Fragenkatalog 3 von 5

Boykotte von Unternehmen durch die Zivilgesellschaft als Reaktion auf soziale oder ökologische Missstände. Beispiel: ExxonMobil und mangelnde Umweltverantwortung.

Unternehmen übernehmen freiwillig soziale Verantwortung, um zukünftige gesetzliche Regulierungen zu vermeiden.

Soziale Verantwortung kann zu langfristigen Investitionen in Humankapital führen, z. B. besser ausgebildete Arbeitskräfte, was wiederum einen positiven Effekt auf die Wirtschaft hat.

Kritik am Konzept der CSR: Unternehmen nutzen sozial verantwortlich Handeln nur, um ihren Profit zu maximieren.

Neben wirtschaftlichen Aspekten müssen auch moralische Gründe für CSR-Maßnahmen berücksichtigt werden.

Unternehmen tragen dazu bei, soziale Probleme zu verursachen (z.B. Umweltverschmutzung) und sind daher moralisch verpflichtet, an der Lösung mitzuwirken.

Unternehmen sind nicht nur gegenüber ihren Aktionären (Shareholder) verantwortlich, sondern auch gegenüber allen Stakeholdern, die von ihrer Geschäftstätigkeit betroffen sind.

Archie Carrolls Modell der CSR: 4 Verantwortungsbereiche von Unternehmen: ökonomisch, rechtlich, ethisch und philanthropisch.

Die Vorstellung, dass Unternehmen nur ihren Aktionären gegenüber verpflichtet sind.

Die Erweiterung der Shareholder-Perspektive, die auch die Interessen anderer Anspruchsgruppen berücksichtigt.

Ein Modell von Archie Carroll, das die soziale Verantwortung von Unternehmen in vier Ebenen einteilt.

Die grundlegende Verpflichtung von Unternehmen, wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Die Verpflichtung von Unternehmen, die Gesetze und Regeln einzuhalten.

Die Verpflichtung von Unternehmen, ethische Grundsätze und Werte zu befolgen.

In dieser Stufe werden CSR-Themen in die Kernprozesse eines Unternehmens integriert, um einen strategischen Vorteil durch die Lösung gesellschaftlicher Probleme zu gewinnen.

Die freiwillige Verpflichtung von Unternehmen, sich gesellschaftlich zu engagieren, beispielsweise durch Spenden.

Die Unternehmen arbeiten zusammen, um industrieweite Standards zu schaffen und gesetzliche Regulierungen voranzutreiben.

Eine Multi-Stakeholder-Initiative, die verantwortungsvolles Unternehmertum fördern soll.

Eine Kritik an Carrolls CSR-Modell, die darauf hinweist, dass die starke Fokussierung auf die US-amerikanischen Rahmenbedingungen zu Verzerrungen führen kann.

Das Thema ist nur wenigen bekannt und hat keine große Bedeutung für Wirtschaftstreibende.

Das Thema gewinnt an Bedeutung und Aufmerksamkeit in der Gesellschaft.

Es entstehen gesellschaftliche Diskurse und Initiativen zum Thema.

Die fünf Stufen des organisatorischen Lernens in Bezug auf CSR.

Die vier Phasen, in denen ein gesellschaftliches Problem an Bedeutung gewinnt.

Unternehmen leugnen Verantwortung, um Reputationsverlust und Gewinneinbußen zu verhindern.

Unternehmen implementieren Richtlinien und Compliance-Modelle, um anhaltende Reputationsverluste und Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

CSR-Management wird in die Unternehmensstruktur integriert, beispielsweise durch die Schaffung von CSR-Abteilungen.

CSR-Themen werden in die primären Geschäftsprozesse integriert, um einen strategischen First-Mover-Vorteil zu erzielen.

Ein gesellschaftliches Thema befindet sich in der frühen Phase der Entwicklung und die Auswirkungen sind noch nicht spürbar.

Ein gesellschaftliches Thema gewinnt an Bedeutung und es entsteht Druck auf Unternehmen, zu reagieren.

Ein gesellschaftliches Thema ist etabliert und es gibt klare Erwartungen an Unternehmen.

Ein gesellschaftliches Thema ist in rechtlich verbindliche Regelungen oder industrieinterne Standards überführt.

Ein Gebäude, das ursprünglich als Einkaufs- und Bürogebäude geplant war, später aber illegal um vier Stockwerke aufgestockt wurde. Dieses Gebäude stürzte ein und forderte viele Menschenleben.

