1 BWL und Erkenntnissobjekt

Ein Betrieb ist eine Einheit, die Ressourcen wie Materialien, Maschinen und Menschen kombiniert, um Güter und Dienstleistungen für den Bedarf anderer herzustellen und zu verkaufen.

Haushalte konsumieren Güter, um ihre eigenen Bedürfnisse zu decken. Betriebe hingegen produzieren Güter, um die Bedürfnisse anderer zu decken.

Unternehmen produzieren Güter für den Bedarf anderer, sind meist in privatem Besitz und streben nach Gewinnmaximierung.

Die Beschreibungsfunktion beobachtet und beschreibt die betriebliche Realität.

Die Erklärungsfunktion liefert Erklärungen für Zusammenhänge zwischen Ursachen und Wirkungen in der betrieblichen Realität.

Die Prognosefunktion nutzt Theorien und Modelle, um zukünftige Ereignisse in der betrieblichen Realität vorherzusagen.

Die Gestaltungsfunktion gibt Empfehlungen für eine zielorientierte Gestaltung von betrieblichen Prozessen.

BWL zielt darauf ab, systematisch und nachvollziehbar Erkenntnisse über Unternehmensprozesse zu gewinnen und dabei anerkannte Methoden und Regeln zu verwenden.

Menschenbilder in der BWL bündeln Annahmen über Bedürfnisse, Motive, Erwartungen, Fähigkeiten und Ziele von Menschen in Unternehmen.

Der Taylorismus betrachtet den Menschen als „Economic Man“ – sein Hauptmotiv ist die Steigerung des eigenen Einkommens.

Der Taylorismus setzt auf Arbeitsteilung, feste Vorgaben für die Arbeit und Anreizsysteme wie Akkordlöhne.

Die Human Relations Bewegung stellt die sozialen Bedürfnisse des Menschen in den Vordergrund.

Die Hawthorne-Studien zeigten: Menschliche Beziehungen und soziale Faktoren haben einen bedeutenden Einfluss auf die Arbeitsleistung.

Die Human Resources Bewegung sieht den Menschen als „Complex Man“ – neben materiellen und sozialen Bedürfnissen spielt die Selbstverwirklichung eine große Rolle.

Das Human Resources Modell betont die Bedeutung von Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter.

Der sozialwissenschaftliche Ansatz der BWL erkennt den Menschen als komplexes Wesen an und betrachtet seine Bedürfnisse und Motivationen.

Die Fähigkeit eines Unternehmens, unabhängig zu agieren und Entscheidungen selbstständig zu treffen.

Die Fähigkeit eines Unternehmens, sich an Veränderungen in der Umgebung anzupassen.

Ein Unternehmen, das nur im Inland tätig ist.

Ein Unternehmen, das in mehreren Ländern tätig ist.

Ein Unternehmen, das ausschließlich Dienstleistungen anbietet, ohne Güter zu produzieren.

Die Prozesse, die innerhalb eines Unternehmens stattfinden, um ein Produkt herzustellen und zu verkaufen.

Die Ressourcen, die ein Unternehmen zur Herstellung von Produkten und Dienstleistungen verwendet. Beinhaltet Kapital, Arbeit und Wissen.

Die Gesamtheit der Aktivitäten, die ein Unternehmen unternimmt, um seine Ziele zu erreichen.

Immaterielle Güter sind Güter, die man nicht physisch anfassen oder lagern kann. Beispiele sind Dienstleistungen, Wissen, Patente oder Markenrechte.

Produktionsgüter werden von Unternehmen hergestellt, um andere Produkte zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen. Beispiele sind Maschinen, Werkzeuge oder Rohstoffe.

Konsumgüter werden von Unternehmen hergestellt, um direkt von Endverbrauchern gekauft und genutzt zu werden. Beispiele sind Kleidung, Lebensmittel oder Unterhaltungselektronik.

Dienstleistungen sind immaterielle Leistungen, die von Unternehmen erbracht werden. Beispiele sind Transport, Finanzdienstleistungen oder Beratung.

Im Dienstleistungsbereich ist es besonders schwierig, Dienstleistungen zu lagern. Sie müssen direkt erbracht werden, sobald der Kunde sie benötigt.

