Wichtige Personen der Gebärdensprachlinguistik

Griechischer Philosoph, der in seinen Schriften erwähnte, dass Gehörlose mit Gebärden kommunizieren. Sein Dialog "Kratylos" (mit Platon) zeigt ein tieferes Verständnis für Sprachvielfalt und betont die Wichtigkeit aller Sprachen, einschließlich Gebärdensprache, als Ausdruck menschlicher Kultur und Identität.

Autor des Buches "Observations d´un sourd et muet". Er wurde erst mit sieben Jahren taub und erlernte die Gebärdensprache erst mit 27 von einem gehörlosen Italiener. Möglicherweise der erste Gehörlose, der ein Buch veröffentlicht hat.

Französischer Geistlicher, der als "Pionier der Gehörlosenpädagogik" gilt. Er unterrichtete zwei gehörlose Zwillingsschwestern mit "Zeichensprache" und gründete die erste Gehörlosenschule weltweit.

Die erste sog. "Taubstummenbankett" - eine Protestveranstaltung, die die gesellschaftliche Akzeptanz der Gebärdensprache und die Rechte der Gehörlosengemeinschaft forderte.

Unterrichtete an der ersten Gehörlosenschule in Paris und war maßgeblich an der Organisation des Pariser Banketts beteiligt.

Die Verwendung von Gebärdensprachen zur Unterstützung des Sprechens und Hörverstehens. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Sprache, sondern um ein visuelles Hilfsmittel.

Befürworter der mündlichen Erziehung von Gehörlosen. Sie lehnten die Gebärdensprache als unvollständig und unzulänglich ab.

Die Tatsache, dass eine Sprache nicht erfunden wurde, sondern sich organisch und natürlich aus den Bedürfnissen einer Sprachgemeinschaft entwickelt.

Die Diskriminierung von Gehörlosen aufgrund ihrer Gehörlosigkeit.

Sie verhinderte, dass gehörlose Menschen Gebärdensprache lernten und sprachliche Fähigkeiten entwickelten.

Eine Behinderung wird als Andersartigkeit angesehen, die jedoch einen besonderen kulturellen Wert hat.

Dieser Ansatz betont die Vorteile der Vielfalt in der Kommunikation und die Stärken der Gebärdensprache und Lautsprache.

Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Sprache, insbesondere von Gehörlosen.

Dieser Ansatz versucht, die Inklusion aller, unabhängig von ihren Fähigkeiten, zu fördern.

Der Versuch, eine bevorzugte Form der Kommunikation durchzusetzen und den Wert anderer Kommunikationsformen zu negieren.

DeafSpace Design berücksichtigt die Bedürfnisse von Gehörlosen in Architektur und Raumgestaltung, z.B durch optimale Beleuchtung und runde Sitzordnungen.

Die Gebärdensprache ist eine vollwertige Sprache mit eigener Grammatik und Syntax. Sie bietet tiefe Einblicke in die Struktur von Sprache und erweitert das Verständnis von Sprachentwicklung.

Integration zielt darauf ab, Gehörlose in die bestehende Gesellschaft einzupassen. Sie werden als „anders“ oder „behindert“ wahrgenommen und sollen sich der Mehrheit anpassen.

Baby Signs sind Gebärden, die Babys lernen können und ihre Entwicklung fördern. Sie helfen ihnen, ihr Vokabular zu erweitern und zu kommunizieren.

Das Pariser Taubstummeninstitut war eine Schlüsselstelle für die Entwicklung der Gehörlosenkultur. Hier wurde Gebärdensprache gelehrt und durch die Bildung gehörloser Menschen ein kulturelles und gesellschaftliches Bewusstsein geschaffen.

Laurent Clerc war ein wichtiger Vertreter der Gebärdensprache in Frankreich. Er wurde von Abbé de l´Épée unterrichtet und verbreitete die Gebärdensprache in Paris und später in den USA.

