Römische Villenkultur und Petrarca
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Questions and Answers

Was trug zur Gesundheit einer Gegend laut Plinius bei?

  • Die Anwesenheit lästiger Nachbarn, die zu sozialer Interaktion zwingen.
  • Ein lautes und hektisches Umfeld, das die Sinne schärft.
  • Das Tragen einer Toga, um sich von der Masse abzuheben.
  • Ein milderes Klima und reine Luft, die Entspannung fördert. (correct)
  • Welchen Aspekt des Lebens in der Stadt sollte die Landschaft bei einer Villa Urbana symbolisieren?

  • Die geschäftigen Handelswege und wirtschaftlichen Möglichkeiten.
  • Die komplexen politischen Intrigen und Machtkämpfe.
  • Das friedliche Landleben als Gegensatz zum städtischen Treiben. (correct)
  • Die militärische Stärke und strategische Bedeutung der Stadt.
  • Was ermöglichte den Besitzern von Villen die ästhetische Betrachtung der Natur?

  • Ihre Beteiligung an religiösen Zeremonien zur Verehrung der Natur.
  • Ihre Abhängigkeit von der Landwirtschaft als Haupteinnahmequelle.
  • Ihre Fähigkeit, die Natur als unbezwingbare Kraft zu respektieren.
  • Ihre Unabhängigkeit von der Natur als direktem Produktionsfaktor. (correct)
  • Welche der folgenden Beschreibungen trifft am ehesten auf die Rolle der Sklaven und Diener im Kontext der römischen Villenkultur zu?

    <p>Sie bereiteten Feste vor und trugen so zur Unterhaltung und zum gesellschaftlichen Leben in der Villa bei. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt am besten Petrarcas Bedeutung?

    <p>Er war ein italienischer Dichter und Geschichtsschreiber und Mitbegründer des Renaissance-Humanismus. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was war der Mont Ventoux für Petrarca?

    <p>Ein Berg, dessen Besteigung er literarisch verarbeitete. (C)</p> Signup and view all the answers

    Wann bestieg Francesco Petrarca den Mont Ventoux?

    <p>Am 26. April 1336 (A)</p> Signup and view all the answers

    Was symbolisierte die Distanz zur Natur für die Villenbesitzer?

    <p>Die Möglichkeit zur ästhetischen Betrachtung (D)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Zweck erfüllten römische Villen hauptsächlich für die Oberschicht?

    <p>Sie boten einen Rückzugsort vor den Geschäften (negotium) des Stadtlebens, um Muße (otium) zu pflegen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Was waren typische Merkmale der Bauweise römischer Villen?

    <p>Sie lagen bevorzugt am Hang mit Ausblicken in die Landschaft; die Raumkomposition war auf die Landschaft ausgerichtet. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was war ein Peristyl in einer römischen Villa?

    <p>Ein säulengefasster Innenhof mit Gartenbereichen, die auf die Innenräume bezogen waren. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Funktion hatten Wandmalereien in römischen Villen häufig?

    <p>Sie stellten illusionistische Landschaftsausblicke dar und schufen so eine Verbindung zum Garten. (B)</p> Signup and view all the answers

    Was sind "Paradiesgärten" im Kontext der römischen Villenkultur?

    <p>Darstellungen idealisierter Gärten mit exotischen Pflanzen, die als traumhafte Räume konzipiert sind. (D)</p> Signup and view all the answers

    Wie unterschied sich die architektonische Gestaltung römischer Villen von der anderer Gebäude?

    <p>Im Gegensatz zu anderen Gebäuden berücksichtigten römische Villen die umgebende Landschaft und boten oft Ausblicke. (D)</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet der Begriff 'otium' im Zusammenhang mit römischen Villen?

    <p>Die schöpferische Muße und Erholung, die man dem geschäftigen Stadtleben entgegensetzte. (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage trifft nicht auf die Wahrnehmung von Natur durch ländlich Wohnende laut Ritter zu?

    <p>Die freie Natur wird als etwas Ästhetisches betrachtet, dem man sich betrachtend hingibt. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Stellenwert hatte die Natur bei der Gestaltung von römischen Villen?

