Schlaf und Schlafstörungen Quiz
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Questions and Answers

Was ist eine der Hauptfunktionen des Schlafs laut der Vorlesung?

  • Die Steigerung der Reaktivität auf externe Stimulation
  • Die Reduzierung der Bewusstlosigkeit
  • Die Erhöhung der Muskelaktivität
  • Die homöostatische Regulation des Körpers (correct)
  • Welche der folgenden Messungen wird nicht verwendet, um Schlafphasen zu bestimmen?

  • Elektroenzephalogramm (EEG)
  • Elektromyogramm (EMG)
  • Elektrookulogramm (EOG)
  • Elektrokardiogramm (EKG) (correct)
  • Wann begannen die Anfänge der physiologischen Schlafbeobachtung?

  • In den 1950er Jahren mit der Entdeckung der REMs
  • In den 1930er Jahren mit der Aufzeichnung des EEGs (correct)
  • In den 1980er Jahren mit der Entwicklung fortgeschrittener Laborexperimente
  • Im 21. Jahrhundert mit der Entwicklung moderner Technologien
  • Welche Aussage über die Schlafphasen ist nicht korrekt?

    <p>Die Schlaftiefe hängt nicht mit den Weckschwellen zusammen. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine wesentliche Entdeckung, die in der systematischen laborexperimentellen Schlafforschung gemacht wurde?

    <p>Die Entdeckung der Rapid Eye Movements (REMs) (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Auswirkungen ist keine typische Folge von massivem Schlafmangel?

    <p>Erhöhter Muskeltonus (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Situationen ist am wahrscheinlichsten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Mikroschlafepisoden verbunden?

    <p>Eine lange Autofahrt nach einer Nacht mit wenig Schlaf (B)</p> Signup and view all the answers

    Was versteht man unter dem Begriff 'Rebound-Insomnie' im Zusammenhang mit Schlafstörungen?

    <p>Eine Verschlechterung der Schlaflosigkeit nach dem Absetzen von Schlafmitteln, oft verbunden mit intensiven Träumen (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Beschreibungen charakterisiert am besten eine 'Kataplexie' im Kontext der Narkolepsie?

    <p>Ein vorübergehender Verlust des normalen Muskeltonus, oft durch Emotionen ausgelöst (B)</p> Signup and view all the answers

    Ein Patient leidet unter Schlaflosigkeit, und es können weder psychische noch organische Ursachen festgestellt werden. Um welche Art von Insomnie handelt es sich wahrscheinlich?

    <p>Primäre Insomnie (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Funktionen ist NICHT typischerweise mit der zirkadianen Rhythmik verbunden?

    <p>Die Produktion von Insulin (A)</p> Signup and view all the answers

    Welchen therapeutischen Ansatz sollte man bei primären Insomnien NICHT vorrangig verfolgen?

    <p>Medikamentöse Behandlung mit Hypnotika (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Narkolepsie ist nicht zutreffend?

    <p>Sie ist eine rein psychologische Erkrankung (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Rolle von Schlafphasen bei der Gedächtniskonsolidierung ist korrekt?

    <p>NREM-Schlaf spielt eine Rolle bei der Konsolidierung von deklarativen, hippocampusabhängigen Erinnerungen. (D)</p> Signup and view all the answers

    Ein Mittagsschlaf ohne REM-Schlaf verbessert laut den Studien welche Gedächtnisleistung?

    <p>Den Abruf von Wortpaaren. (D)</p> Signup and view all the answers

    Was ist die Hauptaussage über die Auswirkung von Schlaf auf die Gedächtnisleistung nach dem Lernen?

    <p>Schlaf verbessert die Gedächtnisleistung sowohl für deklarative als auch für prozedurale Inhalte. (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche Rolle spielt 'retroaktive Interferenz' im Zusammenhang mit dem Schlaf für das Gedächtnis?

    <p>Schlaf schützt vor der retroaktiven Interferenz. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Bedingungen steht im Zusammenhang mit einer noch nicht vollständigen ZNS-Reifung?

    <p>Schlafparalyse (C)</p> Signup and view all the answers

    Welches Gedächtnissystem ist hauptsächlich vom Hippocampus abhängig?

