Schaltnetze und Schaltwerke Quiz

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Questions and Answers

Was charakterisiert ein Schaltnetz?

  • Es hat einen kombinatorischen Charakter. (correct)
  • Es hat Gedächtnisfähigkeiten.
  • Es enthält Rückführungen.
  • Es enthält Speicherglieder.

Was ist der Hauptunterschied zwischen einem Schaltnetz und einem Schaltwerk?

  • Ein Schaltwerk besitzt kein Gedächtnis.
  • Ein Schaltnetz hat Rückführungen.
  • Ein Schaltnetz ist komplexer als ein Schaltwerk.
  • Ein Schaltwerk hat Rückführungen oder Speicherglieder. (correct)

Welche der folgenden Funktionen hat eine Rückführung?

  • Schaltnetz
  • Reelle Funktion
  • Schaltwerk (correct)
  • Boolesche Funktion

Was beschreibt eine Boolesche Funktion?

<p>Eine Beziehung zwischen zwei Mengen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bezieht sich auf die Minimierung von Schaltnetzen?

<p>Die Anzahl der notwendigen Variablen zu reduzieren. (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der Übergang (e3, e2, e1) : (1,1,0) (1,1,1)?

<p>Den Zustand von e1, e2 und e3 (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Variablen wird nicht in dem KV-Diagramm dargestellt?

<p>e21 (B)</p> Signup and view all the answers

Was zeigt das KV-Diagramm bezüglich der Übergänge an?

<p>Der Übergang ist hazardbehaftet. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Methode wird zur Hazardbestimmung angewendet?

<p>Die erprobte Methode der Funktionshazards (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Disjunktive Normalform (DNF) einer Schaltfunktion?

<p>Die Disjunktion von Konjunktionstermen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was stellt das KV-Diagramm in Bezug auf die Variable e12 dar?

<p>Die möglichen Kombinationen von Zuständen (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Kern-Primimplikant?

<p>Ein Primimplikant, der nicht von anderen überdeckt wird. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Verfahren ist nicht für die Minimierung komplexer Schaltungen geeignet?

<p>Graphische Methode zur Minimierung. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn ein Übergang als hazardbehaftet klassifiziert wird?

<p>Er kann zu einem Systemausfall führen. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie viele mögliche Wege zur Hazardbestimmung wurden identifiziert?

<p>Zwei mögliche Wege (D)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet einen absolut eliminierbaren Primimplikanten?

<p>Er wird vollständig von Kern-Primimplikanten überdeckt. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Satz 'Kein Hazardfehler!' im Kontext des KV-Diagramms?

<p>Der Übergang läuft wie erwartet ab. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Vorgehensweise bei der Optimierung zweistufiger Normalformen?

<p>Ermittlung aller Primimplikanten und Auswahl der minimalen Kosten. (B)</p> Signup and view all the answers

Was geschieht mit einem relativ eliminierbaren Primimplikanten?

<p>Er wird vollständig von Kern-Primimplikanten überdeckt. (D)</p> Signup and view all the answers

Wofür wird ein KV-Diagramm hauptsächlich verwendet?

<p>Zur graphischen Minimierung von Schaltnetzen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der Strukturausdruck in dem gegebenen Kontext?

<p>Die Struktur der Funktion mithilfe von Pfadvariablen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Zweck des Pfadvektors?

<p>Um alle Pfadvariablen in einer Funktion darzustellen. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie werden die Eingangsvariablen in der alternativen Methode gekennzeichnet?

<p>Mit den Zahlen 1, 2, 3, ... bei jedem Auftreten. (A)</p> Signup and view all the answers

Was zeigt der Verzögerungsteil in der grafischen Darstellung?

<p>Die Zeitverzögerung der verwendeten Elemente. (D)</p> Signup and view all the answers

Was wird bei der Trennung von Verknüpfungs- und Verzögerungsteil erreicht?

<p>Eine klare Unterscheidung zwischen logischen und zeitlichen Aspekten. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie kann die Schaltnetzstruktur algebraisch dargestellt werden?