    <p>Die Natur wurde in die Gestaltung integriert, beispielsweise durch Ausblicke, Gärten und Wandmalereien. (B)</p> Signup and view all the answers

    Was ist laut dem Text eine Voraussetzung für die ästhetische Wahrnehmung von Landschaft?

    <p>Distanz zur realen Landschaft und Unabhängigkeit von ihr. (C)</p> Signup and view all the answers

    Was war neu an Petrarcas Blick auf die Landschaft im Vergleich zu früheren Betrachtungsweisen?

    <p>Das unvoreingenommene Schauen und die sinnliche, bewegende Erfahrung. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche innere Reaktion erlebte Petrarca bei der sinnlichen Wahrnehmung der realen Landschaft?

    <p>Er unternahm den Weg in die Natur als Versuch des Weges zu sich selbst. (C)</p> Signup and view all the answers

    Wessen Aussage wird verwendet, um zu illustrieren, dass die Existenz des Begriffs 'Landschaft' uns ermöglicht, einen Berg als 'schön' zu bezeichnen?

    <p>Bernard Lassus (D)</p> Signup and view all the answers

    Was unterscheidet Ambrogio Lorenzettis Landschaftsdarstellung von früheren Darstellungen?

    <p>Die Darstellung der Landschaft als eigenständiges Motiv ohne religiöse Bezüge. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Zweck hatte Ambrogio Lorenzettis Besteigung des Rathausturms von Siena?

    <p>Er wollte einen Überblick über die Landschaft gewinnen, um sie in seinen Fresken darzustellen. (B)</p> Signup and view all the answers

    In welchem Verhältnis zeigt Lorenzetti die Landschaft auf dem Fresko?

    <p>In enger Verbindung mit der Stadt. (C)</p> Signup and view all the answers

    Was war der Hauptgrund für Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux?

    <p>Um die ungewöhnliche Höhe des Berges aus eigener Anschauung kennenzulernen. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche Bedeutung hatte die Besteigung des Mont Ventoux für Petrarca im Kontext des mittelalterlichen Denkens?

    <p>Sie stand als Allegorie für den beschwerlichen Lebensweg zur Erkenntnis. (B)</p> Signup and view all the answers

    Was kennzeichnet den Bericht über die Besteigung des Mont Ventoux als literarische Darstellung?

    <p>Er ist eine der ersten Darstellungen ästhetischer Wahrnehmung von Landschaft. (A)</p> Signup and view all the answers

    In welcher Epoche fand die Besteigung des Mont Ventoux durch Petrarca statt, die den Übergang zu einer neuen Sichtweise markiert?

    <p>Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit (A)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Einfluss hatten antike Texte auf Petrarcas Entscheidung, den Mont Ventoux zu besteigen?

    <p>Sie inspirierten ihn, die Erfahrung von Bergbesteigungen und Ausblicken selbst zu machen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet der lateinische Name 'Ventosus' im Bezug auf den Mont Ventoux?

    <p>Der Windige (D)</p> Signup and view all the answers

    Welches Element trieb Petrarca vor allem an, den Mont Ventoux zu besteigen?

    <p>Die Begierde, die ungewöhnliche Höhe durch eigene Augen kennenzulernen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Wie unterschied sich Petrarcas Bericht über den Mont Ventoux von typischen mittelalterlichen Schriften über Natur?

    <p>Er betonte die ästhetische Wahrnehmung der Landschaft und persönliche Erlebnisse. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche neue Perspektive auf die Landschaft zeigte Petrarca bei seiner Besteigung des Mont Ventoux?

    <p>Die eines unvoreingenommen staunenden Betrachters von schöner Natur als Landschaft. (C)</p> Signup and view all the answers

    Was war ein Hauptzweck der römischen villa suburbana im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Gutshöfen?

    <p>Der Naturgenuss und die Erholung vom Stadtleben. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welches architektonische Merkmal war typisch für römische villae suburbanae?

    <p>Eine Hanglage mit besonderer Aussicht und Sichtachsen durch Gebäude hindurch. (A)</p> Signup and view all the answers

    Wie waren die Gartenbereiche der römischen villa suburbana typischerweise gestaltet?

    <p>Als introvertierte, auf die Innenräume bezogene Höfe. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was unterscheidet die ästhetische Naturauffassung Petrarcas von früheren Darstellungen?

