Realismus - Überblick im internationalen System
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Questions and Answers

Was sind die zentralen Annahmen des Realismus?

  • Machtpolitik spielt keine Rolle im internationalen System.
  • Kooperation zwischen Staaten ist immer stabil.
  • Es gibt eine zentrale Autorität, die Staaten kontrolliert.
  • Staaten müssen selbst für ihre Sicherheit sorgen. (correct)
  • Wie wird das Sicherheitsdilemma im Realismus beschrieben?

  • Staaten sind vollkommen unabhängig von internationalen Organisationen.
  • Eine Aufrüstung führt nicht zu Rüstungswettläufen.
  • Ein Staat kann immer sicher sein, wenn er kooperiert.
  • Die Sicherheitssteigerung eines Staates kann als Bedrohung für andere wahrgenommen werden. (correct)
  • Welche Rolle spielt die Machtverteilung im Realismus?

  • Staaten setzen keine strategischen Maßnahmen basierend auf der Machtverteilung ein.
  • Die Machtbalance ist entscheidend für die Stabilität zwischen Staaten. (correct)
  • Machtverteilung hat keinen Einfluss auf das Verhalten der Staaten.
  • Bipolarität wird als instabil wahrgenommen.
  • Was ist das Hauptziel des defensiven Realismus?

    <p>Bewahrung der eigenen Position und Machtbalance.</p> Signup and view all the answers

    Wie unterscheidet sich der Neorealismus vom klassischen Realismus?

    <p>Neorealismus fokussiert auf die Struktur des Systems statt auf einzelne Staaten.</p> Signup and view all the answers

    Welche Charakteristik beschreibt den offensiven Realismus?

    <p>Aggressive Maßnahmen zur Maximierung der Macht.</p> Signup and view all the answers

    Wie sieht die Rolle internationaler Organisationen im Realismus aus?

    <p>Sie spiegeln lediglich die bestehenden Machtverhältnisse wider.</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt das Konzept des Nullsummenspiels im Realismus?

    <p>Gewinne eines Staates sind gleich den Verlusten eines anderen.</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine Hauptannahme des Liberalismus in Bezug auf internationale Organisationen?

    <p>Internationale Organisationen mindern die anarchische Struktur des internationalen Systems.</p> Signup and view all the answers

    Wie unterscheiden sich der Realismus und der Liberalismus in ihrer Sichtweise auf Kooperation?

    <p>Der Realismus betont Machtstreben, während der Liberalismus Normen und Institutionen betont.</p> Signup and view all the answers

    Welcher Denker ist mit dem Konzept des Demokratiefriedens verbunden?

    <p>Immanuel Kant</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt das Konzept der Zwei-Ebenen-Spiele im Liberalismus?

    <p>Es bezieht sich auf die dualen Herausforderungen bei internationalen Verhandlungen.</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein zentraler Unterschied zwischen Liberalismus und Institutionalismus?

    <p>Liberalismus bezieht sich auf Normen und Präferenzen, während Institutionalismus in erster Linie auf Regime fokussiert.</p> Signup and view all the answers

    Worin liegt die Hauptannahme des neoliberalen Institutionalismus?

    <p>Interdependenz kann die anarchische Struktur zivilisieren und Kooperation erleichtern.</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über NGOs im Kontext des Liberalismus ist zutreffend?

    <p>NGOs spielen eine Rolle in der Förderung von Frieden und Stabilität.</p> Signup and view all the answers

    Welches Konzept beschreibt die Idee, dass Demokratien seltener Krieg gegeneinander führen?

    <p>Demokratiefrieden</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt das zentrale Sicherheitsdilemma im Neorealismus?

    <p>Ein Staat erhöht seine Sicherheit und wird von anderen als Bedrohung wahrgenommen.</p> Signup and view all the answers

    Welches Konzept betrachtet das internationale System als instabil, wenn mehrere Mächte vorhanden sind?

    <p>Multipolarität</p> Signup and view all the answers

    Worin liegt der Hauptunterschied zwischen klassischem Realismus und Neorealismus?