    <p>Deklaratives Gedächtnis. (C)</p> Signup and view all the answers

    Was charakterisiert das Schlafprofil bei Narkolepsie am ehesten?

    <p>Frühe REM-Phasen, die unmittelbar an die Wachphasen anschließen. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt eine 'aktive Rolle' von Schlaf im Hinblick auf Gedächtnisprozesse?

    <p>Schlaf schafft ein Milieu, das Konsolidierungsprozesse fördert. (D)</p> Signup and view all the answers

    Wofür ist der REM-Schlaf laut dem Text maßgeblich beteiligt?

    <p>Ausschließlich für die Konsolidierung emotionaler und prozeduraler Erinnerungen. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Symptome ist nicht typisch für das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom?

    <p>Fehlende Apnoe-Episoden während des Schlafs. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Ursachen ist kein typischer Faktor, der ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom begünstigen kann?

    <p>Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus (B)</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet der Begriff 'Konsolidierung' im Zusammenhang mit dem Gedächtnis?

    <p>Die Übertragung von Gedächtnisinhalten in ein stabileres, längerfristiges Format. (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Behandlungsmethoden kommt typischerweise nicht beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom zum Einsatz?

    <p>Erhöhung des Sauerstoffgehalts über eine Nasenbrille (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche Messungen werden nicht standardmäßig in einer Polysomnographie bei Verdacht auf Schlafapnoe durchgeführt?

    <p>Messung der Körpertemperatur (C)</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein charakteristisches Merkmal einer obstruktiven Schlafapnoe in einer Polysomnographie?

    <p>Atemstrom an Mund und Nase sistiert über 20 Sekunden mit nur leicht reduzierten Atembewegungen (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt die zeitliche Folge einer Apnoe bei obstruktiver Schlafapnoe hinsichtlich der Sauerstoffsättigung richtig?

    <p>Der Abfall der Sauerstoffsättigung folgt der Apnoe erst nach der Kreislaufzeit. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Funktionen wird nicht vom Hypothalamus reguliert?

    <p>Muskelkontraktion (D)</p> Signup and view all the answers

    Wie ist der Hypothalamus anatomisch mit der Hypophyse verbunden?

    <p>Über den Hypophysenstiel (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt die Funktion der Hypophyse am besten?

    <p>Produktion, Speicherung und Freisetzung von Hormonen in Abhängigkeit vom Hypothalamus (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche zwei Hauptlappen bilden die Hypophyse?

    <p>Vorderlappen und Hinterlappen (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche Art von Hormonen produziert der Hypothalamus, um den Hypophysenvorderlappen (HVL) zu beeinflussen?

    <p>Releasing- und Inhibiting-Hormone (A)</p> Signup and view all the answers

    Wo werden ADH und Oxytocin produziert?

    <p>Im Soma hypothalamischer Neurone (B)</p> Signup and view all the answers

    Wie erfolgt die Freisetzung von ADH und Oxytocin aus dem Hypophysenhinterlappen ins Blut?

    <p>Direkt durch synaptische Freisetzung (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Arten von Rhythmen können bei der Hormonfreisetzung beobachtet werden?

    <p>Zirkadiane, ultradiane und infradiane Rhythmen (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt die Verteilung von REM- und NREM-Schlafphasen während einer typischen Nacht am besten?

    <p>NREM-Schlaf (SWS) ist im frühen Schlaf häufiger, während REM-Schlaf im späteren Schlaf vermehrt auftritt. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Mechanismus vermutet man als grundlegend für die Konsolidierung deklarativer Gedächtnisinhalte während des Schlafs?

    <p>Die Synchronisation von hippokampalen Reaktivierungen mit der Slow-Wave-Aktivität des Neokortex. (B)</p> Signup and view all the answers

    Wie wird das Träumen im REM-Schlaf aus neurobiologischer Sichtweise interpretiert?

    <p>Als ein Versuch des Kortex, aus zufälligen Signalen im REM-Schlaf Sinn zu machen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen beschreibt keine typische Folge von Schlafmangel?

    <p>Erhöhte psychische Leistungsfähigkeit und verbesserte sensorische Wahrnehmung. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Schlafstörungen ist durch eine unkontrollierbare Tagesschläfrigkeit gekennzeichnet, die oft mit dem plötzlichen Verlust des Muskeltonus einhergeht?