    <p>Petrarca betrachtete die Natur als schöne Landschaft und staunte unvoreingenommen. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Einfluss hatten die römischen villae suburbanae auf die spätere Gartenarchitektur?

    <p>Sie beeinflussten die Entwicklung von Landschaftsgärten, die Naturerlebnis und Erholung verbanden. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was war ein wesentliches Element der Gestaltung von Sichtachsen in römischen villae suburbanae?

    <p>Die Integration der Landschaft als Teil des Innenraums. (D)</p> Signup and view all the answers

    Was war kein typisches Merkmal der römischen villa suburbana?

    <p>Direkter Anschluss an ein öffentliches Forum. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welchen Zweck verfolgte die deutsche Romantik im Bezug auf die Natur, im Gegensatz zur Aufklärung?

    <p>Die Romantik setzte auf die 'Verzauberung' der Natur durch Kunst als Reaktion auf die 'Entzauberung'. (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt am besten die Landschaften in Caspar David Friedrichs Gemälden?

    <p>Es sind Collagen aus typischen Elementen, die keine realen Orte darstellen. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was symbolisieren oft die Bildstimmungen in Friedrichs Landschaftsgemälden?

    <p>Das Unendliche, Vergängliche und Unergründliche der Natur, der Welt und der Zukunft. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche Rolle spielt die dargestellte Einzelperson in Rückansicht in den romantischen Landschaftsgemälden?

    <p>Ihr Blickwinkel wird vom Betrachter eingenommen, wodurch die Landschaft als Spiegel des eigenen Inneren wahrgenommen wird. (A)</p> Signup and view all the answers

    Wie definieren die Romantiker die Beziehung zwischen Menschlicher Innenwelt und Natur?

    <p>Die Landschaft spiegelt das eigene Innere wieder, das in der Einsamkeit der Natur gefunden werden kann. (A)</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet der Begriff des 'Erhabenen' im Kontext der Ästhetik, wie er von Edmund Burke eingeführt wurde?

    <p>Eine ästhetische Kategorie, die sich vom Schönen unterscheidet und Ehrfurcht und Erstaunen hervorruft. (A)</p> Signup and view all the answers

    Das „Karlsruher Skizzenbuch“ von Caspar David Friedrich ist bekannt dafür, …?

    <p>dass es eines von sechs erhaltenen Skizzenbüchern des Künstlers ist. (D)</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Charakteristikum von Caspar David Friedrichs Gemälden?

    <p>Naturhafte Landschaften mit Elementen wie einsamen Kreuzen, Ruinen und Felsen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Flashcards

    Villa urbana

    Städtische Landvilla, die Frieden und Ruhe symbolisiert.

    Landschaft als Symbol

    Landschaft steht für innere Ruhe und Abkehr vom Stadtleben.

    Ästhetische Betrachtung der Natur

    Wertschätzung der Natur, nötig ist Abstand zur Natur.

    Natur und Produktion

    Villeneigentümer waren weniger von Natur als Produktionsfaktor abhängig.

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    Francesco Petrarca

    Italienischer Dichter, Mitbegründer des Renaissance-Humanismus.

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    Besteigung des Mont Ventoux

    Petrarca bestieg diesen Gipfel am 26. April 1336.

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    Renaissance-Humanismus

    Bewegung, die Mensch und Natur zentriert.

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    Mosaik aus Karthago

    Kunstwerk, das in Villenkultur geschätzt wird.

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    Römische Villenkultur

    Ein Lebensstil der römischen Oberschicht, der Erholung und Muße betont.

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    Negotium

    Begriff für die geschäftlichen und anstrengenden Aspekte des Stadtlebens.

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    Otium

    Zustand der Muße und Erholung, den die Oberschicht suchte.

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    Villa suburbana

    Landhaus oder Villa in den Vororten Roms, ideal für Erholung.

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    Peristyl

    Ein von Säulen umgebener Innenhof, typisch für römische Villen.

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    Wandmalereien

    Künstlerische Darstellungen in Villen, oft mit Landschaften.

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    Idealiserte Landschaften

    Darstellungen von perfektionierten, traumhaften Landschaften in Kunstwerken.

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    Paradiesgärten

    Exotische Gärten, die ein traumschöner Raum zu sein scheinen.