Die in Bangladesch ansässigen Fabriken, in denen Bekleidungsstücke für große westliche Marken hergestellt wurden, produzierten unter unsicheren Bedingungen, was zum Einsturz des Rana Plaza Gebäudes führte.

Die westlichen Marken hatten keine direkte rechtliche Verantwortung für den Einsturz des Rana Plaza Gebäudes, wurden aber unter öffentlichen Druck gesetzt, da ihre Produktionsstätten in Bangladesch unsichere Bedingungen aufwiesen.

Ein Abkommen, das von Unternehmen, globalen Zwischenhändlern, NGOs und Gewerkschaften initiiert wurde, um die Sicherheit in Textilfabriken in Bangladesch zu verbessern.

Eine Form der Selbstregulierung, bei der Unternehmen und andere Akteure eigene Standards und Mechanismen entwickeln, um soziale und ökologische Probleme zu adressieren.

Ein unabhängiges, internationales Non-Profit-Unternehmen, das ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft entwickelt hat.

Die öffentliche Kritik an der weitverbreiteten Abholzung tropischer Wälder in den 1980er Jahren führte zu Protesten und Boykottaufrufen. Dies führte zur Entwicklung des FSC.

Die Entwicklung des FSC war eine Reaktion auf wachsende öffentliche Bedenken hinsichtlich der Abholzung und umstrittene Zertifizierungsbemühungen der Forstindustrie.

Political Corporate Social Responsibility (PCSR) ist ein Teilbereich der Corporate Social Responsibility (CSR), der sich mit dem politischen Engagement von Unternehmen befasst.

PCSR befasst sich mit der Frage, wie Unternehmen politische Verantwortung übernehmen können und welche Rolle sie bei der Lösung von gesellschaftlichen Problemen spielen können.

PCSR ist ein relativ neuer Forschungsbereich, der durch die Arbeiten von Andreas Scherer und Guido Palazzo bekannt wurde.

Der Begriff PCSR ist umstritten, weil er sowohl auf einer komplexen Definition von CSR basiert als auch auf einer umstrittenen Definition von 'politisch'.

Kritiker des PCSR-Begriffs argumentieren, dass er die Gefahr birgt, dass Unternehmen zu viel Macht erhalten und demokratische Strukturen untergraben.

Kritiker argumentieren, dass Unternehmen Teil des Problems sind und nicht Teil der Lösung. Sie sollten nicht mehr Macht erhalten, sondern durch Regulierung kontrolliert werden.

Die Debatte über PCSR zeigt, dass es komplexe Herausforderungen gibt, wenn Unternehmen politische Verantwortung übernehmen möchten. Dabei geht es um Machtverhältnisse, demokratische Strukturen und die Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft.

Unternehmen müssen sich bewusst sein, dass ihr politisches Engagement nicht nur Chancen, sondern auch Risiken birgt. Es ist wichtig, dass sie ihre Rolle in der Gesellschaft verantwortungsvoll wahrnehmen und demokratische Strukturen respektieren.

Unternehmen sind moralisch dazu verpflichtet, an der Lösung sozialer Probleme mitzuwirken, die sie selbst (mit-)verursachen, z.B. durch Umweltverschmutzung.

Neben wirtschaftlichen Aspekten sollten auch moralische Argumente für CSR-Maßnahmen gefordert werden, um der Verantwortungsdimension gerecht zu werden.

Die Kritik an CSR argumentiert, dass Unternehmen sozial verantwortlich Handeln nur verwenden, um ihren Profit zu maximieren.

Unternehmen können durch die Übernahme von sozialer Verantwortung einer möglichen strengeren gesetzlichen Regulierung zuvorkommen.

Unternehmen engagement in den USA wird als gesellschaftlich wichtiger angesehen als in Europa.

Nike geriet in den 1990er Jahren aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen in seinen Zulieferbetrieben in die Kritik.

Zadek beschreibt fünf Phasen, die Unternehmen im Umgang mit CSR durchlaufen. Die erste Phase ist defensiv und beinhaltet die Leugnung der Verantwortung.

Diese Phase befasst sich mit der Einführung von Richtlinien und Compliance-Modellen, um negative Auswirkungen zu vermeiden.

Nike beauftragte Auditoren, um die Arbeitsbedingungen in der Lieferkette zu überprüfen. Dies ist ein Beispiel für die Compliance-Phase.