<p>Durch Verwendung von Variablen und deren Indizes. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen stimmt mit der Struktur der Funktion überein?

<p>Die Struktur wird durch den Strukturausdruck vermittelt. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine wichtige Eigenschaft des Pfadvektors?

<p>Er unterstützt die Darstellung aller Pfadvariablen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Behebung statischer Strukturhazards?

<p>Eingangsvariablen müssen konstant bleiben, um das Ausgangssignal konstant zu halten. (C)</p> Signup and view all the answers

Was besagt der Satz von Eichelberger hinsichtlich der Hazards?

<p>Eine einzige Eingabevariable darf nicht wechseln, um statische Strukturhazards zu vermeiden. (A), Ein Schaltnetz muss alle Primimplikanten und Primimplikate realisieren, um frei von Hazards zu sein. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie können Strukturhazards behoben werden?

<p>Durch geeignete Veränderung der Struktur bei gleicher Schaltfunktion. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über dynamische Strukturhazards ist korrekt?

<p>Sie können einen Strukturhazard für einen anderen Übergang erzeugen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptfunktion eines Multiplexers?

<p>Er ist ein Schaltnetz, das eine Datenweiche darstellt. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen einem Multiplexer und einem Demultiplexer?

<p>Multiplexer arbeiten invers zu Demultiplexern. (A)</p> Signup and view all the answers

Was charakterisiert einen 2:1 Multiplexer?

<p>Er kann zwei Eingangssignale wahlweise an einen Ausgang weiterleiten. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche spezielle Herausforderung besteht bei der Behebung dynamischer Strukturhazards?

<p>Sie erfordert komplexe Anpassungen, die neue Hazards verursachen können. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kann nicht garantiert werden, wenn das Verhalten konstant 1 bleiben soll?

<p>Das Verhalten bleibt konstant. (A)</p> Signup and view all the answers

Was wird als Hazardfehler bezeichnet?

<p>Ein unvorhergesehener Wechsel des Ausgangssignals. (C)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt das Totzeitmodell?

<p>Die Verzögerungen in einem System. (A)</p> Signup and view all the answers

Was geschieht, wenn die Totzeit von $3\tau$ auf $\tau$ geändert wird?

<p>Es gibt immer noch Hazard, jedoch keinen Hazardfehler. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein statischer Hazard?

<p>Ein Hazard beim statischen Übergang des Ausgangssignals. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie viele Totzeiten sind in der Darstellung vorhanden?

<p>Drei. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Element wird nicht in der Beschreibung eines Hazardfehler behandelt?

<p>Die Stabilität des Eingangssignals. (B)</p> Signup and view all the answers

Wodurch kann ein Hazard im Signalverlauf entstehen?

<p>Durch plötzliche Änderungen der Eingänge. (A)</p> Signup and view all the answers

Was passiert beim statischen Übergang des Ausgangssignals?

<p>Es kann zu einem statischen Hazard kommen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Beziehung zwischen $e1, e2$ und $e3$ im Totzeitmodell?

<p>Die Wechselwirkungen zwischen den Zuständen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Funktion von $\tau$ im Totzeitmodell?

<p>Der Parameter für die Totzeit. (B)</p> Signup and view all the answers

Wozu führt eine Veränderung der Totzeit zu Hazard?

<p>Es kann unvorhergesehene Signalwechsel erzeugen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über Hazardfehler ist richtig?

<p>Sie können auch in stabile Staaten auftreten. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Signalveränderung stellt einen Hazard dar?

<p>Ein plötzlicher Rückgang. (C)</p> Signup and view all the answers

In welchem Fall liegt ein statischer Hazard vor?

<p>Bei konstanten Signalen mit Übergang. (C)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Schaltnetz Definition

Ein Schaltnetz realisiert eine boolesche Funktion ohne Rückführungen oder Speicherglieder. Es ist rein kombinatorisch.

Boolesche Funktion

Eine Beziehung zwischen Mengen, die jedem Element der Definitionsmenge genau ein Element des Wertebereichs zuordnet.

Unterschied Schaltnetz - Schaltwerk

Schaltnetze haben keinen internen Speicher, Schaltwerke hingegen besitzen ein Gedächtnis (Rückführungen oder Speicherglieder).