    <p>Narkolepsie (D)</p> Signup and view all the answers

    Wie ist die Cortisol-Ausschüttung im Zusammenhang mit dem zirkadianen Rhythmus beim Menschen typischerweise?

    <p>Sie unterliegt einer ausgeprägten zirkadianen Rhythmik, wobei sie typischerweise am Morgen ihren Höhepunkt erreicht. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Auswirkungen haben Wechselwirkungen zwischen der HPA-Achse (Stress) und der Schlafregulation?

    <p>Sie können metabolische Prozesse maßgeblich beeinflussen und zur Entstehung von Fettleibigkeit und Diabetes beitragen. (D)</p> Signup and view all the answers

    In welchem Kontext ist ein tieferes Verständnis der Interaktion von Schlaf und Gedächtnisprozessen besonders relevant?

    <p>Vor allem im Verständnis von Schlaf- und Gedächtnisstörungen bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. (B)</p> Signup and view all the answers

    Flashcards

    Schlaf

    Ein natürlicher Zustand mit reduzierter Reaktivität und Bewusstlosigkeit.

    EEG

    Elektroenzephalogramm, misst elektrische Aktivität des Gehirns im Schlaf.

    REM-Schlaf

    Rapid Eye Movement, ein Schlafzustand mit intensiven Augenbewegungen.

    Schlafarchitektur

    Struktur und Muster des Schlafes über die Nacht verteilt.

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    Schlafstörungen

    Beeinträchtigungen des Schlafes, die negative Folgen haben können.

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    Schlafdeprivation

    Ein Zustand, in dem eine Person nicht genug Schlaf erhält.

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    Mikroschlaf

    Kurze Schlafepisoden, die oft während des Wachzustands auftreten.

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    Insomnien

    Ein- oder Durchschlafstörungen mit schlechter Schlafqualität.

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    Rebound-Insomnie

    Schlafstörung nach Absetzen von Schlafmitteln, oft mit intensiven Träumen.

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    Narkolepsie

    Neurologische Erkrankung mit unkontrollierbaren Schlafanfällen tagsüber.

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    Kataplexie

    Vorübergehender Verlust des Muskeltonus, oft mit Narkolepsie verbunden.

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    Parasomnien

    Verhaltensauffälligkeiten während des Schlafs, z.B. Schlafwandeln.

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    Schlafhygiene

    Verhaltensweisen zur Verbesserung der Schlaf质量.

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    Schlafphasen

    Unterteilt in NREM und REM, wichtig für Gedächtnis.

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    Gedächtnisleistung nach Schlaf

    Schlaf nach dem Lernen verbessert gedächtnisbezogene Fähigkeiten.

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    Retroaktive Interferenz

    Neuer Lernstoff stört ältere Erinnerungen, Schlaf schützt.

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    Konsolidierungsprozesse

    Aktive Rolle des Schlafs bei der Festigung von Erinnerungen.

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    Wortpaar-Abruf

    Test für deklarative Gedächtnisleistung, verbessert durch Schlaf.

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    Spiegelzeichnen

    Test für prozedurales Gedächtnis, nicht beeinflusst durch Nickerchen.

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    Schlafparalyse

    Vorübergehende Unfähigkeit zu bewegen oder zu sprechen beim Einschlafen oder Aufwachen.

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    Bruxismus

    Zähneknirschen, oft unbewusst während des Schlafs.

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    Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom

    Atemstillstände durch Blockierung der oberen Atemwege beim Schlafen.

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    Zentrale Schlafapnoe

    Atemstillstände aufgrund der Deaktivierung der Atemmuskulatur.

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    Gemischte Schlafapnoe

    Kombination von obstruktiver und zentraler Schlafapnoe.

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    CPAP

    Gerät zur Behandlung von Schlafapnoe, hält die Atemwege offen durch Druck.

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    Polysomnographie

    Umfassende Schlafuntersuchung zur Diagnose von Schlafstörungen.

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    Konsolidierung

    Aktiver Prozess, der Gedächtnisinhalte im Schlaf verstärkt.

