Atemsystem-Anatomie-Physiologie PDF

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This document describes the human respiratory system, including the anatomy of the upper and lower airways, gas exchange processes, and the role of the lungs and other organs in the respiratory system. It explains the pathway of oxygen through the respiratory system and its importance for energy production. The document also includes diagrams and references.

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Anatomie & Physiologie Atmungssystem Allgemeines Atmungssystem Atmungsorgane stellen dem Organismus Sauerstoff (O²) zur Verfügung Kohlendioxid (CO²) wird aus dem Körper entfernt Anatomie & Physiologie Allgemeines Atmungssystem oberen Atemwege untere A...

Anatomie & Physiologie Atmungssystem Allgemeines Atmungssystem Atmungsorgane stellen dem Organismus Sauerstoff (O²) zur Verfügung Kohlendioxid (CO²) wird aus dem Körper entfernt Anatomie & Physiologie Allgemeines Atmungssystem oberen Atemwege untere Atemwege luftleitendes System gasaustauschendes System Anatomie & Physiologie Weg des Sauerstoffs Luftleitendes System dient dem Transport der Aufwärmung der Befeuchtung der Reinigung der Kontrolle der Atemluft Weg des Sauerstoffs zur Zelle der menschliche Körper gewinnt einen Großteil seiner Energie durch Verbrennung von Glucose und Sauerstoff er ist daher auf eine ständige O² Zufuhr angewiesen beim oxidativen Abbau entsteht Kohlenstoffdioxid (CO²) und Wasser dies muss aus den Zellen an die Außenluft abgegeben werden Anatomie & Physiologie Weg des Sauerstoffs zur Zelle die Verbrennungsvorgänge in der Zelle werden als „innere Atmung“ oder Gewebeatmung bezeichnet der Gasaustausch zwischen Organismus und Umwelt wird als „äußere Atmung“ bezeichnet Anatomie & Physiologie Luftleitende Atmungsorgane Zu den luftleitenden Atmungsorganen zählt man die : oberen Atemwege: Nasen,- Mundhöhle Nasennebenhöhlen Rachen untere Atemwege: Kehlkopf Trachea Bronchialbaum Anatomie & Physiologie; Bronchialschleimhaut als Auskleidung der Atemwege dient bis zu den Bronchioli terminales ein mehrreihiges Flimmerepithel mit Becherzellen diese Becherzellen produzieren Schleim, seromuköse Drüsen halten die Schleimhaut feucht die Flimmerhärchen (Kinozilien) schlagen rachenwärts und transportieren den Schleim und darin aufgenommene Staubpartikel nach außen (mucociliäre Clearance) erst ab den Bronchioli respiratorii (diese tragen schon Alveolen) findet man ein kubisches Epithel ohne Flimmerhärchen Anatomie & Physiologie Alveolarmakrophagen 50 pro Alveole Außer in den Alveolen finden sich Alveolarmakrophagen in den terminalen, zilienfreien Luftwegen. Phagozytose (Aufnahme extrazellulärer Partikel) von Keimen und Staubpartikeln, tote unbrauchbare Zellen. Nach erfolgter Phagozytose wandern die Alveolarmakrophagen in die mit Flimmerepithel ausgestatteten Luftwege, wo sie mit dem Schleimfilm transportiert werden Übernehmen die Immunabwehr des Lungengewebes gegenüber allen Partikeln, welche das mukoziliäre Transportsystem der Atemwege überwunden haben Anatomie & Physiologie; Herz Bildquelle: https://community.larasch.de/laufen/was-ein-sportlerherz-ausmacht/ Anatomie & Physiologie Lungenkreislauf Bildquelle:https://prezi.com/ds94h6h9kq3d/das-herz-kreislauf-system-und-sportliches-training/ Anatomie & Physiologie Blutversorgung der Lunge - Arterielle Versorgung Bild:https://eref.thieme.de/cockpits/clAna0001/0/coAna00029/4-6049 Bei der Lunge unterscheidet man zwei Typen der Gefäßversorgung (Gefäßversorgung Lunge). Einmal erreicht das sauersto arme Blut aus dem Herzen die Lunge über die Lungenarterien (Arteriae pulmonales). Diese Gefäße bezeichnet man als ö entliche Gefäße (Vasa publica), da sie die Lunge nicht mit Sauersto versorgen, sondern das Blut nur in der Lunge mit Sauersto angereichert wird. Die Lungenarterien verlaufen zusammen mit den Bronchien und den arteriellen Bronchialästen direkt in den einzelnen Lungensegmenten (intrasegmentaler Verlauf) (Gefäßversorgung Lunge). Anatomie & Physiologie ff ff ff ff Blutversorgung der Lunge - Venöser Abfluss Das sauerstoffreiche Blut fließt über die Lungenvenen (Venae pulmonalis) zum Herzen. Die Lungenvenen verlaufen getrennt von den restlichen Gefäßen zwischen den einzelnen Lungensegmenten (intersegmentaler Verlauf). Erst in den Alveolen diffundiert der Sauerstoff in kleinste Lungenkapillaren, die sich dann zu größeren Gefäßen vereinigen und als Lungenvenen zum Herzen fließen. Anatomie & Physiologie Blutversorgung der Lunge - Kapillare Bild:https://eref.thieme.de/4R1BP Anatomie & Physiologie Eigenversorgung der Lungen Bild:https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-52667-5_1 Die eigentliche Sauerstoffversorgung der Lunge erfolgt durch Bronchialäste(Rami Bronchiales). Diese entspringen direkt aus der Aorta und werden, weil sie nur die Lunge mit Sauerstoff versorgen, als private Gefäße (Vasa Privata) bezeichnet. Es ist wichtig zu wissen, dass die Lunge sich nicht selbst mit dem eingeatmeten Sauerstoff versorgen kann, sondern über die Bronchialäste mit Sauerstoff versorgt wird. Das liegt daran, dass die Gefäßwände in den meisten Bereichen der Lunge zu dick sind und somit der in der Atemluft enthaltene Sauerstoff nicht direkt in die Lunge übertreten (diffundieren) kann. Anatomie & Physiologie Atmungsorgane Nasenhöhle Rachen (Pharynx) Kehlkopf (Larynx) Luftröhre (Trachea) rechter Hauptbronchus linker Hauptbronchus rechter Oberlappen linker Oberlappen rechter Mittellappen linker Unterlappen rechter Unterlappen 7,5 µm Zwerchfell Anatomie & Physiologie; Nasennebenhöhlen Nasenhöhle Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen die beiden Nasenhöhlen (Cavitates nasi) werden durch die teils knöcherne, teils knorplige Nasenscheidenwand (Septum nasi) getrennt die Seitenwände der Nasenhöhlen haben eine große Oberfläche die Nasenmuscheln (Conchae nasales) sind schleimüberzogene Knochen die jeweils einen Nasengang begrenzen Anatomie & Physiologie; Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen der Boden aus harten und weichen Gaumen nach außen Nasenhöhlen mit den Nasenlöchern in jedem Nasenloch steht ein Kranz kurzer Haare gegen Fremdkörper der Übergang zum Rachen bilden die inneren Nasenlöcher (Choanen) Anatomie & Physiologie; Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen zu den Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales) zählt man: ebenfalls mit Schleimhaut ausgekleidet dienen im wesentlichen der Vorwärmung der Luft und Klangbildung (Resonanzraum) der Stimme Anatomie & Physiologie; Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen im Nasenseptums befindet sich die Riechschleimhaut (Regio olfactoria) mit den Riechnerven (Nn. Olfactorii) auskleidende Schleimhaut dient außerdem der Anwärmend, Befeuchtung und Reinigung der Atemluft Rachen (Pharynx) aus der Nasenhöhle führt der Luftweg weiter über die Choanen in den Rachen Die Atemluft gelangt zunächst in den ▪ oberen Rachenraum (Nasopharynx oder Epipharynx) ▪ kreuzt im mittleren Bereich (Oropharynx oder Mesopharynx) den Speiseweg und erreicht den ▪ unteren Rachenraum (Laryngopharynx oder Hypopharynx) den Kehlkopf Anatomie & Physiologie; Rachen (Pharynx) Unmittelbar hinter den Choanen liegt auf jeder Seite die Mündung der Ohrtrompete (Tuba auditiva) in den seitlichen Rachen Sie stellt eine Verbindung zum Mittelohr her und dient der Belüftung und dem Druckausgleich des Mittelohr Anatomie & Physiologie; Kehlkopf (Larynx) Eingang zu den unteren Luftwegen. Sitzt der Trachea auf der Kehlkopf ist ein wichtiges Organ zu Stimmbildung Pförtnerfunktion (Verschluss beim Schlucken) Druckaufbau beim Husten Anatomie & Physiologie; Kehlkopfskelett aus hyalinen (Schild-, Ring-, und Stellknorpel) und elastischen Knorpel (Kehldeckel) der Schildknorpel (Cartilago thyoridea) bildet den sog. Adamsapfel nach hinten ist der Schildknorpel offen Stimmbänder und Stimmbandmuskeln bilden die Stimmfalte (Plica vocalis) Anatomie & Physiologie; Kehlkopfskelett beim Schluckakt senkt er sich über den Kehlkopfeingang und verhindert ein Eindringen von Nahrung in die Luftröhre Anatomie & Physiologie; Kehlkopfskelett Besonderheit: lockeres Bindegewebe liegt unter der Schleimhaut dieses kann bei Endzündungen/allerg. Reaktionen anschwellen (Histaminfreisetzung) Folge: Larynxödem mit der Gefahr des Erstickens Anatomie & Physiologie; Stimmbildung bei der Stimmbildung (Phonation) werden die Stimmbänder aneinander gelegt durch das Durchpressen von Luft in Schwingungen versetzt durch willkürliche Veränderung der Stimmbänderspannung kann z.B. ein Vokal in verschiedenen Höhen gesungen werden Anatomie & Physiologie; Stimmbildung Vokale entstehen durch umformen des Ansatzrohres (öffnen und schließen der Stimmritze bzw. Anspannen der Stimmbänder) Konsonanten entstehen durch Geräuschbildung im Mund mithilfe des Gaumen, der Zunge, der Zähnen und der Lippen die Lautstärke hängt von der Stärke des Luftstromes ab die Tonhöhe wird durch die Schwingungsfrequenz bestimmt Anatomie & Physiologie; Stimmbänder und Stimmbildung Atemstellung während der Atmung werden die Stimmbänder auseinander gestellt → Bewegung der Stellknorpel nach außen → ungehinderter Luftstrom Stimmbänder in Atemstellung Sprechstellung während des Sprechens liegen die Stimmbänder eng aneinander → Bewegung der Stellknorpel nach innen der Luftstrom beim Ausatmen versetzt die Stimmbänder in Schwingung Stimmbänder in Sprechstellung Stimmbänder (Schutzfunktion) - Als Schutz vor Fremdkörpern können sich die Stimmbänder dicht aneinander legen - dies geschieht beim Hustenreflex und bei der Bauchpresse - durch diesen Verschluss gegen oben kann der Atem angehalten und der Druck im Bauchraum vergrößert werden Stimmbildung als Resonatoren wirken: Rachenraum Mundraum Nasenhöhlen und Nasennebenhöhlen Anatomie & Physiologie; Anatomie der unteren Atemwege Kehldeckel Schildknorpel Luftröhre Ringknorpel Hauptbronchien Lappenbronchien Bifurkation Endbronchien Segmentbronchien Anatomie & Physiologie; Abschnitte und Aufgaben der unteren Atemwege Abschnitt Aufgaben → Verschluss der Atemwege beim Schlucken Kehlkopf → Stimmbildung Luftröhre Hauptbronchien → Leitung der Atemluft → Erwärmung der Atemluft → Reinigung der Atemluft Bronchien → Anfeuchtung der Atemluft Bronchiolen ab Bronchioli respiratorii ist es gasaustauschendes System Anatomie & Physiologie; Abschnitte unteren Atemwege Bronchien → Leitung der Atemluft → Erwärmung der Atemluft → Reinigung der Atemluft → Anfeuchtung der Atemluft Bronchiolen ab Bronchioli respiratorii ist es gasaustauschendes System Anatomie & Physiologie; Abschnitte unteren Atemwege luftleitendes System gasaustauschendes System (ab 17.