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Questions and Answers
Was garantiert das Grundgesetz in Bezug auf die Entfaltungsfreiheit?
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Welche Rolle spielt das Strafrecht im öffentlichen Recht?
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Welches Merkmal beschreibt ein selbständiges und vollwertiges Recht?
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Wo müssen die Grenzen der Entfaltungsfreiheit gefunden werden?
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Was könnte die Missachtung der Grenzen der Entfaltungsfreiheit verursachen?
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In welchem Bereich wird die Rechtsüberzeugung auch angewendet?
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Was gehört zu den wichtigsten Rechtsgütern, die das Strafrecht schützt?
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Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine Möglichkeit der Strafbarkeit im Strafrecht?
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Was muss der Gesetzgeber tun, um den Normen des Gewohnheitsrechts entgegenzuwirken?
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Welche Rolle spielt die höchstrichterliche Rechtsprechung im Kontext der Rechtsüberzeugung?
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Study Notes
Rechtsüberzeugung
- Es ist eine unabhängige und vollwertige Rechtsquelle, die gleichrangig zum Gesetzesrecht steht
- Sie wird durch die Rechtsprechung bestätigt, wobei der Bundesgerichtshof (BGH) die wichtigste Quelle darstellt
- Sie gilt insbesondere für die Rechtsprechung
- Sie findet auch im Strafrecht Anwendung
- Sie kann zur Aufhebung veralteter Strafvorschriften beitragen, die vom Gesetzgeber versehentlich oder aufgrund von Unmöglichkeit ihrer Anwendung gesetzt wurden
- Sie kann durch die Anwendung von gewohnheitsrechtlich anerkannten Rechtfertigungsgründen (z.B. rechtfertigender Notstand, Einwilligung des Verletzten) die Strafbarkeit ausschalten
- Sie dient der Auslegung und Vervollständigung von Vorschriften, die nicht gesetzlich definiert sind
- Der Gesetzgeber muss sich bemühen, dem Anstieg gewohnheitsrechtlicher Normen entgegenzuwirken, indem er sie in geschriebenes Recht überführt
Grundgesetz
- Das Grundgesetz garantiert in Artikel 2 die freie Entfaltung der Persönlichkeit
- Dies beinhaltet die geistige und sittliche Entfaltung
- Die unbegrenzte und hemmungslose Ausübung dieses Grundrechts würde zu einem Faustrecht, Chaos und Anarchie führen
- Deshalb muss die Entfaltungsfreiheit des Einzelnen dort ihre Grenzen finden, wo die Rechtssphäre des Anderen beginnt
- Diese Grenzen werden durch Gebote und Verbote abgegrenzt
- Demjenigen, der diese Grenzen missachtet, soll bei Ermittlungen, Verfahren und Aburteilungen ein rechtlich geregeltes Vorgehen garantiert werden
- Die Aufgabe, die sozial wichtigen Interessen und Rechtsgüter wie Leben, Gesundheit, Freiheit, Eigentum und Ehre zu schützen, fällt insbesondere dem Strafrecht im weiteren Sinne zu
Strafrecht
- Das Strafrecht ist Teil des öffentlichen Rechts
- Es dient dazu, wichtige Interessen und Rechtsgüter zu schützen
- Die Anwendung einer strafbaren Handlung ist die Rechtfolge einer tatbestandsmässigen, rechtswidrigen und schuldhaften Handlung eines Menschen
- Straftaten sind im Strafgesetzbuch (StGB) definiert und umfassen zum Beispiel Tötungs- und Körperverletzungsdelikte, Vermögensdelikte, Freiheits- und Ehrdelikte
Ordnungswidrigkeitenrecht
- Eine Ordnungswidrigkeit ist eine rechtswidrige, vorwerfbare Handlung eines Menschen, welche gemäß den gesetzlichen Bestimmungen mit einer Geldbuße geahndet werden kann