    <p>Neorealismus betrachtet Systemstruktur und Sicherheit als treibende Kräfte.</p> Signup and view all the answers

    Welche Annahme charakterisiert den Liberalismus im Vergleich zum Realismus?

    <p>Internationale Zusammenarbeit kann Frieden fördern.</p> Signup and view all the answers

    Welches Beispiel illustriert das Gefangenendilemma im internationalen Kontext?

    <p>Das Wettrüsten zwischen rivalisierenden Ländern.</p> Signup and view all the answers

    In welcher Situation agieren Staaten risikoreich, um Druck auszuüben und ihre Interessen durchzusetzen?

    <p>Im Chicken Game.</p> Signup and view all the answers

    Welches Konzept stellt die Annahme auf, dass Staaten auch hinter transnationalen Akteuren stehen können?

    <p>Konstruktivismus</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein primäres Ziel des Liberalismus in internationalen Beziehungen?

    <p>Friedliche Konfliktlösungen durch Kooperation.</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Realismus - Überblick

    • Historischer Kontext: Entstanden in den 1930er Jahren als Reaktion auf das Scheitern des Völkerbunds. Fokus auf anarchische Struktur des internationalen Systems und Machtpolitik.
    • Zentrale Annahmen:
      • Anarchie: Keine zentrale Autorität, Staaten müssen eigene Sicherheit gewährleisten.
      • Machtstreben: Staaten streben nach Macht, um Interessen durchzusetzen.
      • Selbsthilfeprinzip: Staaten handeln autonom und priorisieren eigene Sicherheit.
      • Nullsummenspiel: Gewinne eines Staates bedeuten Verluste für andere.
    • Konzepte des Realismus:
      • Sicherheitsdilemma: Staaten erhöhen eigene Sicherheit (z. B. Rüstung), was andere als Bedrohung wahrnehmen. Dies führt zu Rüstungswettläufen und erhöhtem Misstrauen.
      • Machtverteilung: Stabilität hängt von der Machtbalance ab (bipolar, multipolar, unipolar).
      • Kooperation: Selten und instabil, da Staaten Gefahr von Betrug und Abhängigkeit fürchten. Internationale Organisationen spiegeln lediglich Machtkonstellationen wider.
      • Hegemonie: Ein Hegemon kann durch Machtüberlegenheit relative Stabilität erzwingen. Der Verlust der Hegemonie führt zu Ordnungskollaps.
    • Spielarten des Realismus:
      • Defensiver Realismus: Ziel: Machtbalance und Erhaltung der eigenen Position, Fokus auf defensive Maßnahmen zur Maximierung der Sicherheit.
      • Offensiver Realismus: Ziel: Hegemonie und maximale Macht, Staaten handeln aggressiv zur Stärkung der eigenen Position.
      • Klassischer Realismus: Fokus auf menschliche Natur und Machtstreben. Vertreter: Hans Morgenthau.
      • Neorealismus: Fokus auf Struktur des Systems und Machtverteilung. Vertreter: Kenneth Waltz.

    Neorealismus (Struktureller Realismus)

    • Grundlagen und Unterschiede zum klassischen Realismus:
      • Entwickelt von Kenneth Waltz.
      • Fokus auf Struktur des internationalen Systems, nicht auf Eigenschaften einzelner Staaten.
      • Machtverteilung (unipolar, bipolar, multipolar) prägt Verhalten von Staaten.
      • Staaten streben nach Sicherheit, nicht unbedingt nach Hegemonie.
    • Konzepte des Neorealismus:
      • Anarchie: Keine zentrale Autorität im internationalen System, zwingt Staaten zur Selbsthilfe.
      • Relative Gewinne: Staaten konzentrieren sich auf Vorteile gegenüber anderen Staaten.
      • Polarität: Bipolarität gilt als stabiler (z. B. USA vs. UdSSR im Kalten Krieg). Multipolarität führt zu Instabilität.
    • Kooperation und Interaktion:
      • Kooperation schwierig wegen Betrugsgefahr und Abhängigkeit.
      • Sicherheitsdilemma bleibt zentral.
    • Vergleich mit klassischem Realismus:
      • Klassischer Realismus betont Macht als Ziel (z. B. Hegemonie).
      • Neorealismus sieht Sicherheit und Systemstruktur als treibende Kräfte.