-23.Teilung) Anatomie & Physiologie; Abschnitte unteren Atemwege gasaustauschendes System Anatomie & Physiologie; Luftröhre und Bronchialbaum am blinden Ende des Luftweges liegen die Lungenbläschen (Alveolen), in denen der Gasaustausch stattfindet Zusammen mit den Bronchien verlaufen die Blutgefäße des kleinen Kreislauf (A. und V. pulmonalis) und bilden ein ausgedehntes Kapillarnetz Anatomie & Physiologie; Aufbau Bronchien Muskelschicht Schleimhaut Aufbau: (radiär) Schleimhaut (Innenauskleidung) Atemluft → mit Flimmerepithel (Reinigung) Muskelschicht → radiär verlaufend (Erweiterung) → ringförmig verlaufend (Verengung) Muskelschicht (ringförmig) Bronchien - Regulation der Weite durch das Vegetative Nervensystem Parasympathikus: -Bronchiokonstriktion (Engstellung) Sympathikus: -Bronchiodilatation (Weitstellung) mgl. Einflussnahme über Notfallmedikamente: Beta2-Sympathomimetika, Parasympatholytika Luftröhre (Trachea) die Luftröhre ist ein 10 – 12 cm langes und 2 cm weites Rohr das durch etwa 20 nach hinten offene, hufeisenförmige Knorpelspangen offen gehalten wird die Knorpelspangen werden vorn und seitlich durch Bandstrukturen zusammen gehalten Anatomie & Physiologie; Luftröhre (Trachea) an der Hinterseite sind durch Bindegewebe und Muskeln (M. trachealis) zu einem Ring verschlossen Unmittelbar hinter der Luftröhre verläuft die Speiseröhre (Oesophagus) das Innere der Trachea wird von typischer Schleimhaut der Atemwege ausgekleidet Anatomie & Physiologie; Bronchialbaum an der Teilungsstelle (Bifurcatio tracheae) geht die Luftröhre in den rechten und linken Hauptbronchus über wobei der rechte Bronchus weiter ist und steiler nach unten verläuft Aufgrund dieser Besonderheit gelangen aspirierte Fremdkörper häufig in den rechten Hauptbronchus Anatomie & Physiologie; Bronchialbaum über den linken Hauptbronchus zieht der Aortenbogen unter diesem und vor dem linken Hauptbronchus teilt sich der Truncus pulmonalis in die linke und rechte Lungenarterie auf Anatomie & Physiologie; Bronchien jeder Hauptbronchus verzweigt sich nach kurzem Verlauf in Lappenbronchien auf der rechten Seite in auf der linken Seite in 3 Lappenbronchien 2 Lappenbronchien 1 1 2 2 3 Anatomie & Physiologie; Bronchien aus den Lappenbronchien gehen jeweils auf beiden Seiten 10 Segmentbronchien hervor wobei auf der linken Seite der 7. mit dem 8. Segmentbronchus in der Regel verschmolzen ist Anatomie & Physiologie; 2016 Bronchien die Segmentbronchien (Bronchi segmentales) teilen sich in immer feinere Äste auf Endbronchien (Bronchioli terminales) Atmungsbronchien (Bronchioli respiratorii) Durchmesser 1-3,5 mm jeder Bronchiolus respiratorius teilt sich in 2 Alveolargänge auf Alveolargänge (Ductuli alveolares) sind weitlumige, dicht mit Alveolen besetzte Gänge Anatomie & Physiologie; Abschnitte und Aufgaben der unteren Atemwege Der Bronchialbaum hat 23 Teilungen - 0 bis 16 Luftleitendes System - ab 17 gasaustauschendes System Anatomie & Physiologie; Bronchialbaum im Gegensatz zu den vorangegangenen Teilen des Bronchialbaum, sowie der Luftröhre besitzen die Bronchiolen kein Knorpelskelett mehr sie sind reich an glatter Muskulatur und ihr Lumen wird von elastischen Fasern offen gehalten Lungen (Pulmo) Lungen sind paarige Organe und liegen im Brustraum (Thorax) beidseits des Mittelfellraumes (Mediastinum) in jeweils einer Pleurahöhle Linke Rechte Pleurahöle Pleurahöhle Mediastinum Anatomie & Physiologie; Serosa die seröse Haut (Serosa) ist eine dünne, spiegelnde epithelartige Schicht, die über Bindegewebe mit der Rumpfwand oder den Organen verbunden ist sie erlaubt einen intensiven Flüssigkeitsaustausch zwischen der Höhle und ihrer Umgebung und kann an vielen Stellen große Flüssigkeitsmengen aus serösen Höhlen aufnehmen (absorbieren) Anatomie & Physiologie; Mediastinum das Mediastinum ist der Mittelteil des Thoraxraumes, der zwischen den beiden Pleurahöhlen liegt enthält das Herz, die großen Gefäße, die Luft- und die Speiseröhre Anatomie & Physiologie; Lungen (Pulmo) die Lungenspitzen ragen in die obere Thoraxöffnung und stehen höher als die erste Rippe Die Begrenzung nach unten ist das Zwerchfell, zu den Seiten und nach oben der Brustkorb Anatomie & Physiologie; Lungenfell (Pleura visceralis) und Rippenfell (Pleura parietalis) die Lungen füllen die Pleurahöhlen fast vollständig aus zwischen Rippenfell und Lungenfell ist ein, mit wenig Flüssigkeit gefüllter kapillärer Spalt, der Pleuraspalt Anatomie & Physiologie; Lungenfell (Pleura visceralis) und Rippenfell (Pleura parietalis) die Pleurahöhle entspricht somit dem Pleuraspalt durch den Unterdruck in dem Pleuraspalt (intrapleuraler Druck) muss sich die Lungen den Bewegungen des Thorax und des Zwerchfell bei der Einatmung anpassen und kann sich auf diese Weise ausdehnen Unterdruck links fehlt die Flüssigkeit im Pleuraspalt verhindert eine zu große Reibung zwischen den Pleurablättern Lungenhilus an der zum Mittelfell gerichteten Seite liegt die Lungenwurzel oder Pforte (Hilus) am Lungenhilus geht das Rippenfell in das Lungenfell über Anatomie & Physiologie; Belüftung der Lungen (Ventilation) Bei der Ein- und Ausatmung können verschiedene Volumina beschrieben werden. Alveolar- und Totraumvolumen Atemminutenvolumen Atemzugvolumen Anatomie & Physiologie; Atem- und Lungenvolumina Atemfrequenz Zahl der Atemzüge pro Minute. Normwerte: Neugeborene: 40-45/Min., Kleinkind: 25-30/Min., Erwachsene: 16-20/Min. Atemtotraum Atemluftvolumen, das nicht am Gasaustausch beteiligt ist (also nicht die Alveolen erreicht). der Atemtotraum umfasst somit den oberen, zuleitenden Teil der Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien) 2/3 der Luft erreicht die Alveolen, nimmt am Gasaustausch teil, der Rest bleibt im Atemtotraum (ca. 150 ml) Atemzugvolu Luft pro Ein- und Ausatmung (Atemzug) in Ruhe. men ca. 500 ml bei Erwachsenen Atemzeitvolu Luftmenge (Volumen), die pro Zeiteinheit (z.B. in einer Minute) bei normaler men Aus- und Einatmung bewegt wird. Atemminutenvolumen: Produkt aus Atemzugvolumen mal Atemzüge pro Minute (500ml, d.h. 0,5 l x 15 = 7,5l/min); bei starker körperlicher Belastung steigert es sich bis auf 50 l/min. Inspiratorisches Luftmenge, die man über die normale Einatmung hinaus noch Reservevolumen maximal einatmen kann (ca. 2,5 l.). Exspiratorisches Luftmenge, die man über die normale Ausatmung hinaus noch Reservevolumen maximal ausatmen kann (ca. 1,5 l.). Vitalkapazität Maximales Atemzugvolumen. Luftmenge, die nach der tiefsten Einatmung maximal ausgeatmet werden kann (ca. 4,5 l.) also die Summe aus Atemzugvolumen, inspiratorischem und exspiratorischem Reservevolumen: 0,5l + 2,5l + 1,5l = 4,5l) Residualvolumen Luftmenge, die nach der tiefsten Ausatmung in der Lunge und in den Toträumen zurückbleibt (ca. 1,2 l.). Totalkapazität Luftmenge aus der Summe von Vitalkapazität + Residualvolumen (ca. 6 l.). Funktionelle Luftmenge aus der Summe von Reservevolumen + Residualkapazität Residualvolumen. Alveolar- und Totraumventilation Der anatomische Totraum beschreibt das Volumen der Atemwege von der Nasenhöhle bis hin zu den Bronchioli terminales (Teilung 16 ) diese nehmen nicht am Gasaustausch teil sie reinigen die Atemluft, feuchten sie an, erwärmen und transportieren sie Anatomie & Physiologie; Alveolar- und Totraumventilation zum anatomischen Totraum gehört Mundhöhle, Nasen- und Rachenraum, Luftröhre und Bronchien Nase, Mund TOTRAUM ca. 150 ml Bronchioli terminalis Anatomie & Physiologie; Alveolar- und Totraumventilation Der alveoläre Totraum beinhaltet die Anteile der Alveolen, die üblicherweise aufgrund pathologischer Veränderungen nicht mehr am Gasaustausch teilnehmen. Ursachen können mangelhafte Durchblutung oder Ventilation sein aber auch alveoläre Membranschäden (beispielsweise beim Lungenemphysem oder der Lungenfibrose) Ursache sein. Anatomie & Physiologie; Alveolar- und Totraumventilation Der funktionelle Totraum (FT) ist die Summe aus anatomischem (AT) und alveolären Totraum (AV) AT + AV = FT Anatomie & Physiologie; Gasaustausch Überblick Beim Gasaustausch wird: Sauerstoff aus der Luft ins Blut aufgenommen Kohlendioxid (CO2) aus dem Blut an die Luft abgegeben Anatomie & Physiologie; Gasaustausch in den, von einem Kapillarnetz umgebenen Alveolen findet der Gasaustausch statt Lungenkapillare entspringen den Arterien des Lungenkreislaufs Anatomie & Physiologie; Gasaustausch Alveolen sind mit einer dünnen „Zelltapete“ ausgekleidet diese besteht aus Alveolarepithelzellen (Pneumozyten) Kleine Alveolen haben aufgrund der höheren Oberflächenspannung die Tendenz sich zusammen zu ziehen die darin enthaltene Alveolarluft wird in die großen Alveolen gepresst (Seifenblasenphänomen) Das wird von den Typ II Pneumozyten durch Surfactant Produktion verhindert. Anatomie & Physiologie; Gasaustausch man unterscheidet 2 Zelltypen: - Typ-I-Pneumozyten: stellen die eigentliche Auskleidung der Alveolen dar („Tapetenzellen“), - sind ein wichtiger Teil der Blut-Gas-Schranke - Typ-II-Pneumozyten: zur Bildung von Surfactant Anatomie & Physiologie; Die Blut-Luft-Schranke … …bezeichnet die dünne Schicht, die in der Lunge den luftgefüllten Raum der Lungenbläschen (Alveolen) von dem Blut in den Kapillaren trennt. Anatomie & Physiologie Die Blut-Luft-Schranke Die Blut-Luft-Schranke besteht aus den Aufbau: Pneumozyten Typ I (Alveolarepithelzellen Typ I), dem Kapillarendothel sowie der dazwischen gelegenen, normalerweise verschmolzenen Basallamina dieser beiden Schichten. Im Mittel ist die Blut-Luft-Schranke (2,2 ± 0,2) μm dick, an ihren dünnsten Stellen misst sie nur ca. 0,2 μm. Sie ermöglicht die Diffusion der Atemgase, sprich die Aufgabe: Aufnahme von Sauerstoff in das Blut und die Abgabe von Kohlenstoffdioxid in die Atemwege. Anatomie & Physiologie Surfactant Pneumozyten vom Typ II produzieren oberflächenaktiven Surfactant besteht aus einem Gemisch von Phospholipiden Surfactant ist ein englisches Kunstwort und bedeutet „grenzflächenaktive Substanz“. Surfactant kleidet die Lungenbläschen von innen aus und verhindert durch Herabsetzung der Oberflächenspannung das sie während des Ausatmen zusammenfallen bzw. kollabieren Anatomie & Physiologie; Surfactant Surfactant wird erst ab der 24. Schwangerschaftswoche vom ungeborenen Kind produziert. Bei Frühgeburten, insbesondere bis zur 34. Woche besteht ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Surfactant-Mangel, welcher zum Atemnotsyndrom des Frühgeborenen führen kann. Dieser kann durch die Gabe von Rekombinant hergestelltem, oder aus tierischem Material gewonnenen Surfactant behandelt werden. Anatomie & Physiologie; Surfactant Die Atmung wäre um ein Vielfaches erschwert bzw. unmöglich. Surfactant als oberflächenaktive Substanz verringert die Oberflächenspannung und hält somit die Alveolen offen. Dadurch wird ein effektiver Gasaustausch ermöglicht. Surfactant-Bildung ist bei Rauchern vermindert, bei körperlicher Arbeit ist die Bildung erhöht. Anatomie & Physiologie; Sauerstofftransport Die roten Blutkörperchen im Blut werden Erythrozyten genannt. Sie haben ein rundliches Aussehen und – im Gegensatz zu anderen Körperzellen keinen Zellkern mehr.. Daher können sie sich nicht mehr teilen und gehen nach etwa 120 Tagen zugrunde. In Milz und Leber werden sie abgebaut. Das Knochenmark stellt laufend neue Erythrozyten her, pro Sekunde etwa drei Millionen. Würde man alle Erythrozyten des Körpers nebeneinanderlegen, entspräche das einer Größe eines halben Fußballfeldes Anatomie & Physiologie; Sauerstofftransport Für den O2Transport und teilweisen CO2 Abtransport sind die Erythrozyten verantwortlich Die Erythrozyten beinhalten das Hämoglobin, welches für den Sauerstofftransport verantwortlich ist ! Anatomie & Physiologie; Sauerstofftransport Sauerstoff löst sich nur schlecht in Wasser. Um dennoch ausreichende Mengen zu transportieren, befindet sich in den roten Blutkörperchen viel Hämoglobin. Nur ca. 1% des im Blut transportierten O2 liegt physikalisch vor. Der Rest Sauerstoff wird vom Protein Hämoglobin gebunden und transportiert. Das Hämoglobin in den Erythrozyten wird in den Lungenkapillaren mit O2 beladen. Es ist nun mit O2 gesättigtes Oxyhämoglobin Hämoglobin wird als roter Farbstoff bezeichnet und ist in jedem roten Blutkörperchen vielfach enthalten. Zur körpereigenen Herstellung von Hämoglobin ist Eisen notwendig Pro Hämoglobin Protein können 4 Sauerstoffatome gebunden werden Anatomie & Physiologie; Weg des Sauerstoffs zur Zelle die Atemgase werden abwechselnd durch Konvektion (Blutstrom) oder Diffusion (Zelle u. Alveole) transportiert werden Diffusion Konvektion Anatomie & Physiologie; CO2 Transport im Blut Kohlendioxid löst sich besser in Wasser als Sauerstoff Der Transport erfolgt auf 3 Arten: -90% der Gesamtmenge an CO2 in Form von Bikarbonat (HCO3-) - davon 2/3 im Plasma - davon 1/3 im Erythrozyten -6% an Hämoglobin gebunden (Carbaminobindung) -4% physikalisch Kohlendioxidtransport Körperzellen → Lunge Das von den Zellen abgegebene Kohlendioxid (CO2) wird hauptsächlich in Form von Bikarbonat( HCO -) im Blut zur Lunge transportiert. Nach physikalischer Lösung wird im Gewebskapillarblut unter Vermittlung des Enzyms Carboanhydrase CO2 wie folgt in HCO überführt. Quelle: Biologie-Anatomie-Physiologie-Lehrbuch Atlas, Martin Trebsdorf,Verlag Europa Lehrmittel, 13. Auflage, Europa Nr.67975 Anatomie & Physiologie; Kohlendioxidtransport Quelle: Biologie-Anatomie-Physiologie-Lehrbuch Atlas, Martin Trebsdorf,Verlag Europa Lehrmittel, 13. Auflage, Europa Nr.67975 Anatomie & Physiologie; Kohlendioxidtransport Quelle: Biologie-Anatomie-Physiologie-Lehrbuch Atlas, Martin Trebsdorf,Verlag Europa Lehrmittel, 13. Auflage, Europa Nr.67975 Anatomie & Physiologie; Kohlendioxidtransport ! Der CO -Transport erfolgt nach physik lischer Lösung 2 überwiegend in chemischer Bindung als NaHCO im 3 Blutplasma und in Carbaminobindung Quelle: Biologie-Anatomie-Physiologie-Lehrbuch Atlas, Martin Trebsdorf,Verlag Europa Lehrmittel, 13. Auflage, Europa Nr.67975 Anatomie & Physiologie; a­ Gasaustausch trockene Atmosphärische Luft, die wir einatmen setzt sich zusammen aus: 78,1 % Stickstoff 20,9 % Sauerstoff Spuren von Kohlendioxid (0,03%) und Edelgasen (z.B. Argon) Anatomie & Physiologie; Gasaustausch die Atemgas Zusammensetzung beträgt: Quelle: https://youtu.be/ENz5smxWxvQ Anatomie & Physiologie; Partialdruck Anatomie & Physiologie; 2016 Partialdruck treibende Kraft für die Diffusion der Atemgase ist der Partialdruck der Atmengase dieser besteht zwischen den Alveolen (Sauerstoff ca.100 mmHg, CO2 40 mmHg) und in den venösen Kapilardruck (Sauerstoff 40 mmHg, CO2 46 mmHg) Anatomie & Physiologie; Partialdruck Dalton Gesetz Das Henry-Dalton-Gesetz ist ein physikalisches Gesetz, das die Löslichkeit von Gasen in einer Flüssigkeit bei konstanter Temperatur beschreibt. Partialdruck = Gesamtdruck x Gasmengenanteil Bsp.: 160 mmHg(O2-Partialdruck) = 760 mmHg( atmosphärischer Druck) x 21%(anteilige Sauerstoffkonzentration) Anatomie & Physiologie; Partialdruck Da unsere Atemluft angefeuchtet wird (Luftleitendes System), muss das pO2 ausgeglichen werden. 760 mmHg (Gesamt) - 47 mmHg (Partialdruck von Wasser) x 21 % Sauerstoffanteil = 150 mmHg pO2 alveoläre Luft weist ca. 100 mmHg auf > verringert wegen Diffusion von O2 in arterielles, pulmonales Blut Anatomie & Physiologie; Partialdruck -http://www.pflege-und-medizin.de/Atmung/Physiologie/Abb9.jpg Anatomie & Physiologie; Sauerstoffbindungskurve Die Sauerstoffbindungskurve stellt die Sauerstoffaffinität graphisch dar: Sie zeigt, wie hoch die O2-Sättigung des Hämoglobins je nach O2-Partialdruck ist. Anatomie & Physiologie; Sauerstoffbindungskurve Anatomie & Physiologie; Sauerstoffbindungskurve Warum ist die Sauerstoffbindungskurve eine Kurve? -Eigentlich würde man erwarten, daß mit zunehmendem Partialdruck der Anteil des an Hämoglobin gebundenen Sauerstoffs gleichmäßig ("linear") zunimmt. -Die