wonach können betriebliche Entscheidungen unterteilt werden nach der Reichweite bzw. Dimension Was versteht man unter strategischen Entscheidungen Sie betreffen das ganze Unternehmen und werden von der Unternehmensführung getroffen 3 Konstitutive Entscheidungen 1 Typische strategische Entscheidungen geben v. a. einen Rahmen für alle weiteren taktischen und operativen Entscheidungen vor Was versteht man unter taktischen Entscheidungen betreffen organisatorische Untereinheiten des Unternehmens Typische Beispiele sind Investitions- und Produktprogrammentscheidungen Was versteht man unter Operative Entscheidungen betreffen konkrete Produkte, Mitarbeiter oder Lieferanten typisches Beispiel ist die Zuordnung von Mitarbeitern zu einem konkreten Projekt Konstitutive Entscheidungen Wie wirken konstitutive Entscheidungen und was macht sie besonders wirken langfristig beinhalten zahlreiche Folgeentscheidungen können nicht oder nur schwer rückgängig gemacht werden und betreffen das ganze Unternehmen sind nur einmal oder selten zu treffen z. B. bei Gründung, Expansion oder Aufgabe eines Unternehmens 3 Konstitutive Entscheidungen 2 Zu welchen Phasen eines Unternehmen gehören konstitutive Entscheidungen Gründung Wachstum Liquidation Zu welcher Entscheidungsebene gehören konstitutive Entscheidungen strategische Entscheidung-Ebene 3 Konstitutive Entscheidungen 3 💡 Entscheidungstheorien Entscheidungstheorien: Unterstützen Führungskräfte als Entscheider, analysieren Entscheidungsverhalten von Individuen und Gruppen Zwei Theorieansätze: 1. Traditionelle Ökonomie (präskriptiv/vorschreibend) 2. Behavioral Economics (deskriptiv/beschreibend) Traditionelle Ökonomie: Modell: Erwartungsnutzentheorie Annahme: Menschen maximieren ihren Nutzen rational ohne kognitive Einschränkungen Vergleich: „Mr. Spock“ – rational und logisch Behavioral Economics: Modell: Prospect Theory Annahmen: Menschen fürchten Verluste stärker als sie Gewinne schätzen Eintrittswahrscheinlichkeiten werden unterschiedlich bewertet Verwendung von Heuristiken (Faustregeln) Vergleich: „Captain Kirk“ – beschränkt rational und intuitiv 3 Konstitutive Entscheidungen 4 Was erläutert der Unternehmenszweck erläutert die Daseinsberechtigung eines Unternehmens im Markt und benennt den positiven Beitrag →(ValueProposition), z. B. in Form von Produkten oder Dienstleistungen für konkrete Zielgruppen, den ein Unternehmen für Kunden oder die Gesellschaft leisten will Wo wird der Unternehmenszweck herkömmlich formuliert Im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung eines Unternehmens als „Gegenstand des Unternehmens“ Beispiele Unsere Mission: Die Informationen dieser Welt organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar machen.“ (Google 2018) “Die Mobilität der Zukunft sicher und nachhaltig gestalten.“ (Daimler 2017 Standortwahl und Standortfaktoren Was ist der Standort eines Unternehmens geographische Ort, an dem Güter erstellt oder Leistungen erbracht werden Rechtlich ist der im Handelsregister eingetragene Sitz der Mutter- gesellschaft (Konzern-Holding) der Standort wann werden Standortentscheidungen getroffen bei Unternehmensgründung, -expansion, -zentralisation und - dezentralisation Was sind Standortfaktoren entscheidungsrelevante Kriterien für die Standortwahl 3 Konstitutive Entscheidungen 5 → da sie großen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens haben Wie werden Standortfaktoren unterschieden 1. Harte Standortfaktoren objektiv messbar und können in konkreten Zahlen ausedrückt werden 2. Weiche Standortfaktoren nicht direkt monetär messbar, spielen aber für die Standortwahl eine große Rolle 💡 3 Konstitutive Entscheidungen 6 Rechtsformen Wie wird die Rechtsform noch genannt das “rechtliche Kleid” eines Unternehmens Was regelt die Rechtsform das Außenverhältnis zu Kunden, Lieferanten und Gläubigern das Innnenverhältniss zwischen Gesellschaftern, Anteilseignern und Mitarbeitern Einzelunternehmem werden von einem Inhaber geführt → haben das alleinige Sagen haften unbeschränkt bis ins Privatvermögen Personengesellschaften von Gesellschaftern selbst geführt → Selbstorganschaft Faustregel: alle haften unbeschränkt bis ins Privatvermögen - jeder einzelne gesamtschuldnerisch Kapitalgesellschaften sammeln Kapital durch Anteilseigner um Gewerbe aus-/auf- zubauen haften nur mit Gesellschaftsvermögen 3 Konstitutive Entscheidungen 7 💡 Überblick Rechtsformen Entscheidungsträger müssen bei der Wahl der Rechtsformen Kriterien abwägen, z. B.: Haftungsumfang: Soll das private Vermögen der Gründer haften oder nur das Gesellschaftsvermögen? Leitung und Kontrolle: Wer führt das Unternehmen? Gibt es Kontrollgremien? Kapitalaufbringung: Welche Möglichkeiten der Eigen- und Fremdfinanzierung gibt es? Können Investoren integriert werden? Steuerbelastung: Eine Personengesellschaft wird –als Faustregel– geringer besteuert als eine Kapitalgesellschaft, da die persönliche Haftung steuerlich „belohnt“ wird Publizität: Muss der Jahresabschluss veröffentlicht oder gar von einem Wirtschaftsprüfer geprüft werden? Dies trifft für Kapitalgesellschaften zu Einzelunternehmen: Kaufleute und freie Berufe Wann entsteht ein Einzelunternehmen automatisch 3 Konstitutive Entscheidungen 8 wenn eine Person alleine ein Geschäft eröffnet oder anfängt, gewerblich tätig zu werden Einzelunternehmen können auch Arbeitnehmer beschäftigen Was sind die Vorteile völlige Unabhängigkeit und Entscheidungsbefugnis durch Selbstständigkeit Was sind die Nachteile volle Verantwortung volles Risiko unbeschränkte Haftung bis ins Privatvermögen und eventuell Finanzierungsschwierigkeiten 3 Konstitutive Entscheidungen 9 Ablauf einer Unternehmensgründung Wie unterscheiden sich Ist-Kaufleute mit einem Handelsgewerbe von Kan- Kaufleuten Ist-Kaufleute: Betreiben ein Handelsgewerbe mit einem Geschäftsbetrieb, der kaufmännische Organisation erfordert. Eintrag ins Handelsregister ist Pflicht Nicht Kaufleute/Kleingewerbetreibene: Betreiben kein Handelsgewerbe, nur Gewerbeanmeldung notwendig. Können durch freiwillige Eintragung ins Handelsregister zu Kann- Kaufleuten werden Was sind Formkaufleute Sind Kaufleute aufgrund ihrer Rechtsform (z. B. GmbH, AG) Unabhängig von Umsatz oder Geschäftszweck immer als Kaufleute klassifiziert 3 Konstitutive Entscheidungen 10 3 Konstitutive Entscheidungen 11 💡 Personengesellschaften GESELLSCHAFT BÜRGERLICHEN RECHTS (GBR) Definition: Die GbR ist eine Personengesellschaft aus mindestens zwei Personen mit einem gemeinsamen Zweck (kein Handelsgewerbe) Gründung: Einfach, kein Mindestkapital erforderlich, Vertrag kann schriftlich, mündlich oder konkludent erfolgen. Haftung: Gesellschafter haften unbeschränkt und gesamtschuldnerisch bis ins Privatvermögen