Trennungsangst: Ein Überblick und Fallbeispiel

Einleitung zur Trennungsangst

• Trennungsangst unterscheidet sich zwischen normalen und pathologischen Formen.
• Entwickelt sich typischerweise ab dem siebten Lebensmonat und nimmt ab dem achtzehnten Monat ab.
• Pathologische Trennungsangst beeinträchtigt die Entwicklung und den Alltag des Kindes erheblich.
• Bisher sind nur wenige spezifische Studien zum Thema Trennungsangst vorhanden.

Fallbeispiel Kilian

• Kilian, 13 Jahre alt, besuchte das Gymnasium mit sehr guten Leistungen.
• Beliebt bei Klassenkameraden, zeigte in seiner Freizeit Leidenschaft für Schauspielerei.
• Abends verändert, leidet unter intensiver Angst, wenn Eltern ihn allein lassen.
• Befürchtet schwere Unfälle oder den Tod seiner Eltern, was seine Sorgen verstärkt.

Darstellung der Störung

• Trennungsangst äußert sich in extremer, unrealistischer Angst vor Trennungen.
• Häufige Vermeidung von Trennungssituationen, z. B. allein schlafen oder zur Schule gehen.
• Psychosomatische Symptome wie Bauch- und Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sind verbreitet.
• Eltern von betroffenen Kindern zeigen oft geringere Akzeptanz und Überbehütung.
• Störungen beeinträchtigen das soziale Verhalten; Kinder erscheinen schüchtern und zurückgezogen.
• Etwa 3 % der Kinder sind betroffen, Häufigkeit nimmt mit dem Alter ab; Mädchen und Jungen gleichermaßen betroffen.

Ätiologie-Modelle

• Behaviorale Inhibition und unsicherer Bindungsstil tragen zur Entwicklung von Trennungsangst bei.
• Kritische Lebensereignisse können Trennungsangst und Vermeidung auslösen.
• Vorhandene kognitive Defizite und Verzerrungen stehen im Zusammenhang mit der Störung.

Diagnostik

• Diagnose erfordert Analyse auslösender und aufrechterhaltender Bedingungen.
• Notwendigkeit, Kinder an den Kontakt mit Therapeuten zu gewöhnen.
• Differenzierung von ähnlichen Störungen wie sozialer Phobie oder Agoraphobie erforderlich.
• Verhaltensbeobachtungen und spezifische Fragebögen unterstützen die Diagnosestellung.

Therapeutisches Vorgehen

• Therapie zielt auf Umkonditionierung angstauslösender Reize ab, sowie Veränderungen dysfunktionaler Gedanken.
• Förderung der Autonomie und Selbstwirksamkeit des Kindes wird angestrebt.
• Eltern werden auch in die Therapie einbezogen, um ihren Erziehungsstil zu reflektieren.
• TAFF-Programm: Aufklärung über die Störung, Identifizierung negativer Gedanken und Erstellung einer Angsthierarchie.

Zusammenfassung und Ausblick

• Trennungsangst ist eine der frühesten Störungen im Kindesalter und erfordert besonderes Augenmerk auf familiäre Dynamiken.
• Behandlung fokussiert sich auf dysfunktionale Gedanken und die Einbeziehung der Bezugspersonen.
• Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer Maßnahmen ist belegt, speziell beim TAFF-Programm fehlen jedoch umfangreiche Studien zur Effektivität.
• Zukünftige Forschung sollte sich auf die Analyse von Interventionsbausteinen und den Einfluss elterlicher psychischer Erkrankungen konzentrieren.

Dieser Quiz behandelt die Trennungsangst und ihre Auswirkungen auf Kinder, insbesondere im Falle von Kilian, einem 13-jährigen Gymnasiasten. Es wird zwischen normalen und pathologischen Formen von Trennungsangst unterschieden und deren spezifische Merkmale aufgezeigt. Zudem wird auf die Entwicklung von Trennungsangst sowie deren psychosomatische Symptome eingegangen.