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    Literarische Darstellung

    Die erste literarische Darstellung ästhetischer Wahrnehmung von Landschaft durch Petrarca.

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    Verhältnis Mensch-Natur

    Das veränderte Verhältnis von Mensch und Natur an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit.

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    Mont Ventoux

    Der höchste Berg in der Region, bestiegen von Petrarca im Jahr 1336.

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    Bergbesteigung

    Petrarca schilderte seine Erfahrung der Bergbesteigung als Grenzüberschreitung.

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    Allegorie

    Petrarcas Aufstieg wird als Allegorie für den mühsamen Lebensweg gedeutet.

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    Antike Berichte

    Petrarca hatte antike Berichte über Bergbesteigungen und Ausblicke gelesen.

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    Inneres Erlebnis

    Der Aufstieg wird als inneres Erlebnis beschrieben, nicht nur physisch.

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    Grenzüberschreitung

    Die Besteigung des Mont Ventoux stellt eine kulturelle und geistige Grenzüberschreitung dar.

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    Ästhetische Wahrnehmung

    Die Fähigkeit, Landschaften mit Abstand und unabhängig zu betrachten.

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    Joachim Ritter

    Denker, der die Distanz zwischen Mensch und Natur thematisierte.

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    Petrarcas Blick auf Landschaft

    Ein unvoreingenommener, sinnlicher Blick ohne religiöse Vorgaben.

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    Ambrogio Lorenzetti

    Maler, der Landschaft als eigenständiges Motiv darstellte.

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    Landschaft im Mittelalter

    Wurde oft religiös und städtisch geprägt dargestellt.

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    Panorama der Landschaft

    Weitreichende Sicht auf die Landschaft als sinnliche Erfahrung.

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    Sinnliche Wahrnehmung

    Reaktion auf die reale Landschaft durch die Sinne.

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    Eigenständiges Motiv

    Landschaft wird unabhängig von religiösen Bezügen betrachtet.

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    Karlsruher Skizzenbuch

    Ein Skizzenbuch von Caspar David Friedrich aus dem Jahr 1804, das für 1,8 Mio.€ versteigert wurde.

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    Petrarca und die Landschaft

    Petrarca brachte eine neue Perspektive auf Landschaft als ästhetisches Erlebnis.

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    Seelenlandschaft der Romantik

    Ein Konzept, wo Landschaften das innere Empfinden der Menschen reflektieren, oft dargestellt in Friedrichs Gemälden.

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    Verzauberung durch die Kunst

    Ein Gegensatz zur Aufklärung, der die Natur durch Kunst neu interpretiert und erlebt.

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    Erhabenes (sublime)

    Ein ästhetisches Konzept, das von Edmund Burke 1757 definiert wurde und das Gefühl von überwältigender Ehrfurcht beschreibt.

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    Hanglage

    Bezeichnung für die Lage der Villa, die besondere Aussichten bietet.

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    Bilder mit Einsamkeit und Ruinen

    Friedrich verwendet oft einsame Figuren und Ruinen, um ein Gefühl von Vergänglichkeit darzustellen.

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    Sichtachsen

    Geplante Sichtlinien durch Gebäude zu Gartenanlagen und Landschaften.

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    Collagen aus typischen Elementen

    Die Kunstwerke von Friedrich bestehen aus verschiedenen, nicht realen Elementen, die Natur und Emotionen kombinieren.

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    Introvertierte Gartenbereiche

    Gärten, die sich auf Innenräume konzentrieren, oft in Höfen.

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    Natur als Spiegel des Inneren

    Romantiker betrachten die Landschaft als Reflexion ihrer inneren Gefühle und des Erlebten.

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    Naturgenuss

    Das Erlebnis und die Freude an der Natur, oft in speziell gestalteten Orten.

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    Delightful Horror

    Ein Begriff, der das faszinierende und zugleich erschreckende Gefühl beschreibt, das das Erhabene hervorruft.

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    Kunstgeschichtliche Epochen

    Perioden in der Kunst, die durch besondere Merkmale in der Landschaftsdarstellung charakterisiert sind.