- Das Bundesgesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) unterscheidet zwischen Ordnungsrecht und Kriminalrecht
- Die Polizei ist unter anderem für die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten zuständig und hat ähnliche Rechte wie im Strafrecht, jedoch mit wichtigen Unterschieden
- Die Rechtsfolge einer Ordnungswidrigkeit ist keine Geldstrafe, sondern eine Geldbuße, eine Ersatzfreiheitsstrafe oder in Ausnahmefällen Erzwingungs- oder Beugehaft
- Im Ordnungswidrigkeitenrecht gilt das Opportunitätsprinzip, gemäß § 53 OWiG
- Gemäss § 46 OWiG sind bestimmte Verfolgungsmaßnahmen im Ordnungswidrigkeitenverfahren unzulässig, wie z.B. vorläufige Festnahme, Erhebung von Bestandsdaten oder Blutentnahme
- Die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten erfolgt über die zuständige Verwaltungsbehörde
Unerlaubte Handlungen
- Gemäss § 823 ff. BGB ist eine Person, welche vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, zum Schadenersatz verpflichtet
- Die Verletzung von Strafgesetzen und Busgeldvorschriften verleiht dem Staat das Recht, die prozessuale Ahndung des Verstoßes zu verlangen
- Das BGB garantiert dem Einzelnen das Recht, rechtliche Ansprüche aus Rechtsverletzungen anderer geltend zu machen und diese gegebenenfalls im Zivilprozess durchzusetzen
- Vorschriften über unerlaubte Handlungen verfolgen das Ziel, Schäden auszugleichen, die einer Person durch rechtswidrige Handlungen zugefügt wurden, d.h. jemanden unerlaubt in fremde Rechtsgüter eingegriffen und dadurch einen Schaden verursacht hat
- Die Folgen eines Schadensersatzanspruchs gem. § 823 BGB setzen folgende Voraussetzungen voraus:
- menschliche Handlung
- Verletzung eines geschützten Rechtsguts
- Kausalität zwischen Handlung und Verletzung
- Rechtswidrigkeit der Handlung
- Verantwortlichkeit des Schädigers für die Handlung
Beispiele
-
Freiheitsberaubung
- Gemäss § 239 StGB
- Qualifizierendem Tatbestandsmerkmal aus Abs. 1: Freiheitsentzug über 1 Woche oder schwere Körperverletzung
- Verbrechen
- Privilegierendes Tatbestandsmerkmal aus Abs. 4: Fahrlässige Verursachung
- Vergehen
-
Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion
- Gemäss § 308 IV StGB
- Verbrechen
Zweiteilung der Straftaten
- Die Zweiteilung von Straftaten ist unter anderem von Bedeutung, um die Behandlung von Delikten nach ihrer Schwere zu vereinfachen
- Sie ermöglicht eine unterschiedliche Behandlung einzelner Delikte, je nach ihrem Charakter
- Die Strafbarkeit des Versuchs ist bei Verbrechen im Sinne von § 23 StGB stets strafbar, während sie bei Vergehen nur dann strafbar ist, wenn sie ausdrücklich im Gesetz bestimmt ist
- Der Verlust der Amtsfähigkeit, Wählbarkeit oder des Stimmrechts im Sinne von § 45 StGB ist nur bei Verbrechen möglich, wenn der Täter wegen eines Verbrechens zu einer Freiheitsstrafe von mindestens 1 Jahr verurteilt wird
- Die Strafbarkeit der versuchten Anstiftung im Sinne von § 30 StGB ist nur bei Verbrechen strafbar
- Die Geringfügigkeit von Vergehen schränkt die Verfolgung von Vergehen ein
- Die notwendige Verteidigung gem. §§ 153, 153a StPO beschränkt die Mitwirkung eines Verteidigers bei Vergehen
- Gemäss § 153 StPO ist die Staatsanwaltschaft berechtigt, von der Verfolgung von Vergehen abzusehen
- Der Strafbefehl ist bei Vergehen beschränkt
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Description
Dieses Quiz behandelt die Rolle der Rechtsüberzeugung als unabhängige Rechtsquelle, die gleichrangig zu Gesetzen steht. Es beleuchtet ihre Anwendung im Strafrecht sowie die Bedeutung des Grundgesetzes in der deutschen Rechtsordnung. Testen Sie Ihr Wissen zu Gewohnheitsrecht und juristischen Grundsätzen.