Kurve wäre dann eine Gerade. Nun kann aber ein Hämoglobin genau vier Moleküle Sauerstoff (O2) binden. -Durch die Bindung des ersten Sauerstoffmoleküls ändert sich die chemische Konfiguration des Hämoglobins so, daß es weitere O2-Moleküle leichter binden kann. - Erst die Bindung des vierten Moleküls O2 erfolgt wieder etwas schwerer. Auf diese Weise kommt die physiologisch sehr vorteilhafte "S-Form" zustande. Anatomie & Physiologie; Gasaustausch die große Gasaustauschfläche (100 m²) und der kleine Diffusionsweg durch die Blut-Luftschranke ergeben einen effizienten Diffusionsprozess Anatomie & Physiologie; Gasaustausch Voraussetzung ist eine ausreichende Ventilation in den Alveolen und eine genügende Durchblutung der Lungenkapillaren Anatomie & Physiologie; Diffusion Diffusion ist die gerichtete Verteilung von Teilchen im Raum dabei diffundieren Teilchen freiwillig (ohne Energie aufwenden zu müssen) entlang ihres Konzentrationsgradienten das heißt: vom Ort höherer Konzentration zum Ort niedriger Konzentration Hohe Konzentration Niedrige Konzentration Konzentrationsausgleich Konzentrationsgradient Anatomie & Physiologie; Diffusion Anatomie & Physiologie; Diffusion Anatomie & Physiologie; Diffusion Die pro Zeiteinheit (z. B. Dauer eines Atemzuges) diffundierte Stoffmenge (z. B. Sauerstoff bzw. Kohlendioxid) hängt u.a. von folgenden Faktoren ab: Größe der Austauschfläche Länge der Diffusionsstrecke (Dicke der Austauschmembran/ Prinzip der kurzen Wege) Konzentrationsunterschied des jeweiligen Gases im Lungenbläschen und außerhalb, also im Blut. (1. Ficksches Gesetz) Temperatur Anatomie & Physiologie; Gasaustausch (Äußere Atmung) Alveolen O2 Gasaustausch (O2 ↔ CO2) an den Kapillaren der Lungenbläschen (Alveolen) → zwischen Atemluft und Blut CO2 Kapillare Erythrozyten Gasaustausch (innere Atmung) Körperzelle Austausch von O2 ↔ CO2 an den Kapillaren aller Gewebe des Körpers → zwischen Zellen und Blut Kapillare Erythrozyten Ventilations-Perfusions-Verhältnis Ein effektiver Gasaustausch kann nur erfolgen, wenn die Belüftung und die Durchblutung aufeinander abgestimmt sind. Ventilations- Perfusions- Verhältnis Wird eine Alveole sehr gut belüftet, aber kaum durchblutet, kann wegen der geringen Durchblutung insgesamt nur wenig CO2 in die Alveole abgegeben und wenig O2 in das Blut aufgenommen werden. In eines solchen Alveole liegen die Partialdruckwerte von O2 und CO2 dementsprechend näher an denen der eingeatmeten Luft. Beispiel: gesteigerte alveoläre Totraumventilation (geringer Antransport von CO2 und geringe O2-Aufnahmekapazität) Ventilations- Perfusions- Verhältnis Der umgekehrte Fall tritt ein, wenn eine Alveole sehr gut durchblutet, aber kaum belüftet wird: In einer solchen Alveole nähern sich die Partialdruckwerte der Atemgase den gemischtvenösen Partialdruckwerte. Beispiel: Rechts- Links- Shunt Atemregulation Unter Atmungsregulation versteht man die Anpassung des Gasaustauschs in der Lunge an die Stoffwechselbedürfnisse des Organismus. Die Atmung erfolgt normalerweise unwillkürlich über das Atemzentrum im Hirnstamm, kann aber auch bewusst gesteuert werden. Die unwillkürliche Atmung wird dabei durch vielfältige Einflüsse gesteuert: ▪ Chemorezeptoren (Sauerstoff und Kohlendioxid) ▪ Dehnungsrezeptoren Lunge und Muskulatur ▪ Sympathikustonus (Adrenalin bei Fluchtreflex) ▪ Parasympathikutonus (Schlaf) ▪ Umgebungstemperatur über Kälterezeptoren der Haut ▪ Bluttemperatur ▪ Pressorezeptoren Anatomie & Physiologie; Atemregulation bei den Mechanismen die die Atmung regulieren unterscheidet man: die zentrale Atemregulation die chemische Atemregulation unspezifische Atemreize Anatomie & Physiologie; Zentrale Atemregulation die Regulation der Atmung ist ein zentral gesteuerter Mechanismus, der durch Rückkopplungsanreize ständig an die Bedürfnisse des Organismus angepasst wird Anatomie & Physiologie; Atemregulation Anatomie & Physiologie; Atemregulation Anatomie & Physiologie; Zentrale Atemregulation inspiratorische und respiratorische Neuronengruppen in der Medulla Oblongada zentraler Atemrhythmus läuft autonom ab wird durch periphere Einflüsse permanent an die Bedürfnisse des Organismus angepasst Medulla oblongada Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation die Hauptrolle bei der Regulation der Atmung spielen jedoch: die Veränderungen des arteriellen Blutgase (Partialdrücke von O2 und CO2) die Veränderung des arteriellen pH-Wertes (Konzentration der Wasserstoffionen im Blut) Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Veränderungen der Sauerstoff- und Kohlendioxidpartialdrücke und des pH-Wertes in den Arterien werden von Chemorezeptoren registriert, die über die Nervenfasern mit dem Atemzentrum verbunden sind der Glomus aorticum (in der Aorta) reagiert auf eine Veränderung des arteriellen Sauerstoffpartialdruckes der Glomus caroticum (in den Kopfschlagadern) reagiert auf Veränderung des Sauerstoff- und Kohlendioxid-Partialdruck sowie vom pH-Wert des Blutes Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Zentrale Chemorezeptoren in der Nähe des Atemzentrum, regieren auf erhöhte Kohlendioxidkonzentrationen und den damit verbundenen Abfall des pH-Wert im Blut ein erhöhter Kohlendioxidgehalt im Blut ist der stärkste chemische Atemanreiz, der zur Steigerung des Atemzeitvolumen