Die Preis-Absatz-Funktion zeigt die Beziehung zwischen dem Preis eines Gutes und der Menge, die zu diesem Preis abgesetzt werden kann. Auf einem vollkommenen Markt kann die Angebotsfunktion den Preis und die Menge zu diesem Preis bestimmen, die von Anbietern angeboten werden. Der Marktpreis (p*) wird festgelegt, wenn sich Angebot und Nachfrage treffen.

Die BWL (Betriebswirtschaftslehre) untersucht betriebliche Prozesse und Entscheidungen, um Erkenntnisse über die Funktionsweise von Unternehmen zu gewinnen. Diese Erkenntnisse helfen dabei, die Realität zu erklären, das Eintreten von Ereignissen vorherzusagen und Unternehmen zu führen.

Die VWL (Volkswirtschaftslehre) befasst sich mit gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen, während die BWL den Fokus auf einzelne Betriebe legt.

Die Allgemeine BWL befasst sich mit Aspekten, die für alle Unternehmen relevant sind. Dies umfasst grundlegende Entscheidungen wie die Rechtsformwahl oder die Standortwahl. Außerdem deckt sie die allgemeinen Funktionen eines Betriebs ab, wie Produktion, Marketing und Finanzierung.

Die Spezielle BWL untersucht Besonderheiten verschiedener Branchen und einzelner Funktionen innerhalb eines Unternehmens. Sie gliedert sich in die institutionelle BWL, die sich mit der Besonderheit von Branchen befasst (Handel, Industrie, Banken, etc.), und die funktionale BWL, die sich mit speziellen Funktionen innerhalb eines Unternehmens beschäftigt (Produktion, Marketing, Finanzen).

Das Basiskonzept der BWL beschreibt die Grundwerte und Prinzipien, auf denen die Wissenschaft aufgebaut ist. Es ermöglicht, die BWL aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.

Die pragmatische Funktion der BWL besteht darin, Unternehmen durch die Anwendung wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse zu führen und ihnen zu helfen, strategische Entscheidungen zu treffen. Damit können Unternehmen erfolgreich operieren und ihre Ziele erreichen.

Die BWL leistet einen wichtigen Beitrag zur Preisbildung, indem Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Angebot und Nachfrage, den Einfluss von Preisen auf die Nachfrage und die strategischen Möglichkeiten der Preisgestaltung gewonnen werden.

Die Prognosefunktion der BWL ermöglicht es, das Eintreten von Ereignissen vorherzusehen, indem sie die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren analysiert. So können Unternehmen beispielsweise die Reaktion der Kunden auf eine Preissenkung oder eine Werbekampagne vorhersagen.

Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind Unternehmen, die in der Regel weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro haben. Diese Unternehmen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und bieten viele Arbeitsplätze.

Der Begriff "Mittelstand" bezieht sich auf Unternehmen, die zwischen kleinen und großen Unternehmen angesiedelt sind. Sie zeichnen sich oft durch bestimmte Eigenschaften aus, wie z. B. ein starkes regionaler Bezug, eine familiengeführte Struktur und hohe Innovationskraft.

Die Abkürzung SME steht für "Small and Medium-sized Enterprises", was auf Englisch "kleine und mittlere Unternehmen" bedeutet.

Quantitative Abgrenzungen des Mittelstands basieren auf Zahlen und Messgrößen, wie z. B. Mitarbeiterzahl, Umsatz oder Bilanzsumme. Diese Abgrenzungen dienen der Statistik und der Mittelstandsförderung, z. B. für die Vergabe von Subventionen.

Ein "Hidden Champion" ist ein Unternehmen, das zwar global führend in seiner Nische ist, aber im öffentlichen Bewusstsein kaum bekannt ist. Diese Unternehmen sind oft sehr innovativ und spezialisiert.

Der deutsche Mittelstand ist weltweit für seine Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationskraft geschätzt. Er spielt eine bedeutende Rolle für die deutsche Wirtschaft.

Eine qualitative Abgrenzung des Mittelstands basiert auf besonderen Eigenschaften, wie z. B. der Einheit von Eigentum und Leitung, der familiären Struktur bzw. familiengeführten Unternehmensform.

Großunternehmen (Konzerne) zeichnen sich durch eine große Anzahl von Mitarbeitern, einen hohen Umsatz, eine komplexe Organisationsstruktur und oft dezentrale Entscheidungsstrukturen aus.