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    Study Notes

    Freiraumgestaltung 14: Die Entdeckung der Landschaft

    • Thema: Die Entwicklung der ästhetischen Wahrnehmung von Landschaft.
    • Dozentin: Prof. Dr.-Ing. Birgit Kröniger
    • Lernziele: Verstehen, wie die heutige ästhetische Sichtweise auf Landschaft entstanden ist, Beginn mit Bergsteigungen, Malerei und Literatur.

    Gliederung: Die Entdeckung der Landschaft

    • Römische Villenkultur
    • Besteigung des Mont Ventoux
    • Mittelalterliche Landschaftsdarstellung
    • Landschaft in der Renaissance
    • Seelenlandschaft der Romantik
    • Übungen
    • Literatur

    Römische Villenkultur: Entdeckung des Landlebens

    • Ein erster Schritt zur ästhetischen Betrachtung von Landschaft ist die römische Kultur des Landlebens.
    • Villen (villa urbana und villa suburbana) dienten als Orte der Erholung vom Stadtleben.
    • Im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Gutshöfen (villa rustica) waren sie Orte des Naturgenusses.
    • Zeitrahmen: 1. Jhdt. v. Chr. bis frühe Kaiserzeit (1. Jhdt. n. Chr.).

    Römische Villenkultur: Gegenpol zum Stadtleben

    • Die Oberschicht suchte in den Villen Zuflucht vor dem Stadtleben (negotium) und widmete sich schöpferischer Muße (otium).
    • Zitat aus Horaz, Satiren II, Buch 6, Satire: beschreibt die Sehnsucht nach Erholung vom Stadtleben.

    Römische Villenkultur: Architektur und Landschaft

    • Bevorzugte Bauplätze lagen am Hang mit Ausblick auf die Landschaft.
    • Die Raumkomposition war an die Landschaft angepasst mit Sichtachsen und Aussichtspunkten (Landschaftsausschnitt).
    • Im Peristyl (säulengefasste Innenhöfe) befanden sich introvertierte, auf die Innenräume bezogene Gartenbereiche.

    Römische Villenkultur: Wandmalereien

    • Die Räume waren mit Wandmalereien von illusionistischen Landschaftsausblicken geschmückt.
    • Es gab Darstellungen idealisierter Landschaften im Übergang zum Garten und „Paradiesgärten" mit exotischen Pflanzen.
    • Die Landschaften dienten als „utopischer, traumhafter Raum“.

    Römische Villenkultur: Sommerfrische auf dem Land

    • Beliebte Villengegenden waren rund um den Vesuv und die Felsküste am Tyrrhenischen Meer.
    • Man besaß oft mehrere Villen in verschiedenen Gegenden für unterschiedliche Jahreszeiten.
    • Kaiser Hadrian führte eine große Villa in Tivoli außerhalb Roms.

    Römische Villenkultur: Vita contemplativa

    • Die vita contemplativa (nach Aristoteles) umfasste die Ästhetisierung des Landlebens als „sorgenfreie Ruhe“ im Kontrast zum Leben in der Stadt.
    • Die Abgrenzung vom öffentlichen Leben und politischer Einflussnahme stand im Fokus.
    • Fokus auf „ehrwürdigsten/unwandelbaren Gegenständen“.
    • Zitat aus Plinius d. Jüngeren über seinen Besitz in der Toskana: beschreibt die Ruhe und Freiheiten im Landleben.

    Römische Villenkultur: Fazit

    • Landschaft diente nicht nur als Hintergrund, sondern als Symbol für friedliches Landleben und Gegensatz zur Stadt.
    • Landschaft symbolisierte Ruhe und Abwendung von der Hektik des Stadtlebens.
    • Voraussetzung für die ästhetische Betrachtung von Natur war die Distanz zu Natur, Eigentümer der Villen waren nicht mehr unmittelbar von der Natur als Produktionsfaktor abhängig.

    Besteigung des Mont Ventoux: Schlüsselmoment für die Landschaft

    • Francesco Petrarca bestieg am 26. April 1336 den Mont Ventoux.
    • Sein Bericht über diese Erfahrung gilt als erste literarische Darstellung der ästhetischen Wahrnehmung von Landschaft.
    • Der Bericht signalisierte das veränderte Verhältnis von Mensch und Natur an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit.
    • Zitat Petrarca 1336: Beschreibung seiner Erfahrung beim Besteigen des Berges.