CSR-Themen werden strategisch in das Unternehmen integriert, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.

Die Unternehmenskultur und die Organisationsstruktur passen sich den CSR-Zielen an.

Unternehmen arbeiten zusammen, um Industrie-Standards zu entwickeln und rechtliche Regulierungen voranzutreiben.

Die Unternehmen nutzen die Gelegenheit, um gesellschaftliche Probleme zu lösen und gleichzeitig einen strategischen Vorteil zu erzielen.

Corporate Citizenship (CC) ist ein umfassender Begriff für gesellschaftliche Verantwortung, der die wirtschaftlichen, rechtlichen, ethischen und philanthropischen Dimensionen des Unternehmertums umfasst.

CC fokussiert sich auf die Verpflichtungen von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft, zum Beispiel die Bereitstellung von Bildungsprogrammen oder der Förderung von Bürgerrechten.

Unternehmen werden immer häufiger als Akteure mit gesamtgesellschaftlicher Verantwortung betrachtet. Ihre Aktivitäten haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Milton Friedman argumentierte für eine scharfe Trennung zwischen der Rolle von Unternehmen und der Regierung.

CSR-Maßnahmen werden oft als Win-win-Situation dargestellt, die sowohl die Gesellschaft verbessert als auch die Profite steigert.

Private Governance ermöglicht es Unternehmen, sich selbst zu regulieren, indem sie eigene Standards für verantwortungsvolles Handeln entwickeln.

Der Forest Stewardship Council (FSC) ist ein Beispiel für eine private Zertifizierungsorganisation, die nachhaltige Waldwirtschaft fördert.

PCSR untersucht, wie Unternehmen politisches Engagement als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung annehmen können.

In der zivilen Stufe engagieren sich Unternehmen für industrieweite Veränderungen, rechtliche Regulierungen und Multi-Stakeholder-Initiativen, um soziale und ökologische Probleme zu lösen. Sie arbeiten mit NGOs, Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft zusammen, um Druck auf Politik und Wirtschaft auszuüben.

Die Institutionalisierungsphase erreicht ein CSR-Thema, wenn es in verbindliche Gesetze, Branchenstandards oder interne Unternehmensrichtlinien integriert wird. Das Thema wird in Regelungen implementiert.

Unternehmen können auf unterschiedlichen Stufen reagieren, wenn sie mit einem CSR-Thema konfrontiert werden. Die Reaktion hängt vom Reifegrad des Themas ab.

Unternehmen können in der latenten Phase mit einer defensiven Reaktion auf ein CSR-Thema reagieren, um Reputationsverlust zu vermeiden. Sie vermeiden das Thema.

PCSR kann sich auf eine Vielzahl von Themen beziehen, wie z. B. Lobbyarbeit, politische Spenden, Advocacy-Kampagnen und die Beteiligung an politischen Debatten. Es geht darum, dass Unternehmen ihre Sichtweisen und Interessen in politische Prozesse einbringen.

Eine wichtige Kritik an PCSR liegt darin, dass Unternehmen oft Teil des Problems sind, die sie mit ihrer politischen Aktivität lösen wollen. Sie tragen zu gesellschaftlichen Problemen bei, bevor sie sich für deren Lösung einsetzen.

PCSR ist ein komplexes Thema, das die Beziehung zwischen Unternehmen und der Gesellschaft hinterfragt. Es stellt ethische, demokratische und machtpolitische Fragen in den Vordergrund.

Die Debatte um PCSR zeigt, dass Unternehmen sich ihres politischen Einflusses bewusst sein müssen. Ihr Engagement muss verantwortungsvoll und dem Prinzip der Demokratie entsprechen.

PCSR stellt die Frage, inwieweit Unternehmen sich an der Lösung von gesellschaftlichen Problemen beteiligen sollen und welche Rolle sie in der demokratischen Gesellschaft spielen sollen.

Die Aufgabe von Unternehmen, neben der Gewinnmaximierung auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, indem sie ethische Prinzipien, nachhaltige Praktiken und das Gemeinwohl berücksichtigen.

Die Frage, inwieweit Unternehmen sich aktiv in politische Prozesse einmischen sollten und welche Rolle sie bei der Gestaltung von Gesetzen und Richtlinien spielen sollten.