Geschäftsführung/Vertretung: Gemeinschaftliche Verantwortung aller Gesellschafter, Zustimmung aller erforderlich (abweichende Regelungen im Vertrag möglich). Gesellschaftsvermögen: Gesamthandsvermögen, auf das kein Einzelner allein zugreifen kann 3 Konstitutive Entscheidungen 12 OFFENE HANDELSGESELLSCHAFT (OHG) Übergang von GbR zu OHG: Eine GbR wird zur OHG, wenn ein Handelsgewerbe betrieben wird. Definition: Die OHG ist eine Personengesellschaft aus mindestens zwei Personen, die ein kaufmännisches Gewerbe betreiben Pflichten: Eintragung ins Handelsregister ist obligatorisch Haftung: Gesellschafter haften unbeschränkt, gesamtschuldnerisch und unmittelbar mit ihrem Privatvermögen Mindestkapital: Nicht erforderlich Geschäftsführung: Alle Gesellschafter sind einzeln geschäftsführungsberechtigt Abweichende Regelungen können im Gesellschaftsvertrag festgelegt werden KOMMANDITGESELLSCHAFT (KG) Definition: Die KG ist eine Sonderform der OHG und eignet sich besonders für Mischformen sowie die Aufnahme von 3 Konstitutive Entscheidungen 13 Kapitalpartnern. Sie verbindet Eigenschaften von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften Gesellschaftertypen: 1. Komplementär (Vollhafter): Haftet unbeschränkt, auch mit Privatvermögen. Hat Rechte und Pflichten wie ein OHG-Gesellschafter. Entscheidungsrecht, falls nicht anders vertraglich geregelt. 2. Kommanditist (Teilhafter): Haftet nur mit der Kapitaleinlage (nach Eintrag ins Handelsregister). Von der Geschäftsführung ausgeschlossen, kann jedoch vertraglich bestimmte Rechte (z. B. Prokura) erhalten. Handelsregister: Eintragung ist obligatorisch PARTNERSCHAFTS GESELLASCHAFT (PartG) Definition: Die Partnerschaftsgesellschaft (PartG) ist eine Personengesellschaft für Angehörige freier Berufe zur gemeinsamen Berufsausübung. Besonderheiten: Kein Handelsgewerbe, daher keine Firma gemäß HGB, aber ein Name nach § 2 PartGG. 3 Konstitutive Entscheidungen 14 Name muss Partnernamen, den Zusatz „& Partner“ oder „Partnerschaft“ und Berufsbezeichnungen enthalten. Eintragung und Änderungen müssen ins Partnerschaftsregister erfolgen. Geschäftsführung: Alle Partner sind einzeln geschäftsführungsberechtigt und - verpflichtet, sofern der Partnerschaftsvertrag nichts anderes regelt. Haftung: Persönliche Gesamtschuldnerhaftung der Partner. Bei beruflichen Fehlern haften nur die betroffenen Partner und das Gesellschaftsvermögen. PartG mbB/PartGmbB (Variante): Beschränkte Haftung bei Berufsausübungsfehlern auf das Gesellschaftsvermögen. Voraussetzung: Besondere Haftpflichtversicherung. Persönliche Haftung für sonstige Verbindlichkeiten bleibt bestehen. Interessant für Freiberufler, da keine Gewerbesteuerpflicht 3 Konstitutive Entscheidungen 15 💡 Kapitalgesellschaften GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG (GMbH) Definition: Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft mit Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen. Sie wird durch das GmbH-Gesetz geregelt. Organe: Gesellschafterversammlung: Bestellt und kontrolliert die Geschäftsführung. Geschäftsführung: Führt die Geschäfte der GmbH. Aufsichtsrat (ab 500 Arbeitnehmern): Überwacht die Geschäftsführung. Gründung: Mindestens ein Gesellschafter erforderlich. Gesellschaftsvertrag notwendig, der notariell beurkundet wird. Mindeststammkapital: 25.000 Euro UNTERNEHMERGESELLSCHAFT (UG) Definition: Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine Unterform der GmbH, geeignet für kleine Unternehmen mit begrenztem Kapital. 