Schaltwerk

Eine Realisierung einer Booleschen Funktion, die Rückführungen oder Speicherglieder enthält.

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Kombinatorischer Charakter

Ein Schaltnetz verändert seinen Ausgang nur aufgrund der aktuellen Eingabe.

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Disjunktive Normalform (DNF)

Die DNF einer Schaltfunktion ist die Disjunktion von Konjunktionstermen, die Implikanten dieser Funktion sind.

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Konjunktive Normalform (KNF)

Die KNF einer Schaltfunktion ist die Konjunktion von Disjunktionsstermen, die Implikate dieser Funktion sind.

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Kern-Primimplikant (PK)

Ein Primimplikant, der von der Disjunktion aller anderen Primimplikanten nicht überdeckt wird. Überdeckt mindestens einen Minterm, der von keinem anderen Primimplikanten überdeckt wird.

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Absolut eliminierbarer Primimplikant (PA)

Ein Primimplikant, der vollständig von Kern-Primimplikanten überdeckt wird.

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Relativ eliminierbarer Primimplikant (PR)

Ein Primimplikant, der nur mehrfach überdeckte Minterme überdeckt, wobei nicht alle von Kern-Primimplikanten überdeckt werden.

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Minimierung von Schaltnetzen

Prozess der Reduzierung logischer Ausdrücke auf eine einfachste und kostengünstigste Form.

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KV-Diagramm

Graphische Methode zur Minimierung von Schaltnetzen, indem Symmetrien erkannt werden.

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Primimplikanten

Grundelemente zur Darstellung einer Schaltfunktion.

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Verzögerungsteil

Der Teil eines Schaltnetzes, der die Zeitverzögerung von Signalen realisiert.

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Verknüpfungsteil

Der Teil eines Schaltnetzes, der die logischen Operationen (AND, OR, NOT) ausführt.

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Wie sind Verzögerungsteil und Verknüpfungsteil im Schaltnetz angeordnet?

Der Verzögerungsteil liegt vor dem Verknüpfungsteil, so dass die Signale zunächst verzögert und dann verarbeitet werden.

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Pfadvektor

Eine Liste aller Pfadvariablen, die in einem Schaltnetz vorkommen.

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Strukturausdruck

Ein Ausdruck, der die Struktur der logischen Verknüpfungen eines Schaltnetzes beschreibt.

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Was macht der Strukturausdruck mit Pfadvariablen?

Der Strukturausdruck verbindet die Pfadvariablen miteinander, um die Gesamtfunktion des Schaltnetzes darzustellen.

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Alternative Schreibweise für Schaltnetzstruktur

Man kann die Eingangsvariable in der algebraischen Darstellung bei jedem Auftreten mit einem Index versehen: 1, 2, 3, …

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Was ist der Vorteil der alternativen Schreibweise?

Sie ermöglicht eine eindeutige Identifizierung der Signale, auch wenn sie mehrmals im Schaltnetz vorkommen.

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Strukturspezifisches KV-Diagramm

Ein KV-Diagramm, das die Struktur der Schaltfunktion berücksichtigt, indem es die Übergänge mit Hilfe von Pfadvariablen darstellt.

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Pfadvariablen

Variablen, die den Weg der Signale im Schaltnetz beschreiben, z.B. e11 für den ersten Übergang im ersten Pfad.

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Hazard im KV-Diagramm

Ein Fehlerzustand, der auftreten kann, wenn ein Signal zwischen den Übergängen im KV-Diagramm seinen Wert unerwartet ändert.

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Wie erkennt man einen Hazard im KV-Diagramm?

Durch die Analyse verschiedener Pfade, die zu demselben Ausgangszustand führen, und die Beobachtung, ob sich die Signale zwischen diesen Pfaden unterschiedlich verhalten.

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Hazard-Fehler

Ein Zustand, der entsteht, wenn ein Hazard während des Übergangs im KV-Diagramm auftritt und zu einem falschen Ausgang führt.

