Übungsklausur Empirische Sozialforschung I

Nur akademische Fächer, die sich mit empirischen Methoden beschäftigen, sind echte Wissenschaften. Empirische Forschung ist nicht das einzige Kriterium, das eine Disziplin zur Wissenschaft macht.

Theoretische Aussagen entstehen nicht nur aus empirischen Beobachtungen. Logische Deduktion, Intuition und kreatives Denken spielen ebenfalls eine Rolle.

Empirische Forschung dient dazu, wissenschaftliche Aussagen zu überprüfen und zu verfeinern, nicht um absolute Gewissheit zu erreichen.

Eine Aussage, die besagt, dass eine Eigenschaft immer und in allen Fällen auftritt.

Eine Aussage, die besagt, dass eine Eigenschaft in einem bestimmten Prozentsatz der Fälle auftritt.

Eine Aussage, die behauptet, dass eine Eigenschaft mindestens einmal vorkommt.

Der Anteil der Personen ohne Schulabschluss in Haftanstalten sagt nichts über den Zusammenhang zwischen Bildung und Kriminalität aus. Es könnte andere Faktoren geben, die die Häufung von Personen ohne Schulabschluss in Haftanstalten erklären.

Ein wissenschaftlicher Sachverhalt kann nicht allein durch eine einzelne Beobachtung belegt werden. Es ist wichtig, verschiedene Faktoren und alternative Erklärungen zu berücksichtigen.

Ein Forschungsdesign, das Daten zu einem einzigen Zeitpunkt sammelt, um Unterschiede zwischen Gruppen oder Variablen zu untersuchen.

Ein Forschungsdesign, das Daten zu mehreren Zeitpunkten sammelt, um Veränderungen über die Zeit zu beobachten.

Ein Forschungsdesign, bei dem die unabhängige Variable manipuliert wird, um die Auswirkungen auf die abhängige Variable zu messen.

Ein Forschungsdesign, bei dem die unabhängige Variable nicht vollständig kontrolliert werden kann, aber die Forscher die Auswirkungen auf die abhängige Variable untersuchen.

Die Fähigkeit eines Forschungsdesigns, tatsächlich die beabsichtigte Ursache-Wirkungs-Beziehung zu messen.

Die Fähigkeit eines Forschungsdesigns, auf andere Situationen oder Populationen generalisiert werden zu können.

Ein Zusammenhang zwischen zwei Variablen, der durch eine dritte Variable beeinflusst wird, die mit beiden Variablen zusammenhängt.

Ein Verfahren, um ein abstraktes Konzept messbar zu machen.

Eine Operationalisierung ist valide, wenn sie das misst, was sie messen soll. In diesem Fall würde die Frage "Sind Sie arm?" nicht unbedingt die objektiven Lebensumstände der Befragten erfassen, da Armut ein komplexes Konzept mit unterschiedlichen Dimensionen ist.

Reliabilität beschreibt die Zuverlässigkeit eines Messinstruments. Eine Messung ist reliabel, wenn sie bei wiederholter Anwendung unter gleichen Bedingungen zu ähnlichen Ergebnissen führt. Die Frage "Sind Sie arm?" könnte zu unterschiedlichen Antworten führen, da die subjektive Wahrnehmung von Armut je nach Zeit und Situation variieren kann.

Objektivität meint die Unabhängigkeit des Messinstruments vom Untersuchungsleiter. In diesem Fall ist die Frage "Sind Sie arm?" potenziell objektiv, da die Antwort unabhängig vom Interviewer theoretisch gleich sein könnte. Allerdings ist diese Objektivität fraglich, da die Frage subjektiv interpretiert werden kann.

Die Skala bietet keine differenzierte Einschätzung der Meinung der Befragten. Sie bietet nur grobe Kategorien, die nicht die gesamte Bandbreite an Meinungen abdecken.

Professionelle Alternativen könnten eine Likert-Skala mit mehreren Antwortmöglichkeiten, Filterfragen zur Überprüfung der Kenntnis des Themas und offene Fragen für detaillierte Meinungsäußerungen beinhalten.

Liebesgefühl für das eigene Land, basierend auf Stolz und Zugehörigkeit.

Positive Einstellung und Hingabe zu den in der Verfassung verankerten Rechten und Werten.

Verbundenheit mit der eigenen Nation, die sich auf Aspekte wie Kultur, Sprache, Geschichte bezieht.

Extreme Form des Nationalismus, verbunden mit der Überlegenheits- und Abwertung anderer Nationen.

Die Überzeugung, dass die eigene Nation den anderen überlegen ist.

Zugehörigkeit und Identifikation zur eigenen Nation, ohne andere Nationen abzuwerten.

Bezeichnet ein System gemeinsamer Normen und Werte einer Gruppe.

Die unantastbare Wertschätzung und Würde des Menschen.