Ferdinand Berthier war französischer Pädagoge und hat im Pariser Taubstummeninstitut gelernt. Sein Besuch trug zur Verbreitung der Gebärdensprache und zur Stärkung der Gehörlosengemeinschaft bei.

Der Mailänder Kongress war ein wichtiges Ereignis in der Geschichte der Gehörlosenpädagogik. Dort wurde über die Vor- und Nachteile der Oralmethode und der Gebärdensprache diskutiert. Dieser Kongress hatte Auswirkungen auf die Entwicklung der Gehörlosenpädagogik bis in die heutige Zeit.

Das „Erfinder“ der deutschen Methode der Gehörlosenpädagogik. Seine Oralmethode setzte auf Lautsprache und Schriftsprache, wobei Gebärdensprache als unwichtig angesehen wurde.

George Veditz war ein Amerikaner, der sich für die Gebärdensprache einsetzte. Er drehte einen Film, der die Wichtigkeit der Gebärdensprache für die Gehörlosenkultur hervorhob. Durch seinen Einsatz trug er zu einem besseren Verständnis der Gehörlosenkultur in der Gesellschaft bei.

Die „Oralmethode“ ist eine pädagogische Methode, bei der gehörlose Menschen dazu ermutigt werden, nur Lautsprache und Schriftsprache zu lernen.

Gebärdensprache wird in der Gesellschaft oft abgewertet und als nicht gleichwertig zum Sprechen angesehen. Die Bedeutung und die kulturelle Besonderheit dieser Sprache werden häufig nicht anerkannt.

Gehörlosigkeit wird als Mangel oder Defizit gesehen, das behoben werden muss. Der Fokus liegt auf der Anpassung an die hörende Norm, statt auf die eigene Identität und Kommunikation.

Gehörlose Menschen werden in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt, z.B. in Bildung, Arbeit und sozialen Interaktionen. Oftmals fehlt es an Gebärdensprachdolmetschern und Barrierefreiheit. So haben Gehörlose keinen gleichen Zugang zu Informationen und Möglichkeiten.

Gebärdensprache ist für viele Gehörlose die wichtigste Kommunikationsform, während die Kommunikation in Laut- oder Schriftsprache eingeschränkt ist. Das fehlende Verständnis führt zu Missverständnissen und eingeschränkter Selbstbestimmung.

Hörende Personen dominieren die gesprochene Sprache. Gehörlose haben nur wenig Zugang zu einer Kommunikation, die in der Gesellschaft als 'normativ' gilt (Standard).

Gehörlose sind oft auf hörende Menschen angewiesen, die ihre Bedürfnisse oft nicht verstehen oder missachten. Die hörenden Personen entscheiden oft darüber, wie und wann die Kommunikation stattfinden soll.

Hörende Personen neigen dazu, Gehörlose als weniger kompetent oder hilfsbedürftig zu betrachten, was die Machtstruktur zugunsten der hörenden Person verschiebt.

Ein Ansatz, der den einzigartigen Bedürfnissen von Gehörlosen im Bildungsbereich gerecht wird. Inklusion in der Bildung ermöglicht es Gehörlosen, in Regelschulen zu lernen und ihre Identität zu bewahren.

Die positive Identifikation mit der Gehörlosenkultur und der Sprache der Gebärdensprache. Sie fördert ein positives Selbstbild und die Anerkennung als Teil einer Sprach- und Kulturgemeinschaft.

Die Fähigkeit, in allen Lebensbereichen teilzunehmen, ohne Barrieren. Barrierefreiheit beinhaltet den Zugang zu Information, Kommunikation, Bildung und Arbeit, unabhängig von Hörbehinderungen.

Das Selbstbewusstsein und die Überzeugung von Gehörlosen, dass ihre Identität wertvoll ist. Es beinhaltet die Anerkennung der eigenen Kultur, Sprache und die Fähigkeit, ein erfülltes Leben zu führen.