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    Hippokampus

    Gehirnregion wichtig für Lernprozesse und Gedächtnis, beeinflusst durch NREM-Schlaf.

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    Schlafmangel

    Fehlende Schlafstunden, führt zu psychischen und physischen Beeinträchtigungen.

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    Schlafapnoe

    Wiederholte Atemaussetzer während des Schlafs, beeinträchtigt Schlafqualität.

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    Cortisol

    Stresshormon, dessen Zirkadianer Rhythmus Schlaf und Metabolismus beeinflusst.

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    Hypothalamus

    Ein Teil des Gehirns, reguliert Körpertemperatur, Fortpflanzung, Nahrung und Stress.

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    Hypophyse

    Eine kleine Struktur an der Schädelbasis, die Hormone produziert und speichert.

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    Adenohypophyse

    Vorderlappen der Hypophyse, produziert glandotrope Hormone.

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    Neurohypophyse

    Hinterlappen der Hypophyse, speichert ADH und Oxytocin, die im Hypothalamus gebildet werden.

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    Hormonfreisetzung

    Die Ausschüttung von Hormonen erfolgt nicht konstant, sondern rhythmisch.

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    Releasing-Hormone

    Neurohormone des Hypothalamus, die die Freisetzung von Hormonen aus der Hypophyse stimulieren.

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    Inhibiting-Hormone

    Neurohormone, die die Hormonfreisetzung aus der Hypophyse hemmen.

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    Zirkadianer Rhythmus

    Die natürlichen biologischen Rhythmen, die sich über 24 Stunden erstrecken.

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    Study Notes

    Vorlesungsinhalt: Schlaf

    • Die Vorlesung zielt auf die Vermittlung von Wissen über Schlaf und seine Funktionen, die Architektur und Physiologie des Schlafs, sowie die Rolle des Schlafes für das Gedächtnis und die Funktion von Träumen.
    • Des Weiteren sollen die Formen von Schlafstörungen und typische Folgen von Schlafmangel behandelt werden.

    Schlaf - Definition

    • Schlaf ist ein natürlicher, schnell reversibler Zustand relativer Inaktivität mit reduzierter Reaktivität auf äußere Reize und Bewusstlosigkeit.
    • Schlaf ist homöostatisch reguliert.
    • Schlaf-ähnliche Zustände wurden auch bei Wirbellosen wie Bienen und Schaben beobachtet.

    Historische Entwicklung

    • Die physiologische Schlafbeobachtung begann in den 1930er Jahren mit der Aufzeichnung des Elektroenzephalogramms (EEG).
    • Die elektrische Aktivität des Gehirns verändert sich im Laufe einer Nacht mehrfach.
    • Schlafzyklen wechseln sich in bestimmten Mustern ab und hängen von der Schlaftiefe ab.
    • Die systematische Schlafforschung begann 1953, mit der Entdeckung der schnellen Augenbewegungen (REM).

    Psychophysiologische Standardmaße des Schlafs

    • Elektroenzephalogramm (EEG): Die Aktivität des Gehirns verändert sich während des Schlafs.
    • Elektrookulogramm (EOG): Schnelle Augenbewegungen (REM) treten auf.
    • Elektromyogramm (EMG): Die Aktivität der Nackenmuskulatur nimmt ab.

    EEG Frequenzbänder

    • Alphawellen (α): 8-13 Hz, typisch bei entspannter Wachheit.
    • Betawellen (β): 14-30 Hz, typisch bei Wachheit.
    • Thetawellen (θ): 4-7 Hz, typisch bei leichten Schlafstadien.
    • Deltawellen (δ): 0,5-3 Hz, typisch bei Tiefschlaf.

    Schlaf – Architektur & Physiologie

    • Der Schlaf besteht aus 2 Zyklen: REM und NREM, die sich periodisch wiederholen.
    • NREM: Besteht aus verschiedenen Stadien (N1-N3) mit unterschiedlichen EEG-Aktivitätsmustern und Weckschwellen.
    • REM: Ein Zustand mit schnellen Augenbewegungen, hoher Hirnaktivität und oft lebhaften Träumen.