3 Konstitutive Entscheidungen 16 Haftung: Beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen. Gründung: Mindestens ein Gesellschafter. Mindeststammkapital: 1 Euro Firmierung mit dem Zusatz „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“. Gewinnverwendung: Thesaurierungspflicht: 25 % des Gewinns müssen in eine Rücklage fließen, bis 25.000 Euro Stammkapital erreicht sind. Danach ist die Umfirmierung in eine GmbH möglich. Unterschied UG/GmbH im Insolvenzfall: UG: Keine Nachschusspflicht der Gesellschafter. GmbH: Gesellschafter müssen Fehlbetrag bis zum vollen Stammkapital (25.000 Euro) erbringen AKTIENGESELLSCHAFT (AG) Definition: Die Aktiengesellschaft (AG) ist eine Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital in Aktien aufgeteilt ist. Aktionäre sind Gesellschafter und haften nur mit ihrer Kapitaleinlage. Ziele der Aktionäre: Erhalt von Dividenden aus Gewinnen Wertsteigerung der Aktien Einfluss durch Stimmrecht in der Hauptversammlung (Stimmgewicht abhängig von der Aktienanzahl). Organe der AG: Vorstand: Leitet die AG eigenverantwortlich. Berichtet an den Aufsichtsrat. Beruft die Hauptversammlung ein (mindestens jährlich). Aufsichtsrat: 3 Konstitutive Entscheidungen 17 Kontrollorgan, berät und überwacht den Vorstand. Kann den Vorstand berufen oder abberufen. Besteht aus Vertreter:innen der Aktionäre und der Arbeitnehmer. Hauptversammlung: Versammlung der Aktionäre, beschließt über wesentliche Themen (z. B. Gewinnverwendung, Entlastung der Leitung) SOCIETAS EUROPAEA (SE) Definition: Die Societas Europaea (SE) ist eine Rechtsform für Aktiengesellschaften innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums. Voraussetzungen: Mindestens zwei Mitgliedstaaten der EU müssen betroffen sein. Kapital von mindestens 120.000 Euro. Aufbau: Monistischer Aufbau: Entspricht dem System von Aktiengesellschaften in den USA, Großbritannien und Frankreich. Dualistischer Aufbau: Entspricht dem Aufbau der deutschen AG (Vorstand und Aufsichtsrat) 3 Konstitutive Entscheidungen 18 MISCHFORM: GMBH & CO.KG Faustregel bei Mischformen: Die Rechtsform wird durch die Gesellschaft bestimmt, die ganz rechts oder am Ende steht GmbH & Co. KG: Eine häufige Mischform aus GmbH und KG, die Vorteile beider Gesellschaftsformen kombiniert. Vorteile: GmbH: Haftungsbeschränkung. KG: Steuerentlastung. Struktur: Eine GmbH wird gegründet und übernimmt die Rolle des Komplementärs in einer KG. Die Gesellschafter der GmbH können auch Kommanditisten der KG sein. Die GmbH ist meist mit Mindestkapital ausgestattet 3 Konstitutive Entscheidungen 19 MISCHFORM: KOMMANDITGESELLSCHAFT AUF AKTIEN (KGaA) Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA): Eine Mischform aus der Aktiengesellschaft (AG) und der Kommanditgesellschaft (KG). Vorteile der beiden Gesellschaftsformen: AG: Haftung durch in Aktien zerlegtes Grundkapital. KG: Persönlich haftender Gesellschafter (Komplementär). Grundstruktur: Entspricht der AG mit den drei Organen: Vorstand Aufsichtsrat Hauptversammlung Kapitalbeschaffung: Erfolgt durch die Ausgabe von Aktien an Kommandit-Aktionäre. Komplementäre: Ersetzen den Vorstand der klassischen AG. Haften persönlich und unbegrenzt mit ihrem gesamten Vermögen. Haben