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Hazard-freier Übergang

Ein Übergang im KV-Diagramm, bei dem die Signale sich auf allen Pfaden zum gleichen Zielzustand gleichartig verhalten.

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Was ist ein Hazard?

Ein unerwartetes Signalverhalten, das zwischen zwei Zuständen in einem KV-Diagramm auftreten kann.

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Wie kann man Hazards vermeiden?

Durch die Modifikation der Übergangsbedingungen im KV-Diagramm, so dass alle Pfade zu einem gemeinsamen Zielzustand gleiche Signalverläufe aufweisen.

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Was ist ein statischer Hazard?

Ein statischer Hazard tritt auf, wenn das Ausgangssignal eines Schaltkreises sich bei einem statischen (konstanten) Eingangssignal für einen kurzen Moment ändert. Dabei bleibt die Eingangsgröße unverändert.

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Wie entsteht ein Hazard?

Hazards entstehen durch unterschiedliche Verzögerungszeiten in den verschiedenen Signalpfaden eines Schaltkreises. Wenn diese Verzögerungszeiten nicht gleich sind, kann es zu einem kurzzeitigen Ungleichgewicht in der Signalverarbeitung kommen, was zu einem Hazard führt.

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Totzeitmodell

Das Totzeitmodell vereinfacht die Analyse von Hazards. Es berücksichtigt die Verzögerungszeiten in einem Schaltkreis durch ein Zeitintervall, das als „Totzeit“ bezeichnet wird.

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Hazard im Totzeitmodell

Im Totzeitmodell können Hazards durch den zeitlichen Versatz zwischen den Eingabeänderungen und den zugehörigen Ausgangsänderungen entstehen. Sie werden als „Hazardfehler“ bezeichnet.

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Veränderung der Totzeit

Eine Änderung der Totzeit kann zu einem Hazard führen, selbst wenn kein Hazardfehler vorliegt. Dies liegt daran, dass sich die Zeitspanne, in der das Signal unsicher ist, verschiebt.

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Warum sind Hazards ein Problem?

Hazards können zu fehlerhaften Funktionsweisen in digitalen Schaltungen führen. In empfindlichen Anwendungen wie Steuerungssystemen oder Computern können diese Fehler unerwünschte Effekte oder sogar Schäden verursachen.

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Strukturhazard

Ein Strukturhazard tritt auf, wenn sich das Ausgangssignal eines Schaltnetzes für einen bestimmten Eingangsübergang unerwartet verändert, obwohl keine logische Änderung erwartet wird.

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Statischer Strukturhazard

Ein statischer Strukturhazard führt zu einem transitiven Ausgangssignal beim Übergang zwischen zwei Eingangs-Kombinationen, obwohl der logische Wert des Ausgangssignals konstant bleiben sollte.

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Dynamischer Strukturhazard

Ein dynamischer Strukturhazard führt zu einem transienten Ausgangssignal beim Übergang zwischen zwei Eingangs-Kombinationen, obwohl der logische Wert des Ausgangssignals sich theoretisch ändern sollte.

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Satz von Eichelberger

Der Satz von Eichelberger besagt, dass ein Schaltnetz, welches durch die Disjunktion aller Primimplikanten oder die Konjunktion aller Primimplikate realisiert wird, frei von allen statischen und dynamischen Strukturhazards ist (falls nur eine Eingabevariable wechselt).

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Multiplexer

Ein Multiplexer ist ein Schaltnetz, welches aus mehreren Eingangssignalen ein einziges Ausgangssignal auswählt. Er dient als Datenweiche.

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Demultiplexer

Ein Demultiplexer ist ein Schaltnetz, das ein Eingangssignal auf mehrere Ausgangssignale verteilt.