    Besteigung des Mont Ventoux: Ein neuer Blick auf Landschaft

    • Die Besteigung war ein wichtiger Moment für die Entwicklung der Grenzüberschreitung.
    • Für Petrarca war diese Besteigung eine Allegorie und Sinnbild für den mühsamen Lebensweg zur Erkenntnis und inneren Erlebnis.
    • Petrarca etablierte eine neue Perspektive: den unvoreingenommenen Betrachter von schöner Natur als Landschaft.
    • Zitat von Petrarca 1336: Erlebnis beim Besteigen des Berges.

    Besteigung des Mont Ventoux: Distanz zur Natur als Voraussetzung

    • Vom Altertum bis ins Mittelalter war der Mensch eng mit der Natur verbunden, die harte Arbeit bedeutete. Diese Verbindung löste sich mit dem Wachstum der Städte.
    • In der Renaissance galt der Mensch nicht mehr als Teil der Natur, sondern als Individuum.
    • Die von Wissenschaft zerlegte und entzauberte Natur wurde in Kunst und Literatur als "Landschaft" wieder zusammengesetzt.

    Besteigung des Mont Ventoux: Fazit

    • Neu an Petrarcas Blick auf Landschaften ist die unvoreingenommene Wahrnehmung ohne religiöse Vorausetzungen oder Bedeutung. Seine Erfahrung war eine sinnliche, bewegende Erfahrung.
    • Die Voraussetzung ist das Abstand, sich der Natur mit Distanz zu nähern.

    Mittelalterliche Landschaftsdarstellung: Landschaft im heutigen Sinne?

    • Ambrogio Lorenzetti, Maler, malte Fresken im Rathaus von Siena, die Landschaft um Siena darstellen, 2 Jahre nach Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux.
    • Die Landschaft war in enger Verbindung mit der Stadt dargestellt.
    • Lorenzetti stellte Landschaft erstmalig als eigenständiges Motiv und ohne religiöse Bezüge dar.

    Mittelalterliche Landschaftsdarstellung: Christlicher Bildhintergrund

    • Im Mittelalter diente Landschaft als Hintergrund für die Darstellung des christlichen Weltbildes.
    • Landschaft galt als Staffage für religiöse Erzählungen (zb. Genter Altar, Vorstellung vom himmlischen Jerusalem in einer Landschaft).
    • Landschaft diente als Ordnungselement im Bildrahmen.

    Mittelalterliche Landschaftsdarstellung: Natur als Symbol

    • Mittelalterliche Landschaften waren nicht real, sondern aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt, die die biblischen Geschichten abbildeten.
    • Die Darstellungen dienten der Veranschaulichung der christlichen Geschichten, die Wildnis als Schauplatz ist symbolisch dargestellt.

    Mittelalterliche Landschaftsdarstellung: Abbild göttlicher Ordnung

    • Landschaftsdarstellungen zeigen typische bäuerliche Landschaften als Ausdruck der göttlichen Zeitordnung im Jahresverlauf.
    • Elemente ordneten den Bildraum.

    Mittelalterliche Landschaftsdarstellung: Übergang zur Renaissance

    • Die Renaissance-Malerei zeigt realistischere Szenerien mit Strukturen mittelalterlicher Landschaften.
    • Es gab eine neue Ästhetisierung von Landschaft mit der Zentralperspektive, Luft- und/oder Farbperspektive und die neue Bedeutung von Landschaft.

    Mittelalterliche Landschaftsdarstellung: Fazit

    • Mittelalterliche Darstellungen waren oft flächig, stark symbolisch und ohne Perspektive, oft als Hintergrund.
    • Die Landschaften dienten als Illustration religiöser oder mythologischer Themen und nicht als "schöne Landschaft".