Antwortkategorien sollten so gestaltet sein, dass sie klar voneinander abgrenzbar sind und alle relevanten Bereiche abdecken. Vermeiden Sie überlappende Kategorien oder Kategorien, die zu breit oder zu eng gefasst sind.

In der qualitativen Forschung ist theoretisches Vorwissen wichtig, um die Datenerhebung zu lenken und die Ergebnisse zu interpretieren. Es hilft, relevante Fragen zu stellen und die Daten im Kontext zu betrachten.

Theoretisches Vorwissen ist wichtig, um sinnvolle Hypothesen zu formulieren, die dann empirisch überprüft werden können. Ohne theoretisches Vorwissen kann man keine sinnvollen Fragen stellen und die Daten nicht interpretieren.

Eine Stichprobe sollte so ausgewählt werden, dass sie die Population, die untersucht werden soll, repräsentiert. Bei qualitativen Studien können gezielte Stichproben (z.B. Snowball-Sampling) eingesetzt werden, um Zugang zu bestimmten Gruppen zu erhalten.

Um die Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu überprüfen, sollte man weitere Untersuchungen durchführen, die die Erkenntnisse mit anderen Gruppen oder Situationen vergleichen.

Narrative Interviews eignen sich, um die Lebensgeschichten von Personen zu erfassen und ein tiefes Verständnis ihrer Erfahrungen zu gewinnen. Diese Interviews sind besonders sinnvoll, um die subjektiven Perspektiven der Teilnehmenden zu verstehen.

Leitfadeninterviews sind strukturierter als narrative Interviews, da sie einem vorgegebenen Leitfaden folgen. Sie erlauben, gezielt nach bestimmten Informationen zu fragen und die Ergebnisse vergleichbarer zu machen.

Die Entscheidung für eine bestimmte Interviewart hängt von der Forschungsfrage und dem Forschungsziel ab. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Interviewformen zu berücksichtigen, um die beste Methode für die Untersuchung auszuwählen.

In qualitativer Forschung werden Gedächtnisprotokolle genutzt, um die Aussagen von Interviewpartnern zu dokumentieren. Diese Protokolle können wertvolle Einblicke in die subjektiven Perspektiven und Erfahrungen der Interviewten liefern.

Die Gütekriterien der quantitativen Forschung (Objektivität, Reliabilität und Validität) sind auf die spezifischen Methoden der qualitativen Forschung nicht ohne Weiteres übertragbar. Qualitative Forschung strebt nach tieferem Verständnis und Interpretation, nicht nach exakter Messung.

Das Problem des "kalten Interviews" tritt auf, wenn der Interviewte sich nicht gut auf das Gespräch vorbereitet fühlt, z.B., weil er keine Zeit hatte, sich mit den Themen auseinanderzusetzen oder weil er dem Forscher nicht vertraut. Dies kann zu ungenauen und oberflächlichen Antworten führen.

Ein Gatekeeper ist eine Person, die Zugang zu einer Gruppe oder zu Informationen verschafft, die für die Forschung relevant sind. In qualitativer Forschung ist es wichtig, Gatekeeper zu identifizieren und zu gewinnen, um die Forschung effizient durchzuführen.

Eine Stichprobe ist eine Teilmenge einer Grundgesamtheit, die für die Forschung ausgewählt wird. Ein Schlummersample ist eine Form der Stichprobenziehung, bei der Personen, die bereits in einem Netzwerk vertreten sind, weitere Personen für die Studie werben. Diese Methode eignet sich besonders für schwer zugängige Populationen, z.B. Steuerhinterzieher.

Eine Quotenstichprobe ist eine Stichprobe, die nach bestimmten Merkmalen (z.B. Alter, Geschlecht, Bildung) zusammengesetzt wird. Diese Methode eignet sich insbesondere dann, wenn die Grundgesamtheit hinsichtlich dieser Merkmale bekannt ist und die Stichprobe diese Merkmale im gleichen Verhältnis widerspiegeln soll. Die Quotenstichprobe ist vergleichbar mit einer Zufallsstichprobe, jedoch nicht so genau.

Eine Zufallsstichprobe ist eine Stichprobe, bei der jedes Mitglied der Grundgesamtheit die gleiche Chance hat, ausgewählt zu werden. Diese Methode ist die sicherste Methode, um eine repräsentative Stichprobe zu erhalten, da sie alle Mitglieder der Grundgesamtheit gleichberechtigt behandelt.

Mehrstufiges Ziehungsverfahren ist eine Stichprobenmethode, die aus mehreren Schritten besteht. Hierbei wird die Grundgesamtheit in verschiedene Teilgruppen unterteilt, aus denen dann nach zufälligen Verfahren Stichproben gezogen werden. Diese Methode eignet sich besonders für große und heterogene Grundgesamtheiten und ist vergleichbar mit einem Baum mit mehreren Verzweigungen.