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Study Notes

Automaten und Rechnerarchitekturen - Kapitel 2: Schaltnetze

  • Sommersemester 2024: Vorlesung zu Automaten und Rechnerarchitekturen, Kapitel 2 befasst sich mit Schaltnetzen als Wiederholung
  • Dozenten: Prof. Dr. Uwe Brinkschulte und apl. Prof. Dr. Mathias Pacher
  • Inhalt: Definition von Schaltnetzen, Boolesche Funktionen, KV-Diagramme, 2-stufige Normalformen, Minimierung, Zeitverhalten, Hazards und spezielle Schaltnetze in der Rechnerarchitektur

Definition Schaltnetz

  • Ein Schaltnetz realisiert eine Boolesche Funktion, enthält keine Rückführungen oder Speicherglieder
  • Es hat rein kombinatorischen Charakter

Unterschied zu Schaltwerk

  • Ein Schaltwerk realisiert eine Boolesche Funktion, enthält Rückführungen oder Speicherglieder
  • Schaltwerke besitzen ein Gedächtnis

Boolesche Funktionen

  • Definition: Eine Beziehung zwischen zwei Mengen, die jedem Element der Definitionsmenge genau ein Element des Wertebereichs zuordnet.
  • Beispiele verschiedener Boolescher Funktionen einer Variablen (fo, f1, f2, f3) dargestellt in Tabellen und Graphen.
  • Literale: x oder ¬x
  • Negationen: ¬x = 1-x
  • Boolesche Funktionen von zwei Variablen: Darstellung in Wahrheitstafeln, prominente Funktionen (AND, OR, NAND, NOR, Implikation, Äquivalenz, Antivalenz) und deren Infix-Schreibweisen.

Boolesche Funktionen von n Variablen

  • Funktionstabelle mit 2n Zeilen, wobei jedes Element der Wahrheitswerte der Funktion entspricht
  • Wf,i ∈ {0, 1}

Bemerkungen zu Booleschen Funktionen

  • In der Infix-Schreibweise haben die Operatoren unterschiedliche Prioritäten: Negation am höchsten, Konjunktion größer als Disjunktion
  • Oft werden Konjunktionsoperatoren in Booleschen Ausdrücken weggelassen (x0 ^ x1 = x0x1)
  • Äquivalenz entspricht der Negation der Antivalenz.
  • Die Antivalenz entspricht der einstelligen dualen Addition.
  • Die Konjunktion entspricht dem Übertrag der einstelligen Addition; Gleichheit und Äquivalenz sollten nicht verwechselt werden.

Gesetze von DeMorgan

  • Formulierung der Gesetze von DeMorgan für die Negation von logischen Operatoren (AND, OR) mit Wahrheitstafeln. Gleichungen für Negationen von Disjunktionen und Konjunktionen

Der Shannon'sche Entwicklungssatz

  • Jede Boolesche Funktion kann nach einer Variablen entwickelt werden, indem diese durch Co-Faktoren (Co-Faktoren sind Funktionen, die die jeweilige Variable eliminieren) dargestellt werden.
  • Anwendungsbeispiel zur Entwicklung einer Booleschen Funktion nach zwei Variablen (a, b)

Das AND-OR-NOT-System

  • Jede Boolesche Funktion kann durch die Kombination der Operatoren AND, OR und NOT dargestellt werden, Antivalenz und Äquivalenz sind Spezialfälle
  • Regeln zur Behandlung von Konstanten (x 0 = x, x1 = x)
  • Vollständige Operatorsysteme (NAND und NOR)

Gatter

  • Symbolische Darstellung von grundlegenden Gattern nach DIN (NOT, AND, NAND, OR, NOR, XOR, XNOR)
  • Verwendung zur Realisierung von Schaltnetzen

KV-Diagramme

  • Alternative zur Darstellung von Booleschen Funktionen.
  • Karnaugh-Veitch-Diagramme, die für bis zu vier Variablen besonders praktikabel sind.
  • Graphische Darstellung von Funktionstabellen mit Feldern für die logischen Funktionswerte

Konstruktion von KV-Diagrammen

  • Induktive Erstellung für n Variablen durch Verdoppelung der (n-1) KV-Tafel mit Spiegelung
  • Zuweisung von 0 oder 1 je nach Variable, die hinzugefügt werden

Konjunktionsterme/Minterme

  • Eine konjunktive Verknüpfung von Literalen
  • Jede Variable tritt höchstens einmal auf
  • Ein Minterm ist ein Konjunktionsterm maximaler Länge (alle Variablen treten einmal auf)
  • Es existiert genau eine Belegung, die einen spezifischen Minterm zu 1 macht