Die Fähigkeit von Unternehmen, ihre Geschäftspraktiken so anzupassen, dass sie mit den sich ändernden Erwartungen der Gesellschaft im Einklang stehen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Unternehmen sind nicht dazu verpflichtet, sich sozial verantwortlich zu verhalten, da sie primär ihren Aktionären verpflichtet sind.

Führungskräfte tragen eine moralische Verantwortung, jedoch nur gegenüber ihren Arbeitgebern, nicht gegenüber der Gesellschaft.

Es ist akzeptabel, dass Führungskräfte sich in ihrer Freizeit sozial engagieren, allerdings sollten sie hierfür keine Unternehmensressourcen verwenden.

Friedman argumentiert, dass die Wirtschaft und die Gesellschaft zwei getrennte Sphären sind. Unternehmen sollten sich nicht in soziale Belange einmischen.

Die primäre Verantwortung von Führungskräften liegt darin, die Interessen der Eigentümer des Unternehmens zu maximieren.

Friedmans Argumentation hat die Debatte über soziale Verantwortung von Unternehmen maßgeblich beeinflusst.

Friedmans Sichtweise wird von vielen kritisiert, da sie eine rein ökonomische Sichtweise auf Unternehmen einnimmt und soziale Verantwortung vernachlässigt.

Unternehmen werden in diesem Zusammenhang als Akteure betrachtet, die nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgen, sondern auch eine politische Rolle im Hinblick auf die Förderung von Bürgerrechten einnehmen.

Diese Definition von CC geht davon aus, dass Unternehmen in bestimmten Kontexten, z.B. in Ländern mit schlechten Infrastrukturen, eine wichtige Rolle bei der Förderung von Bürgerrechten spielen können, indem sie sich für politische Anliegen einsetzen oder lokale Regierungen beeinflussen.

Unternehmen können in Ländern mit schlechten Lebensbedingungen soziale Rechte durch die Bereitstellung von Wohlfahrtsleistungen, Bildungsprogrammen oder medizinischer Versorgung erfüllen.

Unternehmen können in Industrieländern als Kanal für politische Anliegen dienen, indem sie z.B. Proteste oder Boykotte kanalisieren und so zu deren Lösung beitragen.

CC betont die Doppelrolle von Unternehmen als ökonomische und politische Akteurinnen. Die Unternehmen agieren nicht nur im wirtschaftlichen Bereich, sondern nehmen auch eine politische Verantwortung wahr.

Die umfassende Sichtweise der CC hilft, Fragen der Globalisierung und der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit im Kontext der Wirtschaftsethik anzugehen.

CC erweitert den CSR-Begriff, indem sie die politische Rolle von Unternehmen in den Vordergrund stellt.

CC kann als philanthropisches Engagement von Unternehmen verstanden werden, bei dem sie sich für soziale Zwecke einsetzen.

Die meisten Arbeiter in der Fabrik, die beim Einsturz des Rana Plaza Gebäudes ums Leben kamen, waren indirekt für westliche Bekleidungsmarken tätig. Diese Marken hatten keine rechtliche Verantwortung, trotzdem entstand durch den öffentlichen Druck die Forderung nach mehr sozialer Verantwortung entlang der Lieferkette.

Nach dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes wurde der Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh gegründet. Ziel war die Verbesserung der Sicherheit in Textilfabriken in Bangladesch durch gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen, NGOs und Gewerkschaften.

Der Forest Stewardship Council (FSC) ist ein Beispiel für eine private Zertifizierung, die nachhaltige Waldwirtschaft fördert. Das FSC wurde gegründet, um die zunehmende Kritik an der Abholzung tropischer Wälder zu begegnen.

Milton Friedman argumentierte, dass Unternehmen primär ihren Aktionären verpflichtet sind und nicht der Gesellschaft. Unternehmen sollten sich nicht in soziale und politische Belange einmischen.

PCSR unterscheidet sich von traditioneller CSR, indem es nicht nur um interne ethische Verhaltensweisen geht, sondern aktiv politische Einflussnahme und Engagement fordert.

Scherer & Palazzo argumentieren, dass Unternehmen durch ihre PCSR-Aktivitäten zu demokratischen Prozessen beitragen und die Gesellschaft positiv beeinflussen können.

PCSR wird oft kritisiert, weil es zur Machtkonzentration führen könnte und die demokratische Gleichheit gefährden könnte.

PCSR ist ein komplexes Thema, das die Beziehung zwischen Unternehmen und der Gesellschaft hinterfragt und ethische sowie machtpolitische Fragen aufwirft.