    Verlauf der Schlafstadien

    • Jeder Schlafzyklus dauert ca. 90 Minuten.
    • Im Verlauf der Nacht nimmt die Zeit im Stadium 1 zu, während die Zeit in anderen Schlafstadien abnimmt.
    • Kurze Wachphasen treten während des Schlafs auf, werden aber am Morgen meist nicht erinnert.

    Wachstadium

    • Das Wachstadium wird durch Alphawellen und Betawellen charakterisiert.
    • Beide Wellentypen treten in kurzen Abständen abwechselnd auf.
    • Im entspannten Wachzustand mit geschlossenen Augen dominieren Alphawellen.

    Stadium N1

    • Übergangszustand zwischen Wachen und Schlafen.
    • Niedrigamplitudige Alphawellen, Betawellen und Thetawellen.
    • Häufig langsam rollende Augenbewegungen.

    Stadium N2, Schlafspindeln und K-Komplexe

    • Schlafspindeln (12-14 Hertz) und K-Komplexe (schnelle starke Wellenformen) kennzeichnen das Schlafstadium N2.
    • Schlafspindeln deuten auf eine verminderte Reizaufnahmefähigkeit des Kortex hin.
    • K-Komplexe werden oft durch akustische Reize ausgelöst.

    Tiefschlafstadien (Slow-Wave-Sleep): Stadium N3 und N4

    • Stadium N3 und N4 (Tiefschlaf) wird durch Deltawellen mit hohem Anteil bestimmt (20-50 % bzw. über 50 %). Das EEG zeigt breite Deltawellen über 30 Sekunden.

    REM-Schlaf

    • EEG ähnelt dem des Schlafstadiums N1, aber mit hochfrequenten und spitzeren Wellenformen ("Sägezahnaktivität").
    • Charakteristisch sind schnelle Augenbewegungen (REM-Bursts).

    Weitere Charakteristika des REM-Schlafs

    • Hohe Weckschwelle, paradox in Anbetracht des aktiven EEG.
    • Muskuläre Inaktivierung, um das Ausagieren von Träumen zu verhindern.
    • Kurze Zuckungen (Myoclonien) im EMG.
    • Erhöhte Genitaldurchblutung.
    • Hohe REM-Schlafanteil bei Neugeborenen, die im Alter abnimmt.

    Träume

    • Träume werden häufig während des REM-Schlafs berichtet.
    • Träume im REM-Schlaf sind in der Regel lebendiger, handlungsorientierter und emotionaler als Non-REM-Träume.
    • Die Traumtheorie von Sigmund Freud besagt, dass Träume unbewusste Wünsche ausdrücken.

    Aktivierungs-Synthese-Theorie

    • Die Theorie besagt, dass während des REM-Schlafs viele Hirnstammschaltungen aktiv sind und den Kortex mit neuronalen Signalen bombardieren.
    • Das Gehirn versucht, diesen Signalen einen Sinn zu geben, was im Traum resultiert.

    Schlaf – Warum?

    • Evolutionärer Fitnessgewinn: Energiesparen, Regeneration, adaptive Immunfunktionen; essentiell für das Gehirn: Entgiftung, Glykogen-Regeneration.
    • Essentiell für Lernen und Gedächtnis sowie synaptische Plastizität.
    • Eselsbrücke: Die drei "E"s – Erholung, Erinnerung und Entwicklung.

    Schlaf und Gedächtnis

    • Das Wachgehirn ist für die Enkodierung (Aufnahme neuer Informationen) und den Abruf (Zugriff auf gespeicherte Informationen) zuständig.
    • Schlaf ist durch reduzierte Reaktivität für die Konsolidierung (Stabilisierung) von Informationen wichtig.

    Schlafphasen und Gedächtnissysteme

    • NREM-Schlaf ist an der Konsolidierung von deklarativen Erinnerungen beteiligt.
    • REM-Schlaf ist an der Konsolidierung von emotionalen und prozeduralen Erinnerungen beteiligt.

    Schlafhygiene

    • Checkliste für Verhaltensweisen, die zu einem guten Schlaf beitragen.
    • Tipps zur Schlafhygiene wie z.B. den Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten, Schlafumgebung optimieren und nächtliche Ruhephasen einhalten.