Minterme einer Schaltfunktion

  • Ein Term M₁ ist ein Minterm einer Booleschen Funktion f, wenn ein bestimmten Belegung den Wert 1 zuweist

Disjunktionsterme/Maxterme

  • Eine disjunktive Verknüpfung von Literalen.
  • Jede Variable tritt höchstens einmal auf.
  • Ein Maxterm ist ein Disjunktionsterm maximaler Länge, dessen inverse Form dem Minterm entspricht 

Implikant und Primimplikant

  • Ein Implikant ist ein Konjunktionsterm, der, wenn alle Variablen auf 1 gesetzt werden, die gleiche Ausgabe wie die Funktion liefert.
  • Ein Primimplikant ist ein Implikant, der nicht weiter reduziert/vereinfacht werden kann

Zweistufige Normalformen

  • Disjunktive Normalform (DNF). Die DNF einer Schaltfunktion ist die Disjunktion aller ihrer Implikanten.
  • Konjunktive Normalform (KNF). Die KNF einer Schaltfunktion ist die Konjunktion aller ihrer Implikate.

Optimierung zweistufiger Normalformen mit KV Diagrammen

  • Vorgehensweise zur Minimierung von Schaltnetzen mittels KV-Diagrammen:
    • Ermittlung aller Primimplikanten
    • Auswahl minimaler Menge von Primimplikanten, um die Funktion korrekt zu beschreiben

Klassifizierung der Primimplikanten

  • Kern-Primimplikanten: Überdecken mindestens einen Minterm, der von keinem anderen Primimplikanten überdeckt wird.
  • Absolut eliminierbare Primimplikanten: werden von Kern-Primimplikanten vollständig überdeckt.
  • Relativ eliminierbare Primimplikanten: überdecken nur mehrfach überdeckte Minterme.

Zeitliches Verhalten von Schaltnetzen

  • Totzeitmodell: Einfaches Modell, das nur die Verzögerungen durch Gatter und Verbindungen berücksichtigt.
  • Totzeitglied: Verzögerung an einem Element mit der zeitlichen Verschiebung

Hazards und Hazardfehler

  • Hazardfehler: Mehrfache Änderungen des Ausgangssignals während eines Übergangs.
  • Hazard: Die logisch-strukturelle Vorbedingung für einen Hazardfehler.
  • Einteilung von Hazards in statische, dynamische und Funktions- und Strukturhazards

Verhalten bei Änderung der Eingabebelegung

  • Ideales Schaltnetz: Ausgangssignal ändert sich nur einmal
  • Reales Schaltnetz: Mehrfache Änderungen des Ausgangssignals sind möglich

Spezielle Schaltnetze

  • Multiplexer/Demultiplexer: Datenweiche zur Auswahl von Eingängen.
  • Tri-State-Gatter: Darstellung der Ein- und Ausgabe eines Buszuganges zur Steuerung mehrerer Eingaben und Ausgänge.
  • unidirektionaler und bidirektionaler Buszugang: Richtung der Übertragung der Datenströme

Vergleicher (Komparator)

  • Schaltungen zum Vergleichen von Zahlen (größer, kleiner, gleich).
  • Aufbau und Funktion eines 1-Bit-Vergleichers
  • Aufbau und Funktionsweise eines Halbaddierers und Volladdierers
  • Aufbau und Funktionsweise eines n-Bit Ripple-Carry-Addierers
  • Aufbau und Funktionsweise eines Carry-Select-Addierers (optimierter Aufbau für Adders)

Subtrahierer

  • Berechnung der Differenz von Dualzahlen mittels 2er-Komplements
  • Implementierung eines Subtrahierers mit Multiplexern und Volladdierern
  • Genereller Vergleicher für Dualzahlen

Multiplizierer

  • Schnelle Multiplikation durch parallele Produktberechnung und Addition
  • Aufbau und Funktionsweise eines 3-Bit-Multiplizierers
  • Standardbausteine (SN74284, SN74285) für die Multiplikation von Dualzahlen

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