Textformen im Bewegtbild

Textformen im Bewegtbild

• Es gibt verschiedene Textformen, die im Zusammenhang mit Bewegtbildern eine Rolle spielen.
• Gemeint sind keine typischen Texte im Film, wie Dialog oder Untertitel, sondern z.B. Arbeitsmittel für die Produktion, Kommunikationswerkzeuge oder Marketing-Tools.
• Diese Textformen finden sich sowohl in fiktionalen als auch in non-fiktionalen Bewegtbildern.

Konkrete Textarten

• Die folgenden Textarten werden genauer betrachtet:
  • Titel
  • Ideenskizze
  • Synopsis
  • Exposé
  • Treatment
  • Logline
  • Tagline

Der Titel

• Der Filmtitel ist entscheidend und hat eine starke Wirkung.
• Er vermittelt die erste Information und prägt den ersten Eindruck.
• Ein guter Titel weckt die Neugier auf den Film.
• Der Titel ist ein wichtiger Vermarktungsfaktor.
• Der Titel kann Hinweise auf die Geschichte, Stimmung und Welt des Films geben.

Der Arbeitstitel

• Ein Arbeitstitel ist ein provisorischer Titel, der später geändert werden kann.
• Er dient dazu, einen Namen für das Projekt zu haben.
• Jeder Titel sagt etwas über das Projekt aus.
• Man kann an einem Projekt arbeiten und die Wirkung des Titels testen.
• Ein Arbeitstitel hilft zu verstehen, worum es im Film geht.
• Das Ausdenken des Titels beschäftigt sich mit dem Filmstoff.

Der Titel (fortgesetzt)

• Der Filmtitel kann informierend, emotionalisierend, irritierend oder verheissungsvoll sein.
• Er kann den Namen der Hauptfigur oder Charakterzüge beinhalten.
• Er kann den Konflikt/das Thema des Films wiedergeben.
• Hinweise auf das Thema des Films sind möglich.
• Der Titel kann geheimnisvoll und neugierig sein.

Der Titel (weiter)

• Jeder Film benötigt einen Titel.
• Ein Titel sollte frühzeitig zu jeder Filmidee/jedem Projekt gefunden werden, denn die Auseinandersetzung mit möglichen Titeln ist Teil des Entwicklungsprozesses.
• Titeln können sich natürlich im Laufe der Arbeit ändern.

Die Tagline

• Die Tagline ist eine Ergänzung zum Titel, ähnlich in der Form wie ein Slogan.
• Sie soll Zuschauer anlocken und die Thematik umreissen, animierend und neugierig machen.
• Sie kann ein Geheimnis oder ein Zitat aus dem Film beinhalten.
• Sie ist nicht bei jedem Film unbedingt nötig.
• Die Tagline ist ein Marketingwerkzeug.

Die Tagline (fortgesetzt)

• In der Produktionsphase braucht man die Tagline nicht unbedingt.
• Trotzdem kann sie in dieser Phase hilfreich sein.

Die Ideenskizze

• Die Ideenskizze ist die erste schriftliche Fixierung der Geschichte.
• Sie dient dazu, die erste Vision der Geschichte und Ideen zu notieren und mit Kollegen zu teilen.
• Die Ideenskizze muss keinen formalen Ansprüchen genügen.

Synopsis

• Die Synopsis fasst die Geschichte in prägnanten Sätzen zusammen.
• Sie vermittelt den inhaltlichen Kern, die wichtigsten Figuren, den Konflikt sowie den Aussagewunsch.
• Der Stil der Synopsis ist neutral und nüchtern.
• Sie gibt einen Hinweis auf das Ende, aber nicht den finalen Schluss.
• Sie fasst den geplanten Film zusammen.
• Sie dient als Inhaltsangabe für Flyer, DVD usw.

Synopsis Beispiel ("War Photographer")

• Die Synopsis zu "War Photographer" beschreibt das Leben des Fotografen James Nachtwey in Krisengebieten, seine Suche nach dem passenden Bild und seine herausfordernde, engagierte Einstellung. Es ist ein Dokumentarfilm über diesen Fotografen aus der Sicht von Nachtwey.

Synopsis Beispiel ("electroboy")

• Die Synopsis zu "electroboy" beschreibt die Geschichte von Florian Burkhardt, der alles erreicht hat, aber nicht das Wesentliche.
• Der Film behandelt Flucht aus der Vergangenheit.
• Die Synopsis offenbart ein Wechselspiel aus Information und Rätsel.
• Das weckt Neugier.

Logline

• Die Logline ist eine prägnante Zusammenfassung (1-2 Sätze) der Geschichte.
• Sie dient der schnellen Erfassung und Verwertbarkeit/Kommerzialisierung der Geschichte.
• Die Logline ist kurz gehalten und fasst den wesentlichen Inhalt des Films zusammen.
• Sie beantwortet die Frage: "Worum geht es im Film?"
• Sie ist nützlich für Förderanträge und in der Branche.
• Sie kann in Programmzeitschriften oder Programmankündigungen verwendet werden.

Logline (fortgesetzt)

• Der Stil der Logline ist eher sachlich und nüchtern gehalten.
• Sie gibt den Konflikt und die Hauptfigur wieder, ohne das Ende zu verraten.
• Sie ist ähnlich der Synopsis, aber kürzer.

Vom Exposé bis zum Drehbuch

• Die Phasen zwischen Exposé und Drehbuch werden vorgestellt.
• Spielfilme und non-fiktionale Projekte unterscheiden sich hinsichtlich der Texte, die benötigt werden.

Das Exposé

• Das Exposé ist der erste Konzeptions- oder Verkaufstext für eine Filmgeschichte.
• Es vermittelt das Potenzial der Filmhandlung an den Leser.
• Der Umfang ist abhängig von der Länge des Films (ca. 1-3 Seiten).
• Das Exposé konzentriert sich auf den erzählerischen Hauptstrang und die Hauptfiguren.
• Es beinhaltet den Wesentlichen Kern und den Erzählton.

Das Treatment

• Das Treatment ist eine konkrete Drehvorlage für den Film, ähnlich dem Drehbuch.
• Es zeigt die Szenen, manchmal mit Dialogen.
• Chronologischer Ablauf.
• Wichtig für non-fiktionale Projekte, z.B. Erklärfilme.
• Ein Treatment vermeidet Unklarheiten, indem es das Szenario Schritt für Schritt visualisiert.

Das Treatment (fortgesetzt)

• Bei nicht-fiktionalen/dokumentarischen Filmen kann ein Treatment als Grundlage dienen, aber detailreiche Schilderungen sind eher unglaubwürdig.
• Vorgespräche, Interviews und Recherche sind wichtig für die Realitätsnähe.

Die Projektunterlagen

• Das Dossier für einen Dokumentarfilm kann verschiedene Unterlagen enthalten.
  • Synopsis
  • Treatment
  • Hintergrundinformationen
  • Fotos
  • Texte und Zitate
  • Motivationstext der Regie
  • Angaben zur Filmografie der wichtigsten Mitarbeiter
  • Budget
  • Zeitplan

Dieses Quiz behandelt verschiedene Textformen, die in Zusammenhang mit Bewegtbildern stehen. Es geht um Arbeitsmittel, Kommunikationswerkzeuge und Marketing-Tools, die in fiktionalen und non-fiktionalen Medien eine Rolle spielen. Besonderes Augenmerk wird auf die Bedeutung von Titeln gelegt.