führt Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Der Bikarbonatpuffer (wichtigstes Puffersystem) ein Puffersystem besteht aus einer Säure die H+ -Ionen freisetzen kann und einer Base die H+ -Ionen aufnehmen kann auf diese Weise werden Ungleichgewichte im Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen macht zwei Drittel der gesamten Pufferkapazität des Blutes aus Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Der Bikarbonatpuffer (wichtigstes Puffersystem) Video-Quelle:https://youtu.be/3m0rxI6NQWU Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Der Bikarbonatpuffer (wichtigstes Puffersystem) besteht aus Bikarbonat (HCO3) und Kohlensäure (H2CO3) die chem. Gleichungen verdeutlichen, dass Kohlensäure ein H+ Ionen mehr hat als Bikarbonat Kohlensäure kann H+ Ionen freisetzten und Bikarbonat H+ Ionen aufnehmen - die chem. Gleichung sieht demnach so aus: H2CO3 (Kohlensäure) H+ (Wasserstoff) + HCO3- (Bikarbonat) Kohlensäure spaltet sich in Kohlendioxid CO2 und Wasser H2O auf H2CO3 (Kohlensäure) H2O (Wasser) + CO2 (Kohlendioxid/Gas) dieser Vorgang vollzieht sich fortlaufend Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Der Bikarbonatpuffer (wichtigstes Puffersystem) HCO3- + H+ H2CO3 (Kohlensäure) H2O (Wasser) + CO2 (Kohlendioxid/Gas) das Wasser ist Hauptbestandteil des Körpers und wird verwertet Kohlendioxid wird über die Lunge abgeatmet wird die Atmung gesteigert atmen wir mehr CO2 ab - saure Bestandteile sinken bei Übersäuerung können H+ Ionen auch über die Niere ausgeschieden werden und so zur Regulation beitragen dieser Vorgang funktioniert deutlich langsamer als bei der Abatmung bei einem Basenüberschuss (Alkalose) besteht ein Mangel an H+ Ionen und ein Überschuss an Hydroxid Ionen(OH- ) die Atmung verlangsamt sich dadurch wird weniger CO2 abgeatmet die so zurückgehaltene Kohlensäure kann einen H+ Ionen abgeben und sich mit einem OH- Ion zu Wasser verbinden Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Der Bikarbonatpuffer (wichtigstes Puffersystem) HCO3- + H+ H2CO3 (Kohlensäure) H2O (Wasser) + CO2 (Kohlendioxid/Gas) gleichzeitig wird über die Niere verstärkt Bikarbonat (HCO3-) ausgeschieden das wirkt der Alkalose entgegen die Atmung reguliert schneller als die Nieren: -für die Regulation des pH- Wertes über die Atmung werden nur wenige Minuten benötigt -die Nieren benötigen Stunden oder Tage die Anpassung erfolgt wechselseitig: - ist der Ausgleich der Säure-Basen-Bilanz durch eine Störung (metab. Störung) so gleicht der Körper diesen Mangel respiratorisch (Atmung) aus - ist hingegen die Lunge funktionseingeschränkt, so wird die Ausscheidung der Niere so verändert, das der Säure-Basen-Haushalt aufrecht erhalten bleibt Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Erhöht sich der O2 Bedarf im Körper sinkt der pO2 im Blut zeitgleich steigt der pCO2 dies steigert (zeitgleich) über die Carboanhydrase die Bikarbonat (HCO3-) und (H+) Wasserstoffionenmenge dadurch sinkt der pH Wert Alle 3 Mechanismen nutzt der Körper zur Atemungskontrolle Daraus folgt: Eine Atemtätigkeit wird ausgelöst durch: pCO2 Erhöhung pH Wert Absenkung pO2 Absenkung Anatomie & Physiologie; Chemische Atemregulation Besonderheit COPD Patient -Bei Störungen der Atmung steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut schneller, als der Sauerstoffgehalt sinkt. -Grund dafür ist, dass Sauerstoff besser von der Atemluft in das Blut übertritt, als Kohlendioxid vom Blut in die Atemluft. -Bei Patienten die wegen Lungenerkrankungen wie z.B. COPD einen dauerhaft erhöhten Kohlendioxidgehalt des Blutes aufweisen, kommt es zu einer Gewöhnung (Adaptation), so dass die Atemnot nicht mehr über ein Anstieg des Kohlendioxidgehaltes (Hyperkapnie) gesteuert wird, sondern über ein Absinken des Sauerstoffgehaltes (Hypoxie). -Bei solchen Patienten kann daher bei Atemnot die unkontrollierte Zufuhr von medizinischem Sauerstoff zu einer Abnahme des Atemantriebs bis hin zum Atemstillstand führen. Quelle: Christian Hick, Physiologie, Urban & Fischer Bei Elsevier; Auflage: 4.ISBN 3-4374-1891-2 Anatomie & Physiologie; Atemregulation Anatomie & Physiologie; unspezifische Atemreize unspezifische Atemreize ohne Rückkopplung führen zu einer verstärken Atmung führen: Schmerz- und Temperaturreize Fieber psychische Erregung (z.B. Angst) arterielle Druckreize vom Pressorezeptoren (z.B. nach Blutdruckabfall) Muskelarbeit aber auch Hormone (z.B. Schwangerschaft) Anatomie & Physiologie; 2016 Atemreize Partialdruck des CO2 im Blut → führender Atemreiz Partialdruck des O2 im Blut Veränderung des pH-Wertes Dehnung der Bronchial- und Atemmuskulatur → Hering-Bräuer-Reflex (Erklärung nächste Folie) → Head-Reflex Steuerungsorgane Atemzentrum im ZNS → Medulla oblongada Chemorezeptoren → Hirnstamm und den Blutgefäßen Steuerung der Atmung → Hering-Bräuer-Reflex - mit zunehmender Lungendehnung wird die Inspiration gehemmt und verhindert eine Überdehnung der Alveolen → Head-Reflex - mit abnehmender Lungendehnung wird Exspiration gehemmt und verhindert dadurch ein „Zusammenkleben“ der Alveolen (Alveolarkollaps) - tritt durch Irritation auf des N.vagus (z.B. Kälte) - löst tiefe Inspiration und beendet damit die Exspiration Atemmechanik treibende Kräfte für den Gasaustausch zwischen Alveolen und Umwelt sind Druckdifferenzen die wie folgt hergestellt