    Schlafdeprivation und Schlafstörungen

    • Die Auswirkungen von Schlafentzug auf die Leistungsfähigkeit, psychische Gesundheit, Körpertemperatur, Stresshormone, Melatonin.
    • Formen von Schlafstörungen: Insomnien (Schlafstörungen), Parasomnien (Schlafwandeln) und Hypersomnien (übermäßige Schläfrigkeit).

    Neuronale Mechanismen

    • Der Schlaf beinhaltet verschiedene neuronale Prozesse, um Gedächtnisinhalte zu konsolidieren.
    • Im Slow-Wave-Schlaf werden neue Gedächtnisinhalte aus dem temporären Speicher (Hippocampus) in den Langzeit-Speicher (Neokortex) übertragen.

    Zirkadian Rhythmus

    • Die zirkadiane innere Uhr als Regulator für Schlaf und Wachzeiten.
    • Chronotypen (Frühaufsteher vs. Spätaufsteher)

    Neurobiologie des Schlafs (Borbély & Achermann)

    • Zweiprozessmodell, das das Schlafbedürfnis mit der zirkadianen Periodik und der Wachzeit in Bezug setzt.
    • Einschlafdruck basiert auf der akkumulierten Wachzeit.

    Nucleus suprachiasmaticus (NSC)

    • Wichtigster zirkadianer Taktgeber, der durch Licht beeinflusst wird.
    • Regelkreis mit anderen hypothalamischen Kernen und der Zirbeldrüse, reguliert die Melatoninausschüttung.

    Melatonin

    • Hormon, das die Schlaffunktionen beeinflusst, wird von der Zirbeldrüse produziert.
    • Hohe Lichtintensität hemmt die Melatoninproduktion.
    • Erhöhte Melatoninproduktion in den Abendstunden und Abfall zu Beginn des Tages.

    Aktivierungsmodulierende Strukturen

    • Formatio reticularis, die eine aufsteigende Aktivierungsreaktion (ARAS) auslöst.
    • Locus coeruleus, ein Kern, der Noradrenalin produziert und bei Wachheit wichtig ist.
    • Andere Strukturen, die beteiligt sind, wie z.B. der Nucleus raphe.

    Aktivierungsmodulierende Neurotransmitter

    • Noradrenalin, Acetylcholin und Serotonin als Neurotransmitter, die die Schlaf-Wach-Regulation beeinflussen.
    • Noradrenalin ist in Wachzuständen erhöht; Acetylcholin spielt eine Rolle in REM-Schlaf. Serotonin in der Wachheit

    Die Regulation von REM- und Slow-Wave-Schlaf

    • REM-on-Neuronen (cholinerg) und REM-off-Neuronen (noradrenerg und serotonerg) regulieren den Übergang zwischen REM- und Non-REM-Schlafphasen.

    Zusammenfassung des Schlaf-Wach-Rhythmus in ZNS

    • Die Regulation des Schlaf-Wach-Kreislaufs wird innerhalb des ZNS durch verschiedene Strukturen gesteuert.

    Schlafdeprivation und Schlafstörungen

    • Kurzfristige und langfristige Folgen von Schlafentzug.
    • Ursachen und Arten von Schlafstörungen wie z.B. Insomnie, Narkolepsie, Schlafapnoe.

    Schlafhygiene

    • Praktische Tipps und Checklisten für einen gesunden Schlaf.

    Pharmakologische Beeinflussung des Schlafs

    • Verwendung von Medikamenten wie Benzodiazepinen, Zolpidem und Zopiclon zur Behandlung von Schlafstörungen.
    • Melatonin als mögliche Behandlung bei Schlafstörungen; mögliche Nebenwirkung

    Cortisol und Zirkadiane Rhythmik

    • Stresshormon; unterliegt einem ausgeprägten zirkadianen Rhythmus.
    • Einfluss auf den Stoffwechsel, Glukoseproduktion und Proteinabbau.

    Hypothalamus-Hypophysen-System

    • Regulation der Hormonfreisetzung und Steuerung des Stoffwechsels u.v.m.

    Weiterführende Überlegungen

    • Klinische Bedeutung, Auswirkungen auf Gedächtnis, Behandlungsmöglichkeiten.

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