    Landschaft in der Renaissance: (Wieder)Entdeckung der Villenkultur

    • Landvillen des neu entstandenen Geldadels der Medici bei Florenz, neue Ästhetisierung von Landschaft in Zusammenhang zu Landsitzen.
    • Fassaden wurden an Landschaft angepasst, die Landschaft wurde Teil des eigenen Gartens in Relation zum Haus/Villen.
    • Novellensammlung "Il Decamerone von Giovanni Boccaccio", zeigt die Ästhetisierung des Landlebens im Detail

    Landschaft in der Renaissance: Wissenschaft und Zentralperspektive

    • Die Natur wurde durch die Renaissancewissenschaft zerlegt und entzaubert und in der Malerei und Literatur als "Landschaft" ästhetisch wieder zusammengesetzt.
    • Geniesser der Schönheit gestalteter Natur.
    • Der Mensch als Maß aller Dinge.
    • Die Zentralperspektive entwickelt sich zeitgleich als prägende räumliche Methode in Kunst und Darstellung.

    Landschaft in der Renaissance: Die Entdeckung der Szenerie

    • Basierend auf der Zentralperspektive werden Landschaft, detailgetreue Darstellungen bestimmter Realitätsteile der Orte, populär.
    • Man findet Malereien von tatsächliche Landschaften, Orten oder Landschaften, die als Szene/ Szenerie dargestellt werden (Auslese von Landschaft).

    Landschaft in der Renaissance: Realistische Naturdarstellungen

    • Realistische Darstellung von Natur, Baumdarstellungen bis in Detail, z.B. Baum- und Pflanzenmotive.
    • Naturmotive im Detail wurden dargestellt.

    Landschaft in der Renaissance: Fazit

    • Die Erfindung der Natur als "schöne Landschaft" und von Realistischen Szenerien und Landschaften als Motive in Malerei begann in der Renaissance.
    • Profane Landschaften wurden naturalistisch dargestellt und setzten sich deutlich von den religiösen mittelalterlichen Darstellungen ab.
    • Landscape wurde als eigenständiges Bildthema durch die neue Perspektive entdeckt und in Zusammenhängen mit der Naturwissenschaft und dem Menschen als Maß des menschlichen Verständnisses von Landschaft begriffen.

    Seelenlandschaft der Romantik: Gegenpol zur Aufklärung

    • Die Aufklärung vollendete das neuzeitliche Erkenntnismodell und wollte die Natur vollständig durchdringen und erklären.
    • Die Romantik reagierte gegen diese „Entzauberung“ der Natur mit dem Konzept der Naturverzauberung durch Kunst z.B. Landschaften.
    • Das Verhältnis zum Menschen wurde von Mensch als Teil der Natur - zu Mensch als eigenständiges Wesen geändert.
    • Landschaft und ihre Unendlichkeit kamen als Gegenpol zum Menschen und seinem begrenzten Verstand in Relation.

    Seelenlandschaft der Romantik: Spiegel der Vergänglichkeit

    • Friedrichs Bilder zeigen oft Naturlandschaften mit Elementen wie Kreuzen, Ruinen und Felsen.
    • Die Bilder spiegeln Naturwirken und Verfall.
    • Es gibt oft nur einen einsamen Betrachter in der Rückansicht, um einen tiefergehenden Blickwinkel (Betrachtungsperspektive) auf Landschaft zu ermöglichen
    • Landschaft vermittelt Aspekte der Einsamkeit, Tod und Erlösungshoffnungen.

    Seelenlandschaft der Romantik: In der Gefühlswelt

    • Friedrichs Welt- und Selbstverständnis, geprägt von Melancholie, gilt als exemplarisch für die Romantik.
    • Der Mensch ist in der Natur wehrlos.
    • Die Natur wird als etwas Geheimnisvolles, weites und Melancholie erzeugend aufgefasst.
    • Die Maler verwenden eine besondere Bildsprache, um den Betrachter in den Deutungsprozess einzubeziehen

    Seelenlandschaft der Romantik: Begegnung mit sich selbst

    • Landschaft geht über das Sehen hinaus und führt zu einem inneren Erlebnis: die Kontemplation der Natur.
    • Der Mensch steht staunend vor dem Naturganzen, welches als Symbol für Unendlichkeit und Unvorhersehbarkeit der Zukunft interpretiert wird.
    • Das Wandern entwickelte sich als einer populären Art der Begegnung mit der Natur

    Seelenlandschaft der Romantik: Abbild der Wirklichkeit?