werden: Einatmung (Inspiration) und Ausatmung (Exspiration) Anatomie & Physiologie; Einatmung (Inspiration) Definition Aufnahme der Atemluft in die Lungenflügel Prinzip Dehnung des Thorax Zwerchfellkontraktion Vergrößerung der Lungenflügel Unterdruck im Inneren der Lungenflügel Atemluft wird in die Lungenflügel eingesaugt Bildquelle: arte Ausatmung (Exspiration) Definition Abgabe der Atemluft aus den Lungenflügeln Prinzip Senkung des Thorax Zwerchfellhebung Verkleinerung der Lungenflügel Atemluft wird aus den Lungenflügeln gepresst Bildquelle: arte Brust- oder Bauchatmung Brustatmung Bei der Brustatmung wird der Brustraum dadurch vergrössert, dass sich die Zwischenrippenmuskulatur zusammenzieht. Dadurch hebt sich der Brustkorb, was zur Vergrösserung des Brustraums führt. Quelle: http://ictgs.educanet2.ch/atmung/.ws_gen/?25 Brust- oder Bauchatmung Bauchatmung (Zwerchfellatmung) Bei der Bauchatmung zieht sich die Zwerchfellmuskulatur zusammen. Das Zwerchfell bewegt sich dadurch nach unten und vergrössert so das Lungenvolumen. Quelle: http://ictgs.educanet2.ch/atmung/.ws_gen/?25 Atemmuskulatur Definition Muskulatur, die zur Dehnung und Senkung des Mm. Thorax dient intercostales Atemmuskulatur externi äußere Zwischenrippenmuskeln Mm. (Mm. intercostales externi) intercostales → Einatmung interni innere Zwischenrippenmuskeln (Mm. intercostales interni) Diaphragma → Ausatmung Zwerchfell (Diaphragma) → Ein- und Ausatmung Atemhilfsmuskulatur (1) Definition Muskulatur, die zur verstärkten Atmung benötigt wird Atemhilfsmuskulatur Brustmuskulatur → Einatmung M. pectoralis minor M. pectoralis major M. serratus anterior Atemhilfsmuskulatur (2) Definition M. sternocleido- mastoideus Muskulatur, die zur verstärkten Atmung benötigt wird M. scalenus → Ansatz und Ursprung des Muskels werden vertauscht M. serratus posterior superior Atemhilfsmuskulatur Brustmuskulatur Mm. intercostales externi → Einatmung Mm. intercostales Halsmuskulatur interni → Einatmung M. serratus Bauchmuskulatur posterior inferior → Ausatmung Diaphragma Rückenmuskulatur → Ein- und Ausatmung Bauchatmung Einatmung O2 Anspannung des Zwerchfells → Senkung des Zwerchfells → Lungenflügel werden vergrößert → Unterdruck innerhalb der Lungenflügel → Einsaugen der Atemluft Ausatmung CO2 Entspannung des Zwerchfells → Zwerchfell hebt sich → Lungenflügel werden verkleinert → Luft wird ausgeatmet Brustatmung O2 Einatmung Anspannung der Mm. intercostales externi → Brustkorb wird angehoben → Brustkorb wird erweitert → Lungenflügel werden vergrößert → Unterdruck innerhalb der Lungenflügel → Einsaugen der Atemluft CO2 Ausatmung Anspannung der Mm. intercostales interni → Brustkorb senkt sich → Lungenflügel werden verkleinert → Luft wird ausgeatmet Atemmuskulatur Quelle:https://youtu.be/kxklh51XSZs Atemwiderstände bei der Ausatmung treten verschiedene Ausatmungswiderstände auf man unterscheidet diese zwischen: elastische Atemwiderstände und visköse Atemwiderstände Anatomie & Physiologie; Atemwiderstände die Lunge hat in Folge ihrer Eigenelastizität das Bestreben ihr Volumen zu verkleinern Dabei entsteht im Pleuraspalt ein Unterdruck da die Flüssigkeit im Pleuraspalt sich nicht ausdehnen kann bleibt die Lungen an der Brustkorbinnenfläche haften beim Pneumothorax geht der Unterdruck verloren und die Lunge zieht sich Richtung Lungenwurzel (Hilus) zusammen Anatomie & Physiologie; Atemwiderstände während die elastischen Atemwiderstände normalerweise nur bei der Einatmung zu überwinden sind wirken die viskösen Atmungswiderstände bei Ein- und Ausatmung visköse Atmungswiderstände sind Strömungs- und Reibungswiderstände von Lunge und Thorax der Widerstand hängt von der Länge und dem Querschnitt der zu- und ableitenden Atemwege ab Anatomie & Physiologie; Atemwiderstände je kleiner der Querschnitt, z.B. Bronchien, desto höher der Widerstand Anatomie & Physiologie; Atemarbeit um die Atemwiderstände zu überwinden muss von den Atemmuskeln physikalische Arbeit verrichtet werden diese richtet sich gegen die elastischen Kräfte von Lunge und Brustkorb sowie gegen Strömungs- und Reibungswiderstände Anatomie & Physiologie; Zusammenfassung: Quelle:https://www.youtube.com/watch?v=nu1oPiSEUOc Anatomie & Physiologie; letzter Zugriff 16.09.21 Quellen: -http://www.pflege-und-medizin.de/Atmung/Physiologie/Abb9.jpg -Thieme „I Care“ Anatomie Physiologie -youtube-Partialdruck Sauerstoff -https://www.mpvmedical.com/infocenter/unsere-atemwege/ -http://zellgoldspray.ch/forschungen.html -Pysiologie des Menschen - -Elsevier: Bau und Funktion des menschl. Körpers Auflage 20/ Speckmann und Wittkowski Verlag Urban und Fischer S.263-284 -Elsevier Physiologie/Anatomie memorix /Marbas&Case 1. Auflage Verlag Urban und Fischer -LPN A Anatomie und Physiologie 5. Auflage / Verlag Stumpf & Kossendey / Autoren: Enke, Flemming, Hündorf, Knacke, Lipp, Rupp -Quelle: http://ictgs.educanet2.ch/atmung/.ws_gen/?25 -Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie für Medizinalfachberufe, Erika Jecklin, Verlag Gustav Fischer -ruhr-uni-bochum.de/spomedial/content/e866/e2442/e3862/e3896/e3948/index_ger.ht -Quelle: Biologie-Anatomie-Physiologie-Lehrbuch Atlas, Martin Trebsdorf,Verlag Europ Lehrmittel, 13. Auflage, Europa Nr.67975 Anatomie & Physiologie;

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