stärkere Rechte gegenüber den Kommandit-Aktionären. Der Aufsichtsrat kann den Vorstand nicht abberufen 3 Konstitutive Entscheidungen 20 STILLE GESELLSCHAFT (stG) Stille Gesellschaft (stG): Eine Gesellschaft, die sich nur auf das Innenverhältnis bezieht und daher kein Eintrag ins Handelsregister erforderlich ist. Gesellschafter: Die Zahl der Gesellschafter ist auf zwei beschränkt. Für jeden weiteren stillen Gesellschafter muss eine neue stG gegründet werden. Natürliche und juristische Personen können Gesellschafter sein. Einlage: Stille Gesellschafter stellen dem Inhaber eine finanzielle Einlage zur Verfügung, die in dessen Vermögen übergeht. Gründung erfolgt formlos, aber Schriftform wird empfohlen. Rechte und Pflichten des stillen Gesellschafters: Erhält Gewinnbeteiligung, kann je nach Vereinbarung auch am Verlust beteiligt sein. Keine Beteiligung am Vermögen der Gesellschaft. 3 Konstitutive Entscheidungen 21 Keine Mitwirkung an der Geschäftsführung, aber das Recht, den Jahresabschluss zu überprüfen. Gesellschaftsvertrag: Der fixierte Vertrag geht den dispositiven gesetzlichen Bestimmungen vor Unternehmensverbindungen 3 Konstitutive Entscheidungen 22 💡 Wachstum von Unternehmen: Unternehmen müssen Wachstum anstreben, wenn z. B. die Nachfrage nach ihren Produkten steigt, Innovation erforderlich ist oder das Überleben auf global umkämpften Märkten gesichert werden muss. Internes Wachstum: Erfolgt durch Selbstfinanzierung, indem Gewinne einbehalten und für Investitionen genutzt werden. Ist langsamer und wird als natürliches oder organisches Wachstum bezeichnet. Externes Wachstum: Erfolgt durch Unternehmenszusammenschlüsse (Mergers and Acquisitions, M&A). Erlaubt schnelleres Wachstum, z. B. zur Befriedigung von Kundenwünschen oder zur Gewinnung neuer Produktideen. Unternehmensverbindungen: Unternehmen schließen sich zu größeren Wirtschaftseinheiten zusammen, um gemeinsame Aufgaben zu bewältigen. Kooperationen: Wirtschaftliche Selbstständigkeit bleibt erhalten, nur im Kooperationsbereich eingeschränkt. Konzentrationen: Unternehmen unterordnen sich einer einheitlichen Leitung, was zur Verlust der wirtschaftlichen und rechtlichen Unabhängigkeit führen kann Ziele und Dauer von Unternehmenszusammenschlüssen Synergieeffekt: → Bei der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen wird angestrebt, dass beide Partner Gewinnmaximierung erreichen, z. B. durch: Kostenvorteile (z. B. Rationalisierungen im Personalbereich) zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. 3 Konstitutive Entscheidungen 23 Stärkung der Verhandlungsmacht gegenüber Kunden oder Lieferanten, um den Wettbewerb zu beeinflussen. Risikoreduzierung, z. B. durch Verteilung von Forschung und Entwicklung auf mehrere Partner oder durch Expansion in andere Branchen. Konkretisierung der Ziele: Beschaffungsziel: Höhere Abnahmemengen nutzen, um Einkaufspreise zu drücken. Produktionsziel: Durch Unternehmenskauf Produktionskapazitäten erhöhen. Marketingziel: Durch Kooperationen auf neue Vertriebswege zugreifen oder Konkurrenz ausschalten. Dauer der Unternehmensverbindung: Unternehmensverbindungen können dauerhaft oder zeitlich begrenzt sein. Die konkrete und juristische Form der Zusammenarbeit beeinflusst die Dauer. → Ziele,Dauer, Richtung und Intensität 3 Konstitutive Entscheidungen 24 Durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen werden allgemeine Ziele und fumktionsbezogene Ziele verfolgt Unternehmensverbindungen können dauerhaft oder zeitlich begrenzt sein Die Kooperationsrichtung bezieht sich auf das Verhältnis der Koopera- tionspartner in der Wertschöpfungskette Bei der Intensität von Unternehmensverbindungen unterscheidet man zwischen Kooperationen und Konzentration Kooperationsformen Was bezeichnet Kooperationsformen die freiwillige Verbindung von Unternehmen bleiben dabei rechtlich und wirtschaftlich selbstständig Nur im Kooperationsbereich ist die wirtschaftliche Autonomie einge- schränkt Kooperationen werden meist über Verträge, seltener über Beteiligungen umgesetzt 3 Konstitutive Entscheidungen 25 Kartelle sind Unternehmenszusammenschlüss, deren Zweck die Beeinflussung des Marktes durch Einschränkung des Wettbewerbs ist. Bsp: OPEC Arbeitergemeinschaften (ARGE) und Konsortien (Gelegenheitsgesellschaften) sind zeit- und projektbezogene Zusammenschlüsse von selbstständigen Partnern Unternehmensverband ist die freiwillige oder gesetzlich vorgeschriebene Vereinigung von Unternehmen. Bsp: Bundesverband der Deutschen Industrie Joint Venture ist ein gemeinsam gegründetes, rechtlich selbstständiges Unternehmen, an dem alle beteiligten Unternehmen Anteile halten und dies gemeinschaftlich leiten Strategische Allianzen sind kooperative Übereinkommen zwischen zwei oder mehreren Unternehmen zur Vereinigung der individuellen Stärken Franchising 3 Konstitutive Entscheidungen 26 Was ist Franchising und worauf basiert es Franchising ist ein spezielles Lizenzsystem. basiert darauf, dass durch vertikale Kooperation ein Absatzsystem zur Verkaufsförderung erstellt wird Was stellt der Franchisegeber bereit ein unternehmerisch erfolg-reiches Gesamtkonzept bereit, das von seinen Geschäftspartnern, den Franchisenehmern, selbstständig an deren Standorten umgesetzt wird Wie ist die Zusammenarbeit geregelt eng und so perfekt geregelt, dass es für Außenstehende fast unmöglich ist zu erkennen, dass es sich um unabhängige Unternehmen handel Wer zählt als Erfinder des Franchising die Fast-Food-Kette McDonald’s, die mittlerweile ein weltumspannendes Netz von rund 31.500 Restaurants besitzt. Bis auf geringfügige Abweichungen stimmen Design, Organisation und Produkte von McDonald’s in allen Ländern überein 3 Konstitutive Entscheidungen 27 💡 Konzentrationsformem Konzentrationen vs. Kooperationen: Konzentrationen führen zur Unterordnung unter eine einheitliche Leitung, was wirtschaftliche und rechtliche Unabhängigkeit der Unternehmen gefährden kann. Akquisition: Ein Unternehmen sichert sich Kapitalanteile und ggf. Stimmrechte (bei einer AG in der Hauptversammlung). Akquisition kann gewollt oder ungewollt (hostile) sein. Besonders in der IT-Branche üblich, wo Start-ups von größeren IT-Unternehmen übernommen werden. Der Käufer übernimmt auch Patente und Know-how des übernommenen Unternehmens. Fusionen (Verschmelzungen): Durch Aufnahme: Eine Gesellschaft behält ihre rechtliche Selbstständigkeit. Durch Neugründung: Unternehmen schließen sich unter einer neuen Gesellschaft zusammen. Konzerne: Zusammenschluss mehrerer rechtlich selbstständiger Unternehmen unter einer einheitlichen Leitung. Entstehen meist durch Akquisitionen, oft durch Erwerb von Anteilen (z. B. Aktien) 3 Konstitutive Entscheidungen 28 3 Konstitutive Entscheidungen 29