    • Friedrichs Bilder zeigen keine realen Orte, sondern sind durch Collagen aus naturgetreuen Vorlagen entstanden, die Friedrich in seinen Skizzenbüchern gesammelt hat.
    • Seine Malereien sind abstrakte Darstellungen von Natur, die Landschaft und den inneren Zustand des Betrachters wiedergeben.
    • Zitat: Friedrichs Gemälde wiedergeben zwar reale Orte aber nicht im Detail. Sie sind ein komplexer Ausdruck.

    Seelenlandschaft der Romantik: Fazit

    • Die Aufklärung und Romantik stellen zwei Gegenpole dar, die sich in der Interpretation von Landschaft als Spiegel des menschlichen Geistes unterscheiden.
    • Die Aufklärungsforcierte Erkenntnismodell über Natur wird durch die Romantik mit dem Konzept der Verzauberung widersprochen.

    Die Entdeckung der Landschaft: Rückblick

    • Die ästhetische Sichtweise auf Landschaft ist eingebettet in eine kulturelle Dimension - verstanden als Natur in Verbundenheit mit Kulturelle Darstellung.
    • Die ästhetische Perspektive ist abhängig von der Perspektive des fühlenden Betrachters.
    • Es gibt Naturlandschaften (von Natur allein geschaffen) und Kulturlandschaften (von Natur und Menschenhand erschaffen).

    Die Entdeckung der Landschaft: Erkenntnisse

    • Die Voraussetzung für die ästhetische Wahrnehmung von Landschaft ist immer die Distanz zur Natur.
    • Die ästhetische Wahrnehmung von Landschaft ist eine Synthese aus dem Vorgefundenen und aus Idealvorstellungen.
    • Die Vorstellung von schöner Landschaft sind Produkte eines gesellschaftlichen Prozesses, die durch Kunst und Kultur ästhetisiert und in Relation zum Menschen/ Kultur gebracht werden.

    Übung 1: Wie trug Petrarca zu unserer heutigen ästhetischen Vorstellung von Natur als Landschaft bei?

    • Petrarca trug zu einer neuen Perspektive auf die Landschaft bei: unvoreingenommenem Staunen über die Schönheit der Natur.

    Übung 2: Beschreiben Sie den Bautypus der römischen villa suburbana. Wozu dienten die Landsitze?

    • Römische Landsitze (villa suburbana) waren im Gegensatz zu landwirtschaftlich geprägten Gutshöfen Orte der Erholung vom Stadtleben. Sie waren oft an Hängen gelegen mit Ausblicken.
    • Sie hatten Sichtachsen durch Gebäude und Gartenanlagen zur Landschaft.
    • Introvertierte Gartenbereiche mit Höfen waren häufig.

    Übung 3: Ordnen Sie die beiden Werke ihren kunstgeschichtlichen Epochen zu und erläutern Sie die jeweiligen Merkmale der Darstellung von Landschaft!

    • Mittelalterlich: Landschaft ist Hintergrund für religiöse/christliche Themen; dreidimensionale Darstellung nur angedeutet; symbolische Elemente.
    • Renaissance: Landschaft als eigenständiges Thema; profane Landschaften sind naturalistisch dargestellt; perspektivisch korrekt; Detailorientierung.

    Übung 4: Welche Bildinhalte sind häufig in den Werken von C.D. Friedrich dargestellt und was drückte der Maler damit aus?

    • C.D. Friedrichs Werke zeichnen sich durch naturhafte Landschaften mit Elementen wie Kreuzen, Ruinen und Felsen oder eines einsamen Betrachters aus;
    • Die Bilder spiegeln meist das eigene Innere;
    • Sie zeigen oft die Unendlichkeit, Vergänglichkeit und Unergründlichkeit der Natur.

    Literatur

    • Burckhardt, I. (2006): Warum ist Landschaft schön?
    • Illies, F. (2023): Zauber der Stille.
    • Ritter, J. (1963): Landschaft.
    • Schama, S. (1996): Der Traum von der Wildnis.

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    Dieses Quiz untersucht die römische Villenkultur und die Bedeutung von Francesco Petrarca im Kontext seiner Zeit. Es werden Fragen zu Architektur, Naturbetrachtung und der Rolle von Sklaven in Villen gestellt. Teste dein Wissen über diese faszinierenden Aspekte der römischen Geschichte.

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