    Liberalismus

    • Historischer Hintergrund: Entstanden nach dem Ersten Weltkrieg als Reaktion auf Realismus und Machtpolitik.
    • Ziele: Internationale Friedensordnung, Interessenausgleich, bessere Welt durch Kooperation und internationale Organisationen.
    • Akteure: Staaten, Individuen, gesellschaftliche Gruppen, transnationale Akteure. Annahmen: Mensch ist vernunftbegabt und gutartig.
    • Kernannahmen des Liberalismus:
      • Staaten sind nicht die einzigen Akteure; Nichtstaatliche Akteure und internationale Organisationen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
      • Innenpolitische Strukturen und Gesellschaft beeinflussen Außenpolitik.
      • Demokratie, Wirtschaftsverflechtungen und internationale Organisationen fördern Frieden und Stabilität.

    Institutionalismus

    • Historischer Hintergrund: Ursprünglich normative und idealistische Ansätze, ab 1970er/80er Jahre Entwicklung des neoliberalen Institutionalismus.
    • Kernannahmen:
      • Kooperation trotz Anarchie möglich, durch Regime und Institutionen.
      • Interdependenz fördert Frieden.
      • Wohlfahrtsdilemma statt Sicherheitsdilemma.
    • Regime-Theorie: Normen, Regeln, Entscheidungsprozesse, überwinden kollektive Dilemmata (z.B. Transaktionskosten, Unsicherheiten).
    • Vertreter: Robert Keohane und Joseph Nye.
    • Beispiele für Institutionen: WTO, UN, EU.

    Konstruktivismus

    • Kernpunkte: Internationale Politik ist sozial konstruiert durch Normen, Werte und Identitäten. Logik der Angemessenheit vs. Logik der Nutzenmaximierung.
    • Vertreter: Wendt, Finnemore.
    • Internationale Politik: Soziale Konstruktion durch Normen, Werte, und Identitäten. Konflikte oft nicht nur über Ressourcen, sondern auch über gegensätzliche Normen/Werte. Freunden- und Feindschaftsbeziehungen basieren auf gemeinsamen Überzeugungen und ermöglichen stabile Kooperation
    • Argumentative Prozesse: Überzeugungsprozesse sind entscheidend. Normen und Verhalten können durch Argumente und Kommunikation beeinflusst werden.

    Unterschiede zu anderen Theorien

    • Realismus: Macht und materielle Interessen.
    • Liberalismus: Wirtschaftliche Interdependenz und Institutionen.
    • Konstruktivismus: Soziale Konstruktionen und Identitäten.

    Krieg

    • Definitionen: Carl von Clausewitz: Krieg ist Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Organisierter Einsatz militärischer Gewalt durch mindestens zwei Parteien.
    • Typologien: Innerstaatliche (Bürgerkriege), internationalisierte Bürgerkriege, zwischenstaatliche Konflikte.
    • Erklärungsansätze: Anarchie, Machtkonkurrenz, Sicherheitsdilemma, Präventivkriege, Hegemoniezyklen, rationale Erklärungen (unvollständige Informationen, Verbindlichkeitsprobleme, unteilbare Güter).
    • Demokratischer Frieden: Demokratien führen (fast) keine Kriege gegeneinander. Erklärungen: Gemeinsame Interessen, innerstaatliche Institutionen, Normen und politische Kultur.

    Demokratie

    • Definition: Politisches System mit freien und allgemeinen Wahlen. Liberale Demokratie: Bürgerrechte beschränken Macht gewählter Regierungen.
    • Demokratisierung und Krieg: Demokratisierung führt in Übergangsphasen eher zu Kriegen. Kleinere Demokratien sind konfliktanfälliger als große.

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